Blue Dragon
Ich nehme mir einen langen Augenblick zeit um mein Gegenüber, das Auto und den Geruch der daraus entweicht zu mustern und mich zu fragen ob ich DA wirklich mitfahren möchte. Aber letztendlich hoffe ich einfach darauf, dass Yoshi weiß mit wem er mich da losschickt. Ich nicke ihm freundlich zu und mache anstalten auf der Rückbank platz zu nehmen um meinen Fahrer im Auge behalten zu können.
SL
Blue
Dragon:
Mach Dir Platz. Geht gleich los. sagt der Fahrer. Ich heiße übrigens Jake.
Tatsächlich ist die Rückbank voller schwarzer Müllsäcke. Aber mit etwas Gewalt bekommst Du sie zur Seite geschoben und findest etwas Platz. Kaum bist Du auf dem Sitz angekommen gibt Jake Gas und fährt Richtung Ausgang.
Blue Dragon
Ich schiebe die Müllsäcke beiseite um mir Platz zu machen, stören tuen sie mich nicht. Meine Wohnung sieht meistens auch nicht besser aus als dieses Auto.
"Aye, nett dich kennen zu lernen. Mich nennt man Blue Dragon, weißt du wo ich hin muss?", frage ich ihn und zeige ihm die Rückseite des Fotos. "Was ist das für ne Gegend? Kennst du die Adresse?"
Blue Dragon
Ich nicke, dann zeige ich ihm die Vorderseite des Fotos: "Die kennst du nicht zufällig?"
Blue Dragon
Wäre ja auch zu schön gewesen... Ich lehne mich zurück und harre der Dinge die da kommen.
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#88
Er hat sich in Sicherheit gewähnt, als er den Polizeiwagen betreten hat. Jetzt fühlt er sich wie ein Fuchs in der Falle, eingesperrt auf der Rückbank, die Türen nur von außen zu öffnen. Die Frage des Polizisten war so routiniert nebensächlich gestellt, dass sie nur schwer ihre wahre Absicht verbergen konnte. „Weiß auch nicht,“ antwortet er wahrheitsgemäß, „Redf…äh…mein Bewährungshelfer hat mir das Ticket geschickt und na ja, wenn er sagt dass ich hierher kommen soll – dann mach ich das.“ Er zuckt mit den Schultern und blickt aus dem Fenster. Sein Herz schlägt schon wieder schneller, vom Regen in die Traufe.
SL
Blue
Dragon:
Aus dem Autoradio tönt eine furchtbare Kiffer-/Rastafarimucke und das laute Mitsingen Deines Fahrers macht es auch nicht besser (frei nach dem Motto: Talentlos, aber laut). Dabei pafft der Kerl eine Zigarette nach der anderen und nach dem Geruch zu urteilen ist da nicht nur Tabak drin. Auch wenn Du ein Ork bist und dementsprechend verträgst fühlst Du Dich schon leicht schummrig, als der Wagen nach einer Fahrt durch die tristen Wohnviertel von Santiago auf einem betonierten Parkplatz vor einem dieser ekligen kommunistischen Wohnbunker hält.
Wir sind da, Bro. Ich bin eben meinen Kram liefern, Deine Adresse is dahinten. er deutet auf einen der Wohnblöcke.
Wir treffen uns dann wieder am Wagen, k?!
Minion
:
Du kannst Muentes Gesicht nicht sehen, aber deutlich spüren, dass sein Kopf arbeitet. Für einen Augenblick schweigt er. Dann:
Und Sie wissen nicht, was Ihr Bewährungshelfer damit beabsichtigt hat Sie her zu bitten?!
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#90
„Schön wär’s!“Minion lacht kurz und humorlos auf bevor er sich wieder abwendet, sein Spiegelbild schweigend in der Scheibe betrachtend. Draußen ziehen die ersten bunten Lichter vorbei, die Menschen erwachen aus ihrer Hitzestarre, das Leben beginnt erneut. „Ehrlich, keine Ahnung,“sagt er eher zu sich selbst, voller resignierter Frustration, „wenn ich das nur wüsste.“
SL
Minion
:
Muentes schweigt einen Moment, dann meint er:
Wir werden sehen, was wir für Sie tun können, Mr. Barnes. etwas in seiner Stimme klingt undefinierbar, ist aber vorhanden. Er spricht kurz etwas zu seinem Kollegen auf spanisch, der verwundert etwas erwidert, aber auf ein mürrisches Winken von Muentes hin nickt dieser schicksalsergeben. Ohne direkt zu wenden dreht der Wagen um einige Häuserblocks und ändert die Fahrtrichtung.
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#92
Robert hat das Gefühl als ob er Muentes schon lange kennen würde, ein alter Bekannter, merkwürdig vertraut, und erkennt die wahre Bedeutung der Globalisierung: alles ist gleich, egal wo man ist. Der Kreis schließt sich immer, das beruhigende Wissen dass auf ein Alpha auch ein Omega folgt, der Lebensweg ist vorbestimmt, jeder Mensch hat sein Karma. Und das von Minion ist und bleibt beschissen. Mit hängendem Kopf starrt er aus dem Fenster; ein Pärchen geht Arm in Arm in ein Restaurant, ihre junge Liebe straft die Welt Ignoranz, Jugendliche auf dem Bordstein neben ihrem funkelnden alten Chevy, auf der Suche nach einem fremden Blick der länger als 5 Millisekunden dauert, eine dickliche Nutte versucht einem hämisch lachenden Mann letzteres mit der pailettierten Handtasche zu exorzieren.
Die erwachende Straße zieht an Robert vorbei wie das Leben an einem Sterbenden. Muentes hat die zunächst zielstrebig eingeschlagene Richtung gewechselt, die Umgebung – das erblühende Panorama menschlicher Interaktion – hat sich subtil verändert. Die Straße bleibt mehrspurig aber die Häuser werden wieder baufälliger. Minion kennt die Bedeutung dieser unausgesprochenen Hinweise, weiß dass er es mit dem Leibhaftigen zu tun hat und sein Schicksal unausweichlich ist, wie chinesische Fingerfesseln schränkt ihn jeder Befreiungsversuch noch weiter ein bis er bewegungsunfähig ist. Auf seiner Kunstlederrückbank kriecht ihm neben seinem eigenen ranzigen Angstschweiß eine faulig-süße Duftnote in die Rezeptoren der Siebbeinplatte, der aasige Gestank der Korruption. Muentes ist keinen Deut besser als Redfoot, die beiden sind von gleichem Schlag und Robert hat eine erstaunlich präzise Ahnung, was ihn zu erwarten hat.
SL
Minion :
Was auch immer Du erwartet hast, dies dürfte Dich überraschen. Ihr verlasst die Stadt und haltet kurz darauf am Flughafen der Stadt. Muentes kollege parkt auf dem Parkplatz der Flughafenpolizei und Muentes öffnet Dir die Tür. Kommen Sie, Mister Barrnes. Er und sein Kollege leiten Dich zum Nebeneingang des Flughafens an diesem Parkplatz. Muentes drückt einen Klingel und steckt seine IdentCard in den Schlitz daneben. mit einem Brummen öffnet sich die Glastür und Ihr drei betrettet das Gebäude. der schmale Flur, der sich nun anschließt endet nach ca. 20 Metern vor einer Glastür, die eine kleinen Raum von Euch trennt und aus welchem eine weitere Glastür in ein Großraumbüro führt, in dem einie Polizisten herum wuseln.
Muentes, der vorgegeangen ist öffnet die Tür, auf welchem Du ein Pictogramm siehst, welches bedeutet, dass man nur einzeln eintreten soll und geht in den Raum. Einen Moment später schwingt die darauf folgende Tür auf und Muentes geht hin durch. Während sein Kollege Dir einladend die Tür aufhält kannst Du sehen, wie Muentes einige Worte mit einem anderen Polizisten wechselt.
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#94
Robert ist mehr als erstaunt als der Wagen auf das Flughafengelände fährt und seine Verwunderung steigert sich ins Unermessliche beim Betreten des Gebäudes. Was, verdammt nochmal, hat Muentes vor? fragt er sich. Er kann sich keinen Reim darauf machen, was der korrupte Bulle mit ihm vorhat und angesichts einer anwesenden Übermacht von bewaffneten Ordnungshütern trottet er ergeben durch die ihm aufgehaltene Tür. Dass ihm ein kostenloser Rückflug angeboten werden soll, bezweifelt er aufs Äußerste.
SL
Minion
:
Ein leichter Luftzug geht durch den Raum, dann öffnet sich die Tür vor Dir und Muentes nimmt dich in Empfang. Gehen Sie schon mal in den Raum Nummer 4. Ich komme gleich nach. Und nehmen sie sich ruhig einen Kaffee. Ist echter kubanischer Kaffee. sagt er mit verheißungsvollem Blick, bevor er sich wieder seinem Kollegen zuwendet.
Das Büro ist geschäftig wie ein Bienenstock. Scheint als hätten die Polizisten hier eine Menge zu tun. Quer durch das Büro kannst Du den von Muentes genannten Raum sehen. Eine einfache Tür mit einer schwarzen 4 darauf. Die Kaffeemaschine ist sicher 50 Jahre alt und gluckert fröhlich auf einem Tisch neben der Tür vor sich hin.
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#96
Minion kennt Raum Nummer 4 nicht, aber er hat eine deutliche Vorstellung davon, was ihn erwartet, sollte er sich dorthin begeben. Sein Verhörraum damals hatte zwar eine andere Zahl, aber die Erinnerung daran ist immer noch präsent. Es hatte nicht lange gedauert bis er alles gestanden hatte, ohne dass sie ihn schlagen oder besonders bedrohen mussten. Er war nicht gewillt, sich jemals wieder in eine dieser schalldichten Kabinen mit der bedeutungsvollen Spiegelwand zu begeben. Dazu konnte ihn auch kein Kaffee animieren, sei er auch noch so echt, kubanisch oder extrem verheißungsvoll wie in diesem Moment. Er blieb stehen und dreht sich um. „Sagen Sie mal, Muentes, was soll das hier werden? Ich habe nichts verbrochen!“ verteidigt er sich empört mit für ihn verhältnismäßig scharfem Ton.
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#98
Mit einem Seufzen lässt Robert den Kopf hängen und fügt sich dann den Anweisungen des Polizisten. Das unverständliche Getuschel hatte ihn irritiert. Warum war er zum Flughafen gebracht worden? Er gießt sich einen Becher mit dampfendem Kaffee voll, gibt 2 gehäufte Löffel Zucker dazu und schlurft das heiße Behältnis vorsichtig balancierend in den Raum mit der deutlich sichtbaren Nummer vier. Erschöpft lässt er sich auf den zerschrammten Plastikstuhl fallen, stützt den pochenden Kopf auf beide Hände, streicht sich immer wieder die strähnigen Haare aus der Stirn, verbrennt sich die Lippen am vorzüglichen Heißgetränk, raucht seine letzte Zigarette und wirft ärgerlich die zerknüllte Schachtel auf den Tisch. Unruhe hat ihn erfasst, ein Knoten in seinem Hals, seine Innereien in eiskaltem Griff. Robert ist dem Ende seiner Kräfte nah, sogar das Warten erscheint ihm unerträglich, wissend dass das Verhör sich endlos hinziehen wird.
Blue Dragon
Ich steige aus dem Wagen aus und wedele demonstrativ mit der Hand die Rauchschwaden beiseite die mir hinterher kriechen wollen. Leichte Kopfschmerzen machen sich bemerkbar, auch wenn ich nicht weiß ob sie von der Musik, oder dem Qualm seiner Zigaretten kommen.
"Aye!", brumme ich nur und schlendere möglichst unbeteiligt zu dem Wohnblock hinüber. Mit einem letzten Blick auf die Adresse suche ich nach einem Straßenschild um mich zu vergewissen, dass ich hier richtig bin.
Mmh schlimmer als bei mir am Hafen isses auch nicht, denke ich und suche nach dem passenden Namen auf der Türklingel, vielleicht ist die Gute ja mittlerweile von alleine nach Hause gekommen und das Problem löst sich von selbst... - man wird ja wohl noch träumen dürfen...
SL
Blue
Dragon:
Du findest schnell den Namen des Bekannten Deines Auftraggebers auf eine der Klingeln. Ob diese aber funktioniert kannst Du getrost anzweifeln, da in einem Akt von vermutlich Vandalismus die Edelstahlplatte, in die die Klingeln eingelassen sind kräftig verbeult wurde. Einige Klingelknöpfe fehlen, andere sind in verschiedenen Positionen eingeklemmt.