Verdeckt oder offen würfeln?

  • "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Abgesehen davon, daß wie schon bisher erwähnt wurde, sich die Frage stellt, ob man nicht bloß ein Symptom bekämpft - teils, gerade im Kampf, ist der Grad, wieviel IP gemerkt wird garnicht so sicher.


    Da stimme ich dir zu, aber es kommt stark auf die Situation an. Haben die runner vorher ne halbe Stunde mit den Leuten geredet, können sie die Situation besser einschätzen, als wenn es ein Feuerüberfall aus dem Hinterhalt ist.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Sicherlich eine berechtigte Idee - WürfelPoker quasi.
    Stellt sich hier nur dann die Frage, ob es nicht etwas vom RP-Teil von RPG ablenkt, der Spannung durch atmosphäre aufbaut, aber das ist Geschmackssache.


    Die Atmossphäre entsteht im Kopf eines Spielers dadurch das er sich in seinen Charakter reinversetzt und sich die Situation vergegenwärtigt. Da kann ich nicht verstehen, wieso etwas mehr Angst um seinen Charakter die Atmossphäre zerstören sollte? Es ist vielmehr so das in vielen Szenen das ganze noch intensiver wird. Und wenn ich erhlich bin kommen große Kampfszenen (also wo beide Gruppen gleichstark sind oder die Opposition stärker ist), bei uns maximal 1-2 mal an einem 8 stündigen Abend vor.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Eine Problematik, die so leicht auftritt.

    :wink: glücklicherweise ja scheinbar nicht in allen Gruppen, wie man den vielen Kommentaren für verdecktes würfeln entnehmen kann.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Der Witz in dieser Überzeichnung lag darin, daß natürlich niemand etwas bekannt gibt...
    Ein offener Wurf benötigt im idealfall garkeine Kommunikation - jeder sieht ja, was gewürfelt wurde.


    ??? Oha, du solltest vllt wirklich mal bei uns mitspielen, wenn wir zu 8 sind bleibt nur der Boden als Spielmedium, dann spielen wir meistens bei leiser Musik und gedämpften Licht. Wenn ich die Würfel der Spieler die nur 2 Plätze entfernt sitzen erkennen kann, heißt das noch lange nicht, das ich auch sehe was die Würfel zeigen. (Ein paar Leute haben diese Miniwürfel damit sie Würfelbecher auch für SR gebrauchen können. Und selbst bei den großen wird es schwierig blaue Punkte auf grünen würfeln zu erkennen.)


    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Deine Beispiele sind nett, aber zeigen eigentlich bloß, daß verdecktes Würfeln oft als Mittel verwendet wird, um mangelnde Grundregelkenntnisse und Grundkommunikation zu verstecken.


    *g* der Witz daran ist das bei beiden Beispielen mehr Kommunikation gezeigt wurde, als bei deinem nonverbalen still vor sich hin würfeln. Und wieso sollte es mangelnde Grundkenntnisse verbergen?
    Dein Beispiel, das es zu Mißgunst und dem Vorwurf des Betruges kommt, zeigt viel deutlicher das bei diesen Gruppen es an Vertrauen zueinander mangelt, das dem Meister unterstellt wird, das er gegen die Gruppe spielt und noch dazu ein notorischer Betrüger wäre. Mal ganz ehrlich, wenn cih rollenspiele, dann im Kreis von Leuten die ich mag und denen ich auch vertraue. Wenn ich Angst hätte, das sie mich ausrauben wenn ich bei ihnen zum meistern erscheine, würde ich wohl kaum hingehen. Auch würde ich niemanden einen Freund nennen, der denkt das ich ihn nur als Freund bezeichne, um ihn dann zu betrügen und zu belügen.


    "LOST" schrieb:

    @ Haides: Die Dialoge kommen tasächlich vor, aber nur an ihnen lernen alle das Regelsystem so, dass sie auch den MW selbst errechnen können. Am Anfang zäh, ja, aber die Transparenz bringt dann eben auch mündige Spieler hervor.


    Mündigkeit = auswendig gelernte Regeln? 8-[


    Und ganz ehrlich die Regeln die häufig angewendet werden kennt bei uns jeder. Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde das ich Magie, Cyberware, Rigger und Matrix Regeln komplett auswendig aufsagen kann. Die muss ich mir jedes Mal bevor ich meister nochmal ansehen, bzw meinen Spickzettel einstecken, wo steht, wo ich nachgucken kann.


    Gruss
    Haides

  • "Haides" schrieb:

    Die Atmossphäre entsteht im Kopf eines Spielers dadurch das er sich in seinen Charakter reinversetzt und sich die Situation vergegenwärtigt. Da kann ich nicht verstehen, wieso etwas mehr Angst um seinen Charakter die Atmossphäre zerstören sollte? Es ist vielmehr so das in vielen Szenen das ganze noch intensiver wird. Und wenn ich erhlich bin kommen große Kampfszenen (also wo beide Gruppen gleichstark sind oder die Opposition stärker ist), bei uns maximal 1-2 mal an einem 8 stündigen Abend vor.


    Davon, daß sie zerstört war keine Rede... nur, daß sie von der anderen Seite her aufgebaut wird - und damit nicht immer überschlägt.


    "Haides" schrieb:

    Oha, du solltest vllt wirklich mal bei uns mitspielen, wenn wir zu 8 sind bleibt nur der Boden als Spielmedium, dann spielen wir meistens bei leiser Musik und gedämpften Licht. Wenn ich die Würfel der Spieler die nur 2 Plätze entfernt sitzen erkennen kann, heißt das noch lange nicht, das ich auch sehe was die Würfel zeigen. (Ein paar Leute haben diese Miniwürfel damit sie Würfelbecher auch für SR gebrauchen können. Und selbst bei den großen wird es schwierig blaue Punkte auf grünen würfeln zu erkennen.)


    Sag doch gleich, daß es von den Umständen bedingt ist. ;)


    "Haides" schrieb:

    der Witz daran ist das bei beiden Beispielen mehr Kommunikation gezeigt wurde, als bei deinem nonverbalen still vor sich hin würfeln.


    In deinem Beispiel zu bremsend führst du die OP-Kommunikations negativ an... die hier entfällt.


    "Haides" schrieb:

    Und wieso sollte es mangelnde Grundkenntnisse verbergen?


    Wenn man, wie in deinem Negativ-Beispiel, nichtmal die Sitationsmodifikatoren auf die Reihe bekommt, dann ist es einfacher, MW festzulegen.


    "Haides" schrieb:

    Dein Beispiel, das es zu Mißgunst und dem Vorwurf des Betruges kommt, zeigt viel deutlicher das bei diesen Gruppen es an Vertrauen zueinander mangelt, das dem Meister unterstellt wird, das er gegen die Gruppe spielt und noch dazu ein notorischer Betrüger wäre. Mal ganz ehrlich, wenn cih rollenspiele, dann im Kreis von Leuten die ich mag und denen ich auch vertraue. Wenn ich Angst hätte, das sie mich ausrauben wenn ich bei ihnen zum meistern erscheine, würde ich wohl kaum hingehen. Auch würde ich niemanden einen Freund nennen, der denkt das ich ihn nur als Freund bezeichne, um ihn dann zu betrügen und zu belügen.


    Genaugenommen geht es um den Unterschied zwischen gut gemeint und gut gemacht. ;)


    "Haides" schrieb:

    Mündigkeit = auswendig gelernte Regeln?


    Negativ formuliert, aber trotzdem korrekt.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Sag doch gleich, daß es von den Umständen bedingt ist. ;)


    OK, es ist von Umständen bedingt.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    In deinem Beispiel zu bremsend führst du die OP-Kommunikations negativ an... die hier entfällt.


    Sie entfällt wenn die Spieler willkürlich ihren MW festlegen, je nachdem was sie aus de Beschreibung des Meisters herauslesen? Oder beschreibst du eine Szene wie folgt: Ihr betretet eine Lagerhalle, es herrscht Teilbeleuchtung, die Kisten bieten maximal 1/2 Deckung, Dunst hängt in der Luft, eure Ziele stehen in 1/2 Deckung, 15 Schritt von euch entfernt?
    Oder lieber so: Ihr betretet ein Lagerhaus, von hinten könnte ihr Geräusche hören, die sich wie das schleifen von Metall auf Beton anhören. Und war da nicht grade das quicken einer Ratte zu hören. Vor euch befinden sich einige zwergenhohe Kisten. Die Lampe an der Decke hat schon bessere Tage gesehen und beleuchtet die Szenerie nur schwerlich. Durch ihre leicht schwingende Bewegung malt sie unheimliche Schatten in den Raum. Von den Pfützen am Boden steigt schwacher Nebel auf. Da könnt ihr in ein paar Schritt Entfernung die Leute ausmachen die ihr verfolgt habt, sie stehen hinter einigen Kisten die ihre Unterkörper verdecken. GrundMW ist +8



    Wenn man, wie in deinem Negativ-Beispiel, nichtmal die Sitationsmodifikatoren auf die Reihe bekommt, dann ist es einfacher, MW festzulegen.[/quote]
    *seufz* hätte man vllt ein geschickteres Beispiel nehmen sollen.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Genaugenommen geht es um den Unterschied zwischen gut gemeint und gut gemacht. ;)


    Genau genommen geht es darum wie Menschen heutzutage miteinader umgehen und das ich die Sichtweise, jeder ist mein Feind und will mir schlechtes, unter Freunden für absolut unangemessen als Maßstab halte.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Negativ formuliert, aber trotzdem korrekt.


    :roll: viel Spass, wenn die Mündigkeit einer Person für dich durch das Ausmaß ihres auswendiggelerntem Wissen bestimmt wird.


    Gruss
    Haides


    PS: Denke du hast in unserer Diskussion mit deinem nächsten Beitrag das Schlußwort. Unsere Gedankengänge sollten dann zumindest rudimentär nachvollziehbar sein.

  • "Haides" schrieb:

    Sie entfällt wenn die Spieler willkürlich ihren MW festlegen, je nachdem was sie aus de Beschreibung des Meisters herauslesen?


    Nö - indem ich eine Szene beschreibe und dann die Modifikatoren angebe... schließlich sind die aufgrund z.B. Sichtsystemen, etc. total individuell.


    "Haides" schrieb:

    Genau genommen geht es darum wie Menschen heutzutage miteinader umgehen und das ich die Sichtweise, jeder ist mein Feind und will mir schlechtes, unter Freunden für absolut unangemessen als Maßstab halte.


    Sicherlich - nur das war auch nicht meine Aussage. ;)


    "Haides" schrieb:

    viel Spass, wenn die Mündigkeit einer Person für dich durch das Ausmaß ihres auswendiggelerntem Wissen bestimmt wird.


    Wiegesagt: Negative Formulierung.
    Sobald man nämlich in deinem Satz 'auswendiggelerntes Wissen' durch 'Gelerntes' ersetzt... ;)

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • So dann lasse ich mir das Schlusswort doch nicht nehmen ;)


    Da Punkt 2 mir extrem wichtig ist, möchte ich nochmal darauf hinweisen, das die Vorraussetzung für Ärger in diesem Punkt nur magelndes vertrauen sein kann. Und damit ist die Vorraussetzung das es zu Streit führt, direkt mit dem Bild vom Rollenspielerfreund verknüpft.


    Abschließend möchte ich dir noch für die Diskussion danken, hat mir eine Menge Spass gemacht ;)


    Gruss
    Haides

  • "Haides" schrieb:

    Da Punkt 2 mir extrem wichtig ist, möchte ich nochmal darauf hinweisen, das die Vorraussetzung für Ärger in diesem Punkt nur magelndes vertrauen sein kann.


    Eigentlich ist der Punkt an dem idR Ärger auftritt der eines 'bemerkten' Vertrauensbruchs mit 'negativen' Ergebnissen.


    "Haides" schrieb:

    Und damit ist die Vorraussetzung das es zu Streit führt, direkt mit dem Bild vom Rollenspielerfreund verknüpft.


    ..natürlich, aber das ist nichts was bloß speziell bei Rollenspielen so wäre. ;)

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld