Beiträge von Deevine Comeback

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    Ozzy ist endlich wieder in Jakarta angekommen. Der Sturm letzte Nacht hatte ihn dann nochmal kurz vor dem Sprawl aufgehalten, weil er eine Brücke überflutet hatte. Selbst mit der zusätzlichen Offroadbereifung führte kein Weg auf die andere Seite und so hatte er das Rennen und die anderen Ereignisse ohne Handlungsmöglichkeiten nur in der Kommunikation der Gang verfolgen müssen. Allerdings war er schwer beeindruckt von dem, was er über Perdana, die ihm unbekannte Fahrerin für die Jade Blades so zu hören bekam. Er hatte sich so gut beeilt, wie es ging, aber um seine genaue Ankunft vorher anzukündigen, waren zu viele Verzögerungen möglich gewesen und gebracht hätte es auch nichts, er ist da, wenn er da ist.


    Die Nachricht der ersten heftigen Schlacht mit den Red Suns hatten ihn an seinem zweiten Tag auf Bali überrascht, als sich dann kurz darauf die Ereignisse mit der Entführung von Gedes Bruder zu überschlagen begannen, hat ihn nichts mehr auf der Insel halten können.

    Noch während er sich nach einer geeigneten Überfahrtsmöglichkeit nach Banyuwangi umsieht, ist zwar die Befreiung gelungen, aber die Situation der Gang bleibt weiterhin angespannt und so auch Ozzy.


    Die Zeit bis die Überfahrt beginnt und als dann eine gefühlte Ewigkeiten später endlich der Hafen von Bunyuwangi in Sichtweite kommt, trudeln leider immer noch weitere beunruhigende Nachrichten der Gang ein. Er ist froh an der einen oder anderen Stelle an Bord mit anpacken zu können, um sich abzulenken und die angestaute Anspannung los zu werden.

    Die östlichste Hafenstadt Javas liegt direkt am Schnittpunkt der beiden großen Überlandstraßen und wird von den Ausläufern der beiden Vulkane Raung und Merapi umringt. Banyuwangi wird durch die typische Atmosphäre einer Hafenstadt geprägt, in welcher sich die unterschiedlichsten Kulturen in einem steten, ineinander übergehenden Reigen befinden.

    Die meisten Leute, welche sich in Banyuwangi aufhalten, scheinen auf der Durchreise zu sein. Obwohl der Fährenverkehr nach Bali, einst das Herzstück der Stadt, seit dem Zusammenbruch des Einheitsstaates stark abgenommen hat, prägen die alten Ungetüme noch immer das Bild der weitläufigen Hafenanlagen. Obwohl sichtlich gealtert und kaum durch Neubauten ergänzt, gehören die alten Fähren mit ihrer verbleichten, rissigen Lackierung und den schrägen javanischen Selbstunterhaltern, die während der Überfahrten, ein bizarres Sammelsurium von Waren an den Mann zu bringen versuchen, zu den sichersten im ganzen Inselarchipel. Das liegt vermutlich auch darin begründet, dass es hauptsächlich japanische Konzernangestellte sind, die hier wie Pilger in den mit kitschig-bunten Neonreklamen versehenen Überlandbussen angekarrt werden, um auf ihre Überfahrt ins Wellness-Paradies Bali zu warten.

    Ozzy hat keinen Blick für das hybride Gemisch aus den verschiedenen hier tätigen Gesellschaftsgruppen. Er nimmt weder die verschiedenen Essengerüche noch das melancholische Klangspiel der Künstlergruppen auf den einfachen Bühnen aus Bretterverschlägen, die sich mit dem ständigen Dröhnen der Motoren messen, wahr, während er ungeduldig darauf wartet, dass sein Bike abgeladen wird. Auch wenn er nicht in einem durchfahren können wird, so will er heute auf jeden Fall noch so weit kommen wie möglich.

    Er schlängelt sich durch die Busse, Touristen und Arbeiter in den dicht verstopften Straßen der im Vergleich zu Jakarta immer noch kleinen Stadt, um endlich auf der Überlandstraße ein paar Kilometer hinter sich zu bringen.


    Die Flut an neuen Ereignissen stoppt nicht, es war gut zu hören, dass die Gang alte wie neue Bündnisse schließt, aber es schmerzt ihn welche Kämpfe die Gang ohne ihn führen muss, und davon gibt es einige, ob in der Moschee, oder an Schauplätzen von denen er noch nie was gehört hatte, wie das Gerhana oder das kleine Hotel.

    Die Straßen Javas waren nach wie vor in einem akzeptablen Zustand, auch wenn sie sich bei weitem nicht mit den europäischen Autobahnen oder amerikanischen Highways messen können. Für die Überlandfahrten durch Java bieten sich zwei Routen an, eine nördliche und eine südliche Verbindung, je nachdem auf welcher Seite der zentralen Gebirgsmassive Javas, man zu verkehren wünscht. Er entscheidet sich für die nördliche Route, die hauptsächlich durch Küstengegenden führt.

    Java ist im Prinzip dichter besiedelt ist als man vielleicht meinen mag. Trotz der zahlreichen Plantagen und Reisfelder, den ausschweifenden Bergmassiven und dem seit dem Erwachen wieder etwas aufgeforsteten Urwald, gibt es kaum Abschnitte der Reise, bei denen Ozzy nicht ein Dorf oder zumindest eine kleinere Ansammlung von Gebäuden im Blickfeld hat. Die Kreativität der einfachen Landleute, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ist hierbei äußerst erstaunlich. Der sogenannte informelle Sektor blüht nach wie vor, und wird von einem Heer aus Straßenverkäufern, Musikanten, Scheibenputzern, Wahrsagern, Kurierfahrern, selbst ernannten Verkehrsordnern und den unzähligen lokal, regional und national operierenden Busfahrern beherrscht. An den Straßenrändern, vor allem in der Nähe größerer Städte, tummeln sich Straßenverkäufer und Imbissstände, einfache Werkstätten und Handwerksbetriebe.


    Ozzy sieht ein, dass er auch mal eine Pause machen muss, bevor er sonst möglicherweise gar nicht mehr in Jakarta ankommt. Aber sein Gesichtsausdruck scheint wohl Bände zu sprechen, so wird er weder angesprochen noch anderweitig aufgehalten, wenn er sich nicht gerade direkt selbst was zum Essen holt. Allerdings findet damit seine Anspannung auch kein Ventil, so dass er erstmal was rauchen muss, um überhaupt etwas runter zu kommen. So langsam steigt er auch bei den Nachrichten nicht mehr durch, einige Namen die genannt werden, sagen ihm gar nichts. Auch was da jetzt mit der POLRI und dem Militär läuft ist ein wenig wirr und beunruhigend. Bis der Panzer das Gang-Quartier platt machte, war er noch der Meinung, dass sie verbündet mit dem Militär seien. Immerhin war Labah wieder raus aus dem Bau, ein paar Wochen hatten die beiden sich noch kennen gelernt vor seiner Verhaftung. Auf ihn war Verlass, er hatte nichts auf die Gang kommen lassen in den 10 Monaten in denen er fest saß.

    Seine gewählte Reiseroute führt ihn durch Surabaya, den östlichen Kriegshafen der Insel. Surabaya ist genau wie Jakarta ein urbaner Moloch, welcher sich an der Küste bei der Straße von Madura ausbreitet und zu einem Schmelztiegel zwischen alten Kolonialbauten, brach liegenden Häuserreihen und bedrohlich in den nächtlichen, grauen Himmel ragenden Konzernkomplexen geworden ist. Die Präsenz der javanischen Marine ist hier am stärksten zu spüren, auch wenn das Groß der Seestreitkräfte der Republik ständig damit beschäftigt ist, Schmuggler zu jagen und Piraten zu bekämpfen, die japanische Frachter überfallen oder Sklaventransporte schmuggeln.

    Und weiter geht es über die alte islamische Sultansstadt Demak, einst das Zentrum der Islamisierung der nördlichen Küstengebiete Javas, die im Allgemeinen als orthodox gelten.

    Der letzte Wegpunkt ist Semarang, die Hauptstadt von Jawa Tengah, der zentraljavanischen Provinz. Hier ankern die großen japanischen Konzernfrachter, nehmen seltene Hölzer, Reis und andere Lebensmittel mit an Bord, an denen Java nach wie vor reich ist.
    Auf dem letzten langen Abschnitt nördlicher Küstenstraße vor Jakarta trifft ihn dann der Sturm, in welchem die anderen das Raja bestritten haben und hält ihn wie gesagt, noch ein letztes Mal davon ab endlich an die Seite seiner Brüder zu gelangen.


    Es ist dieselbe Straße, wie bei seiner ersten Ankunft und doch ist mittlerweile alles anders. Damals war er rastlos und heimatlos in einer Stadt angekommen, über die er noch nichts wirklich sicher wusste außer der Kommnummer einer Werkstatt. Diesmal kommt er nach Hause, wenn auch in unruhigen Zeiten, trotzdem ein gutes Gefühl.

    Das letzte Mal war nicht nur er in keinem guten Zustand gewesen, sondern auch sein Bike war bis auf den top in Schuss gehaltenen Motor, nicht mehr das beste gewesen.

    Jetzt leuchteten die Gangfarben auf seiner Panzerjacke und der Panzerung des Bikes mit metallischem Glanz durch den Staub und Schmutz der Reise. Auch die restlichen Modifikationen des schnellen, australischen Offroadbikes konnten sich sehen lassen. Umso mehr achtet er aufmerksam darauf, welche Route er durch den Sprawl nimmt, doch dafür muss er auch erstmal wissen wohin die Fahrt gehen soll.


    Er übermittelt seine Position in die Gangkommunikation und nach kurzem Überlegen schickt er noch eine Nachricht direkt an die anderen Offiziere der Blades. <<Ich bin wieder da, wo braucht Ihr mich?>>

    Hallo zusammen,
    ich darf ab sofort die Offiziersränge der Jade Blades unterstützen. Warum mein Char erst jetzt in Erscheinung tritt, könnt Ihr gleich IP erfahren. Um schonmal zu wissen mit wem Ihr es zu tun habt, gibt es hier eine kurze Beschreibung. Ein passenden Bild hab' ich leider noch nicht gefunden.
    Ich freue mich schon mitzumachen!


    Während Franklin seinen Fatboy bereit macht, startet Cleo ihre eigenen Vorbereitungen. Der Reflexbooster wird hoch gefahren und die Welt um sie herum scheint sich mit einem Mal zu verlangsamen. Sie gibt ein kurzes Grumeln von sich, nicht unbedingt weil sie noch näher an Franklin rutschen soll, sondern weil das weitere Einschränkungen ihrer Beweglichkeit nach sich ziehen wird.
    Bevor das passiert zieht sie noch ihre Crusader aus dem Holster, um danach nach vorne zu rutschen. Insgeheim wird Franklin wohl trotzdem gehofft haben, dass sich somit Cleo weich an ihn schmiegt. Jedoch wird er jäh in die Realität zurück geholt als ihm die HK227, die sie immer noch am Tragegurt unter ihrer Jacke trägt, beim Aufrutschen hart in den Rücken gedrückt wird.

    Theoretisch müssten wir jetzt alles besprochen haben. Außer ihr wollt vorab klären, dass einer im Inneren das "Kommando" hat oder ob jeder im Rahmen seiner Spezialisierung halt handelt, dass ist das was Bustri ansonsten einfach machen wird.

    Jetzt wird sie noch auf die anderen warten und dann los ziehen, um ihre Ausrüstung zu holen.

    Während sie warten hat sich Bustri nochmal was von dem bereitstehenden Essen und Trinken genommen. Sie betrachtet auf der Karte die von Fire gezeigten Punkte für die Fahrzeuge und ihre Wunschposition.
    Sie vergleicht die möglichen Wege nach Deckungsoptionen und Schnelligkeit. Das Team wird sich da wohl von ihr eine Einschätzung der geeignetsten Routen geben lassen. Für das Eindringen markiert sie den unauffäligsten Weg inklusive Deckungsstellungen, wo ein Team ihrer Größe kurz warten kann, um nicht offen rumzustehen, wenn sie irgendetwas öffnen mußte. In der Regel dauerte das zwar nur einige Sekunden, aber es schadete auch nicht vorsichtig zu sein, solange man noch nicht entdeckt ist. Kamerablickwinkel oder wenn das Timing relevant war bei schwenkenden Kameras wurden auch markiert. Auf diese Dinge zu achten war für sie zwar selbstverständlich, aber das hieß ja nicht dass die anderen da auch selbst darauf achteten.
    Für den Rückweg markierte sie mehrere Routen zu den beiden Fluchtwagen, inklusive zu überwindender Hindernisse und der Fässer mit dem Rauchpulver, die sie als Ablenkung und zur Verwirrung nutzen konnten. Wenn alle wieder da waren, müssten sie noch klären wie sie sich auf die Autos und Wege verteilten oder welche Personen für den Rückweg kleinere Teams bilden.

    Als Envoys Nachricht dann rein kam, antwortet sie ihm <<Wo könntest Du den hin kommen. Die meisten von uns sind noch im JackBlack, aber vielleicht gibt es einen geeigneten Treffpunkt auf dem Rückweg von Johann und Zehra.>>


    Sie schickt auch gleich noch eine Nachricht an Johann <<Envoy hat die Ausrüstung besorgt, vielleicht gibt es einen geeigneten Treffpunkt auf Deinem Rückweg.>>

    Mackenzie nickt "Gehen wir ins Hotel und warten bis die anderen auch zurück sind."
    Sie überlegt nochmal kurz "Allerdings gibt es eine andere Spur, die wir heute unauffälliger verfolgen können als den Zirkus. Im Zirkus ist heute Ruhetag, wenn uns also jemand dort sieht, dann werden wir auf jeden Fall bemerkt und möglicherweise befragt werden."


    Auf der Karte im Teamnetzwerk tritt der Schwarzmarkt etwas auffälliger hervor.
    "Ich würde hier anfangen. Von dort aus organisiert die Vory das Zheleznyy chelovek. Wir könnten raus finden, wann es stattfindet und indem wir auf den Titelverteidiger wetten wollen, ob er teilnehmen wird. Und das ist eines unserer Primärziele, Dimitrij aus Team Delta."

    Cleo sieht die sofortigen Änderungen des Abfangkurses und weiß, dass sie besser Franklins Anweisung befolgt.

    Sie gibt grinsend ein Yehaaa! von sich, allerdings begleitet von einem Augenrollen, was Franklin in seinem Rücken zum Glück nicht sehen kann.

    Auch wenn sie selber in keinster Weise ein Fahrzeug so über den Asphalt steuern konnte, war es ihr doch ein leichtes mit ihrer Reaktion und ihrer Sportlichkeit sich Franklins Bewegungen anzupassen und die gewagten Manöver mitzumachen.


    <<Kümmer' Du DIch um die Strecke ich schau' mal was ich aus den Feeds raus holen kann.>> Sie hatte ja sonst gerade nichts zu tun. Vielleicht gab' es ja bereits gute Aufnahmen, um die beiden Begleiter der Verräterin damit möglicherweise identifizieren zu können. Oder zumindest zu erkennen, ob sie im Cafe auch schon in der Nähe waren. Bei der Gelegenheit checkte sie auch kurz die Kamera beim Lagerhaus, ob da auf dem Parkplatz irgendetwas passsiert.

    Für die letzten fünf Sätze ist doch keine Stunde vergangen, sollen wir die endgültigen Details anderweitig klären, dass alle irgendwie wieder zeitgleich sind? Muss aber nicht sein.

    Bustri muss' bei den zwei Vorschlägen von Fire grinsen, immerhin sind für sie beide Versionen eine Option. Sie hatte mal Runner in Berlin gekannt, die kannten nur den lauten direkten Weg, das war auf Dauer ziemlich problematisch geworden.

    "Wenn es nur ums Öffnen des Raums geht, das kostet nicht sonderlich viel Zeit." Aber sie zuckte auch mit den Schultern, der Raum machte in Kombination mit den restlichen Sicherheitsmaßnahmen nicht wirklich Sinn, wenn es wirklich die Stromversorgung ist. Solange würde er für sie immer ein Unsicherheitsfaktor sein, der ihnen irgendwann um die Ohren fliegen konnte. Aber in dem ganzen Vorhaben ja auch nicht die einzige Unbekannte.
    "Die beiden Parkhäuser sollten die Leute auswählen, die dann auch die Wagen fahren und dann festlegen in welchem wir gemeinsam starten."


    Sie blickt zu Oniko "Ich denke den Zeitplan kannst Du Johann mitteilen und ihn auch gleich nach seinen Fähigkeiten als Fahrer fragen." Sie blickt entschuldigend in die Runde "Also ich bin sicherlich der schlechteste Fahrer hier in der Runde, wer von Euch kommt denn in Frage?"