Phil ist zwar überrascht wie wenig das Team in Richtung non-lethaler Munition ausgestattet ist, aber doch deutlich weniger schockiert davon als Cody. Es macht nur nochmal deutlich wie wenig eigenständig sie möglicherweise in der Vergangenheit solche Entscheidungen getroffen haben und sich nur auf Befehle gestützt haben, sie überdenkt nochmal über ihr geplantes Vorgehen der Autonomie der Einzelnen mit ihr als befehlshabender Koordinator nach, aber lässt es erstmal dabei, sie möchte keine Soldaten befehligen, die einfach blind Befehle ausführen. Dass sie dann möglicherweise mit Vorgehen klar kommen muss, dass gegen ihre eigene Überzeugung geht, kann passieren, aber mit guter Kommunikation sicher minimierbar.
Vielleicht geht MET auch einfach härter und skrupelloser vor in ihren Einsätzen. Oder die Feinheiten der lokalen Machtgefüge und Konflikte ist den Einzelnen weniger klar als erwartet. Mit Cody wird sie auch noch einmal reden müssen, sobald er sich beruhigt hat. Sie ist bisher davon ausgegangen, dass sie ihn, Piper und Nobomi nicht in die Kampfhandlungen integriert werden, sondern nur auf ihren persönlichen Schutz selbst achten. Klar war Nobomi als magische Unterstützung angekündigt, aber sie hatte sie bisher nicht als Teil der kämpfenden Einheit unter sich gesehen.
Phil räuspert sich nach dem Ausbruch von Cody um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. Sie nickt Outbreak dankbar für das Angebot und die Ergreifung der Initiative zu. Sobald sie die Aufmerksamkeit aller hat, beginnt sie zu reden.
"Mir sind die Konflikte nicht bekannt in denen ihre bisherigen Einsätze stattgefunden haben, es interessiert mich auch nicht im Detail. Jetzt ist es wichtig, dass wir wohl noch einige Grundsätze für diesen Einsatz festlegen. Gut dass wir diesen Mangel an Munitionsalternativen noch korrigieren können.
Ob es jetzt wirlich zu Konflikten mit Zivilisten kommt, bleibt fraglich, aber auch bei den Konfrontationen mit den Söldnern wird ein non-lethales Vorgehen teilweise zu bevorzugen sein. Ich bin mir nicht sicher wie sehr sie sich bisher mit den Rekrutierungsmaßnahmen dieser Gruppierungen vertraut gemacht haben. Die wenigsten werden skrupellose, freiwillige, gut ausgebildete Söldner sein, viele werden noch sehr jung sein und zwar für diese Arbeit konditioniert und ausgerüstet sein, aber die Wahl möglicherweise nicht selbst getroffen haben. Nicht wenige von ihnen werden vielleicht dort gelandet sein, damit der Rest der Familie genug Wasser zum Überleben hat. Wir sollten also im Kopf behalten, dass unsere Gegner mit höchster Wahrscheinlichkeit Verwandte und Kinder derjenigen sind, denen wir am nächsten oder am vorherigen Tag Wasser geben."
Moderner Sklavenhandel ... sie hofft nicht noch deutlicher werden zu müssen, dass allein diese Tatsache auch verhindern könnte, dass die Leute trotz jedem Mangel Wasser von ihnen geschenkt annehmen, sondern sie nur noch den Wunsch verspüren es ihnen mit Gewalt abzunehmen.
"Die Söldner sind deswegen trotz ihrem Alter und in ihrer Verblendung nicht weniger gefährIich oder tödlich, ich erwarte von keinem dass er für ein solches Vorgehen sein eigenes Leben riskiert, manchmal geht es halt nicht anders als zu töten, aber wenn möglich sollte das berücksichtigt werden."
Man merkt dass Phil diese Erkenntnis über ihre zukünftigen Gegner wichtig ist, möglicherweise erklärt das auch ihr Zögern bei der Besprechung gestern, dass sie es da wohl noch zurück gehalten hatte.
Sie kennt beides, sie ist aufgewachsen in einem permanenten Kampf ums überleben und hatte schon früh gelernt sich mit Waffengewalt zu verteidigen und auch anzugreifen. Sie empfindet es als Privileg lang genug am Leben geblieben zu sein und dann auch noch die Freiheit bekommen zu haben selbst zu entscheiden diesen Weg weiter zu gehen oder eine Alternative einzuschlagen. Sie hatte sich entschieden den Weg weiter zu gehen, aber nicht kopf- und skrupellos sondern mit gewissen Prinzipien.
"Also in drei Stunden wieder hier!"
Sie wartet noch die Reaktionen der anderen ab, ob noch mehr Details nötig sind.