[IP] ImproRun

    SL


    Minion
    Schon wieder empfängt dich das rückständige und staubige Kubagitter, wie am Tag zuvor überkommt dich ein etwas gottgleiches Gefühl und das Wissen, dass sich die Strukturen der kubanischen Matrix unter deinen Fingern wahrscheinlich biegen würden wie weiche Spaghetti, wenn du nur am richtigen Host sitzen würdest.
    Für einen ganz kurzen Moment scheint der Job den Muentes dir angeboten hat doch wieder verlockend, aber nur ganz kurz. Dann machst du dich an deine Aufgabe. Im Vergleich zu dem was du tuen könntest eine absolute Unterforderung in diesem Land. In Sekundenschnelle hast du Kreditkartenabrechnungen von verschiedenen Geschäften: weiße Sneakers, Zigaretten, billigen Whiskey, hey eine gute Zigarre, Benzin und Schockoriegel, Handyrechnung, Stromrechnung für die Adresse die ihr von Yoshi bekommen habt und eine Stromrechnung für eine größere Lagerhalle außerhalb der Stadt...
    Tatsächlich stellt der Host seines Handy Anbieters zumindest einen kleinen Lichtblick dar, aber nur einen kleinen. Dann liegen seine Einzelnachweise vor deinem virtuellen Augen. Er hat mehrmals Martinas Mailbox dran gehabt. Eine Nummer die wohl zu dem Arzt in Ghul Palace gehört, mehrere kurze Gespräche mit Einzelpersonen, dann mehrere Anrufe an einem Tag mit einem gewissen Juan Alvarez und die Tage davor hat er unverhältnismäßig oft die Nummer des Kerls angerufen dessen Gehirn wahrscheinlich immer noch an seiner Tapete klebt.
    Deine Suche endet schließlich an einem Server an dem regelmäßig staubgewischt wird, einer kubanischen Bank an der Djego gestern Abend Geld am Automaten abgehoben hat.

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    #406


    Schnell sind sämtliche Daten auf dem Deck gespeichert und die spärlichen Megapulse nach Datum und Zeit geordnet, älteste zuerst. Dann lässt Robert sämtliche Geotags aus Handygesprächen und Einkäufen auf einer Karte eintragen und in Windeseile ist ein Bewegungsmuster von Djego Sanchez erstellt, die Lagerhalle und der letzte bekannte Aufenthaltsort, der Geldautomat, sind gesondert markiert. Stolz betrachtet er kurz sein Werk, solche Arbeit für Muentes wäre wahrlich schnell verdientes Geld gewesen. Aber bereits nach einer Woche hätte sie den Reiz für ihn verloren, das wusste er genau. Ein weiterer Grund für ihn, das ‚Angebot’ des Polizisten abgelehnt zu haben.


    Bevor er sich der Bank zuwenden würde, um den Geldfluss zu analysieren, lässt Minion noch eine Suche nach ‚Juan Alvarez’ laufen.

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    SL


    Die Suche nach Juan Alvarez bringt sehr schnell sehr viele Erfolge und aus unzähligen kubanischen Zeitungsartikeln und Fetzen aus Nachrichtensendungen wird nach deren Übersetzung klar: Juan Alvarez ist ein ziemlich bekannter Mann auf Kuba und wahrscheinlich ein hohes Tier (wenn nicht das Hohe überhaupt) beim organisierten Verbrechen, dem die Polizei aber nichts nachweisen kann, oder nichts nachweisen will, weswegen er immer noch frei herumläuft. Ihm gehören Hotels, Restaurants, ein Casino und der gesamte Wohnpark in dem Mr. Sanchez Wohnung steht. Alvarez bild in der Öffentlichkeit ist sehr gespalten, für einige ist er das Sinnbild eines Verbrechers, der für viel Elend auf Kuba verantwortlich ist, für andere mehr eine moderne Art Robin Hood und jemand der grundlegenden Wohlstand auf die Insel bringt.

    Hem


    Ich schließe auf.
    Kenne ich. Ist nicht Yoshis Fahrer, aber sein Boss wohnt hier und ist mit Yoshi so. sage ich, während ich beide Hände ineinander lege, wie man es tut um "dicke Freundschaft" anzudeuten.
    Aber das ist nichts Besonders. Unter seiner harten Chromschale ist Yoshi eines der liebenswürdigsten Geschöpfe aus diesem Planeten, die ich bisher getroffen habe. füge ich beim Einsteigen hinzu.

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    #412


    Bei einer derart beliebten Tätigkeit wie der Pornoproduktion ist es unvermeidlich, dass Sanchez mit Alvarez in Verbindung steht, so wie hunderte anderer Schergen sicherlich auch. Trotzdem ist es eine wichtige Information, welche ebenfalls in Form eines Dossiers auf dem Deck landete.


    Er stöbert in den lokalen Schattenforen und zur Not auch im Schattenland, ob er die zu erwartenden Sicherheits-Standards der Bank in Erfahrung bringen kann. Wenn er Glück hat, dann benutzen die kubanischen Geldverleiher ein altes System von Renraku und er kann durch ein paar ihm bekannte Hintertüren hinein schlüpfen; immerhin hatte er damals an den Zugangsroutinen für Buchhaltungssoftware gearbeitet.. Die Chancen dafür stehen gar nicht so schlecht, die Programme sind alles andere als SOTA, aber dadurch günstig und trotzdem zuverlässig. Nach dieser letzten Vorbereitung loggt Minion sich aus und schaltet das Leihgerät komplett ab, nur um es nach einer genüsslichen Zigarette wieder hochzufahren. Die Sicherheit geht vor wenn er sich in eine Bank decken will – und sei es nur eine kubanische.


    Alle Protokolle werden zurück gesetzt, er benutzt zwar den gleichen Jackpoint, baut aber eine neue Datenspur, er aktiviert den Maske-Modus und die wichtigen Utilities, allen voran den Schleicher. Dann folgt er dem Link zum Server und sein billiges User-Icon wird durch den Elektronentunnel gesaugt.

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    SL


    So interessant scheinen kubanische Banken dann wohl für die Schattengemeinde doch nicht zu sein. Doch ein anscheinend heimischer Decker, der wohl noch jung genug ist um zu denken sich damit brüsten zu können, präsentiert dir immerhin veraltete Zugriffscodes und eine Schwachstelle in der Datenverwaltung. Letztendlich warnt er dich vor einem Wirbel IC bei den Kundendaten und zeichnet dir eine virtuelle Karte der Systemteile die er sich angesehen hat. Besonders weit ist er allerdings nicht gekommen, er hat wohl vor dem IC kapituliert.
    Aber das was er geschafft hat lobt er in den höchsten Tönen...

    SL


    Die Fahrt zu Djegos kleinem Häuschen dauert schon ihre Zeit. Aber schließlich seid ihr in dem etwas abgelegenen und durchaus gut bewachtem Wohnviertel angekommen. Man merkt sofort das hier ein anderer Wind weht als in den meisten anderen Wohnvierteln Kubas die nicht direkt der Mafia untergeordnet sind. Die Leute hier sind mehr oder weniger wohlhabend, die Häuser nicht so schäbig und die Kriminalitätsrate... nun ja zumindest die Straßenkriminalität ist gering.
    Wer aufmerksam hinsieht kann hier und da bewaffnete Männer entdecken die euren unbekannten Wagen aufmerksam mustern.

    SL


    @Hem
    Eine Bar findest du nicht gerade, dafür aber ein Café und eine Cantina die beide auch Frühstück anbieten.
    Die Gebäude sind zwar nicht neu, aber machen einen guten Eindruck, nichts sieht heruntergekommen oder verlassen aus. Im Moment sind nicht so viele Menschen unterwegs, sie sind entweder bereits bei der Arbeit oder gehen anderen Tätigkeiten nach die sich nicht auf der Straße abspielen. Du kannst einen Spielplatz sehen auf dem einige Mütter mit kleinen Kindern und Kinderwagen sitzen und sich unterhalten und im Café sitzen Leuten und Frühstücken und lesen ihre Morgenzeitung. Man könnte es geradezu idyllisch nennen.

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    #417


    Robert bricht der Schweiß aus; weniger weil die Klimakontrolle von Hems Apartment nicht mit der langsam aufziehende tropischen Hitze nicht standhält, sondern weil ihm sein erster richtiger Hack seit Wochen bevor steht. Das letzte Mal, der Erste in einer sehr langen Zeit der oktroyierten Abstinenz, ist er erfolgreich gewesen – lediglich die Konsequenzen waren drastisch. Sein fleischlicher Körper atmet tief durch, dann sondiert er den Datenverkehr, Zahlenkolonnen in aufpopenden Fenstern wird von seiner mathematischen SPU in sinnvolle Informationen übersetzt, lässt er den Täuscher eine eingehende Überweisung simulieren und schlüpft, geschützt von den verschleiernden Schwingen des Schleichers, gekonnt an dem Wächter-IC vorbei. Das Decken ist tief in seine zelluläre Chemie eingebrannt, seine Finger huschen über das Leihgerät als hätten sie nie etwas Anderes getan, der Zugang zu dem System wird ihm gewährt. Sein Puls steigt kurzzeitig klopfend an als er in das Innere gesaugt wird und unterzieht die Ikonographie einer Analyse, dank der Karte wird er zielstrebig vorgehen können.

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    SL


    Minion
    Du hast schon kreativere Hosts gesehen. Dieser hier ist aufgebaut wie eine 0815 Bankfiliale mit Schaltern, Büros, Geldautomaten usw. Zu dieser Uhrzeit hält sich der Kundendrang an den inländischen Geldautomaten in Grenzen. Ein paar wenige ausländische Überweisungen tummeln sich an einem anderen Schalter. Hin und wieder siehst du Herren in dunklen Anzügen zwischen den Bürotüren auftauchen und wieder verschwinden.
    Eine dieser Türen ist dein Ziel, vermutlich immer noch die hintere links wie auf dem Plan. Aber die Beschriftung kannst du von deinem Standpunkt aus nicht lesen.