• Verne Dufresne :


    Es geht doch nichts über ordentliche Recherche! :D
    250.000 Tote sind aber für einen richigen NATO vs. Rote Armee-Krieg verhältnismässig wenig - finde ich. Trotz möglicher Smart-Weapons etc. Schon in Tschetschenien soll es bis jetzt über 80.000 Tote gegeben habe, ein Krieg von Weißrussland über Polen, Lettland, Litauen, Tschechien bis nach Deutschland würde wohl deutlich mehr Tote geben. Wobei sich nach meiner Meinung "Smart-Weapons und Rote Armee" leider einen Widerspruch in sich darstellt!

  • Sogar Smart Weapons und Bundeswehr ist ein Wiederspruch. Schaut euch mal die europäischen Armeen an. Ausser England hat niemand sinnvolle Marschflugkörper und unsere Luftwaffen sind ziemlicher Schrott. Bei den Panzern haben wir Vorteile.
    Wie dem auch sei würde das ein fürchterlich blutiges Gemetzel werden bei dem man froh sein kann wenn 250.000 nur die Toten Soldaten einer der beiden Fraktionen sind. Soldaten beider Seiten und Zivilopfer kommt so nicht hin. Vielleicht wenn man alle Verletzten als Tote ansetzt. Verletzte zählt in einem solchen Krieg historisch sowiso niemand. Da zählen dann nur noch Tote.

  • Dann stimmt eben eine Zahl nicht, was solls, denk dir die Zahl weg und stell ne andere dorthin die näher an dem liegt was realistisch wäre. Ich denke wenn man sowas schon zu den schlimmeren Lücken in nem Spielsystem zählt kann man sich doch eigentlich glücklich schätzen *g* Rollenspielbuchautoren können eben auch nicht immer alles wissen und ich nehm mal einfach an da wird einer ne Zahl über den Daumen gepeilt reingeworfen haben und hat dabei eben ein wenig daneben gelangt, was solls?

    "Captain, we're sorry. We thought you were dead."
    "I was. I'm better now"
    - Babylon 5: The Summoning

  • Das Problem ist keineswegs gering. Wenn du die Opferzahlen hochsetzt hat das gravierenden Einfluss auf die Gesellschaft in Deutschland. Schau dir die Bundesrepublik nach dem zweiten Weltkrieg an. Das führt zu einer Verschiebung der Altersverteilung. Das Resultat ist bis 2060 weniger Cyberpunk als Rentnerland. Im Zuge der mit dem Krieg einhergehenden Regelungen deutet das eine Wiederholung der 68er an und zwar etwa für 2040 bis 2045. Dieser Konflikt erzeugt gesellschaftliche Spannungen die das Bild der BRD/ADL auf Jahrzehnte prägen und zwar unter anderem abhängig von den Toten und den zerstörten Wirtschaftsmitteln. Es ist ein unterschied ob Deutschland 50.000 Soldaten und 200 Panzer verliert, oder ob es 500.000 Soldaten und alle Panzer verliert. Wie das Land danach weitermacht liegt vor allem bei der Jugend und je mehr Menschen im Krieg sterben, desto weniger Jugend bleibt übrig. Die Zahlen deshalb höher zu setzen ist nicht möglich, ohne den gesammten Rahmen neu bewerten zu müssen. Sie so zu lassen wie sie sind bedeutet hingegen das jede einzelne Information über die Eurokriege ausser den Opferzahlen nicht stimmen kann. Damit gerät das gesammte Setting an der Wurzel seiner Glaubwürdigkeit, der Timeline, ins Wanken. Es ist schlichtweg nicht möglich einen glaubwürdigen Charakter zu spielen wenn die Zeit die ihn und seine Generation geprägt hat im dunklen liegt. Wie sieht es mit Rassismus und Nationalismus in Deutschland 2060 aus? Welche gesellschaftlichen Tendenzen haben zu der Zersplitterung der ADL geführt in einer Zeit in der jedem hätte klar sein müssen das man alleine zu Grunde gehen wird? Wenn es an Resignation lag ist die Nationalisierung der Splittergebiete nicht sehr überzeugend und wenn es an Nationalismus lag ist Zersplitterung so nicht zu erwarten.


    Die Eurokriege an sich sind schon ein euphemismus, denn wer nennt sie denn so? Als FanPro noch nichts zu melden hatte haben sie das so gemacht damit sie keinen Ärger mit FASA bekommen, aber ein derartiger Krieg in Europa würde niemals lokal begrenzt bleiben. Das nennt man dann den zweiten Weltkrieg und dabei ist uns Europäern doch egal ob die Ammies mitmischen. Entweder sie sind involviert und beeinflussen die historische Sicht des ganzen, oder sie sind es nicht. Sind sie es nicht werden wir den verheerendsten Krieg des 21. Jahrhunderts wohl kaum als Eurokrieg verharmlosen.

  • Die Anzahl der Todesopfer ist ja nicht nur auf die ADL/BRD beschränkt. Es kann ja durchaus sein, dass die Opferquoten unter Soldaten und Zivilisten in Weissrussland und Polen größer waren.
    Die BRD hätte mehr die Zeit, Zivilisten zu evakuieren und die Bundeswehr vorzubereiten. Damit wären in der ADL andere Bevölkerungsverteilung als in Polen.

  • Exakt, ich finde du übertreibst (mal wieder? ;) ) ein wenig, VOID. Es gibt jede Menge vollkommen logischer und funktionaler Erklärungen warum es eben ein paar Todesopfer mehr gegeben haben kann und trotzdem nicht plötzlich das ganze ADL-2060-Weltbild auf dem Kopf stehen muss. Der Vergleich zum WW2 ist auch vollkommen unpassend IMO, da die Eurokriege beendet wurden bevor es zum "totalen Krieg" kommen konnte.

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  • Wenn es dazu gekommen wäre, hätten wir jetzt kein "Deutschland in den Schatten" sondern ein "Deutchland im nuklearen Winter".

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    .... \_ So seh ich das


    Wenn ihr tut, was ich will, werde ich tun, was ich will

  • Klingt alles ein bißchen wie viel Lärm um nichts. Es bricht doch nicht die Welt zusammen, nur weil einem eine Zahl nicht paßt.