Auch wenn's nun schon länger her ist^^..
Wenn Spieler sich besonders mächtige Charaktere erstellen, ist dagegen an sich noch nichts einzuwenden, schließlich soll ja jeder nach seiner Facon glücklich werden. Dennoch sind einige Dinge zu beachten und für Spielanfänger zu empfehlen:
1. Die Mächtigkeit eines SC's sollte nicht die gemeinsame Gruppenrealitätsvorstellung des SR-Universums durchbrechen.
Beispiel: Angenommen es glaubt ein Großteil der Gruppe, dass auch in SR es nicht üblich ist mit einer Schusswaffe herumzulaufen. Fährt nun aber einer der SC's mit einem kleinen Panzer durch die Straßen oder schultert auf seinem Milspec-Panzer eine Panther Sturmkanone und schlendert damit die Straße entlang, durchbricht dies die vorherrschende Gruppenvorstellung. Der Meister ist eventuell irritiert und versucht noch akzeptabel darauf zu reagieren und läßt das Lonestar-SWAT-Team auftauchen. Der Spieler des mächtigen SC ist wiederum davon irritiert, handelt nach seiner Vorstellung vom SR-Universum und es kommt zum Konflikt am Spieltisch.
Lösung:
- gemeinsam darüber reden wie sich jeder die verschiedenen Aspekte im SR-Universum (z.B. Höhe der Bezahlung, Ahndung von Schusswaffengebrauch, wieviele Überwachungskameras es gibt) vorstellt
- in etwa gleicher Stand des SR-Hintergrundwissens (z.B. liest sich jeder mal die Geschichte im Basisregelwerk durch)
- sich Anregungen im Forum holen und schauen was andere zu bestimmten Themen denken^^
2. Die Mächtigkeit eines SC's sollte nicht signifikant höher als der Durchschnitt der Gruppe sein.
Beispiel: Wer kennt ihn nicht? Den Super-Oberchecker-Schaut-mal-her-was-ich-alles-kann-Char? Es wird eine kleine Gangs in den Barrens gespielt. Li, der kleine Straßenkriminelle mit nem Messer und Giovanni, der ehemalige italienische Konzernangestellte mit ner Hold-Out-Pistole und Dieter, der deutsche Dumpfdödel^^ erfreuen sich gemeinsamer Runs. Nun stößt Bronko, der überirdisch gute zwergische Kampfadept, der auch genial in Sachen Infiltration, Einfluss und Athletik ist, dazu. Egal ob der Meister nun die 'Schwierigkeit' anpasst oder nicht, der Großteil der Gruppe wird zu Statisten.
Lösung:
- der Meister differenziert die Aufgaben für jeden SC (find ich persönlich schwer umsetzbar, wirkt manchmal unglaubwürdig)
- einen Blick auf die Charakterbögen der anderen Spieler werfen und sich selbst fragen, ob man zu "imba" oder "pro" ist
- einfach fragen, ob die Gruppe etwas für zu unausgewogen hält oder nicht
- anderen Spielern nicht ihre Aufgabengebiete gänzlich streitig machen, eventuell vor Charakterneuschaffungen schauen was in der Gruppe noch gebraucht wird
- sich selbst mal etwas zurücknehmen :wink:
Eher hinderlich wirkt sich autoritäres Meisterverhalten aus - ein "Nein, das darfst du nicht spielen, das erlaube ich nicht." führt meiner Erfahrung nach eher zu Frust als zu konformen Verhalten (wie im echten Leben auch). Ich find es auch schwierig, wenn der Meister die Gruppe "für zu stark" hält und sie dann künstlich verknappt oder gar irgendwelche willkürlichen Hausregeln erläßt. Ist das wirklich so, sollte er ehrlich darauf hinweisen, dass es ihm schwer fällt sich für die Gruppe noch sinnvolle Herausforderungen auszudenken und gemeinsam schauen wie man das ändern kann.