Beiträge von Purgatory-Reborn

    Wenig konstruktiv möchte ich vorschlagen, statt Einzelfalllösungen zu suchen, sich generell mal mit seinen Mitspielern Gedanken zu machen, wie dass nun mit dem WiFi funktionieren soll.

    Mit Verlaub, aber ich wollte nur eine Meinung und Regelinformation. Ob und was ich dann mit meiner Gruppe überhaupt diskutiere, ist eine ganz andere Geschichte.


    Zur Hacking-Abwehr defintiv. Kabel bringen aber natürlich auch ihre eigenen Probleme mit.


    Mir erschließt sich aber noch nicht ganz, warum das WiFi der Smartgun erst beim Ziehen aktiviert werden soll. Welchen Vorteil soll das haben? Ein besserer Schutz vor Hacking entsteht dadurch imho nicht wirklich.

    Es gibt in etwa 2 Vorteile:
    1.) Die Waffe kann nicht über Wifi alleine gefunden werden. Man muss den Charakter also erstmal durchsuchen, was man häufig kommen sieht (so haben die diversen Scanner auch wesentlich weniger Reichweite, als die Wifi-Suche und sind selbst evtl. anfällig auf Hacking).
    2.) Ob die Waffe erst in einem Kampf gehackt wird oder ob sie bereits vorher manipuliert wird, macht einen Unterschied. Im konkreten Fall muss der Hacker die Handlungen während dem Kampf aufbringen. Bei mehreren Runnern und einer evtl. unbekannten Anzahl an weiteren Waffen kann es zudem den Hacker in seiner Strategie beeinflussen.
    Aber es wird oft auch keinen Einfluss haben, das ist richtig. Und natürlich kann der SL die Situation entsprechend steuern, auch das ist richtig.


    Es geht mir auch ehrlich gesagt gar nicht darum, dass die Waffen nicht gehackt werden können (damit muss man in einer Wifi-Welt auch leben lernen), sondern nur darum, dass ich die Situation besser kontrolliere.


    PS: zudem komme ich mir wie ein AR-Weihnachtsbaum vor, wenn meine diversen Waffen fröhlich einen auf Wifi-Leuchtbaum machen.

    Meine Meinung:
    Nein, die Reaktion ist eindeutig nicht übertrieben.
    Einen Angreifer (und das ist ein unbekannter Ork mit zwei Pistolen im Anschlag nunmal eindeutig) auszuschalten, ist keine übertriebene Reaktion, sondern die zweite Natur eines Kampf-Charakters, wie es ein Adept ist.


    Die klassische Messerklaue aus den Büchern hätte wohl einen Cybersporn durch den Ork durchgezogen und erst zwei Millisekunden nach dessen Ableben bemerkt, dass er nicht im Ghetto ist und man verschwinden sollte, bevor Knight Errant auftaucht.


    Faces, Decker oder Magier, denen die notwendige Reaktionsverbesserung fehlt, würden wohl erstmal zuschauen. Dies aber eher, weil ihnen die Reaktionsverbesserung fehlt, um einem Ork mit Schusswaffen im Anschlag gewachsen zu sein, als weil sie es "übertrieben" finden.


    Ausgehend von deiner Beschreibung, war dein Char (a) in Reichweite, (b) schnell genug und (c) verfügt über eine nicht tödliche Lösung der Situation. Ich hätte da definitiv das selbe gemacht, weil Abwarten hier eher gefährlich und damit unsinnig wäre.


    Selbst wenn der Ork ein flüchtiger Bekannter, ein erkennbares Mitglied einer Gang oder ein Lone Star-Bulle wäre, würde ich wohl zuerst dem Adrenalin gehorchen und zuschlagen (als Kampfcharakter). Als Spieler bin ich mir dabei durchaus bewusst, dass dies eine schlechte Wahl sein kann, aber der Spieler darf überlegen, der Char sollte passend handeln.

    Hmm Johnson und Leute suchen ...
    Ich denke mal, dass der erste Johnson (in der möglichen, langen Kette von Johnsons) einfach einen Auftrag hat. Den will er erledigt haben.
    Irgendwelche Charakter-Profile mit detaillierten Werten möglicher Runner wird er nicht haben, alleine weil schon kein Runner soviel Details in Dossiers rumliegen lässt (ist ja kein Kon-Black-ops-Team).
    Mit dem Job im Hinterkopf sucht er seinen passendensten Kontakt, der wiederum Runner sucht aka Schieber. Ab dann ist es eine Sache des Schiebers, wen er auswählt.
    Dabei dürfte es durchaus einfacher sein, einen passenden Job an eine Gruppe zu geben, als handverlesene Einzelkämpfer zu sammeln (Motto: ihr habt den letzten Job gut gemacht, diesen kriegt ihr sicher auch hin).
    Gruppen können sich auch dynamisch verstärken (schonmal WoW gespielt und den Raid mit der Gilde nicht vollbekommen? Sucht man eben Ersatz, wahlweise solchen, dem man es zutraut).


    Im Spiel kann man daher auch einfach so vorgehen, dass der Schieber den passenden SC kontaktiert und mit ihm einen Deal aushandelt. Der Preis gilt dann für den Job und wie die Gruppe das verteilt/organisiert kann man den Spielern überlassen.
    In der Praxis heisst das, dass Gruppen unterschiedlich gross sein können, man also nach Lust und Laune mehrere/verschiedene Chars pro Spieler haben kann oder auch mit kleineren Gruppen grössere Runs über NSC-Verstärkung spielen kann.
    Denkbar ist natürlich auch, dass die Spieler mal die Verstärkung einer anderen Gruppe darstellen.


    In Sachen falsche Runner für den Job:
    SC-Runner haben sich meist auch einen Ruf erarbeitet, wenn bei ihnen also gilt, es muss knallen, sind sie eh nicht erste Wahl für still und leise.
    Nur Experten für einzelen Bereiche handverlesen rauszupicken, ist auch nicht sooo effizient, da es oft verschieden Ansätze zur Problemlösung gibt und man auch noch Spielraum für das unvorhergesehen braucht (der Teil des Runs, bei dem der SL so breit grinst).
    Ich finde natürlich auch die implizite Idee vom Medizinmann, dass man Runnern auch mal den unpassenden Job gibt, cool. Warum nicht? Nicht jeder Schieber ist ein Genie und kennt 100+ Runner, manchmal kennt er wirklich nur die paar Gangers und Messerklauen, welche bei ihm regelmässig Waffen/Muni kaufen. Was soll schon dabei sein, der Run hörte sich ganz einfach an, das Honorar war voll-fett und wenn die Runner dabei draufgehen, wen kümmerts, Waffen kann man immer an irgendwen anders verkaufen.

    Wenn es ein Problem ist, würde ich mal mit den Leuten reden. Mach ihnen auch mal direkt klar, dass SR ein Team-Spiel ist und sie nunmal das Team sind.


    Kleinere Tricks am Rande:
    1) Cliffhanger: nicht jede Aktion fertig machen lassen, sondern auch mal an spannenden Punkten zu den anderen Spielern wechseln. Sehr lustig, wenn die Aktionen von Splitter-Gruppen einander beeinflussen.
    (z.B. Decker soll Türe in der Matrix öffnen. Decker hackt sich rein, wird von ICE entdeckt, Kampf beginnt. Zurück zum Team: Türe öffnet sich, Team geht erfreut rein ... aber der Decker war doch noch gar nicht fertig? => dann wieder zurück zum Decker, verliert er den Kampf, wird stiller Alarm ausgelöst und die Türe wird von einem Kon-Decker als Falle geöffnet.)
    2) Nicht alles würfeln. Erzählen, spielen und darstellen ist auch für die Unbeschäftigten spannender.
    3) Nicht unnötig beschleunigen: wenn die Spieler zusammen Spass haben, soll man sie nicht unnötig antreiben. Es ist gut, wenn man sie ihre Interaktion untereinander auch machen lässt. (Meine Freunde haben immer viel Spass beim planen. Alles wird durchdiskutiert und dann am Ende doch improvisiert)
    4) Eine Gruppe ist ein Team, selbst wenn nur ein Char am Handeln ist. Seine Freunde sollten ihm Tipps geben, mitfiebern und immer hoffen, dass er für ihre Chars die Kastanien aus dem Feuer holt. Langeweile bedeutet manchmal nicht, dass man nichts zu tun hat, sondern dass man keinen Anteil am geschehen nimmt! => Gerade wenn nur ein Char handeln kann, aber das überleben aller von ihm abhängt, sollten alle dabei sein, selbst wenn sie eigentlich nichts zu tun haben. => hier kannn man auch mal einen Decker/Rigger den Tag retten lassen!
    5) Standard Beinarbeit sollte man reduzieren. Wenn man es ausspielt, sollten die Spieler das Gefühl haben, dass es entscheidend sein könnte. (Muni zu beschaffen, auszuspielen, ist witzlos; es sei denn, der Char fängt sich Ärger mit jemanden ein, der dann die Gruppe terrorisiert => à la: ja, du hast den Punk zusammengeschlagen, war kein Problem. NUR fehlt plötzlich drei Tage später von der Magierin jede Spur und genau dann kriegst du einen Anruf von eben diesem Punk. Und soll ich dir was sagen, tzrotz fehlender Zähne grinst er fröhlich vor sich hin! Was läuft da bloss wieder für eine Sch...)
    6) Identifiziere den Gelangweilten! Sprich ihn direkt an im Spiel und konfrontier ihn mal mit etwas ungewöhnlichem/überraschenden, das nur er lösen kann/muss. Meist gibt es ja Spieler, die sich weniger beteiligen, als andere. Die muss man auch mal aus der Teilnahmslosigkeit reissen.
    7) Erfahrene Spieler rekrutieren! Diese können durch Mitarbeit motiviert werden, das geht von "liess mal schnell die Regel nach" bis zu "würfel doch mal schnell den NPC in diesem Kampf". Eine Abart davon, ist auch, mit einem erfahrenen Spieler die Nicht-Beteiligung anderer Spieler zu diskutieren. Dieser kann manchmal mehr helfen, beim Gruppen integrieren.
    8) Belangloses Zeugs nicht durch Regelwulst aufblähen. Gerade bei den SR3 Deckern und Riggern den Mut zum Nicht-Würfeln haben.
    9) Gerade bei SR3 führt halt auch kein Weg daran vorbei: man muss einfach fitt genug in den Regeln sein! Man sollte viel wissen, nicht der Unwissenste in der Gruppe sein und Regelfragen nach relevant (werden abgeklärt) und störend (wird schnell vom SL entschieden) triagieren.
    10) Spieler, die regellastige Chars spielen (Magier, Decker und Rigger) muss man dazu verpflichten, die Regeln zu den Chars auch mal zu lernen. Es geht nicht, dass sie immer von nichts eine Ahnung haben, aber den regellastigsten Char spielen.

    Bin das gerade selber am durchdenken für meine neue Gruppe (da hat es einen bekennenden PG drin).
    Ich würde jetzt für Schockermunition 4G statt der 6G aus dem Regelwerk noch für einen guten Ansatz halten.
    Klar schwächer als ein Taser (sonst sind Taser irgendwie sinnlos, zudem ist der ganze Taser auf Elektroschaden ausgelegt, bei der Schockermunition nur die Kugel, das kann nicht gleich effizient sein), aber immernoch der selbe Grundgedanke: fixer Elektroschaden statt Kaliber/Einschlagsabhängigkeit.


    Zum Thema Fahrzeuge:
    Soweit ich das sehe, macht Elektroschaden bei SR noch Sinn, allerdings nur, weil die Fahrzeuge nicht mehr mehrheitlich aus Metall bestehen. Ich glaube nicht, dass ein paar Taser-Nadeln einem handelsüblichen, blechverkleideten Auto von heute viel anhaben können (Faraday und so).
    Sollten die Spieler viel mit Elektroschaden zu tun haben (selbst oder als Opposition gegen ihre Drohnen), würde ich anfangen, elektrische Isolation (Panzerungsoption) für Fahrzeuge einzuführen. (Oder gibts das schon für Fahrzeuge und ich habs bloss übersehen?). Als Regel: Stufe wird auf den Widerstandswurf gegen Sekundäreffekt addiert.
    Aber wie gesagt, solange eher selten, bleibe ich bei den normalen Regeln.