Geduld und Feingefühl - das war, worauf es ankam.
Ruhig fuhr der Pinsel über den kaum einen Millimeter dicken Antennen-Masts, dann wurde er ausgewaschen und zum Trocknen aufgestellt.
Das mußte auch das grundlackiert Modell des alten Dampfkreuzers ersteinmal - Zeit für andere Dinge.
Vielleicht etwas Improvisation - das Matchstick's bot heute Abend einen seltenen Gast.
Aber halt - auf dem PDA blinkte eine Nachricht... und zwar eine, die die Planung des weiteren Abends etwas umwarf.
Der rüstige Herr in den besten Jahren, den die meisten - wenn überhaupt - nur als 'Mr. Brown' kannten, seufzte kurz als er sich die Zeit einblenden ließ - mehr als genug für die bevorzugte Reisemethode: der öffentliche Nahverkehr, und einen kleinen 'Vorsprung'.
Ersteinmal stand eine kurzer Blick auf die Stadtkarte und die Matrixpräsenz der Lokalität bevor - ein Themen-Club, aber zumindest ein erträglicher.
Natürlich auch genug, sich ein wenig herzurichten, nichtnur von der Kleidung her - auch das Aussehen sollte sich ein wenig ändern:
Seine braunen Augen seines freundlichen, offenen Gesichts waren klar, die braunen, ansatzweise schütteren Haare der Halbglatze kurz geschnitten und der Bart ordentlich gestutzt.
Die Haare wandelten sich unter geruhsamer Arbeits ins Graumelierte, einige Falten und Profiländerungen später mochte man ihn auf gute Fünfzig schätzen.
Sowohl vorher als auch nachher konnte man ihn beim besten Willen nicht als auffällig - im Gegenteil: irgendwie hatte man garkein Problem damit, sich ihn an einem schönen Tag auf einer Parkbank mit einer Zeitung vorzustellen, oder an einem kalten Winterabend vor einem gemütlich Kaminfeuer, seinen Neffen aus einem Märchenbuch vorlesend.
Unter dem schlichten hellgrauen Anzug mit passend dezent gemusterter Kravatte fand dann schließlich auch die Browning und wie immer das Messer Platz - darunter trug er bei der Arbeit immer noch ein wenig mehr an Schutzkleidung, die aber nicht weiter ins Gewicht fiel.
Ein eher tristgrauer Regencape rundete dann das Erscheinungsbild ab - bereit für das Wetter der Stadt, die Hand- und Halbschuhe waren diesmal aus glattem, schwarz polierten Leder.
Einer der üblichen Michael Johnsons mußte für die Fahrtkosten herhalten - das war auch so ziemlich das einzige, wofür diese gefakten SINs taugten.
Den restlichen Weg von der Bushaltestelle zum Casablanca setzt er zu Fuß fort - er ließ sich ein wenig Zeit, aber nicht zu viel:
Um 1930 betrat er den Club - seinen Cape ließ er an der Garderobe zurück bevor er eine der bequemeren Sitzgelegenheiten wählte.