Immer noch erheitert am Plaudern schritten die beiden Männer in eine U-Bahn-Station der Nord-Süd-Linie hinab.
Aus der Entfernung konnte er noch das lachende Plaudern der Männer hören.
"Mensch, wie in alten Zeiten, was!? Erinnerst du dich noch......."
Tequila und Blackspell plaudern beiläufig. Und noch beiläufiger gibt Tequila Blackspell unbemerkt ein Handzeichen, als er Mr. Damien im Spiegelbild eines vorbeifahrenden Autos entdeckt.
Verfolger
Tequila nickt und grinst breit.
"Eine gute Idee. Dann lass uns mal schnell zahlen."
Dann zahlt er seine Rechnung und gibt der "Süßen" noch ein ordentliches Trinkgeld.
Die beiden Männer blicken sich eine Weile an. Beide wissen, um was es geht, und beide wissen, was getan werden muss.
„Das gefällt mir. Genau genommen gefällt es mir sogar sehr.“
Tequila lächelt leicht. Es ist ein anderes Lächeln als zuvor, dann winkt er noch einmal die Kellnerin herbei.
„Aber vielleicht sollten wir das wann anders besprechen. Jetzt sollten wir lieber etwas trinken.“
Tequila nickt betrübt.
„Ja, ja, es ist nicht mehr das gleiche wie früher. Wir leben wohl jetzt in einer anderen Zeit. Damals, vor 10 Jahren, hätte es so etwas nicht gegeben.“
Er wirft kurz dem Elf einen Blick zu.
„Die falschen Leute sind an der Spitze und die schlechten sind in den Reihen. Da würde wohl nur der große Abwasch helfen.“
Tequila blickt Blackspell eine Weile nachdenklich an.
„Und was planst du nun?“
Tequila lehnt sich schmunzelnd zurück.
„Du erinnerst mich an mich selbst, in deinem Alter. Nun ja, ich bin nicht hier, um für dich den Onkel zu spielen. Du hast Arbeit? Klingt nach Problemen..“
Tequila lächelt beruhigt.
„Kein Problem, ich bin noch mindestens 6 Wochen hier. Auch wenn ich drüben ziemlich beschäftigt bin. Hab jetzt ein kleines Touristikunternehmen. Oh, und dann natürlich noch meine Tochter.“
Er fängt an in seinem Anzug zu kramen und zieht ein Holo aus der Jackettasche.
„Hier.“
Er fängt an auf die Personen auf dem Bild zu zeigen. Eine Frau, ein Mädchen und ein kleiner Hund vor einem Haus. Im Hintergrund Palmen und ein azurblaues Meer.
„Lin ist jetzt schon 8. Kaum zu glauben, was? Und wie stehts bei dir? Ich weiß, du bist noch nicht der Älteste“, Tequila ist schon mindestens Mitte 30, „aber so langsam sollte man anfangen Entscheidungen zu fällen, oder?“
Tequila schmunzelt.
Tequila legt die Stirn in Falten.
„Das klingt nicht gut, Freund.“
Er legt Blackspell die Hand auf die Schulter und seine Stimme kriegt einen väterlichen Ton.
„Wenn du Hilfe brauchst, ich habe auch hier immer noch einige sehr einflussreiche Freunde. Oder lass das Regenloch hier hinter dir. In Malaysia ist immer gutes Wetter, weißt du. Und ich denke ich werde dir dort sicherlich einen vernünftigen Job beschaffen können.“
Tequila griff die Hand des Elfen und drückten sie schmerzhaft. Die Hände des Asiaten hatte schon viel mit gemacht, so dass sie sich fast wie Schmirgelpapier anfühlten, und der Schreibstockgriff zeigte sofort, dass Jeff Jahre lang trainiert und Hände geschüttelt hatte.
„Nett, sie kennenzulernen Mr. Damien. Sie haben nicht zufällig mit Knight zu tun? Sie sagten, sie arbeiten also in der ‚Personalplanung’?“, dabei zeichnet er mit seinen Fingern Anführungsstriche in die Luft.
„Ich muss sagen für einen zhiyuan sehen sie ziemlich wild aus. Muss ein ziemlich harter Job geworden sein, hier in Amerika.“
Dann zu lächelnd zu Blackspell: „Duibuqi, dein Angestellter hat uns unterbrochen.“
Tequila starrt den Elfen einen Moment lang an als hätte man gerade seine Frau eine Hure geschimpft. Dann fasst er sich wieder.
„Dürfte ich vielleicht auch Ihren Namen erfahren, Herr Personalplanung.“
Jeff blickt den Elfen mit einem mitleidigen Lächeln an.
Japanischer Elf, wie!? Armes Schwein..
Dann setzt er sich in einen freien Sessel und winkt einer Kellnerin zu.
"Ja, war ich auch. Ich hatte mir schon mit Lisa mein Häuschen in Penang gekauft, als ich vor ein paar Tagen einen Anruf bekam."
Er schweigt einen Moment und blickt den Elfen an.
"Du weißt schon Verpflichtungen aus der Vergangenheit. Und was hat sich bei dir so ergeben? Scheinst ja immer noch im Business zu sein, auch wenn du jetzt endlich mal aufgestiegen zu sein scheinst. Der Elf ist dein geboku oder wie?"
Endlich kommt die Kellnerin. Tequila macht keinen Hehl drauß, dass er erst einmal jede ihrer Rundungen überprüft.
"Bring mir einen doppelten Scotch, Süße, aber ohne", meint er mit einem süffisanten Lächeln.
Als sie weg ist, schlägt er Blackspell freundlich auf die Schulter.
"Also, Blackspell, erzähl!", meint er und zieht ein goldenes Zigarettenetui aus dem Anzug.
Die Tür zur Kneipe schwingt auf. Einen Moment lang dröhnt das Stimmengewirr der Nacht herein. Wieder einmal regnet es draußen und der Typ, der eintritt, sieht dem entsprechend aus.
Über seinen Nadelstreifenanzug hat der kompakte Asiat einen transparenten Regenmantel geworfen, von dem immer noch ölige Regentropfen abperlen. Er wirft die Kapuze zurück und zieht den Reißverschluss auf, während sein Blick das Dämmerlicht durchsticht.
Als sein Blick unerwartet ein bekanntes Gesicht unter den ganzen Gesichtslosen entdeckt, verzieht sich sein Gesicht zu einem breiten Lächeln. Er durchquert den Raum, nicht ohne dabei noch der attraktiven Kellnerin ein Kompliment zukommen zu lassen, und tritt dann an den Tisch, an dem sich der Amerindianer und der Elf niedergelassen haben.
„Du hier?“, meint Tequila lächelnd.
