Beiträge von Taylor

    Und welche Feindlichen Einheiten die das Benutzen sollen?

    Hatte das Kaninchen nicht gesagt das nur etwas Technisches an Bord sein und die Yacht (was auch immer das sein soll) Lediglich von einem Programm geschützt sein sollte?

    Shadow Also wenn ich da richtig verstanden habe hat unser Schiff außer uns nur Pilot & Autosoft und die gegnerische Yacht vor allem ein gegnerisches Einsatzteam.

    Sehr nachdenklich hatte die Persona den Antworten zugehört. Die Fragen waren durchaus nicht uninteressant… und dass die Kollegen dann doch mal nachbohrten quittierte die Persona mit einem zustimmenden Neigen des digitalen Kopfes. Sich nach vorne beugend hörte er den Antworten des Johnson zu, das virtuelle Glas auf dem nicht realeren Tisch abstellend. In Gedanken die Fragmente der Informationen die gesagt wurden – und vor allem die die nicht gesagt wurden – langsam zu einem Mosaik zusammen pusselnd. Damit, dass es noch schlimmer war als gedacht, damit hatte Thomas jetzt nicht gerechnet.


    Denn es war doch sehr viel interessanter, welche Details der Auftraggeber bei seinen Aussagen wohlwissend… umschiffte. Die Ellenbogen auf den Knien aufgestützt legte die Persona die im Sternenschein glitzernden Hände zusammen, während sich der nicht vorhandene ‚Blick‘ auf die Hasen-Persona richtete.


    „Damit ich das hier nicht missverstehe… wir sprechen also bei den bisher genannten Parametern aller Wahrscheinlichkeit von einer Enteroperation gegen ein Uboot. Auf dem ein Artefakt transportiert wird, welches das magische Äquivalent eines Nuklearsprengkopfes ohne Zünder darstellt. Was die Opposition zu einer Heimatbasis an einem bekannten Zielort bringen will, um dort den ‚Zünder‘ zu installieren. Die Opposition ist vor allem schlagkräftig genug, so ein Artefakt aus Ihrem Besitz zu entwenden – und davonzukommen. Was auch einiges an magischen Kapazitäten voraussetzt und es entsprechend durchaus möglich wäre, dass die Opposition bei einem offenen Gefecht das Artefakt doch in irgendeiner Form und Weise vorab ‚zündet‘.


    Und während Sie eine grobe Position des Artefaktes über rituelle Magie verfolgen können da Sie die Signatur kennen, ist das genaue Aufspüren bestenfalls vor Ort mit Sonar möglich. Deshalb ist die Mission zeitkritisch genug, dass wir unverzüglich an die Westküste eingeflogen werden und mit dem Peilschiff in den Pazifik aufbrechen müssen. Sowie Entern als Tauchoperation mit der gestellten Tauchausrüstung auf der Reise trainieren müssen. Und als Rückfallplan wäre nur ein Abfangen des Artefaktes am Zielort möglich. Was das Risiko birgt, dass der der ‚Zünder‘ doch auf der Heimatbasis installiert wird. Und die Probleme generell nur zunehmen.


    Und das für zwanzig Grand pro Person. Trifft es das im Wesentlichen?“

    Einfach um das Bild zu wahren hatte die Persona den Tumbler ergriffen und ließ die goldgelbe Flüssigkeit im Glas kreisen. Zurückgelehnt den Ausführungen zuhörend und den Folgefragen. Das Konzept eines Realitätsfilters war Thomas immer fremd gewesen. Es war ihm schlicht entsprechend auch nicht die Zeit wert gewesen, einen zu programmieren. Warum den Gegebenheiten nicht so ins Auge sehen wie sie waren? Der Geruch des Synth-Whiskeys den das olfaktorische Implantat wiedergab ließ ihn allerdings durchaus an dieser Perspektive zweifeln.


    Apropos zweifeln: Was der Hasen-Johnson da so als Antworten in den Raum stellte stimmte ihn gerade auch alles andere als zuversichtlich. Denn nach den (U)CAS Navy SEALs klang die Truppe nicht gerade. Selbst er hatte das in seiner aktiven Zeit nicht gerade oft trainiert… ein Containerschiff der eine Bohrplattform zu entern war schon etwas anderes als den mobilen, potentiell bewaffneten Untersatz eines Einsatz-Teams – egal ob Runner, Piraten oder Aktivisten. Allein das Risiko, dass das Zielobjekt über Bord ging oder mit dem Pott sank und dann in der Tiefe verschwand war in der Konstellation beträchtlich. Vermutlich würde sich demnächst auch noch einer melden, dass derjenige eigentlich gar nicht schwimmen kann. Von tauchen ganz zu schweigen.


    „Wir sprechen also von einer Enteroperation gegen schlagkräftige Opposition die definitiv feindselig reagieren wird. Mit einem Schiff und als Zeitraum geplant nur ein paar Tage Reisezeit.


    Von trainierten Einsatzkräften erfolgen solche Entermanöver entweder zu Wasser auf Schnellbooten mit Deckung durch schwere Schiffswaffen oder zu Luft unter anderem mit Helikoptern oder Kipprotormaschinen – oder gleich mit Vektorschubmaschinen als Truppentransporter damit man nicht direkt abgeschossen wird. Für heimliches Vorgehen werden die Kampftaucher von U-Booten abgesetzt.


    Selbst wenn wir einzelne Aspekte und mangelndes Training durch Magie, insbesondere Geister kompensieren, sollte man verschiedene Vorgehen unter kontrollierten Bedingungen ein paar Tage durchspielen und dann das wählen, was für das Team auch tatsächlich umsetzbar ist. Denn unter Feuer zu überlegen wie man den Job angeht, geht nicht gut. Solche Einrichtungen wie der Gun Peak wären da eine Option.


    Deshalb… wie zeitkritisch ist der Job? Und warum schippern die Leute immer noch mit dem Zielobjekt durch die Gegend anstatt das schon längst an ihren Auftraggeber abgegeben und sich ihr Geld geholt zu haben?“


    Gerade letzter Aspekt fühlte sich einfach… falsch an. Spontan fiel Thomas nur ein Objekt ein, das magisch war, handlich, bei Missbrauch gefährlich und welches man nicht so einfach gewerbsmäßig los wurde: Die Münzen des Glücks konnten nämlich nicht ohne schreckliche Konsequenzen für den Besitzer verkauft werden. Und davon war nur der Verbleib von Lu (祿) unbekannt, der ersten Münze, der Münze des Wohlstandes. Die bereits einige ihrer Besitzer alles gekostet hatte.

    Kitty keine Antwort auf die Fragen dazu, wie die Opposition grob aussieht und wie es prinzipiell weggekommen ist?


    'Auf See' ist ne ziemlich große Spannbreite, von nem Fischkutter über Piratenuboot bis hin zu einem nuklearen Super-Flugzeugträger der imperialen japanischen Navy. Oder dem Hort der Seedrachin.

    Was es mit ‚keine unnötige Werbung‘ auf sich hatte erfuhr die silberne Gestalt im Neon-Anzug dann ganz live, als beim Öffnen der Holztür das Knarren nahtlos in einen Jingle überging.

    ShouldFord Reserve. Denn ordentlicher Whisky muss nicht teuer sein. Und naturidentisch nicht billig.


    Wie sich kurz darauf herausstellen würde war das wohl durchaus ein Budget-Meetingroom für einen Budget-Job – die Flat-Screen-Animation eines Feuers war wohl irgendwas zwischen Rache, Insider-Witz oder blanker seelenfressender Resignation des Host-Sculptors gewesen, als der Auftraggeber kreative Ideen zur Kostensenkung hatte. Fast erwartete Thomas, das beim Ausloggen eine analoge Werbeeinblendung auftauchen würde - weshalb er die Gelegenheit wahrnahm, die Werbeblocker der Firewall zu ein wenig nachzuschärfen.

    THIS MEETING WAS SPONSORED BY ShouldFord Reserve.

    ShouldFord Reserve - a NatVat Company


    In den letzten Jahren war Thomas neben den üblichen Aufträgen auch über diverse Fake-SINs als Freelancer für die unterschiedlichsten großen und kleinen Konzerne tätig gewesen. Interims-Manager, Trouble-Shooter, Feuerwahr, Taskforce-Projektleiter... das Kind hatte viele Namen, aber die Tagessätze waren im Vergleich zum Schattengeschäft gar nicht so katastrophal gewesen. Vor allem erlebte man einiges und bekam einen Einblick in den Konzerner-Alltag... ohne gleich des Wahnsinns fette Beute zu werden. Man lernte auch sehr viele Typen von Exec kennen... auf die eine oder andere Art. Wobei sich teilweise das... alternative KnowHow als sehr nützlich herausstellte.


    Zwar hatte er in den Konzernen schon mit diversen PHBs, Pappnasen, Frühstückskapitänen und Profi-Golfern zu tun gehabt... aber die meisten Johnsons waren durchaus sehr pragmatisch und ereignisorientiert. Sonst waren sie nicht lange in dem Job. Üblicherweise wurde gesagt, dass der größte Alptraum in einem Konzern ein intelligenter Soziopath war. Persönlich fand Thomas das durchaus übertrieben – davon gab es einfach zu viele. In der Regel waren das sogar die erfolgreicheren Execs – im Haifischbecken schwamm es sich als Goldfisch eben nicht lange. Der zweitgrößte Alptraum war hingegen angeblich der Idiot mit Initiative. Wo Thomas aus leidvoller Erfahrung sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schatten das nur feststellen konnte, dass ‚zweitgrößter Alptraum‘ eine maßlose Untertreibung war.


    Nicht hatte so viele Kollegen gekostet wie jemand, der bar jeder Befähigung vorpreschte. Und bei dem initialen Kontakt hatte es keine fünf Sekunden gedauert... da war Thomas fest überzeugt: Der Hase hatte vor allem eines – Initiative. Man konnte förmlich zwischen den Zeilen die Worte hören: ‚Ich bin hier nur für die Vision zuständig – kümmern Sie sich um die Details.‘ Selbst der Schmuggler, für den sie letztens für kleines Geld eine Drohne aus dem Watt im Salish einsammeln sollten, war informativer gewesen. Im Wesentlichen ein Gefallen für Busta, damals… aber so recht konnte er noch nicht einsortieren, was er Arnulf damit Gutes tat wenn er sich des Auftrags hier annahm.


    Da war es ein echter Segen, dass sich in der quecksilbernen Haut der Persona nur die Sterne ferner Galaxien spiegelten. Statt Gesichtszügen, die entgleisen konnten. Und so funkelten die Sterne, die nur als Reflektion sichtbar waren unberührt weiter während in der realen Welt Thomas sich erstmal einen Schluck des wirklich milden, beruhigenden Kaffees gönnte. Und tatsächlich einen Moment wartete, bevor die Gestalt in dem AR-Fenster dirigiert wurde, Platz zu nehmen, den virtuellen Anzug unnötigerweise öffnend und zurechtrückend. Und versuchte, das ganze sportlich zu sehen… den Stil gewissermaßen… spiegelnd. Halb resignierend als sich vor ihm auf dem Tisch eine virtuelle Werbe-Probe eins Glases ShouldFord Reserve materialisierte, die in der Realität garantiert nicht so wunderbar goldig glitzerte im Glas.


    „Das klingt ja tragisch. Mein aufrichtiges Bedauern. Vielleicht könnten wir, bevor wir ein wenig konkreter werden, noch ein paar Kleinigkeiten klären:

    • Beispielsweise, wie groß und schwer das ‚Etwas‘ denn ist – und wie gefährlich und illegal.
    • Oder aus welcher Art der Umgebung wir das ‚wiederbeschaffen‘ sollen… und wie stark die Hände sind, in die es gefallen ist.
    • Und schließlich, wenn auch nicht abschließend, wie weit die Reise denn sein soll. Und was da für Spesen übernommen oder gestellt werden.“

    Siehste... und schon is für Mia wieder ganz attraktiv 😝

    Spielt sie doch am liebsten Decker

    ..die jetzt auch noch mit der Cyberbuchse massiv Essenz opfern dürfen und deren Decks nicht nur im Matrix-Kampf Schaden nehmen sondern bei Konvergenz automatisch kaputt gehen. Die fehlende Essenz auch dafür sorgt das man mehrere Kästchen schlechter heilt bei Erster Hilfe.


    In SR6 spielt man also am Besten einen Technomancer, weil man Komplexe Formen gegen Overwatch hat, um niemals Konvergenz zu erreichen - und er bei jedem Heilversuch mindestens ein automatisches Kästchen heilt...

    Probiers selbst aus. Die Meinungen gehen da auseinander. Wie bei jedem Editionswechsel.

    Der Editionswechsel SR5 -> SR6 spielt da nur begrenzt eine Rolle, da Sachen wie WiFi 'Boni', reduzierte Verteidigung gegen Hacks und Bricken mit Data Spike bereits in SR5 eingeführt wurden. Was Streetsams und Rigger massiv geschädigt hat.


    In SR6 schützen Kommlinks einfach effektiv gar nicht mehr vor Hacking, und implantierte Kommlinks oder Decks explodieren beim Bricken wie Cortex-Bomben. X/

    [...] würde gerne SR6 spielen, einfach um den Genesis-Generator verwenden zu können hab ich mich gefragt, was euch wohl dazu bewegen könnte das neue System auszuprobieren oder sogar zu wechseln?

    Wird da nicht eigentlich andersherum ein Schuh daraus? Man verwendet einen Charakter-Generator für ein System was man gerne spielt? Aber egal ob Chummer oder CharForge - so schön die Dinger sind, sind sie schlussendliche nur Mittel zum Zweck. Es sei denn, man sieht den Generator als das Spiel selbst an.


    Generell schleppt SR6 leider die ganzen Probleme von SR5 mit, was jede Form von Technik angeht - und macht sie teilweise nochmals schlechter als Magie. Wenn man Erwachte spielt, stört das wohl weniger. Aber für jemanden der Tech mag, gibt es kaum einen Grund außer Gruppenzwang, von Editionen vor SR5 wegzugehen.

    Leise prasselte das Feuer in der mit Steinen befestigten Feuerstelle. Dünn. Das traf zum Glück nicht auf den Hasen zu, der auf dem schräg in den Boden gerammten Stock leise brutzelnd vor sich hin garte. Immer wieder hatte Thomas mal den Stock gewendet - eilig war es ja gerade nicht. Bei einem Treffen um sechs Uhr abends stellte sich fast schon eher die Frage nach einem Abendessen davor. Zuerst ging es allerdings Meister Lampe an den Kragen - auch wenn noch lange nicht Mittag war, so hatte der Tag doch früh angefangen und erst mal wollte etwas gegessen werden. Das vor-gebackene Brot aus dem Kong-Mart war jetzt nicht unbedingt sehr sportlich, dafür umso einfacher am Stock über dem Feuer auf eine schöne Kruste und Temperatur zu bringen.


    Dünn... das waren die Informationen gerade wirklich. Unter dem Schatten der Bäume sitzend genoss Thomas statt saftiger Informationen lieber saftigen Hasenbraten. Natürlich konnten die Agenten ein wenig Hintergrundrecherche zu dem Provider des digitalen Treffpunktes betreiben... auf der anderen Seite war deren Job ja vor allem, für die Diskretion der Beteiligten zu sorgen. Und das war auch gerade das, was ihn hauptsächlich interessiert - wie wahrscheinlich es war, dass sie angezapft wurden. Für die Vermeidung Rückverfolgbarkeit hatte er sich bereits ein paar Hops organisiert. Im Gegensatz zu dem Hasen, der nicht mehr hoppelte, sollten sie für ein Gespräch ausreichen, das nicht zu lange dauerte.


    Frisch gestärkt war das nicht nur sprichwörtliche Zelt dann schnell abgebrochen. Den Uplink eingesammelt, die Drohnen zurückgerufen und die Sachen zusammengepackt hatte er sich auf den Fußmarsch zur Lodge gemacht. Eine gute Stunde dauerte es schon, bis er dort aufschlug und seinen Krempel erstmal im Toyota verstaute. Eine erfrischende Dusche später in der Lodge verabschiedete er sich im frischen Actioneer Anzug und zugehöriger formangepassten Unteroption dankend bei dem Pärchen der Wirte. Das Luch Pack, das er bei den beiden Zwergen erworben hatte war angeblich traditionelle Salish-Küche - aber vor allem war es lecker und auch kalt genießbar. Die Zahlungsformalitäten waren dank AR eine Nebensache und der Autopilot hatte gegen Mittag aufbrechend schnell zurück auf die 101 nach Norden gefunden. Entlang der malerischen Küste des Hood Canal ging es hinauf an der Dabob Bay vorbei... hin zu Port Townsend.


    Üblicherweise war hier der Punkt, an dem die meisten Leute auf die Fähre warteten um überzusetzen. Diese Zeitverzögerung musste Thomas zum Glück nicht einplanen - der Autopilot hatte den Kontakt mit GridGuide nicht nur für die Straßen, sondern auch für die Wasserwege aufgenommen. Für einige Leute war es vielleicht ungewohnt, zu sehen wie der Coaster die Rampe hinunterfuhr und sich in den Sound begab - wo er auf den kleinen elektrischen Hydrojet umschaltete. Für die meisten Leute in der Gegend war es auf der anderen Seite weniger ungewöhnlich, amphibische Fahrzeuge zu sehen - die Gegen hatte einfach viele Inseln, kleine und große... Man schaute nach sich selber - eigentlich traditionell amerikanische Werte, würde man behaupten. Nur sicher nicht hier in der Gegend. Zumindest nicht, wenn man damit die falschen Traditionen referenzierte. Ähnlich wie der die automatisierten Fahrzeugidentifikationswechselsysteme wie dem Spoof Chip für die Überfahrt die eine, und den nächsten Streckenabschnitt die andere Identität wählten, war es ratsam, da flexibel zu bleiben.


    In Fort Casey wieder anlandend gönnte er dem Wagen einen kurzen Stopp in einer automatisierten Waschstraße mit Unterbodenwäsche - immerhin war das Salzwasser. Die 20 brachte ihn dann über Whidbey Island und Figaldo Island zurück zu der 5 über Burlington... und ab da war es auch definitiv wieder zurück in der Zivilisation. Genauer gesagt GridLink, was für die zahlreichen elektrischen und hybridisierten Fahrzeuge hier im Salish einfache Stromversorgung während der Fahrt darstellte. Und dank Override auch ganz nebenbei völlig kostenfrei für Thomas war, der die Gelegenheit natürlich nicht ungenutzt ließ, die Batterie des SUV wieder zur füllen. Immerhin war das eine ganze Strecke nach Vancouver und er hatte Zeit. Zeit, ein wenig die Ergebnisse der Recherchen zu begutachten - und natürlich die Lunch Box zu plündern. Das Essen eher ein Nachmittagsessen denn ein Abendessen war die Frage ganz traditionell, ob man Hunger hatte, denn ob die Uhr das diktierte.


    Die Uhr zeigte dann kurz vor Fünf, als der Wagen schließlich Vancouver erreichte. Kleiner als Seattle, deutlich organisierter... und doch nicht weniger interessant. Auch hier gediehen der Schmuggel und die Schatten, auch wenn alles ein wenig... dezenter war als in Seattle. Ähnlich wie in Frankfurt war die Gute Schule angesagt. Was natürlich nicht bedeutete, dass die üblichen Syndikate sich nicht in der Wolle lagen... aber diese Konflikte eher... diskreter austrugen. Ganz abgesehen davon, dass Universal Omnitech hier ihren Sitz hatte und die Stadt generell ein Mekka der Biotechnologie war. Egal ob es um AgrarTech, BioMods oder GeneArt ging... die Stadt war einfach der Platz, wenn man eine Idee in die Richtung verwirklichen wollte. Das war allerdings nicht der Grund, warum Thomas sich heute hierher aufgemacht hatte. In einer seiner Buden hatte er die Notfalloptionen deponiert, mit denen man diskret und leise, aber dennoch notfalls vollautomatisch Panzerbrechende Munition spenden konnte.


    Der mittlerweile wunderbar geschmacklos mintgrüne SUV hielt an dem Teil des Frachthafens, der üblicherweise von Landgängern heimgesucht wurde. Genauer gesagt auf dem Parkplatz eines der Coffee Shops der Busta Brothers. Die Busta's kannte er seit er hier in den Schatten von Seattle aufgeschlagen war - genauer gesagt, den Busta. Ein schräger Job war es gewesen - und doch, gerade deshalb erinnerungswürdig. Diese schräge Mischung aus Schieber-Netzwerk und Schmuggler-Franchise war nicht jedermanns Geschmack. Egal wen man von dieser Truppe antraf, das erste was einem durch den Kopf schoss war der Ausdruck Afro-Gangster. Egal ob Dreadlocks oder Afros, Retro-Disko-Outfit war Pflicht, und egal ob Waffen oder offensichtlicher Cyberersatz - es glänzte offen in Silber oder Gold.


    Die Umhängetasche mit der Notfalloption mitnehmend blieben die Flugdrohnen wie der Wagen mal auf Standby, während Thomas sich einen Kaffee organisieren ging. Der Jamaica Blue Mountain war immer wieder ein Genuss, und gar nicht so einfach aufzutreiben... die drei Brüder hatten, dank einem in New Orleans, einen guten Draht in die Liga. In die Ledersessel der Lounge sinkend machte er es sich bequem, während er das AR-Fenster öffnete und begann, die abgesicherten Hops aufzubauen. Ein wenig Zeit war ihm noch geblieben, den Kaffee zu genießen, bevor sich seine Persona vom letzten Hop aus pünktlich in den Meetingraum einwählte.

    Salish-Shidhe Council - Olympic National Park - Lake Cushman




    Sachte plätschernd brandeten die Wellen an den Strand des Sees, unter den Strahlen der gerade aufgegangenen Sonne glitzernd. Das Gluckern des Wassers mischte sich mit dem Gesang der Vögel in der Morgensonne zu früher Stunde. Warm schien diese auf das das Grün der Grasflächen und der hohen Nadelbäume hinab. Die leichte Brise rauschte in den Nadeln und Blättern der Bäume, die sich die Hänge hinaufzogen. Warm schien sie auch dem Hasen auf den Pelz, der in dieser wunderbaren Ruhe auf einem der von der Sonne gewärmten großen Steine lag. Die Schnurrhaare leicht vom Wind zerzaust funkelten die Äuglein im Licht... bis ihm einen Moment später rüde das Fell über die Ohren gezogen wurde und er auf einem der flach pressbaren Teller aus Smartmetall landete.


    Die geraden, astlosen Stämme der hochaufgeschossenen Nadelhölzer waren wie gemacht gewesen, um etwas weiter den Wald hinauf das Tentsile Baumzelt an drei ausgewählten Stämmen aufzuspannen. In luftigen 10 Metern Höhe war es mit in dem Wald-Tarnmuster auch durchaus gar nicht so einfach auszumachen - vor allem war es außerhalb der Reichweite von diversem Getier, das sich des Nachtens und des Tags auch so herumtrieb. Den Rucksack und die Nahrungsmittel sicher unter der Bodenplane aufgehängt und verstaut war der Weg über die Strickleiter vielleicht nicht jedermanns Sache - doch der Vorteil diese einholen zu können und sich so die wohlverdiente Nachtruhe ungestört zu sichern war durchaus etwas, das den Aufstieg mehr als wett machte. Das Wetter war gut und es bestand gerade kein Anlass, die Regenplane unter dem Boden zu verankern. Diese aufgespannt bot sich zwischen den Bäumen unter deren Wipfeln ein Ausblick durch die feinen Moskitonetze.


    Doch Nachtruhe hin oder her - erst mal war es an der Zeit gewesen, sich um eine Kleinigkeit zu essen zu kümmern. Sich aus dem Schlafsack schälend hatte Thomas den Status der Perimeter-Drohnen geprüft, bevor er das Moskitonetz öffnete und sich die Jacke der bequemen, schweren Kleidung von Victory überzog, ausgiebig streckend. Die kleinen Kanmushi hatten tapfer die Nacht auf ihrem Horch- & Beobachtungsposten ausgeharrt und keine Aktivitäten zu nahe an dem vordefinierten Perimeter festgestellt. Die Füße luftig baumelnd angelte er die Stiefel von ihrem Plätzchen in einer der Ecken des Dreiecks und stieg hinein. Den Rucksack hochziehend nahm er den Kulturbeutel und den kleinen Packen mit der zerlegten Armbrust mit - nicht, dass er das wirklich benötigte für das Wildbret wonach ihm der Sinn stand, doch ein wenig Training konnte nicht schaden.


    Den Morgen mit einem guten Lauf den Berg hinauf beginnend hatte Thomas auch ganz konkret ein Gebiet im Hinterkopf. Also genauer gesagt in der Karte in seinem Kopf, der er nun dorthin folgte, wo er den Tag davor schon Spuren von Hasen entdeckt hatte. Die erwartete Trainingsgelegenheit hatte sich auch im weiteren Verlauf des Morgens noch vor Sonnenaufgang durchaus geboten. Auch als "Jackrabbit" bezeichnet war der Vertreter der Hasen-artigen nun eine willkommene Bereicherung für den Proviant gewesen. Echte Unvorsicht war dem Vierbeiner nun nicht vorzuwerfen gewesen - die Sinne des Zweibeiners waren nun im Vergleich zu den üblichen Gefahren einfach unfair fein gewesen - und vor einem Bolzen der schweren Armbrust hatte Weglaufen auch wenig wert. Feine Sinne, insbesondere einem ehr als feine Nase, die durchaus feststellte, dass der stattliche Fang weder krank, noch sonst wie für den Verzehr ungeeignet war.


    Vom Lagerpunkt zu See war es nur eine kleine Wanderung, ein Katzensprung sozusagen. Etwas weiter oben auf dem Hügel war auch eine gute Position gewesen, die Satellitenverbindung auszuklappen und aufzustellen. Während der gehäutete, gepfefferte Hase leise auf einem frisch geschälten Stock über dem kleinen, kaum rauchenden Feuerchen langsam röstete rollte er auf dem Stein die Sun-Cell-Matte aus, was dann auch die Gelegenheit der Perimeter-Drohnen war, sich von ihren Positionen zu entfernen und eine nach der anderen mal an gestöpselt zu werden. Nicht dass die winzigen Krabbler im reinen Stillstand viel Batterie gebraucht hätten - aber sicher war sicher. Die MiniCopter waren mangels Anlasses immer noch an der Stelle in den Astgabeln geblieben, wo sie gelandet waren und im stillen, passiven Standby - nur auf einen digitalen Weckruf wartend.


    Direkt einen Weckruf hatte Thomas jetzt auch nicht erwartet während er das Outdoorgeschirr in der Wärme der Sonne sich wieder in Form bringen ließ. Den Proviant vom Zelt geholt und die Hauptspeise bereits am garen war ihm im Wesentlichen noch das wieder-auffüllen der Wasservorräte mit der kleinen Umkehr-Osmose-Pumpe geblieben. Auch wenn Lake Cushman jetzt nicht gerade völlig jenseits der Zivilisation lag und der Coaster bei der nächsten Lodge parkte, so war es einfach ein Stück Urlaub. Das Ausklinken aus dem Trubel der Stadt, und der dauernden Erreichbarkeit. Wobei das auch relativ war, wie man anhand der des Uplinks feststellte. Insofern... vielleicht war es eher ein Urlaub vor einem Übermaß an Leuten.


    Sich es im Schatten einiger Bäume bequem machend hatte Thomas bereits begonnen auf einem Stein aufzudecken Denn da war auch bereits die Nachricht in einem der anonymen Postfächer. Es war eine gewisse Ironie der Geschichte, dass Arnulf "Mr. Smith" Meyerson nun mit Vorliebe seine Kommunikation über Fuchi Telecomm abwickelte. Auf der anderen Seite... einmal Antiquar, immer Antiquar. Insbesondere wenn er als Infobroker nun einen deutlich... unmittelbaren Draht zu Matrix hatte, als ihm vielleicht lieb gewesen wäre. Mit seinen neuen, digitalisierten Umständen hatte der ältere Herr sich überraschend gut arrangiert... und Thomas war ihm gerne dabei behilflich gewesen, einige... verlorengegangene Dinge wieder zu beschaffen, die in Boston im Chaos nach dem zweiten Crash... verlorengegangen waren.


    Insofern passte der die digitale Bitte recht klassisch ins Portfolio... und für Thomas war ein digitales Treffen mit dem Johnson gerade auch alles andere als unangenehm. Der Hase roch nämlich bereits schon verführerisch... und so blieb ihm nicht mehr viel, als dem Infobroker seine Teilnahme über den üblichen Kanal zu bestätigen.


    >>Danke, Arnulf - geht klar, sag mir wann und wo. Wenn Du mir vorher etwas Hintergrund-Infos zu dem Karnickel zukommen lassen könntest bevor ich ihm in den Bau folge wäre super - das klingt eher nach was Persönlichem.<<

    klar. das ist clever. aber Punk ist anders....

    Nun, offensichtlich funktioniert Propaganda - denn bereits heute sind die tatsächlich gut organisiert und die Neo-Anarchisten und Free Software Aktivisten in Shadowrun müssen es noch deutlich mehr sein. Die weniger gut organisierten trifft eben die natürliche organisierte Selektion des Konzerngerichtshofs.


    Thomas "Mr. FixIt" Taylor


    Mr. FixIt ist ein rüstiger Norm, der sicher erst am Anfang seiner besten Jahre steht - und einer trainierten, ungebeugten Statur von sechs Fuß. Die braunen Augen, die hinter der getönten Brille aus dem markanten Gesicht hervorschauen, sind völlig klar, die grauen aber kraftvollen Haare akkurat frisiert. Er bewegt sich mit einer fast schon würdevollen, gelassenen Ruhe - insgesamt scheint er nicht gerade steif oder schwächlich.

    Mr. FixIt trägt einen dunkelgrauen Actioneeranzug, darunter ein langarmiges Hemd im passenden hellen Grauton zu den Akzenten des Anzugs, dazu dunkle, solide Stiefel.

    Der Outdoor-Kletterbereich war in der Tat ziemlich gut ausgebaut gewesen - dafür dass Dino nicht unnötig interveniert hatte und für den verabschiedenden Gruß revanchierte er sich mit einem Tippen an die nicht vorhandene Hutkrempe. So wie er den Empfangsbereich betreten hatte, so verließ er ihn auch. Sich noch bei Sandy verabschiedend, auch wenn nach der Anstrengung das angedeutete Lächeln etwas müder war:


    "Danke für die Einladung - bis die Tage."


    Wirklich große Konversation wollte er gerade auch nicht machen. Die Schritte führten ihn relativ zügig in Richtung des Toyota, dort das Sicherheitssystem deaktivierenden bevor er sich auf den Fahrersitz hievte. Der Rucksack landete auf dem Beifahrersitz, leise der Helm auf der Plastikflasche klappernd. Während die Kanmushis sich bereits krabbelnder-weise daran machten, diesen, den Besitzer und den Wagen nach den verräterischen Echos von nicht-erwünschten Geräten absuchten. Wie die Geckos klettern konnten sie sich ja, weshalb das auch kein Grund war, noch länger zu verweilen. Der Wagen erwachte zum Leben und rollte mit dem Knirschen auf den Kieseln auch auf dem Weg zur nächsten Auffahrt - eine Routineaufgabe, um die sich der Autopilot kümmerte.


    Zeit, ein wenig die eigenen Analysen der TacSoft zu seinem Training durch zugehen. Das System mit den Sternen war durchdacht, keine Frage... dennoch war es gerade das, was ihn etwas skeptisch stimmte. Allein die Trainigs-Anlagen waren wirklich auf dem Stand der Technik... sicher nicht nur diese - und das war nun nicht gerade billig. Insofern war es eher eine Frage, wer hier der Kunde war... und wer das Produkt. Was nicht daran änderte, dass das Angebot eben sonst relativ schwierig zum bekommen war, wenn man nicht selbst investieren wollte und eine Industrieruine in eine Trainigsanlage umwandeln. Für eine konkrete Operation wäre das sicher eher das Mittel der Wahl, allein der OpSec geschuldet. Auf der anderen Seite war es durchaus überlegenswert, die Angebote der Anlage bezüglich dem Stadtkampf-Training nochmal im Hinterkopf zu behalten. Solange es still blieb, störte sich kaum jemand über Aktivitäten in Ruinen... bei schweren Waffen und Granaten, egal ob mit Farbmunition oder nicht wurden potentielle Nachbarn schnell nervös... und das Risiko für das trainierende Team wuchs damit.


    Definitiv ein Punkt. Aber nicht jetzt, nicht heute.

    Ich finds in der Tat auch schwierig, mich in Shadowrun Gruppen einzufinden, wo alles supersüß und klebrig ist. Wo grundsätzlich alle bitte und danke sagen, nur geschmunzelt und gekichert wird. ShadowrunnerInnen dürfen schon harte Knochen in einer bösen und tödlichen Welt sein...

    Klar... auf der anderen Seite:

    Civilized men are more discourteous than savages because they know they can be impolite without having their skulls split, as a general thing.

    Oder einfacher gesagt: Höflichkeit ist nicht teuer. Was es ein gutes Investment macht, höflich zu bewaffneten Leuten zu sein.

    Im Grunde läuft es vor allem darauf hinaus, ob Einzelne ein unmittelbares Risiko für den Rest des Teams werden. Solange das nicht der Fall ist, ist alles wunderbar. Naja, vielleicht nicht wunderbar... aber für die Dauer eines Jobs erträglich.


    Wenn das der Fall wird, führt das fast immer zu PvP, was echtes Potential hat richtig hässlich zu werden. Und das muss echt nicht sein.

    Der Run wird heißen: Ab auf die Insel

    Runner LvL: keine Anfänger, eher schon etwas erfahren, keine ultra Profis


    Spieleranzahl : 3-4

    Danke für die Infos. :)


    Wobei ich bei der... Pirateninsel... so ein leichtes Déjà vu habe. :/

    :arrow: Auch wenn ich das bisher nicht hatte - und hoffe dass das nicht mehr der Fall sein wird - habe ich aus gegebenem Anlass festgestellt, dass ich einen ganz trivialen Anspruch an Kollegen habe: Wenn der Kollege bei der Planungsbesprechung in die Donut-Box greift... sollen ihm dabei nicht undefinierte Dinge aus dem Ärmel rieseln. Insbesondere nicht in die Box.

    :arrow: Taylor