Beiträge von Pavel Thorson

    Der Verkehr war einfach nur grauenvoll. Aber das war man ja hier gewohnt. Im Rückspiegel sah er den Jungen ein wenig konzentriert sein, als hätte er Kopfschmerzen oder so etwas. Sehr interessant. Naja. Irgendwann kamen sie auch an.


    "Wie wäre es mit etwas Luftaufklärung?"
    Samet dachte kurz nach. Hm. Wäre eine Möglichkeit. Auf der anderen Seite könnten die Trolle eine Flyspy bemerken... Zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber immer noch möglich. Eine bessere Möglichkeit hatten sie aber.
    "Warte, kleiner. Ich würde gerne ersteinmal eine andere Sache ausprobieren. Wenn das nicht klappt, dann gerne, aber ich möchte das Risiko einer Entdeckung so niedrig wie möglich halten."
    Dass einer von den Typen magisch aktiv war, war nirgendwo angedeutet worden, und in einer Schlägergang war das doch auch recht unwahrscheinlich. Magische Überwachung sollte nicht vorhanden sein.
    "Mia?" er drehte sich zu ihr um. "Könntest du astral hineingehen und gucken, wie viele von ihnen wo sind, und so viel wie möglich über Zweiteingänge und sonstige praktische Sachen herausfinden?" fragte er sie. Französisch musste nicht sein. Dass sie magische Ermittlungen vornehmen konnten stand auf ihrer Matrix-Homepage. War vermutlich auch der einzige Grund, dass sie überhaupt jemand anheuerte.

    Samet lächelt. Naiver Kleiner.
    "Naja, das sind prinzipiell erstmal einfach nur Karten. Stinknormale Karten, von 7 bis Ass, alle vier Farben." er guckte den Kleinen etwas eindringlicher an.
    "Aber du hast in gewisser Weise Recht. Ich habe sie nicht dabei, um damit Skat zu spielen. Ich habe sie für Notfälle. Und auch wenn sie selbst nicht magisch sind... Naja... Wenn wir einen ungestörten Ort finden würden, könnte ich dir auch zeigen, wie ich mit ... Kartentricks... Mein Leben retten kann. Hier wäre das etwas unpraktisch."
    Ts. Der Eifer und die Bewunderung des Kleinen machten ihn noch weich. Jetzt hatte er schon versprochen, ihm seine Fähigkeiten - zumindest eine - zu zeigen...

    Ah, Mia war gluecklich. Schoen. Ihr Laecheln gab ihm ein wenig Selbstvertrauen. Wenn sein Zoegling gluecklich war, hiess das ja schon immerhin etwas. Immer optimistischg, aber meist nicht uebermuetig. Seinen Optimismus hatte er verloren. Mal sehen, wie viel Erfolg der kleine beim Hacken des Polizeinetzwerkes hatte.


    "Ich hatte nicht daran gedacht, mit ihnen zu verhandeln. Mehr sie auf etwas durchdringendere Weise dazu zu bringen, uns zu geben, was wir wollen. Man muss nur den richtigen... Ton... fuer so etwas finden." er sah noch einmal zu den anderen beiden, dann wieder zu Mia zurueck. "Einen magischen Ton meine ich damit" fuegte er auf Franzoesisch hinzu.
    "Wenn was schiefgeht... Naja... Dafuer halte ich einige Dinge in der Hinterhand." er griff in die Innentasche seines Mantels, zog einen Stapel Spielkarten heraus. "Das hier zum Beispiel. Und" er liess den Teleskopstab kurz ein kleines Stueck aus dem Mantelaermel hervorluken, nur ein wenig, so dass am besten nur Mia es sah. "Das hier."

    Samet hoerte sich ersteinmal an, was die anderen zu sagen hatten. Er war der aelteste und Detektivisch vermutlich erfahrenste - alles zusammenzufassen und finale Plaene zu formulieren war eher sein Auftrag, als sonderlich viel mitzudiskutieren. Ausserdem konnte er besser nachdenken, wenn er sich erstmal im Hintergrund hielt.
    "Kleiner, wenn Detektive Gangsterbosse kennen, die nicht hinter Riegeln sitzen, dann haben sie etwas falsch gemacht und sollten nicht Detektive sein. Denn unser Beruf beschaeftigt sich damit, solche Leute hinter Schloss und Riegel zu bringen, und nicht, sie draussen zu lassen und zu benutzen, um weniger schlimme Verbrecher zu fangen. Uebernimm die Matrixrecherche... Und hoffen wir, dass wir die Claws zerschlagen koennen. Waere schoen, wenn dieses Viertel wieder ein wenig sicherer wuerde."
    Auch wenn vermutlich kaum eine Woche spaeter eine andere Gang ihren Platz einnehmen wuerde. Trotzdem... Es blieb die Hoffnung, dass die weniger schlimm waren. Er lachte innerlich auf. Klar. Sowas wuerde passieren. Sicher. In dieser Welt. Klar.


    "Aber ich wuerde tatsaechlich meiner Assistentin zustimmen: Der Sternenschutz sollte hier rausgehalten werden. Ich weiss, wie die so drauf sind, und es ist nicht von Vorteil, sie ins Boot zu holen, da seid mal sicher. Es ist sicherer, wenn so wenig Leute wie moeglich von unserem Wissen wissen. Und ob wir mit einbem fertig werden... Ich wuerde es hoffen. IAllerdings waere ich dafuer, es gewaltfrei zu versuchen. Mit ein wenig Glueck koennte ich einige wenig... ueberzeugen... Lena gehen zu lassen, bei mehreren waere mir der Versuch zu riskant."

    Sherlock Holmes braucht doch kein Mensch...
    Gebt Samet einige Flaschen Cognack (oder ähnliches) und eine Stunde Zeit... Dem fällt schon was ein... Oder so... :wink:

    Tschuldigung, ich hab das im IP - Thread gelesen, spätabends, ohne Möglichkeit, noch zu antworten, und dann bis gerade vergessen, dass da noch was war...

    Samet ging die Treppenstufen runter und schickte eine Nachricht an die beiden anderen:
    "Vermutungen bezüglich der Claws und Nadine richtig. Treffen gleich unten, Details an einem sichereren Ort. Macht euch Aufbruchsbereit."


    Er steckte sein KommLink wieder zurück in die Tasche, und wandte sich Mia zu, sprach sie auf Französisch an.
    "Gut. Jetzt haben wir die Infos, die wir brauchen. Hoffen wir, dass es noch nicht zu spät ist. Und wir brauchen einen Plan, wie wir an einem Haufen Trollschläger vorbeikommen. Hast du spontan irgendwelche Ideen?"
    Das könnte ein großes Problem werden. Und es blieb zu hoffen, dass die Trolle Nadine nicht noch einmal aufsuchten. Das wäre... unvorteilhaft. Scheiße. Sie hatten einen Ork-Ganger, der vermutlich kämpfen konnte, ein Kind, das es garantiert nicht tat, Mia, die auch nicht gerade die Kämpferin war - er hatte sie gut erzogen, dass sie Kämpfe vermeidete... - und sich selbst, der seine Kampffähigkeiten weggesoffen hatte. Scheiße. Sie brauchten dringend einen Plan. Einen guten.

    Gut. Endlich. Sie erzählte alles. Samet musste schlucken. Das war ja doch einiges, was da los war. Und um Lena wieder freizubekommen, müssten sie an einem Haufen Trollschläger vorbei. Das war ja nicht ganz so dolle. Jetzt musste ein Plan her. Vielleicht konnte der Junge helfen, oder der Ork, schließlich kannte der sich wohl mit dem Gang-Wesen hier am besten aus. Irgendwer. Vielleicht hatte Mia sogar eine Idee... Aber erstmal musste er hier aus dieser Wohnung raus. Stickig. Und er wusste alles, was er wissen musste.


    "Danke. Danke dass sie uns das anvertraut haben. Das wird uns weiterhelfen, sehr viel weiterhelfen. Mit diesen Informationen sind wir sicherlich in der Lage, ihre Tochter zu retten. Sie brauchen keine Angst zu haben."
    Samet stand auf.


    "Nun gut... Ich denke, wir gehen jetzt lieber wieder. Wir wollen sie schließlich nicht noch in Gefahr bringen, und ich denke, je schneller ihre Tochter wieder bei ihnen ist, desdo besser. Falls sie irgendwelche Probleme haben sollten, oder wenn die Claws sie wieder kontaktieren, melden sie sich bei uns."


    Er streckte Nadine die Hand entgegen.

    Zählte die Vereinbarung mit dem alten Polizisten als Zusammenarbeit? Wenn ja... Dann musste er sie jetzt anlügen. Es tat ihm sogar fast schon leid, es tun zu müssen, als er den Gesichtsausdruck der Orkfrau sah... Aber er hatte sowieso nicht vorgehabt, den Polizisten da allzu sehr mit hineinzuziehen. Schließlich wusste er, wie es beim Sternenschutz zu ging.
    Gut. Ein leichtes Lächeln aufsetzen.


    "Nein. Nein, das tun wir nicht. Sie brauchen keine Angst zu haben. Wir werden dem Sternenschutz nichts erzählen, von dem sie nicht wollen, dass wir es tun, selbst wenn sie später noch auf uns zukommen sollten und uns danach fragen. Was auch immer sie belastet - bei uns ist das Wissen davon sicher aufgehoben."

    Nun gut. Eine heftige Reaktion, das hatte er nicht erwartet. Nicht bei einer abweisenden Orkfrau... Aber sie waren ihrem Ziel deutlich näher als erwartet. Es schien, als sei Nadine jetzt bereit, alles zu erzählen. Das war gut. Das beruhigen überlies er Mia. Sie als Frau konnte mit so etwas vermutlich besser umgehen - eine emotionale Bindung zu Frauen aufzubauen fiel ihm immer ein wenig schwer. Aber Mia kümmerte sich schon darum. Sehr gut. Sie beruhigte sich wieder.
    Und machte eine Aussage... Hoffentlich war seine Vermutung jetzt richtig, sonst ging das hier nicht weiter. Ernster und mitfühlender Gesichtsausdruck und Körperhaltung, gut.


    "Das glauben wir ihnen. Aber wir können das wieder hinbiegen. Wenn sie uns helfen, und uns alles erklären, alles sagen, was sie wissen. Denn ohne ihre Hilfe wird es für uns sehr schwer werden."

    >>>>>So wenig mir WetWork auch gefällt, und so ungern ich es annehmen würde, wenn ich die Möglichkeit bekäme:
    Deine Kameraden haben dir eine Aufgabe gegeben, die für euer aller Erfolg und Ruf wichtig war. Und du vergeigst sie absichtlich.
    Und weißt du, ob du das richtige getan hast? Ja, du hast verhindert, dass durch deine Handlungen die Tötung der Person leichter wurde. Ja. Aber weißt du, was das für eine Person war? Vielleicht hat die nach der Rettung zwei, drei Leute getötet - und durch deine Schuld sind mehr gestorben als gerettet wurden. Vielleicht hast du damit erreicht, dass ein subtiles Vorgehen unmöglich war, und der Auftraggeber nun bei der Tötung mehrere andere in den Tod gerissen hat.


    Es ist in den Schatten nicht möglich länger durchzukommen, ohne Leute, ob direkt oder indirekt, auf dem Gewissen zu haben. Es ist egal, was du tust, um das zu verhindern. Was zählt, ist, dass du die, die dir vertraut haben, enttäuscht und ihre Reputation zerstörst. Wer einen Run verpatzt, dem hängt das ewig nach. Wenn man so etwas tut, setzt man die Existenz seiner Freunde aufs Spiel. Und was wiegt schwerer - Das Leben eines Unbekannten, den ein anderer Unbekannter aus unbekannten Gründen zum Tod verurteilt hat - oder die Existenz mehrerer Freunde?
    Moral ist schön und gut, aber man sollte über sie nachdenken.


    huohu<<<<<

    >>>> SignalSpirit : Deus ist vernichtet. Dass Renraku noch Datenbruchstücke von ihm erhalten hat, mag stimmen, das kann ich mit meinen Mitteln nicht überprüfen, aber Deus an sich - die verrückte, durchgedrehte PsychopathenKI ist vernichtet, tot, würden einige sagen - zum Glück sage ich. Dass es jetzt wieder andere KIs geben kann, die genauso "Hirn"verbrannt wie der selbsternannte Matrixgott sind, stimmt allerdings. Nur sind die schwächer, was etwas mit der stark erhöhten Zahl der Matrixuser zu tun haben könnte - früher brauchte man eine Buchse oder ein Deck, um in die Matrix zu können, heute sind die meisten 24/7 online, und wenn mehr da sind, ist die Macht des einzelnen geringer. Vermutlich hat es auch etwas mit dem Aufbau des Teils zu tun, der technisch mundanen zugängig ist. Der hat sich ja stark verändert.
    Und das was du anführst, klingt für mich eher nach Prä-Crash Paragonen, als nach einem überleben der alten KIs. Das ist ein himmelweiter Unterschied zwischen den beiden Gruppen. KIs sind... Wesen (im weitesten Sinne dieses Wortes), die aus Code hervorgegangen sind, den Metamenschen erschaffen haben. Paragone sind überweltliche Entitäten, ähnlich Schutzpatronen oder Göttern. Wenn man eine KI zum Paragon machen könnte, müsste man auch eine Drohne zum Schutzpatron machen können. Aber das geht zum Glück auch nicht.


    JapaneseGuy<<<<

    Aha. Gut. BTLs, wenn er richtig lag - wie Pjotr erwähnt hatte. Nun gut, das würde es erklären, warum sie Geld schuldete, richtig. Gute Argumentation - nur leider zu unschlüssig rübergebracht, Frau Frintsch.



    "Ganz genau. Karla bezahlt sie. Ich habe sie nicht um ihre Hilfe gebeten. Warum wollen sie sich unbedingt einmischen?"
    Aha. Sie traten immer noch auf der Stelle, aber jetzt gab es immerhin die Möglichkeit, Vertrauen aufzubauen. Er schickte Mia eine unauffällige Geste um zu vermitteln, noch zu warten, und dass er ihr schon bescheid geben würde. Mit einem beruhigenden Unterton.
    Dann mal das Gespräch fortsetzen.
    "Nun, ganz einfach: Weil wir helfen wollen. Wir haben - über die Nachrichten, über ihre Schwester - erfahren, dass sie das hier nicht alleine stemmen können, die Belastung, dadurch, dass Lena weg ist. Man sieht, wie sehr sie das mitnimmt, und wir wollen ihnen helfen, damit sie das auch gar nicht allein stemmen brauchen. Es gibt noch Metamenschen auf der Welt, die gerne Gutes tun. Vertrauen sie uns. Vertrauen sie uns, dass wir alles in unserer Macht stehende tun werden, um Lena wieder sicher zu ihnen zurückzubringen, vertrauen sie darauf, dass wir es gut mit ihnen meinen, und darauf, dass wir es schaffen können."


    Hoffentlich klang das überzeugend genug. Auch wenn es - zumindest zu großen Teilen - stimmte... Manche Leute hatten zuviel gesehen und erlebt, um noch Vertrauen zu haben. Manchmal geschah dann aber auch etwas, was einem dieses Vertrauen zurückgab. Er blickte unauffällig zu Mia hinüber.

    Ok, dann machen wir das so.
    Interessant mal zu sehen, wie das alles aufgebaut ist. Scheinst dich da ja gut auszukennen.
    Steht dazu eigentlich was in einem Quellenband oder hast du das selbst ausgearbeitet? Nur mal so aus interesse.

    Aha. Klar. Sicher. Also wirklich, wer glaubte die, wer hier vor ihr saß? Man wurde nicht Detektiv, weil man sich leicht belügen ließ... Er ließ sich nichts anmerken, unterdrückte das Bedürfnis nach einem entsprechenden Blick.


    "Aha. Er bekommt also noch Geld von ihnen? Sehr interessant. In was für einer Sache denn? Ich habe starken Grund zu der Annahme das uns diese Information enorm weiterhelfen könnte."
    er lächelte sie an, freundlich, aber wissend sollte sein Gesichtsausdruck wirken. Mit ein wenig magischem Feintuning sollte das doch machbar sein.
    "Oder trügt mich meine Intuition?"