Beiträge von Deevine Comeback

    Rick hätte eigentlich davon ausgehen können, dass dieses Briefing auf Englisch statt finden würde, wenn schon nicht seine eigene Sprache hatte er wohl zumindest auf Deutsch gehofft. Warum auch immer war er darauf nicht so wirklich vorbereitet und alle Details versteht er nicht so richtig, während das Übersetzungsprogramm noch am starten war.

    Deswegen wartet er erstmal was Kyle dazu sagt, ohne ihn wäre Rick der Auftrag vermutlich gar nicht angeboten worden. Ihm war egal was das für einen Eindruck machen könnte, aber ohne ihn würde er ihn deswegen auch nicht annehmen.

    Eigentlich hatte ja noch niemand sofort ja gesagt und er wird nicht der Erste sein.

    "Für mich gilt das selbe, was Kyle gesagt hat." Seine Stimme klingt jung und sein Englisch ist sehr abgehackt mit einem starken Akzent.

    Hatten wir einen genauen Zeitpunkt bestimmt (Ausfall der Elektronik,...) wann die Zerstörung des Apartments stattgefunden hatte? oder stimmt die Ankunftszeit der Overalls eher mit dem Ende der gelöschten Lücke des Holograms-Kompagnons überein?
    Oder war einer dieser Zeitpunkte als Alice gegangen ist?

    Sizzle bekommt das Gefühl, dass es einfach nicht weniger Kinder werden. Irgendwann müssen die doch alle mal oben sein. Als das Rauschen und Knirschen immer näher kommt, spielt sie kurz mit dem Gedanken den Rucksack mit Benito vom Rücken zu nehmen und ihn ebenfalls nach oben zu Vago oder einem der größeren Kinder zu reichen. Bevor sie dann das nächste Kind nach oben hebt, kommt sie zu dem Schluss, dass sie ihn lieber bei sich behält.

    "Klettert auf dem Gerüst schon mal weiter nach oben, so weit es geht!"


    Überall scheint es nur noch zu Knirschen und zu Krachen. Sie glaubt auch ein Krachen aus der Richtung zu hören, wo die anderen hin gelaufen sind, sie hofft nur, dass sie sich auf dem Dach wieder treffen.

    Vahrenheide, Hannover, ADL

    ( Coke85 : Kyle; Deevine Comeback : Rick)

    Rick hat es sich mit einem frischen Apfel auf seinen Lieblingssessel in Kyles Wohnzimmer bequem gemacht. Manchmal könnte man fast meinen er kommt nur wegen dem besseren Essen hierher, wenn sein erster Gang immer erstmal in die Küche geht. Und tatsächlich verbringt er mehr Zeit in dieser Wohnung als in seiner eigenen, na ja ist halt wesentlich besser als sein Loch im sicherlich ältesten Wohnsilo von Vahrenheide. Zwischen den Bissen hat er aber dann doch noch ein paar Fragen.

    "Die brauchen also uns beide für einen Bodyguard-Job in Marokko, und die Bezahlung ist eigentlich schon klar ... für was genau ist dann so ein Treffen in der Matrix nötig?"


    Kyle sieht von seiner Arbeit nicht auf, vor ihm aufgebaut sind Waffenöl, diverse kleine Bürsten, ein Tuch und, in viele Einzelteile zerlegt, sein Sturmgewehr von Heckler & Koch. Das G12A4 begleitet ihn nun schon Jahre. Es ist fast zeremoniell wie er es auseinander baut, grob reinigt und Stück für Stück, Teil für Teil mit Öl, Bürste und Tuch bearbeitet, um es danach wieder ehrfürchtig zusammenzusetzen.


    Er denkt über Ricks Worte nach bevor er antwortet. Er ist nicht der Typ für Small Talk, aber dem Jungen scheint das egal zu sein… Auf diese nicht unberechtigte Frage allerdings, hat Kyle auch keine rechte Antwort. 25k für zwei Monate. Macht 12,5 für 4 Wochen. An diese Verdienstmöglichkeiten muss er sich noch gewöhnen. Er verdient jetzt in einer Woche soviel wie früher im Monat. Dafür ist das Einkommen aber unbeständig.


    Diese Leute wollen uns kennenlernen. Sehen was für ein Team sie da zusammengestellt haben. Sie fühlen sich eben besser, wenn sie ein Briefing abhalten. Sieh es als Teil des Services den wir anbieten und denk einfach dran:

    "Hast Du nichts Nettes zu sagen…"


    Das bringt Rick tatsächlich zum Lachen.

    "... dann sag' besser gar nichts." Bringt er trotzdem noch den Satz zu Ende. Er erinnert sich gut an die Zeit als diese Sprüche von Kyle ihn noch zum Augen rollen gebracht haben. Und viele davon hat er mittlerweile so verinnerlicht, dass sie auch seine eigenen Grundsätze geworden sind. Schnell wird er wieder ruhig, er wollte sowieso so wenig wie möglich sagen.

    Er liest sich nochmal die Notiz zum Treffen durch, es überrascht ihn nicht, dass Kyles Timing genau so gewählt ist, dass er locker ein wenig vor dem Meeting fertig sein wird. Er hat ihm schon oft genug bei dieser Arbeit zugesehen um genau die nächsten Schritte zu kennen, deshalb überbrückt er lieber die Zeit sich ein paar Fakten zu Konstantinopel durchzulesen. Manche würden vielleicht eher mehr über den Einsatzort erfahren wollen, aber dafür war später immer noch Zeit.


    Etwa 10 Minuten vor dem Treffzeitpunkt lädt Kyle das zusammengesetzte Gewehr einmal durch. Er ist zufrieden. Er ist immer zufrieden, denn er er könnte das mit verbundenen Augen tun.

    "Guter Junge!"


    Erwidert Kyle ein wenig zu spät auf die Vollendung seines Ratschlages. Er meint das nicht herabwürdigend oder wertend. Er nennt Rick „Junge“, seit er ihn damals in Manaus aufgegabelt hat. Und auch wenn er es nie zugeben würde, aber ihm gefällt, das Rick ihm das Gefühl gibt, ihn irgendwie mitgezuformt zu haben. Das nämlich wäre etwas worauf man stolz sein könnte. Er IST ein guter Junge, dieser erwachsene Mann dort auf seiner Couch.


    Rick schnaubt ein wenig, mit dem Altersunterschied der sich nun mal nicht ändert, wird er für Kyle wohl immer der Junge bleiben, der vor über 10 Jahren seinen Weg auf den Straßen von Manaus kreuzte. Trotzdem ...

    "Du weißt, dass ich Dir die Hölle heiß machen könnte, wenn Du das in der Öffentlichkeit beibehältst."

    Aber vermutlich nicht würde, denn Kyle weist ihm immer noch oft genug den Weg.


    Kyle erhebt sich von seinem Platz, hängt das G12 an die Wand, wo es hingehört und holt sich sein Komlink. Siemens… Kyle besitzt, sofern möglich, deutsche Produkte. Er hat für sich die Erfahrung gemacht, dass das Klischee mit der Wertarbeit stimmt.


    Wieder sitzt er an seinem Schreibtisch mit dem Rücken zu Rick.

    "Wir gehen rein!"

    Keine Frage, eine Feststellung. Rick wird schon folgen. Der Junge hat viel durchgemacht, so viel, das Kyle sich einredet, dass die Struktur die er ihm bietet, der eigentliche Grund ist, der Rick so oft hier sein lässt.


    Rick muss schmunzeln, dass Kyles Aufforderung danach klingt als würden sie jetzt das nächste Haus mit Feindkontakt stürmen.

    Er schiebt das AR Fenster mit den Informationen zu Konstantinopel an den Rand und ruft das öffentliche Stadtgitter von Konstantinopel auf, um dann in dieses zu wechseln. Als er dann ganz in die virtuelle Welt eintaucht und seine Persona die ersten Schritte auf den Pflastersteinen macht, sind die Informationen zu einem Icon am Rande seines Blickfelds geschrumpft, die er jederzeit bei Bedarf einfach wieder vergrößern könnte. Seine jetzige Persona sah grob aus wie die meisten Touristen, die hier mit irgendwelchen Standardpersonas herumliefen. Nur die Grafik auf der Kappe ist etwas besonderes, und sein Gesicht bleibt ein dunkler Schatten egal aus welchem Winkel man es betrachtet, so als würde eine dunkle Wolke unter dem Schild der Kappe hängen. Nach ein paar falschen Rückschlüssen hält er seine Persona lieber minimalisiert.



    Seine Persona schließt sich der von Kyle an, fast automatisch geht er versetzt und etwa einen halben Schritt hinter ihm. Einfach aus der Gewohnheit heraus, weil sie sich so besser gegenseitig Deckung geben können.

    "Wusstest Du, dass Konstantinopel total die bewegte Geschichte hat, da haben sich die verschiedensten Völker die Klinke in die Hand gegeben." Wenn Kyle ihn nicht unterbricht, wird er das noch mit einigen Details die er eben noch gelesen hatte weiter ausführen, während er interessiert die virtuelle Kopie des echten Konstantinopel betrachtet.


    Kyle ist im Modus, er hört Rick zwar reden, er unterbricht ihn aber nicht. Nicht weil er gerne hören will, was dieser alles so über Konstantinopel zu erzählen hat, sondern weil er weiß, dass sie beide arg unterschiedlich funktionieren. Kyle selbst wird sehr ruhig, wenn es an die Arbeit geht.


    Kyles Persona is so langweilig wie standardisiert. Ein Soldat mit Vollhelm, marschiert die langen Gänge entlang, bis er beim Philosophie Kurs anklopft, den betritt

    "Kyle Palmer!"

    Sagt und sich, die Hände hinter dem Rücken ineinandergelegt in die Ecke stellt und wartet bis es losgeht. Seine Bewegungen wirken, wie die eines Nutzers, der die Matrix nur AR nutzt… und auch das nicht sehr versiert.


    Als sie das Gebäude betreten hört Rick dann von selber auf Fakten aufzuzählen und schweigend gehen sie das letzte Stück. Einen Schritt hinter Kyle betritt er den Raum und hebt zum Gruß die Hand. Der Name Rick Mayer erscheint für seine Persona. Er zögert kurz, doch setzt sich dann auf einen der schwarzen Stühle in der Nähe von Kyle, da von den anderen Anwesenden ja auch nicht mehr alle stehen.

    Londa wäre wohl nicht ganz so schnell bei der Türe wie Jane, aber zumindest so viel ihrer Aufmerksamkeit ist bei der Tür, dass sie das von John Gesagte mitbekommt.

    Sie hatte nie eine große Gewohnheit aus Drogen gemacht, sondern mehr so gelegentlich wenn die Party es halt mit sich brachte und dann hatte sie sowieso irgendwann ihre eigenen Wege gefunden. Falls sie die Menge als hoch einschätzen kann, dann zeigt sie zumindest keine sonderlich Regung dazu was Jane da gerade macht.

    "Schon mal von high on your own supply gehört. Also halt nicht im Zusammenhang mit 'nem Dealer der irgendwann die falsche Abzweigung genommen hat... Sondern schon was anderes." Sie geht nicht davon aus, aber wer weiß ... aber an der nächsten Ecke Drogen kaufen ist natürlich das einfachere High, wenn auch mit mehr Nebenwirkungen.


    Als dann John mit dem neuen Gast zurück kommt, schaut sie erstmal John an

    "So, so, Sukkubus also, ist das nur die Suche nach einer weiteren Ausrede vorab oder Wunschdenken?"

    bevor sie interessiert versucht die kleinere Gestalt in seinem Schatten genauer zu betrachten.

    "Hi, ich bin Londa. Redet der Kerl eigentlich immer so viel Quatsch, wenn der Tag lang ist."

    Dabei nickt ihr Kopf breit grinsend in Richtung John.

    So wie sie an der Theke lehnt ist nicht ganz so deutlich, dass sie sogar einige Zentimeter größer als John ist, aber ob die Größe, die weißen Zähne und die offensichtlichen Muskeln tatsächlich für einen Dämon sprechen .... würde der das denn offen zugeben?

    Vago, Sizzle und Jolly:


    Sizzle hilft einigen der Kinder noch die letzten Schritte über das umgeworfene Gitter, während Jolly die Lage unter dem Gerüst checkt.


    Nachdem Jolly ihre Ansage gemacht hat, kann Sizzle da kaum widersprechen. Auf den ersten Blick ist über den Container, tatsächlich die schnellste Art und Weise ist um auf dem Gerüst weiter zu kommen. Alles andere braucht vor allem ohne Werkzeug sicherlich länger. Nur werden es nicht alle ohne Hilfe da rauf schaffen. Sie ist nur ein paar Zentimeter kleiner und etwas schmaler als Jolly und doch hat sie auch ein paar Muskeln vorzuweisen, die die Straße geformt haben.

    Falls Jolly Hilfe braucht, also womöglich bei Vago und Mr. Anzar, packt sie mit ein und ansonsten hebt sie dann auch ein Kind nach dem anderen nach oben, damit die sich an der Kante hoch ziehen können.


    Sie braucht gerade nicht wirklich Vagos Eilaufforderung, sie hat sich noch nicht an das Rauschen des Wassers, das in die Gasse drückt gewöhnt, als dass sie es vergessen könnte. Aber für mehr als ein kurzes Zusammenkneifen der Augen nimmt sie sich nicht die Zeit, sondern schluckt eine Antwort herunter.

    Londa grinst John an und schüttelt den Kopf, so weit geht ihr Vertrauen dann doch noch nicht, dass sie sich hier von ihm einen Joint bauen lässt, selbst wenn sie ihm dabei auf die Finger schauen könnte. Mal davon abgesehen, dass ein paar Züge ihr vermutlich schon genug geben würden.

    "Nö, Danke! Ich hab' lieber meinen Kram." Führt aber nicht weiter aus was sie damit meint.

    Sie versucht das Geschäker der beiden weiter einzuordnen, wird aber einfach nicht schlau draus.


    Als dann beide so ruhig bleiben bei der zuschlagenden Türe, lehnt sie sich auch wieder entspannt an die Theke.

    Jane sorgt schon gut dafür, dass die ganze Situation insgesamt irgendwie entspannt bleibt.

    "Klar, in 5 Minuten dann, kannst aber auch vorher schreien, wenn's Dir zu viel wird."

    Nachdem der Kaffee in Ruhe ausgetrunken ist und sie ein paar allgemeine Wünsche zu der Ausstattung der gewünschten Yacht zum besten gegeben hat, bei denen es mehr um Design und Ausstattung als um technische Details geht, wird sie ihn dann zu der ersten Besichtigung führen.


    Einige Yachten später und Aufnahmen der Lagerhalle aus allen von hier aus möglichen Winkeln, bedankt sie sich freundlich und überträgt ihm die Adresse einer Verwaltungsfirma in Rostock dessen Nummer öffentlich zugängig ist.

    "Schicken Sie doch bitte die Unterlagen dieser drei Yachten..." Sie zeigt auf drei ähnlich große und gut ausgestattete Modelle. "... an meinen Assistenten Björn. Sie können ruhig dazu schreiben, dass er die technischen Daten für Sylvie prüfen soll, aber eigentlich weiß er Bescheid. Vielen Dank für die Geduld mit meinen ganzen Fragen. Sie sind ein Schatz! "

    Sie betreibt in der ganzen Zeit gerade so viel Small Talk, dass er glaubt sie zu kennen ohne sich klar zu werden, dass er trotzdem nicht wirklich viel über sie weiß. Und dann ist sie auch schon weg.
    Sie achtet darauf, dass er nicht unbedingt sieht wie sie in das chinesische Restaurant verschwindet. Auf dem Weg bauscht sie das Tuch ein wenig mehr auf damit es ihr Kinn verdeckt und sie trägt eine große Sonnenbrille gegen die nachmittäglichen Strahlen.
    Sie betritt das Restaurant und setzt sich in die Nähe von Piotr, um mit einem Kaffee und einem kleinen Snack die Zeit zu verbringen bis sie wieder zurück zum Bahnhof fahren.

    "Ne Coke"

    "Nehme ich auch, und schon okay ich kann genug sehen."

    Sie schaut sich interessiert um, sie macht nicht den Eindruck als würde sie zu wenig sehen. Für ein Jugendzentrum in dieser Ecke der Stadt ist es tatsächlich äußerst gut ausgestattet. Was die Drogen der beiden angeht, schenkt sie dem keine weitere Beachtung.


    Sie lacht wieder als Jane erneut von der Show anfängt. Aber alle Sprüche dahingehend sind jetzt schon gemacht und sie ist tatsächlich auch gespannt darauf ob er seiner Klappe gerecht wird.

    Als die Tür ins Schloß knallt, spannt sie sich an und hebt eine Augenbraue.

    "Doch nicht geschlossen?"

    Kaum ist Benito im Rucksack schwingt sie den auch schon auf den Rücken und öffnet die Fahrertür. So steht sie als erstes vor dem Bauzaun ... besser sie bekommen ihn irgendwie auf als dass alle drüber klettern müssen. Das Rauschen ist hier draußen um einiges lauter, vermutlich noch verstärkt durch das Rauschen ihres eigenen Blutes.


    Sie stemmt sich mit aller Kraft in den Boden um an einem der Verbindungsteile den Fuß aus der Verankerung zu bekommen, aber irgendwie bewegt er sich die ersten Sekunden keinen Millimeter. Sie kann das Wasser sehen wie es die Oberkante der Barrikade langsam erreicht. Maldito! Verzweifelt sucht sie nach einem besseren Halt für ihre Füße zum hoch stemmen. Sie entdeckt einen Keil, den sie zuerst entfernen kann und als sie dann erneut am Rahmen zieht, lässt er sich ausreichend weit hoch ziehen. Er ist schon so gut wie aus dem Verbindungsstück heraus als sie spürt wie es jetzt auf der anderen Seite verkantet. Sie wechselt die Seiten und mit einem weiteren Ruck fällt der Bauzaun in die Baustelle.

    Der Weg zum Gerüst ist zwar immer noch etwas unwegsam aber zumindest eben und relativ frei.
    Sie dreht sich zu den anderen um, um sich einen Überblick zu verschaffen, wer jetzt alles hier hoch und durch muss.