Beiträge von Jafdabh

    "Ach Drek. Ich hoffe dein Schieber hat auch wirklich 'nen Job für uns, wenn er uns schon hierher bestellt." Grunzte der große Ork zu seinem kleinen Begleiter.


    "Wird schon Chummer, du bist genauso blank, wie ich auch und entweder kann uns Constantin Arbeit vermitteln, oder eben nicht. Außerdem ist heute Tittentag im Escape, also gibts wenigstens was zum glotzen. Hab gehört da arbeitet jetzt ne Orkschnalle mit Dingern, größer als dein Ego Mann." lacht der Norm zurück.


    "Ach halts Maul Neon, kann doch nix dafür, wenn die Hühner Schlange stehen." murmelt der Ork. "Und hier soll das sein?" Der Ork sieht sich in der Gegend um.



    "Ja Mann, da vorne isses!" deutet der kleine Norm die Straße runter.
    "Ach und Ben ... beherrsch dich bitte, mit den Bouncern im Escape ist nicht zu spaßen. Soweit ich weiß alles Runner, die das nebenbei machen und ich rede nicht von den Möchtegerns, die meist von sich behaupten Runner zu sein."
    "Jaja, ich tu schon keinem weh."


    Es nieselt leicht an diesem trostlosen Mittwoch Abend in Seattle. Bis Touristville sind es nur knapp 5 Minuten zu Fuß und man kann sogar den ein oder anderen Lohnsklaven sehen, der schnell vor der Nacht in angenehmere Gegenden von Seattle flüchtet.
    Die beiden gehen das letzte Stück zur Tür. Davor steht ein Troll, der sie kurz mustert.
    "Packt die Chicks an und 's gibt 'ch morn als Chili. Viel Spaß 'm Escape!" brummt der Troll mit einer Bassstimme, die den Asphalt zum vibrieren zu bringen scheint.


    Im Inneren ist durch das gedämpfte Licht und den Qualm unzähliger Zigaretten, Zigarren, was auch immer und einer Nebelmaschine neben der Bühne für kurze Zeit gar nichts auszumachen. Es dauert ein paar Augenblicke, dann sehen die beiden den rustikalen Innenraum. Gegenüber der Tür ist eine Bühne, auf der gerade irgendeine Band irgendwas in Richtung Jazz spielt und von den meisten Gästen ignoriert werden. Es ist noch nicht viel los im Escape, zu früh für die Raubtiere der Nacht. Hinter der großen Bar stehen ein großer Norm und eine Orkin, deren Gesicht durch die vielen Piercings sicher die Kugel aus einem Sturmgewehr abwehren kann und die sonst nicht viel mehr als das zu tragen scheint. Zwischen den Tischen huscht eine ebenso leicht bekleidete Norm Frau umher und balanciert dabei ein volles Tablett von der Größe eines Gullideckels.


    Ein paar der Gäste mustern die Neuankömmlinge mit finsteren Blicken. Keine Stammgäste. Scheinen diese zu denken und so ziemlich jeder Gast ist mit irgendeiner Art von Zimmerflak bewaffnet.



    Der kleine Norm deutet auf einen der Tische an der Wand und die beiden machen sich auf den Weg dahin.


    "Was darfs sein Chummer?" Fragt die Norm mit einem Lächeln, als die beiden sich gesetzt haben.


    "2 Bier und was zum darin versenken. Was du empfiehlst Süße." Brummt Ben ihr entgegen.


    Die Bedienung nickt nur und kommt kurz darauf mit 2 Bier und 2 Kurzen mit einer hellen Flüssigkeit wieder.
    "Soju, der geht aufs Haus Großer." lächelt die Norm den Ork an und verschwindet kurz darauf wieder in Richtung Bar.


    "Hier bleib ich Neon, die Kleine hat was." lacht der Ork seinen Begleiter an.
    Dieser verdreht nur die Augen, versenkt den Soju im Bier und prostet dem Ork zu.



    Man weiss nicht, wem das Escape gehört, aber geführt wird es durch einen Mann Namens Tilt. Meist ist er hinter der Bar anzutreffen. Er ist groß, bis zur Halskrause verchromt und erst ein paar Jahre nicht mehr aktiv als Runner tätig. Viele der Stammgäste kennen ihn aber noch aus seiner aktiven Zeit. Die Bar ist gut gefüllt und neben dem Synth-Stoff gibt es gutes Bier und sogar echten Schnaps aus den verschiedenen Teilen der Welt. Mittwoch, Freitag und Samstag gibt es immer Live Musik und zwischen den Acts tummeln sich Stripperinnen auf der Bühne, von denen einige auch kellnern, wenn sie gerade nicht tanzen.


    Es gibt keine Verbote hinsichtlich Handfeuerwaffen, aber wer diese benutzt, landet meist recht schnell unter der Erde. Tilt und die Türsteher verstehen keinen Spaß und auch die Mädels sind tabu.


    Hinterzimmer kann man mieten, in denen man ungestört ist und etliche Schieber und Johnsons nutzen das Escape, um ihren Geschäften nachzugehen.

    Was auch helfen könnte, um ein feeling für die Welt zu bekommen, sind einige der Romane, die es zu Shadowrun gibt. Einige sind nicht besonders gut, bzw fsk 16 (nach meiner Einschätzung), aber die ersten 3 Romane von Robert N Charrette sind zu empfehlen.


    Dort wird auch etwas der Geschichtliche Hintergrund betrachtet, was zumindest für den Anfang hilfreich ist.


    Geheimnisse der Macht
    Wähl deine Feinde mit Bedacht
    Lass ab von Drachen


    Sind die Romane, die ich meine. Die habe ich vor viel zu langer Zeit mit 13 gelesen und bin darüber erst zu Shadowrun gekommen.


    An Regelwerken ist alles genannt, auch wenn das zu Anfang noch nicht notwendig sein sollte.

    Der amerindianische Elf scheint sehr abgelenkt und bekommt von den Gesprächen neben sich kaum etwas mit. Er scheint im AR etwas (für ihn wichtiges) zu lesen. Nach einigen Minuten nimmt er sein Bier, geht damit zu einem der Tische in einer Ecke und setzt sich.


    Ein Lächeln umspielt sein Gesicht und kurz nachdem er Platz genommen hat, beginnt er leise eine Unterhaltung über sein Commlink zu führen. Er wirkt dabei sehr entspannt und lacht ab und an über das Gesagte am anderen Seite der Leitung.


    Seine Unterhaltung führt er dabei in Dakota, aber so leise, dass man es kaum versteht, wenn man nicht an seinem Tisch sitzt.



    „Cantemawaste. Hdi Anpetutokaheya?“


    Spricht er plötzlich lauter, sichtlich vor Freude, bevor er wieder daran denkt, wo er sich gerade befindet und leise weiter redet.

    Ein etwas älterer, sichtlich gebrauchter Pickup Truck fährt gerade auf den Parkplatz.


    Ein großer Mann steigt aus dem Truck, offensichtlich Elf, offensichtlich amerindianisch/afrikanischer Abstammung. Seine dunkle Haut hat den typisch rötlichen Schimmer vieler Amerindianer.
    Seine langen Haare sind an den Seiten abrasiert und auf dem Kopf zu langen Zöpfen geflochten. Er trägt eine offensichtlich gepanzerte Wildlederjacke über einem hellem Baumwollshirt, dazu ausgewaschene Blue Jeans und Bikerstiefel.
    Um die Hüften trägt er einen schweren Ledergürtel, in dem ein Tomahawk steckt.


    Er sieht sich einmal um, runzelt etwas die Stirn und betritt das Teehaus.


    Kurz hinter der Tür mustert er die Anwesenden Gäste und das Personal und steuert auf den Thresen zu.


    "Anpetu waste." begrüßt er Olga freundlich. "Cunwe - Ein Bier bitte."


    Jane schaut auch gespannt Richtung der kleinen Norm, ein angriffslustiges Lächeln umspielt ihre Lippen und das Zittern der Ruhenden Muskeln nimmt eindeutig zu.


    Nebenbei sagt sie in ruhigem Ton.


    „Wenn du über den Teich fliegst, nimm die auf jeden Fall einheimisches Bier mit, die Plörre, die im Ausland serviert wird, kann kein Mensch trinken.“

    „Dann solltest du vielleicht nicht hier nach nem Job suchen? Schau dich mal um. Hobby Läufer, die mystische Elfen Ecke samt Kartenlegen und Kaffeesatz lesen ... nichts mit militärischer Präzision. Wenn du wirklich als Sani im urban Brawl gespielt hast, solltest du vielleicht mal Richtung Söldnereinheiten schauen. Wenn deine SIN sauber genug, ist vielleicht auch Militär?“


    Jane zieht an ihrer selbstgedrehten, welche einen sehr angenehmen Tabakduft verbreitet.

    „Soweit ich mitbekommen habe, darf ich hier nicht austeilen ...“


    Sie macht den Zigarillostummel im Achenbecher aus und holt eine flache Ledertasche hervor. Darin sind die großen getrockneten Blätter einer Pflanze, samt Papers und allerlei Zubehör. Mit einem großen Cougar Blade schneidet sie dünne Streifen von den getrockneten Blättern, zerkleinert diese dann etwas und dreht sich daraus ein Zigarette.


    „Möglich, dass nicht viele Busreisende so etwas schaffen würden. Ich sehe trotzdem keinen Grund sowas als Hobby zu machen.“

    Jane schaut zu dem Rotschopf und murmelt nur.


    „Pakour ... das sind doch die Spinner, die nicht in der Lage sind, den Bus zu nehmen.“


    Sie genießt ihr Essen und legt sogar dabei ihren Glimmstengel nur selten aus der Hand.


    „Wirklich gut die Rippchen, danke für den Tip.“