Beiträge von Crusader

    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Alle Anfragen werden sowieso durch das Schiebernetzwerk vorgefiltert - schließlich werden nur Leute empfohlen, die die Schieber prinzipiell fähig für den Job halten.
    Manchmal dürfte über den Hintergrund mancher Runner zwar mehr bekannt sein als ihnen lieb ist, aber vor allem eins ist es: Wie sie Jobs erfüllt haben, und wie sie sich verhalten.
    Also im Wesentlich das, was den Auftraggeber auch bei den Söldnern interessiert.


    Aber all das ist eben stark beeinflusst durch persönlichen Ruf und die Beziehungen der Schieber zum Runner. Und dabei können auch viel leichter Dinge verschwiegen oder dazu erfunden werden.
    Es ist einfach unzuverlässiger. Ich sage ja nicht, dass es nicht trotzdem funktionieren würde. Aber man muss sich schon mit sowas auskennen, um damit zuverlässig arbeiten zu können.

    Schon fast etwas zu kompliziert. Man muss bedenken, dass es in SR kein End-Briefing gibt, oder die Szene, wo Sherlock Holmes mal eben säntliche offenen Fragen ohne Atempause aufklärt. Die meisten auch nur ansatzweise komplizierten Plots finden oft keinen Anklang, einfach weil den SC die Informationen fehlen, um das Ganze zu durchschauen.


    Mach doch einfach das Virus zum Objekt der Begierde. Natürlich darf es dann kein normales MMVV-Virus sein. Aber das kommt dir als SL ja nur entgegen. Dann ist es eben eine seltene lokale Unterart, die die Opfer in andere Ghule verwandelt. Dann wissen die SC auch nicht gleich, was sie zu erwarten haben (oder sie glauben es, und werden dann negativ überrascht).
    Vor allem könnte das interessant werden, wenn sie eine Probe davon sichern sollen. Vielleicht sind alle Behälter bereits zerstört, und die SC müssen sich einen Infizierten der ersten Generation suchen (also Jemand, der durch die Original-Kulturen und nicht durch einen anderen Infizierten angesteckt wurde), weil der Stamm sonst schon wieder zu weit mutiert ist.
    Damit kannst du sie auch dazu bringen, sich länger auf dem Schiff aufzuhalten, und auch mal mit den gefangenen Seeleuten oder gar den Piraten zu kooperieren. Sie können ja nicht wie wild Blutproben von den Ghulen nehmen nach dem Motto "einer wird schon dabeisein". Vieleicht müssen sie erst ins Sicherheitsarchiv des Schiffs, über die Kameraaufzeichnungen herausfinden, wer zu dem Zeitpunkt überhaupt im Laderaum war, und eine dieser Personen dann über die Schiffssysteme aufspüren.

    "Darkcyde" schrieb:

    Tut mir leid, ich bin kein Experte für illegale Operationen, kenne mich auch nicht mit dem Seerecht von 2064 aus. Mit der Fremdenlegion konnt ich nie so recht warm werden, daher kann ich auch nichts genaues über Söldnerorganisationen oder ähnlichen Einrichtungen sagen.


    Wenn man gewisse Themen behandeln und dennoch eine gewisse Tiefe beibehalten will, dann sollte man sich darüber informieren.
    Mal abgesehen davon, das Wissen über die Fremdenlegionen nicht besonders viel nützt. Die sind zwar beides Söldnerarmeen (weil sie sich nicht um Staatsbürgerschaft scheren), werden aber nicht mal eben weitervermietet. Sie dienen nur französischen bzw. spanischen Interessen. Wenn du wirklich etwas über moderne Söldner erfahren willst, halte dich eher an Executive Outcomes, Sandline und Konsorten.



    "Darkcyde" schrieb:

    Ganz ehrlich, ich fühle mich von dir echt ein wenig angep***t... Ok, du äußerst mehr oder wenig Kritik, die subjektive Einstellung ist ja auch ok. Aber es soll immer noch ein Spiel sein, was hier läuft, ich will nicht studieren, damit die ganze Sache hieb- und stichfest ist.


    Öhm, mal im Ernst: Was kann ich konkret tun, um dich daran zu hindern, das trotz allem noch so durchzuziehen, wie du es für richtig hälst?


    Es ist ja auch nicht so, dass ich das komplette Szenarium für absurd halten würde. Nur der Ansatz - dass die Runner eben von der Reederei angeheuert werden, um den Kahn zu säubern - folgt in meinen Augen keiner nachvollziehbaren Logik. Lass sie von irgendwem anders kommen. Eine konkurrierende Reederei, die den Vorfall veröffentlicht haben will. Der Besitzer der MMVV-Proben, der die Spuren verwischt haben will, oder dessen Konkurrenz, die die Probe selbst will. Eine magische Forschungsgruppe, die den Toxiker haben will (oder sonstige Profitgierige; die Draco Foundation zahlt ja gut für solche Leute). Oder wenn's schon die Reederei sein muss, dann um einen Versicherungsbetrug vorzubereiten oder ein wichtiges Mannschaftsmitglied (z.B. Neffe eines der Execs) da rauszuholen.[/i]

    Sag mal, kann es sein, dass du etwas krude Vorstellungen von Söldnern und Sicherheitdiensten hast? Schweres Gerät einfliegen? Mit Booten hinschippern? Die sollen da keinen Krieg führen.


    Das Ganze läuft im Grunde genommen simpel ab. Der entsprechende Verantwortliche hört, dass es auf dem Frachter ein Problem gab. Er berät sich kurz mit seinem Sicherheitsberater, und sie stellen schnell fest, dass ihre eigenen Leute dem Problem nicht gewachsen sind. Und die beiden stehen schließlich vor einer Entscheidung: Söldner/Sicherheitskräfte oder Runner.


    Entscheiden sie sich für Möglichkeit 1...
    Dann rufen sie einfach eine entsprechende Firma an. ADL, Niederlande, Dänemark, Schweden, Norwegen, Großbritannien... gibt ja genug. Angesichts dessen, was mit der Nordsee passiert ist, gibt es vermutlich diverse Anbieter, die sich genau auf diese Art von Auftrag spezialisiert haben. Der Vertreter der örtlichen Niederlassung kommt schnell vorbei und in 30 Minuten ist ein Standard-Notfallvertrag aufgesetzt. Kurz darauf starten dann 1-2 Helikopter und setzen ein paar Sweepteams an Bord ab, die versuchen, die Kontrolle über das Schiff zurückzugewinnen.
    Kostenfaktor: Höher als bei Runnern.
    Qualität der Arbeit: Höher als bei Runnern.
    Wenn was rauskommt: Wissen die Kunden zumindest, dass angemessen und professionell reagiert wurde. Und man kann's immer noch auf die Piraten und den Toxiker schieben. Bis das Schiff in irgendeinem Hafen wieder anlegt, sind alle Beweise verschwunden oder verändert.
    Wenn was schiefgeht: Sind beide Firmen zumindest versichert.
    Unsicherheitsfaktoren: Wenige. Die Söldner werden tun, wofür sie bezahlt werden, und wenn die Firma das Vertrauensverhältnis bricht, wird sie nie wieder einen Kunden sehen.


    Entscheiden sie sich für Möglichkeit 2...
    Man kontaktiert den Konzernjohnson. Der ruft bei einem Schieber durch, vereinbart ein Treffen in ein paar Stunden. Runner sind schließlich keine Feuerwehrleute, die 24/7 im Dienst sind, und neben dem Telefon in Bereitschaft hocken. Sagen wir also mal 6 Stunden. Das Treffen kommt zustande, die Runner werden engagiert. Da die Runner unter Anderem aus Geheimhaltungsgründen engagiert wurden, fliegt man sie natürlich nicht mit den firmeneigenen Koptern an. Aber nehmen wir einfach mal an, die Runner oder der Schieber hat einen Transport organisiert. Sie kommen also an, und machen sich an die Arbeit.
    Kostenfaktor: Niedriger als bei Söldnern. Aber nicht wesentlich. Wenn man nämlich zu wenig bietet, und die Runner später rausfinden wie hart der Job eigentlich ist, könnten sie auf dumme Ideen kommen. Rache, beispielsweise aber auch plündern oder an die Medien verraten.
    Qualität der Arbeit: Sehr wechselhaft. Und schwer nachzuprüfen. Bei einem Söldner stehen in der Akte Dinge wie "Hat 10 Jahre in der Fremdenlegion gedient und war unter anderem im Marokko-Krieg, bei der Indonesien-Krise und im Ghana-Konflikt aktiv. Zwei Auszeichnungen für hervorragende Leistungen, drei für Tapferkeit im Kampf.". Das sagt dem Unkundigen vielleicht auch nicht besonders viel. Aber definitv mehr, als wenn man sich auf der Straße erzählt, dass "...der Typ der härteste Knochen von Redmond sein und mal 10 Halloweeners auf einmal umgebracht haben soll."
    Wenn was rauskommt: Kann man es ebenfalls auf die Anderen schieben. Aber die Kunden werden sich fragen, was genau denn die Reederei getan hat, um ihre Waren zu retten. Die können ihren Kunden ja schlecht erklären, sie hätten Kriminelle dafür angeheuert.
    Wenn was schiefgeht: Kann man die Runner umlegen lassen. Toll. Geld sieht man jedenfalls keines wieder. Maximal von der eigenen Versicherung. Und die wird dann ebenfalls fragen, was man denn selbst unternommen hat.
    Unsicherheitsfaktoren: Viele. Sind die Runner kompetent? Sind sie geistig gesund? Sind sie wirklich nur meinem Geld gegenüber loyal, oder auch noch dem von meinen Feinden? Haben sie Kontakte zur Umweltbehörde? Der Seuchenbehörde? Ökoterroristen? Den Medien?

    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Bitte? Ist das wieder eine offizielle Geschmacksverfehlung wie die 'Schwarzen Sheriffs' aus dem München Noir?


    Ich bin kein ADL-Experte - im Grunde weiß ich nur genug, um das Setting zu hassen - aber die Schwarzen Sheriffs kamen meines Wissens nach nicht erst mit "München Noir". Die gab's schon mindestens seit der 3ED.

    "Firewing" schrieb:

    Warum Runner und keine Söldner? Ganz einfach, Runner sind billiger als Söldner :!: :wink:


    Dafür haben sie zahlreiche andere Nachteile. Keine nachweisbare Befähigung, und weniger zu verlieren, wenn sie Mist bauen.



    "Firewing" schrieb:

    Ausserdem sind sie entbehrlich. Die bekommen ihren Vorschuss und wenn es nicht klappt hat den Rest der Bezahlung gespart. Bei Söldnern muß man trotzdem den vollen Betrag bezahlen, zusätzlich evtl. Entschädigungszahlungen an Hinterbliebene, usw. usw..


    Wenn es nicht klappt, und der Frachter nicht unter Kontrolle gebracht wird, dann hat man mehr als genug Probleme, als dass man noch Zeit hätte, sich über das gesparte Geld zu freuen.

    "Darkcyde" schrieb:

    Aber warum Runner? Kann es nicht egal sein? Vielleicht ist es so, wie Rotbart sagt, vielleicht hat der Kon Söldner angeheuert, die Söldner haben zugesagt, dann aber ein lukrativeres Angebot für einen anderen Job bekommen und als Lückenfüller die Runner rangeholt? (Und zwar einfach darum, weil sie das Gesicht nicht verlieren wollen?)


    Das ist noch lächerlicher.



    "Darkcyde" schrieb:

    Es könnte auch einfach sein, dass Söldner, also kampferfahrene Spezialisten sowas vielleicht einfach zu blöd ist? Das sie lieber einen Job machen, der eher ihr Kaliber ist?


    In jeder Liga gibt es kleinere und größere Spieler. Wenn die einen nicht wollen, finden sich schon Andere.



    "Darkcyde" schrieb:

    Vielleicht haben aber auch alle Runner einen gemeinsamen Schieber, der auf die wahnwitzige Idee gekommen ist, quasi selbst mit den Runnern ins Söldnergeschäft einzusteigen und dies quasi als Einstieg gedacht ist? Dass er die Runner daher mit passenden (gefälschten) Papieren ausstattet und der Kon tatsächlich glaubt, er heuert Söldner an?


    Bitte sag mir einfach nur, dass ich das komplett falsch verstanden habe. Andernfalls steht mir ein schwerer Lach- oder Weinkrampf bevor.



    "Darkcyde" schrieb:

    Abschließend kann ich auch einfach sagen, weil ich, der Spielleiter, will, dass sie den Job machen.


    Wenn der Spielleiter es will, regnet's auch rosa Elefanten.

    "Firewing" schrieb:

    Möglicherweise ist etwas an Bord, was nicht an Bord sein sollte. Wie z.B die MMVV-Proben. Bei Söldnern, könnte man gefahr laufen, dass die den Behörden was stecken und der Kon mehr als nur ein Schiff verlieren würde.


    Wir reden von einem Transportschiff, oder? Ein Transportschiff hat im Regelfall hunderte Container geladen, von dutzenden Auftraggebern. Und man ist nicht verantwortlich für das, was andere Leute damit durch die Gegend schmuggeln wollen.
    Wären Schiff und Ladung Eigentum eines einzigen Kons, schickt der ganz einfach seine eigenen Truppen los, um die Lage zu bereinigen.


    Abgesehen davon dürften sich auch mit Söldnerfirmen Verschwiegenheitsarrangements treffen lassen. Wenn der auftraggebende Kon schon keine eigenen Truppen hat, die sich der Sache annehmen könne, wird er wohl inzwischen ein paar Firmen besser kennen, die ihm da helfen können.
    Und selbst wenn nicht, die Schuld kann man immer noch auf die Piraten, den Toxiker oder sonstwen abwälzen.



    "Grey Ice" schrieb:

    Aufgrund der gesetzlichen Einschränkungen zu Kriegswaffen und der generellen Unlust entwickelter Nationen, x-Beliebige Leute ausserhalb ihrer Kontrolle mit schwerem militärischen Gerät rumlaufen zu lassen, wenn man es verhindern kann, dürfte es in den ADL nicht so einfach sein, einfach ein paar Söldner für sowas aufzutreiben.


    Öhm... MET2000 anyone?
    Es gibt mehr als genug Söldner und Sicherheitsdienstleister, die diese Aufgabe legal übernehmen können.
    Und Kriegswaffen? Schweres militärisches Gerät? Seit wann braucht man sowas dafür? Was gebraucht wird, sind Sturmgewehrkarabiner, Maschinenpistolen, Schrotflinten und Körperpanzerung. Alles Dinge, die man schon heute in den Händen von Polizeibeamten findet.
    Und je nachdem wo sich das Schiff befindet kann sich die Rechtslage sehr schnell ändern. In internationalen Gewässern können sie machen, was sie wollen.



    "Grey Ice" schrieb:

    Die Söldner, die man auftreiben kann, benötigen entsprechende Vorlaufzeit, um ihre Ausrüstung bereitzustellen, ohne das die Behörden sich ihnen in den Weg stellen.


    Die brauchen Runner auch.



    "Grey Ice" schrieb:

    Wenn Söldner wirklich legal sind, werden sie das auf jeden Fall nicht zu demselben Kurs wie die Runner machen.


    Wenn Söldner nicht legal sind, dann frage ich mich, wer die ganzen illegalen Haufen bei MET2000, Combat Inc. oder Tsunami eigentlich bezahlt.
    Und nein, sie werden das wahrscheinlich nicht so günstig machen wie Runner. Aber sie haben andere Vorteile. Zum Beispiel muss man sich nicht auf Straßengerüchte verlassen, sondern hat einen vollständigen Lebenslauf undandere Bewertungsgrundlagen, anhand derer man sehr schön sehen kann, was das Personal kann, und was nicht. Außerdem sind Söldnerfirmen ebenfalls Rechtspersonen. Wenn sie richtig derbe Scheiße bauen, kann man sie verklagen. Bei Runnern funktioniert das nicht.


    Ich persönlich müsste auch ehrlich gesagt am Verstand einer Person zweifeln, die mir vorschlägt, statt einer erprobten Söldnereinheit einen Haufen Kriminelle da reinzuschicken. Der potentielle Schaden den die da anrichten können (selbst wenn sie nicht vorhaben mich zu bescheißen, wenn sie nebenbei kein Beweismaterial für die Medien oder die Konkurrenz sammeln und wenn sie nicht in einem Anfall von plötzlichem Wahnsinn oder Inkompetenz den ganzen Kahn versenken) ist einfach zu hoch und den möglichen Gewinn nicht wert. Schließlich hat man als Konzern auch PR- und Rechtsabteilungen, die bezahlt werden, um genau sowas wieder hinzubiegen.



    "Darkcyde" schrieb:

    Da sind immer noch die Ghule an Bord... die Runner sollen ja gerade diese Ghule "entsorgen".
    Das Risiko, dabei angesteckt zu werden, lassen sich Söldner sicher teurer bezahlen.


    Die Runner etwa nicht? 8O


    "Darkcyde" schrieb:

    Und gerade weil Söldner offiziell sind, gehts hier nicht.


    Geht WAS nicht?



    "Darkcyde" schrieb:

    Stell dir vor, der Kon heuert die Söldner an, rechnet alles ab, dass geht dann nicht über schwarze Konten. Das ist dann alles offiziell. Auch ein Kon, bei allen Rechten, die er hat, muss Steuern zahlen.


    Ooooh... und? Bloß weil ich ungern Steuern für eine Dienstleistung zahle, heuere ich nicht mal eben Kriminelle für so einen Job an.



    "Darkcyde" schrieb:

    Theoretisch wird ein Einsatz temporär angeheuerter Kontruppen dann steuerlich abgesetzt. Und wenn dann rauskommt, dass diese Söldner angeheuert wurden, um ein Schiff von Ghulen zu reinigen, wirds noch lustiger... Mit einen Mal hat es der Kon plötzlich schwerer, in Häfen einzulaufen, weil die Staaten erstmal ne genauere Prüfung der Ladung fordern... könnte ja wieder Parasitenbefall vorliegen...


    Das ist Schwachsinn. Wenn die Seuchenkontrollbehörde mal wieder einen Anfall von Paranoia hat, dann geht sie nach den letzten Häfen, Frachtlisten, etc. Aber nicht nach Reedereien.

    Ich frage mich irgendwie immer noch, warum man für so einen Job Runner engagieren sollte.


    Söldner ist 2070 ein legaler Beruf. Und das sind Geschäftsleute, also werden sie weniger Blödsinn machen, oder versuchen, einen zu bescheißen. Außerdem kann man die verklagen, wenn sie grob Mist bauen.
    Wozu also eine Bande verlauster Krimineller engagieren? Das würde nur Sinn machen, wenn der Auftrag nicht von der Reederei kommen würde, sondern von Jemand anders.

    Ob Alte oder Neue Rechtschreibung (oder eine Mischung daraus) ist mir persönlich egal. Solange überhaupt eine Rechtschreibung angewendet wird.
    Es geht doch nicht darum, ob da ein einer bestimmten Stelle jetzt "aufwendig" oder "aufwändig" schreibt, sondern darum, dass man sich um ein allgemein leserliches Schriftbild bemühen sollte, das von den anderen Forenusern ohne Problem verstanden werden kann. Seine Beiträge einfach nur rauszurotzen, ohne sich einen Dreck darum zu scheren, ob das Jemand lesen kann, ist einfach nur respektlos gegenüber jenen, die das lesen sollen.


    Fehler macht jeder Mal. Und nur die wenigsten von uns werden wohl voll auf der Höhe sein, wie man dieses oder jenes jetzt genau schreibt. Aber ich denke, es ist nicht zuviel verlangt, wenn man ein paar Sekunden Zeit investiert, um zu zeigen, dass der eigene Post nicht das digitale Äquivalent zu besoffenem Stammtischgegröle ist. Genau diesen Eindruck bekommt man (zumindest meine Wenigkeit) nämlich von solchen Leuten. Hauptsache, die eigene Meinung ist raus. Und wenn keine Anstrengungen unternommen wurden, diese Anderen verständlich zu machen, liegt die Vermutung nahe, dass beim Posten allgemein wenig Hirnaktivität herrschte.

    Und bis es soweit ist, kann man eine dermaßen blamable Beherrschung der deutschen Sprache vertuschen, indem man sich ein Textverarbeitungsprogramm besorgt, und seine Posts durch dessen Rechtschreibprüfung laufen lässt.


    Dieses Minimum an Aufwand ist wohl auch erklärten Rechtschreibschwächlingen zuzumuten. Einfach ungefiltert in den Thread zu schwallen zeugt nämlich nicht gerade von Respekt für seine Mitposter.

    Ja, Erfolgserlebnisse sind wichtig. Oft sogar wichtiger als Karma und schnöder Mammon. Denn das sind die Punkte, wo man mal extrem die Freiheit des Spiels sehen kann. Durch seine eigenen Aktionen etwas bewirken, das über einen einzelnen Spieleabend hinausgeht.


    Und je nachdem, was man spielt, kann das noch weitere Ergebnisse haben. Wir spielen gerade eine Agentenkampagne, und da können Erfolg oder Scheitern einer einzigen Mission Kriege verhindern oder auslösen und globale Machtverhältnisse verschieben. Natürlich sind nicht alle Missionen so bedeutend, aber es hängt auch davon ab, wie gut man das als SL verkaufen kann. Dem Einen mag es wichtiger sein, einen Menschenschieberring in seiner Heimatstadt hochzunehmen, der Andere freut sich, den Amis so richtig die Tour vermasselt zu haben, und wieder Jemand anders freut sich einfach nur über das Adrenalin, seine Leistungen und die dafür anstehende Beförderung.

    Ja.


    Ihn einfach zu dumpen wäre IMHO noch okay gewesen, aber ihn gleich zu schlachten finde ich etwas hart. Auch wenn es unterm Strich auf das selbe hinausläuft - der Charakter wird nicht mehr in der Gruppe gespielt werden können.

    "Drakenclaw" schrieb:


    Ich bitte Also um KONSTRUKTIVE Kritik und Hilfe für den Charaufbau mit BG-Ideen (mir fällt leider nix ein :'( ) und bitte leute auch kein PG-Gemaule.


    Welcher Charakter?


    Mal im Ernst. Du postest ein paar Zahlen - was in Gottes Namen soll man denn großartig dazu schreiben? Wie wär's denn, wenn du ein paar Takte mehr erzählst? Dann kann man dir vielleicht helfen.

    "rainmaker" schrieb:

    Nein das verwechsel ich nicht, ich stelle nur Dinge etwas überspitzt dar. Was bringt mir ein detailliert ausgearbeiter Hintergrund wenn der Spieler nicht in der Lage ist den daraus resultierenden Effekt im Spiel rüber zu bringen.


    Ebenso wenig wie jeder andere Grad an Ausarbeitung.
    Wenn der Speiler unfähig ist, dann ist er unfähig. Und selbst 100 Seiten Hintergrund bringen nichts, wenn sie stumpfm lustlos und nur in dem Willen, das Textminimum zu erreichen, hingeschmiert werden.


    Aber teilweise kann man schon mit dem gemeinsamen Ausarbeiten des Hintergrundes dafür sorgen, dass der Spieler einen besseren Blick für den Charakter entwickelt. Wenn man als SL nämlich dabei ist, mal kritisch hinterfragt und mögliche Zusammenhänge und Folgen bespricht, hat der Spieler schon ein völlig anderes Verhältnis zum Hintergrund.

    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Tatsächlich spielt sich das Leben der Charaktere hauptsächlich in der Gegenwart, und nicht in der Vergangenheit ab... auch wenn die als Skizze recht hilfreich ist.


    Das ist hauptsächlich auf eine Problematik von Runner-Kampagnen zurückzuführen: mangelnde persönliche Bindung unterinander. "Blabla, Paranoia... blabla... keinem vertrauen... blabla... jeder ein potenzieller Verräter... blabla..." Das führt dann dazu, dass die Charaktere ihre Vergangenheit für sich behalten, und die meistne Plots, die sich darauf beziehen, auf Solo-Runs hinauslaufen würden. Und das lehnen die meisten SLs ab.
    In anderen Kampagnen, wo die Beziehung der Charaktere zueinander anders ist (Gang, Forscher, Polizei, Geheimdienst oder gar die klassische Fantasy-Reisegruppe) sieht das schon wieder anders aus.



    "Zippo" schrieb:

    "Konzern xy hat meine Familie ermordet..." in allen Details.
    Das heisst doch, Konzern xy kann mich nicht bestechen, erpressen oder sonstwas, die einzige Kommunikation mit Konzern xy ist "Peng".
    Finde ich schon, dass mich das einengt.


    Da ist nicht der Grad der Ausarbeitung einengend, sondern der Hintergrund an sich.



    "Zippo" schrieb:

    Dann kann ich dreissig Wochenenden damit verbringen, den Konzernheiner aufzuspüren und umzuhufen, der Schuld war. Muss ich sogar, weil's in der Hintergrundgeschichte schon längst genau so in Granit gemeisselt steht... in allen Details.
    Nee, erfüllt nicht meine persönlichen Ansprüche an Tiefe des Erlebens.


    Ähem, du schreibst so eine ausgelutschte und banale Hintergrundgeschichte, und meinst dann, dass sie deinen Ansprüchen nicht gerecht wird? Und das wundert dich dann auch noch?



    "Zippo" schrieb:

    Und als Spielleiter behalte ich mir die Option vor, die "Guten" in der Hintergrundgeschichte meiner Spieler auch "böse" Dinge tun zu lassen und die "Bösen" mit überraschend guten Erklärungen aufwarten zu lassen.
    Auf dass sich der Horizont der Charaktere erweitere.


    Was hat das denn mit dem bisher gesagten zu tun?

    "rainmaker" schrieb:

    Die Frage ist nur ob man so was nicht in wenigen Sätzen zusammenfassen kann und wofür man die Unterhosenfarbe der ersten Freundin festlegen muss (wenn der Char keinen Tick in diese Richtung hat) ;-).


    Mir scheint, du verwechselst "detailiert" mit "pedantisch".

    "Zippo" schrieb:

    Eine üppige Vorgeschichte schränkt doch auch ganz schön ein.


    Sie schränkt ein? Unsinn.
    Eine gute Vorgeschichte definiert die wichtigsten Eckpfeiler, lässt dazwischen aber immer noch Raum für Improvisation.



    "Zippo" schrieb:

    Und ob ich dann besser weiss, wie so eine Person tickt, wenn ich Brüder, Tanten, Lehrer, Nachbars Lumpi etc. auf dem Bogen stehen hab...


    Weißt du, viele Psycho- und Soziologen vertreten die These, dass Menschen am stärksten von ihrem sozialen Umfeld beeinflusst werden. Also ist das Ganze nicht so unwichtig, wie du vielleicht denkst.
    Außerdem macht ein ausgearbeiteter Hintergrund - sofern er entsprechend Beachtung findet - auch ein tiefergehendes Spielerlebnis möglich, das sich nicht bloß auf oberflächliche "Don Stracciatella hat deine Schwester entführt"-Plots beschränkt, sondern ein ganzes Stück tiefer auf den Charakter und sein Leben eingeht.
    Aber ich schätze, das ist eine Frage des persönlichen Anspruches.