Beiträge von taube Nuss

    Die attraktive Dame um die 30 welche derzeit am Empfang ihre Arbeit erledigt schaut vom Monitor auf und begrüßt Kyle mit einem professionellen Lächeln.


    "Guten Tag Mister Palmer. Wenn Sie bitte so freundlich wären mir den Gutschein zu überreichen? ... Vielen Dank. Bitte gedulden Sie sich einen Augenblick."


    Die Dame scannt den Gutschein und vergleicht das Bild auf Ihrem Monitor mit dem Mann der jetzt vor ihr steht. Es dauert nicht lange und das lächeln der Dame wird ein wenig wärmer und ehrlicher. Sie deutet auf eine der Seitlich angeordneten Sitzgruppen und sagt:


    "Wenn Sie sich bitte für ein paar Minuten hinsetzen würden? Ich werde sofort Sina kontaktieren. Sie ist hier für die Koordination der Kampfsimulationen zuständig. Sie wird sich dann mit Ihnen über das Machbare im Bezug auf das Ihnen zur Verfügung stehende Budget unterhalten. Kann ich Ihnen in der Zwischenzeit etwas zu trinken bringen lassen?"


    Die Sitzgruppe ist, wie alle Sitzgruppen des Empfangsbereiches so angelegt worden, dass man nicht von anderen Ankömmlingen in der Lobby gestört wird. Wer will kann das kugelsichere Glas, welches die Sitzgruppe umgibt, auch polarisieren. Das bewirkt das man nur noch die ungefähren Umrisse erkennen kann. So weiß man zwar das jemand die Sitzgruppe nutzt, aber nicht wer sich dort aufhält.

    //Man der Kerl hat ja mal so gar keine Idee wie man ein Gespräch führt. Und da heißt es immer unsereins ist Ungebildet. Warum fragt er sie nicht einfach nach ihren Hobbys und Interessen, bevor er eine Empfehlung ausspricht? Die Space Needle? Ehrlich? Was ist so toll an dem hohen Betonklotz? Man kann über die Stadt sehen. Als wenn. So lange der Wind nicht den verdammten Smog weg weht, sieht man nicht wirklich viel. Und teuer ist die Bude auch noch. Ne, da kriegen mich keine 10 Pferde rauf. Apropos Pferde. Das Steak ist echt lecker. Aber stammen Steaks nicht von Rindern? Ich meine schon. Wie dann wohl so'n Pferd schmeckt?//


    Der Gesprächsinhalt am Nachbartisch ist so belanglos das Shenzi das Interesse daran verliert. Einzig die Info das sich diese Billy in Seattle aufhalten wird ist vielleicht von Interesse. Vielleicht. Die Norm wendet ihren Blick in Richtung der neu angekommenen Bikerin. Wie viele Metas hat auch sie ein öffentliches Profil welches von ihrem Kom ausgestrahlt wird. Shenzi ließt die Angaben mit leichtem Interesse, während sie sich ein weiteres Stück vom Steak in den Mund schiebt.


    //Was zum Teufel sind Greenlake Close Range Tactics? Noch nie davon gehört. So wie die ihre Mahlzeit genießt ist sie entweder nicht oft in der Lage gutes Essen zu sich zu nehmen oder sie ist eine von diesen Essenliebhabern die jeden Bissen genießen müssen. What ever. Körperbau und Muskelspiel deuten darauf hin das sie das schon einige Zeit macht. Mist, bei dem Licht und der Entfernung kann ich keine Schwielen an den Händen sehen. Hm, ob die hier auf wen wartet? Ne, eher nicht. Dann hätte sie noch kein Essen bestellt. Ist nen bisschen dürre für ne Kämpferin. Federgewicht? Nen Troll wird die sicher nicht umboxen.


    Apropos Troll. Was ist eigentlich mit Shakin’ Bones? Den Lulatsch habe ich schon länger nicht mehr gesehen. Ob der alte Sack endlich ins Gras gebissen hat. Na, wohl eher nicht. Ich sollte mich langsam auf den Weg machen. Nicht das noch einer von seiner Sorte hier auftaucht und mit seinem Silberblick versucht die Metas hier abzuchecken.//


    Die Norm beginnt damit ihr Essen zügiger zu sich zu nehmen. Sie legt dabei zwar keine übertriebene Eile an den Tag, isst aber mit deutlich weniger Genuss als gerade eben noch. Dabei lässt sie mal einen Blick durch den Raum schweifen uns scannt nach magisch aktiven Leuten im Raum. Dabei kommt es ihr weniger darauf an wie sich wer fühlt oder was er kann. Vielmehr will sie nur feststellen ob sie magisch beobachtet wird.

    Nach dem Maike seinem neuen Assistenten Arnold gezeigt hat wie er die Drogen kochen soll und auf was er dabei zu achten hat, macht er sich selbst an die Arbeit. Zu zweit schafft man doch mehr als alleine. Nach einer Weile verabschiedet sich Maike von Arnold und lässt den Troll machen. Immerhin muss Maike an der Uni auftauchen und seinen Pflichten als Arbeitnehmer nachkommen. Gut das es dort eine flexible Arbeitszeit gibt. Pauline ist es gewöhnt das er eher später auf der Arbeit erscheint und macht sich daher keine Gedanken über seinen Verbleib. Als Maike endlich auftaucht gibt es zur Begrüßung erst einmal ein paar Zärtlichkeiten. Dann sieht der junge Elf nach seinen Experimenten und erledigt seine Aufgaben. Die Forschungen gehen nur schleppend voran, was zum Teil an den mangelnden Gelder und der nicht ganz so optimalen Ausrüstung liegt. Auch hier kocht Maike neben seinen Experimenten ein paar kleinere Mengen von verschiedenen Drogen. Immerhin muss er seine Kundschaft etwas zum konsumieren geben.


    Als er am späten Nachmittag sich von Pauline verabschiedet hat, schaut er auch mal auf sein Kom. Seine Zeit hier im Labor wäre eigentlich schon abgelaufen, aber die letzten Experimente und sein kleiner Zuverdienst brauchen noch ein wenig Zeit. Also macht er es sich im Labor bequem und zock ein paar Games. Gelegentlich tauchen ein paar Studenten im Labor auf. die brauchen natürlich etwas Hilfe bei ihren Aufgaben und so macht sich Maike noch etwas nützlich. Natürlich lässt er keine Gelegenheit aus mit den attraktiveren Studentinnen zu flirten. Das liegt hat in seiner Natur. Nach dem auch die letzten Studentinnen und Studenten verschwunden sind beendet Maike die letzten Arbeiten und schaut noch mal auf sein Kom. Ein paar Kunden brauchen Nachschub und eine Nachricht aus dem Team ist auch eingetroffen. Der Reihe nach geht er die Nachrichten durch und stellt eine Tour zusammen. Zum Schluss bestätigt er das Treffen mit dem Team. Dann macht sich Maike auf den Weg.


    Die Tour verläuft eher unspektakulär. Heute hat er nur ein paar Muntermacher und Aufputschmittel dabei. Die sind schnell verteilt und das Geld eingestrichen. Dann gehts nach Hause und ab ins Bett. Pauline übernachtet heute bei sich zu Hause, so es in dieser Nacht keine weiteren Entspannungsaktivitäten gibt. Am nächsten Tag macht er sich noch ein wenig verschlafen auf den Weg zur Gang. Zum einen will er vor der Arbeit noch nach Arnold sehen und zum anderen müsste unterdessen die neue Lieferung an Rohmaterialien eingetroffen sein. Die Ware muss auch noch geprüft werden. Args, wie lästig. Also hält Maike kurz an und kramt die Jacke mit dem Logo der gang aus dem Staufach seines Bike heraus. Es ist doch um einiges leichter wenn er bei der Lagerhalle mit dem offiziellen Ganglogo auftaucht.


    In der Lagerhalle angekommen grüßt Maike erst einmal die Wachen. Die sind am frühen Morgen nicht gerade bester Laune aber wer will ihnen das schon verübeln. Zum einen ist Maike selbst kein wirklicher Fan vom frühen aufstehen und zum Anderen können diese Typen ihm seinen dürren Hals mit einer Hand umdrehen. Da bleibt man doch besser höflich und verständnisvoll. Von Arnold ist weit und breit nichts zu sehen. Anhand der Mange an Zen die der Troll zubereitet hat, wenn Maike jedoch das Arnold recht lange im Labor gewesen sein muss. Zudem hat der Troll hinter sich aufgeräumt die alle Geräte und Instrumente gereinigt. Das ist natürlich etwas das Maike mit Freude registriert. Die erste Lieferung an Rohmaterialien ist auch eingetroffen und nach einer kurzen Qualitätskontrolle beginnt Maike damit die Zen Produktion wieder in Gang zu setzen. Bis Arnold wieder wach ist übernimmt der Elf die Arbeit im Labor. Am späten Vormittag verabschiedet sich der Elf von Arnold und fährt zur Uni. Auf dem Weg dahin wechselt er jedoch wieder seine Jacke. Es kommt an der Uni nicht gut an, wenn man dort mit den Insignien einer Gang auftaucht.


    Sein Arbeitstag verläuft wie immer. Experimente und die Studenten nehmen seine Zeit in Anspruch. Abends fährt er nach der Arbeit schnell zu sich nach Hause und schläft ein paar Stunden. Dann macht er sich frisch und wirft sich in Schale. Dann begibt sich Maike zum Treffpunkt. Bei der Schallmauer angekommen sichert Maike sein Bike, verstaut seinen Helm und begibt sich nach drinnen. Die Kneipe ist nicht all zu voll und Piotr nicht gerade unauffällig. Auf dem Weg zum Tisch bestellt Maike mit einem gewinnenden Lächeln noch ein Bier, bevor er sich zu Piotr an den Tisch setzt. Seine Jacke hängt er vorher noch über die Lehne des Stuhls.


    "Guten Abend."


    Antwortet Maike höflich und überlegt was man an Smalltalk führen könnte. Sein Fachbereich ist recht speziell und sie kennen sich nicht wirklich um direkt ein gemeinsames Thema zu haben.

    Cat schaut von Jane runter zu John. Dieser fetzt sich gerade mit dem nicht Sukkubus Londa. Beide scheinen sich gut zu halten und der Kampf ist für die ungeübten Augen von Cat ein wildes aufeinander einprügeln. Cat schaut kurz zu und sieht wie die beiden in den Schlussendlich versuchen durch eine Art Ringen sich einen Vorteil zu verschaffen. Irritiert von den im Ring schwitzenden und sich windenden Körpern, welche dann auch noch versuchen sich mit Knien und was sonst noch weh zu tun, schaut sie wieder zu Jane.


    "Ähm ... ich glaube nicht das das was für mich ist. Warum sollte ich mich mit einem verschwitzen Kerl aneinander reiben und dabei gleichzeitig versuchen ihn mit meinen Knien zu treffen. ich meine das vorhin, mit den Tritten und Schlägen, dass sah irgendwie schon cool aus. Aber das hier, ... ich weiß nicht."


    Ein wenig neugierig aber auch abgestoßen von dem was sie das sieht beginnt die Teenagerin darüber nachzudenken. Dann wendet sie ihren Blick zurück zum Kampfgeschehen und wieder zu Jane. Da kommt ihr eine Idee.


    "Kannst du mir nicht etwas beibringen. Ich würde mich besser fühlen wenn ich mit dir trainieren würde. Und können wir das Ringen auslassen. Ich meine wer will schon mit einem verschwitzten Kerl ringen geschweigen denn mit einem Monster? Von denen wird keiner besonders gut riechen."


    Allein bei dem Gedanken schüttelt sich Cat vor Abscheu. Monster Erschießen, Anstechen oder sonst irgendwie zu Tode bringen ist ok. Aber Ringen, nein danke! Das ist mal so gar nicht nach Cats Geschmack.

    Shenzi hat so sehr auf den Genuss der ersten Bissen konzentriert, dass sie nicht bemerkt hat das noch jemand in das Lokal gekommen ist. Plötzlich ist da diese junge Frau in den eisblauen Bikerklamotten. Natürlich schaut die junge Norm auch mal zur Bikerin hinüber, während sie sich einen Schluck von ihrem Bier genehmigt. Als der kühle Gerstensaft ihre Kehle hinunter rinnt, fällt ihr Blick auf die Manriki-Kette. Shenzi weiß das Ketten keine einfach zu benutzenden Waffen darstellen. es erfordert schon einiges an Übung so eine Kettenwaffe einigermaßen sicher handhaben zu können. Viele Ganger verletzten sich selbst, wenn sie mit einer Kette kämpfen. Aber um den Anterarm gewickelt ergibt so eine Kette einen guten Schutz gegen Schnitte.


    Das Gespräch zwischen Billy und diesem Franklin geht unterdessen weiter. Aus den wenigen Sätzen kann Shenzi nicht schlussfolgern ob Billy auf Urlaub oder Geschäftlich in Seattle ist. Aber dieser Franklin macht seinen Job gut und versucht das Gespräch am laufen zu halten. Diese Billy scheint darauf ein zu gehen und der Smalltalk geht weiter.


    Während sie sich immer wieder ein nicht wirklich kleines Stück Steak hinter die Kiemen schiebt, schaut sie jetzt auch mal auf ihr Kom. Die Suche hat nichts gebracht. Keins der angezeigten Bilder ähnelt auch nur im geringsten dieser Billy. Vielleicht ist sie ja wirklich nicht aus der Gegend. Das Gespräch deutet ja in diese Richtung. Betrachtet man die Lokalität ... nein für weiter Rückschlüsse ist es noch zu früh.


    In der Zwischenzeit bekommt die Bikerin in eisblauen Bikerkombi ihr Essen geliefert. Aus sie hat sich zum Essen diesen Wodka bestellt. Shenzis feine Nase kann den typischen Geruch wahrnehmen. Aber zumindest riecht Wodka weniger unangenehm als das ein oder andere alkoholische Getränk. Bei den Gangs gibt es da einige selbst gebrannte Alkoholsorten, da kräuseln sich einem die Nasenhaare. Nein, da bleibt sie doch lieber beim Bier. Das riecht irgendwie angenehm, wenn es sich nicht gerade um eine der Geschmacksverirrungen der Neuzeit handelt.

    Innerlich gibt Shenzi diesem Franklin beide Daumen hoch. Soll der ruhig weiter so unscheinbare Fragen stellen. Je mehr sie erfährt desto besser. Das er bei seiner Vorstellung versucht schnell aufzustehen findet sie lustig. Immer dieses Getue. In ihren Kreisen gibt es natürlich sehr viel lächerlichere Begrüßungen als sich einfach nur zu erheben. Wenn die nur daran denkt wie viele unterschiedliche Begrüßungsrituale sie schon unter den verschiedenen Gangs gesehen und ausgeführt hat, da möchte sie am liebsten mit den Augen rollen.


    Woher das fast akzentfreie Englisch kommt, da kann sie nur Vermutungen anstellen. Ich besten Vermutungen liegen bei Privatlehrer aus einer Uni oder doppelsprachiges Elternhaus. Auch wenn Shenzi ein recht gutes Verständnis für Sprachen hat, so liegen ihre Sprachkenntnisse eher im örtlichen Slang Bereich der verschieden sprachigen Gangs. Auf der Straße braucht es eben keiner gehobenen Umgangsformen und schon gar nicht diese steife und gestelzte Formalsprache. Obwohl, bei einigen der Gangs im gehobenen Bereich muss da schon mal drauf achten.


    //Billy ist also der Spitzname? Hm.//


    Shenzi verändert ihre Suche entsprechend. Sie überlegt auch ob sie eine Nachricht an ihre kleinen Zuträger raushaut, zweifelt aber daran das eines der Straßenkinder etwas über die gehobene Gesellschaft weiß.


    Dann kommt endlich ich Steak. Sie kann den Duft des Frisch gebratenen Rindfleisches schon seit einiger Zeit riechen. Als es bei ihr auf dem Tisch ankommt läuft der jungen Frau schon das Wasser im Mund zusammen. Olga hat sich dieses Mal für eine Art von Zwiebelsteak entschieden zu haben. Zumindest riecht das Steak nach Zwiebeln, auch wenn man auf dem Teller keine gebratenen Zwiebeln sehen kann. Wer genauer hinsieht erkennt, dass das Steak leicht eingeschnitten ist und eine Art Rautenmuster aufweist. Als Beilage gibt es ein paar Rosmarin Kartoffelspalten, welche im Ofen gegart worden sind. Am liebsten würde Shenzi jetzt mit bloßen Händen zugreifen und herzhaft in das Steak beißen. Die junge Frau kann sich jedoch bremsen und nimmt dann das bereit liegende Besteck zur Hand. Das Steak ist englisch gebraten. Als Shenzi es anschneidet läuft der Fleischsaft auf den Teller. Die junge Frau schließt genüsslich die Augen während sie sich das recht große Fleischstück in den Mund schiebt und ein paar Mal kaut, bevor sie es hinunter schlingt.


    Neben dem Genuss des Steaks wirkt das Gespräch am Nachbartisch eher fade.

    Shenzi ist ein Informationsagent auf Straßenniveau. Ihr wissen über die High Society (Wissenfertigkeit 2) ist begrenzt auf das was die Matrix an Boulevardpresse liefert. Sie kennt sich mehr mit den lokalen und überregionalen Gangs (4) und natürlich in den Verbindungen zwischen den Gangs und dem org. Verbrechen (3) aus. Shenzi arbeitet mehr mit einem Netzwerk aus Informanten als mit der Matrix. Ihre Fähigkeiten im Verhandeln und Einschüchtern sind definitiv besser als ihr Computerskill. Zudem kann Shenzi verdammt charmant sein, wenn sie es denn will.


    Der aktive Skill Computer ist auf 3 und Logik ist auch auf 4. Falls du nen Wurf haben willst, dann liegt der bei 2,2,3,4,4,5,5.

    Shenzi hat weder ihr Essen noch ihr Bier bekommen, da öffnet sich die Tür und ein seltsam gekleideter Typ kommt ins Lokal. Die Klamotten sind triefend nass und er hinterlässt kleine Pfützen auf dem Boden. Aber wen stört das schon. Was die Norm interessiert ist der Wert der Klamotten. Gut, teurer geht immer aber was der Kerl dort trägt ist sehr viel Mehr wert als das Was sich Shenzi leisten könnte. Der Revolver im Holster sieht interessant aus und könnte auf dem Schwarzmarkt einiges Wert sein. Aber es ist viel zu Einzigartig um einen wirklich guten Preis zu erzielen. Der Widererkennungswert ist einfach zu hoch.


    //Echte Sporen? Wer in der Welt trägt noch echte Sporen? Ob der Kerl einer von den Spinnern aus dem Süden ist welche sich noch immer kleiden und reden wie im 19 Jahrhundert?//


    Da tipp sich der Typ auch schon an den Hut und meint "Howdy Ma‘am!", ganz wie in alten Zeiten. Shenzi kann sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen und antwortet kurz. "Hi".


    Die Art des Cowboys sich zu setzen ist nicht neu, sagt aber einiges über ihn aus. Shenzi kennt ein paar von diesen Typen. Gibts da nicht ne Bar wo die immer abhängen? Auch nach einigem Überlegen kommt die junge Frau nicht darauf wo sie diese Bar gesehen hat. Sie tippt auf Tacoma ist sich allerdings nicht wirklich sicher. Kurz überlegt sie eine Matrixsuche zu starten, entscheidet sich jedoch dagegen. Ist eben nur ein Mann. Was soll denn da schon dran sein.


    Kurz nach dem Kerl trifft dann ein deutliches Opfer ein. Die Tussi stinkt nach Geld, zumindest auf den ersten Blick. Selbstsichere, reiche Leute sind vielleicht nicht gerade mit Drohungen und Gewalt dazu zu bringen etwas von ihrem Vermögen abzugeben. Aber sie sind sehr anfällig für Betrug vor allem wenn sie sich eine nicht gerade kleine Vermehrung ihres Vermögens erhoffen. Aber was sucht sie hier? Ist sie hier um eins der Hinterzimmer zu nutzen? Falls ja könnte das jemandem bestimmt etwas Wert sein.


    Dann gehts los. Der Kerl fragt die Schickse nach einer Empfehlung fürs Essen und endet damit das er das Gleiche bestellt wie die Schickse.


    //Ist das ein Anmachspruch oder wirklich ehrlich gemeint? Spielen die hier einen auf Seltsames Pärchen? Ich meine welcher Kerl trägt heutzutage in dieser Gegend noch solche Klamotten? Das muss eins dieser Rollenspielchen sein die Reiche machen um sich gegenseitig anzuheizen. Scheint nur nicht so gut zu funktionieren. Ich kann keine Sexualpheromone riechen. Gut das Deo der Beiden ist auch nicht gerade dezent. Ba, es ist nicht immer von Vorteil bessere Sinne als ein Meta zu haben.//


    Da die beiden nicht gerade leise Sprechen ist es für Shenzi ein leichtes mit ihrem sensiblen Gehör dem Gespräch zu folgen. So seltsam wie der Mann die russischen Worte ausspricht ist er entweder verdammt gut darin sich zu verstellen oder versteht tatsächlich kein Wort von dem was die Schickse spricht. Die Norm kommt zu dem Schluss das sich die Beiden wohl nicht zu kennen scheinen. Auch die Tonlage und die Betonung der Worte sind eher neutraler Natur. Die beiden scheinen nicht miteinander zu flirten. Die Schickse nimmt sich sogar die Zeit dem Kerl zu erklären was er da gerade bestellt hat. Dann nennt sie endlich ihren Namen.


    //Billy? Billy? Hm nein da klingelt nichts bei mir? Ok, das Leute von weiter Oben sind eh nicht mein Metier. Wie der Typ wohl heißt? Ich kann ja nachher mal in der Matrix nach ... obwohl ... Na ich kann jetzt kein Foto von den Beiden machen. Oder? Ne besser nicht. Zumindest sie riecht nach Ärger. Oder? Wo sind die Bodyguards von ihr?//


    Der Gedanke bringt Shenzis Aufmerksamkeit wieder auf den Punkt. Wenn diese Billy so ne heiße Nummer wäre, dann müssten hier ein paar Typen rumlungern die augenscheinlich nichts besseres zu tun haben als jeden Anderen argwöhnisch zu beobachten. Egal wie sich Shenzi auch umsieht, sie kann keinen Anzeichen für einen Bodyguard entdecken. Entweder ist hier wirklich keiner, dann ist diese Billy ein Fake. Oder aber hier sind Bodyguards anwesend, dann sind die besser als die Norm und das spricht dann für sehr viel Ärger wenn man dieser Billy ans Bein pisst. Aber was ist hier nun der Fall?


    Da kommt eine Kellnerin mit Shenzis Bier an den Tisch und lenkt die junge Norm ab. Shenzi nickt der Kellnerin zu und nimmt erst mal einen Zug aus dem Glas. Das Bier ist gut gekühlt und erfrischend herb.


    //War ne gute Idee herzukommen. Bin gespannt was das für Typen sind. Könnte jemanden aus der Szene vielleicht etwas Wert sein.//


    Shenzi holt mal ihr Kom hervor und fummelt daran herum. Sie lässt mal ein Suchprogramm laufen mit den Stichworten: Oligarchentochter, Vory, Seattle, schwarze Haare und Billy"

    Wieder sind ein paar Tage vergangen. Es ist etwa 20 Uhr und es nieselt seit ein paar Stunden ununterbrochen. Die feuchte Luft ist unangenehm kühl und die Feuchtigkeit kriecht in alle Ecken und Ritzen. Wer kann der bleibt zu Hause. Entsprechend wenig ist auch Olgas Teestube besucht. Selbst die Türsteher haben sich nach drinnen verzogen und sind das Erste was man beim Hineingehen sieht.


    Shenzi war schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr bei Olga. Nicht das es ihr dort nicht gefallen würde. Aber wann hat sie schon mal die Gelegenheit sich in Ruhe hinzusetzen und etwas zu Essen. Heute ist jedenfalls so ein Tag. Das miese Wetter sorgt dafür das sich ihre kleinen Zuträger nicht draußen umsehen. Und selbst wenn sie das täten, was sollten sie denn schon entdecken? Shenzi, oder die Hyäne wie man sie auf der Straße nennt, weiß genau das sich die Meisten Gangs heute eher in ihren Stammlokalen oder in ihren Clubs treffen werden. Die Typen die sie bei den Gangs kennt, werden sie schon informieren wenn sich etwas tut. Immerhin können sie sich bei Shenzi für eine gute Info etwas verdienen. Da sie heute also keine aufregenden Neuigkeiten erwartet, kann sie sich getrost mal die zeit nehmen und bei Olga etwas anständiges essen.


    Die junge Norm wirft sich also in Schale. Bei ihr bedeutet das, sie schält sich in ein hautenges, fast bauchfreies T-Shirt, ihre gepanzerte Kunstlederhose, Kampfstiefel, die lange, gepanzerte Kunstlederjacke mit hohem Kragen und schnallt sich ihre mit Metallplatten versehenen Armschienen um. Das Stiefelmesser gehört genau so zur Standardausrüstung wie die Ares Predator. Bei dem miesen Wetter stellt Shenzi lieber ihren Kragen hoch und knöpft die Jacke zu, bevor sie sich auf ihr Bike schwingt und aus der alten Lagerhalle fährt, welche sie ihr zu Hause nennt. Als coole Bikerin braucht frau natürlich keinen Helm und lässt sich die Luft um die Nase wehen. An dem mief der Stadt hat sich sich schon lange gewöhnt. Zügig fährt sie die durch die Nebenstraßen und macht trotz des schlechten Wetters eine kontrollrunde. Mal sehen wie viele von ihren kleinen Zuträgern doch auf der Straße unterwegs sind.


    Bei Olga angekommen stellt sie ihr Bike einfach in der Nähe des Eingang ab und sichert es kurz. Gemessenen Schrittes geht sie auf den Eingang zu und öffnet die Tür schwungvoll. Die beiden Türsteher kennen die Norm mit dem Kurzhaarschnitt und schauen wie immer misstrauisch auf die Ares. Shenzi nickt verstehend und meint nur:


    "Cool bleiben Jungs. Ich kenne die Hausregeln."


    Dann stolziert sie an den Türstehern vorbei als wäre nichts gewesen und sucht sich einen freien Tisch. Wie immer wenn sie hier ist, bestellt sie sich ein kräftiges Bier und ein dickes Steak. Natürlich darf es nur vom Feuer geküsst worden sein. Shanzi mag es eben wenn noch etwas Blut aus dem Steak läuft, wenn sie es anschneidet.


    Cat schaut ein wenig zum Kampf zwischen Jon und Londa herüber. Sie muss zugeben das das sehr cool aussieht was die beiden da machen. Den schnellen Bewegungen zu Folgen fällt ihr recht schwer. Dazu braucht man schon ein geübtes Auge und einiges an Erfahrung.


    Natürlich ist Cat angenehm erfreut das sie von Jane ernst genommen wird. Die meisten denen sie von ihrem großen Vorbild erzählt reagieren mit Kopfschütteln oder Gelächter. Natürlich ist Cat zumindest nicht so sehr auf den Kopf gefallen um nicht zu erkennen das es modernere und angenehmere Methoden gibt ein Monster zu jagen. In einer auf Aktion getrimmten Doku hat sie gesehen wie moderne Monsterhunter vorgehen. Da wird die Gegend mit Drohnen erkundet und man benutzt großkalibrige Waffen mit spezieller Munition, Giftgas usw. um Critter usw. zu jagen. Aber Carmencita Sanchez ist einfach sehr viel stilvoller und heldenhafter.


    Innerlich muss sie sich eingestehen das sie außer Weglaufen keine wirklichen Fähigkeiten für die Monsterjagd vorweisen kann. Klar sie trainiert Parkourlauf und ist recht geübt darin Hindernisse zu überwinden, aber angemessen wehren kann sie sich nicht. Daher wendet sie sich an Jane.


    "Es wäre schon cool, wenn ich die Monster erledigen könnte. Aber ich habe nicht das Geld um einen Lehrer oder Kurs zu bezahlen."


    Dabei schaut sie noch einmal zum Kampf hinüber.


    "Was die beiden da machen sieht schon verdammt cool aus. Aber ob das auch gegen so ein Vieh wie vorhin helfen würde? Ich meine ich bin recht klein und nicht gerade kräftig gebaut."


    Cat ist ehr der drahtige Typ. Viele Mädchen in ihrem Alter haben schon eine weit fraulichere Figur. Manch mal wird sie auch von den Jungs in ihrem Alter als Surfbrett bezeichnet. Wobei das nicht vollkommen richtig ist. Die Jungs sind meist ein paar Jahre älter als sie. Die meisten Jungs in ihrem Alter beginnen gerade erst damit zu erkennen, dann man mit Mädchen auch auf eine andere Weise Spaß haben kann.

    Kein Ding. Ist mir auch erst aufgefallen als ich das gesamte Gespräch noch einmal überflogen habe. Meistens liest man nur die letzten Einträge. Wenn dann die Einträge zeitlich recht lange auseinander liegen, dann verliert man schon mal den Überblick. Ich habe zur Sicherheit meinen Laptop alle Seiten des Runs nach der Kombination "magi" durchsuchen lassen. Erst dann war ich mir wirklich sicher das dieses Thema noch nicht zur Sprache gekommen ist. ^^

    Die Angaben zur Bewaffnung der Wachmannschaft sagen Bones nur so viel, als das sie eventuell die gleichen Waffen verwenden sollten. Im Notfall könnte man so auf die Munition der Gegner zurückgreifen. Aber das sollte nur dann vorkommen, wenn alles komplett aus dem Ruder gelaufen ist. Folglich schiebt sie diesen Gedanken beiseite und konzentriert sich wieder auf das Gespräch.


    Was ihre frage nach der Medizinischen Ausrüstung angeht, so ist sie mehr als zufrieden mit der ihr übermittelten Liste. Sie hat jetzt natürlich nicht die Zeit die komplette Liste durchzusehen, aber schon die Eckpunkte sind mehr als gut. Das meiste ist kompakt und kann mitgeführt werden. Damit kann sie arbeiten. Nur die Menge ist etwas zu viel für eine Person. Offenbar muss zumindest einen weitere Person in der Lage sein mit medizinischen Gerät umzugehen. Gut einiges ist für jeden frei erhältlich. Aber ein paar der verschreibungspflichtigen oder gar nur in Krankenhäusern anwendbaren Medikamente und Ausrüstungsteile sind zu viel für eine Person. Das könnte durchaus interessant werden.


    Die Menge der Chemikalie ist recht stark begrenzt und kann, richtig angewendet, nicht wirklich zu Problemen führen. So lange keiner auf die Idee kommt sie als Sonnenkreme oder Getränk zu nutzen sollte es keine Schwierigkeiten geben. Die bereitgestellten Schutzanzüge sind dafür mehr als ausreichend. Die taktische Verwendung ist eher Nachrangig. Man kann damit zwar einige tragende Elemente destabilisieren, aber vermutlich wird das nicht einmal reichen um auch nur einen Teil der Anlage so zu beschädigen das es zu einem wirklichen Hindernis für die Wärter wird. Selbst wenn sie die Halterung für den Aufzug damit beschädigen, so hat der Aufzug noch mehrere Sicherungen um einen Absturz zu verhindern. Aber etwas mehr von dem Zeug zu haben als gebraucht wird ist eine gute Idee.


    Die Basis ist also auch ein Zwischenlager. Gab es da nicht mal ne alte Serie wo sich ein Type hat hinein schicken lassen? Ist der nicht auch auf dem selben Weg wieder hinaus gekommen? Hm wie war das noch mal? Ach ja, dass wird heute nicht mehr gehen. Mit all den Sicherheitssensoren und der gesamten Überwachungstechnik ist eine solche Aktion wohl eher zu verneinen. Bone hat jedoch zu wenig Ahnung von dem was heute alles technisch Möglich ist. Dazu kommt dann auch noch die magische Komponente. Moment! Wurde darüber überhaupt schon gesprochen? Bones kann nicht umhin doch noch eine Frage zu stellen.


    "Mister Diaz, ich möchte ihre geschätzte Aufmerksam noch auf einen kleinen aber nicht unwesentlichen Punkt lenken. Wenn es meiner Aufmerksamkeit nicht entgangen ist, dann haben wir noch nicht über die mögliche magische Absicherung gesprochen. Daher bitte ich Sie hiermit um eine kurze Zusammenfassung ihrer Erkenntnisse."

    Ein gründlicher Check von Cat ergibt keine weiteren Verletzungen außer der fetten Beule am Hinterkopf. Ihre Kleidung ist abgenutzt aber an keiner Stelle zerrissen oder anderweitig beschädigt. Das Blut auf ihrer Hose ist eingetrocknet. Janes aufmunternde Worte erfüllen die Teenagerein mit Stolz. Sie holt ihr Com hervor und zeigt Jane das Hintergrundbild.


    "Ich will einmal so mutig und stark und clever sein wie Carmencita Sanchez. Sie ist die beste Monsterjägerin auf der ganzen Welt."



    Natürlich ist diese Carmencita Sanchez ein fiktiver Charakter aus einer Streamingserie.


    "Sie hätte es garantiert geschafft das Monster platt zu machen und dem Mann zu retten. Aber ich bin leider noch nicht soweit."


    Die Feststellung das ihre Fähigkeiten bei der Monsterjagt unzureichend sind zieht den Teenager wieder etwas runter. Ihre Mundwinkel sinken nach unten und sie senkt ihre Augen.


    "Wenn sie nicht schon von irgendwelchen Monstern angenagt oder weggeschleppt worden sind, dann liegen sie sicherlich noch dort rum."


    Cat erschauert bei dem Gedanken an die beiden Leichen. Sie tippt wieder auf ihrem Kom herum und sucht nach einer online Straßenkarte. Es dauert etwas bis sie die richtige Stelle gefunden hat. Immerhin ist sie in der Gegend um die Häuser geschlichen und hat die ihrer Meinung nach verdächtigen Spuren verfolgt. Wie sich herausstellt ist Cat ein ganzes Stück weit weg auf die beiden Kontrahenten getroffen. Auf direktem Weg braucht man mit dem Fahrrad etwa eine viertel Stunde um zum Ort des Geschehens zu gelangen.


    "Ich habe nur eine Spur gefunden. Was aber nicht heißen soll das es dort keine weiteren Monster gibt. Wen auch immer du dort hin schickst, der oder diejenige sollte sehr vorsichtig sein und eine gute Waffe mitnehmen. Carmencita Sanchez sagt immer das Silber gut gegen Werwölfe ist. Ich habe immer ein Messer aus Silber für solche Kreaturen dabei."


    Cat kramt ihr versilbertes Tafelmesser hervor und zeigt es stolz Jane. Das man mit dem Messer vermutlich nur weich gekochte Nahrung schneiden kann ist dem Mädel nicht wirklich bewusst. Auf die Frage von Jane im Bezug auf den Kampf zwischen dem Monster und dem Ganger antwortet Kat so schnell, als hätte sie vorher lange darüber nachgedacht:


    "Angehende Monsterjäger müssen als erstes lernen Spuren zu lesen und schnell zu laufen. Erst wenn sie alt und oder stark genug dazu sind, können sie sich mit Monstern anlegen. Daher komme ich ja hier her um Parkour zu lernen. Nicht das mich noch eins der Monster erwischt und auffrisst. Carmencita Sanchez sagt immer: Man muss erst das gehen erlernen bevor man lernt wie man rennt, springt oder gar kämpft."


    Cat kramt aus ihrem Rucksack einen Fanartikel hervor. Es ist ein Chip auf dem eine Monsterenzyklopädie drauf ist. Den schiebt sie in ihr Kom und zeigt Jane einige Seiten.


    "Ich kann schon die halbe Monsterenzyklopädie auswendig."


    Cat ist verdammt stolz darauf sich einen Teil der Daten gemerkt zu haben.