Jetzt musste ich mir selbst ertmal wieder durchlesen, was ich da alles geschrieben habe.
Ich danke dir schon mal für deinen Input und ergänze mal um folgende Perspektive:
Vergleich mal das Ergebnis der Regeln für das Schießen durch Barrieren und Körper als Barrieren im GRW (im Wesentlichen so, wie von dir und mir bemängelt) mit dem Spezialschuss "Hintermann" aus dem KF. Letzterer bewirkt einen Würfelpoolmalus in Höhe der Panzerung des vorderen Ziels + dessen halber Konstitution. Und er kann überhaupt nur durchgeführt werden, wenn man APDS-Munition oder ein Gaußgewehr(!) verwendet. Nach GRW kann ich durch Körper (und Bäume und Betonblöcke usw.) mit Standardmuni schießen und bekomme wegen der Panzerung überhaupt keinen Abzug.
Das kann so einfach nicht gewollt sein.
Ich neige derzeit - das ändert sich immer mal wieder und dankenswerterweise exploiten meine Spieler diese Schwäche des Systems nicht ständig, so dass ich nicht gezwungen bin, eine absolut konsistente Regel zu finden - dazu, diesen Spezialschuss zur allgemeinen Regel zu machen bzw. mit den übrigen Regeln wie folgt zu verbinden:
Wer durch eine Barriere schießt, erhält deren Panzerungsstufe + halbe Strukturstufe als Malus (Das finde ich so annehmbar, macht es den Versuch, durch einen Betonblock zu schießen, doch schon vorneherein ziemlich sinnlos, und das zu Recht. Synthholz oder Plastik o.Ä. meinetwegen, aber doch nicht ernsthaft durch Plasbeton oder gar -stahl.) Nur, wenn der modifizierte Schaden die modifizierte Panzerung der Barriere übersteigt, durchschlägt der Schuss die Barriere. Die Barriere erleidet wie üblich 1 Schaden, dem nicht widerstanden wird, und der Schadenscode sinkt entsprechend.
Der Angreifer erhält außerdem den Malus für blindes Feuern von -6, es sei denn, die Barriere ist durchsichtig bzw. er kann hindurch sehen (Radar o.Ä.). Der Malus reduziert sich auf -3, wenn der Angreifer über visuelle "Sekundärquellen" (gehackte Sicherheitskamera auf der anderen Seite o.Ä.) die Position des Ziels bestimmen kann.
Der Verteidiger erhält keinen kumulativen Bonus für gute Deckung von +4. Immerhin repräsentiert der ja die Schwierigkeit, die Deckung nicht zu treffen, sondern den Verteidiger. Das ist beim Schießen durch Barrieren aber nicht der Fall. Dem Verteidiger steht immer eine Verteidigungsprobe zu (egal, ob die Barriere durchsichtig ist oder nicht) solange er mit einem potentiellen Angriff rechnet. Man könnte darüber nachdenken, den Überraschungswurf zu lasten des Verteidigers zu modifizieren, da man vermutlich aus Richtung der massiven Betonwand weniger mit einem Angriff rechnet als aus dem freien Feld. Dies bedeutet, dass im laufenden Kampf immer eine Verteidigungsprobe erlaubt ist (es sei denn, der Angreifer tritt während des Kampfes komplett neu auf den Plan und es wäre ohnehin wieder eine Überraschungsprobe fällig).
Und zu 5) Wir machen es so: Ein Charakter beginnt seine Handlung damit das er in voller Deckung ist. Wenn er nicht den Malus für das um die Ecke schießen in Kauf nehmen möchte, muss er aufstehen um über die Deckung feuern zu können. In diesem Fall würde er bis zu 50% seines Körpers zeigen und somit als "in guter Deckung" behandelt werden, es sei denn er wendet eine Handlung "in Deckung gehen" an. Wenn er jetzt z.b. an einer Ecke an einer Wand steht, frage ich als SL den SC ob er um die Ecke feuern möchte um in Volldeckung zu bleiben oder ob er um die Ecke hervorlugt. In letzterem Fall würde er wieder als "in guter Deckung" befindlich zählen. Es kommt oft genug vor das die SCs aufgrund von genügend Mali durch Verletzung und Umwelt nicht um die Ecke schießen wollen und kurz hervorkommen aus ihrer Deckung und oft genug fehlt ihnen die einfache Handlung um noch in der selben Handlungsphase wieder in Deckung zu gehen. Bis sie dann wieder dran sind, sind also nur in guter oder in Teildeckung.
Ja, so machen wir es auch. Ich denke darüber nach, ein erneutes in Deckung gehen nicht in demselben Initiativedurchgang zuzulassen, in dem man aus der Volldeckung gekommen ist. Nicht unbedingt, weil "Deckung verlassen" auch eine einfache Handlung sein sollte (das auf keine Fall), aber weil es sonst doch stets möglich wäre, aus der Deckung zu kommen, im AM 6 Kugeln als einfache Handlung abzusetzen und wieder in Deckung zu gehen, ohne sich tatsächlich exponiert zu haben. Entweder dass, oder Scherge sind eben taktisch genug, um ihre Handlungen zu verzögern.