Beiträge von Eric van Helsing

    "Medizinmann" schrieb:

    was interessant ist und es gleichzeitig schwierig macht ist das die Geschichte anscheinend 2040 spielt .Der Char wurde 2023 Geboren usn ist 16 oder 17
    Ich habs gerade kurz überflogen und sehe eine Ähnlichkeit zur Batmangeschichte ,werde es mir demnächst mal richtig durchlesen
    6 Kapitel erwarten uns anscheinend


    mit Willkommenstanz
    Medizinmann



    Stimmt, der Zeitrahmen liegt ungefähr in dieser Zeit. Richtig übel wird es dann später, wenn er seine ersten Sporen verdient hat. ;)
    BTW, ich werd' so nach und nach den Rest nachlegen, sofern Ihr wissen möchtet, wie es weiter geht.


    *Friedenspfeifchen stopf* :D


    ....und weil ich gerade so schön dabei bin, hier gleich das 2. Kapitel






    Chapter Two



    Nachdem nun alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, war es nun an der Zeit, sich einen Namen auszusuchen, unter dem ich zukünftig in den Schatten agieren wollte. Nach kurzer Überlegung fiel meine Wahl auf “Reaper“, denn wie der Schnitter mit seiner Sense würde ich unter meine Gegner fahren und mir meinen Weg durch sie schneiden. Mein Schieber vermittelte mir meine ersten Jobs in den Schatten, kleine Sachen, Kurierdienste, Observationen und ähnliches. Ich machte meine Sache erstaunlich gut, schien alles Wissen und Wissenswerte wie ein Schwamm aufzusaugen. Meine Auftraggeber waren zufrieden, denn ich schien auf irgendeine Art und Weise auch ihre unausgesprochenen Wünsche und Vorstellungen betreffs meines Modus Operandi zu erahnen. Wollten Sie es leise und unauffällig kam und ging ich wie ein Schatten in der Nacht, wollten sie, daß die Botschaft eindeutig war, hinterließ ich eine breite Spur verbrannter Erde. Dadurch schuf ich mir in kurzer Zeit einen achtbaren Ruf als zuverlässiger, unbedingt loyaler “ Vertragspartner“. Aber bei allen Aufträgen achtete ich strengstens darauf, nie verwertbare Spuren zu hinterlassen, die zu mir oder meinen Auftraggebern führten. So führte ich also ein nach außen unauffälliges Leben, wurde aber im Laufe der Zeit in den Schatten eine bekannte, und was viel wichtiger war, anerkannte Figur. Eines schönen Tages, ich hatte gerade keinen Auftrag am Laufen, ging ich nach langer Zeit wieder mal unter Menschen. Ich hatte vor längerer Zeit schon von einer Runnerkneipe in Puyallup gehört, dem “Rose Tattoo“. Dort trafen sich anscheinend alle möglichen verkrachten Existenzen, die demselben Gewerbe nachgingen wie ich. Also augenscheinlich genau der richtige Ort, um seinen Horizont zu erweitern. Der Laden erfüllte genau die Erwartungen, die ich in ihn gesetzt hatte. Eine mittelgroße, total verräucherte Location, recht übersichtlich gebaut, mit gemischtem Publikum. Dort traf sich offensichtlich alles, was in irgendeiner Form mit den Schatten zu tun hatte. Ohne Ansehen der Rasse und des Geschlechts wurde hier dezent gehandelt, geschachert und gefeilscht. Hmm, interessant. Hier sollte ich vielleicht öfter vorbeischauen. Ich suchte mir also einen Tisch, der mir einen guten Überblick über den ganzen Laden bot, und setzte mich, natürlich mit dem Rücken zur Wand (verdammte Runner-Paranoia). Nachdem ich mir einen kurzen Überblick verschafft hatte, marschierte ich zur Bar. Ein bulliger, ca. 1,90 m großer Mann, offensichtlich der “Barkeeper“, sah mich an, grinste breit und sagte: „Oh, ein neues Gesicht. Willkommen im “Rose Tattoo“, Fremder. Was darf’s denn sein? Ich machte den großen Fehler, ein Bier zu verlangen. Jetzt folgte eine kurze Einweisung in das Biersortiment, Lager, Stout, Helles, Dunkles, Weizen, Bock, Soy oder Real, und so weiter. Keine Ahnung, wie lange das ganze Procedere dauerte, irgendwann verstummte er und sah mich fragend an. „OK, ein großes, dunkles Bock, real, hätte ich gern“ beschied ich ihn. „Aber sofort, eine gute Wahl, das Fass ist gerade frisch angezapft“, sagte er und grinste von einem Ohr zum anderen. Ich nickte ihm zu, schnappte mein Glas und begab mich zurück zu meinem Tisch. Das Bock war wirklich gut, leicht gekühlt und angenehm würzig im Geschmack. Ich zündete mir eine Zigarette an und genoss es einfach, wieder mal unter Menschen zu sein, denn mein Job hatte mich in letzter Zeit sehr in Anspruch genommen, so daß ich kaum mal zwischen den einzelnen Aufträgen aus dem Haus kam. Ca. eine halbe Stunde später, ich trank gerade genüsslich mein 2. Bier, öffnete sich die Tür und 2 Typen betraten den Raum. Ein Mensch, um die 2m groß, in einem seltsamen Panzer, der die Brust, den Hals und teilweise den Kopf wie eine Teilmaske umschloss, so daß oben ein dichter Busch rötlicher Haare herausschaute. Der andere, ein Elf, schien in einer Art schwarzer Nebelwolke über dem Boden zu schweben, so daß seine Größe schwer bestimmbar war. Ich schätzte ihn auf ca. 1,90 m. Das Auffälligste an ihm waren die rotglühenden Schlangeaugen, die aus dem blassen Gesicht hervorstachen. Die beiden sahen sich kurz im Laden um, gingen zur Bar, begrüßten den Keeper, der beide augenscheinlich kannte und orderten offensichtlich Stout. Dann machten sie kehrt und wandten sich meinem Tisch zu. „Darf man Platz nehmen“? fragte der Elf und wies mit dem Kopf auf die 2 freien Stühle, die mir gegenüber standen. Ich nickte und machte eine einladende Geste. „Nur zu.“
    Die beiden setzten sich nebeneinander, dicht genug, um sich problermlos leise verständigen zu können, weit genug voneinander entfernt, um sich im Notfall nicht gegenseitig zu behindern. Allem Anschein nach waren sie Profis, die wussten, was sie taten. Im Laufe der Zeit kamen wir langsam ins Gespräch, über belanglose Dinge, das Wetter, das Leben, den Sprawl, usw. Langsam manifestierte sich in mir die Feststellung, daß der Elf ein ziemlich bornierter Vogel war. Offensichtlich hörte er sich gern reden und feierte sich auch gern mal selbst. So tippte mir mitten im Gespräch jemand zu meiner größten Überraschung von hinten auf die Schulter und als ich herumfuhr, sah ich hinter mir nur die Wand. Als ich mich wieder den Beiden zuwandte, grinste mich der Pixie blöd an. „So ein Drek“, dachte ich, „kann der Freak seine magischen Spielchen nicht woanders treiben“? Mein Gesicht hatte sich wohl ziemlich verfinstert, so daß der Pixie entschuldigend lächelte. „Hey, war doch nur ‘n Reaktionstest“. Meine Antwort fiel wohl etwas schärfer aus als erwartet. „Mit solchen Spielereien wäre ich bei Unbekannten etwas vorsichtiger, es sind schon Leute für weniger gestorben“. In diesem Moment sprach der andere zum ersten Mal: „Entschuldigen Sie, wir sind immer auf der Suche nach neuen Talenten, und wir wissen gern, ob die Leute, die uns ins Auge fallen, die Mühe wert sind, was ihr Reaktionsvermögen und ihre Fähigkeiten betrifft. Sie haben gute Reflexe und neigen nicht zu Überreaktionen. Vielleicht hätten wir einen Job für Sie, falls Sie Interesse haben und verfügbar sind.
    Plötzlich hörte ich aus dem Hintergrund ein surrendes Geräusch, und ein schweres Wurfmesser bohrte sich mit einem harten Schlag genau mittig zwischen uns bis zum Heft in die massive, hölzerne Tischplatte. Meine Rechte war im Moment des Einschlages unter der langen, schwarzen Duster gezuckt, wo in einem Tarnholster die .475 Wildey Mag steckte.
    Die ganze Aktion war zwar nicht unbemerkt geblieben, da aber niemand reagierte, und auch keine weiteren Objekte geflogen kamen, legte ich meine Hand langsam wieder auf den Tisch und schaute mich nach dem “edlen Spender“ um. Zwischen meinen beiden Gesprächspartnern hindurch konnte ich an einem Tisch, der ca. 5 m von uns entfernt stand, einen Mann unbestimmbaren Alters sehen, ca. 1,75 m groß muskelbepackt, kurze schwarze Haare, schwarze Lederweste, Tattoos auf beiden Armen, sehr interessante Tribals. Er lächelte etwas verlegen, wie mir in diesem Moment schien und sah uns einfach nur an. Offensichtlich war ihm nur daran gelegen, unsere Aufmerksamkeit zu erringen. Der Blumenfresser packte das Messer am Griff und wollte es aus der Tischplatte ziehen, versagte aber jämmerlich, denn die breite, schwere Klinge bewegte sich keinen Millimeter. Konsterniert gab er sein fruchtloses Unterfangen auf und wandte sich seinem Nachbarn zu. „Gut“, dachte ich, „mein Zug“. Ich packte den Griff und zog die Waffe gleichmäßig, mit einer für meinen Gegenüber wahrscheinlich fast beleidigenden Leichtigkeit aus dem Tisch. Soviel also dazu. Magie ist Macht, und keine Magie macht offensichtlich auch nichts. „Sie entschuldigen mich“, wandte ich mich an die Beiden. Sie nickten kurz, ich stand auf und ging zu dem Besitzer der Klinge herüber. Ich blieb einen knappen halben Meter vor dem Tisch stehen. Warf das Messer mit einer Bewegung aus dem Handgelenk hoch und fing es an der Klinge wieder auf. Dann reichte ich es, den Griff voran über den Tisch. „Ich glaube, das gehört Ihnen. Eine gute Klinge, hervorragend ausbalanciert und sowohl zum Werfen als auch im CQC (Close Quarter Combat – Nahkampf) zu gebrauchen“, dozierte ich. Er lächelte, nickte wortlos und ließ die Klinge in einer fließenden Bewegung hinter seinem Rücken verschwinden. Ich nickte ihm zu, „vielleicht trifft man sich wieder“, machte kehrt und wollte zurück zu meinem Tisch. Nach einem Schritt verharrte ich, griff in meine Westentasche, in der ein Tarot-Kartenspiel steckte. Die Besonderheit dieses Blattes war, daß die Karten aus Titan gefertigt waren und sich mit ihren geschärften Kanten als eine stellenweise ziemlich üble Überraschung im Kampf eigneten. Ich zog blind eine Karte heraus und ließ sie mit einer eleganten Bewegung aus dem Handgelenk direkt vor ihm, das Bild nach oben und ihm zugewandt, auf dem Tisch landen. Überraschung, der Tod. Er sah die Karte einen Moment lang an, lächelte hintergründig und steckte sie dann in seine Westentasche. Ich nickte ihm nochmals zu und machte kehrt, als ich eine leise, dunkle, etwas raue Stimme hinter mir hörte: „Bis wir uns wieder sehen“. Ich wandte im Gehen den Kopf und antwortete ebenso leise: „So soll es sein“. Dann ging ich zurück zu meinem Tisch und setzte mich wieder. Die Beiden die offenbar das Geschehen mit Interesse verfolgt hatten, wandten sich wieder mir zu. „Um zum Thema zurückzukommen“, sagte der Größere, „wenn sie Interesse haben und verfügbar sind, würden wir Ihnen gern einen Job anbieten“. Aus sicher jedem verständlichen Gründen möchte ich nicht näher auf Details eingehen, ich möchte nur soviel dazu sagen, daß der Job zwar nicht allzu einfach war, sich aber letzten Endes doch sehr bezahlt machte (wenn auch in seiner gesamten Tragweite erst nach ca. 5 Jahren, aber dazu später.). Die einzig nennenswerte Schwierigkeit ergab sich aus dem Zusammentreffen mit einer Gruppe Street-Punks, die aus irgendeinem Grund der Meinung waren, von mir Geld, Waffen und Ausrüstung einfordern zu können. Offenbar reichte die Kombination aus einem Kanister Synth-Fusel und einer 5 zu 1-Überlegenheit aus, ihre Hemmschwelle soweit zu senken, daß sie glaubten Ansprüche geltend machen zu können. Also sprang ich auf den mit dem größten Maul zu, riss meine rechte Faust zu einem mörderischen Aufwärtshaken hoch (was bei einer lichten Höhe von 1,90 m in Verbindung mit einem Gewicht von ca. 110 kg ja nicht besonders schwer ist, wenn man die dürren Gestalten meiner “Gegner“ in Betracht zieht), und fuhr in der Bewegung die Sporne aus. Ich traf ihm mit solch immenser Wucht, daß sich die Klingen durch seinen Unterkiefer bohrten, ungebremst seinen Schädel durchquerten und aus der Schädeldecke wieder austraten. Der Schwung der Bewegung war groß genug, um ihn vom Boden zu reißen und etwa 30 cm in Luft zu heben. Ich führte die Bewegung zu Ende und schleuderte den zuckenden Kadaver seinen Chummers entgegen. Er riss 2 von ihnen zu Boden, die aber erstaunlich schnell wieder hochkamen. Nun stellte sich bloß noch die Frage, wie es jetzt weitergehen sollte. In solchen Situationen gibt es nur 2 Varianten, entweder ernüchtert sie das plötzliche, ungeplante Dahinscheiden ihres Oberhauptes so sehr, daß sie Fersengeld geben oder man sieht sich mit einer tobenden, nach Rache schreienden Meute gegenüber. So war es auch hier, da ihre Loyalität offenbar wesentlich weiter reichte als ihr gesunder Menschenverstand. Also entspann sich ein kurzes, aber heftiges Gefecht auf engstem Raum, nach dessen abruptem Ende ich ein paar Löcher in meiner Ausrüstung hatte und die Jungs ein paar Löcher in ihren Köpfen. Hmm, wer da wohl besser abgeschnitten hat? Da es mir schon immer zutiefst widerstrebte, Ressourcen zu verschwenden, unterzog ich die Leichen einer gründlichen Untersuchung (besonders ihre Taschen) und fand so allerhand Nützliches. Ein paar Messer, ein paar Streetline Specials, Drogen, Geld und einen Klumpen undefinierbare Materie, von der mir lange Zeit niemand sagen konnte, was es eigentlich ist, so daß er für lange Zeit in den Tiefen meiner Feldkiste verschwand. Wie Eingangs schon erwähnt, brachte ich meinen Auftrag erfolgreich zu Ende, sehr zur Zufriedenheit meiner Auftraggeber. Mein Salär reinvestierte ich sofort in mehr und bessere Cyber- und Bioware, Verbesserungen für meine Waffen und last not least in meine Fortbildung. Ich verbesserte meine Skills und lernte neue Dinge, die mir bei meinem Job sowohl sinnvoll als auch hilfreich erschienen. Zudem hatte ich vor einiger Zeit einen guten, gebrauchten Van erstanden, in den ich auch noch diverse Nuyen investierte. Zu guter letzt hatte ich vor einiger Zeit eine gefälschte ID erworben. Zwar hatte mich diese Transaktion reichlich Geld gekostet, aber ich lebte lieber einige Zeit etwas sparsamer, als im entscheidenden Moment mit heruntergelassenen Hosen erwischt zu werden. Letzten Endes hat sich diese Investition aber sehr schnell bezahlt gemacht, denn seitdem habe ich nie wieder Probleme bei Kontrollen durch den Star oder andere “Gesetzeshüter“ gehabt. Zudem füllte sich mein Credstick relativ schnell wieder auf, denn hat man sich erstmal einen halbwegs anständigen Ruf erworben, kommen die Aufträge wesentlich häufiger und werden auf jeden Fall auch lukrativer. Zudem brachte mir die Verbindung zu Gambit (dem Menschen) und Snake-Eye (dem Elfen) zusätzliche, recht einträgliche Jobs, da die Beiden eine Größe waren, von der auch ich schon gehört hatte. Und zu ihrem Team zu gehören, schadete der Reputation auch nicht gerade. Schließlich bildeten wir ein loses Team, in dem jeder nach wie vor seine eigenen Jobs erledigte, das aber auch als Verband äußerst erfolgreich agierte. Aber bei allen Jobs verlor ich nie mein eigentliches Ziel aus den Augen, die Gang zu finden und zu eliminieren, die meine Eltern auf dem Gewissen hatte. Ich hatte bis dato zumindest in Erfahrung bringen können, daß es sich um eine Troll-Gang handelte, die aber bis zu diesem Zeitpunkt immer noch nach wie vor wie vom Erdboden verschluckt war. Irgendwie hatte sich (wahrscheinlich daraus resultierend) in mir ein tief verwurzelter Hass gegen Trolle manifestiert. Ich hatte zwar immer wieder bei verschiedenen Aufträgen auch Trolle im Team, behielt sie aber immer im Auge, bereit, sie beim ersten Anzeichen von Problemen zu liquidieren. Ansonsten war ich mittlerweile Profi genug, meine Aversion gegen Trolle meiner Unwelt gegenüber zu verbergen. Das ging nur MICH an, alles andere wäre zutiefst unprofessionell und ich hatte nicht vor, aus persönlichen Antipathien heraus das Team oder den Job zu gefährden.


    Sorry, daß ich jetzt erst antworete, leider hab' ich im Moment ziemlich viel um die Ohren :oops:
    Also erstmal vielen Dank für Euer Feedback, ist ja im Großen und Ganzen besser ausgefallen, als ich dachte. :wink:
    Ok, beim Grund für den Einstieg in die Schatten hätte ich vielleicht etwas innovativer sein können, aber ich hab' da auf ein Szenario aus einen Roman von Job Land zurückgegriffen. Ich hab' da also nicht weiter auf Exklusivität Wert gelegt.
    Was die Terminologie angeht, daran werd' ich auf jeden Fall arbeiten, um es etwas "massenkompatibler" zu machen. Wie genau, weiß ich noch nicht, eventuell durch Fußnoten mit den Begriffserläuterungen, mal sehen. Auf jeden Fall vielen Dank, ich werd' mir alle Mühe geben, die Sache unter Dach und Fach zu bringen. :)
    P.S. Eingeplant hab' ich erstmal gar nichts, auf jeden Fall wird es höchstwahrscheinlich doch etwas umfangreicher. Es wird quasi seine komplette Lebensgeschichte bis jetzt. Ich spiele disen Char seit 1999, es hat sich also einiges an Erinnerungen angesammelt. Das Racheepos ist also "nur" der Einsteiger.........

    myself :)


    Ich hab' mich hier mal angemeldet, weil ich zu einem Project die Meinungen von Leuten hören wollte, die inhaltlich wissen, worum es sich bei SR handelt, und die auch die Terminologie des Spieles kennen.
    Seit geraumer Zeit wurfr ich immer wieder mal von meinen Chummers genervt, ich sollte doch mal darüber nachdenken, meine Biographie (respektive die meines Main Chars) zu Papier zu bringen. Irehndwann hab' ich mich dann mal breitschlagen lassen, und nun liegen die erten 5 Kpitel vor mir, das 6. ist in Arbeit. Und am diesem Punkt kommt Ihr ins Spiel. Bis jetzt hatten sie Leute, denen ich Leseproben vorgelegt habe, immer wieder Probleme mit der zum Teil für Laien schwer verständlichen Begriffswelt. Deshalb wollte ich mich einfach mal an ein Fachpublikum wenden. Kritiken jeglicher Art sind mir äußerst willkommen, also nur zu....... :)


    So, und hier zum reinlesen einfach mal das erste Kapitel:



    Chapter One




    Mein Name ist Eric van Helsing. Nicht, daß ich unter diesem Namen geboren worden wäre, aber manchmal ist man gezwungen, seine gesamte Identität zu wechseln. Und da meine Profession nicht nur Beruf , sondern auch Berufung ist , war es irgendwann an der Zeit , sich nach einem neuen , unbekannten Namen umzusehen , wenn ich nicht irgendwann mit dem Gesicht nach unten im Seattler Hafenbecken treiben wollte. Also wurde ich mit der Hilfe einiger guter Freunde und einer Menge Geld (und ich meine WIRKLICH eine Menge) ein „neuer Mensch“. Denn ich bin ein Shadowrunner , etwas , daß bei den Einen ein wohliges Schauern auslöst , wenn er abends in seiner Kon-Wohnung vor dem Trid sitzt und sich das „wahre Leben eines real existierenden Shadowrunners“ ansieht , und bei den Anderen eine Art von fast schon surrealem Hass , der vielleicht aus „Gesetzestreue“ oder vielleicht sogar etwas Neid resultiert , denn wenn MIR etwas nicht gefällt , rufe ich ein paar gute Freunde , stelle ein kleines , aber äußerst schlagkräftiges Team zusammen und ändere es. Das klingt zwar sehr pathetisch, trifft aber haargenau den Kern der Sache.


    Ich wurde am 03.12.2023 in Seattle geboren. Mein Vater war ein ruhiger Mann, ein ehemaliger Soldat, der nach 25 Dienstjahren im Range eines Master Gunnery Sergeant seinen Dienst quittierte, um mit meiner Mutter einen ruhigen Lebensabend zu verbringen. Seine Pension als hochdekorierter Veteran und eine kleine Erbschaft meiner Mutter erlaubten es meinen Eltern, meine Bildung zu forcieren. Sie ermöglichten es mir, eine kleine, aber sehr gediegene Privatschule zu besuchen. Während der Semester wohnte ich auf dem Campus, die Ferien verbrachte ich mit meinen Eltern im Wohnmobil „on the Road“. Als ich 16 wurde, wollte ich in den Semesterferien unbedingt jobben, um endlich „eigenes Geld“ zu verdienen. Meine Eltern gestatteten es ohne längere Diskussionen, da sie es als Schritt zum Erwachsenwerden sehr begrüßten. Also suchte ich mir einen Job im StufferShack an der nächsten Ecke und freute mich wie ein König. Alles schien in bester Ordnung, Feierabend, ab unter die Dusche und Party mit ein paar Freunden. Als es klingelte, dachte ich an Derek, einen 15-jährigen, bulligen Ork, mit dem mich eine langjährige Freundschaft verband. Er war wohl einer der pünktlichsten Leute, die ich je kennengelernt habe. Er kam prinzipiell immer 10-15 Minuten vor der verabredeten Zeit, denn „Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige“, wie Derek immer zu sagen pflegte. Also hetzte ich zu Tür, riss sie auf und wollte Derek in die Wohnung zerren, wie wir es immer taten, wenn wir uns gegenseitig besuchten. Ich riss also die Tür auf und …. prallte auf einen ca. 1.95 m großen, schlanken Mann, der mir eine Polizeimarke entgegenhielt, die ihn als Detective Sergeant Andrew Wilder auswies. „Mr. Manson“, „Mr. Tharc Manson“ fragte er, und plötzlich hatte ich das Gefühl, daß irgendetwas grundsätzlich nicht in Ordnung war. Ich bejahte vorsichtig, denn ich konnte mir den Zweck seins Hierseins absolut nicht erklären. Klar trieben wir in der studienfreien Zeit allen möglichen Unsinn, aber wir waren dabei doch sehr bemüht, den Sicherheitsorganen keinen Grund zu geben, uns ihre Aufmerksamkeit zu widmen.


    „Es gab einen Zwischenfall auf der Interstate 74“ begann er vorsichtig. Ich hatte keine Vorstellung, worauf er hinaus wollte. „Ihre Eltern sind von einer Go-Gang belästigt worden, als sie in der Nähe von Barstow tanken wollten. Ihr Vater wollte Ärger vermeiden und fuhr schnellstens wieder ab, aber die Ganger wollten wohl unbedingt „die Sache klären“, so ein Zeuge. Sie verfolgten Ihre Eltern bis zur ehemaligen Abfahrt auf die Route 81, dort drängten sie sie von der Strasse und wollten das Wohnmobil wohl plündern oder stehlen. Es kam zu einem Feuergefecht, bei dem Ihre Eltern beide ums Leben kamen“, fuhr er mit gesenktem Blick leise fort, und trotzdem hatte ich das Gefühl, seine Worte würden in meinen Ohren donnern wie die Niagarafälle. Immer wieder hörte ich es, ….ums Leben kamen, ums Leben kamen, ums Leben kamen….Ich weiß nicht, wie lange wir wortlos da saßen, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. „Wären Sie bereit, sie zu identifizieren?“ fragte er irgendwann leise. Ich nickte nur, denn meine Kehle war wie zugeschnürt.
    Die nächsten Stunden erlebte ich nur noch wie in Trance, ich erinnere mich kaum noch an die Fahrt, die wir wortlos verbrachten. Irgendwann kamen wir in einer Kleinstadt an, an deren Namen ich mich nicht mehr erinnere. Wie ferngesteuert folgte ich Detective Sergeant Wilder in die untere Etage des Gebäudes, in der die Toten „gelagert“ wurden. Der Doc, ein freundlicher, älterer Mann mit traurigen Augen sah mich lange an. „Es tut mir sehr leid, sie unter diesen Umständen kennen zu lernen.“ Sagte er mit einer leisen, dunklen, unendlich müden Stimme. “ Ich habe einige Jahre unter Ihrem Vater gedient und ihn dabei als loyalen, gerechten Vorgesetzten und guten Freund schätzen gelernt. Er war ein guter Mann, der ein solches Ende nicht verdient hat. Eine Menge Leute hier verdanken ihm ihr Leben, denn allein aus unserem Departement haben ein gutes Dutzend Männer mit ihm zusammen gedient. Sie haben geschworen, diese Bande zu jagen und zur Strecke zu bringen, wie lange es auch dauern mag. Das sind wir ihm schuldig.“ Er machte eine kurze Pause, als suchte er die richtige Formulierung. „Sind Sie sicher, daß Sie die Identifizierung selbst vornehmen wollen? Es ist kein schöner Anblick, also wenn Sie Ihre Eltern so in Erinnerung behalten wollen, wie Sie sie kannten, können wir auch die entsprechenden Akten anfordern. Es wäre kein Problem.“
    „Nein“, sagte ich „ich will sie sehen. Ich werde damit fertig.“
    „Gut, dann lassen Sie uns beginnen.“, antwortete er.
    Er ging zu den Kühlfächern und öffnete 2 nebeneinander liegende Boxen.
    Er zog die Bahren heraus, und ich sah 2 Körper, die von weißen Laken bedeckt waren. Er zog nacheinander die Laken zurück, so daß ich die Gesichter meiner Eltern sehen konnte. Ich kann nicht mehr sagen, was ich erwartet hatte, aber irgendwie beruhigte mich der entspannte Ausdruck auf ihren Gesichtern. Ich wollte das Laken, das den Körper meines Vaters bedeckte, etwas herunterziehen, als der Doc meine Hand festhielt.
    , Tun Sie das nicht“, sagte er leise, ,,es ist kein schöner Anblick.“
    Ich schüttelte nur wortlos den Kopf und zog das Laken bis seinen Hüften herunter. Ich habe nicht gezählt, aber es müssen an die 12 Einschüsse gewesen sein, die ich dort sah. Irgendwie schien die Zeit um mich herum stillzustehen, ich nahm alles wie in Zeitlupe, mit grauenvoller Detailgetreuheit wahr. Plötzlich hörte ich aus dem Hintergrund 2 Stimmen, die langsam näher kamen. , Der alte Haudegen hat es ihnen nicht leicht gemacht, wir haben um die Leichen herum mehrere Hundert Patronenhülsen gefunden. Die beiden haben gekämpft wie wilde Tiere, die ihre Jungen verteidigen. Und die Lady hat an seiner Seite gekämpft. Sie muß zuerst gefallen sein, denn wir fanden seinen Körper über ihr liegend. Er hat noch im Tod versucht, seine Frau mit seinem Körper zu schützen. Gottverdammt, der Gunny war ein zäher Kerl, wir haben 27 Einschüsse an seinem Körper gezählt. Keiner davon war tödlich, was ihn umgebracht hat, war letztlich der immense Blutverlust. Aber die Typen haben auch ihren Preis gezahlt. Oben am Türrahmen und an der Decke klebte noch Gehirnmasse, er hat noch im Sterben den Kopf des ersten, der durch die Tür kam, im einen blutigen Fleck an der Wand verwandelt. Eines ist sicher, wohin auch immer die Typen sich verkrochen haben, wir werden sie finden und sie werden einen hohen Preis dafür zahlen.“
    Die Stimmen entfernten sich langsam, und als ich wieder aufsah, sah ich im Gesicht des Docs einen Ausdruck von stiller Verzweiflung. , Es tut mir leid, das sollten Sie so nie erfahren.“ Ich konnte nur noch nicken, meine Stimme schien nicht mehr unter meiner Kontrolle zu stehen.
    Ich habe keine genauen Erinnerungen mehr an die folgenden Stunden, Tage und Wochen. Ich
    erlebte alles um mich herum wie in Trance, die Zeit schien stillzustehen. Ich erledigte die Dinge, die erledigt werden mussten, die Überführung, die Beerdigung. Und immer wieder hörte ich die Stimme aus dem Gang im Polizeirevier. Die folgenden Monate waren ein nicht enden wollender Wechsel aus Phasen der Lethargie und geradezu hektischer Betriebsamkeit. Ich suchte Vergessen in billigem Synthalkohol und Drogen, bis Derek, der die ganze Zeit ab meiner Seite blieb, die Initiative ergriff und mich im Laufe einer Diskussion windelweich prügelte. Er packte mich an der Kehle, hob mich hoch wie eine Strohpuppe, schüttelte mich und brüllte mich an: ,,Komm’ endlich zu Dir, verdammter Drek. Glaubst Du, Deine Eltern hätten DAS gewollt??? In dieser Nacht bezog ich die Abreibung meines Lebens, aber irgendwie schien Derek damit intuitiv genau den richtigen Knopf gedrückt zu haben.In den folgenden Tagen und Wochen machte er sich daran, mich kontinuierlich zu entgiften und wieder aufzubauen. Er kaufte alles ein, was man für eine längere Sitzung so brauchte, und was er nicht kaufen konnte, klaute er kurzerhand. Dann sperrte er uns zusammen in meiner Wohnung ein und ließ mich keinen Moment mehr aus den Augen. Ich bekam in dieser Zeit noch mehrmals ausgiebig Prügel von Ihm, wenn ich wieder mal in ein emotionales Loch fiel und den Sinn der ganzen Sache im Allgemeinen und meiner Existenz im Besonderen in Frage stellte. Derek war bestimmt kein großer Psychologe, aber auf irgendeine Art schien er zu spüren, wie er die Sache handhaben musste, wenn er Erfolge erzielen wollte. Und gottverdammt, er behielt Recht. Nach fast 2 Monaten war ich zumindest physisch wieder soweit, daß ich wieder in ein normales Leben zurück fand. Ich kümmerte mich um den Nachlass meiner Eltern und fand dabei heraus, daß die beiden jeden Nuyen, der übrig war, angelegt hatten. Daraus resultierte eine erhebliche Summe, die mir nun zur Verfügung stand. Was sollte ich also tun? Dem gesunden Menschenverstand folgen, Ausbildung, Beruf, Kon-Sklave? Oder sollte ich tun, wonach alles in mir gierte, RACHE??? Die Entscheidung fiel mir nicht allzu schwer. Also begann ich systematisch mit der Aufrüstung. Dereks Vater, der mir in dieser Zeit immer wieder eine große Hilfe gewesen war, kannte die richtigen Leute. Da diese Leute ihm noch etwas schuldeten, konnte er für mich wirklich gute Preise bei allem, was ich brauchte, herausschlagen. Ein befreundeter Straßen-Doc begann mich langsam und gezielt nach meinen Vorstellungen zu vercybern. Einziehbare Nagelmesser, ebensolche Sporne, Verbesserungen für Augen und Ohren, Kunstmuskeln, SmartLink, und einige andere, sinnvolle Dinge wurden mir in einer Marathon-Operation implantiert. Nachdem ich die gesamte Prozedur gut überstanden hatte, begann ich, nach meinem Körper auch meinen Geist zu trainieren. Ich fand Lehrer, die mich alles lehrten, was man zum Überleben im den Schatten brauchte, denn zu diesem Zeitpunkt stand für mich endgültig fest, daß mich der Weg, den ich beschreiten wollte zwangläufig an den Rand der Legalität oder darüber hinaus führen würde. Ich erlernte den Kampf ohne Waffen, den Ungang mit Klingen und Feuerwaffen, Basiswissen über Computer, Elektronik und die Gebräuche, die auf der Straße und in den Schatten überlebenswichtig waren. Ich lernte Autos und Motorräder zu fahren, Leute unbemerkt zu observieren und mich selbst einer Observation zu entziehen. Ein Schieber, den ich in dieser Zeit kennen lernte, verschaffte mir zu äußerst günstigen Konditionen alles, was mir jetzt noch fehlte: Waffen, Munition und Ausrüstung. Da mein Vater, wie gesagt beim Militär war, hatte ich von frühester Kindheit an Erfahrungen im Umgang mit Feuerwaffen gesammelt und wusste genau, was ich für meinen Rachefeldzug brauchte. Ich erwarb eine Ingram SmartGun, eine Franchi SPAS 12, eine .475 Wildey Magnum und ausreichend Ammo, um einem kleinen Land den Krieg zu erklären. Ich verkaufte die Wohnung, nahm mir ein kleines, günstig gelegenes Apartment in Auburn, stattete es nach meinen Vorstellungen aus, und begann meinen Weg in die Schatten.