Beiträge von raben-aas

    "Indiziert" schrieb:

    Und niemand lässt Lofwyr sterben!


    Jemand der eine Arkologie im Nahen Osten plattmacht und vorher alle X-hunderttausend Bewohner evakuiert ist zu ALLEM fähig :)


    Aber nein, ich bezweifele es sehr :)

    Bei S-K wird wichtig sein, dass der erst überhaupt nicht zur Disposition steht (wie gesagt gibts keine freie Wahl unter den 10, sondern eher A oder B (oder ggf C).


    WENN S-K zur Disposition stünde und das Ergebnis von den gespielten Runs abhängt, wäre S-K massiv in Gefahr, da ich denke dass gerade auch Leute aus dem Videogamebereich außerhalb SR es auf den ersten Blick mal am Coolsten finden "gegen die Corp mit dem Drachen" zu sein (ist halt cooler als nachher zu sagen "yay, ich hab den größten Müslihersteller der Sechsten Welt geschreddert".


    Aktuell gehe ich aber davon aus dass S-K safe ist, schon deshalb weil das doch ein sehr sehr massiver Eingriff in die "Hoheitsrechte" der deutschen Redaktion wären (es müsste ja praktisch alles neu gedruckt und komplett umgeschrieben werden). Da gibt es unter den TOP10 definitiv wahrscheinlichere Kandidaten.


    AAS

    WElche soll das denn gewesen sein? Die unvollendete Trilogie-Reihe mit Stormfront, Aftershocks etc., oder das Mega-Abenteuer Land of the Free (das jeden Preis der Welt verdient, aber nix mit Krieg zu tun hat...) oder eine die ich verpasst hab?

    "Ultra Violet" schrieb:

    raben-aas
    Sorry, für die harsche Kritik. Ich gehe auch gerade nur von den paar Bildern aus, die ich gesehen habe, und ich weiß das du es eigentlich besser kannst! Deshalb gehe ich mal davon aus, das der Zeitdruck und die Menge an Arbeit für das wenige Geld einfach nicht gestimmt haben. Denn man sieht den Bildern irgendwie an, das sie schnell gemacht wurden und das ist schade. Ich schätze auch mal das die meisten dieser Bilder in S/W ganz gut aussehen würden, aber eben nicht in diesen komischen Tönen (der Ferrari “Appaloosa” wirkt ganz strange durch diese himmelblauen Scheiben! Wären die schwarz oder brauen verspiegelt, sähe das alles stimmiger aus, gerade zu dem Herbsttontarnmuster seines Lackes...).


    Hey, völlig okay. Geschmäcker gehen auseinander. Dass bei den Altillus dieselbe Perspektive genommen wurde ist in der Tat ein Zeit-/Geld-Ding. Die Wahl des Lacks und der Farben lag aber 100% bei mir, dito die "Überladenheit" des Designs, und da stehe ich 100% hinter. Die ausgewählten Preview-Bilder sind nicht die schönsten im PDF, ein paar mehr kann man auf http://raben-aas.deviantart.com sehen, zusammen mit ein paar Produktionsdetails.


    Betrachtet man, dass das Buch ursprünglich 1:1 wie This Old Drone werden sollte, mit Art-Etat = Mehr oder weniger Null, muss man vor dem wozu sich Verantwortliche, Autor und Art Direktor haben breitquatschen lassen schon zumindest den Hut anlüpfen, wenn man ihn nicht ziehen mag :)


    IMO ist MilSpec das optisch schönste Fahrzeugbuch dass es bei SR je gab. Ob Umfang zu Preis stimmt, man die Neupräsentation alter Tech für Leute die nicht schon 1994 SR spielten ankreidet, man die Regeln/Stats okay findet, sich am weiterhin fehlenden Stat über Crew/Passagiere stört oder man über die beratungsresistente Namensgebung die Augen rollt (immerhin konnte ich ein paar der offenkundigsten Fehler verhindern) steht dann auf inem anderen Blatt, und zum ingame Marketing der SR Firmen habe ich als Werber eh meine eigenen, oft kopfschüttelnden Ansichten.

    "Medizinmann" schrieb:

    Ich will wirklich nicht unken,aber langsam hab Ich das Gefühl, die da drüben haben das Runners Toolkit auf Eis gelegt.... :?


    JH hat gerade im CGL SR4 Forum gepostet dass PACKS im Layout ist. Von daher: Nein, ist wohl weiter in Arbeit.
    Rotten Apple 2 scheint hingegen gestorben zu sein.

    Für die Akten: Wenn Verlage sagen, dass ein Produkt zum Tag X kommt, dann ist das erstens immer eine Schätzung und zweitens erfolgt diese auf Basis aller zu dem Zeitpunkt bestehenden Fakten, und im Falle von Pegasus drücken diese sich tendenziell eher vorsichtig aus.


    Wenn Tigger also z.B. im DORP Interview sagt, die kommende Abenteuer-Anthologie sei zur NordCon geplant und Rhein-Ruhr zur nächsten SPIEL, dann ist das kein fixes Lieferdatum, sondern der aktuelle Planungsstand und nicht mehr – dass diese Termine dann in Foren plötzlich zum fixen Releasetermin avancieren, da kann der Mann nix für.


    Wenn Pegasus umgekehrt aufgrund von Erfahrungswerten schätzt, das Runner Toolkit innerhalb von X Wochen übersetzt und produziert zu haben, dann bezieht sich die Kalkulation auf den Release des Toolkits in US (und den Zeitpunkt der Überstellung der Daten an Pegasus) – woraus folgt, dass wenn sich in US was verschiebt sich das genauso in D verschiebt.


    Last but not least kann es jeden Verlag treffen, dass Druckereien Scheiße bauen, gerade deshalb weil RPG Verlage sehr sehr straff kalkulieren müssen und daher auf preiswerte Verlage zurückgreifen, deren Arbeit sich zuweilen hart an im Grenzbereich zwischen "preiswert" und "billich" bewegt. 13Mann z.B. hat den Release ihres Traveller Spielleiterschirms mehrfach verlagern müssen, zuletzt weil der bereits gelieferte Schirm auf dem falschen Papier gedruckt wurde und gänzlich unbrauchbar war – da ist KEIN Verlag gegen gefeit.


    Als Kunde ist das natürlich frustig, und natürlich fragt man sich warum RPG Verlage etwas nicht hinkriegen, was "alle anderen Verlage" (oder Joghurthersteller, oder, oder) hinkriegen. Die Tücke ist, dass es einem bei anderen Verlagen erstens nicht so auffällt und zweitens diese aufgrund ihrer viel viel viel viel VIEL VIEL VIEL VIEL höheren Auflagen eine ganz andere Rechnungsgrundlage haben, durch die sie Risiken besser abfedern (= teure Druckereien mit paranoidem Qualitätmanagement beauftragen und eigene Mitarbeiter einstellen, die zu den Druckereien fahren und den Druck an der Maschine abnehmen) können. Dass "alle anderen" es hinkriegen, termingerecht zu liefern, stimmt so auch nicht, denn Lieferverzögerungen sind in verschiedenen Märkten die absolute Regel, und zwar aus ähnlichen Gründen (Verzögerungen bei Lieferung z.B. aus Fernost, Fehlproduktionen, Falschlieferungen, Bankrott des Lieferanten(!) etc.)


    Insofern ist die Verärgerung als Kunde zwar absolut berechtigt, die Bezeichnung eines anvisierten Release- oder Liefertermins als LÜGE ist aber ganz objektiv falsch, denn eine Lüge beinhaltet Intention, und die ist was Liefertermine angeht bei KEINEM Verlag (den ich kenne) gegeben (nichtmal beim bösen C).

    Der mit Abstand größte Wurf einer neuen Romanserie unter Pegasus wäre, wenn Romaninhalte kanonisch wären. In der Vergangenheit wurde in Romanen in Nebensätzen viel zur Welt von SR festgelegt, dass dann im Widerspruch zum Kanon stand oder umgekehrt später dann nicht in den Kanon aufgenommen wurde. Klar ist das eine affenartig riesige Arbeit, das gegenzuchecken – UND ein enges Korsett für Romanautoren! – aber man wird ja noch träumen dürfen.


    Am Coolsten wäre es dabei, würden alle Romane auf den letzten Seiten einen kurzen Anhang haben mit Kanon-Add-Ons, also einer handlichen Zusammenfassung der Dinge die da grade eingeführt wurden. Weniger was die Personen der Handlung angeht, mehr was neue Marken, im Hintergrund abgehandelte News- und Sportereignisse, Infos über aktuelle Politik der ADL und anderen Fluff betrifft.

    "Wizzbit" schrieb:

    zb auch gute Layouter (sry für das wort ^^)


    Das Wort ist völlig korrekt :) meint aber ausschließlich den der Texte und Bilder auf den Seiten arrangiert (also auch den der im 6WA die Kastendopplung verbockt hat – wobei das hätte dann JEDER EINZELNE PROOFREADER hätte merken MÜSSEN! – da weiß ich ECHT nicht wie das übersehen werden konnte).


    "Wizzbit" schrieb:

    ich selbst bin, was so etwas angeht, halt eher pessimistisch eingestellt (aus rein praktikabler sicht


    Ist bei mir ganz genauso: Wenn Du Freelancer bist MUSST Du einen gewissen Glauben haben, dass alles gut wird, sonst kannst Du diesen "Job" nicht machen (ich zumindest nicht).


    "Wizzbit" schrieb:

    die 5te edition steht vor der tür


    Das ist mit einiger Sicherheit sehr übertrieben. Dass irgendwann eine fünfte kommt, ist klar, aber wir sind so dicht hinter der Anniversary Edition (die ja schon ein gewisses Update ist) dass es aus Produktplanungssicht eigentlich wenig Sinn macht eine 5. Edition jetzt zu forcieren. In einigen Foren wird jmd. von CGL fälschlich zitiert, dass der Produktzyklus von SR "durch" sei, dabei hat dieser nur gesagt dass man zu weit im Zyklus ist um sämtliche Bücher nochmal mit Updates auf die Anniversary Edition nochmal rauszubringen.


    Dass wohl jeder Verlag in irgendeinem Subforum oder einer Projektgroup IMMER schonmal Ideen für eine neue Edition umherschubst dürfte niemanden überraschen – das bedeutet aber ähnlich den Concept Cars der Autoindustrie noch lange nicht, dass alle herumpolternden Ideen umgesetzt werden oder unmittelbar vor der Türe stünden.


    Eine REELLE "Gefahr" einer unmittelbar kommenden 5. Edition – meine Meinung – hätte es nur dann gegeben wenn CGL die SR Lizenz verloren hätte: Wer auch immer die Lizenz eines Spiels übernimmt MUSS ein neues Grundregelwerk machen, meist schon aus Copyright- bzw. vertriebsrechtlichen Gründen, wirtschaftlich aber schon deshalb weil ein GRW immer das "stärkste" Produkt einer Spiellinie ist und damit der "Main Seller".


    "Wizzbit" schrieb:

    nur wenn wir dein beispiel von autoren und editoren aufnehmen, hat SR im englischen (oder zumindest im deutschen, wobei das dann wohl nur die qualität der deutschen bücher beeinflusst) denn momentan einen genialen editor? denn in den line developer habe ich momentan diesbezüglich recht wenig vertrauen.


    Das kann ich leider nicht kommentieren, erstens weil ich es oftmals mangels Wissen um äußere Umstände oder Zwänge, die zu Entscheidungen geführt haben nicht beurteilen kann, zweitens weil man sich als Freelancer oder überhaupt als Arbeitnehmer NIEMALS in einem öffentlichen Forum über Qualitäten seiner Auftraggeber bzw. Chefs auslassen sollte.


    Man mag denken "was wäre so schlimm daran, Lob auszusprechen" – aber die Tücke ist dann, dass ein Lob zum einen und ein Schweigen zum anderen, heute oder in Zukunft, bereits ein sehr genaues Bild davon vermittelt, wer eigentlich eine Negativbeurteilung bekommen würde.


    Kennt man ja auch als Arbeitnehmer: Ein "er hat nicht soviel geklaut, wie aufgrund seiner Körperhygiene zu mutmaßen wäre" ist gewiss keine Positivaussage. Ein "kein Kommentar" zum einen, während der andere ein sechsseitiges Loblied bekommt, lässt ebenso wenig Zweifel an der Qualität des Beurteilten.


    Was den deutschen Chefredakteur angeht, kannst Du Dir hier ein direktes Bild zumindest seiner (vorsichtigen) Beurteilung der 6WA Situation machen:
    http://www.youtube.com/watch?v=w0EPrTQBYtM&


    AAS

    Ich würde an Deiner Stelle zunächst vor allem mit dem Grundregelwerk und den diversen Shadowrun Wikis wie etwa der Shadowhelix arbeiten. Wenn Deine Runde in einer Stadt spielt, die durch ein Quellenbuch abgedeckt ist, würde ich versuchen mir die aktuellste version dieses Buches zu holen, da dieses in der Regel alle für die Runde direkt relevanten Konflikte enthält (denn ein Konflikt zwischen dem lokalen Leiter von Konzern A und der Chefsekretärin der lokalen Niederlassung von B in Deinem Handlungsort ist VIEL relevanter für Deine Runde (und ein besserer Plothook) als der hochkochende Konflikt von Shiawase versus Wuxing in der Chinesischen See.


    Wenn Du dann soweit bist und merkst, wohin auch die Interessen Deiner Runde gehen, kannst Du schrittweise weitere Bücher dazu nehmen.


    Sind Deine Runner überwiegend technisch interessiert, wirst Du z.B. über RFIDs entsprechend interessante Infos und Missbrauchsideen im Vernetzt (Unwired) finden. Sind Deine Runner an den großen geopolitischen Konflikten interessiert, ist für diese vor allem der Almanach der Sechsten Welt (6WA), das kommende WAR! und natürlich das Konzerndossier (Corporate Guide) interessant – Letzteres halte ich für jede SR Gruppe geradezu für unabdingbar, aber das ist nur meine Meinung.


    Ganz generell würde ich Dir empfehlen, auf deutsche Bücher zurückzugreifen, da wir bei Shadowrun die äußerst seltene und glückliche Situation haben, dass deutsche Releases zeitlich sehr ENG nach den US-Originalen kommen, fast immer Zusatzmaterial enthalten und vor allem bereits Errata enthalten – oft auch solche, von denen man in US-Kreisen nie etwas nachlesen kann. Fast die ganze SR-Welt beneidet uns um unsere deutschen Releases (ohne Scheiß), ich hab schon auf DS gelesen manche würden sich wünschen dass Pegasus die Gesamtlizenz übernimmt – da wäre es echt schwer nachvollziehbar, warum man bei SR die englischen Produkte nutzt.


    Jut my 0.02$


    AAS

    "Chaki" schrieb:

    Also wird sich effektiv nichts ändern ausser das [strike]die besten Leute weg sind?[/strike] sich zeigen wird, ob das aktuelle Team nach dem ganzen Tumult eine gute Qualität abliefern kann?


    Thumbs up. Gut ausgedrückt! :)


    AAS

    PS: Als Kunde, der über Mängel seines Produktes zurecht erbost ist, ist es mir völlig egal welche mildernden Umstände zu dem Mangel geführt haben oder wer der Verantwortliche für den Mangel ist. In dieser Diskussion ist es ein Fall von "ich und der Verlag", denn nur zwischen diesen Entitäten ist ein Vertrag zustande gekommen, der seitens des Verlages mangelhaft erfüllt wurde. Die Detailsuche nach dem Verantwortlichen bzw. die Anführung mildernder Umstände bezieht sich AUSSCHLIESSLICH auf die Diskussion darum, wer Shadowrun "macht" und inwiefern die aktuellen Mängel mit Änderungen im Autoren(!)team zu tun haben (wir befinden uns hier ja nicht in der Diskussion der Mängel, sondern ihrer Ursachen).

    "Wizzbit" schrieb:

    das stimmt schon, aber die letzten leute die gegangen sind, das hat einfach wirklich weh getan. (wie man an der qualität sowohl des almanachs als auch des crop guides sehen kann)


    Auch das ist so nicht völlig richtig:


    Ob eine gute Idee in ein Buch kommt oder Fehler gefunden und entfernt werden, hat nur sehr bedingt mit den Autoren zu tun (wobei Du ja nicht "Autoren" sagst sondern "Leute" – die meisten verstehen darunter aber die Autoren, weil Ancient History so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht und er eben Autor war).


    Im Falle der genannten Produkte könnte man – wenn man optimistisch bleiben will – die Gesamtsituation und vor allem den Zeitdruck, Sachen fertigzukriegen und nach außenhin einen Eindruck von "Business as usual" zu erzeugen (gegenüber dem Richter und TOPPS z.B. äußerst notwendig, und notwendiger als perfekte Produkte abzuliefern) verantwortlich machen und die Sache somit (erstmal) abhaken, bis die nächsten Produkte dann etwas mehr Klarheit schaffen ob es ein situatives oder systemisches Problem ist.


    Ein systemisches Problem kann dann bestehen, wenn seitens des Verlages bzw. des verantwortlichen (Chef-)Redakteurs (bzw. Line Developers) keine Arbeitsweise geschaffen wird, die sämtliche guten Ideen der Autoren abschöpft (z.B. weil gar nicht alle Autoren um Ideen gebeten werden), oder weil der Verantwortliche gute Ideen für schlecht und schlechte Ideen für gut hält (ein kreatives Entscheidungsproblem) oder weil den Autoren nicht kommuniziert wird, welche Ideen für gut befunden wurden (wodurch Kanonexperten dann keine Kritik einbringen oder den offenkundiugen Unfug einer Idee aufzeigen können), oder weil das Lektoring und Editing zu zaghaft ist (in einem Buch wie Corporate Guide arbeitet jeder Autor an "seinem" Artikel und muss dabei aber Unternehmen nennen, die parallel von anderen Autoren bearbeitet werden – dabei kann es sehr leicht passieren, dass dieselben Umstände entweder mehrfach beschrieben werden oder auch völlig unterschiedlich – der Editor ist hier oft der Einzige, der den "Gesamtüberblick" hat (es sei denn die Autoren teilen per der etablierten Arbeitsweise ihre Drafts untereinander, z.B. in einem Forum für Projektmitarbeiter, und weisen sich gegenseitig frühzeitig auf Dopplungen/Widersprüche hin). Wenn der Editor es verpennt, Dinge zu sehen bzw. auch mal drastisch umzuformulieren/zu streichen, dann ist das gelinde gesagt "schlecht".


    Das ist Schuldverlagerung in Richtung des Line Developers bzw. des oder der Editoren (was oft, aber nicht immer derselbe ist, zumindest zu Teilen), aber der "Chef" ist nunmal derjenige der seinen virtuellen Stempel auf das Gesamtprodukt gibt und somit der Verantwortliche IST (immerhin steht ja dann oft vor allem SEIN Name im Bucheintrag, unterdessen die Autoren insgesamt erst im Impressum namentlich genannt sind, und das oft ohne Bezug dazu für welches Kapitel sie verantwortlich sind – Letzteres ist übrigens einigen Autoren auch ganz recht, denn nicht immer sind diese einverstanden mit dem, was aus ihrem Text gemacht wurde (ganz generell, nicht nur bei CGL, und im Fall von CorpGuide nicht bezogen auf mich, denn mein Shiawase Text ging verhältnismäßig umfassend "durch", auch dank Lars' begleitender Unterstützung für mich N00b)).


    Man kann die Verantwortung für Produktmängel letztlich sogar auf den Verlag verlagern, der immerhin für die personelle Besetzung verantwortlich ist – faktisch ist es aber so, dass ein gutes Team von Autoren noch nicht zwingend ein gutes oder fehlerfreies Produkt macht.


    Again: Es ist ÜBERHAUPT keine Frage, dass CGL einige verdammt gute Leute verloren hat – der Fokus der Beurteilung, ob Produkte gut oder schlecht sind, sollte nur nicht notwendiger Weise zuerst bei den Autoren (oder auch den Artists, was Beschwerden über schlechte Grafiken angeht) liegen, sondern "eine Ebene höher" gelegt werden, bei denjenigen, bei denen die Fäden zusammenlaufen und die darüber entscheiden, wessen Idee aufgenommen und ausformuliert wird, wie Arbeitsprozesse geregelt werden, wer wann welchen Detailgrad an Feedback erhält, der entscheidet, welche Sicherheitsnetze und z.T. welche Deadlines gelegt werden und der im Regelfall auch eine Hauptlast wenn nicht sogar der Lektoring-, dann mindestens der Editoring-Entscheidungen trifft (bzw. der als Art Director darüber befindet ob eine Grafik so ins Buch kommt oder nicht).


    Ein schlechter Zeitungsschreiberling kann unter einem genialen Editor erheblich bessere Arbeit erzeugen, als er es alleine könnte, und wird sich unter dem Editor fast zwangsweise zu einem erheblich besseren Schreiber entwickeln, und das SCHNELL (bei Artists und deren Art Director ist das ähnlich: Der AD kann einen Artist zum Äußersten anspornen und ihm urch Links, Turorials oder Bereitstellung von Material umfassende Schützenhilfe geben).


    Der beste Journalist kann umgekehrt wenig machen, wenn sein Editor/Redakteur, die Chefredaktion oder auch der Zeitungseigner seine Arbeit umschreibt, verschlimmbessert oder in zusammengestümmelte Gülle verwandelt (hier hat der Artist etwas mehr Schutz, da der Art Director nicht in seinem Bild herummalt :) sondern im "schlimmsten" Fall nur tausend Nachbesserungen verlangt, die dem Gefühl des Artists nach das Bild immer schlechter machen (das ist mir persönlich aber noch nie untergekommen, im "übelsten" Fall hat sich der AD nur für eine Vorskizze entschieden, deren Motiv ich schwächer fand als meinen Favorite)).


    Again: Das sind ALLGEMEINE Wirkungsweisen von Autoren/Redaktionsteams, die ÜBERALL gelten und keine Wertung der aktuellen CGL Arbeit enthalten – schlicht, weil ich einfach zu wenig über die Umstände der Entscheidungsfindungen und den Ereignissen hinter den Kulissen weiß, um diese bewerten zu können (und es ist mehr als wahrscheinlich, dass dies auch so bleiben wird).


    Ich finde es problematisch, aus den wenigen Dingen, die absolut feststehen, eindeutige Verantwortliche zu benennen und den Finger auf jemanden zu richten. FORMELL verantwortlich ist immer der, der seinen Namen unter das Gesamtbuch setzt, und selbst DAS ist oft schwerer herauszufinden, als man denkt:


    Z.B. ist der CORPORATE GUIDE bei Amazon US eingetragen als Corporate Guide (Shadowrun (Catalyst)) Lars Blumenstein (Author), John Dunn (Author), Mark Edwards (Author) – besagte drei Autoren sind aber einfach dem ersten Impressumeintrag (Writing) entnommen, in dem die Autoren noch dazu nicht im Verhältnis ihres Anteils am Gesamtwerk, sondern einfach in alphabeticher Reihenfolge genannt sind. Das wird aber einige Fans nicht daran hindern, diese irrtümlich als "Macher" des CorpGuide zu betrachten.


    Aufschlussreicher ist der Eintrag Development (Peter Taylor, Jason Hardy) und Editing (Robert Cruz, Jason Hardy). Man kann was etwaige Tipp- und Satzfehler angeht noch über die Proofreader meckern, aber das ist nicht ganz fair: Diejenigen, die es eigentlich wissen, inhaltliche(!) Fehler bemerken und per Editoring korrigieren müssen sind Developer und Editoren, und das ist im Beispielfall dieses Buches das Trio Hardy (in doppelter Verantwortung und zusätzlicher als Line Developer), Taylor und Cruz.


    Selbst wenn man sich daraufhin dann etwas selbstgerecht zurücklehnen und diesen Dreien – oder auch nur Hardy – die Verantwortung für Fehler im Corporate Guide anlasten möchte (was seine Berechtigung hat, gar keine Frage) weiß man aber IMMER noch nicht, unter welchen Begleitumständen jene Fehler zustande kamen oder welcher der drei GEZIELT für welchen Part (und welchen Fehler) verantwortlich zu machen ist (es ist durchaus keine Nachlässigkeit, davon auszugehen, dass Teamkollegen ihren Job korrekt machen und alle Fehler in ihrem Verantwortungsbereich selbst finden und korrigieren – die Fehlersuche bzw. Verantwortlichensuche ist pfriemelig und extrem schwer).


    Der Fehler selbst ist unbestreitbar, Begleitumstände können aber immerhin auch MILDERNDE Umstände sein, die ich für DIESES Produkt und 6WA durchaus gelten lassen würde.


    Wenn jetzt WAR! und andere kommende Produkte ähnliche Fehler aufweisen, dann werde ich da auch nix Verteidigendes mehr beizutragen haben. Im Moment sagen ich mir halt noch "Shit happens" (auch wenn er es nicht darf) und mildernde Umstände sollte man nicht außer acht lassen (Hardy kann bei allem, wofür er etwas kann, selbst nichts für die CGL Umstände, und zu sagen er habe ja kündigen können ... naja, ich möchte jene Entscheidung jedenfalls nicht treffen oder mir anmaßen, diese auf Basis meines sehr sehr reduzierten Wissens um die Sache zu treffen).


    Fazit: Das Beste hoffen. Und wenn die nächsten Releases zeigen dass die 6WA/CorpGuide Botches kein Fall von Ausnahme waren, dann berechtigt meckern.


    AAS

    "Cajun" schrieb:

    Das Problem ist eher, das die N00bs nicht die Qualität schaffen, die vorangegangen Schreiber und Entwickler vorgelegt haben.


    Das ist so nicht richtig.


    Erstens nicht, weil auch weiterhin Leute an SR arbeiten, die das schon seit Jahren oder zT mehr als zehn Jahren tun, zweitens, weil auch einige der vorangegangenen Schreiber echte Scheiße produziert haben (wer SR Vergangenheit sagt, muss auch 1st Edition sagen).


    Ich bestreite überhaupt nicht, dass einige der besten Schreiber die SR je hatte gegangen sind – ich bestreite nur mit Nachdruck, dass es ALLE guten bzw. alle erfahrenen Schreiber waren, und ebenso bestreite ich dass erfahrene Schreiber – die auch mal N00bs waren – in ihrer langen SR Karriere nur ausschließlich Gold geschrieben haben.

    Abgesehen von 2x im Monat Vampire: Requiem Live schaffe ich nur noch eine Pathfinder-Runde (2x im Monat), eine Traveller-Runde (2x im Monat) und als Spieler eine Shadowrun-Runde (1x bis 2x im Monat). Allerdings fällt Pathfinder und Traveller in jüngerer Zeit allzu oft dem Nachwuchs oder aber Deadlines bei diversen Freelancer-Jobs zum Opfer... NOCH aber zähle ich sie, jawollja!

    Wie auch im Pegasusforum geschrieben: Das stimmt in dieser Dimension nicht. Es sind auch in den USA einige gute Schreiber und Artists geblieben und einige der deutschen Schreiber/Zeichner arbeiten ja auch für US. Keine Frage hat es entsetzliche Verluste gegeben, und keine Frage wird es dauern bis die N00bs (zu denen auch ich mich trotz einiger Publikationen noch absolut zählen möchte) auf einem okayen Level sind, und ebenso keine Frage wurde in der jüngeren Vergangenheit einiges in US vermurkst – ich hoffe halt nur trotz aller ggf. anderslautenden Hinweise, dass sich das nach Bewältigung der unmittelbaren Krise in US (just geschehen, zumindest was das rechtliche angeht) irgendwie einpegelt oder notfalls halt neue Strukturen geschaffen werden, die zu einer Optimierung der Arbeit führen (immerhin kann CGL das z.T. heftig negative Feedback unmöglich entgehen, und da man einem Verlag immer einen gewissen Selbsterhaltungstrieb unterstellen sollte MÜSSTE Negativfeedback zu Konsequenzen führen).


    Aber wie gesagt: Wenn derzeit umgeht oder suggeriert wird, dass ALLE guten Leute gegangen wären, das stimmt einfach nicht (klar kann man das unter Internet-Populismus abhaken, aber ich finde das gegenüber den Leuten, die sich die Finger wundtippen, um die Qualität zu halten bzw. wieder zu verbessern, einfach respektlos).


    AAS