Beiträge von Dschinn

    Aus den Fenstern des Treppenhauses konnte Betsy einen guten Blick in den umschlossenen Innenhof des Gebäudeblocks werfen. Die Rückseite der Bäckerei wies nur eine einzelne Metalltür auf, die zwar rostig, aber durchaus stabil erschien. Von oben konnte sie auch besser erkennen, dass auf dem Dach tatsächlich der halbhohe Aufbau der vermuteten Lüftungsanlage vorhanden war. Auch hier war hoch an der Wand eine Sicherheitskamera angebracht, die den größten Teil des Innenhofes abdeckte.


    Bevor Betsy sich entschloss, aus dem Erdgeschoss noch einen Blick in den Hof zu werfen, öffnete sich die Tür zur Bäckerei und ein kräftiger, amerindianischer Mensch trat mit mehreren Tüten heraus, die anscheinend leere Verpackungsbehälter vom nebenan gelegenen Stuffer Shack enthielten. Der Koshari trug eine gepanzerte Weste über einem karierten Flanellhemd zu schäbigen Jeans und klobigen Armeestiefeln. Als der Mann sich streckte, um den Deckel einer nahestehenden Mülltonne anzuheben, blitzten kurz die Griffstücke einer Automatikpistole und eines Kampfmessers unter der Panzerweste hervor. Der Amerindianer stopfte die Verpackungen in die gut gefüllte Tonne, sah sich noch einmal beiläufig um und verschwand wieder in der Bäckerei. Mit einem lauten Klacken schloss sich die Metalltür.


    Ohne größere Geräusche zu verursachen, eilte Betsy die Treppe des Wohnhauses hinunter und sah vorsichtig in den Hof. Von hier ließ sich besser erkennen, dass die Metalltür mit einem hochwertigen Magschloss gesichert zu sein schien.

    Ich wollte Dich nur beschreiben lassen, wie Betsy vorgeht und Dein Post könnte enden mit: "Vorsichtig sah sie in den Innenhof", oder so... worauf ich Dir die Beschreibung liefere.

    Mit einer Probe auf Schlosser (1) kannst Du eine Gebäudeeingangstür knacken. Die erreichbaren Häuser haben normale Ziegeldächer. Aus den Treppenhäusern kann man auch von oben herunterschauen. Eine Schleicherprobe und eine Wahrnehmungsprobe wären ansonsten gut.


    Deevine, ich habe es so verstanden, dass Du die Zünder der entsprechenden Kategorie tatsächlich einfach mit dem Sprengstoff verbindest. Eine Sprengkapsel brauchst Du nur für bestimmte Zwecke, wenn ein bestimmter Sprengstoff nicht elektrisch gezündet werden kann, oder so... Für C6 jedenfalls nicht.

    Für Werkstatt und Arbeitsbedingungen bekommst Du insgesamt +2.

    Was genau möchtest Du am Gebäude bewirken? Die Motorräder scheinen teilweise draußen zu parken. Unter den Augen eines Gangmitgliedes, das Wache steht.


    Smoothie, die Bäckerei hat drei Stockwerke und darauf ein Flachdach. Eine Lüftungsanlage auf dem Dach ist zu vermuten, von der Straße aus aber nicht sichtbar. Betsy könnte durch eines der Häuser in den Innenhof kommen. Die Hauseingangstür des ausgewählten Gebäudes kann durch einfachste Mittel geöffnet werden und am Ende des Treppenhauses steht die Tür in den Innenhof halb offen. Du kannst das IP posten, wenn Du möchtest.

    Franklin beschloss, nicht wieder zur Interstate 169 zurückzufahren, sondern nahm den direkten Weg zur Cedar River Street. Sicher steuerte er Fatboy die kurvenreiche Anhöhe der Maple Heights hinauf. Hier nahm die Menge des herumliegenden Mülls rapide ab, während sich der Zustand der Gebäude des Mittelschichtviertels im gleichen Maße verbesserte. Ihnen begegneten einige Patrouillen Knights Errants, deren Revier in den Heights im Zusammenhang mit einer hohen Präsenz sicherlich einer der Gründe für die auffallende Abwesenheit von Gangs war.


    Bald verließen sie die Maple Heights und fuhren östlich hinab in das Tal des Cedar River, der sich gemächlich von Südosten aus dem SSC heranschlängelte und nördlich der Heights nach Westen abbog, um schließlich in den Lake Washington zu münden. Die Cedar River Street folgte grob dem Verlauf des, hier bereits weitgehend in verwittertem Beton eingefassten, schmalen Flusses, ohne seine vielen Windungen mitzumachen. Obwohl sie sich immer noch recht nahe an Knight Errants Revier befanden, nahm die Patrouillendichte in Flussnähe merklich ab. Sie passierten einige Mitglieder von unbekannten lokalen Gangs, die am Straßenrand herumlungerten. Die Wohngegend zeigte ähnliche Grade der Verwahrlosung, wie in Elliott auf der anderen Seite des Hügels.


    Nur wenige Querstraßen später bogen sie schließlich in die Cedar River Street ein und befanden sich nahe des Standorts der anscheinend nicht mehr verlassenen Bäckerei. Das heruntergekommene Gebäude aus rötlichem Backstein war eingefasst von einem vierstöckigen Mietshaus und einem einstöckigen Stuffer Shack, der anscheinend in eine schmale Baulücke eingepasst worden war. Ein Blick über den Discount-Supermarkt verriet, dass sich hinter der Bäckerei ein von weiteren Wohnhäusern umschlossener Innenhof befand.


    Vor der Bäckerei waren am Straßenrand ein burgunderfarbener GMC Bulldog und ein schwarzer Rover Modell 2072 geparkt. Hinter den robust gepanzerten Fahrzeugen schlenderte ein amerindianischer Zwerg hin und her, dessen lange blauschwarze Haarpracht zu einem Dutt hochgesteckt war. Unter seiner Panzerjacke ließen sich mehrere Faustfeuerwaffen erahnen. In das Gebäude führte eine schlichte, aber stabil wirkende, graulackierte Metalltür, die sicherlich erst nach der Aufgabe des Bäckereibetriebes eingesetzt worden war. An der selbigen lehnte ein hagerer Ork, dessen vernarbtes Gesicht Kampferfahrung vermuten ließ. Er trug einen abgewetzten Duster, der eine Schrotflinte nur unzureichend verbarg. In Höhe des zweiten Stockwerks unauffällig angebracht, sondierten zwei kleine Sicherheitskameras die Situation auf der Straße.

    Ein Stadtteil von Renton. Vielleicht streiche ich das noch etwas heraus... und schaue später noch einmal, ob ich alle Deine Kriterien erwischt habe.

    Ok. Ich hab das HQ vorgezogen.


    Ihr könnt einmal dazwischenposten, wenn ihr wollt, um mir einen Ansatz für weitere Detailinformationen in einem Folgepost zu liefern, oder reicht Euch das?

    Coke, eine Matrixwahrnehmungsprobe kann es nicht geben, weil Du alles deaktiviert hast, oder?

    Renton, Seattle, UCAS

    Die Frühlingsnacht hatte sich längst schon über den, nun in schillernden Farben erleuchteten, Metroplex gelegt, als Fatboy den in die Jahre gekommenen Stadtteil Elliott erreichte und Franklin sein Motorrad ohne die Zuhilfenahme jeglicher AR-Anzeigen die Abfahrt der dicht befahrenen Interstate 169 hinabsteuerte. Es war kühl geworden. Ein ablandiger Ostwind ließ hier durch den Geruch nach den Abgasen unzähliger Fahrzeuge bereits den frischen Duft der ungezähmten Wälder des SSC* erahnen. Als sie die spiralförmig geschwungene Ausfahrt hinunterrollten, sah Betsy in der Ferne für einige Augenblicke die strahlendhelle Skyline der Arkologien in Downtown. Die Smaragdstadt in vollem Glanz. Die eingeblendete Uhr in Betsys AR zeigte 21:18 Uhr.


    Es war nicht mehr weit bis zur Adresse des Hauptquartiers der Blood Mountain Boys, die Sergej ausfindig gemacht hatte. Kein gutes Wohngebiet, stellten sie fest, als sie langsam durch schwach beleuchtete Straßen rollten. Viele Laternen funktionierten nicht mehr. Unrat sammelte sich an den Fundamenten mehrgeschossiger Mietshäuser. Überfüllte Müllcontainer standen hier und da am Straßenrand. Ratten huschten in den Schatten umher und mieden die wenigen Bewohner Elliotts, die noch auf der Straße unterwegs waren. Unter ihnen befanden sich auffallend viele Orks und auch einige Trolle. Die hart arbeitende Bevölkerung Seattles. Ein Konzernangehöriger würde hier auffallen wie ein neongelber Höllenhund. Für den hyothetischen Schlipsträger wäre das aber auch ein gefährlicher Ausflug ins urbane Hinterland. Die nächste Wache von Knight Errant war mehr als fünf Minuten entfernt.


    Zwei Straßenecken weiter konnten sie das Hauptquartier der Gang in Augenschein nehmen. Franklin lenkte Fatboy auf der gegenüberliegenden Straßenseite gemächlich an dem ausrangierten Supermarkt vorbei. Entlang der Fassade waren grobe Bretter über die eingeworfene Glasfront genagelt worden. Vor dem Gebäude war ein Dutzend Motorräder unterschiedlichster Fabrikate geparkt. Die breiten Eingangstüren fehlten und erlaubten im Vorbeifahren einen Blick auf das gut ausgeleuchtete Innere. Vor dem Durchgang lehnte ein maskiertes Gangmitglied bequem an der Wand und behielt die Straße im Auge. Eine Defiance T-250 Schrotflinte hing locker in der rechten Hand des anscheinend recht jungen Mannes. Seine Augen folgten Franklin und Betsy aufmerksam, als sie das Gebäude passierten. Elektronische Überwachungsgeräte konnten sie hingegen nicht entdecken.


    Laute Musik drang aus dem Inneren des ehemaligen Supermarktes. Dort standen noch mehr Motorräder, an denen Gangmitglieder schraubten. Feuer in ausgedienten Blechfässern bot den Blood Mountain Boys Wärme. Einige weitere Ganger hatten es sich zwischen den improvisierten Öfen an Barhockern und Stehtischen gemütlich gemacht und unterhielten sich lautstark und ausgelassen. Zwölf menschliche Gangmitglieder, die als ernstzunehmende Gegner zu rechnen waren, zählte Betsy. Dazu befanden sich im Erdgeschoss noch eine Reihe junger Frauen, die teils mit den, größtenteils männlichen, Gangmitgliedern anbandelten. Im Hintergrund führte eine nicht mehr funktionierende Rolltreppe in das Obergeschoss des Supermarktes. Franklin und Betsy konnten von außen beobachten, dass auch das obere Stockwerk hinter vernagelten Fenstern erleuchtet war. Betsys Matrixwahrnehmung entdeckte auch im Obergeschoss mehrere PANs und Geräte. Da die meisten im versteckten Modus liefen, war es schwer die genaue Anzahl der Personen zu bestimmen. Betsy schätzte, dass sich noch vier bis zehn weitere Gangmitglieder im Gebäude befanden.



    * Salish Sidhe Council

    Da das Vorbereiten etwas länger dauern wird, als der erste Teil der Aufklärungsfahrt, ist es wohl besser, wenn Du nach mir postest, Deevine. Dabei kannst Du auch Deine Proben auf Sprengstoffe und gegebenenfalls Hardware machen.

    Guardian, je nachdem, wie lange das dauert, was Dozor vorhat, kannst Du auch dazwischenposten, oder eben nach mir.

    Smoothie, das passt. Der Post mit der Beschreibung der Location ist in Arbeit. (Zuerst die Bäckerei?)

    Haarsträubende Sprengvorschläge darfst Du Dir dann ausdenken... ;)

    Sanro-kai könnte Neuigkeiten über die Verfolgung des Kommlinks des feindlichen Teams haben (IP #343), oder herausbekommen haben, um wen es sich bei den Gegenspielern handelt.

    Weitere Informationen über die Zielperson hatt Arashi auch schon einmal angefragt (IP #349).

    Außerdem (gleicher Post) sollte Sanro-kai nach Firmen suchen, die Dinge in die Secret Garden Residence anliefern und bei diesen nach Routen suchen, die in der kommenden Nacht stattfinden und welche Route das Lieferfahrzeug nimmt, um es kapern zu können.

    Daten aus Suheimis Kommlink könnte er auch noch haben...

    Habe ich etwas vergessen?

    Als sich die Tore der Garagenbox geschlossen hatten, deaktivierte Arashi seinen Reflexbooster. Für einen Augenblick genoss er ruhig die Verlangsamung seines Herzschlages. Tief und langsam atmete er einmal ein und wieder aus, bevor er die Wagentür öffnete. Mal sehen, ob Sanro-kai etwas zu berichten hat. Er warf einen kurzen Blick über die Schulter zu Red und ihrem Gefangenen, dann stieg er flüssig aus und ließ die Beifahrertür des BMW 400GT offen stehen. Während des Gehens bemerkte er, dass Boku noch an seinem Oberschenkel klebte. Beiläufig pflückte er die kugelförmige Minidrohne von seiner Hose und hielt sie lässig in der linken Hand.


    Unmittelbar hinter der Eingangstür zu ihrem kleinen Apartment blieb er abrupt stehen, als er die Newsfeeds wahrnahm. „Na super“, sagte er trocken und wechselte einen Blick mit Hachidori, bevor er sich Sanro-kai zuwandte. „Gibt es, abgesehen von der ungewollten Aufmerksamkeit, die wir auf uns gelenkt haben, neue Entwicklungen, Sanro-kai?“ Er drehte sich um und sah durch die Tür zu Red. Ich sollte dringend mit ihr über den angemessenen Einsatz ihrer magischen Kräfte sprechen und welchen Stellenwert eine gute Kommunikation dabei hat. „Ich würde den BMW ungern noch einmal einsetzen. Schleierchip hin oder her, das Auto ist ein Risiko. Könnt ihr uns ein anderes Auto beschaffen, Sanro-kai? Am besten wäre einen Mietwagen ähnlicher Größe, in den ihr einen Schleierchip einbaut“, sagte Arashi über die Schulter.

    Smoothie, Sunny hat APDS-Munition vorrätig (d.h. zum normalen Preis), zwei Neurostun-Granaten kann sie zum doppelten Preis besorgen. Leere Gasgranaten sind kein Problem und sie würde Betsy eine einzelne Dosis Manafäule zum doppelten Preis überlassen. Die Lieferung innerhalb von 3 Stunden kann sie zusagen.

    Bei der Wirkungsdauer von Neurostun schlage ich vor, dass wir uns nach den Gasgranaten richten. Wie das Gas ausgebracht wird, bestimmt ja, wie schnell es unwirksam wird.

    Als letztes Teammitglied erreichte Arashi den BMW. Besonnen sah er sich kurz um. Keine direkte Gefahr. Er stieg zügig, aber ohne Hast ein. Hachidori fuhr an, sobald sich die Beifahrertür geschlossen hatte.


    Reflexartig wechselte Arashi das angeschossene Magazin und steckte den Colt Manhunter in das versteckte Schulterholster zurück. Dann nahm er die ballistische Maske ab und legte sie griffbereit auf das linke Knie, während er Boku mit einem Gedanken bedeutete, sich auch auf seinem Bein zu positionieren. Sofort rollte die kugelförmige Flashpack-Drohne mit Hilfe ihrer winzigen Geckohärchen flüssig von der linken Schulter über Arashis Brust und stoppte auf seinem Oberschenkel.


    Auf Hachidoris Frage zu ihrem weiteren Vorgehen nickte Arashi bestätigend und dachte einen Moment nach, während er nacheinander die Störsender deaktivierte und seine Geräte neu startete. „Wir fahren wieder nach Furusurorottoru Mota, Harachi-san.“ Er sah sich flüchtig nach dem Gefangenen um, der auf dem Rücksitz lag. „Wir brauchen ein paar Informationen. Übernimmst du die Befragung, Red?“ Fragend hob er eine Augenbraue.

    Ja, ich bin auch davon ausgegangen, dass sich das Grundrauschen zu Störelementen addiert. Nur wird es, wenn man nicht gerade in den Barrens ist, praktisch keine Rolle spielen.

    Das Grundrauschen am schwarzen Lagerhaus beträgt 1.