Tinman
Irgendwo in den Vorstädten von Dallas, ein kleines Restaurant mit vorwiegend scharfer Küche und einer großen Auswahl an Bier.
An einem Tisch mit gutem Ausblick auf die Straße sitzt ein "Cowboy". Ganz authentisch mit Boots, Lederhose, Lederhemd und Stetson. Natürlich hängt über der Lehne des Nachbarstuhls ein passender Duster. Der Mann ist etwas kleiner als der Durchschnitt, dafür würde sein Körperbau jedem Macho-Ork gut zu Gesicht stehen. Unter dem Stetson sieht ein Beobachter kurze Fransen schwarzen Haares hervorstehen. Über einem ebenfalls schwarzen Schnauzer und einer kurzen geraden Nase schauen zwei blaue Augen auf die Straße hinaus, während "Tin", wie ihn seine näheren Bekannten nennen, etwas abwesend sein Chili con carne löffelt.
Dabei fällt der Blick des Betrachters unwillkürlich auf seine Hände, die ganz offensichtlich nicht mehr natürlich sind, sondern wie auch der größte Teil seines Körpers durch Cyber-Ersatz ausgetauscht wurden (auch wenn man das wegen der Kleidung nicht sofort sieht).
Ein Angestellter des Ladens kommt an den Tisch. Mr. Tinman, Mr. Lopez möchte Sie jetzt sehen, bitte.
Mit einem bedauernden Blick auf die Reste des Chili erhebt sich Tin, und steuert das Büro von Mr. Lopez an. Dabei versucht er, wie immer, unauffällig alle Kameras zu entdecken, die den Raum abdecken. Er sieht 4 Kameras im Raum verteilt, ist sich aber sicher, daß es noch mehr zu sehen gäbe, wenn man nur genug Zeit in die Suche stecken würde.
Dann tritt er durch die Tür in das Büro seines Schiebers. Guten Tag Mr. Lopez, Sir. Sie haben mich angerufen?
In der Tat. Bitte nimm Platz. Ich habe einen Job für dich in Columbien. 15 Grand, 3 davon als Vorschuß. Interessiert?
Ja, Sir, kann die Kohle immer gebrauchen. Worum gehts?
Eine Datenextraktion bein einem Konzern namens Revolución Inc. in Cumaribo. Dieser Konzern arbeitet mit Aztech zusammen. Dein Flug geht morgen sehr früh, ich habe dir Privatsphäre besorgt, damit du deine Spielzeuge mitnehmen kannst. Das geht von deinem Vorschuß ab. Hier ist der Rest und die Daten. Ruf an wenn du einen Rückflug brauchst.
Ok, Sir, auf Wiedersehen.
Mit einem Nicken wird Tin verabschiedet.
Wenig später in seinem kleinen Häuschen packt Tin seine Ausrüstung in einen großen Rucksack, bis auf die Fichetti und die Schockhandschuhe. Erstere kommt in ein kleines Fach in seinem linken Arm, die Handschuhe steckt er in die Taschen seines Mantels. Dann schläft er das vorerst letzte mal in seinem eigenen Bett. Am morgen verschließt er sein Haus gründlich, bevor er zum Flughafen fährt, wo sein Transport wartet, der ihn nach Bogota bringen würde.
Dort angekommen begiebt er sich zum vereinbarten Treffpunkt.