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Er ging im Geiste verschiedene Möglichkewiten durch, verwarf die meisten aber genauso schnell. Schließlich aktivierte er den Diktiermodus und schrieb:
< Hallo Mr. Ao, ich würde sie gern über die neuesten Vorgänge auf dem laufenden halten. Wir hatten gestern ersten Kontakt mit den Blue Waves, die aber anscheinend vorn irgend jemandem Rückendeckung erhalten, da wir überfallen wurden. Bei diesem Vorfall wurde leider eines der Teammitglieder schwer verletzt und ist sicher nicht in der Lage, uns weiter angemessen zu unterstützen. Ich möchte sie daher höflichst ersuchen, uns vielleicht einen adequaten Ersatz für "Scheme" zu beschaffen. An dieser Stelle würde ich auch gern auf Mr. Chans Angebot zurückkommen, uns, falls notwendig, mit spezieller Ausrüstung zu unterstützen. Der Überfall zeigte, dass die Opposition Zugriff auf bedeutende Matrixressource zu haben scheint. Aus diesem Grund würde eine Unterstützung unserer passiver Sicherheit durch eine Reihe von Programmen die Erfolgschancen des Unternehmens beträchtlich steigern. Sollte dies möglich sein, dann würde sich die Frau namens "Lucky Lak" mit ihnen in Verbidnung setzen um die Einzelheiten zu besprechen.
Hochachtungsvoll, Mikhail >
Der Troll las sich die Nachricht noch einmal durch, grinste dann zufrieden und sandte sie ab, wobei er eine Kopie an Lak schickte, damit diese nicht überrascht wäre.
Dann beschloss er, sich mit der näheren Umgebung etwas vertrauter zu machen, warf die Panzerweste samt dem Holster der Predator mit Gel-Muni über, streifte ein ein paar leichte Sachen darüber, die die Hitze unter der Panzerung ertragbar machten und sah sich dann das Viertel an. Croaker hatte er noch schnell Bescheid gesagt, der Magier hatte die kurze Störung bei seiner Arbeit, was auch immer er da an ihrem Van auch machte, mit einer mürrischen Handbewegeung und einem ebenso mürrischen Nicken abgetan, sich dann aber wieder voll und ganz seinem Ritual gewidmet. Eine der Staubwolken in der Gasse hatte zwar irgendwie komisch gewirkt und schien ihn fast zu beobachten, aber der Troll zuckte die Schultern und ging.
Es war immer gut zu wissen, wo sich Fluchtwege und eventuelle Gefahren für Hinterhalte boten. Dabei unterhielt er sich möglichst unauffällig mit den Einheimischen, als er um die Mittagszeit an einem Imbissstand ein abenteuerlich aussehendes Mahl verspeiste.