Beiträge von Beautree3

    Ich sehe das so, das bei diesem Vorteil eine starke Diskrepanz zwischen der Beschreibung und der regeltechnischen Umsetzung vorliegt. Das passt nicht zusammen.

    Auch ist es extrem unglücklich, dass der passiven Auswirkung nicht regeltechnisch begegnet werden kann.


    Gleichwohl ist das eben RAW und es wäre die Entscheidung des Spielers, wenn das anders ausgelegt werden sollte. Zumal das auch im it Text auftaucht: "Es ging etwas Bedrohliches (Nachteil Böse Ausstrahlung) von ihr aus."


    Darauf und auf die zusätzliche Beschreibung aus dem Vorteil habe ich Pitch reagieren lassen.


    Scar die grundsätzliche Unterscheidung Adeptenkraft vs Vor-Nachteile kann ich so nicht unterschreiben, es gibt genug Kräfte die passiv sind (gesteigertes Attribut etc). Allerdings sollten Vorteile imA keine derart krassen Nachteile mit sich bringen. Das ein Vorteil (berühmt, tolles aussehen usw) auch Mal unpraktisch sein kann: ja, klar. Aber der Nachteil wie er beschrieben ist, ist krass. Obwohl nicht regeltechnisch abgewickelt wird, wie sich diese Bedrohung ohne aktives Einschüchtern auswirkt.

    Kevin, der eigentlich Pitch genannt werden wollte, freute sich offensichtlich, jedes einzelne Teammitglied kennenzulernen. Er lachte viel, sagte aber außer einige Worte zur Begrüßung recht wenig. Er hatte sein Bier schon fast ausgetrunken, da setzte sich die letzte Frau im Bunde an den Tisch. Die Gewitterwolke über ihrem Kopf war deutlich zu sehen, das machten ihre Körpersprache und ihr Verhalten sehr deutlich.

    Pitch gefror das Lachen im Gesicht, ohne zu wissen weshalb. Etwas verlegen nahm er noch einen Schluck von seinem Bier und musste sich sehr bewusst und kontrolliert entspannen; unbewusst hatte sich der Chi-Fokus aktiviert.

    Er warf einen Blick zu Gretchen, die Ripper genannt werden wollte, und wechselte in die astrale Sicht. Einerseits, um fremdes Juju zu erkennen, dass ihm hier gerade die Stimmung vermieste. Und andererseits auch, um ihre Aura zu askennen.

    Die mürrische Frau, bei der es sich ohne Frage um Ripper handeln musste, leuchtete hell im Astralraum; offenbar war sie eine potente Ki-Adeptin. Doch anscheinend hatte sie keine Kraft aktiv, die dieses seltsame Unbehagen, welches ihre Anwesenheit bei ihm auslöste, erklären würde. Auch war kein anderer Zauber aktiv.

    //Und wieso stellen sich mir dann die Nackenhaare auf?//, wunderte sich Pitch.

    Er atmete einige Male tief durch und suchte dann den Blickkontakt zu Bones.

    //Vielleicht verbirgt da jemand seine Magie nur sehr gründlich vor mir!//, dachte er weiter und sandte Bones eine PM, auf Deutsch:


    <<Hi! Spürst du diese Bedrohung auch? Ich hab das astral schon gecheckt, aber vielleicht übersehe ich etwas. Schaust du bitte mal?>>

    Pitch sah von seinem Platz aus, wie ein in die Jahre gekommener, aber fit gebliebener Norm-Mann erst zur Theke geht und dann an den Tisch heran tritt. Nervös, wie er war, blickte Pitch zu den Cops; und war erleichtert, als er von denen nur die Rückseite in der Ferne zu sehen bekam. Pitch hatte sehr dunkle Haut, war etwa 1,80 groß und unter dem engen Longsleeve konnte man gut sehen, dass er die Physis eines Mannes hatte, für den Sport Teil des Jobs war. Die Spitzen seiner halbkurzen Afrohaare hatte er blau gefärbt, passend zur THW-Einsatzhose. Den Stiefeln waren die unzähligen Dienststunden, die er in ihnen verbracht hatte, anzusehen. Zwar hatte er das Longsleeve angezogen, um die Tätowierungen zum Großteil zu verbergen. Doch im Nacken waren die überraschend weißen Linien, die rechts und links der Wirbelsäule hochliefen bis zur Schädelbasis, deutlich zu sehen.


    Dann stellte der Alte seine Getränke auf den Tisch und sprach ihn an:

    "Guten Tag. Ich bin Christoph, der Kollege da hinten an der Bar ist Richard. Bist Du der erste?", sagte er. Pitch lächelte über das ganze Gesicht und nickte eifrig, während er aufstand und dem Mann die Hand gab.

    "Ja richtig! Hallo Christoph, ich bin...", sein Blick ging kurz ins Leere an Christoph vorbei, als Pitch seinen SIN Namen ablesen musste. "Kevin!", sagte er dann, als hätte er eben erst erfahren was für einen tollen Namen er hatte.

    ///Das kauft mir nie einer ab!///, dachte er bei sich und merkte, wie er schwitzte. Dann setzte er sich und nahme einen großen Schluck von seinem Bier. Und in seinem Blickfeld ploppte ein ARO hoch, das ihn auf seine gestiegene Herzfrequenz aufmerksam machte.


    Als Bones an den Tisch heran trat, lächelte er und ließ den Weißen am Tisch den Vortritt. Schweiß stand ihm auf der Stirn und er fühlte sich unwohl, weil er schauspielern musste und hier sonst kaum jemand war, sich wie auf dem Silbertablett im Rampenlicht fühlte. Er wartete nur, dass die beiden Cops herbei kamen, applaudierten und ihm zu seiner miesen Vorstellung beglückwünschten ehe sie ihn festnehmen würden...


    Astral:

    Azrael1981 Ok, dann lösche ich das wieder. Ist irgendwie schwierig, das sinnvoll zu schreiben wenn jetzt nach und nach alle ankommen, zwischendurch begrüßt wird und Kyle zu Beginn (also bevor Bones überhaupt da war) an Pitch sagt: Bist du der erste? Denn theoretisch können Kyle und Pitch (inkl. Rick, der ja gerade schon an der Theke steht) noch minutenlang miteinander ungestört sprechen ehe Bones auch nur ihre SIN abgeholt hat. Und dasselbe gilt ja auch für alle anderen, die dann folgen (es sei denn, jemand würde schreiben dass er die SIN schon vor 3h geholt hat und jetzt erst zur Bar geht. Geht ja auch...)

    Ich dachte, wenn ich die Reaktionen kurz halte, macht es nichts wenn ich aus der Reihenfolge ausbreche.

    Pitch hatte die Zeit zwischen Check-Out und dem Öffnen des Gates damit verbracht, in einer privaten Business Lounge den Job vorzubereiten. Leider hatten die Teammitglieder ihre Dossiers bzw. Abfragen noch nicht zurück geschickt. Gut, große Überraschungen erwartete er hier auch nicht; und die Cyber-Mates waren ohnehin Bones Aufgabe, nicht seine. Er ging die Liste von Bones mit den vorherrschenden Krankheiten durch und verglich die empfohlenen Vorgehensweisen mit ihren eigenen Ressourcen. Die pseudo-TBC, die in Nordafrika sehr verbreitet war und vor allem Erwachten gefährlich werden konnte, konnten sie mit ihrer Ausrüstung gut begegnen. Beunruhigender fand er da schon, dass es vor einigen Monaten mehrere Fälle von Beulenpest gegeben hatte...


    Sein Wecker riss ihn aus dem Dämmerschlaf. Er beendete das Trideo mit einer Handbewegung, streckte sich einmal durch und ging dann zur Bar. Ein ARO blendete auf mit einer Unwetterwarnung, die er auf dem Weg zur Bar näher studierte. Schnell checkte er, ob der Flug überhaupt gehen würde. Offenbar gab es da keine Probleme.


    Er bestellte via AR einen Espresso. Zwar erwartete er hier nur billiges instant-soy-Gesöff, doch ab jetzt war alles Teil des Jobs. Und ein Konzerner würde kaum ein Wasser trinken. Der blonde Norm stellte ihm den Espresso auf einem Tablett hin und tippte kurz auf die darauf liegende Serviette. Pitch bedankte sich, mühte sich dabei nicht zu sehr zu lächeln, und nahm den Datenchip, der sich unter der Serviette befunden hatte. Rasch steckte er den in die Tasche. Darauf befand sich mutmaßlich seine neue SIN.

    Er lehnte sich an die Bar und blickte sich um, dabei trank er den gräußlichen Espresso. Offenbar war noch keiner von seinem Team hier. Und auch sonst kaum jemand. Das passte ihm nicht so gut, er ging am liebsten im Gewusel von Metas unter! Hier kam er sich vor wie auf einem Silbertablett. Er schwitzte und fühlte, wie sein Herz anfing zu rasen. Der Anzug kratzte und kniff, hing an ihm wie ein übergroßer Sack. Mit einem nervösen Lächeln stellte er das Geschirr zurück und ging zu den Toiletten, hoffte dabei, dass die Cops sich nicht zu sehr für ihn interessierten.


    Eine halbe Stunde später verließ er die Sanitäreinrichtungen. Seine SIN wies ihn als Kevin Thiel aus, Mitarbeiter beim THW und Berater für internationale Zusammenarbeit. Na, das passte!

    Er hatte die Einsatzhose vom THW an, ein weißes Langarmshirt und darüber ein Polohemd mit THW Logo. Die Füße steckten in seinen gewohnten Einsatzstiefeln, denen man ansehen konnte, dass er sie schon oft getragen hatte. Pitch fühlte sich gleich viel besser, nachdem er den lästigen Anzug im Müll entsorgen konnte. Mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen setzte er sich an den Tisch, der für das THW reserviert war und bestellte sich ein Bier.

    Ort: München, Ortsteil Schwabing

    Datum: 18.05.2076

    Uhrzeit 15:35 Uhr (GMT + 1 Std.)


    Die Telko der Mediziner war beendet. Pitch nahm kurz seine Brille ab und massierte sich die Augen. Doch das erhoffte Gefühl der Entspannung wollte sich nicht einstellen. Also wechselte er in die astrale Sicht und sah, wie vor ihm die harten Konturen der Welt zu Schatten wurden. Die Pflanzen im Raum leuchteten in hellem, warmen Licht und die Türritze leuchtete ebenso warm, drang doch die Fülle an hellen Emotionen aus der Lounge hindurch.

    Einige Augenblicke betrachtete der Söldner die Farben und Lichter des Raumes, spürte deutlich wie sich seine Augen erholten und sich seine Anspannung löste. Er lächelte und mit einem Blinzeln erloschen die Auren; nur die schnöde Tristesse der mundanen Welt blieb zurück.


    Er setzte die Brille wieder auf. Zurück zur Arbeit!

    Als ein Ergebnis der Telko, aktualisierte er zunächst die Liste für Kazim und konkretisierte die Inhalte, die in den individuellen Erste Hilfe Taschen (IFAK) vorhanden sein sollten. Dasselbe tat er für seinen Notfallrucksack sowie das Chestrig. Dann schickte er eine PM ans gesamte Team:


    <<<Bonjour! Wie bestimmt bekannt ist, verwenden wir im Rahmen der taktischen Notfallversorgung ein sog. IFAK. Wer mit dem Einsatz noch nicht vertraut ist, findet hier ein kleines Video dazu. Aurevoir und bis bald! (eingefügter Link: Schulungsvideo IFAK)>>>


    Anschließend schickte er noch eine PM an Bones:


    <<<Doc, ich hab hier mal eine Packliste vorbereitet, die mE für die Versorgung und Behandlung schwerster Verletzungen benötigt werden. Außerdem empfehle ich dringend den Einsatz eines Helms nach Militärstandard mit integrierten Troden und Visier. Aurevoir!>>>


    Die angefügte Liste beinhaltete viele Gegenstände, die in der Tat für schwere Schuss- und Explosionsverletzungen unabdingbar waren: Da war die Sauerstoffflasche, ein handliches Beatmungsgerät sowie eine kleine externe Herzrythmusmaschine und ein Neuronalblocker, der bei der Versorgung von Vercyberten gute Dienste leisten würde. Das alles war angesichts der potentiellen Verletungen sinnvoll, ja geradezu nötig. Nur handlich war es nicht!

    Pitch sandte die Nachricht ab. Mehr konnte er nicht tun und mehr wollte er auch nicht tun: Bones hatte deutlich gemacht, wie sie sich ihren Beitrag im medizinischen Support vorstellte. Es würde sich zeigen, wie ernst es ihr damit war. Oder wie pragmatisch sie am Ende doch war.


    “Zuzu, buche meine Reise. Verwende Parameter von Profil Lafayette” Der Sprachbefehl an sein Assistentenprogramm war nur Genuschel. Doch für das Kehlkopfmikrofon reichte es. Pitch sortierte sich einen Moment: Seine Verfolger hatten zumindest die Idee, in welchem Hotel er abgestiegen war. Sie sollten glauben, dass er sich noch länger dort aufhielt. Magisch überwacht wurden er bzw. das Hotel ziemlich sicher nicht. Die Täuschung mochte nicht lange halten, doch die paar Euros war es ihm wert, sodass er das Hotel nicht stornierte.

    Er leerte das Wasserglas in einem Zug und stellte es behutsam auf das Tablett, neben die Espressotasse.

    Auf dem Weg zur Tür warf er einen Blick zu Lady D. In just diesem Moment schaute auch sie in seine Richtung. ‘Ich Glückspilz!’, dachte er und schenkte ihr ein wehmütiges Lächeln, das seiner winkenden Hand Gesellschaft leistete. Lady D griff sich theatralisch ans Herz und fiel gespielt in Ohnmacht.

    <<<Pass auf dich auf, kleiner Afrikaner!>>>

    Sie schickte ihm die PM als kleines weinendes Herz ARO. Dann tanzte sie weiter. Und Pitch ging.


    Auf dem Weg hinaus schickte er ein paar virtuelle Anfragen an seine Connections. Sie würden die Information streuen, dass er sich weiterhin in München aufhielt, aber eine neue Bekanntschaft im Lehel hatte, wo er regelmäßig Zeit verbrachte. Das Lehel war das Upper-Class-Viertel direkt am Bahnhof. Dort würde der echte Pitch, Thomas Lafayette, verschwinden. Stattdessen würde Kevin Boateng dort auftauchen, im Business-Anzug, der auf dem Weg nach Frankfurt war.

    Er gab Zuzu den Job, den Anzug zu besorgen und in ein Fach am Bahnhof zu schicken. Außerdem brauchte er Dienstkleidung vom THW, die Zuzu nach Frankfurt schicken würde.

    Die KI war gerade mal gut genug trainiert, um seine Maße zu kennen und optisch nicht total daneben zu greifen. Aber bei einem Anzug und der Dienstbekleidung gab es wenig Spielraum für modische Katastrophen. Wenig später blendete Zuzu ein ARO mit ihren Vorschlägen ein. Die Zugfahrt passte, ebenso wie die Suite am Frankfurter Flughafen. Auch mit der ausgesuchten Kleidung war er einverstanden.

    Aus Lady D’s Nobelclub kommend trieb es Pitch eine Häuserzeile aus uralten Villen weiter. Direkt an einen gepflegten Nobelrasen angrenzend stand hier der türkische Block: Vor hundert Jahren war das mal ein Parkhaus gewesen, heute standen Schiffscontainer auf den Parketagen und unterteilten den Block in Läden, Mini Discotheken, Restaurants und Stundenzimmer. Eine D-Zone direkt neben den Schwabinger Bonzenvillen. Geordnetes Chaos. Und überall Menschen!

    Während sich der in Seidenjumpsuit und Slipper gekleidete Söldner durch die engen Gassen drückte, buchte er einen Zeitslot in seinem Bankschließfach, wo er seine MP gelagert hatte. Dann schickte er seinen Komlink auf Schleichfahrt, verließ den Block auf der anderen Seite im dritten Obergeschoss über einen Airwalk und kam auf dem Dach des hiesigen Einkaufsparks raus. Von hier aus ging es direkt in den Keller zur S-Bahn, wo er die Schleichfahrt beendete.

    Er konnte nur hoffen, dass seine Verfolger ihn im türkischen Block verloren hatten. Falls er denn welche gehabt hatte.


    Wenige Stunden später wechselte er von Lafayette zu Boateng. Dazu holte er die SIN und den neuen Anzug aus dem Schliessfach, ging in die Lounge und zog sich dort um. Seine Designerklamotten stopfte er in eine Plastiktasche und entsorgte sie beim Rausgehen im Müll. Auf dem Weg zum Gleis wechselte er die SIN in seinem Komlink. Und hoffte das Beste. In die Magnetbahn einchecken und so tun, als sei er ein Konzerner, war der unangenehme Teil der Reise. Der Anzug passte nicht. Und er fühlte sich nicht wohl darin. Konzerner lachten auch nicht soviel wie er es gerne tat. Er lehnte sich zurück und suchte sich im Bord Trideo ein ordentliches Programm.

    In seinem Handgepäck, einem kleinen Rolltrolley, befand sich alles, was er nach Marrakesch brauchen würde und nicht von Kazim vor Ort organisiert werden konnte: MP, eingetragene Stiefel, Helm und Fokus. Dazu seine bevorzugte Baselayer, noch ein Combatshirt und fertig gepackte Einsatztaschen, die er nur an die neue Weste anschlaufen musste. Dazu noch Zahnbürste, Deo und das Afro-Naniten-Haarfärbemittel seines Vertrauens

    Angekommen in der Suite am Flughafen, gönnte er sich fast jegliche Genüsse, auf die er in den nächsten Tagen würde verzichten müssen: Sicherheit. Sauna, Dampfbad und Privatsphäre. Als er am nächsten Tag auscheckte, hatte er die Spitzen seiner Haare im Blauton des THW gefärbt und ging in bester Laune zu der genannten Bar, um dort seine SIN abzuholen.