Soziale Folge von magischen sozialen Beeinflussungen

  • Hallo,


    was mir im Catalyst-Forum wieder mal auffiel war, dass ich ehrlich gesagt Dryaden für ziemlich ungeeignete Faces halte. Vielleicht denke ich da einfach verkehrt, aber für mich ist Glamour der magische Schlag ins Gesicht und auf Dauer wird keiner mehr mit einem reden wollen, denn hinterher merkt man, dass man sich wie ein Idiot aufgeführt hat.


    Aber das ist natürlich eine generelle Frage: Wie reagieren Leute auf die Tatsache, dass jemand ein sozialer Adept ist? Wird ein Johnson später nicht merken, dass er bei der Verhandlung mehr gezahlt hat, als er ursprünglich wollte? Wird er, wenn er gar weiß, dass es ein sozialer Adept ist, nicht eher misstrauisch, ob er nicht gerade magisch manipuliert wird? Klar, bei Adepten ist das ja mehr nach innen gewandt, aber wenn es schon Vorbehalte gegen Magie gibt, sollten die doch bei sowas besonders stark hervor treten... Das kommt natürlich stark darauf an, was der Adept macht - wenn der seine Möglichkeiten darauf konzentriert, immer das maximale Geld zu kriegen, wird man das leichter merken, als wenn er sich darauf konzentriert, auf den Johnson positiv zu wirken.


    Bin ich mit solchen Gedanken alleine? Bin ich einfach nur kein Fan von übertriebenen Sozial-Fertigkeiten, was auch daher kommt, dass das schnell aus dem Ruder läuft?

  • Gute Fragestellung..


    Mangels vergleichbarer Fähigkeiten heute, nehme man an, es ist eine wunderschöne/betörende Frau, der Mann unheimlich schwer einen Gefallen ausschlagen kann.


    Der Business Vollprofi wird sich seiner Schwäche bewusst sein und daher versuchen ein für ihn vorteilhaftes Gespräch suchen. Die einfachste Möglichkeit wäre, mit der Frau nur noch telefonisch zu arbeiten. Eine andere Möglichkeit wäre, Besprechungen so zu legen, dass das Abendkleid unpassend ist und eher eine Jacke getragen werden muss.


    Bei Faces mit Pheromonen, Magie und Adeptentricks genauso. Der Johnson weiß was er bezahlt und wird sich dagegen wappnen. Ein Treffen in der Matrix wäre die einfachste Lösung. Weder Magie noch Pheromone helfen dort. Auch persönliche Schieber wissen um die Tricks und werden dem Charakter die Leviten lesen, sollten die Kräfte erkennbar angewandt worden sein.


    Trifft sich bei mir ein Profi Johnson mit magisch aktiven Runnern, ist eh immer ein Magier in Astralgestalt/phyisch oder ein Geist dabei. Ein Schwacher reicht da schon. Dieser meldet einfach nur den Einsatz von Magie auf den Johnson. Daraufhin bricht dieser das Gespräch sofort ab, dessen sollten sich die Spieler bewußt sein. Auftraggeber zu verzaubern oder zu beeinflussen ist ganz schlechtes Benehmen.


    Ich bin für eine Mischung. Übertrieben Sozialfertigkeiten sind gegen Joe Wachmann wunderbar und um eine Schnalle für eine Nacht ins Bett zu kriegen auch. Für ernsthafte, längerfristige Geschäftsbeziehungen könnte deren Einsatz durchaus schädlich sein. Wie immer liegt es in der Hand der Spieler die richtige Balance zu finden um das Spiel nicht für alle Beteiligten mit Extremskills zu ruinieren.

    Auch wenn es sich dir ärmlich zeigt, Ithaka betrog dich nicht.
    So weise, wie du wurdest, und in solchem Maß erfahren,
    wirst du ohnedies verstanden haben, was die Ithakas bedeuten.

  • Zitat

    Treffen in der Matrix wäre die einfachste Lösung.


    +1 von Mir
    ganz generell halte Ich Matrixtreffen für logischer .
    wer sagt denn dem Johnson, das er nicht heimlich von den Runnern gefilmt wird, wie er ihnen ein Illegales Geschäft/Verbrechen vorschlägt (Anstiftung zum Mord/Entführung/Diebstahl,etc ist imemr noch ein Verbrechen ;) )
    und hinterher vonm den Runnern erpresst wird ?
    gerade wenn er die Runner nicht kennt ?
    Matrixtreffen geben dem Johnson Sicherheit und schützen vor magischer Beeinflussung


    Zitat

    Trifft sich bei mir ein Profi Johnson mit magisch aktiven Runnern, ist eh immer ein Magier in Astralgestalt/phyisch oder ein Geist dabei.


    Von Johnson's Seite aus ?
    Hab Ich selten bis nie so erlebt ?!!


    Hough!
    Medizinmann

  • Ob hohe soziale Fertigkeiten schnell aus dem Ruder laufen?
    Meine Antwort darauf: NEIN!- Wie sollten sie das machen?


    In unserem derzeitigen Team haben wir sogar zwei Sozial-Adepten und einer davon hat Glamour. (Ja, meine Elfe hat Glamour ist aber keine Dryade.) Beide Adepten haben teilweise ähnliche Fähigkeiten, setzten sie aber auf völlig andere Art ein, (rein vom Stil her). Sie spielen sich sogar gegenseitig die Bälle zu, um die Gegenüber zu manipulieren.


    Natürlich achten sie dabei darauf, dass sich das Gegenüber möglichst wohl fühlt, schon allein darum wollen die meistens Johnsons sich immer wieder gerne in RL z.B. mit der Glamour Dame treffen. Mehr als sie maximal bereit waren, würden Johnsons nie zahlen, da der Charakter aufhört zu handeln, wenn er merkt, dass eine Grenze erreicht ist. Bei manchen Johnsons wird gar nicht verhandelt, wenn der z.B. dafür bekannt ist, dass er immer gleich die Summe nennt, die er für angemessen hält.


    Natürlich macht es sich nie gut Freunde, Kollegen oder Geschäftspartner zu manipulieren, deshalb werden auch nur 'Gegner' wirklich manipuliert. Welcher Metamensch mit hohen sozialen Fähigkeiten würde diesen Umstand wohl ignorieren? Keiner, denn sie wissen ja, dass der andere merken wird, wenn er sich nur dazu hat überreden lassen.


    (Matrix-Treffen sind bei uns generell eher selten, aber das liegt wahrscheinlich an unserer Art zu spielen, 75 % der Meetings finden in irgendwelchen Hinterzimmern statt. )
    Hat ein Johnson Angst davor, von einem Runnern durch dessen Präsenz bei einer Verhandlung (erneut) über den Tisch gezogen zu werden, wird er das nächste Treffen wahrscheinlich auch meiner Meinung nach in der Matrix abhalten.


    Tja und klar hat Glamour auch Nachteile. So kommt es bei uns auch nie zu einer Un-Ballance im Spiel.


    Ich habe schon herausgelesen, dass ich mit dieser Meinung wahrscheinlich ziemlich allein da stehen werde, aber ich wollte sie trotzdem einfach mal in den Pool hier werfen.


    (Es kommt bei uns, egal welches Team wir spielen und ob wir viel Magie oder wenig Magie dabei haben, eigentlich so gut wie nie zu unausgewognem Spiel. Und ich bin immer wieder verwundert, dass hier Dinge als zu mächtig beschrieben werden.
    Uns hat jedenfalls noch kein einzelner Magier mit Betäubungs-Blitz auf der Gegenseite den Run ruiniert, noch hat einer unsere Magier eine gegnerische Gruppe einfach so alleine vom Platz gefegt.
    Und der Einsatz von Commanding Voice schaltet bei uns weniger Gegner aus, als der schnelle Sam. Selbst wenn der beeinflusste die Hände hoch nimmt und die Waffen fallen lässt.)


    Soziale Adepten lösen bei und die Runs nicht leichter, nur anders und es fließt im Normalfall weniger Blut; und da wo Gewalt gefragt ist, - denn auch solche Runs macht das Team, können sie nur ''Schützenhilfe" leisten.


    (Glamour an sich ist in unsere Spielwelt übrigens eine Rarität. Würde wohl in den nächsten X-Gruppen keinen weiteren Glamour-Charakter geben, schon allein weil niemand wieder so jemanden wie XYZ spielen möchte.)


    Johnsons sind bei uns nur gegen magisch Aktive gewappnet, wenn sie meinen, sie müssten eben gegen Magie gewappnet sein egal warum, aber nicht, weil sie wissen, dass im Team magisch Aktive sind. (Gegen den "Einsatz" von Glamour würde ihnen das aber eh kaum helfen und auch die Fähigkeiten von sozialen Adepten sind ja schwer zu bemerken, deshalb "wusste" mal ja wohl auch lange nicht, dass es so etwas wie Sozial-Adepten überhaupt gibt. )


    Wir gesagt, soweit meine Meinung. Die Steine, die nun vielleicht auf mich geworfen werden, ertrage ich mit möglichst viel Würde :)

  • Irian : Ich sehe das Problem wie von dir bschrieben durchaus, aber mein Lösungsansatz wäre kein Verbot der Fertigkeiten, sondern den geziekten Einsatz zu fordern.
    Run kommt direkt von einer Connection?
    Würfel ruhig ob du dem der dir die Lizenzen fäschst wirklich das letzte Hemd ausziehen mußt...
    Noch mehr Geld trotz Gefallen?
    Einige magisch Aktive halten ihren schwer einzugrenzenden Einfluß (bewußt formuliert) für ein naturgegebenes Recht, da könnten andere Interessen gegen sprechen.
    Deshalb wird bei Verbrechen mit Magie auch imemr Vorsatz vorrausgesetzt.


    :wink:

  • Das Problem bei Sozialen würfen ist, dass es eine extreme abstraktion ist.


    Niemand würde bei entsprechenden Situationen bei Schusswaffen (bis zum Hals im Treibsand, Gegner auf maximaler entfernung, Nebel und Dunkelheit) überhaupt noch einen Schuss zulassen.
    Bei sozialen Proben...


    Ich meine um bei jemanden 10% mehr rauszuschlagen muss man kein Genie sein, aber 100% mehr sollte nicht einfach 10 mal so schwer sein.


    Das sollte man sich alles überlegen, bevor man anfängt Proben zu werfen. Und wenn man dann dem Spieler sagt: Würfel mit -10 würfeln und er schafft es, dann sollte er auch die Früchte ernten dürfen.


    Aber erst einen zu geringen Modifikator ansagen und denn den Spieler über einen Umweg in den Hintern treten finde ich weniger gut.


    Beispiel: Spieler wollen mehr Geld:
    10% mehr -1.
    20% mehr -2.
    30% mehr -3.
    40% mehr -5.
    50% mehr -7.
    60% mehr -9.
    70% mehr -11.
    Oder in 5% Schritten, wenn die Anfangssumme schon hoch war.
    Aber natürlich nicht -1 gibt 10% mehr und sich dann wundern, wenn der Spieler Edge einsetzt und um 12 ansagt.
    Man kann sich dazu auch weiterführende Regeln für verhandlungen zusammenbauen.


    Als "Extended" Test.
    Der Johnson darf immer seinen vollen Pool würfeln (kann aber freiwillig weniger würfel nehmen).
    Das Face der Spieler erhält für jeder schon gewürfelte probe eine kumulativen malus von -1 aber alle Net-Hits aus der vorangegangenen Probe (Falls der Johnson die Probe gewonnen hat gibt es einen Malus)


    Der Spieler kann bei jedem Wurf ansagen um wieviel er den Preis den Johnson erhöhen möchte. (Dem entsprechend gibt es einen Malus auf die eigene Probe)
    (Gute oder schlechte Argumente modifizieren die Probe weiter)


    Das Resultat:
    Der Spieler darf nach jedem gewonnenem Wurf sagen, dass er das Ergebniss nimmt. Damit bekommt er diejenige Erhöhung, die bei der letzten Probe angesagt wurde.
    Gewinnt der Johnson aber Proben mit einer Summe von 3 oder mehr Net-hits. (Also z.B einmal um einen Net-hit und einmal mit 2-Net-hits) dann erhält der Spieler die GERINGSTE Ansage aus einer gewonnen Probe (hat er keine Probe gewonnen, bleibt es beim Ausgangspreis).

  • "Irian" schrieb:

    Wie reagieren Leute auf die Tatsache, dass jemand ein sozialer Adept ist? Wird ein Johnson später nicht merken, dass er bei der Verhandlung mehr gezahlt hat, als er ursprünglich wollte? Wird er, wenn er gar weiß, dass es ein sozialer Adept ist, nicht eher misstrauisch, ob er nicht gerade magisch manipuliert wird? Klar, bei Adepten ist das ja mehr nach innen gewandt, aber wenn es schon Vorbehalte gegen Magie gibt, sollten die doch bei sowas besonders stark hervor treten


    Da kommt bei mir die Frage auf, wie offensichtlich ist sowas. Magie wirken unterliegt einem MW, der auf der Kraftstufe beruht. Kräfte haben solche Erkennungsmöglichkeiten erstmal nicht. Dennoch bin ich, nach meinem Verständnis der Magie, das Adepten ihre Kräfte offenbaren, wenn sie sie einsetzen. Natürlich im Astralraum. Dagegen kann man argumentieren, dass sowas nach RAW nicht abgedeckt ist. Da stellt sich mir die Frage, wenn es niemand sehen kann, wie sollte denn sowas erforscht werden?
    Bei den Kräften denke ich auch weniger an die offensichtlichen, sondern eher an das subtile Gesteigerte Fertigkeit, Verhandlung, Überreden oder anderes...


    Zitat


    wer sagt denn dem Johnson, das er nicht heimlich von den Runnern gefilmt wird, wie er ihnen ein Illegales Geschäft/Verbrechen vorschlägt (Anstiftung zum Mord/Entführung/Diebstahl,etc ist imemr noch ein Verbrechen ;) )
    und hinterher vonm den Runnern erpresst wird ?
    gerade wenn er die Runner nicht kennt ?


    Weil diese Runner, wenn sie schon nicht anschließend kaltgestellt werden, ähm, ich meine tragische Unfälle in Zellen und Badewannen erleiden, nie wieder in den Schatten dieser Stadt arbeit finden. Nicht nur, dass JEDER Autraggeber möglicherweise erpresst wird, oder werden kann. Nicht nur, dass ein oder mehr Schieber die Runner vermittelt hat und nun seine Reputation davon eilen sieht, nein, auch andere Runner werden sich gegen diese Nicht-Chummer wenden. Das ganze System von Shadowrun hängt von einer gewissen Vertrauenswürdigkeit ab. Runner vertraut man, dass sie Geld nehmen, nicht zu finden sind und die Fresse halten, Auftraggeber vertraut man, dass sie bezahlen und nicht komplett die flaschen Infos rübergeben.

    Be polite, be professional, but have a plan to kill everybody you meet
    - J.N.M. -

  • Ein Lösungsvorschlag aus den "alten" Kaufabenteuern war: Ein vorher festgesetztes Maximum bei der Bezahlung.
    (Die meisten Johnsons stehen auch irghendwo auf der Gehaktsliste und können nicht frei netscheiden ob der Bruch nun 10 oder eher 40k Riesen wert sein soll...).

  • "Irian" schrieb:


    Aber das ist natürlich eine generelle Frage: Wie reagieren Leute auf die Tatsache, dass jemand ein sozialer Adept ist?


    Meistens gar nicht, da sie nicht davon wissen.


    "Irian" schrieb:


    Wird ein Johnson später nicht merken, dass er bei der Verhandlung mehr gezahlt hat, als er ursprünglich wollte?


    Nein. Wenn doch, er hat schließlich Leute angeworben die was können. Mehr als das dem Auftraggeber von seinem Auftraggeber zugestandene Summe kommt ohnehin nicht rum, es schmälert also nur die Gewinnspanne des Auftraggebers. Wenn der Runner überzeugende Argumente hat er eben überzeugende Argumente.


    "Irian" schrieb:


    Wird er, wenn er gar weiß, dass es ein sozialer Adept ist, nicht eher misstrauisch, ob er nicht gerade magisch manipuliert wird?


    Nein, genau solche Leute wollte er ja anwerben.


    Kurz, ich sehe das Problem nicht.

  • So lange es "nur" Adeptenkäfte sind die Boni auf soziale Proben geben kein Problem, da ist eben jemand sehr gut in dem was er tut. Zauber wie Beeinflussen oder Adeptenkraft Befehlsstimme sind allerdings ein No-Go da.
    Das Emo-Toy aus dem Arsenal gibt schließlich auch munter Bonuswürfel drauf, die Software kann und wird von ebenfalls von beiden Seiten genutzt. Vorsichtsmaßnahmen gegen solch begabte Faces wurden ja schon genannt.