Firefight - Vermischung von Fernkampf und Nahkampf

  • Irian : Ich halte Aikido nicht für die Kampfkunst unter der Sonne aber in der von dir genannten Situation: Ein starker Sam der sich rein auf seine Geschwindigkeit und Kraft verläßt greift einen Aikidomeister an, der schon etliche Jahre damit verbracht hat seinen Körper und Geist zu trainieren und somit einen Automatismus beim kämpfen entwickelt, das er nicht mehr denken muss, sondern einfach auf die Aktionen seines Gegners reagiert, auch wenn der Gedanke dafür gar nicht da sein muss, denn der Körper hat "gelernt" zu reagieren bevor der eigene Impuls dafür kommt. Klar wenn es rein um die Regeln geht hast du recht und der Sam hier recht leichte Karten, weil er mehr IDs hat halt sein Gegner, aber nach GMV und Logik, was sich hier mit der Nahkampfregel in SR4 beißt, hat so jemand keine Chance... Beispiel: Footballspieler vs Aikidomeister... der Footballspieler ist größer, stärker und verfügt über mehr Schnellkraft und Masse als der Aikidomeister (also aus SR Sicht ein Sam), was ihn eigentlich überlegen, weil schneller und stärker, machen sollte, dennoch wird der Kampf zwischen ihm und dem Aikidomeister zu über 90% vom letzteren gewonnen, einfach weil er die Kraft und Geschwindigkeit des Angreifers umlenkt und dadurch kontrollieren kann. Versteh mich nicht falsch, ich will Aikido nicht in den Himmel loben und sagen, das keine andere Kampfsport dagegen eine Chance hat aber für die genannte Situation eignet sich nunmal Aikido so perfekt wie keine andere Kampfsportart. Wenn du willst können wir das Gespräch gerne privat weiterführen...


    ps das wars von mir Offtopic und sorry in Richtung der Moderatoren


    mfg SIN

  • "SIN" schrieb:

    denn der Körper hat "gelernt" zu reagieren bevor der eigene Impuls dafür kommt.


    Unvercyberter-Kämpfer: 1 Aktion.
    Samurai: x Aktionen (mit x > 1)


    Dementsprechend: Der unvercyberte Kämpfer mag für menschliche Verhältnisse schnell sein - aber sobald Cyberware ins Spiel kommt, ist er einfach außerhalb seiner Liga. Es gibt nunmal für normale Menschen nur sehr beschränkte Möglichkeiten, auf ein solches Level zu kommen.


    "SIN" schrieb:

    Beispiel: Footballspieler vs Aikidomeister...


    Da liegt imho der Fehler. Dein Beispiel spiegelt die Unterschiede nicht wieder. Der Footballspieler ist vielleicht ein bisschen schneller und stärker, aber der Samurai wäre ENORM viel schneller. Soviel schneller, wie kein unvercyberter (und unmagischer) Mensch jemals sein könnte. In der gleichen Zeit, in der ein normaler Mensch - selbst der tollste Kämpfer unter der Sonne - einen Angriff gemacht hat, schafft der Samurai zwei oder drei. (Diskussionen darüber, dass der Reflexbooster, etc. in sich eigentlich nicht besonders logisch sind, bitte mal außen vor, gerne woanders, da stimme ich dann auch fröhlich zu).


    Ich behaupte nicht, dass der unvercyberte Kämpfer keine Chance haben sollte - irgendwofür muß Skill ja gut sein - aber er hat eben einen deutlichen Nachteil, nämlich den, dass sein Gegner in Punkto Geschwindigkeit in einer völlig anderen Liga spielt als er selbst. Genauso wie natürlich der Samurai, der keinen Nahkampf kann, sondern nur defaultet nen Nachteil hätte. Das wichtigste für den unvercyberten wäre wohl, zu versuchen zu verhindern, dass der Samurai seinen Vorteil ausspielen kann, indem er ihn z.B. versucht zu Beginn zu subduen. Kann klappen, ist aber nicht ganz simpel. Wenn der Samurai hingegen immer wieder zuschlagen kann, ist die Chance, dass etwas durchkommt, natürlich immer gegeben, sofern der Unterschied in den Pools nicht enorm ist.


    Mal ganz abgesehen davon: Nahkampf in Shadowrun ist und sollte auch abstrakt sein, weshalb auch Einzel-Disziplinen nur grob berücksichtigt werden. Finde ich auch gut, dass nicht einzelne Disziplinen dann tolle Sonder-Fähigkeiten haben. Die effektivsten Aikido-Kämpfer (nicht notwendigerweise das gleiche wie Aikido-Meister) von 2070 sind, ganz abgesehen davon, ohnehin selbst meist Adepten (oder vercybert oder gar Technomancer... *schauder*), so dass sie ihre Fähigkeiten auf einem angemessenen Niveau anwenden können und nicht in Bezug auf Geschwindigkeit hoffnungslos unterlegen sind.

  • "SIN" schrieb:

    sondern einfach auf die Aktionen seines Gegners reagiert,


    Dummerweise reagieren Körper und Geist von Mundanen langsamer als die von geboosteten.


    Zitat


    ich will Aikido nicht in den Himmel loben


    Das allerdings genau machst Du, indem Du vernachlässigt, daß Cyberware einen Menschen nicht "etwas" besser macht, sondern menschliche Grenzen komplett sprengt und alles andere schlicht und ergreifend deklassiert, auch den Aikido-Meister. ;-)


    SYL

  • Im Endeffekt stell ich es mir so vor:


    Der genannte Aikidomeister ist nicht übermenschlich, aber im Rahmen des menschlichen das ziemliche Nonplusultra.
    Der Sam wiederum ist de facto übermenschlich, mindestens was seine Schnelligkeit im Kampf (Ini) angeht.


    Während der Aikidomeister einfach physikalisch (Nerven- und Reaktionsgeschwindigkeiten) noch dabei ist, den ersten Angriff um- und gegen den Sam zu leiten, bzw, aus dieser Handlung wieder "rauskommt",
    ist der Sam halt schon beim zweiten Angriff. Den kann der Aikidomeister zwar mit Mühe nach abgleiten lassen, aber da einen Gegenangriff starten ist einfach nicht im Rahmen des für ihn Möglichen.


    Mal ganz abgesehen davon, dass Aikido und andere defensive Kampfkünste eben nur eine Sorte "Kampf" sind und SR viel, viel, viel komplizierter (und imho nicht besser) würde, wenn man für jeden unterschiedlichen Kampfstil nun ein eigenes NK-System bräuchte.

    :arrow: Derzeit auf Suche nach Mitspielern im Raum Essen/Gelsenkirchen, NRW

  • Wie gut Aikido auch immer sein mag, Mike Tyson zu seinen besten Zeiten ist einem harten SR-Samurai unterlegen.


    Mike Tyson mit Knochen hart wie Titan, Muskeln stärker als jeder Strongman und schneller als Jackie Chan es jemals war...der bricht den Aikido Meister von Heute in der Mitte durch. Der bricht jeden von heute in der Mitte durch.

    Auch wenn es sich dir ärmlich zeigt, Ithaka betrog dich nicht.
    So weise, wie du wurdest, und in solchem Maß erfahren,
    wirst du ohnedies verstanden haben, was die Ithakas bedeuten.

  • Wenn man Aikido einfach durch Boxen oder Karate erstzt, kam nach den Regeln das gleiche Problem heraus. Vielfacher Verteidigung schafft vielfache Möglichkeit des Schadenmachens. Es ist ein allgemeines Problem des waffenlosen Kampfes gewesen.
    Wer behauptet jetzt, dass Boxen gerade mit dem Prinzip arbeitet, dass man die Energien des Gegners gegen ihn wendet?

    Be polite, be professional, but have a plan to kill everybody you meet
    - J.N.M. -

  • Aber genau das wird in den Regeln wiedergespiegelt. Ich wähle eine Kampfart (bleiben wir bei Aikido). Sagen wir (es ist ja ein Meister) auf Stufe 3. Dann habe ich zu den + Würfeln auf Entwafnen bzw. Umklammerung noch 6 Techniken frei.


    Da sehe ich so einige Möglichkeiten
    - Gegenschlag in Kombiantion mit Umklammerung (wenn es die Stärke hergibt) => der Sam kann sich nicht bewegen
    - Finaler Schlag => Ich kann zumindest zweimal angreifen wenn ich Edge ausgebe um als erster dran zu sein
    - Wurf => ist auch ein Gegenangriff (hier kann er versuchen den Betreffenden rutnerzuwerfen...)
    - Voller Angriff => in Kombination mit obengennanten Angriff gibt 2D zsätzllich
    - Entwaffnen => auch als Gegenangriff kann zumindest Chancengleich schaffen)


    Die Frage ist nur wieviel Stärke der Sam hat und ob der Aikido Meister sie tatsächlich toppen kann. Doch ich denke Kampfsprotarten werden mit SR 4 sehr gut abagebildet....

  • Du hast wahrscheinlich nie Aikido trainiert daher kennst du einige Tatsachen rund um diese Kampfsportart nicht die ich dir hiermit erklären und aufzeigen will:


    1. Ein Aikidomeister braucht nur wenig Kraft weil er in den meisten Techniken die Kraft des Gegners gegen ihn selbst richtet^^
    2. Ich vermute mal das der Sam eher stärker als der Aikidomeister ist.
    3. Ein Gegenschlag im Aikido ist meist ein Wurf oder Hebelgriff der den Gegner zu Boden führt
    4. Einige Techniken die entwaffnen führen zu einem Wurf oder Hebelgriff
    5. Voller Angriff??? Hat nicht wirklich was mit dem Sinn hinter Aikido zu tun, wäre daher auch keine Technik die dazu passt...
    6. Umklammerung? Passt eher zum Judo oder Jui Jutsu, aber nicht zum Aikdio
    7. Als Technik bietet sich hier "Kampf gegen mehrere Ziele" an
    8. evtl ist Multistrike noch interessant, indem man mehrere Griffe und Hebel kombiniert, was zu erhöhtem Schaden auf die Gelenke des Gegners führt...bis hin zum Auskugeln der Gelenke...


    @ Haffax das mag sein das Mike Tyson mächtig war... aber jeder der seine Kampfsport genau so lange und hart trainiert hat wie er, ist ihm wahrscheinlich trotzdem überlegen. Ein Shaolin zb der seit er laufen kann Kung Fu trainiert hat noch ganz andere Sachen erreicht, die Typen können ihre !!HAUT!! an sogar empfindlichen Stellen wie der Kehle durch Konzentration unverwundbar machen, das sie sich mit vollem Körpergewicht auf eine messerscharfe Speerspitze lehnen können und diesen Speer aus Bambus sogar durchbiegen, trotz der messerscharfen Klinge am Hals und ohne das sie auch nur einen Kratzer bekommen, sie werfen Nadeln durch Fensterscheiben, zerschlagen Betonziegel mit dem Schädel, zerbrechen selbst Eisblöcke die dicker sind als sie selbst mit einem einzelnen Tritt und selbst Kinder können schon ihr eigenes Körpergewicht rein mit Konzentration und Training nur mit der Nackenmuskeln halten. Es gibt einen Teakwon Do Meister (den Australier Bren Foster) der mit einem einzelnen Tritt eine Wucht von über !!2!! Tonnen und dabei über !!220 km/h!! erreicht. Der tritt dich also wirklich in reiner Chuck Norris/Bruce Lee manier durch den Raum und Mike Tyson hätte gegen ihn oder den Meister in diesem Video (Teak Yong Kwak) aber sowas von überhaupt keine Chance ;) Und da lasse ich Legenden wie Bruce Lee, Jet Li, Jackie Chan noch außen vor, die ihn ebenfalls besiegen würden :roll:


    mfg SIN

  • Wie du dann individuell beschreibst, wie die Wirkung der einzelnen Manöver ist, ist ja völlig beliebig. Wichtig ist nur der Regelmechanismus dahinter, d.h. wenn du "Gegenschlag" nimmst, kannst du das auch beschreiben, dass du verteidigend versuchst, den Angriff gegen deinen Gegner zu verwenden...


    Zu dem Argument mit dem "nur wenig Kraft" muss man natürlich sagen, dass das nur im normal(!)-menschlichen Rahmen gilt. Bei nem Troll kann die Sache auch völlig versagen, weil seine Masse und seine Stärke so groß sein können, dass du seinen Schlag nichtmal beeinflussen würdest, wenn du dich mit dem ganzen Körper an seinen Arm hängst... Dementsprechend ist es völlig ok, wenn der Aikido-Stil eben 1-2 Punkte Stärke ausgleichen kann durch Manöver, aber darüber hinaus halt auch aufgeschmissen ist.

  • Korrektur ich meinte Festhalten und nciht Umklammern. Der betreffende ist dann Festgehalten und kann keine Körperliche Aktion gegen den Aikidomeister durchführen. Was, meiner Meinung nach, durchaus einen Stimmigen Effekt hat. Ob das jetzt Aikido ist oder nicht, ist für die Diskussion einfach nicht so wichtig. Es geht mir nur darum Nahkampfeffekte mit den Regeln abzubilden. Und die sind in SR4 meiner Meinung besser als ihr Ruf. (Bei Festhaltn kann ich sogarbei aufwenden einer Komplexen Handlung geistigen Schaden zufügen um den Betreffenden K.O. gehen zu lassenn...). Letzen Endes ist ein Shadow Run charakter der Aikido Meister ist ohne irgendwelche Vercyperung bzw. magische Aufwertung natürlich stark im Nachteil. Die Punkte die da bei der Charaktererschaffung "verbraten" werden sind natürlich in Ware doer Magie besser angelegt. Richtig interessant wird es erst wenn die Kamfptechniken und Sportarten ergänzend dazugenommen werden. Und... um zum Thema zutückzukommen... mit den Vorhandenen Techniken kann ich schon eine ordentliche Gun Kata hinlegen.


    Edit:
    Da ich tatsächlich keine grosse Ahnung von Aikido habe ist es vielleich Sinnvoll wenn jemand heir die Kampftechniken für Aikido auflistet....

  • Ich könnte sie auflisten, dazu wäre es aber besser wenn du dir zusätzlich Videos davon anschaust, den ein Bild sagt mehr als Worte wodurch du es dir wirklich anschauen kannst, wie die Technik in "echt" aussieht und es dir nicht nur vorstellen musst...
    Hierzu ziehe ich einen Ausschnitt aus dem Text über Aikido in Wikipedia heran:


    Taktische Applikation
    Die Ausführung der Techniken im Aikidō basieren auf Bewegungen des Schwert- und Stockkampfes. In ihrer Ursprünglichkeit lassen sich alle Techniken des Aikidō auf Schneide-, Blockade- und Hebelbewegung mit dem Schwert (Bokken), bzw. dem Stock (Jo) zurück führen. Ferner gilt als ausführendes Element bei der Applikation die Widerstandslosigkeit einer Technik als erstrebenswert. Der Grund liegt darin, dass nur eine widerstandslos ausgeführte Aikidō-Technik das größtmögliche Bewegungsmoment des Angreifers erhält, ohne konfrontativ und damit energieverzehrend zu wirken und dies dem Aikidōka (Aikidō-Ausübender) ermöglicht, von sich aus nur lenkenden Einfluss ohne Gewaltanwendung auszuüben.
    Unterschiede bei der Ausführung in den verschiedenen Aikidō-Stilen, und selbst auf nationaler Ebene innerhalb eines Lehrstils, lassen sich darauf zurück führen, dass deren Lehrbeauftragte aus didaktischen Gründen oder aus Selbsterfahrung und eigenem Verständnis oftmals unterschiedliche Konzepte der Bewegungsabläufe eines Angreifer definierten:
    Beispielsweise kann ein Angreifer einen beliebigen Initialangriff ausführen, welcher von einem Aikidōka durch Ausweichen oder anderweitig neutralisiert wird. Ob der Angreifer nun kurze Zeit zuwartet, ob er überhaupt keine Bewegung ausführt, ob er seinen Angriff komplett abbricht oder seinen Angriff durch weitere Bewegungsfolgen wieder aufnimmt, hängt nicht vom Aikidōka ab, sondern vom Angreifer. Ausschließlich aufgrund dieser Taktiken appliziert der Aikidō-Ausübende weitere Gegenmaßnahmen.
    Im Folgenden seien unterschiedliche taktische Applikationen einer Technik erläutert: Ein Angriff erfolgt mit Tsudan-Zuki – Stich mit einem Messer oder Boxhieb gegen die Körpermitte des Aikidōka. Dieser neutralisiert den Initialangriff durch eine Ausweichbewegung auf die äußere Seite des Arms des Angreifers und berührt diese nur leicht mit seiner dem Angreifer näher liegenden Hand. Diese Kontaktaufnahme dient der Positionsbestimmung und der taktilen Wahrnehmung der Folgebewegung des Angreifers.
    Zieht der Angreifer seinen ausgestreckten Arm ruckartig zurück, hat der Aikidōka die Möglichkeit, Gegenmaßnahmen in Reaktion darauf einzuleiten. Hier sei angenommen, es erfolgt die Technik Kote gaeshi mit Wirkung in der der Initialbewegung 180 Grad entgegengesetzten Richtung.
    Zieht der Angreifer den Arm nicht zurück, sondern führt einen Folgeangriff mit derselben Hand (beispielsweise bei einem Messerangriff) aus, steht dem Aikidōka ebenfalls als Gegenmaßnahme die Technik Kote gaeshi zur Verfügung – in diesem Fall als Reaktion in der Weiterführung der Angriffsbewegung und ausgeführt aus seiner weiterführenden Drehbewegung.
    Zieht der Angreifer den Arm nicht zurück, sondern führt einen Folgeangriff mit seiner zweiten Hand aus (Beispielsweise im Boxkampf), steht dem Aikidōka, neben vielen anderen Möglichkeiten, auch die Technik Kote gaeshi als Maßnahme zur Verfügung; in diesem Fall ebenfalls reaktiv und aus seiner weiterführenden Drehbewegung.
    Zieht der Angreifer den Arm nicht zurück, sondern bleibt beispielsweise aus Überraschung einen kurzen Moment stehen, kann der Aikidōka die Technik Kote gaeshi auf die Hand, proaktiv in diese zeitliche Lücke hinein, ausführen mit Drehpunkt direkt auf der Faust des Angreifers.
    Alternativ zur proaktiven Anwendung von Kote gaeshi kann der Aikidō-Ausübende mit der Applikation von Atemi-Waza (Schlag- bzw. Perkussionstechnik, wörtlich: Körpertreffer) den Kontrahenten dazu bringen, eine Abwehr- oder Folgebewegung auszuführen. Dabei liegt das Ziel von Atemi-Waza darin, den Kontrahenten lediglich zur reflexartigen Ausführung einer Bewegung zu verleiten, durch deren Weiterführung der Aikidōka wiederum eine zweckdienlichen Technik ansetzen kann.


    Alle erwähnten Anwendungen dieser Technik sind in ihrem Wirkprinzip dieselben: Es erfolgt eine Handgelenkdrehung einwärts, was wuchtig ausgeführt den Angreifer zu einem Überschlag mit Drehpunkt auf der Höhe seines Unterarms verleitet (siehe: Kote gaeshi). Dieser Überschlag entsteht nicht primär darum, weil ein Hebel auf das Handgelenk wirkt, sondern er stellt einen Reflex des Angreifers dar, der damit eine Schädigung seines Handgelenks verhindern will. Der Überschlag entsteht somit vorteilhafter weise, bevor der Hebel seine Wirkung ins Handgelenk entfaltet. Diese potentielle Wirkung im Falle eines Zögerns kann nur taktil wahrgenommen werden. Für eine vom Verstand kontrollierte Erfassung treten die Gegenmaßnahmen viel zu schnell ein.


    Alle Anwendungen sind ohne eine körperliche Schädigung des Angreifers richtig und korrekt ausgeführt, weil sie die moralischen und strategischen Grundlagen des Aikidō berücksichtigen. Unterschiede liegen darin, dass im jeweiligen Aikidō-Verband seitens der technischen Lehrbeauftragten unterschiedliche didaktische Vorgehensweisen argumentiert und andere taktische Applikationen favorisiert werden.
    Technik
    Die Techniken des Aikidō machen sich physikalische Prinzipien (wie z. B.: Achsen, Hebel, Kinetik) zu Nutze, wobei die Bewegungsmuster von Schwerttechniken mit dem japanischen Katana abgeleitet sind (Ziehen, Schnitt einhändig, Schnitt zweihändig, u. a. m.). Mit fortschreitendem Training tritt Körperkraft immer mehr in den Hintergrund und wird durch Genauigkeit, Beweglichkeit und Konzentration ersetzt. Der Angriff wird im Gegensatz zu vielen anderen Kampfkünsten nicht geblockt, sondern so umgelenkt, dass der Verteidiger daraus einen Vorteil erlangt. Dabei werden im Wesentlichen zwei Prinzipien verwendet, irimi und tenkan. Irimi ist das Prinzip des „in den Angriff Eintretens und mit ihm Harmonisierens“, während man mit tenkan den Angriff mit einer Drehbewegung vorbeilässt und dabei mit ihm harmonisiert.



    Morihei Ueshiba
    Im Aikidō soll das Kokyū (呼吸), die Atemkraft, der Muskelkraft des körperlich Stärkeren überlegen sein. Genauer bezeichnet ist Kokyū der Atem, Kokyū dōsa (呼吸動作) heißt Atemkraftbewegung aus dem Seiza und Kokyū-Hō ist eine Übung zur Entwicklung der Atemkraft. Dabei ist mit Atemkraft nicht die Lungenleistung gemeint, sondern die Körperspannung (Tonus), welche in direkter Weise mit Hilfe der Atemkraft reguliert werden kann. Erstrebenswert ist ein mittleres Spannungsverhältnis zwischen hohem Tonus (Härte), welcher zur Lenkung der Bewegung beim Partner erforderlich ist, und geringem Tonus (Weichheit), welcher zur Wahrnehmung der Angriffsdynamik und zum strategischen Nachgeben verwandt wird.
    Beim Umsetzen der Techniken wird zum Lenken der Angriffsbewegung der taktilen Wahrnehmung hoher Stellenwert beigemessen. Dabei steht nicht primär die Muskelkraft im Vordergrund, sondern die Wahrnehmung der dynamischen Bewegungsrichtung des Angriffs.
    Aikidō kann von Menschen jeder Größe und jeden Alters praktiziert werden, wobei die körperliche Beanspruchung nicht unterschätzt werden sollte. Da die meisten Techniken an den Gelenken angreifen, sind diese einer höheren Belastung ausgesetzt. Ein gutes Aufwärmen und Dehnen ist zwingend notwendig. Das für Europäer ungewohnte Üben auf den Knien belastet diese besonders. Doch der respektvolle Umgang mit dem Partner und die beim Üben festgelegten Rollen ermöglichen das Üben in jedem Alter und Leistungsstand.
    Aikidō ist eine der schwerer erlernbaren Kampfkünste. Ein Schüler benötigt mehrere Jahre Übung, bis er in der Lage ist, sich wirksam zu verteidigen. Die Perfektionierung der Selbstverteidigung ist aber nicht das alleinige Ziel des Aikidō-Trainings. Einige Aikidoka sehen in einer effizienten Verteidigung nur einen Nebeneffekt in der Entwicklung des Aiki. Daher lehnen die meisten Stilrichtungen Aikidō als reine Technik zur Selbstverteidigung ab, glauben jedoch, dass Aikidō geeignet ist, effektiv zur Verteidigung eingesetzt zu werden. Da Aikidō die harmonische Auflösung einer Konfliktsituation anstrebt, kann einem Aikidoka der Kontrahent nicht egal sein, da seine Angriffsenergie für eine effektive Verteidigung intuitiv erkannt und umgeleitet werden muss.
    Da Ueshiba, der von den Aikidōka O-Sensei (翁先生, japanisch: Altehrwürdiger Lehrer, oft auch Großer Lehrer, 大先生) genannt wird, ein Experte in der Handhabung von Schwert (Katana), Speer und Stab/Stock (Bō/Jō) sowie auch im Jiu Jitsu und anderen Kampfkünsten war, beinhalten die Techniken des Aikidō zahlreiche raumgreifende und fließende Bewegungen. Diese Bewegungen werden zum Teil auch mit den althergebrachten Namen aus diesen Kampfkünsten bezeichnet.

  • Sicherlich eine sehr umfangreiche Schilderung von Aikido. Worauf ich hinauswollte ist aber folgendes:
    Es gibt im Arseanal 2070 eine umfangreiche Schilderung von Kampftechniken. Welche dieser Techniken passen denn deiner Meinung nach zu Aikido Das was du erzählst hast war ja eher der Fluff. Nun brauchen wir noch eine Umsetzun nach RAW. Und schon ist zumindestens mein SR Universum um eingie Facetten reicher...

  • Du meinst welche Maneuver zu Aikido passen ?

    Angriffsposition,Ausweichen,Blindkampf,Desorientierung,Entwaffnen,Finaler Schlag,Fußfeger,Gegenschlag,Iajutsu
    Treiben,Umklammerung,Wachsamkeit,Willenskraft fokussieren,Wurf.


    HokkaidoHai
    Medizinmann