Schamane & Hermetische

  • Hi, ich hab da mal eine vielleicht simple Frage die mir keine Ruhe lässt. Und zwar:


    Was ist der Unterschied zwischen Schmanistischen und Hermetischen Zauberern vom Rollenspiel Aspekt ist mir das ungefähr klar aber jetzt so von den Regeln und Regelungen.


    Hermetische sind für mich Gelehrte die durch Bücher und Unterricht (evtl. auch autodidaktisch lernen / können). Schamanische sind eher die spirituellen - Naturburschis ;-)


    Und was mir wichtig ist haben Schamanen nicht irgendwie was mit Abzügen wenn sie lange in einem Megaplex sind oder durch Smog oder so etwas? Ich meinte sowas gelesen zu haben. Wäre schön wenn ihr mir da etwas auf die Sprünge helfen könntet bzw. mir da mal etwas Klarheit verschaffen würdet.


    Mir würde auch theoretisch reichen wenn ich die Seitzahlen hätte zum selbst Nachschlagen. Kann auch gut sein das ich es einfach überlesen habe etc. Grundregelwerk ist SR4.01D von FanPro und die Erweiterungen Straßenmagie etc sind auch vorhanden.


    Schonmal danke für eure Mühen :-)

  • Regeltechnisch gibt es eigentlich keine Unterschiede zwischen Schamanen und Hermetikern. Und Schamane haben auch keinen generellen Abzug, wenn sie in einer Stadt leben. Im Gegenteil, es gibt ja auch Urbane oder Stadt-Totems, wie Katze oder Ratte.
    Einzelne Totems können, wie zum Beispiel Adler, schon Abzüge haben, wenn sie in einer Umwelt verschmutzen Gegend leben. Die meisten Schamanen wählen einen Mentor-Spirit, der gibt dann Modifikationen.
    Die Tradition der ein Zauberer folgt, bestimmt noch, welche Art von Geistern für einen Aspekt stehen, und auf welche Art von Geistern er zugriff hat, und hierbei unterscheidet man dann auch die Shamanistische oder die Hermetische Tradition. Spieltechnisch benutzen aber alle Magie auf eine gleiche Art, auch wenn es für den einzelnen anders "aussieht" oder sich anders "anfühlt" und jeder die Magie für sich selbst anderes interpretiert.
    Im Street Magic (englische Version) steht unter ... Paths Of Magic.. Beginn Seite 34, mehr über die Ansichten von Magie und dort kann man auch noch mehrere Tradition finden die sich von der Hermetischen und Shamanstischen unterscheiden.

  • Danke für deine schnelle und ausführliche Antwort. Also können magische Begabte nur in Fällen ihrer Totems (Schutzpatronen) Abzüge erhalten - wie du sagtest mit dem "Adler". Oder durch magische Hintergrundstrahlung?

  • Hoi Chummers!


    "Ben Midnick" schrieb:

    Also können magische Begabte nur in Fällen ihrer Totems (Schutzpatronen) Abzüge erhalten - wie du sagtest mit dem "Adler". Oder durch magische Hintergrundstrahlung?


    Also, du musst hier prinzipiell zwei Dinge auseinanderhalten:


    Das eine sind sozusagen "quasi-religiöse" Überzeugungen und Gewohnheiten, die vorgeben, was ein Zauberer als richtig oder falsch ansieht bzw. wobei er sich wohl oder unwohl fühlt. Diese Überzeugungen und Gewohnheiten spiegeln sich im gewählten Schutzpatron wider und behindern dementsprechend auch nur den Zauberer, der diesen Schutzpatron besitzt.


    Das andere ist einfach ein lokales "Ungleichgewicht" der vorhandenen Magiemenge, also ein "zu viel" oder "zu wenig" an Magie an einem bestimmten Ort. Diese (ungerichtete) Hintergrundstrahlung behindert jedes magiebegabte Wesen, dass sich in seiner Nähe aufhält.


    Du wirst also überlicherweise sowohl durch Hintergrundstrahlung als auch durch einen Schutzpatron beeinflusst.


    MfG,
    Caed

  • Das Beispiel von Adler habe ich erwähnt, im Bezug auf Abzüge für das Leben in Sprawls in Gegenden mit Umweltverschmutzung, da jemand der Adler automatisch den Nachteil "Allergie gegen Umweltverschmutzung erhält."
    Von magsicher Hintergrundstrahlung werden, wie hier auch gesagt wurde, alle magischen Wesen beeinflusst, wie Geister, Zauberer, Critter etc. Die magische Hintergrundstrahlung einer Gegend senkt für die Zeit in der man sich darin aufhält das Magieattribut (oder die Kraftstufe) des Wesens und erhöht den Entzug bei Zaubern um die angegebenen Wert. Das ist also völlig unabhängig von Deiner Tradition. (Schamane oder Hermetiker.)
    lg
    Snowcat

  • Regeltechnisch gibt es eigentlich keine Unterschiede zwischen Schamanen und Hermetikern.


    Nicht ganz.
    es gibt nur noch kleine Unterschiede
    das Entzugsattribut ist ein anderes (LOG Vs CHA ) und eine Geisterart ist anders (IIRC Geist des Menschen Vs Feuer)
    der große Unbterschied in SR4A ist die Sicht der Zauberer zur Magie, zu den Geistern.es ist also eher ein Fluff Unterschied als ein Crunch unterschied
    Und ganz Ehrlich : Ich bin echt froh darüber sowohl als SL (Ich brauche mir nicht 2 oder mehr verschiedene Regeln merken)
    als auch als Spieler (Ich weiß das die meisten Traditionen Crunchig ausbalanciert sind. jetzt ist der Große Unterschied bei den Geistern eher ob es Besessenheit oder Materialisierende Geister sind. also nur noch 2 und nicht mehr ein Dutzend verschiedene Geister wie damals bei SR3)
    ich kann mich also ganz darauf konzentrieren meinen Wildnis-Schamanane Öko/Schamanistisch zu spielen und meinen Hermetiker aus der Oberschicht Elitär, meinen in der Kanalisation lebenden Alligatorschamanen übel & gemein zu spielen ,etc.


    Die meisten Schamanen wählen einen Mentor-Spirit, der gibt dann Modifikationen.
    Oh, noch ein Punkt den ich jetzt bei SR4A klasse find :D
    Hermetiker mit Schutzpatron.
    mein Hobbit Kampfmagier hat Schutzpatron Sonne und das macht echt Laune den zu spielen


    mit frohem Tanz
    Medizinmann

  • Stimmt natürlich, wie immer hat der Medizinmann recht, die Tradition (Schamanismus und Hermetik sind zwei Traditionen und im Street Magic stehen noch mehr) bestimmt nicht nur welcher Geist für welchen Aspekt steht, sondern auch mit welchen Attributen man entzieht, hatte ich vergessen. Eine der besten Neuerungen hierbei gegenüber SR3 ist, meiner Meinung nach,dass man kein Schamane mehr sein muss, um einen Mentor Spirit zu haben.
    lg
    Snowcat

  • Auch umgekehrt wird ein Schuh draus... Schamanen ohne Totem sind aus rollenspielerischer Sicht herrlich. Ein Schamane weiß, dass alle Schutzpatrone existieren und wird ihre Stimmung und Wesenszüge in sich aufnehmen, um sein Handeln im Sinne der Geister, Natur und Elemente abzuwägen, ohne sich selbst zu fesseln.
    Endlich muss man für Fessellosigkeit und "freies" Rollenspiel nicht mehr Hermet sein (ums mal überhart zu formulieren). Ähnliches gilt selbstverständlich für Druiden, Wicca usw.


    Ben Midnick : Ja, nur mit Gabe "Schutzpatron".

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  • Noch besser: Die Tradition bezeichnet nur die Art, auf die man zaubert. Nichts anderes, keinen Lebensstil, keine Moralvorstellungen kein gar nichts! Ein Schamane kann problemlos den ganzen Tag Bücher wälzen und wissenschaftliche Abhandlungen verfassen während ein Hermetiker problemlos im Wald sitzen und Kaninchen kuscheln kann. Natürlich gibt es gewisse Regelfälle, ein Hermetiker sieht die Magie als ein wissenschaftlich erforsch- und kontrollierbares Konstrukt, zumindest darin, wie er sie benutzt. Wenn ein Hermetiker zaubert berechnet er, wie viel Mana genau für den gewünschten Effekt nötig ist, in welchem Winkel er es aus den *pseudowissenschaftlicher Ausdruck* seiner Aura fließen lassen muss und wie viel Widerstand er dabei dem Manastrom entgegen setzen muss. Dafür kann er durchaus in einem Wald sitzen und mit Kaninchen kuscheln. Klar, er wird durch diese wissenschaftliche Herangehensweise wahrscheinlich eher in einer Bibliothek sitzen um die Berechnungen zu verfeinern, um mehr Wissen über die Konvergenzpunkte der Fluktuationsstrukturen herauszufinden etc., einfach weil das besser mit dieser Art zu zaubern harmoniert, er kann aber eben auch Kaninchenkuscheln und dabei selber über die Formeln und Abstrakta nachdenken.
    Der Schamane indess zaubert, indem er sich dem Mana öffnet, es vorsichtig durch sich hindurchströmen lässt, gerade so viel, wie er braucht, und schätzt mit seiner Erfahrung ab, wie er es in seinem Geist formen muss um seinen Spruch zu wirken, fühlt, ob die Form in etwa richtig ist, oder ob er noch nachbessern muss und schickt den Spruch dann auf die Reise. Dennoch kann er sich in Büchern verkriechen und die Natur des Manas erforschen, kann wissenschaftlich berechnen, wie viel Mana er für einen St.4 Levitationszauber braucht. Aber trotzdem weiß er das auch so, kann es halt abschätzen, es ist halt nur für diesen hypothetischen Schamanen interessant mal in Maßeinheiten zu rechnen.


    All das bedeutet auf Regelseite ausschließlich einen Unterschied im Entzugsattribut und darin, welche Geister beschworen werden können, das ist alles.
    Zumindest in SR 4.

    "Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor
    älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten.
    Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."
    Sokrates (470 - 399 v. Chr.)

  • Ist auch in SR4A so geblieben. Ich mag das System in dieser Variante auch sehr... Die alten Geisterdomänen für Schamanen finde ich mittlerweile ziemlich nervig.
    Der Unterschied bei den Geistern ist, um ganz genau zu sein, dass Hermetiker einen Feuergeist und Schamanen einen Geist des Tieres bekommen. Der Rest ist ziemlich gleich.

    "There's a smell in my nostrils like burning circuits and there's a taste in my mouth like rust! Is this what it is to die?" - Albert, Android

  • Wenn ich als "Wiedereinsteiger" auch was sagen darf ist es eher eine Charauslegung welchen Weg man nimmt, oder eine eigene Grundhaltung die man hat.
    Aber wenn ich mich für die schamanistische Art entscheide, finde ich, sollte man bei der Erschaffung des Chars schon eine Vorstellung seines Wesens haben.
    Und da passt eben nicht unbedingt jedes "Totem".
    Die hermetischen Magier haben es da leichter, aber ich spiele lieber einen Schamanen, weil man sich bei der Erschaffung schon Gedanken macht wie sein Wesenszug so ist und was für eine Richtung zu einem passt und welche garnicht.


    LG


    Gent

  • Es gibt im Strassenmagie noch so etwa 20 weitere Traditionen, ich habe unter allen meinen magischen chars (6 bespielte zur Zeit) nur einen Hermetiker und keinen Schamanen.

    acid - Azrael - Brain - Dr. Strange - Flash - Jack - Jamiroquai - Mouse - Mr. Nash - Puppetmaster - Surprise - Templer

  • Zitat

    Die hermetischen Magier haben es da leichter, aber ich spiele lieber einen Schamanen, weil man sich bei der Erschaffung schon Gedanken macht wie sein Wesenszug so ist und was für eine Richtung zu einem passt und welche garnicht.


    Da sieht man wieder das Gent aus "der SR3 Ecke kommt" :mrgreen:
    in SR4A haben auch Hermetiker (und alle anderen Traditionen) Wesenszüge,kein Magier ist wie der andere.
    Einen Magier zu spielen kann genauso interessant sein wie einen Schamanen.
    Tip:
    Wenn Du mehr Spaß haben willst, löse Dich von diesem alten (verstaubten) Gedankenmuster das Schamanen NUR wild rumtanzen und NUR Geister beschwören mit Wulla Wulla
    und das Hermetiker NUR Akademiezauberer ohne Humor sind


    der mit Wulla Wulla tanzt :lol:
    Medizinmann

  • Jupp, ich habe da einen zwergischen hermetiker mit Schutzpatron Eule. Der ist ein akademischer Freak, redet mit Eule, träumt von Eule und anderes was einen etwas merkwürdigen Standpunkt auf gewisse Dinge verursacht hat. Also das wofür Schamanen von Hermetikern gerne mal für unzurechnungsfähig erklärt werden. :mrgreen:


    Mein Schamane ist inzwischen ziemlich vercybert, der ist eher pragmatisch ausgelegt und kann mit dem "Herumgehampel" und dem ganzen Mystizismus wenig anfangen, ein recht bodenständiger Kerl und sogar ein wenig gebildeter als der "Wald und Wiesen Zauberer".


    Meine Hexe habe ich an Willow orientiert, einer der Hauptcharaktere aus der Fernsehserie "Buffy - Im Bann der Dämonen". Natürlich und ohne Zweifel an der "Schwarzen Willow", nicht sehr nett und Schutzpatron Widersacher, Haarfarbe und Augenfarbe ändert sich gerne mal je nachdem welcher Geist gerade mal in ihr steckt. Ebenfalls aus pragmatischen gründen Körpermodifikationen vorgenommen.


    Ein Ork, Hermetischer Druide mit Schutzpatron Rabe, als Ausprägung von Morrigan. Auch eher ein Akademiker, im Gegensatz zu anderen Hermetischen Druiden steht er der animistischen Seite des Druidentums nicht so ablehnend gegenüber wie seine Studienkollegen aus Oxford.



    LaBamba, Medizinmann und andere haben es schon geschrieben, zum Glück gibt es keine großartigen "Charakterausprägungen" als Voraussetzung die einen einschränken, dazu noch all die anderen Traditionen aus dem SM die noch viele weitere Spektren eröffnen.




    Die Regeln sind bei allen beinahe gleich, aber das Spielgefühl ist jedesmal ein völlig anderes.