Wie gestaltet ihr eure NPCs/Gegner?

  • Ich selber verwende gerne vorhandene Archetypen / Werte von (Start-)Charakteren / Connection-Werte oder Schergen als Gegner, je nachdem, was gerade anliegt.


    Ein Wachmann bleibt immer ein Wachmann, trifft das Team auf gegnerische Runner, verwende ich Archetypen oder vorhandene Charaktere als Werte-Richtlinien, je nach Situation halt. Ich achte bei der Situation schon auf die SC's, soweit es möglich ist - z.B., wenn unter den SC's nur ein Kampf-char ist, brauche ich nicht wirklich ein Team von Straßensamurai anzusetzen. Andererseits achte ich schon darauf, das die Zusammensetzung der Opposition IP Sinn macht - kein Schmidt wird ein Team von Faces und Hackern anheuern, wenn es um ein Attentat oder einen Kampfeinsatz geht, z.B.


    Ansonsten kann es sich bei unerfahrenen SL's auch einmal Sinn machen, die zu erwartenden Würfelproben und Wahrscheinlichkeiten im angepeilten Kampf einmal grob einzuschätzen, um zu sehen, wieviel Chancen welche Seite im Kampf tatsächlich hat. Es kann sehr viel herausfordernder sein, wenn man nicht einfach ein paar Schützen hinzufügt, sondern die taktische Situation zugunsten der NSC kippt - z.B. Deckung für die Wachleute, ein Hacker/Rigger/astraler Magier, der die Runner auskundschaftet, defensive Kampfweise, um Zeit für die Verstärkung zu gewinnen, usw. Und, was hierbei auch wichtig ist: so ein NSC ist IP ein lebendes Wesen mit eigenen Zielen und Plänen. Selbst ein Wachmann hat wichtige Pläne im Spiel - zu allererst am nächsten Morgen noch wach zu werden, idealerweise nicht als Arbeitsloser, aber selbst das ist nur Sekundärziel, wenn er die Wahl hat.

    Alle meine Postings (Fragen & Hinweise) beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 4.

    "Irian" schrieb:

    "Nur weil du auch Shadowrun spielst, spielen wir noch lange nicht das gleiche Spiel!"

  • Ich wähle die NSCs (inklusive Hintergrund, Fähigkeiten und Motivation) immer so, dass sie zur Situation passen, mit leichtem Variationsspielraum. Das ist erst mal unabhängig von den Fähigkeiten der SCs. Da eine Grundvoraussetzung ist, dass Leute (in dem Fall die SCs) halbwegs passend für den jeweiligen Job ausgewählt werden, überlasse ich alle weitere Risikovermeidung den Spielern. Meine Spieler wissen, dass nicht generell jeder NSC zwingend für sie besiegbar sein muss, nur weil er in meinem Abenteuer vorkommt. Ebenso wissen sie aber auch, das ein Wachmann ein Wachmann bleibt, auch wenn ihre SCs bereits drölfhundert Karma angesammelt haben. Ansonsten funktionieren meine NSCs prinzipiell nach den selben (Spiel-)Regeln, wie die SCs und sie machen auch, gemessen an ihrer Motivation/Erfahrung Pläne, welche ggf trotz unterlegener Befähigung und Ausrüstung Probleme schaffen können.
    Man sollte auch als SL nicht zu sehr an NSCs hängen. Ich spiele einerseits grundsätzlich in brenzligen Situationen jeden NSC erstmal wie nen SC, was bedeutet, dass das eigene Überleben - außer bei ernsthaft gestörten Personen - stehts Priorität hat. Andererseits lasse ich auch jeden NSc schnell los, wenn er nicht mehr sinnvoll zu retten ist. Selbst dann, wenn ich vllt noch Pläne mit ihm hatte. Das ist dann halt Pech und bedarf ein wenig Umdisponierung von mir und IP ggf von anderen NSCs. Genau so will ich es als SL auch haben. Dann bleibt das Spiel auch für mich spannend.

    "As the sagest of sages have said: Not attempt to male-bovine defecate unto a male-bovine defecator!"
    -the fusion-phallused violator of worlds
    "Oil the squids, I'm going in!"
    -the dreaded captain Fang

  • Ich hab einen ganzen Ordner voll mit verschiedensten NPC´s für verschieden Situationen mit Werten, Waffen und Ausrüstung. So kann ich mich schnell bedienen und brauch nur die Werte der Situation anpassen das geht meißt schnell und einfach im Kopf oder per Bleistift^^ Also einmal "Vernünftige" NPC´s ausarbeiten und später beim Planen ne Sorge wehniger haben^^

  • Hab ich mir auch irgendwann mal angelegt .. so für jede erdenkliche Situationen nen NPC ... das Problem ist, dass die Gruppe in der ich mal war, (ja ich bin für unbestimmte Zeit rausgegangen (war mir zu stressig mit dem ganzen gemotze)) trotz des immer wieder (auch vom J) erwähnten "lautlosen" Vorgehens eher die NPCs umgebracht hat als sich ggfs. auch mal mit Ihnen zu verbünden.
    Gut einige NPCs hatten nicht die Motivation oder Ziele sich den Runnern an zu schließen. Aber selbst die Gehilfen vom Johnson wurden meist verraten und verkauft ...
    Da überleg ich mir manchmal, obs nicht doch besser ist 100 Grunts zu schicken :D

    Mitglied der Initiativen:
    >>> Weniger Luft mehr Feuer <<<
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  • Richtige Gegenspieler sollten wie TopRunner gebaut werden.
    Wenn es aber um allgemeine NPC's geht, dann kannst du dir die Professionalitätsstufen als Richtlinie nehmen.


    Einen Satz solltest du dir aber sehr zu Herzen nehmen, wenn du realistisch bei der Stärke der Gegner bleiben willst, aber dennoch deine Runner vor eine Gefahr stellen möchtest.


    Legion ist mein Name, denn wir sind viele. (Buch Markus Kapitel 5, Vers 9)


    Ganz einfaches Prinzip: Je mehr Gegner du hast, egal von welcher Professionalitätsstufe, desto schwieriger wird es für die Runner. Es dauert länger sie zu töten und für jeden Angriff, sei es Fern- oder Nahkampfangriff, können sie schlechter ausweichen.
    So geschah es, dass ein sehr hochmütiger und selbstüberschätzter Nahkampf-Sam gegen 10 Ganger sein jähes Ende fand.
    Trotz Schergenregeln kannst du so eine echte Gegenwehr aufbauen ;)
    Ansonsten halte dich an die Regel der 3. Mit 3 ist jedes Attribut Durchschnitt.

  • Moin,


    weil es mich so sehr nervt das ich es kommentieren muss.^^


    Legion bezeichnet in dem Zitat nicht viele Entitäten sondern eine Entität mit vielen gefangenen
    Seelen daher spricht er auch wenn er sich vorstellt in der Einzahl.


    Und ein gut genauter Nahkampfsam sollte schnell genug sein um in einer Kampfrunde von
    10 Durchschnittsgegnern 3 zu töten. Daher pro Ini Durchgang 1. Die Grunt werden wohl
    nicht mehr als 1 Ini Durchgang haben und wenn er richtig gut würfelt schafft er noch
    mehr in eine Runde. Desweiteren sollte der Sam auch schneller sein als die meisten Gegner und
    daher können sich nur noch 9 wehren.


    Daher denke ich auch wenn du wirklich eine Herausforderung für sie willst und es sich nicht
    durch die reine Zahl in die Länge gezogenen Kampf anfühlen soll nimm am besten selbstkreierte
    Npcs die dann auch mal 1-2 Stufen über dene Pcs sein dürfen.


    Für den gewöhnlichen Kampf einfach ein Standard Team das taktisch agiert und nicht
    dumm reinläuft dann braucht man auch nicht viele für viel Spaß.


    Mfg Teveshszat

  • "Teveshszat" schrieb:


    Und ein gut genauter Nahkampfsam sollte schnell genug sein um in einer Kampfrunde von
    10 Durchschnittsgegnern 3 zu töten. Daher pro Ini Durchgang 1. Die Grunt werden wohl
    nicht mehr als 1 Ini Durchgang haben und wenn er richtig gut würfelt schafft er noch
    mehr in eine Runde. Desweiteren sollte der Sam auch schneller sein als die meisten Gegner und
    daher können sich nur noch 9 wehren.


    Gewagte These...

    Be polite, be professional, but have a plan to kill everybody you meet
    - J.N.M. -

  • Moin,


    die Stelle des Grundregelwerkes möchte ich sehen.


    Bis dahin gehe ich davon aus das in einem egal wie kapitalistisch ausgeprägten
    Arbeitnehmer/geber Verhältnis allein schon wegen des guten Rufes keine
    abhännig machenenden Drogen angewendet werden. Bei Gangern stimme ich
    dir da aber zu, helfen tut das aber auch nur eher wenig.


    Daher gebe ich meinen Durchschnittssicherheitsmännern auch keine ernsthaften
    illegalen Drogen mit. Wie gesagt taktisches Vorgehen mit gegenseitiger Deckung
    und dem Wahlspruch der Amerikaner, wenn jemand von uns stibt war es eben Koleteralschaden,
    reichen völlig aus. Ja ich gehe davon aus das es den Wachleuten und Sicherheitsfirmen ( nicht
    der Polizei) im Zweifel egal ist ob sie ihre eigenen Leute im Feuergefecht treffen.
    Jedoch ist es dem Unternehmen nicht egal ob seine Arbeiter nur noch begrenzt Zurechnungsfähig sind
    ohne entsprechende Drogen. Daher keine Drogen.


    Die These ist nicht wirklich gewagt zumindest nicht wenn man von einem wirklich
    gut durchkonzipierten Nahkämpfer ausgeht. Den erwischt man nur solange safe bis
    er an dir dransteht und dann ist es zu spät.


    Mfg Teveshszat

  • Dann schau dir das NSC Kapitel an, bei Jazz steht sogar drin, dass es von Lone Star für unvercyberte Straßencops gg. die steigende Anzahl schwervercyberter Krimineller entwickelt wurde.
    Das Drogen Nachteile haben ist in SR eh so ein Ethikding, denn Slappatches gibts auch komplett ohne Suchtgefahr.


    Gruß H

  • "Cajun" schrieb:


    Gewagte These...


    Mit viel Glück kann er es schaffen. Aber die Erfahrung hat gezeigt das grosse Mengen an 3er Attribut und Fertigekeiten Gegnern ausreichend sind. Irgendwann treffen die auch mal durch Zufall. Richtig unanagenehm sind hierbei Sicherheitsleute mit Taser und Betäubugnsschlagstock. Einer allein kein Problem. Aber 10???? Das wird da schon ne echte Herausforderung....


    Ausserdem lassen solche Gegner die meisten Szenarien sehr realisitsch erscheinen...

  • Habt ihr nie gelernt, eure Umgebung zu nutzen? :P


    Auf offenem Feld sieht es wohl schlecht für den Runner aus, aber Feldschlachten haben wir auch ziemlich wenige in Shadowrun. Wenn der Runner Engpässe wie Türdurchgänge oder Deckung durch Autos/ Wände/ Müllcontainer benutzt, dann können schonmal nicht alle 10 Ganger auf einmal an den Runner ran.


    Was ein richtiger Nahkampf-SAM ist, der hat dann auch genug Würfel, um seinen Pool aufzuteilen und pro Ini-Durchgang 2 Ganger zu schlagen. Vergesst das dabei bitte nicht. :)

  • Moin,


    jo ich habe es gefunden das sie ihnen das bei der Ausrüstung mitgeben. Ich habe meine Schergen
    bisher aber meistens nicht aus dem Buch genommen sondern selber kreiert daher habe ich mich damit
    kaum beschäftigt. Ich halte es für fragwürdig das sie diese Drogen tatsächlich einsetzen und für ethisch
    nicht vertetbar hinsichlich der Konzernöffentlichkeitspolitik.


    Eine Masse an Gegnern lässt das Zenario nicht realisitsch sondern vorallem unglaubich sinnfrei lang erscheinen.
    Gutes koordiniertes Vorgehen einiger kleiner Truppen hingegen ist schon eher realistsich. Wobei ich hier
    eine 5 Mann Gruppe meine die alle Basis Optionen abdeckt.
    Wenn wir bei Realismus bleiben haben die DRogen auch Sideefekts denn ohne Grund werden die ja nicht beschrieben.
    Einfach Aufptuscher ohne gravierende Nachteile zu ermöglichen halte ich für falsch und gefährlich denn man könnte
    diese als temporäre Buffs missbrauchen und nicht als das was sie eigendlich darstellen den letzten verzweifelten Ausweg.


    Klar ist das ganze kein Spaziergang aber wirklich herausfordernd ist es auch nicht. Zumal ich in meiner Überlegung
    andere Runner außen vor gelassen habe. Und ja auch beim reinrennen wenn er schnell genug ist schafft er es in seinem ersten
    Inidurchgang mit etwas Glück bei guter Aufteilung sogar 2 auszuschalten.


    Mfg Teveshszat

  • "Harbinger" schrieb:

    Die Vorlage war aber: "Einfach reingerannt und aufs Maul bekommen"...


    :mrgreen:


    Wenn ich den SAM auf einem Ork aufbaue, bekomme ich notfalls auch das hin. Einen Troll würde ich schon wieder wegen dem Geschicklichkeitsmalus nicht nehmen (aber das ist auch blos eine Geschmacksfrage). ^^


    Teveshszat :


    Die Sicherheitsvorgehensweisen und die PR müssen ja nicht zwangsweise auf einer Linie sein und Medienberichte werden doch gerade in Shadowrun gerne mal "modifiziert". Nicht zuletzt können Konzerne Vorgänge auf exterritorialem Boden gerne mal einfach tot schweigen.


    Was nun die Vorgehensweisen der Leute angeht, das kommt doch ganz auf deren Professionalitätsstufe an. Ein SWAT-Team wird anders vorgehen als die angeheuerten Ganger aus der Nebenstraße.

  • "Harbinger" schrieb:

    Vermutlich haben findige Bürokraten da ähnliche Hürden für den dienstlichen Drogengebrauch aufgestellt wie für den Gebrauch der Dienstwaffe.
    :wink:


    Da würde ich mir weniger Sorgen machen. Moralisch orientiere ich mich bei privaten Sicherheitsdiensten eher an Blackwater als an der deutschen Polizei :twisted:

    Auch wenn es sich dir ärmlich zeigt, Ithaka betrog dich nicht.
    So weise, wie du wurdest, und in solchem Maß erfahren,
    wirst du ohnedies verstanden haben, was die Ithakas bedeuten.

  • Haffax : Da die deutsche Polizei SIcherheitskräfte in Afghanistan, dem Irak trainiert und der brasilianischen Polizei bei Formierung einiger Spezialpolizeigruppen zur Seite stand, verstehe ich den Gegensatz nicht so ganz.
    Oder sollte es besser "Gegensatz" heissen?
    Angeblich haben Polizeiausbilder aus DEU auch die geholfen die Präsidialgarde Chinas aufzubauen- vor bereits mehr als 20 jahren schon wohlgemerkt.
    "Wir" sind schon lange mit dabei und Xe Services und Co. nehmen auch deutsche "Praktiker" für unsichere Wachstumsmärkte.


    Gruß H