[IP] Sinar Temaram / Zwielicht

  • -1981-


    Scar


    Kaze fährt einfach los. Sie weiß, dass sie in jedem Fall weiter südlich suchen müssen. Hier oben sind sie so weit im Norden, dass die Japanerin nicht daran glaubt, hier irgendeine Spur von Scars Bike zu finden. Den Raja hat weiter südlich im Sprawl stattgefunden, auch wenn der vermeintliche Endpunkt in der kota tua, der Altstadt, gelegen hat.


    Ohne jede Hast steuert die japanische Elfe ihre Maschine durch die leicht überschwemmten Straßen in der Umgebung der Lagerhallen. Für Bodenfahrzeuge ist es stets ein Glücksspiel, welche Wege hier oben im Norden noch befahrbar sind und welche nicht, aber mittlerweile hat Kaze, die eine sehr aufmerksame Beobachterin ist, erkannt, dass die Bewohner des Viertels hierzu Markierungen an den noch stehenden Gebäuden angebracht haben, die auf insgesamt drei Ebenen zu funktionieren scheinen: Wege, die mit einem Boot passiert werden können bzw. allem, was als Boot herhalten muss; Wege, die mit Bodenfahrzeugen passierbar sind; und Wege, die sich zu Fuß bzw. schwimmend zurücklegen lassen. Sicherlich ist das System ohne Gewähr, aber es ist der einzige Hinweis, den Kaze hat - zusätzlich zu ihrer Spionagedrohne natürlich, die sie weiter oben fliegen lässt, um ihren Weg auszukundschaften.


    Es dauert ungefähr eine Stunde, bis sie eine der Brücken erreicht haben, die aus Muara Baru hinaus und über die Schutzmauer nach Glodok führen. Von hier aus bewegen sie sich schließlich wieder im normalen Stadtverkehr - oder zumindest dem, was hier in Jabo als normaler Verkehr gilt: eine wilde Ansammlung an Lastern, Autos, GoJeks, Drohnen, Rollern und Motorrädern, die in einem ewigen Kampf um die beste Position gefangen sind.


    "Gut festhalten", meint Kaze, kurz bevor sie Gas gibt und sich hinein wagt in dieses Bienennest aus Fahrzeugen.

  • -1982-


    Nach einer kurzen Wartezeit übermittelte Labah die gewünschten Informationen. Bewegungsdaten, Zielkoordinaten, Rennverlauf.

    Aktuelles SL Projekt " New Jersey / Love Land / Larcheime " (Foren Runs)
    Hauptcharakter: "Iwan " ( Strassensamurai )


    Erfahrener Meister und Spieler seit Edition 3.0 8)

  • -1983-


    Ozzy lässt auf seinem Bike sitzend nochmal den Blick über die spiegelnde Wasserfläche gleiten, während er wartet, dass alle aufbruchbereit sind. Er schickt die Koordinaten der Fabrik an Rico und Labah. Und gibt Naga seine Kommlink Daten frei "Kannst mich einfach kontaktieren, falls Du nicht dran bleibst."


    Er blickt Rico an "Beschränken wir uns dann auf Nebenstrecken? Die Red Suns werden vermutlich auch nicht mehr als die Hauptstraßen abdecken können."

  • -1984-


    Rico nickt Ozzy bestätigend zu.


    "Gute Idee, Oz. Die Fahrt wird so oder so ne Weile dauern."


    Rico überlässt Ozzy die Führung, positioniert sich aber so, dass er schnell die Führung übernehmen kann, sollte Ozzy mal nicht weiter wissen. Schließlich kennt sich Rico auf den Straßen Jabos unter den Blades mit am besten aus.

  • -1985-


    Labah hatte sich hinter Ozzy und Rico eingereiht, er war bewaffnet, ausgeruht und bereit.


    Aufmerksam blickte er sich nach fiesen Überraschungen der RedSuns um. Er war vorsichtig, gewarnt und hellwach.

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  • -1986-


    Scar konnte sich lebhaft an die Stelle erinnern an dem der Kampf mit dem fremden Magier stattgefunden hatte. Sie wusste noch genau wie es da aussah. Konnte sich an die Aufwinde erinnern. Wie der Sturm den Staub der Straßen weggewaschen hatte. wie sie eine ungehinderte Sicht auf die Stadt gehabt hatte. Naja fast der Regen war fast so schlimm wie der Staub. Aber es war so schwer zu beschreiben wie sie dahin gekommen ist. Nach mehreren Versuchen kamen sie dann doch an die Stelle. Dank der Route von Labah.


    Die Stelle an dem der Kampf statt gefunden hatte war ihr nicht mehr ganz so lebhaft in Erinnerung. War sie auch noch kurz da gewesene. Es war eher der Hauch des Todes, der in dem Astralraum dort geherrscht hatte. Scar war sich sicher, daß die Routeninformationen, die Labah ihnen da geschickt hatte falsch waren. Sie mussten an der Seitenstraße abbiegen. Nicht weiter gerade aus fahren um an den kleinen Platz zu kommen.

  • -1987-


    @Ozzy @Naga @Labah


    Der Weg, den die Blades und Naga durch Muara Baru nehmen, ist ungefähr jener, den kurz zuvor auch Kaze und Scar gewählt haben. Auch Rico hat die Hinweise der Viertelbewohner bereits bemerkt und mit den anderen geteilt. Da er sich die Gegend auch zuvor schon angeschaut hat, kann er die kleine Truppe sicher durch jene Bereiche lotsen, die entweder gar nicht oder zumindest nur leicht überschwemmt sind. Nachdem sie über eine der Dammbrücken aus dem verwahrlosten Distrikt herausgekommen sind, übergibt Rico die Führung wieder an Ozzy.


    Ozzy führt die Truppe auf die andere Seite des Ciliwung, aus Glodok heraus und dann in Richtung Westen, direkt hinein nach Jakarta Barat, dem alten Westteil der Stadt, der aber jetzt nur noch einen von vielen Distrikten im gewaltigen Jabo Sprawl darstellt. Obwohl auch Barat seine Konzernenklaven und Wolkenkratzer aufweist, ist der Großteil dieses riesigen Distrikt doch noch immer von der alten kampung-Struktur Jakartas geprägt, den dorf-ähnlichen Gebilden inmitten des Sprawl, die sich vor allem durch ihr undurchsichtiges Netz kleiner Straßen, Gassen und Hinterhöfe und ihre extrem dichte Bebauung auszeichnen. Hier existieren sie noch, die alten kampung-Milizen, die Vorsteher, die kebatinan, traditionelle religiöse Gruppierungen des alten javanischen Mystizismus.


    Die Fahrt durch die kampung ist anstrengend, verwirrend und dauert Stunden, aber sie sichert der kleinen Gruppe an Blades auch ein störungsfreies Vorankommen, denn für die wenigen Red Suns, die nach ihnen Ausschau halten, ist es schier unmöglich, sie in dem Labyrinth aus Gassen und Seitenstraßen zu finden.


    Schließlich erreichen sie einen der Kanäle, der sich hier von Nord nach Süd durch den Sprawl zieht. Rico schlägt eine kleine Pause vor, und angesichts der brütenden Temperaturen hat niemand etwas dagegen einzuwenden. Im Schatten einiger Palmen am Kanalufer, direkt bei einer der dicht befahrenen Straßen, lassen sich die Blades kurz bei einem kaki-lima-Händler nieder, der aus einer zerbeulten Kühlbox Getränke anbietet.


    Danach geht die Fahrt weiter. Sie führt die Truppe einige Zeit später zu den großangelegten Sportstätten, AR-Holo-Hallen, Arenen und Trainingsanlagen, die sie, genau wie die einige Zeits später in Sicht kommende Blok M, weitläufig umfahren. Die große Mitsuhama-Anlage und ihre Gartenanlagen und Konzerngebäude beäugen sie dabei argwöhnig, vermuten sie hier doch am ehesten ein Eingreifen der Red Suns. Doch der befürchtete Angriff bleibt aus.


    Nachdem sie Blok M passiert haben, erreichen sie über die Westroute Jakarta Selatan. Sofort werden Heimatgefühle wach. Die Straßen werden vertrauter.

  • -1988-


    @Ozzy @Naga @Labah


    Das Fabrikgelände ist noch immer da, wo Ozzy es in Erinnerung behalten hat. Auch den Weg dorthin hat er ohne Schwierigkeiten gefunden. Von außen wirkt das Areal verlassen, wirklich sicher können sich die Blades darüber aber erst sein, wenn sie es auch von innen durchsucht haben. Wozu die Fabrik einmal gut gewesen ist, lässt sich tatsächlich nicht mehr ohne weiteres feststellen. Der Zaun, der sie noch immer umgibt, ist an mehreren Stellen eingerissen. Am Eingang zum Gelände sind Hinweisschilder alter Machart befestigt, aber lesen kann man sie schon lange nicht mehr. Zumindest entdeckt keiner der Blades irgendwelche offensichtliche Gefahrensymbole, die auf chemische oder gar schlimmere Überbleibsel schließen lassen. Das Tor stellt kein Hindernis dar, es steht offen da. Und auch der Checkpoint ist schon lange nicht mehr besetzt.


    Auf dem Gelände selbst dominiert die eigentliche Fabrikhalle, die von einem Verwaltungsgebäude und zwei Lagerhallen umringt wird. Überall liegt Schutt, und auch einige Fahrzeug- und Drohnenwracks sind zu erkennen. Warum das ganze Areal noch nicht abgerissen und als neues Bauland erschlossen worden ist, entzieht sich dem Verständnis der Blades. Die Lage gehört ganz sicher nicht zu der besten im Sprawl, aber angesichts der dichten Bebauung und dem Hunger der Konzerne nach Bauland sind solche über längere Zeit brachliegenden Gegenden doch eher eine Seltenheit.


    "Warum das Ding wohl leersteht", spricht Rico den Gedanken, der allen durch den Kopf geht, laut aus, als sie vor dem verwahrlosten Checkpoint stehen.


    "Falls es das überhaupt tut", murmelt er dann kurze Zeit später hinterher und blickt Ozzy und Labah an.


    Scar


    Es scheint eine Ewigkeit zu dauern, bis sie die Stelle erreicht haben. Die Spuren des Kampfes sind noch deutlich zu erkennen, selbst wenn man nicht genau danach Ausschau hält. Es ist eine dieser typischen Seitenstraßen, nicht breiter als eine schmale Gasse, die es hier in Jabo überall zu geben scheint - Hinterausgänge von allen möglichen Gebäuden, Zugänge zu verwinkelten Hinterhöfen, schmale überdachte Veranden aus einfachen Betonplatten, in deren Schatten Leute ihren Mittagsschlaf abhalten oder zusammensitzen und plaudern, das Knattern von Rollern, die die Gassen als Abkürzung zwischen den größeren Straßen nehmen, alte Kabelstränge, die von Dach zu Dach reichen, ratternde Klimaanlagen, von denen das Kondenswasser hinabrieselt und nicht zu vergessen die berüchtigten 90°-Kurven. Eine solche halsbrecherische Kurve ist es, die Li in der Nacht des Raja für seinen Hinerhalt ausgewählt hat. Hier ist es auch, wo die meisten Spuren zu erkennen sind. Einschusslöcher in einer kahlen Betonwand, Risse im Asphalt, zerfetzte Fensterverkleidungen, getrocknetes Blut an den Häuserfassaden. Bikes oder gar Leichen sind natürlich keine mehr vorzufinden, dafür haben die POLRI und CrashCart gesorgt.


    Kaze wird langsamer, geht vom Gas. Scar braucht ihr nicht extra zu sagen, dass dies der Ort ist. Die Japanerin ist wachsam genug, um es selbst direkt erkannt zu haben. Dann stoppt sie ihr Bike und stellt den Motor ab. Der Verkehrslärm von den Straßen dringt zu ihnen hinüber, aber ansonsten dominieren das Rattern der Klimaanlagen und die vielfältigen Geräusche aus den Gebäuden in der direkten Umgebung.


    Scar ist nass geschwitzt. Es ist unglaublich heiß. Auch Kaze wird es nicht anders gehen. Die Luft in der Gasse scheint zu stehen, ihnen wie eine erdrückende unsichtbare Wand auf die Brust zu pressen. Aus der entgegengesetzten Richtung nähert sich ein kaki-lima-Händler der T-Kreuzung, schiebt seinen alten Wagen vor sich her, an den er einen Sonnenschirm montiert hat.


    "Selamat sore, Ibu! Wasser gefälligst? Schön kühl!", ruft er zu ihnen bereits aus der Entfernung hinüber.

  • -1989-


    Warum es in dieser Hölle immer so verdammt heiß und schwül sein musste. Scar sehnte sich nach dem verdammten Regenwetter Seattles. Sie hätte es nie für möglich gehalten. Aber so war es.


    Scar stieg vom Bike als sie den Platz des Massakers erreicht hatten. Scar fühlte auch ohne ihre Fühler in den Astralraum zu strecken die Resonanz der Gewalt.


    Sie hatte Angst den Ort zu betreten. Hatte Angst vor der Erkenntnis den der Ort ihr bringen konnte. Hatte Angst, daß die Hoffnung der Ungewissheit endgültig zerstört werden würde. Sie verlor fast den Grund aus den Augen warum sie hier her gekommen waren.


    Sie schaute zurück. Vergewisserte sich ob Kaze noch da war. Sie war ihr Halt. Ihr Anker in die Wirklichkeit.


    Dann wurde sie aus ihren verschlungenen Emotionen gerissen. Das Rumpeln des altersschwachen Wagen des Wasserhändlers brachte sie in die Wirklichkeit zurück.


    "Hi!" rief sie leicht erschöpft zurück. "Ja wir hätten gerne Wasser."


    Sie hatte Bilder einer Werbung im Kopf wie an einem ebenso heißem Tag eine Bauarbeiterin sich mit einer kalten Flasche Lemon-Fizz die heiße schwitzige Haut leicht abkühlte um dann den süßen Softdrink auf zu schrauben und dann davon zu trinken. In ihrer Fantasy wandelte sich die Bauarbeiterin zu Kaze.


    Das Rumpeln des Wagen hatte auch mit der Stille die dunklen Geister und die dunklen Gedanken vertrieben.


    Nachdem sie den Getränkehändler bezahlt hatte und Kaze eine Flasche Wasser zuwarf. -Sie hatte gleich ein paar Flasche mehr gekauft- und selber ein paar Schlucke getrunken hatte, fragte sie den Händler ob er hier oft in der Gegend ist. Sie sei auf der Suche nach jemandem und etwas. Sie stellte auch eine Vergütung für seine Auskunft in Aussicht.


    Dabei lächelte sie freundlich. Geld, ein freundliches Lächeln ... und die Aussicht auf Sex konnte sooo viele Türen öffnen. so viele "verschüttenden" Erinnerungen wecken.

  • - 1990 -


    Ozzy ist froh, dass er gleich wieder zu dem Fabrikgelände gefunden hat. Er will ja nicht so dastehen als würde er sich hier nicht auskennen. Vor allem nicht vor einem Neuen. Ein wenig gespenstisch wirkt das stille Gelände nach der Fahrt durch die engen Gassen des nie stillstehenden und bunten Sprawls.


    Als Rico die Gedanken aller laut ausspricht, nickt er nur. Das Gelände liegt einfach so da als wäre es vergessen worden, was angesichts der Größe doch sehr unwahrscheinlich ist.

    "Mir fallen gerade nur zwei Gründe ein.

    Entweder es hat mit irgendeinem Aberglaube zu tun. Oder ..."

    Er schaut sich nochmal genauer nach neueren Spuren um. Vielleicht gibt es ja doch irgendeine Markierung, Spuren oder einen Hinweis auf eine Nutzung die nur nach außen versteckt wird.

    "... es wird doch noch genutzt. Irgendeine Beteiligung der Triaden hab' ich im Ohr, vielleicht wissen ja die Nao Hsin Feng mehr. Aber schauen wir uns doch erstmal um, wie stabil die Gebäude wirklich noch sind."

  • - 1991 -


    Naga hatte versucht so gut wie möglich mit den anderen mitzuhalten. Es war einfach nicht seine Art von Terrain.

    Zumindest was die Stadt betraf. Die teilweisen Überschwemmungen störten ihn da schon weniger, denn das hatte es auf Lombok und Flores auch immer wieder gegeben.

    Das Wasser machte die Luft noch feuchter, gleichzeitig kühlte sie aber auch.


    Er liebte es durch die Gegend zu fahren und und den kühlen Wind auf der Haut zu spüren.


    Er hätte fast nicht bemerkt, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. So sehr war er mit dem Grübeln beschäftigt gewesen.

    Er wurde aus den Zeichen nicht schlau.

    Die beiden Frauen .... was hatte das zu bedeuten? Er konnte einfach nicht aufhören darüber nachzugrübeln.


    Bis Ozzy plötzlich bremste und er noch rechtzeitig bremsen konnte um nichz zu kollidieren.


    "Ma'af, Ozzy. Zuviele Gedanken für den hohlen Kopf." und damit schlug er sich zweimal auf den Schädel und begann grunzend zu lachen.


    "Kelapa Kepala Tua*, ne?" er grunzte erneut spuckte lautstark rine Betel aus und fingerte eine Kretek aus der Tasche die er sich weiter lachend in den Mund schob und sie sich ansteckte.


    Dann inhalierte er tief und blies den Rauch dann genüsslich aus bevor er sich umschaute.

    Der kräftige Geruch der Zigarette, von Tabak und Nelken, machte sich breit.


    Dann schloss er die Augen und verlagerte seine Sicht auf die Astrale Ebene.


    ____

    *Alter Kokusnus Schädel - gilt als Schimpfwort

  • -1992-


    Scar


    Der Mann lächelt und zeigt Scar dabei seine schiefen Zähne. An der T-Kreuzung kommt er mit seinem Wagen zum Halt und nickt auch Kaze freundlich zu, die ihren Helm zwar nicht abgenommen hat, aber das Visier soweit hat hochfahren lassen, damit sie etwas von dem gekühlten Wasser trinken kann.


    "Selbstverständlich, Bu. Pak Rahman kennt sich in der Gegend aus", fängt der Händler an zu plaudern.


    "Schon seit vielen Jahren kaufen die Leute hier mein Wasser und auch andere Dinge. Nie gab es eine Beschwerde. Ich liefere nur die beste Qualität."


    Pak Rahman deutet mit einem Geste seiner wettergegerbten Hand in die Richtung, aus der er gekommen ist.


    "Dort hinten gibt es eine weitere T-Kreuzung. Ich komme von links. Da beginnt mein Weg. Morgens, zur Mittagszeit und abends. Zuerst stelle ich mich immer eine Weile dort hinten in der Straße auf. Dort ist ein Callcenter mit vielen netten jungen Frauen. Die kaufen bei mir alles Mögliche, was sie so am Tag brauchen: Wasser, Kaugummis, Zigaretten, Snacks. Ich habe gehört, dass fast alles, was die Mädchen da machen, mittlerweile von Computerprogrammen erledigt werden kann, aber anscheinend gibt es wohl noch ein paar Dinge, für die man eben Menschen braucht. Ist ja auch ganz gut, nicht? Computerprogramme brauchen ja kein Wasser."


    Pak Rahman lacht.


    "Dann gehe ich diese hier Gasse lang. Weiter in diese Richtung. Gleich kommen von dort drüben... ."


    Wieder deutet Rahman in eine Richtung.


    "... die GoJek-Fahrer, die weiter vorne ihre Pause machen. Vorne ist nämlich ein etwas größerer Platz, schön schattig. Dort legen sie sich dann hin und können gleichzeitig die Mädchen aus dem Callcenter beobachten, wenn die ebenfalls ihre Pause machen. So etwas nennt man wohl eine Win-Win-Situation."


    Pak Rahman lacht wieder.


    "Aber jetzt habe ich schon so viel geredet ... was wird denn gesucht, Bu? Ich werde gerne helfen."

  • -1993-


    Labah stieg vom Bike, versteckte es am Rande einer Gasse, während der Tarnanstrich es weiter vor neugierigen Blicken schützte.


    Er nahm seine Schrotflinte vom Bike, sah sich um, ging in die Hocke und warf einen Blick in die Matrix um Geräte, Fahrzeuge oder Waffen aufzuspüren.

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  • -1994-


    @Ozzy @Labah @Naga


    Genauso nichtssagend und grau wie das Areal in Nagas Astralsicht wirkt, so ergeht es Labah auch mit seiner Suche nach Signalen anderer Kommlinks, Fahrzeuge, Waffen oder dergleichen. Zumindest der vordere Bereich der Fabrikanlage scheint wie ausgestorben. Eine wirkliche Sicherheit werden die Blades aber erst haben, wenn sie sich näher auf dem Gelände umgesehen haben, denn die massiven Gebäudestrukturen werfen nicht nur Schatten in den Astralraum, die Auren verbergen können, sondern stammen auch aus einer Zeit, als man noch mit schweren Materialien gebaut hat, die durchaus ein Hindernis für die Ausbreitung von Signalen darstellen können.

  • -1995-


    Scar blieb freundlich und lies sich nicht anmerken wie ihre Hoffnun immer mehr schwand zumindest ihr bike wieder zu finden. Wenn Li nicht zusammen mit dem Bike irgendwo war, dann war es sicherlich schon irgendwo in einem hinterhof, Garage oder noch irgendwo gelandet. Oder das Ortungssystem war ausgebaut worden und es hatte schon einen neuen Besitzer.


    Das Bike sah ja wegen seiner besonderen Beschichtung immer wie neu aus. Auch nach einer Schießerei.


    Als Pak Rahmen die GoJek-Fahrer erwähnt kann Scar nicht umhin um sich zu fragen ob die Mädels das auch so sehen würden. Sie konnte sich die Scenerie lebhaft vorstellen.


    >>>Wir sollten gleich noch mal bei den GoJek-Fahrern vorbei. Die haben eine höhere Reichweite, aber ich weis nicht was ich ihnen als Belohnung anbieten soll. Ich bin echt knapp bei Kasse.<<<


    Als dann der Wasserverkäufer fragte was Scar suchte holte sie ihr Link hervor. Kein übermäßig teures Modell, aber zeugte es doch von westlichem Wohlstand.


    Sie zeigte Pak Rahmen ein paar Bilder von Li und ihrem Bike.


    "Das ist mein Freund. Ich habe ihm mein Bike geleihen, da er seines um uns vor Gangern zu schützen opfern musste. Gestern musste er was sehr wichtiges erledigen und ist seitdem nicht mehr zurück gekehrt. Ich mache mir echt Sorgen."


    Scar musste die Tränen nicht spieln, die ihr in die Augen schossen.

  • -1996-


    Scar


    Pak Rahman schaut sich aufmerksam die Bilder an. Er stellt ein paar Nachfragen, und schon bald hat er eine Idee.


    "Ti ... sie gehört zur Nachtschicht. Ein ganz nettes Mädchen. Und sehr aufmerksam. Vielleicht hat sie etwas mitbekommen in der Nacht. Ich bringe Sie hin, Bu. Kommen Sie, kommen Sie ... ."


    Ohne darauf zu warten, ob Scar und/oder Kaze ihm wirklich folgen, packt er sich seinen Karren und macht sich auf den Weg in Richtung Bürogebäude.


    Kaze blickt zu Scar.


    >> Einen Versuch ist es wert. Mach dir keine Sorgen wegen des Geldes. <<


    Die Japanerin zückt einen Credstick, damit Scar diesen sieht, und lässt ihn dann wieder verschwinden, um keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Kaze lässt ihr Bike zurück und begleitet Scar zu Fuß.

  • -1997-


    Spark hatte die andere losfahren lassen und wollte sich gerade sammeln für das Gespräch mit dem Major, als er sich an die Nachricht dieser Elfe erinnerte.


    >> Hallo, Mr. Spark. Hier ist noch einmal Nairi von der ASPS, Direktion Jakarta. Die Angelegenheit ist dringend. Können wir uns treffen? <<


    Er seufzte. Die war vielleicht hartnäckig! Aber ASPS klang wie jemand, den man sicher nicht ZU lange warten lassen sollte.


    >> Selamat, Miss Nairi. Ich danke für die Geduld bisher. Ich bin nachher eh noch einmal unterwegs, da sollte sich ein Treffen einrichten lassen. Dort << Spark öffnete in der AR kurz die Karte und studierte kurz den Weg zu Pak Hermanns Anwesen. Dann markierte er einen belebten Platz auf dem Weg dorthin und übermittelte Nairi die Koordinaten sowie die ungefähre Uhrzeit, wobei er darauf achtete, dass er sicher vor ihr dort sein konnte. >> können wir uns treffen. <<


    Dann schickte er Rico eine Nachricht und teilte ihm mit, was er gerade ausgemacht hatte. >>Jo Rico, mich hatte schon vor dem Raja eine heiße Elfe angeschrieben, dass sie mich treffen will. ASPS, also irgendwelcher wichtiger magischer Drek. Dieses blöde Buch und diese Scheiß-Geister ziehen anscheinend weitere Bahnen. Wir treffen sie auf dem Weg zu Pak Hermann. Dies ASPS sollte eigentlich keine krummen Sachen abziehen, aber wir sollten trotzdem vorsichtig sein, so ka? <<

  • -1998-


    Ozzy zündet sich noch eine Kippe an, und lässt seinen Blick nochmal durch die Umgebung schweifen. Er hatte keine frischen Zeichen oder Spuren auf dem Gelände gesehen, aber die anderen drei scheinen sich nochmal intensiver umzuschauen und brauchen dafür wohl länger. Von Rico und Labah weiß er, dass sie sich gerne um irgendwelche Signale kümmern und dieser Naga scheint wohl tatsächlich ähnliches zu machen wie Spark. Zumindest wirkt sein Blick ähnlich verklärt, ob er genauso gut ist wird sich zeigen.

    Wenn die anderen soweit fertig scheinen, zieht er seine Altmayr Schrotflinte aus der Satteltasche und tritt seine Kippe aus.

    "Also dann mal los! Schauen wir mal was es hier so gibt."

    Und er geht dann los in Richtung der Gebäude.

  • -1999-


    Scar nickte der Runnerin dankend zu. Sie suchte ihre Hand und drückte sie. Am liebsten hätte sie sie geküsst. Stattdessen hauchte sie ihr ein "Danke" zu. Sie stand jetzt schon in ihrer Schuld. Und sie hatte keine Ahnung wie sie ihr es je zurück zahlen konnte, aber das sollte eine Sorge für später sei. Der Zahltag würden sie eh früher, denn später einholen.


    So eilte sie Pak Rahman hinterher.


    Sie wagte es kaum zu hoffen, das diese Ti sie zu Li und ihrem Bike bringen konnte.

  • -2000-


    @Ozzy @Labah @Naga


    Es ist Labah, der als Erster auf die Spuren aufmerksam wird, bevor sie dann auch Naga und Ozzy bemerken. Eigentlich ist es nur eine einzige Spur, die sich da auf dem von kleinem Geröll, Staub und den Überresten irgendwelcher alter Anlagen gesäumten Boden entlangzieht. Eine seltsame Spur - als hätte man einen großen Körper durch die Fabrikhalle geschliffen. Als Labah sich die Spur genauer anschaut, bemerkt er Einzelheiten, die ihm zuvor nicht aufgefallen sind. Es handelt sich um Ablagerungen, die sich bei näherer Betrachtung als Schuppen, wie die einer Schlange oder anderer Reptilien, herausstellen. Folgt man der Spur mit den Augen, dann erkennt man, dass sie auch draußen zu erkennen sind, wenn auch nicht so ausgeprägt. Im Inneren der Anlage führen die Spuren weiter in das Gebäude hinein.