[IP] Sinar Temaram / Zwielicht

  • -1881-


    Spark hatte Ricos Zusammenfassung zugehört und zustimmend genickt. Sie waren gerade in richtigem Chaos versunken, ganz so, als ob das Chi in wilde Aufruhr geraten war. Und es war Teil seiner Pflicht, die Linien wieder in geordnete Bahnen zu bringen.


    Spark nestelte an seinem rechten Hauer herum, spielte mit den Nägeln an den Einlegearbeiten herum, dann antwortete auch er, auch auf Ozzys Blick hin:


    "Das mit dem Major kann ich übernehmen, letztlich kann ich bestimmt am besten über die magischen Gefahren dieser Schattengeister berichten."


    Dann stellte Labah die Frage, die auch Babang schon die ganze Zeit im Kopf herum ging. Ricos Antwort war eindeutig und sie gefiehl Babang aus mehreren Gründen. Er wollte nicht, dass sich die Blades wegen irgendwelchen Rangkämpfen selbst schwächten. Und er wusste, was Labah über Scar dachte. Die Silberne war zwar ein Pulverfass, aber sie hatte mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie neben ihrem losen Mundwerk auch echt etwas drauf hatte. Drek, sie hatte eine ganze Reihe von Blades aus dem alten Hauptquartier gerettet! Und nicht zuletzt war sie ebenso ein Drake wie Li, was sie für Spark schon mal grundsätzlich interessant machte, denn die Echsen hatten ihre teils sehr eigene Form der Magie, die man so aus nächster Nähe studieren konnte.

    "So lange wir nicht wissen, was mit Li ist, ist Ricos Weg auch meiner Meinung nach der richtige! Wir müssen zusammenhalten, denn nur durch EInigkeit kommt Stärke. Das einzelne kleine Rinnsal versickert, aber zusammen können sie als reißender Fluss selbst gealtige Berge einebenen!"

  • -1881-


    Rico klopft Spark bekräftigend mit der rechten Hand auf die Schulter.


    "Gut gesprochen, Bruder."


    Er blickt in die Runde, von neuer Entschlossenheit gefesselt.


    "Ich werde mich sofort um die Kontaktaufnahme mit dem Hacker kümmern. Sobald ich mehr weiß, gebe ich dir Bescheid, Spark. Ich werde dich auch gerne zu Pak Hermanns Anwesen begleiten."

  • -1882-


    Labah nickte zustimmend, war zufrieden, das es geklärt war. Müde strich er sich durchs Gesicht, quälte sich sichtlich aufmerksam zu bleiben.


    " Wir brauchen ein HQ , was nicht zu weit weg im Niemandsland ist. Wie Ozzy schon sagte, müssen wir Präsenz zeigen. Und wir brauchen dringend neues Blut.


    Unsere Reihen müssen aufgefüllt werden. Ich will ein wenig ruhen, für welchen Ort Ihr euch auch entscheidet, Ich bin einverstanden. "


    Müde suchte er nach einem Platz für ein kurzes Nickerchen.



    Aktuelles SL Projekt " New Jersey / Love Land / Larcheime " (Foren Runs)
    Hauptcharakter: "Iwan " ( Strassensamurai )


    Erfahrener Meister und Spieler seit Edition 3.0 8)

  • -1884-


    Ozzy ist froh wie sich gleich weiterhin eine Einigkeit unter den Offizieren zeigt und nickt Rico zu.

    "Alleine sollte momentan am Besten niemand unterwegs sein."


    Ihm kommen Gerüchte, die er mal gehört hatte von einem verlassenen Fabrikgelände in Selatan in den Kopf. "Ich könnte mir mal dieses eine Fabrikgelände in Selatan anschauen, allerdings bin ich mir über den Haken, warum es verlassen ist, nicht mehr ganz sicher." Er glaubte sich zu erinnern, irgendetwas über die Triaden gehört zu haben, aber ob sie der Grund für den Leerstand waren oder irgendwelche Ansprüche geltend machten, würde man sehen müssen. Dann konnten sie die Idee immer noch kappen, wenn es nur zu mehr Problemen führen würde.

    "Sind denn alle anderen Vorschläge die mal über's Komm liefen unbrauchbar und erledigt? Die alte Schule, dieser seltsame Club am Ciliwung oder gab's noch mehr? Sonst fahr'n wir da auch noch vorbei."


    Er blickt Labah etwas nachdenklich hinterher und durch die Halle, so ganz konnte er die Verluste, die die Blades die letzten Tage erlitten hatten nicht überblicken, aber den Plan weswegen er nach Bali gereist war, konnte er erstmal getrost vergessen. Es war eindeutig, dass die Blades zuerst ihre alte Stärke wiederfinden mussten.

    "Wenn alle etwas ausgeruht sind, sollten wir so viele unserer üblichen Stellen und Touren wie möglich besetzen und auch den Sieg im Raja verbreiten." Hier würde das vielleicht nicht unbedingt auf seine Art gemacht werden, nämlich in der nächsten Bar mal auf die Theke gehauen, sondern es würde eher im Schatten über den Erfolg bei einem quasi geheimen Rennen geflüstert werden. Aber er ist sich sicher, dass der Sieg das Ansehen der Jade Blades sicherlich wieder steigern kann. Und dann würden von selbst auch wieder Anwärter kommen.

  • Perdana überlässt Gede die Führung der kleinen Gruppe. An ihrem Bike angekommen verstaut sie die Einkäufe in den Staufächern, bevor sie sich auf ihr schweres Bike setzt. Die kleine Elfe muss schon fast auf ihr Bike klettern, ist sie doch nur einen Kopf größer als der Sitz des Bikes. Dann macht sich die kleine Gruppe auf den langen Weg durch den Verkehr in Richtung der derzeitigen Unterkunft der Jade Blades.

  • -1886-


    Scar


    Die Japanerin hört Scar aufmerksam zu, obwohl sie offensichtlich sehr erschöpft ist von dem Rennen. Sie scheint auch wirklich an ihrer Geschichte interessiert. Großartig kommentiert wird das Gesagte zwar nicht, aber Scar hat dennoch das Gefühl, dass Kaze vielleicht sogar schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Auch ihr kurzes, aber eindringliches "Ich weiß, wovon du sprichst" wirkt auf Scar authentisch, auch wenn ihre eher kühle Fassade keine Anteilnahme erkennen lässt. Erst als Scar auf das Duell mit Labah zu sprechen kommt, glänzen Kazes müde Augen auf und geben damit eine deutliche Reaktion preis.


    Es wird mir sicher nicht zum Nachteil gereichen, wenn ich auch in dieser Richtung eine Bindung herstelle, denkt sich die Japanerin. Man sollte sich immer mehrere Optionen offenhalten.


    "Wir sollten in Kontakt bleiben. Ich denke, dass unsere Schicksale hier sich gar nicht so unähnlich sind. Wir sind außerdem beide keine Ganger."


    In Scars AR-Sicht erscheint eine kleine digitale Visitenkarten mit Kazes Kommcode und einem violett schimmernden Kanji, das ihren Straßennamen darstellt.


    Sie nickt Scar noch einmal zu und zieht sich dann zurück, um zu ruhen.

  • -1887-


    @Ozzy @Labah @Spark


    Für einen kurzen Moment ist Rico ein wenig über sich selbst enttäuscht, dass er noch nicht von diesem Fabrikgelände in Selatan gehört hat. Er hält sich, was die vielfältigen Gefilde der Straße angeht, für einen äußerst informierten Mann. Aber es ist in letzter Zeit auch verdammt viel los gewesen. Er darf nicht in diesen treibenden Zustand zurückfallen, in dem alles bedeutungslos scheint. Immer am Ball bleiben, Rico. Sonst frisst die Straße dich. Etwas gezwungen, denn es gibt einfach zu viele widersprüchliche Gedanken, die in seinem Inneren toben wie die Javanische See bei Sturm, zieht er sich aus dem Schlagloch zurück auf den Asphalt und befeuert seine eigene Entschlossenheit.


    "Das klingt gut, Ozzy. Ist sicher 'nen Blick wert. Die Schule wäre sicher auch nicht schlecht. Aber es hat dort diesen großen Kampf gegeben und diese ... Dinge ... ."


    Rico bricht ab. So richtig kann er nicht beschreiben, was dort geschehen ist. Spark könnte es vielleicht. Auf jeden Fall sind dort Mächte am Werk gewesen, die anders sind als alles, was Rico jemals zuvor erlebt hat. Bevor er allerdings weiter sprechen kann, erreicht die Blades eine Nachricht von Gede.


    >> Leute, ich habe gute Nachrichten. Perdana hatte beim gestrigen Rennen einen unerwarteten Helfer, der ihr gegen die POLRI geholfen hat. Er ist interessiert daran, die Blades kennenzulernen. Er ist neu im Sprawl und möchte hier Fuß fassen. Wir sind jetzt auf dem Weg zu euch. Perdana ist auch dabei. <<

  • -1888-


    Scar lies Kaze allein. Sie speicherte die Visitenkarte ab. Sie fühlte sich bei der Japanerin wohl. Lag es daran, daß sie beide Runner waren? Sonst hätte Scar nicht so freimütig vor Kaze gesprochen.


    //Gab es so etwas wie eine Seelenverwandtschaft unter Berufsgruppen, oder war das mehr?// Kazes Kommentare ließen vermuten, daß es letzteres war. Scar hatte das Gefühl, daß Kaze auf sie stand. Sie konnte nicht anders aber Scar fühlte sich geschmeichelt. Wenn sie später Zeit hatte würde sie dem auf den Grund gehen. Sie brauchte dringend Ablenkung.


    Aber jetzt musste sie zu dem Rest. Es galt Präsenz zu zeigen. Sie wollte Labah die Stirn bieten. Das Gespräch mit Kaze hatte ihr den Moment Ruhe gegönnt, die sie unbedingt gebraucht hatte um Labah wieder vor die Augen treten zu können.


    Sie fragte einen der jüngeren Blades wo die Offiziere waren. Sie verlief sich hier immer noch.


    Vor der Tür atmete sie ein paar mal kurz durch. Sie hatte immer noch das Gefühl, als sie mit Labah auf dem Bike saß und er so bedrohlich wirkte. Aber Scar war nicht umsonst eine Echse.


    Dann stieß sie die Tür auf.


    "Hi Leute was habe ich verpasst? Ich habe Kaze einen Schlafplatz angeboten. Sie könnte zu einer starken Verbündeten werden." sagte sie. Ihre Stimme fest.


    Sie stellte sich neben Rico. So konnte sie Labah gut sehen und hatte auch den Neuen im Blickfeld. Rico war hier ihr einziger wirklicher Verbündeter. Bei Spark war sie sich nie sicher.

  • -1889-


    Als die Elfe hinein kam, verdrehte Labah die Augen, schüttelte den Kopf und ging hinaus. Er suchte sich einen Platz, um sich auszuruhen und Ausschau nach den beiden chinesischen Runnern zu halten.

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  • -1890-


    Ozzy ist vollkommen überrascht als Scar in die Runde tritt. Sowohl von ihrem Auftreten als auch ihren Worten. Es wäre das erste Mal, dass ein Runner ein guter Verbündeter wäre. Die Gang und Runner sind verschiedene Welten, man macht mal 'nen Deal und dann ist es auch wieder gut. In der Regel bringen sie mehr Ärger als Nutzen.

    "Just Gangbiz" sagt er auf englisch mit einer Endgültigkeit, die wohl klar macht, dass er der Meinung ist mehr braucht sie nicht zu interessieren.

    Er fährt dann in der hiesigen Landessprache fort und schaut Scar auffordernd an. "Aber mir scheint ich hab' hier einiges verpasst, vielleicht kannst Du mich ja aufklären, während die anderen sich ausruhen."

    Er würde auf jeden Fall noch auf Gede warten und war durch die Zwangspause letzte Nacht nicht so müde wie die anderen.

  • -1891-


    Scar @Labah @Ozzy @Spark


    Rico weist Scar nicht ab, als diese sich einfach ungefragt in die Runde der Offiziere gesellt, er nickt ihr sogar grüßend zu, wenn auch seine Mimik ausdruckslos und unleserlich dabei bleibt. Innerlich muss er allerdings - und für seinen Geschmack in dieser kurzen Zeit bereits viel zu oft - aufseufzen. Du machst es wirklich nicht besser, silberne Schönheit, denkt er sich mit einem Blick in Richtung Labah, der sichtlich angepisst einfach die Runde verlässt, nachdem Scar so plötzlich aufgetaucht ist. Spark ist wie immer unergründlich, weshalb sich Ricos Aufmerksamkeit auf Ozzy richtet. Doch auch ihr zurückgekehrter Bruder, scheint Scar keine brauchbare Etikette bescheinigen zu können. Immerhin ist er höflich genug, sie anzusprechen, und Rico hofft inständig, dass die Silberne Ozzy jetzt nicht auch noch vor den Kopf stößt. Es wird Zeit, dass Gede hier mit diesem Anwärter und Perdana auftaucht. Die Leute brauchen etwas zu tun. Rico kann die Anspannung spüren. Die Gang ist trotz ihres Sieges gegen den Imam zum Großteil mit dem Gefühl in die Tiefgarage "geflüchtet", eine Niederlage eingesteckt zu haben. Für die meisten aus der Gang sind die Vorgänge, die sich in den letzten Tagen und Nächsten abgespielt haben, ohnehin völlig unverständlich. Selbst Rico nagt noch an den Zusammenhängen, hat das große Ganze noch immer nicht zufriedenstellend in seinem Kopf arrangiert, sodass es einen Sinn ergibt, mit dem er leben kann.

  • -1892-


    Spark war froh, dass ihn Rico begleiten wollte. Eigentlich mochte er es nicht wirklich, im Vordergrund zu stehen, aber was blieb denn aktuell schon anderes übrig?


    Dass Scar sich wie üblich völlig ungefragt zu einer Besprechung der Offiziere gesellte, war wieder typisch für die silberne Elfe, die entweder absolut überhaupt keine Ahnung von den Etiketten einer Gang hatte oder sich einfach komplett gar nicht darum scherte, was andere über sie und ihr Verhalten dachten. Er versuchte, sich seinen Unmut nicht anmerken zu lassen, was ihm jedoch nach Scar Worten noch etwas schwerer fiel. Ja, Kaze könnte durchaus helfen. Aber es war einfach nicht an Scar, diese Japanerin bei den Blades einzuladen.


    "So ka, vielen Dank, dass du uns dazu gefragt hast, Scar." konnte er sich daher nicht verkneifen, wobei der Satz vor Sarkasmus fürmlich troff.


    Dann richtete er die Gedanken wieder auf die mögliche Bleibe für die Blades, die Ozzy aufgetan hatte. Irgendetwas in Spark zog ihn immer ins Gerhana, unabhängig von dem Horror, den sie dort erlebt hatten. Für die Blades war etwas ungefährliches aber vermutlich erst einmal die bessere Wahl. Auch er nickte deshalb Ozzy anerkennend zu. "Prima Idee Bruder! Das sollten wir mal abchecken!"


    Ozzys Spruch in Richtung Scar kommentierte Spark mit einem Grinsen. Mal schauen, wie sich die Silberne schlagen würde ...


    Und noch viel mehr war er gespannt, wen Perdanah hier anschleppen würde. Die kleine Elfe hatte bisher immer einen guten Riecher gehabt und Spark vertraute ihr inzwischen weit genug, dass er mehr Neugier als Sorge hatte. Gedes Nachricht hatte zudem sehr positiv geklungen, wobei dies bei Gede ja fast normal war.

  • -1893-


    Das Ozzy so kurz angebunden war störte Scar. Aber als er dann fragte was so passiert war war sie doch ein wenig überrascht. Das hatte sie nicht erwartet. Auch schien er ehrlich daran interessiert zu sein von ihr zu hören was passiert war.


    "Puh wo soll ich anfangen?" sagte Scar nachdenklich. Sie war erst ein paar Tage hier und es ist so viel passiert.


    Sie erzählte wie sie mit dem Schiff gekommen war. Wie sie zu den Nao Hsin Feng kam und sie dann mit den Blades zusammen getroffen ist. Wie sie Von Rico gerettet worden war. Die Zeit mit Li im Vulkan beschrieb sie nur, daß sie an einem abegeschiedenen Ort waren. Wie die beiden sich nah gekommen waren.


    Wie Bomb sie zu einer Probe aufgefordert hatte, aber es bis jetzt einfach nicht dazu gekommen war.


    Sie erzählte von dem Anschlag auf die Moschee. Wie sie Hernanto auf dem Marktplatz geheilt hatte. Sie erzählte von dem Horror, den sie auf dem Gelände des Gerhana erlebt hatte. Wie sie mit P'an Tol sich verbündet hatten. Wie sie den mit einem Geist besessenen Iman getötet hatte. Hier erwähnte sie nicht daß sie ihn in ihrer Drakeform angegriffen hatte. Diesen Umstand umschrieb sie immer oder lies ihn komplett aus. Den Anschlag auf das HQ durch den Panzer. Wie sie versucht hatte Leben in den Trümmern zu retten. Wie viele Blades sie nur noch leblos bergen konnte.


    Sie erzählte wie sie auf dem Nachtmarkt shoppen war. Hier konnte Ozzy sehen wie sie nach dem ganzen eher frustrierenden und traurigen und gemütschweren wieder aufblühte. Ihre Augen strahlten. Das Lächeln war echt, auch wenn die Erschöpfung immer noch zu sehen war. Generell schwankten Scars Emotionen extrem. Von Erschöpft, über total panisch wie beim Angriff im Gerhana über kindliche Freude als sie von dem Shoppingtrips redete.


    Sie erzählte stolz wie sie die Barescrim beim Decker zum Narren gehalten hatte.


    Sie erzählte Ozzie von dem illegalen Rennen an dem Rico das Rennen kommentiert hatte. Wie sie mit einem BH das Rennen gestartet hatte.


    Dann erzählte sie von dem großen Rennen. Wie sie und ihr Geist Sylvie den Bikefahrer von der Straße geholt hatten. Wie sie gegen den Magier mit dem Geist bestanden hatten. Wie Sylvie, die absolut keine Kämpferin war sich so wacker geschlagen hatte.


    Sie erzählte wie sie sie Daiyu und ihren Begleiter getroffen hatten.


    Ozzy konnte ihr schwerlich folgen, da sie immer wieder sprang. Geschichtsstränge wieder aufnahm, die sie vorher nicht fertig erzählt hatte.

    Was noch erschwerend dazu kam wechselte sie immer wieder ins Englische wenn ihr Begriffe in der ihr doch noch fremden Sprache fehlten. Ein paar Mal nutzte sie sogar Begriffe aus dem Mandarin oder Sperethil.


    Zum Glück hatte Ozzy immer wieder von der Gang Nachrichten bekommen sonst wäre er komplett verloren gewesen. Aber er konnte sehen, daß die ganzen Ereignisse die junge Frau doch emotional sehr mitgenommen hatten.

    Sie trug ihr Herz auf der Zunge.


    Am Ende war sie doch erschöpft. Erschöpfter als zuvor.

  • -1894-


    Perplex und etwas fassungslos realisiert Ozzy nach dem ersten Satz, dass Scar seine Frage tatsächlich wortwörtlich beantworten wird. Er setzt noch an sie zu unterbrechen, doch da sie scheinbar zwischen den Sätzen nie Luft holen muss, lehnt er sich erstmal gegen die nächstbeste Wand und zündet sich in Ruhe eine Kippe an, während er sie reden lässt und leicht amüsiert zuhört. Sie plappert ja auch erstmal belangloses Zeug über sich selbst. Als Ozzy dann einen Hustanfall unterdrücken muss, nachdem er bei der Erwähnung von den definitiv unangebrachten Geschichten mit Rico und Li einmal zu scharf die Luft einzieht, macht er die Kippe lieber wieder aus.

    Er unterdrückt den Drang beim Aufschauen zu deutlich in Ricos Richtung zu schauen, selbst mit dem unterschiedlichen kulturellen Hintergrund bekommt Ozzy jetzt ein ziemlich deutliches Bild davon, was Labah mit "Gift auf 2 Beinen" meint.


    Zum Glück hatte Rico ihm schon kurz zuvor eine deutlich kürzere und vollkommen ausreichende Zusammenfassung der Ereignisse geliefert, sonst wäre er bei ihrer intensiven Erzählweise ziemlich schnell verloren gewesen. Zumindest alles über Geister und die ganzen magischen Details im Gerhana sind im nächsten Moment sowieso wieder so gut wie vergessen. Es hatte schon etwas tragisches wie sie ihre gesamte Erzählung noch einmal regelrecht durchlebte und Ozzy wurde zumindest bewußter, dass sie der Gang wirklich viel geholfen hatte.


    Im Endeffekt bekommt er auf seine eigentliche Frage, warum hier plötzlich nicht mehr auf die allgemeine Gangetikette geachtet wird, durch ihren ausschweifenden Vortrag doch irgendwie eine Antwort. Die Einzelheiten in ihrer Schilderung gehen ihm zwar teilweise verloren, aber ein Fakt macht sie deutlich //Sie ist wirklich komplett ahnungslos! Wenn die Geschichte nicht so viele dramatische Ereignisse für die Blades beinhalten würde, hätte er womöglich sogar laut losgelacht.

    Sie hat sich ja scheinbar bisher alleine durchgeschlagen, wie auch immer sie das überlebt hat. Er hatte zwar auch regelmäßig seine Schwierigkeiten sich den Traditionen und Verhaltensweisen hier anzupassen, aber er hatte zumindest genügend ältere Brüder und Cousins, um schon früh auf äußerst einprägsame Weise gelernt zu haben wie Gruppendynamik funktioniert.


    Er schaute kurz zu Boden und richtete sich nochmal seinen Hut, hauptsächlich um Zeit zu schinden auf der Suche nach den passenden Worten, um ihr was deutlich zu machen. Das ist definitiv nicht seine Stärke, aber irgendwie tat sie ihm auch ein wenig leid.


    Er wechselt in sein australisches Englisch in der Hoffnung, dass sie seine Worte dann möglicherweise besser begreifen kann.

    "Lis'n, sweethaat! Danke, dass Du so viel für die Blades getan hast, aber Du kannst trotzdem nicht einfach einen Platz einfordern, vor allem nicht nach ausgesprochenen Duellen und Proben. Das klärt sich schon noch! Besser Du ruhst Dich auch erstmal aus, siehst ziemlich fertig aus."

  • -1895-


    Scar hatte viel erwartet, aber nicht die Antwort von Ozzy.


    //Sie hatte doch nie irgend einen Platz gefordert. Drek sie wollte doch nur.... Ja was wollte sie eigentlich. Dazu gehören?//


    Jetzt wo Li weg war war alles anders. //Hatte sie ihren "Status" nur gehabt, weil sie die Geliebte des Bosses war?//


    Sie schaute Ozzy erst mit leeren müden Augen an. Doch dann veränderte sich ihr Blick. Er bekam etwas herausforderndes.


    "Weist du du hast recht. Wenn meine Taten mir keinen Platz in dieser Gesellschaft hier einbringen werde ich ihn wohl erkämpfen müssen."


    Die silbernen Pupillen formten sich kurz zu einer senkrechten schlitzartigen Form. Der Moment dauerte aber nur Augenblinzeln an.


    Sie stand auf.


    "Ich werde mich ausruhen. Der nächste Sturm wird sicherlich schneller als uns lieb ist über uns hereinbrechen."


    Einen Moment dachte Scar drüber nach zu Kaze zu gehen. Ihr Blick wanderte in Richtung Kazes Schlafplatz. Doch dann verwarf sie den Gedanken. Auch wenn sie jetzt wirklich die beruhigende und wohltuende Wärme eines anderen Körpers gebraucht hätte.

    Sie war sich nicht sicher wie Kaze es auffassen würde.

    Auch wusste sie nicht wie sie bei Rico stand.


    So stand sie einen Moment verloren da bis sie sich einen Schlafplatz suchte.


    Als sie die Augen schloss kamen die Tränen. Tränen der Trauer. Tränen der Einsamkeit. Tränen der Erschöpfung.

  • -1896-


    Spark war Scars Redefluss interessiert gefolgt. Wie üblich hatte die Elfe einen wahren Redeschwall hervorgebracht, dessen Handlungsträngen er nur mit Mühe folgen konnte. Dabei half ihm, dass er ja wusste, was eigentlich passiert war. Als dann Ozzy und Scar kurz ins Englische wechselten, warf er seinem Gangbruder einen kurzen fragenden Blick zu, den dieser mit einer kurzen Commnachricht beantwortete, die den Wortwechsel zusammenfasste und die grobe Übersetzung durch seines Link ergänzte.


    Spark nickte daraufhin zustimmend und erweckte so den Eindruck, dass er die Unterhaltung verstanden hatte. Dann trollte sich Scar und suchte sich einen Schlafplatz, zu Sparks Überraschung allein.


    "Okay Leute, sieht aus als ob wir einen kurzen Moment Ruhe hätten. Yon, teile trotzdem ein paar Frischlinge als Wache ein. Der Rest nimmt eine Mütze voll Schlaf, bis Gede mit Perdanah und dem Gast eintrifft! Zehn Minuten vorm Eintreffen sind alle wieder hier versammelt und fit!"


    Mit diesen Worten, die von einem kurzen Nicken Yons gefolgt wurden, suchte sich auch Spark eine Ecke zum Pennen, wobei er seine Erschöppfung wieder richtig spürte. Er ließ sich nieder und seine lezten Gedanken waren: Endlich ein Moment der RUhe ...

  • -1897-


    Wasser hat viele Gesichter. Im Bezirk Muara Baru zeigt es sich zumeist von seiner trügerischen Seite, zieht die ohnehin schon heruntergekommene Bebauung auf den Level einer post-apokalyptischen Ruinenszenerie mit sich hinab. Nahezu jede Straße, jede Gasse und jeder Hinterhof steht unter Wasser. Es ist ein beschwerliches und nicht minder gefährliches Vorwärtskommen, denn niemals ist ersichtlich, was sich unter dem trüben, mit Unrat aller Art benetzten Wasserspiegel befindet. Die Menschen hier sind indes wie überall im Sprawl äußerst erfinderisch. Da, wo das Wasser zu hoch gestiegen ist, um von den alten Rollern und Wagen durchpflügt zu werden, hat man sich improvisierte Boote geschustert, die zumeist aus leeren Transportboxen bestehen, welche die Einwohner aus den aufgegebenen Lagerhallen und Depots des ehemaligen Hafenareals entnommen haben. Mit Stangen stoßen sie sich von Häuserwänden oder liegengebliebenen Autos ab, während die seltsamsten Konstruktionen ihnen als Paddel dienen. Vor allem die Kinder sind sehr geschickt in dieser Art der Fortbewegung. Dort, wo noch immer eine Art von Nachbarschaft besteht, haben die Menschen über die schmaleren Gassen, manchmal aber sogar über die alten Straßenzüge, Bretter aus Synth-Holz oder Kunststoff gelegt, damit man von Dach zu Dach gelangen kann, ohne sich den Gefahren des Wassers auszusetzen. Denn mit dem Wasser sind auch diverse Critter gekommen, die hier auf Beutezug gehen.


    Naga hat etwas Ähnliches noch nicht gesehen, und auch Perdana ist bisher nur selten in dieser Gegend gewesen, die sich wie ein Niemandsland zwischen den neuen künstlichen Inseln der Konzerne im Norden und den Wällen von Glodok, China Town, im Süden erstreckt. Das Dröhnen der gewaltigen und oft versagenden Pumpen, die das Wasser des Ciliwung in die Javanische See befördern sollen, nimmt zu, als sich Gede - Sai hinter sich auf seinem Bike -, Perdana und Naga ihren Weg durch das Viertel suchen.


    Dann haben sie den alten Hafen und seine zerfallene Infrastruktur erreicht. Eine Reihe von Lagerhallen, einige davon allerdings schon eingestürzt, bilden den südlichen Rand dieses ehemals geschäftigen Areals, das heute vielleicht mehr als alles andere den Zerfall und Niedergang des einstigen Einheitsstaates versinnbildlicht. Hier haben die Blades für eine Weile Zuflucht gefunden. Da die Hallen auf massiven Fundamenten, versehen mit verschiedenen Rampen, ruhen, sind die meisten von ihnen noch nicht überflutet worden und bieten somit eine relativ trockene und sichere Unterkunft. Saimuns Leute nutzen diesen Ort aus diesem Grund als geheimen Lagerplatz für ihre Schmuggelwaren, haben aber aufgrund des Bündnissen, das sie seit kurzem mit den Jade Blades führen, zeitweise eine der Hallen an die Gang abgetreten.


    Pünktlich, wie von Spark gefordert, versammeln sich die Jade Blades in der Halle. Fast die gesamte Gang ist hier zusammengekommen. Yon hat die Jüngeren an der kurzen Leine, beschäftigt sie pausenlos mit irgendwelchen Aufgaben, damit sie eine Beschäftigung haben, nicht zu viel nachdenken und vor allem keine Dummheiten machen. Auch Kaze hat sich dazugesellt, hält sich aber - der Gang-Etikette folgend - am Rande, um die ganginternen Abläufe nicht stören. Dennoch zeigt sie mit ihrem Auftreten Präsenz und erinnert die Jade Blades damit wortlos daran, dass sie noch etwas mit ihnen zu besprechen hat.


    Del ist bereits früh wach. Fließendes Wasser gibt es hier keines, weshalb sie heute ohne eine Dusche auskommen muss. Aber das gilt für alle Anwesenden, weshalb sie mutig die Zähne zusammenbeißt. Das ihr zugeteilte, ebenfalls rare Trinkwasser, hat sie stattdessen zu einem Teil dazu benutzt, zumindest einige Körperregionen zu waschen, sodass sie ein kurzes Morgengebet abhalten kann, bevor sie mit ihrer eigentlichen Tätigkeit beginnt. Sie wünscht sich, Sai wäre hier. Sai ist einfach gut in allem und hat immer gute Idee. Doch heute Morgen muss Del ohne sie auskommen. Aus den mageren Vorräten, die Yons Kommando hier abgeladen hat, bereitet sie ein ansehnliches makan pagi vor, das ausreichen wird, um alle Münder zu stopfen.


    Derweil haben Teile der Gang in der Halle Sitzgelegenheiten aufgestellt, damit alle Blades und auch ihre Gäste Platz nehmen können. Bald schon wird der Geruch des abgestandenen Wassers von außerhalb der Halle vom Duft kochenden Reis, Gewürzen, Eiern und Soyfood überlagert und es kommt sogar eine Spur Geselligkeit auf.

  • -1898-


    Langsam und vorsichtig Fährt Perdana hinter Gede, Sai und Naga her. Sie kennt den Weg nicht und überlässt es Gede die kleine Gruppe anzuführen. Sie hat darauf bestanden, dass sie das Schlusslicht macht. Sie möchte nicht, dass Naga als letztes fährt. Das würde seinem Stand als Dokun nicht entsprechen. Bei der Lagerhalle angekommen wundert sie sich, dass alle auf den Beinen sind und das man auf die kleine Gruppe zu warten scheint. Gut, Naga ist ein Schamane und damit eine Persönlichkeit die man ehren und achten sollte. Aber das deswegen gleich die Ganze Gang auf ihn wartet ...


    Die kleine Elfe hält neben Gede und Sai.


    "Sai hilfst du mir bitte den Einkauf nach drinnen zu bringen? Weißt du wo die Küche ist? Wir sollten die Zutaten verkochen so lange sie noch frisch sind. Hmmm nach was richt es hier denn?"


    Perdana nickt Naga und Gede kurz zu.


    "Ich mache mich dann mal daran das Essen für die verletzten zu kochen und kümmere mich um deren Wunden."


    Sollten Gede und Naga nichts mehr von ihr wollen, dann würde sie sich mit dem Essen und dem Wasserkanister entfernen. Perdana überläßt es Gede Naga herum zu führen. Immerhin ist er mit der Gang wesentlich vertrauter als sie. Schon nach wenigen Schritten winkt sie einen der jüngeren Ganger zu und bittet ihn ihr und Sai beim Tragen zu helfen. Zudem fragt sie den jungen Ganger wo Del zu finden ist. Perdana ist in der Gang durch die Pflege der Verletzten schon ein wenig bekannt und der junge Ork hilft ihr gerne.

  • Naga folgt den anderen so gut er kann. Er ist es nicht gewohnt in der Stadt zu fahren. Zumindest nicht in einer wie Jakarta.

    Die Luft ist dick. Voller Staub und Abgasen. Die Straßen sind vollgestopft. Fette SUV und Limousinen wechseln sich mit alten Schrottkarren ab und dazwischen quetschen sich auf jeden noch so kleinen Raum Bemos und Roller.

    Zum Glück ist Perdana hinter ihm und weist ihm den Weg wenn er wieder mal die anderen in dem dichten Gewusel verloren hat.


    Dann ändert sich die Szenerie und das Wasser übernimmt die Herrschaft. Verdrängt die meisten Fahrzeuge und ebnet den Weg für kleine Boote. Die Gegend wird noch trister und verwahrloster.


    Die Fahrt ist anstrengend und lang, doch irgendwann sind sie dann dooch an ihrem Ziel angekommen und es herrscht dort Hektik und geschäftiges Treiben. Viele Leute sind auf den Beinen und alle haben scheinbar etwas zu tun.


    Der Duft von Essen zaubert ein kleines Lächeln auf Nagas missmutige Mine und lässt ihm das Wasser ihm Mund zusammen laufen.


    Als Gast folgt er einfach den anderen, lässt sich gerne alles zeigen und versucht dabei nicht im Weg zu stehen.

  • -1900-


    Scar nutzt nach einem viel zu kurzem ,aber trotzdem einigermaßen erholsamen Schlaf ihre Magie um sich vom gröbsten Drek zu befreien und auch um den schlechten Geschmack ungeputzter Zähne zu entfernen.


    Sie würde das, noch nicht mal sich selbst gegenüber zugeben, aber sie gewöhnte sich daran nicht regelmäßig - also mehrmals täglich- duschen zu können.


    Ihre Glieder taten ihr nicht mehr weh und auch ein Teil der Erschöpfung war gewichen. Von Del bekam sie einen Tee. Viel lieber hätte sie einen Soykaff gehabt aber zumindest war der kräftige Tee sehr süß.

    Sie schnappte sich ein wenig Essen und gesellte sich dann zu Kaze und fragte sie ob Kaze auch etwas Essen haben möchte. Sie beobachtete die Reaktion von Kaze genauer.

    //Konnte sie ihrem Gefühl das sie gestern hatte trauen? Hegte Kaze wirklich Gefühle für sie und wie stark waren sie.// Scar schaute Kaze an. Sie sehnte sich nach Nähe. Seid Li weg war fühlte sie sich verloren.


    Sie schaute zu Labah rüber. Heute würde sie ihn an das Duell erinnern. Sie musste ihm zeigen, daß sie nicht nur das Betthäschen von Li gewesen war.

    //Drek sie war eine Drake. Sie war etwas Besonderes.//


    Dann kamen Perdana, Ghede, Sai und ein Gast.

    //Drek sah der häßlich aus.// Scar hatte schon den ein oder anderen häßlichen Ork gesehen. Nicht alle konnten so gut wie High Party-Fashion Orks aus Seattle oder Manhattan aussehen. Aber Drek das war echt abartig. Sie konnte nicht anders aber sie empfand eine Faszination des Grauens.