[IP] Sinar Temaram / Zwielicht

  • -1781-


    Suryono hat Wort gehalten. Nachdem Labah und Perdana auf der Strecke wieder zusammengefunden haben, gedeckt von Scar aus der Luft, folgen sie der Route, die die Inspektorin übermittelt hat und gehen damit allen POLRI-Einheiten aus dem Weg. Auch die Red Suns scheinen genug eigene Sorgen zu haben oder zumindest zu zersplittert zu sein, um sie erneut aufzuspüren. Je näher sie dem Startpunkt kommen, desto unwahrscheinlicher wird es auch, dass sie den Japanern noch einmal über den Weg fahren. Und bald schon verstehen Labah und Perdana auch warum.


    Auf dem letzten Drittel lassen Perdana und Labah Scar schließlich hinter sich. Obwohl die Drake alles gegeben hat, immer wieder die Zähne zusammengebissen und all ihre Flugkünste aufgeboten hat, um jede Windböe so gut es geht zu ihrem Vorteil auszunutzen, schafft sie es einfach nicht mehr. Sie weiß zwar, wohin es geht, aber derzeit kann sie nicht mit den Fahrkünsten der beiden und der Ausdauer ihrer Maschinen mithalten. Sie muss sich damit begnügen, Sylvie an deren Seite zu lassen und selbst erst später einzutreffen. Ihr dringlichstes Anliegen ist es nun ohnehin, überhaupt noch in der Luft zu bleiben.


    Als Perdana und Labah schließlich in die Nähe des alten Busbahnhofs kommen, an dem das Rennen zu Beginn der Nacht seinen Anfang gefunden hat, drosseln beide instinktiv die Geschwindigkeit. Mehrere Reize strömen auf sie sein.


    In der AR des Raja erblicken sie erneut die heruntergekommene Szenerie des Busbahnhofs - ein dystopisches Abbild eines zentraljavanischen Fürstenhofes, eines Neo-Kraton, gespickt mit düster anmutenden Tempelreliefs und schwarz-schimmernden Pagoden, durch die der Regen hindurchfällt wie durch eine Geisterstadt.


    Außerhalb des Geländes, an dessen Rändern, Einsatzwagen der POLRI und Fahrzeuge mit den AR-Holos der Yokogawa Corp., dem japanischen Großkonzern, dem das Bauland, auf dem sich der alte Busbahnhof befindet, gehört. Anscheinend ringt man hier noch um die jeweilige Zuständigkeit. Ein Umstand, der Perdana und Labah zum Vorteil gereichen könnte.


    Und dann entdecken die Beiden noch etwas anderes. Einen weiteren Fahrer. Quer gegenüber, genauso in Deckung ausharrend wie sie. Perdana weiß sofort, dass es Kaze ist. Demnach muss auch sie fünf Pusaka gesammelt haben.

  • -1782-


    Als Perdana die ganzen Sicherheitskräfte sieht beißt sie die Zähne so fest aufeinander das sie anfangen zu knirschen. Sie muss all ihren Willen aufbieten nicht zu den Cop hinüber zu fahren und ihnen ihren Hass entgegen zu schleudern. Ihre Wut hinaus zu schreien. Waren es doch Sicherheitskräfte wie diese, welche ihren Vater zusammengeschlagen hatten. Seine Verletzungen waren so schwer gewesen, dass er daran gestorben ist. Und jetzt stehen sie hier und sind ihr im Weg.


    Dann sieht sie Kaze auf der anderen Seite des Busbahnhofs lauern. Die Augen der Elfe huschen zwischen Kaze und den Cops hin und her. Sie weiß sie muss hier gewinnen. Falsch, die Blades müssen gewinnen. Kurz erinnert sich Perdana an die Beauty und wie wichtig die Orkin für ihren Bruder und die Blades war. Das Band das Bomb und Beauty verbindet erinnert sie an ihre eigenen Schwestern und bring sie wieder zurück zur Tatsache, dass sie seit dem Tod ihrer Elter für ihre beiden Schwestern verantwortlich ist. Und jetzt auch noch zum Teil für Gedes Bruder, welcher bei ihr und ihrer Schwester lebt. Sie wendet sich an Labah und sagt:


    "Da drüben steht Kaze. Vermutlich hat sie wie wir alle Pusaka gesammelt und weiß das sie auf den Platz zurück muss. Ihre Maschine ist schneller als meine und sie ist eine verdammt gute Fahrerin. Wenn wir eine Chance haben wollen, dann müssen wir die Aufmerksamkeit der verdammten Bullen auf sie lenken und dann die Gelegenheit nutzen. Wenn wir durchs Ziel sind, dann verschwinden wir wieder. Ich schlage vor du nimmst das Com von mir. Darauf sind die Pusaka gespeichert. ich lenke die nutzlosen Bullen auf mich und Kaze und du holst den Sieg für die Blades. Wenn sie mich fassen, dann komme ich nicht so schnell in den Knast und bleibe nicht lange drin. Du bist, wenn ich das richtig mitbekommen habe, erst vor einiger Zeit aus dem Knast gekommen. Da ist die Gefahr groß, dass du länger einsitzen wirst. Sollte ich gefasst werden, dann kümmere dich bitte um meine beiden Schwestern. Gede weiß wie er sie erreichen kann."

  • -1783-


    Labah nickte grimmig, fuhr neben Perdana um das Kommlink zu übernehmen mit den Pusaka.


    " Das ist ziemlich verwegen, aber cool, Perdana. Und ja du hast Recht, ich kann nicht wieder ins Gefängnis, es wäre mein Untergang.


    Wir werden dich als Schwester in unseren Reihen aufnehmen, sobald wir wieder vereint sind. Los, lass uns starten, wir haben nur wenige Sekunden zum Vorbereiten.


    Flieg wie der Wind, kleine Perdana !"


    Labah ließ sich dann hinter Perdana fallen, beobachtete die Sicherheitskräfte und wartete auf eine Gelegenheit, sich durchzumogeln.

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  • -1784


    Scar war ein paar Meter höher geflogen. So hatte sie Labah immer noch im Blickfeld und konnte nun auch die kleine Elfe auf ihrem Bike sehen. Obwohl sie weit zurück gefallen war. Sie wusste nicht was nun passieren würde, da sie an der Kommunikation über Link nicht teil nehmen konnte. Der Sturm, die vielen Zauber und die Verletzung nagten an ihrer Kondition. Scar war noch nie für ihre Ausdauer bekannt gewesen. Und dies rächte sich nun.


    Sie hielt Ausschau nach Li. Irgendwo musste er doch sein. Sie weigerte sich daran zu glauben, daß Li bei der Schießerei dabei gewesen war. Sie wollte es nicht glauben, weil sonst müsste sie mit der Gewissheit leben, daß er nicht mehr zurück kommen würde.


    //Oder haben die Suns ihn doch noch gefangen genommen?// Wenn ja wäre er in Lebensgefahr.


    Sie flog weiter und verfolgte das Geschehen von der Ferne und hoffte rechtzeitig an zu kommen um eingreifen zu können.

  • -1785-


    Labah taucht ab. Zum ersten Mal in dieser Nacht ist er dankbar für diesen verdammten Regen. Er fällt gerade herab wie ein Vorhang, dicht und undurchdringlich. Zusammen mit seiner Tarnung und seinem Talent deckt er ihn vor den wachsamen Augen und Sensoren ihrer Widersacher. Trotzdem ist seine Aktion risikoreich, doch Perdana macht ihrem Plan alle Ehre. Er hört ihre Maschine aufjaulen, sieht sie durch den Regen hinweg rasant beschleunigen, einen Bogen beschreiben, Wasser und Schlamm aus dem aufgeweichten Baugrund aufwirbeln und den Sicherheitskräften gekonnt eine Breitseite verpassen. Er kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die Kleine hat Mumm. Dann rast sie davon, stürzt sowohl die POLRI als auch die Sicherheit der Yokogawa Corp. in heilloses Chaos.


    Die POLRI springt sofort auf Perdanas Ablenkungsmanöver an. Die Beamten haben schlechte Laune. Das Wetter setzt ihnen zu, während sie auf Befehl ihrer Vorgesetzten irgendwelchen Go-Gangern hinterher jagen, die meinen, auf den Straßen Jabotabeks ein Rennen abhalten zu müssen. Sie wissen, dass es eine Prämie für die Ergreifung dieser Individuen gibt, und auf diese sind sie scharf, denn ihr Gehalt lässt zu Wünschen übrig und ihre Ehefrauen machen ihnen das Leben schwer, hängen ihnen tagein und tagaus mit all den japanischen Produkten von Vashon Island oder Shiseido in den Ohren, die sie sich unbedingt kaufen wollen.


    Auch die Yokogawa Sicherheit ist zuerst noch auf dem Sprung, behält dann aber einen kühlen Kopf, als sie einen missbilligenden Blick der Anzugträger erntet, die hier das Sagen haben. Perdana versucht, die sie verfolgende POLRI in Richtung Kaze zu lenken, doch dann hat sie die japanische Fahrerin aus den Augen verloren. Sie ist im Regen verschwunden, genauso wie Labah. Und jetzt hat Perdana ohnehin andere Probleme. Der Einsatzwagen bereitet ihr keine Sorgen, aber bald schon schrillen die Sirenen zweier POLRI-Bikes hinter ihr, jagen sie durch die stürmende Nacht.


    Als die POLRI sich verzogen hat, packen die drei Yokogawa-Männer komapakte Nitama-Maschinenpistolen aus den Spezialhalterungen, die lautlos und geschmeidig aus der Seite des Vans herausgefahren sind. Das Bauland ist Eigentum der Yokogawa Corp. und damit exterritoriales Gebiet. Hier haben sie nichts zu befürchten.

  • -1786-


    Spark sah die vielen Leute am Startplatz und bekam durch Labah und Perdanah auch mit, dass nicht nur die Bullen hier waren sondern auch die Schergen von Yokogawa. Er wusste, dass er aus dem Astralraum nicht viel unternehmen konnte, daher bedankte er sich noch einmal bei seinem Geist, der Perdanah so gut unterstützt hatte. Mit einem kurzen Kopfnicken löste sich das Wesen auf und kehrte auf seine Heimatebene zurück.


    Nun ging es darum, einen neuen Helfer zu rufen und der Wujen spürte, dass hier nicht das Wachsen und Werden von Pflanzen benötigt wurden sondern die Zeichen auf Sturm standen. Er rief nach Feuer und Feuer kam zu ihm um Furcht und Schrecken zu verbreiten. Das Mana sammelte sich, brannte hell im Astralraum auf und formte sich zu einem drachenartigen Wesen, dass ihn musterte und dann kurz grüßte. "Wujen, du benötigst Hilfe - sie sei dir gewährt. Zwei Dienste will ich dir erweisen, dann verlasse ich diese Ebene wieder!"


    Der Astralleib von Babang verneigte sich höflich, hatte der Geist ihm doch keinen Tribut abverlangt.


    Er wies auf die drei gestalten, die klobige Geräte in ihren Händen hielten, die Spark mit hoher Wahrscheinlichkeit für Waffen hielt. "Ehrenwerter geist, diese Männer halten uns auf. Tragt Furcht in ihre Herzen, lasst sie von diesem Ort fliehen! Dies ist meine erste Bitte!"

  • -1787-


    Labah hat das Areal betreten, befindet sich nun jenseits der leuchtenden AR- und Holo-Hinweise, dass es sich hierbei um Konzerngelände handelt und das Betreten strengstens verboten ist. Noch immer ist er im Stealth-Modus. Kaze kann er nicht ausmachen, noch immer fällt der Regen dicht wie ein Schleier. Die Konzernsicherheit von Yokogawa sieht er dafür umso besser. Plötzlich reißen die Männer ihre Waffen herum, blicken in seine Richtung, vorbei an den alten Aufbauten des Busterminals, die ihm zumindest vorübergehend noch einige Deckung bieten. Sie sind gute 50 Meter entfernt, leider keine unüberbrückbare Entfernung für die Produkte, die sie in ihren behandschuhten Händen halten. Irgendetwas muss ihre Aufmerksamkeit erregt haben. Er hat das Gefühl, dass sie ihn nicht direkt fixieren, aber dennoch sind sie alarmiert. Möglicherweise hat er beim Betreten des Geländes Sensoren zwischen den Hologrammen ausgelöst. In der Mitte erkennt er in seiner AR-Ansicht das Herz des Neo-Kraton, die zentrale Pagode, unter der sich der Königsthron befindet. Architektonisch fließen hier alle kosmischen Ströme zusammen und sammeln sich in der Gestalt des Herrschers, der die Welt des Mikro- und des Makrokosmos miteinander vereint. Labah ist überzeugt, dass dies sein Ziel ist.


    Dann geschehen zwei Dinge gleichzeitig, und beide stürzen die Szene in ein heilloses Chaos. Zum einen materialisiert sich in den Regenschleiern bei einem der anderen halb zerfallenen Terminals ein Flammenwesen, welches das Zwielicht der Nacht erhellt. Zum anderen hört er das Aufjaulen einer weiteren Maschine, bevor er Kaze pfeilschnell von der anderen Seite des Areals her heranschießen sieht. Sie pflügt durch den Schutt und den aufgerissenen Asphalt und hält auf die Königspagode zu. Wenn Labah jetzt nicht auch seine Tarnung aufgibt, dann wird die Japanerin ihm zuvorkommen! Im selben Moment beginnt die Yokogawa-Sicherheit zu feuern und blitzende Salven zerreißen die Regenschleier.

  • -1788-


    Labah schlich weiter über das Konzerngelände, als plötzlich sich die Situation komplett änderte. Ein Feuergeist tauchte auf, lenkte die Konzernsicherheit ab. Dann tauchte Kaze auf in höchstem Tempo und drohte Ihm davon zu fahren !


    Knurrend ließ er seine Tarnung fallen, aktivierte das Licht und drückte sich tief auf die Maschine, beschleunigte heftig und fuhr hinter Kaze her, zu Allem entschlossen. Er spürte die Verantwortung der Aufgabe und das Adrenalin durchströmte Ihn wie grünes Feuer.

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  • - 1789 -


    Der Regen und die Dunkelheit hatten sich wie ein schützender Mantel um die Silhouetten der Menschen gelegt, verbargen sie vor allzu neugierigen Blicken.

    Und obwohl der Astralraum hier, wie so oft in den großen Städten der Welt, eine zähe, graue Suppe aus Hoffnungslosigkeit und Leid und all den ganzen anderen negativen Gefühlen der metamenschlichen Rasse war, konnte man hier die Silhouetten der Menschen, ihre Auren, ihre Lebenskraft, viel einfacher entdecken. Manche leuchteten wie ein Signalfeuer in der Dunkelheit.


    Genau das war es was Azahari's Interesse geweckt hatte. Die vor Kraft strotzenden Auren, die sich unweit von ihm, nahe dem alten Busbahnhof, bewegten.


    Der starke Regen und die Dunkelheit hatten ihn gezwungen Schutz zu suchen. Er war erst vor ein paar Tagen in den Sprawl gekommen und noch auf der Suche nach einer geeigneten Bleibe.


    So saß er im ersten Stock eines aufgegebenen Bürogebäudes und blickte hinüber, Richtung Busbahnhof.

    Der Regen hatte ein wenig Abkühlung gebracht und er genoss die von außen hereinströmende Brise.

    Die Reste der gebrochenen Fensterstreben erinnerten ihn an das Grinsen des alten Straßenbettlers der beim Hafen von Komodo-Village lebte. Das Licht der Straßenbeleuchtung hob die dunklen Stummel in einem starken Kontrast hervor, während draußen der Regen niederfiel.


    Der Raum war so wie das ganze Gebäude verwahrlost umd in einem desolaten Zustand. Aber das war ihm egal. Hauptsache trocken und ein wenig geschützt.

    Denn obwohl auch er ein Jäger war gab es hier im Sprawl auch andere Raubtiere auf deren Aufmerksamkeit er gerne verzichten wollte.


    Er hockte auf einer alten Kiste und spähte nach draußen. Alleine die Anwesenheit der ganzen Sicherheitskräfte hatte bereits sein Interesse geweckt. Doch dann bemerkte er noch andere Gestalten, die trotz des Regens in der Nacht unterwegs waren.


    Er spuckte eine durchgekaute Betel aus, zog aus der Seitentasche seines Dusters eine Kretek und steckte sie sich an. Die kleine Flamme seines Lighters sicherheitshalber mit der Hand abdeckend.


    Naga tua, was ist denn da drüben los?


    Als er dann das Aufheulen der Motoren hörte und sich einige Motoräder in seine Richtung bewegten wurde er von einer unbekannten Aufregung erfasst.

    Das versprach Unterhaltsam zu werden!


    Mit schnellen Schritten sprang er die Treppen hinab, auf den Sitz seiner Maschine und gerade als er den Motor anließ jagten die Maschinen an ihm vorbei.

    Er stülpte sich noch seine Maske über bevor seine Maschine nach vorne schoss und er die Verfolgung aufnahm.

  • -1790-


    @Labah


    Instinktiv reißt Labah sein Bike zuerst nach links und dann hart nach rechts. Die beiden auf ihn abgefeuerten Salven fegen über den aufgerissenen und schlammigen Untergrund, verfehlen ihn nur knapp. Kaze, ihm gegenüber, schafft es mit einem ähnlichen Manöver, einer der Salven zu entgehen, wird dann aber von der zweiten scheinbar getroffen. Zumindest erkennt Labah, wie die Japanerin mit ihrem Bike aus dem Takt gerät. Für einen Moment lang sieht es so aus, als würde sie stürzen, doch dann fängt sie sich wieder, was jedoch deutlich auf Kosten ihrer Geschwindigkeit geht. Labah gibt noch einmal alles. Er ist verdammt gut gestartet, das weiß er. Obwohl Kaze ihm gegenüber einen Vorsprung innegehabt hat, fällt sie nun zurück. Er beschleunigt ein letztes Mal, bricht durch die AR-Ikonographie der Pagode und erreicht den Thron einen Herzschlag vor der Japanerin. Im selben Moment verschwindet das gesamte AR-Szenario des Neo-Kraton. Die pusaka leeren sich aus Perdanas Kommlink-Ansicht. Einem gewaltigen Sturm gleich löst sich der düstere Kraton in einzelne Code-Fragmente auf, fegt hinweg wie der Sturm, der in der phsysischen Welt tobt, zieht sich auf einen einzigen Punkt, dort wo Labah sich gerade befindet, zusammen und ruft in Labah das Gefühl wach, er sei das alles verschlingende Zentrum eines schwarzen Loches.


    Und dann ist es vorbei. Ein einzelnes Datenfeld ist geblieben, schwebt vor ihm, trotzt dem Regen. Es sind die Schatten auf dem wayang-Schirm, die nun vor ihm schweben, wie die Credits in einem beendeten AR-Game. In all seiner Pracht füllt Gunungan, der Weltenbaum, Labahs Sicht. Der Weltenbaum, so steht es dort geschrieben, beginnt und endet jede lakon, wie man die Stücke des Schattenspiels hierzulande nennt. Der Ausgleich ist wiederhergestellt, und was in Bewegung versetzt worden ist, ruht nun wieder. Das Rennen ist zu Ende. Die Blades haben gewonnen, sie haben - allem zum Trotz - das verdammte Raja GEWONNEN!


    Dann verschwindet Gunungan, der Weltenbaum, macht einem simplen Text platz:


    >> Begebe dich zu folgenden Koordinaten. Der Raja erwartet dich dort. <<

  • -1791-


    Die Yokogawa-Einsatztruppe hat ihr Feuer aufgeteilt. Die drei Japaner haben in dieser turbulenten Nacht durchaus mit Ärger gerechnet, nicht aber damit, dass auf Yokogawa-Gelände zwei verdammt gut getarnte Biker, praktisch aus dem Nichts kommend, wie wahnsinnig aufeinander zurasen würden und zu allem Überfluss auch noch ein Geist auf sie losgehen würde.


    Für einen der Männer, Tanaka Koji, dem jüngsten aus der Truppe, ist dies einfach zu viel. Das Gesicht zu einer Fratze der Panik erstarrt, lässt er seine Waffe einfach fallen, sodass sie ihm schwer gegen den Bauch schlägt, bevor er ohne ein weiteres Wort an seine Kollegen in Richtung Einsatzwagen flüchtet und dabei fast auf dem schlammigen Boden ausrutscht. Sein Kollege, der dienstältere Kobayashi Noritaka, ist allerdings aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Nicht nur ist der absolut regelkonforme Mitt-30er zutiefst aufgebracht über diese eklatante Verletzung des konzereigenen Territorialrechts, er ist darüber hinaus in seinen jüngere Jahren auch Mitglied der berühmten Yokogawa Firefighters gewesen und sieht es deshalb als eine Pflicht, diesem größenwahnsinnig gewordenen Stück Feuer heldenhaft die Stirn zu bieten.


    "Watanabe-San, konzentrieren Sie Ihr Feuer auf den Geist!", brüllt er dem dritten Konzernmann zu, der soeben noch damit beschäftigt gewesen ist, konzentrierte Salven auf Kaze abzufeuern, womit er sie fast von ihrem Bike gerissen hätte. Aber Kobayashi hat einfach das bessere Auge - sofort hat er erkannt, dass die Biker nicht zum Kämpfen hergekommen sind, sondern wegen Etwas, um das sich die Yokogawa-Sicherheit zu einem späteren Zeitpunkt noch kümmern kann.


    @Naga


    Seit wann hat die POLRI so schneidige Fahrer?! Oder hat er sich ausgerechnet in dieser beschissenen Sturmnacht an die übermütigen Medaillen-Sammler gehangen? Wie dem auch sei, sowohl die beiden POLRI-Bikes als auch ihr Opfer schießen schneller durch die Nacht, als er ihnen folgen kann. Wenn ihm jetzt nichts einfällt, dann werden sie ihn bald abgehangen haben.

  • -1792-


    Unter dem vereinten Feuer Kobayashis und Watanabes bricht die Flammengestalt des Geistes zusammen und verschwindet so plötzlich wie sie erschienen ist. Die beiden Yokogawa-Männer lächeln mit grimmiger Zufriedenheit und richten ihre Blicke dann in Richtung des alten Busbahnhofes. Watanabe nutzt die Sichtvergrößerung in seinen Kontaktlinsen und zoomt auf maximale Kapazität heran. Der Fahrer, den er zuvor bereits angeschossen hat, hat sein Helmvisier nach oben fahren lassen. Mit Überraschung erkennt der junge Sicherheitsgardist, dass es sich um eine attraktive Frau handelt, noch dazu eine Japanerin! Die Frau verfügt über einiges an Fahrtalent, hat ihre Maschine herumgerissen und rast nun in direkt entgegengesetzter Richtung auf den Rand des Geländes zu. Zwischen ihr und seiner Maschinenpistole befinden sich die Überreste des Busbahnhofs - Terminals, Wartebänke, tote Infosäulen. Der Schusswinkel ist mehr als schlecht, die Frau hat allem Anschein nach vor, vom Areal zu flüchten und sie ist Japanerin. Es wäre zu schade, wenn er auf eine Landsfrau schießen müsste - und noch dazu eine, die derart hinreißend ist. Stattdessen fotografiert er ihr Nummernschild und macht eine Videoaufnahme, die er statt zu seinem Dienstkommlink an sein privates Gerät weiterleitet. Vielleicht kann er mehr über sie herausfinden. Mit einem zufriedenen Lächeln, wendet er sich von ihr ab und in Richtung Tanaka, den er irgendwie wieder zur Vernunft bringen muss. Der Mann konnte etwas erleben, sich einfach vor dem Dienst zu drücken ...

  • - 1793 -


    Azahari fluchte leise vor sich hin, als die anderen Bikes begannen ihn im strömenden Regen abzuhängen. Er konnte zwar gut im Dunkeln sehen, aber die ungewohnten Straßen in einer. Er hatte das Bike günstig in Surabaya erstanden. Gut für die schlechten Straßen, aber nicht ahnend, dass er schon bald in eine Verfolgungsjagd involviert sein würde.


    "Hujan besar, Air tua. Erhöret mein Bitten!"

    Während er darauf achtete nicht ganz den Anschluss zu den anderen zu verlieren, begann er seine Macht zu sammeln und die Geister des Regens zu beschwören. Er hoffte, dass einer von ihnen seinen Ruf hören und ihm zu Hilfe kommen würde.


    Als vor ihm der Regen zu leuchten begann und die einzelnen Tropfen nicht mehr so fielen wie man es erwarten würde, sondern sich langsam die Silhouetten einer Gestalt herausbildete wusste Naga, dass ein Geist auf sein Rufen reagiert hatte.


    "Terima kasih banyak, Air Tua." , rief er dem strömenden Regen entgegen als er merkte wie sein Bike einen Schub erhielt und wieder zu den anderen Fahrern aufschloss. Es schien fast so, als würde der Regen schwächer werden um Naga ungehindert passieren zu lassen.

  • Labah versuchte weiter von der Szene zu fliehen, sich nicht mehr der Yokogawa Sicherheit zu stellen. Geduckt und die Leistungshebel aufdrehend plante er bereits per Kommlink eine entsprechende Route zum Treffen mit dem Raja.


    << Kommlink Netzwerk Blades : " Wir haben gewonnen ! Lang leben die Jade Blades ! Ich habe neue Koordinaten erhalten und wurde zu einem gebeten. Yon, Spark, Ihr müsst die Blades neu gruppieren und schützen. Ich melde mich wieder. >>

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  • -1795-


    @Labah


    Nachdem Labah das Areal verlassen und in die nächste Seitenstraße eingetaucht ist, stellt er recht schnell zwei Dinge fest: Zum einen scheint der Yokogawa-Sicherheit nicht daran gelegen, ihn zu verfolgen. Weder wird auf ihn geschossen, noch setzt sich der Einsatzwagen des Konzerns in Bewegung. Zum anderen ist es stattdessen Kaze, die sich nun an sein Heck gesetzt hat und ihn verfolgt.


    Gemeinsam rasen sie durch den Regen, vorbei an den Küchenausgängen mehrerer, nebeneinander liegender Warung, aus denen wohlig-würzige Dampfwolken in die Seitenstraße wabern und sich mit dem Geruch des Regens vermischen. Labah kann die Japanerin nicht abschütteln. Mehr noch gelingt es ihr sogar, sich neben ihn zu setzen. Ihr Helmvisier ist noch immer nach oben gefahren. Aus dem Augenwinkel sieht er ihr Gesicht, während der Rest ihres Körpers aufgrund der Chamäleonbeschichtung ihrer Montur nur verschwommen zu erkennen ist. Ihre dunkel geschminkten Augen blicken entschlossen.


    "Ohne mich hättet ihr nicht gewonnen!", ruft sie auf Bahasa Indonesia über den Lärm hinweg.


    "Ein ehrenhafter Sieger teilt seinen Gewinn!"


    @Naga und @Perdana


    Anscheinend haben sie ihn bemerkt. Eines der POLRI-Bikes wird langsamer und lässt sich zurückfallen - vermutlich, um sich hinter ihn zu setzen. Dann beginnt die Kraft des Geistes zu wirken. Zuerst sieht es nur so aus, als sei der Fahrer mit seinem Bike nur kurz aus dem Gleichgewicht geraten. Doch dann verliert er plötzlich die Kontrolle, schert nach rechts aus und rammt einen Stapel Synth-Holz, der an der rückwärtigen Fassade einer Werkstatt deponiert wurde. Kurze Zeit später bricht auch der zweite POLRI-Beamte seine Verfolgung ab, lässt von Perdana ab und macht kehrt, um seinem gestürzten Kollegen zu helfen.

    Jetzt sind nur noch Perdana und Naga übrig. Der Retter ist zum unbekannten Verfolger geworden.

  • -1796-


    Labah blickte aufmerksam zur Elfe neben sich, seine Synapsen glühten während Sie sprach und berechneten im Bruchteil von Sekunden mögliche, interessante Ergebnisse einer kurzweiligen Zusammenarbeit mit Ihr.


    " Ja, das stimmt. Und Ich bin ehrenhaft ! Ich bin Labah , einer der Offiziere der Jade Blades. "


    Er fuhr etwas näher zu Ihr und hielt Ihr die Faust für einen 'Fist Bump' hin. Sein unschuldiges und ehrliches Ork Gesicht verbarg kunstvoll mögliche List.

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  • -1797-


    @Labah


    Kazes Lippen formen ein Lächeln. Es ist kein überschwängliches Lächeln, wirklich warm oder auch nur einladend wirkt es ebenfalls nicht, obwohl es einer gewissen Schönheit nicht entbehrt. Sie beide wissen jedoch, dass sie nur zweitweilig Bündnispartner sein können - zu unterschiedlich sind einfach ihre Positionen und ihre Pläne für die Zukunft.

    Dennoch zeigt sich Kaze bereit, Labah die Führung zu überlassen. Ihre behandschuhte Hand, die im Gegensatz zu Labahs mächtiger Faust klein und zierlich wirkt, erwidert den Gruß, als sie in perfekter Choreografie nebeneinander fahren.


    "Es ist mir eine Ehre, mit dir zu fahren, Labah, Offizier der Jade Blades. Ich bin die Runnerin Kaze", ruft sie ihm förmlich zur Antwort.


    Dann lässt sich Kaze zurückfallen, bleibt aber dicht hinter dem Jade Blade. Sie ist bereit, ihm überall hin zu folgen.

  • -1798-


    Scar war erschöpft. Ihre Muskeln schmerzten und ihre Flügel waren schwer. Sie setzte ihren Anflug weiter fort, aber stieg höher um nicht gleich entdeckt zu werden und um auch einen Sturzflugangriff machen zu können.


    //Drek Sylvie das war anstrengend.// Scar musste mit jemandem reden. Sie brauchte gerade seelische Unterstützung.


    //Wir haben es gleich geschafft. Die Auren da unten sind angespannt aber zeigen auch gleichzeitig Zufriedenheit.


    Da unten sind aber mehrere Auren, die den Blades feindselig gesinnt sind.// erwiderte Sylvie. Auch sie wollte ausruhen.


    //Labah und Perdana sind da. Spark ist auch da, aber in Astralform. Manche Auren sind neutral den Blades eingestellt, aber gerade die Auren in Uniformen wollen den Blades ans Leder.// fasste sie die Situation für Scar zusammen.


    //Und Li?// fragte Scar angstvoll.


    //Nein Kismet. Er ist nicht da.// sagte Sylvie so schonend wie möglich.


    Es erfasste Scar sofort eine ahnungsvolle Kälte.


    //Hatte Tod eine weitere Seele gefordert, damit sie weiter leben durfte?//

  • Perdana gibt alles um die Bullen von Labah weg zu locken und nicht selbst erwischt zu werden. Die kleine Elfe muss zugeben, dass die Cops etwas drauf haben. Aber immerhin gelingt es ihr mehr oder weniger den Abstand zu halten. Aber was ist das da im Rückspiegel? Ist da ein weiteres Bike hinter der POLRI In dem Regen und dem schlechten Licht der engen Gassen ist das sehr schwer zu sagen. Da fällt eins der POLRI Bikes zurück und ein grinsen huscht über die Lipper den kleinen Elfe.


    //Hat der Blödmann etwa das Tanken vergessen? Zuzutrauen ist das denen allemal!//


    Da knallt der Cop in den Stapel Synth-Holz und Perdana kann sich das Lachen nicht verkneifen.


    //Das Geschieht den Typen recht.//


    Die Elfe biegt rasch um eine Ecke um aus dem Blickfeld der Cops zu verschwinden. Jetzt hat sie endlich Zeit die Nachrichten aus dem Kanal der Blades zu lesen.


    << Kommlink Netzwerk Blades : " Wir haben gewonnen ! Lang leben die Jade Blades ! Ich habe neue Koordinaten erhalten und wurde zu einem gebeten. Yon, Spark, Ihr müsst die Blades neu gruppieren und schützen. Ich melde mich wieder. >>

    >>Ich bin die Blödmänner von den Cops losgeworden. Der eine ist voll in einen Stapel Holz geknallt. :-) Labah ist bei dir alles gut? Brauchts du Hilfe oder kann ich nach meiner Schwester und Gedes Bruder schauen?<<


    Aus Perdanas Sicht liegt alles weitere bei den Blades. Sie hat ihren Teil erfüllt und macht sich sorgen um die Kids. Immerhin sind sie bei dem Sturm allein und die Wellblechhütte ist jetzt nicht gerade das Gelbe vom Ei.


    Ob sie nun will oder nicht, sie muss sich selbst eingestehen, dass es ihr schon Spaß gemacht hat so durch die Stadt zu rasen und die Pusaka zu jagen und zu erringen. Verantwortungslos gegenüber ihrer kleinen Schwerter > ja und wie. Aber es hat ihr Blut in Wallung gebracht und jede Menge Adrenalin freigesetzt. Das hatte sie schon seit vielen Jahren nicht mehr so erlebt, wie in den letzten Tagen mit den Blades. Da war die Sache mit den Typen die sie umbringen wollten, die Sache mit dem Gerhana und jetzt das Rennen. All das war sehr gefährlich aber auch sehr aufregend. Soll sie das Angebot der Blades annehmen? Was werden ihre kleinen Schwestern sagen? Bis sie eine Antwort von Labah hat, fährt sie erst einmal ziellos und die kleinen Gassen und achtet auf eventuelle Verfolger.

  • - 1800 -


    Laut johlend fährt Azahari an den beiden POLRI-Bikes vorbei. Er konnte diese eingebildeten Typen noch nie ausstehen, aber hier auf Java schienen sie besonders hochnäsig zu sein.

    Der Spass schien vorbei zu sein. Doch das Bike vor ihm blieb weder stehen noch gab der Fahrer irgendein Zeichen sondern bog in die nächste Gasse um dann erneut abzubiegen.

    War dies ein neues Spiel? Azahari würde es herausfinden.

    Er blieb an dem Bike dran.