[IP] Sinar Temaram / Zwielicht

  • -1721-


    Noch immer wogt der Kampf im Astralraum über der Jl. Raya Grogol, unbeachtet von dem strömenden Verkehr unten auf der Straße und unbeeinflusst von dem tosenden Sturm, der den Sprawl immer mehr in seine Gewalt zieht. Der Kannushi, so erkennt Spark nun, ist ein mehr als fähiger Gegner, selbst in Anbetracht der Tatsache, dass sie zu zweit gegen ihn kämpfen. Sein Gewand wölbt sich, als er Sparks Attacke entgeht, während sein eigener Angriff Sparks Astralleib mit einer kurzen Welle des Schmerzes überzieht. Auch der Tengu und Sylvie befinden sich noch immer in ihrem tödlichen Tanz, während um sie herum der Sprawl im Regen versinkt.

  • -1722-


    Je mehr Zeit sie hier verbrachten desto eher würden sie verlieren. Sylvie hielt sich gut gegen den Geist, den Tengu. Scar hatte keine Ahnung was für eine Art Geist er war. Selbst die Geisterwelt war so anders als sie es kannte.

    Je länger sie mit dem feindlichen Magier, dem Kannushi kämpften desto größer war die Wahrscheinlichkeit, das ihre Freundin den Kampf verlor.


    Alles war wie weggefegt. Für Scar zählte nur noch Sylvie. Sylvie ihre Freundin, ihre treue Begleiterin, die sie seit sie ein Kind war begleitete. Bevor sie wusste was Magie war. Sylvie hatte einmal gesagt, daß sie bei ihrer Geburt in einer Sturmgepeitschten Nacht anwesend gewesen war und sich so ihr Schicksal verbunden hatte.


    Scar war das Rennen egal. Scar waren die Blades egal. Scar war egal was mit Spark passierte. Was mit ihr selbst passierte. Sie musste den Kampf gewinnen.

    Sie wusste das sie nicht auf den Verräter Drachentöter hoffen konnte. Sie wusste das sie nicht auf irgendjemand zählen konnte. Nur auf sich selbst.


    Sie spürte das Mana in dem Sturm. Sie spürte wie es an ihr zehrte. Spürte seine zerstörerische Kraft. Spürte die Urgewalt. Sie selber war eine Urgewalt. Sie war ein Drache. Ihr wahres Erbe.


    Sie öffnete ihr Maul. Ein tiefes Grollen ertönte im Sturm. Wie ein Donner, der über die Nacht rollte. Im inneren ihres Maul wurde es heller. Sehr viel heller. Tief aus ihrem innersten kam das Feuer. Das blau-weiße Feuer. In einem riesigen Feuerstoß ergoß sich das Feuer über die astralgestalt ihres Widersachers. In der physischen Ebene brannte die Luft. Regen verdampfte.

    Im Astralraum war nur ein abbild des Infernos zu sehen.


    Aber das Inferno war nur der Träger der Macht die sich im Astralraum manifestierte. Es war ein mächtiger Manablitz. Mächtiger als Scar damals gegen den Wendigo gewirkt hatte. Damals hatte sie Angst gehabt. Hatte Angst gehabt zu sterben. Diesmal gab es dieses Gefühl nicht. Sie wollte den Kannushi brennen sehen. Wollte sehen wie das Blut in seinen Adern kochte. Wie sein Gehirn eine flüssige Masse wurde.


    Scar erinnerte sich an ihren ersten Manablitz, den sie gegen einen Piraten gewirkt hatte. Er hatte keine Chance gehabt. er war ein guter Kämpfer gewesen, aber gegen die Magie konnte er sich nicht wehren. Scar fühlte noch wie erschreckend dieses Gefühl war ein Leben aus zu löschen. Nur mit der Kraft der Gedanken. Wie sie mit Terror erfühlt war als sie fühlte wie das Leben den Körper verließ.

    Das schlimmste war das sie ein Hochgefühl empfand. Sie war die Herrin über Leben und Tod gewesen. Sie hatte die Präsenz Drachentöters gespürt.


    Diesmal war es etwas anderes. Hier ging es nicht um Leben nehmen, sondern um Sylvie zu schützen.


    Sie sammelte das Mana aus dem Sturm in ihrem Innersten. Sie spürte die Macht in ihr. Spürte wie es sie verbrennen könnte. Bevor dies passierte wob sie das rohe Mana in einen tödlichen Manaspeer, der den Kanushi aufspießen sollte.


    Mit den Flammen verließ der Zauber Scar und sauste dem Kanushi entgegen. Scar hatte mehr als nur ihr Wissen und Können in diesen Zauber gelegt. Sie hatte auch ein Teil von ihr investiert.


    Wie die Flammen den Astralkörper von Außen umflossen drang der Zauber in den Körper ein und entfaltete seine Macht.


    Das viele Mana zerrte an Scars innerem aber konnte ihrem geschundenen Körper nichts weiter anhaben.

  • -1723-


    Und plötzlich ist alles vorbei ...

    Mit einem letzten, ungläubigen Schrei, den Scar und Spark eher spüren, als dass sie ihn hören, verschwindet der Kannushi. Aus dem Astralraum verdrängt wird auch sein physischer Körper nun schwer oder gar tödlich verletzt sein. Auch der Tengu ist fort, hat sich in die Weiten seiner Metaebene zurückgezogen, nachdem der Mann, der ihn in diese Welt geholt hat, aus dem Kampf ausgeschieden ist.


    Sie haben es geschafft, mit vereinten Kräften. Jetzt gilt es, den mehr als bedrängten Blades zur Hilfe zu eilen.

  • -1724-


    //Kaze, heißt das nicht Wind? Zugegeben sie fährt verdammt schnell und sicher.//


    Perdana schüttelt den Kopf. Jetzt ist es nicht an der Zeit sich über den Namen der Frau Gedanken zu machen.


    //Was sie mir da mitteilt klingt logisch. Da hat sie sich recht gut informiert. Wenn ich bedenke das ich einfach so drauf los gefahren bin. Hach//


    Perdana seufst in sich hinein. Diese Kaze hatte sich sehr viel besser auf das Rennen vorbereitet als alle Blades und sie zusammen. Wer weiß was die anderen Teilnehmer alles wissen.


    //Warum fragt sie eigentlich mich um Hilfe? Hat sie keine Teammitglieder oder nehmen die einen anderen Weg? Schon seltsam.//


    Wieder schweifen Perdanas Gedanken etwas ab. Dann bekommt sie mit, dass sie Kaze noch nicht geantwortet hat.


    >>Das was du mir mitgeteilt hast klingt gut recherchiert, logisch und nachvollziehbar. Gut, wir machen es so.


    Sag mal warum hast du mich gefragt? Bist du etwa alleine unterwegs?


    Oh, ich habe noch keinen Spitznamen. Fürs Erste kannst du mich weiterhin kleine nennen.<<


    So fährt Perdana hinter Kaze durch den Sturm. Da Labah sie vor Kaze gewarnt hat schickt sie lieber eine Nachricht ans Team.


    >>Sind auf dem Weg zur Schnellstraße. Dort wo vor ein paar Tagen die Explosion war. Kaze vermutet dort ein Pusaka für das 2 Fahrer nötig sind.<<

  • -1725-


    Scar atmet aus. Sie hatte bei dem letzten Zauber wohl die Luft angehalten.


    Als der Kanushi und sein gerufener Gehilfe der Tengu verschwinden entlässt sie einen zweiten brüllenden Feuerstoß. Ein brüllen des Triumpfes und der Herausforderung. Ihre ganze Körperhaltung und die der Schwingen sind auf Konfrontation aus. Ein Drohgebärde an alle, die sich ihr in den Weg stellen wollen.


    Auch Sylvie ist erleichtert aber auch stolz auf sich selbst. Sie hatte tapfer gekämpft. Hatte dem überlegenden Tengu die Stirn geboten. Das sie wahrscheinlich über lange Sicht den Kampf verloren hätte lies sie in ihre Gedankengänge gar nicht einfließen. Sie genoß den Moment ihres Triumpfes. So ansteckend waren die Gefühle von ihrer Freundin.


    Sylvie wendet sich an Spark. "Danke ohne deine Hilfe hätten wir es vermutlich icht geschafft den Kanushi zu besiegen." Sylvie wusste das ihre silberne Freundin wahrscheinlich protestieren würde, aber das war ihr egal.


    Dann sagte sie zu beiden. "Wir sollten uns wieder unserer Aufgabe widmen und den Rennfahrern beim Rennen helfen. Ich kann gerade Li und Labah nicht sehen. Auch spüre ich nur Labah."


    Scar war zu sehr im Siegestaumel um den Worten von Sylvie genau Beachtung zu schenken.


    "Dann los. Helfen wir den Fahrern." knurrte Scar. Sylvie übersetzte es für Spark.

  • -1726-


    @Perdana:


    Die Auffahrt zur gesperrten Schnellstraße wirkt verwahrlost. Einsam und verlassen stehen die massiven Checkpoints mit ihrem Schrankensystem und trotzem dem zunehmend stärker werdenden Regen. Es ist ein ungewohnter Anblick, einen solchen Ort ohne die vielen Fahrzeuge, die hier für gewöhnlich tags wie nachts auf- und abfahren, zu erblicken. Zusätzlich zu den ohnehin bereits verschlossenen Checkpoints haben die Industriedrohnenabteilungen des japanischen Megas Mitsuhama, die für die Instandhaltung und Reparatur zuständig sind, die Auffahrten mit Drohnensperren versehen, deren orange-gelbe Warnleuchten in regelmäßigen Intervallen Lichtkegel durch das düstere Zwielicht senden.


    Perdana erkennt schnell, dass der einzige Weg, die Auffahrt zu erreichen und damit auf die Schnellstraße zu gelangen, die sich auf den mächtigen Fundamenten über den normalen Verkehr erhebt, die Absperrungen am Rande darstellen. Durch den Regen hinweg blickt Kaze sie an, das Visier ihres Helmes wieder geöffnet, um den direkten Augenkontakt mit ihr zu suchen.


    "Ich denke, du hast erkannt, was zu tun ist", spricht die japanischen Elfe über das Donnergrollen hinweg.


    Perdana schätzt die Strecke. Es sind sicherlich mindestens 15 Meter, die sie über die Leitplanke aufwärts fahren müssen, bevor sie wieder auf die Straße zurücksetzen können und die Barrieren damit hintersich gelassen haben. Von Vorteil ist natürlich, dass die Planken hier enorm massiv und entsprechend breit sind. Für ein Motorrad keine unmögliche Aufgabe. Dennoch wird es kein leichtes Unterfangen, wie sie ganz genau weiß. Eine Windböe reicht aus, um ihre Stabilität zu gefährden und sie im schlimmsten Fall entweder auf den Straßenbereich zwischen den Barrieren stürzen zu lassen oder komplett von der Auffahrt hinab.


    "Bist du bereit?"

  • -1727-


    Bisher hat Kaze immer auf sie Rücksicht genommen und ihr damit indirekt gezeigt, dass sie zwar höflich ist, aber auch das Perdana schlechter als Kaze ist. Jetzt und hier war nicht der Zeitpunkt für lange Reden. Es galt ein Rennen zu gewinnen. Die Leitplanken waren zwar recht massiv aber auch nicht besonders breit. Folglich konnten die beiden Frauen nur hintereinander Fahren, bis sie wieder auf die Straße zurück konnten. Jetzt wurde es mal Zeit, dass Kaze hinter Perdana her fährt. Perdana nickt deutlich mit dem Kopf auf die Frage ob sie bereit ist und gibt Gas. So langsam hat sie sich an die doch recht ungewöhnliche Beschleunigung ihres Bikes gewöhnt und kann sie besser einschätzen. Sich richtet ihr Bike aus und macht sich daran die 15m lange Strecke, welche die beiden Frauen auf der Leitplanke lang fahren müssen, zu überwinden.

  • -1728-


    @Perdana


    Zwar mit Mühe, aber doch souverän, gelingt es Perdana, die Hürde zu meistern, die zwischen ihr und der Schnellstraße liegt. Sie kann wahrlich stolz sein. Zum wiederholten Male ist sie seit Beginn des Rennens über sich hinausgewachsen, und jetzt hat sie sogar die Führung übernommen. Kurz nachdem sie wieder auf der Fahrbahn aufgesetzt hat, sieht sie durch die Rückfahrkamera, wie Kaze es ihr gleichtut. Dann rasen die zwei ungleichen Partner die Auffahrt hinauf und finden sich kurze Zeit später auf der verwaisten Schnellstraße über den Dächern der Stadt wieder. Für einen kurzen Moment ist Perdana wie berauscht. Eine völlig freie Strecke liegt vor ihnen - ein Anblick, den sie im stets überfüllten und chaotischen Sprawl bisher kein einziges Mal hat erleben dürfen. Als Kaze neben sie zieht, ist sie sich sicher, dass jetzt, in diesem Moment, die japanische Elfe ebenso fühlen muss, wie sie selbst. Ein Gefühl grenzenloser Freiheit. Und irgendwo am Horizont, erkennt sie verwaschen die bunten Lichter der Hologramme. Doch hier, in diesem Moment, gibt es nur sie und die Straße.


    Kaze beschleunigt, weiter und weiter. Aber es ist nicht nur das Gefühl dieser Freiheit, das sie dazu anleitet, immer schneller zu werden. Sicherlich hat es auch mit den beiden anderen Maschinen zu tun, die plötzlich hinter ihnen aufgetaucht sind. Zwei stromlinienförmige Gefährte - das eine gold schimmernd, das andere silber glänzend. Auch die Monturen der unbekannten Fahrer sind in diesen Farbtönen gehalten. Und sie sind schnell, verdammt schnell.

  • -1729-


    Nie hätte Perdana gedacht das sie das einmal erlebt. Die Sekunde in welcher sie gleichauf mit Kaze ist und sich die beiden Frauen ansehen dehnt sich zu Minuten aus. Zumindest ist es das was die kleine Elfe fühlt. Sie kann die Euphorie und das Gefühlt von Freiheit auch in den Augen von Kaze sehen. Doch plötzlich ist alles vorbei. Kaze beschleunigt und entfernt sich von ihr. Da erblickt Perdana den Grund dafür. Die 2 neuen Fahrer. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt Perdana nicht. Sie gibt Gas und ihre Maschine, beschleunigt durch den starken Motor aber auch durch Sparks Geist schießt nach vorne. Die kleine Elfe muss sich ordentlich festhalten und flach auf die Maschine legen, um nicht runter geworfen zu werden. Jetzt muss sie schnell sein. Schnell wie der Wind. Ja so schnell wie der Wind. Nein noch schneller. Kaze ist der Wind und sie ist vor ihr. Um gleichzeitig mit ihr über den Abgrund springen zu können muss sie Kaze einholen. Kaze kann nicht auf sie warten. Das würde nämlich bedeuten, dass Kaze an Geschwindigkeit verliert und dann eventuell den Sprung nicht schafft. Perdana presst ihren kindlichen Körper an die Maschine unter ihr um dem Wind möglichst wenig Widerstand zu bieten und dreht das Gas voll auf.

  • -1730-


    @Perdana


    Die beiden anderen Fahrer sind definitiv keine Anfänger. Vielleicht sind sie so gut wie Kaze, vielleicht sogar besser. Nichtsdestotrotz gelingt es Perdana, noch einmal alles aus ihrem Bike herauszuholen. Niemals zuvor hat sie derart beschleunigt, und sie ist auch noch niemals zuvor mit einem solchen Tempo über die Schnellstraße gerast. Jetzt benötigt sie absolute Konzentration. Zwar schirmen die massiven Stahlbetonverkleidungen an den beiden Rändern der Schnellstraße sie von den seitlichen Windböen ab, aber der unberrechenbare Sturm verzeiht dennoch keine Fehler, vor allem nicht bei dieser Geschwindigkeit. Kaze ist neben ihr. Perdana glaubt nicht, dass sie ebenfalls durch Magie unterstützt wird, aber sie hat das bessere Bike und ist eine talentierte Fahrerin. Noch ist es ihren Verfolgern nicht gelungen, näher an sie heranzukommen.


    Als die Schnellstraße sich in eine Kurve legt, erkennt Perdana die Pusaka, die sich gold-schimmernd vor dem strömenden Regen absetzen. Sie gehen wieder in die Gerade, halten auf das eingestürzte Stück der Schnellstraße zu. Es sind tatsächlich zwei Pusaka, die sie in ihrer AR-Wahrnehmung ausmacht. Das eine ist ein Lontarbuch, ein Palmblatt-Manuskript, dessen Seiten ineinandergehen wie die Teile eines Fächers. Das andere, direkt daneben thronend, ist ein prächtiger Sarong in rot und gold.

  • -1731-


    "Spark kommst du oder betreust du Perdana weiter?" fragte Scar. Sylvie übersetzte wieder.


    Scar fliegt an der Stelle vorbei an der eben noch die letzte Schlacht stattgefunden hatte. Sie konnte die Verzerrung im Astralraum nicht nur spüren, sondern auch schmecken und riechen. Oder waren es nur ihre gestärkten Sinne. Sie roch das Blut. Das dort vergossen worden war. Das Schwarzpulver der Munition, die abgefuert worden war. Sie konnte die Schreie im Astralraum nachhallen hören. Schnell wendete sie sich ab. Sie bekoam eine Gänsehaut. Zu sehr wurde sie an ihren eigenen Tod erinnert.


    Scar fliegt so schnell wie möglich weiter. Sie wollte so schnell wie möglich von der negativen Energie weg. Sylvie lotste sie in die Richtung in die Labah fuhr.

  • -1731-


    @Perdana


    Der Anblick hat etwas Überwältigendes. Die Schnellstraße steigt an, eine gerade Linie, die sich im Nichts verliert, gezeichnet vom tobenden Sturm, der über sie hinwegfegt. Am Horizont, nicht mehr als vage Schemen, die gewaltigen Wolkenkratzer und Arkologien der Konzerne, das bunte Licht ihrer Hologramme verwaschen und trüb. Und dann der Abgrund. Die Stelle, an der die Explosionen der Sprengsätze die Schnellstraße haben einbrechen lassen wie ein Gewölbe alter und brüchiger Knochen. Über diesem Schlund in die Tiefe kreisen seelenruhig und der Welt entrückt die beiden schimmernden Pusaka, wegen denen Perdana und Kaze den Sprung ihres Lebens wagen werden.


    >> Wir müssen das genau timen, Kleine ... <<


    Kommt die Nachricht der anderen Fahrerin. Und dann gehen sie in den finalen Endspurt.

  • -1733-


    "Spark kommst du oder betreust du Perdana weiter?" Spark hörte Scars Fauchen und Knurren und hoffte, dass Scars Geist, diese Sylvie die Frage der Drake richtig wiedergab.


    "Die Kleine finde ich so schnell eh nicht wieder und mein Geist ist noch bei ihr. Das wird vorerst reichen müssen." antwortete er in Richtung der beiden. Da das Band zu seinem Geist noch stark war, hoffte er, dass dies auch für Perdanah galt.


    Dann folgte er Scar und Sylvie und hoffte, dass sie Li und Labah schnell wiederfanden und die beiden wohlauf waren. Er spürte kurz darauf, dass die beiden in einem Kampf verwickelt waren. Der Astralraum war aufgewühlt durch die rohe Gewalt und die Schmerzen der Verletzten. Sie folgten der Spur der Gewalt, aber an deren Ende war niemand mehr zu finden. Erst nachdem sie zu dritt noch einmal an die Stelle zurück flogen, wo die Schießerei angefangen hatte, bemerkten sie nach gründlicher Untersuchung noch eine Spur, die zu Labah zu gehören schien. Im Gewirr der Gassen war es mühsam ihr zu folgen, aber dann sahen sie Labah, der sich auf seinem Bike durch das Labyrith kämpfte. Spark beschleunigte und hoffte, den Ork nbicht zu erschrecken, als er neben ihm manifestierte.


    "Hoi Labah, was war denn bei euch los? Wir hatten einen Magier im Astralraum, aber zusammen und vor allem dank Scar konnten wir den Wichser zur Hölle schicken. Wo ist denn Li hin?"

  • -1734-


    @Perdana


    Als Perdanas Bike sich vom Asphalt löst, weiß sie, dass sich nichts mehr unter ihr befindet. Wenn der Sprung nicht gelingt, wenn sie nun fällt, dann stürzt sie nicht etwa "nur" zurück auf die Straße, nein, dann fällt sie in die bodenlose Tiefe, in den Abgrund, der sich nach dem Sprengstoffanschlag hier aufgetan hat. Stockwerk um Stockwerk geht es dort unten in die Tiefe. Sie darf nicht daran denken! Kein Gedanke an die Tiefe, sie muss höher, einfach nur höher!


    Neben sich sieht sie Kaze. Auch sie rast durch die Luft. Vor ihnen schimmern die Pusaka. Der Wind und der Regen peitschen wie Urgewalten gegen sie und ihr Bike. Sie wird es schaffen, sie muss es einfach! Die Pusaka kommen näher, immer näher. Sie haben sie fast erreicht. Nur noch ein Stück! Sie sind bereits zum Greifen nahe! Dann erkennt sie in ihrer Rückansicht die beiden anderen Fahrer. In den letzten Sekunden müssen sie rasant aufgeholt haben und kurz nach ihnen gesprungen sein. Wenn Kaze und sie die Pusaka nicht bei diesem ersten Sprung erreichen, stehen die Chancen gut, dass diese beiden sie ihnen wegschnappen. Und dann wäre alles umsonst gewesen.


    Noch einmal presst sich Perdana eng an ihr Bike, versucht, dem tosenden Wind keine Fläche zu bieten. Neben sich macht es ihr die Japanerin gleich. Wie Pfeilspitzen schnellen sie durch die Nacht, ihrem Ziel entgegen. Hat sie etwa die Augen geschlossen? Es muss nur für einen Moment gewesen sein. Sie ist verwirrt. Die Pusaka - sie sind weg! Aber das ist doch unmöglich! Haben die anderen beiden Fahrer sie etwa im Sprung überholt? Doch dann setzt ihr Herzschlag wieder ein. In ihrer AR-Ansicht füllen sich die beiden Boxen am Rande ihres Sichtfeldes. Sie hat es geschafft! Sie hat es tatsächlich geschafft!


    Perdana presst die Zähne aufeinander. Ihr Bike schlägt förmlich auf den Asphalt, als sie auf der anderen Seite wieder herunterkommt. Nur ganz knapp kann sie verhindern, dass ihr Bike ausschlägt und sie bei voller Fahrt mit sich hinabreißt. Kaze ist bereits vor ihr. Auch sie ist sicher gelandet, allerdings hat ihr Bike sein Tempo nicht so stark reduziert wie das ihre. Dann landen die beiden anderen Fahrer, ziehen an ihr und dann auch an Kaze vorbei und beschreiben einen 180-Grad-Bogen auf der Schnellstraße, der sie zu ihnen zurückführen wird. Irritiert über das Verhalten der beiden Fahrer, bemerkt Perdana erst beim zweiten Hinsehen, dass das Diagnosefeld ihres Bikes in der AR-Sicht rot aufblinkt. Die Werte für die Stoßdämpfer bewegen sich in einem kritischen Bereich. Anscheinend hat ihr Bike deshalb auch das Tempo gedrosselt, aus Sicherheitsgründen. Die Diagnose des Bordcomputers ergibt, dass sie wohl weiterfahren kann, aber einen derartigen Sprung wird sie ganz sicher nicht noch einmal hinlegen. Doch jetzt hat sie erstmal ein weitaus dringenderes Problem. Routiniert ziehen die beiden fremden Fahrer etwas, das für Perdana aus der Entfernung wie Schusswaffen aussieht, während sie das Tempo wieder erhöhen und auf sie und Kaze zuhalten.

  • -1735-


    Der kleinen Elfe bleibt keine Zeit sich zu freuen. Das Hochgefühl, wie ein Vogel geflogen zu sein, verebbt im Angesicht der mit Schusswaffen näher kommenden fremden Biker. Was nun? Die Schnellstraße ist zu hoch um mit dem Bike herunter zu springen. Zudem hat der letzte Sprung ihre Stoßdämpfer beschädigt. Jetzt bleibt ihr eigentlich nur eine Chance. Augen zu und durch. Perdana kann es kam fassen, was ihr gerade in den Sinn kommt.


    //Mein Bike scheint langsamer als das der beiden Fahrer zu sein. Ich muss von der Schnellstraße runter und sie in den engen Gassen abhängen. Dort haben sie kein freies Schussfeld. Also spielen wir kleiner Feigling.//


    bevor sie vollgas gibt und auf die Biker zu hält ruft sie Kaze zu:


    "Kleiner Feigling mit Slalom und dann ab ins Labyrinth."


    Sie hofft das Kaze den Hinweis versteht. Perdana hat vor in Schlangenlinien auf die beiden fremden Fahrer zu zu rasen und erst im allerletzten Augenblick an ihnen vorbei zu fahren, um dann im Labyrinth der kleinen Gassen und Seitenstraßen zu verschwinden. Sie weiß genau das es riskant ist. Ihr Bike hat keine zusätzliche Panzerung und sie hat keine Schusswaffe. Nicht das ihr eine Schusswaffe etwas genützt hätte. Sie hat nie gelernt damit umzugehen.


    Perdana reißt das Gas bis zum Anschlag auf und hält in Schlangenlinien auf die Fahrer zu. Dabei presst sie sich so gut es eben geht an ihre Maschine um ein möglichst kleines Ziel abzugeben. Irgendwie findet sie noch die Zeit i, Teamkanal zu sagen:


    >>Habe die nächsten 2 Pusaka. Kaze und ich werden von 2 Fahrern in Gold und Silber angegriffen. Versuche sie in den Nebenstraßen abzuhängen.<<


    Für mehr bleibt ihr keine Zeit. Sie schaltet noch die Kamera ihres Bikes an und versucht das Bild nebst Position ans Team zu schicken.

  • -1736-


    Labah verarbeitete immer noch die dramatischen Szenen mit Li, bündelte seine Wut um aggressiv und rücksichtslos zu fahren und zu den anderen Fahrern aufzuschließen.


    Als Spark neben Ihm auftauchte, erschrak er und musste mit Mühe seine Maschine ruhig halten. Der Wujen sagte..


    Hoi Labah, was war denn bei euch los? Wir hatten einen Magier im Astralraum, aber zusammen und vor allem dank Scar konnten wir den Wichser zur Hölle schicken. Wo ist denn Li hin?"


    Labah schluckte kurz. Seine Aura zeigte Trauer und Wut.


    " Wir wurden von RedSuns massiv überrannt. Überall waren feindliche Reisfresser. Ich wurde angeschossen. Dann hat sich Li für Uns geopfert.


    Wir haben Ihn verloren !"


    Labah wich Einigen Fahrzeugen aus, als Perdana sich meldete. Sie hatte erneut Pusaka erbeuten können. Es war berauschend.


    << Geht klar, Perdana. Ich geb dir Deckung und lege einen Hinterhalt für deine Verfolger. Ich such eine passende Stelle bereits heraus..>>


    Auf seiner Bildverbindung ließ er sich mögliche Orte anzeigen. Dann fand er etwas Passendes.


    << Nimm die Subaya Road bis zur Abzweigung, halte dich dann nach dem Abbiegen rechts wenn du leben willst. >>


    Labah machte Sich dann direkt auf den Weg dorthin, bereite den Hinterhalt vor, würde sich mit der Schrotflinte auf die Lauer legen ...

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  • -1737-


    Scar und Sylvie flogen mit Spark über Labah. Spark hatte sich manifestiert um mit Labah zu reden.

    Scar konnte dem Gespräch folgen, da sie mit ihren Drakesinnen einfach besser hörte als in ihrer Elfenform.


    Sie konnte klar die Veränderung in Labahs Aura sehen als er von Lis Opfer sprach.


    Auf einmal wurde Scar klar was sie da eben gesehen hatte. Es war der Ort an dem Li gegen die Red Suns sein letztes Gefecht hatte.


    Scar stockte im Flug. Trauer übermannte sie. Sie wollte zurück fliegen. Wollte Li suchen. Ihm helfen. Ihn wenigstens noch ein letztes mal sehen.

    Sie war schon im Begriff um zu drehen als Sylvie sie ansprach.


    "Kismet." Sylvie machte eine Kurze Pause. "Wenn du jetzt umdrehst war Lis Opfer umsonst. Möchtest du seine letzte Tat so mit den Füßen treten. Er hat wie ein echter Führer für seine Gang, seine Familie gelebt und ist für sie gestorben. Er wollte, das wir dieses Rennen gewinnen. Zeigen wir ihm, daß er recht hatte die Verantwortung auf uns zu übertragen. Diesen Sieg zu holen und seine Flamme weiter zu tragen."


    Scar schluckte. Hätte sie in Drakeform weinen können wären Tränen geflossen. Sie wollte sich einfach in eine dunkle Ecke verkriechen und leiden. Tot hatte eine weitere Seele gefordert, damit sie Leben konnte. Eine Seele die ihr wichtig war.


    "Ich hasse dich." war alles was Scar Sylvie darauf antwortete. Sie flog den anderen hinterher. Sie wollte Tod und Zerstörung sähen. Sie wollte sich an irgendjemandem rächen. Wollte ihrer Wut und der Trauer, die sie verspürte ein Ventil geben.


    Sie flog den anderen hinterher. Sie mussten Perdana erreichen, bevor sie ein ähnliches Schicksal ereilte wie Li. Da waren Gegner, an denen sie ihre Wut auslassen konnte.

  • @Perdana


    Kaze hat verstanden. Gemeinsam rasen sie, weiter beschleunigend, auf ihre beiden Widersacher zu. Es ist den beiden Fahrern nicht anzusehen, ob sie damit gerechnet haben oder überrascht sind, aber irgendwie hat Perdana das Gefühl, dass ihre Aktion die beiden - zumindest für einen Herzschlag lang - aus dem Konzept gebracht hat. Der Moment, an dem sie ausbrechen wird, um an den beiden vorbeizukommen, ist wie sie sehr gut weiß entscheidend. Aber gänzlich selbst bestimmen kann sie ihn nicht. Als sie wahrnimmt, wie sich der Fahrer auf ihrer Seite zum Schuss bereitmacht, seine Waffe nach oben hin in Anschlag bringt, kann sie nicht anders, als auszubrechen. Jetzt muss sie hoffen, dass es sie nicht erwischt. Sollte sie getroffen werden und vom Bike stürzen, dann wäre dies mit großer Wahrscheinlichkeit ihr Ende.

  • -1739-


    Labah stellte sein Bike versteckt ab und verließ sich auf die Tarnung des Fahrzeugs.


    Dann legte er mit der Schrotflinte an und wartete. Er hatte Explosivmunition geladen. Die Smartgun zeigte Ihm den Munitionsstand.

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    Hauptcharakter: "Iwan " ( Strassensamurai )


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  • -1740-

    Scar kam direkt kurz nach Labah an den Ort an.

    Sie sah aber nichts auffälliges oder interessantes. Sie schwebte ein wenig höher als sie sah, daß sich Labah versteckte. Nun galt es zu warten. Etwas, was sie ja so gut konnte.