[IP] Sinar Temaram / Zwielicht

  • -1472-

    Scar zog sich vor Perdana aus und drückte ihr die Klamotten in die Hand.

    Aber Perdanas Einwand hatte sie Nachdenklich gemacht. An Kameras hatte sie überhaupt nicht gedacht. Sie wäre jetzt einfach so in die Nacht hinaus geflogen.


    Deswegen antwortete sie.

    "Danke Perdana für deine Anmerkungen, an die Kameras hatte ich in der Tat nicht gedacht. Aber mach dir keine Sorgen. Das ist nichts was Magie nicht richten kann."


    "Li ich bin so schnell wie ich kann an der Turnhalle und helfe Spark. Mache dir keine Sorgen um mich."


    Sie gab Perdana noch ihre Motorradschlüssel und den Codekey. "Du weist ja das Bike hat eine Fernbedienung und kann selbst fahren."


    Dann stieg sie raus aufs Dach. Während sie hoch stieg sah man wie sie sich zu wandeln anfing, bevor sie unsichtbar wurde.

    Daiyu hatte sie in der Aufregung komplett vergessen.


    Als sie auf dem Dach war genoss sie den Wind. Sie breitete ihre Schwingen aus. Fühlte den turbulenten Wind an ihnen zerren. Sie konzentrierte sich kurz und stellte sich auf die Wetterverhältnisse ein.

    Dann klappte sie die Flügel ein und sprang vom Dach. Im freien Fall öffnete sie die Schwingen wieder um den Schwung aus zu nutzen und Geschwindigkeit auf zu nehmen. Sie nutzte die Termiken und die vergleichsweise Windstille der Stadt um zur Turnhallle zu fliegen. Gerne hätte sie den Geist der Spark beschützen sollte gerufen, damit er ihr mit der Kraft der Geschwindigkeit helfen konnte. Sie war froh in der Stadt fliegen gelernt zu haben, so konnte sie in relativer Bodennähe schnell voran kommen. Sie wäre gerne ohne einen Zauber aufrecht zu halten geflogen, aber Perdana hatte recht. Sie konnte sich die Aufmerksamkeit nicht leisten. Wollte sie nicht Goldschnauze oder gar einen anderen großen Drachen auf sich aufmerksam machen.

  • -1473-


    "Können wir irgendwie helfen?", fragt Daiyu, nachdem Scar schon unterwegs ist und sich die anderen auf den Weg zu ihren Bikes machen.


    Chang schnauft.


    "Daiyu!", ruft er ihr hinterher. "Diese verdammte Schl... ach, Drek ... Daiyu, warte!"


    Dann rennt er den anderen hinterher und holt sie schließlich ein.


    Der Weg zurück durch den "Jadepalast" und hinunter zurück in die Mall kostet seine Zeit, obwohl sich die Blades alle Mühe geben, sich zu beeilen. Einige Minuten später finden sie sich nach der Ausgabe ihrer Ausrüstung am Eingang wieder an der Straßenecke, an der sie ihre Maschinen abgestellt haben. Draußen herrschen die Vorboten des morgigen Sturmes. Regenschwaden gehen auf Glodok nieder und stürmische Winde pfeifen zwischen den Gebäuden ihr mächtiges Lied.


    Auf dem Dach des Wolkenkratzers, der sich über die weitläufige Mall erhebt, hat Scar derweil ihre ganz eigenen Probleme. Der Unsichtbarkeitszauber ist kein Garant dafür, dass nicht irgendein Sensor oder gar eine Kamera ihr waghalsiges Manöver registriert hat, aber zumindest stellt sich ihr niemand in den Weg. Aus Sicherheitsgründen ist der Dachbereich ohnehin menschenleer. Und schnell versteht Scar auch weshalb. Kaum ist sie in der Luft, wird sie von den unberechenbaren Winden zwischen den Konzerntürmen hin und her gerissen. Anders als erwartet, ist deshalb der erste Abschnitt ihrer Reise der für sie anstrengendste. Als sie meint, es würde überhaupt nicht mehr gehen, beschließt sie, weiter nach oben aufzusteigen. Hier ist der Wind zwar noch stärker, aber sie kann zumindest seine Richtung besser vorhersehen. Da die Drohnen, die hier oben ihre Routen ziehen, allerdings kaum auf sie reagieren, muss sie mehr als einmal regelrechte Ausweichmanöver fliegen, um nicht mit ihnen zu kollidieren.


    Daiyu blickt die Blades an, die im strömenden Regen ihre Bikes besteigen.


    "Wir kommen mit. Wir helfen euch."


    Chang ballt seine Fäuste.


    "Daiyu", zischt er nur, aber die Chinesin bringt ihren Partner mit einem eisigen Blick zum Schweigen.


    "Unsere Bikes stehen woanders. Schickt mir die Koordinaten. Wir kommen dann nach."


    Mit diesen Worten fängt sie an durch den Regen in Richtung Mall zurückzulaufen, einen fluchenden Chang dicht hinter sich.


    Dann sind die Blades wieder unterwegs, die Qual des Wissens auf ihren Schultern und in ihren Herzen ruhend, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr rechtzeitig würden eintreffen, um Spark und den anderen beizustehen.

  • -1474-


    //Was bin ich, deine persönliche Dienerin?? Wenn du kein Drachen wärst und nicht zaubern könntest, was könntest du dann überhaupt??//


    Perdana widersteht dem Drang Scars Sachen einfach auf den Boden zu werfen. Sie rollt die Kleidung von Scar einfach zusammen und eilt den anderen hinterher. Dabei ist sie erstaunlich flink und hat trotz ihrer Größe keine Probleme mit den anderen mitzuhalten. Bei den Bikes angekommen verstaut sie Scar Sachen und in einem Fach unter ihrem Sitz und stellt das Bike der silbernen Elfe auf folgen. Dann schwingt sie sich auf den Sitz ihrer schweren Maschine und startet den Motor.


    //Das wird jetzt gleich ein Rennen gegen die Zeit. Na hoffentlich geht das gut und es kommt zu keinem Unfall.//


    Die Nachrichten aus dem Netzwerk hat sie nicht lesen können, da ihre Hände mit Scars Kleidung belegt sind. Daher weiß sie nur aus den kurzen Sätzen der Anderen, dass es wohl ein größeres Problem bei der Unterkunft gibt und das es wohl zu Kampfhandlungen kommen wird. Und das, wo sie doch gerade erst die Wunden der Leute versorgt hat. Sie atmet tief durch und macht sich bereit für die Abfahrt.

  • -1475-


    Labah schwang sich auf die Maschine, hielt jedoch inne und schaute dann überrascht zu Daiyu und Chang. Kurz schaute er zu Li dann wieder zu den Runnern.


    " Wir können euch gut gebrauchen. Erwartet jedoch keinen Spaziergang. Unsere Gegner sind Fanatiker. "


    Dann sendete er seine Kontaktdaten zu Daiyu und nach der Annahme sendete er Ihr seinen Standort.


    Dann brauste er sofort los und fuhr so schnell wie möglich in den Kampf.


    (Kommlink Netzwerk der Blades) " 2 Shadowrunner unterstützen uns. Bilder lade ich hoch. Daiyu und Chang "

    Aktuelles SL Projekt " New Jersey / Love Land / Larcheime " (Foren Runs)
    Hauptcharakter: "Iwan " ( Strassensamurai )


    Erfahrener Meister und Spieler seit Edition 3.0 8)

  • -1476-


    Als Scar in der Luft war merkte sie schnell, daß sie eigentlich nicht wirklich wusste wohin sie musste. Ja sie kannte die grobe Richtung und auch ein paar Wegmarken aber das war es dann auch schon.

    Sie wollte gerade schon fast in Panik verfallen als sie den Nachtmarkt erblickte. Sie drehte bei und wurde fast von einer Böh mitgenommen. Sie klappte die Flügel zusammen um weniger Angriffsflache zu bieten und nutzte den erhöhten Geschwindigkeitszuwachs durch die Fallbewegung um dem Wetter zu trotzen.


    Sie kreiste ein paar mal über den Markt bis sie wusste wo der Jinde-Yuan Tempel zu finden war. Schon jetzt merkte sie wie der Wind ihr zu schaffen machte und das war noch nicht mal ein Sturm.

    Es war wohl ne doch nicht so ganz gute Idee den Blades auf ihren Bikes während des Rennens fliegend folgen zu wollen und sie aus der Luft zu unterstützen. Dafür fehlte ihr die Ausdauer. Aber sie schüttelte den Gedanken beiseite. Hier ging es um Leben und Tod. //Mal wieder.//

    Sie biss die Zähne zusammen und flog zum Tempel.

    Dort rastete sie kurz auf dem Dach um dann zum Monas "National Monument" zu fliegen.

    //Drek ist das weit. Warum wollte ich noch mal fliegen?//

    Beim Monument angekommen rastete sie ebenfalls eine Weile.

    //Jede Sekunde, die ich hier verweile kann ein Blade sterben.// dachte sie schwer Atment.

    Dann stieß sie sich ab und folgte dem Verlauf der Großen Hauptstraße. Ein paar Mal nimmt sie eine 'Mitfahrgelegenheit" wahr. Sie landete auf den Dächern von größeren LKW.


    Innerlich fühlte sie die Zeit ticken. Wenn sie nur die blöde Unsichtbarkeit nicht aufrecht halten müsste.


    Vom alten zerstörrten HQ war es nur noch ein Katzensprung. Oder eher ein Drakehüpfer.


    Sie hnahm die letzten Kraftreserven zusammen und flog zur Turnhalle.

    An Heimlichkeit dachte sie nicht.

  • -1477-


    Als Li gerade den Motor starten will hört er überrascht Daiyus Hilfsangebot. Arbeiten Runner nicht nur für Geld? Die Blades haben keines. Aber er sieht in ihren Augen, daß ihr Angebot ernst gemeint ist. Ausserdem hat er durch seine Liebe zu Scar schon gelernt, daß es auch Runner gibt die unter ihrer harten (silbernen) Schale einen weichen Kern haben. Daiyus Begleiter scheint weniger begeistert zu sein, aber auch er scheint aus Loyalität zu Daiyu dabei zu sein.

    Li sagt etwas was er als Gangboss selten sagen musste: "Danke."

    Er nickt den Runnern respektvoll zu und startet dann den Motor.

    Dabei liegt er nun ein wenig hinter Labah und Perdana zurück weil er versucht den AR-Feed von Spark gleichzeitig zu verfolgen.

    Drek, sie werden zu spät kommen.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -1478-


    Spark versuchte, an Pa'an Tol dranzubleiben, war jedoch zum wiederholten Male erstaunt darüber, wie sorglos der Dayak vorging. Er schien sich um die Gefahren eines verirrten Schusses gar nicht zu kümmern, ganz so als ob die mundanen Gefahren ihm nichts anhaben konnten.


    Dann erreichten Sie den Pavillon und der Fremde trat aus der Dunkelheit.

    Woher wusste Pa'an Tol, dass er hier ist?, ging es Spark durch den Kopf, dann konzentrierte er seinen Zorn auf den Magier.


    Wegen dir Wichser sind Blades gestorben, bin ich selber fast draufgegangen! Du blödes Arschloch! Er suchte schnellstmöglich einen Weg, um etwas Deckung zwischen sich und den Magier zubringen, dann schickte seinem Geist einen kurzen geistigen Befehl, bevor er den schweren Revolver hob.

    'Da ist der Feind, verwirre ihn und dann greife ihn an!'


    Der Revolver war eigentlich mehr Show und Ablenkung, doch es würde schneller gehen als einen Zauber zu wirken. Er zielte auf den Mann und sah, wie der Laserpointer die Dunkelheit und den Regen durchschnitt. Eigentlich wollte er den Typ mit einem Zauber bekämpfen, doch dies würde noch ganz kurz warten müssen. In der Hoffnung den anderen zu treffen, drückte der Wujen ab und der schwere Revolver bellte trocken auf! Spark bündelte nach dem Schuss seinen Zorn in einen magischen Blitz, der den Imam zwar nicht ausschalten würde, aber ihn doch zumindest deutlich schwächen müsste.

  • -1479-


    Als sich der Schuss mit einem Donnern löst, welches das allgegenwärtige Getöse der Regenflut durchbricht, hat Spark das Gefühl, er würde die gesamte Szenerie in Zeitlupe wahrnehmen. Irgendwo am Rande seiner Wahrnehmung das bizarre Lächeln des Dayak - Genugtuung auf den Lippen, ja vielleicht sogar Respekt dafür, dass Spark einen Weg gewählt hat, der ihren Widersacher überraschend trifft. Tatsächlich hat der Mann nicht mit einem Schuss gerechnet, hat sich bei der Konfrontation eher darauf gewappnet, einen magischen Angriff abwehren zu müssen. Spark entgeht nicht, dass der Mann, obwohl körperlich alles andere als beeindruckend, dennoch überraschend schnell reagiert, seinen Körper nach rechts reißt, um eine der Säulen des Pavillons zwischen sich und die vermutete Flugbahn des Schusses zu bringen. Doch Spark ist schneller. Schmerzerfüllt verzerren sich die Gesichtszüge des Mannes, als ein Streifschuss seinen linken Arm in Blut tränkt.


    Doch der Kampf ist keineswegs vorüber. Spark meint ein beunruhigendes Dröhnen in seinem Schädel zu spüren, als die Magie des Imam sich zu einem Zauber fokussiert, der kein anderes Ziel haben kann, als den Wujen zu bezwingen.


    Und neben ihm das Lachen Pa'an Tols, wie die Laute des Wahnsinns in einer verdrehten Welt.

  • -1480 -


    Labah holte viel Leistung aus seiner Maschine raus, scheiterte jedoch immer wieder daran das auszunutzen aufgrund des Verkehrsaufkommen seiner üblichen Strecke.


    Seine Wut köchelte In Ihm und er war in bester Stimmung um Tod und Verderben über die fanatischen Angreifer zu bringen.

    Aktuelles SL Projekt " New Jersey / Love Land / Larcheime " (Foren Runs)
    Hauptcharakter: "Iwan " ( Strassensamurai )


    Erfahrener Meister und Spieler seit Edition 3.0 8)

  • -1481-


    Als Perdana sieht das die Blades nicht so schnell voran kommen überlässt sie für einen kurzen Moment dem Autopiloten das Fahren und schreibt eine Nachricht an alle Gruppenmitglieder die gemeinsam mit ihr unterwegs sind.


    >>Ich kenne einen für diese Uhrzeit schnelleren weg zum Ziel. Soll ich euch führen?<<


    Dabei greift die kleine Elfe auf ihre Erfahrungen als 'Touristenführerin' zurück. Wie oft schon hat sie Leute gegen ein wenig Kleingeld irgendwo hin gebracht. Zudem hat sie als gelegentliche Lieferfahrerin für einen der kleineren Schwarzmarkthändler ebenfalls Kenntnisse über die Straßen von Jakarta sammeln können.

  • -1482-


    Für einen kurzen Moment spürt Spark einen unsäglichen Druck, so als würden gewaltige Sturmwellen gegen den Damm brechen, den er im Geiste errichtet hat. Doch dann, mit einem Mal, bricht die Magie, die auf ihn eindringt, zusammen. Das Nass des Regens fühlt sich fast schon befreiend an. Neben sich hört er den Dayak wieder lachen. Bisher hat Pa'an Tol, zumindest sofern Spark es erkennen kann, noch nicht in den Kampf eingegriffen. Was ist der Plan des Dayak? Sieht er nicht, dass sie hier um Leben und Tod kämpfen?!


    Im Astralraum hat das Geisterwesen auf Geheiß des Wujen zugeschlagen, doch schnellt lichten sich die Fäden wieder. Dann füllen schattenhafte, fast filigrane Kreaturen den Astralraum. Zwei von ihnen stürzen sich mit ihren spitzen Fängen auf den Geist, während die anderen wie die Motten vom Licht angezogen scheinen, als die magischen Kräfte aufeinandertreffen.


    "Ja, kommt herbei, kommt herbei!", ruft der Dayak wie von Sinnen.


    Zwei streunende Katzen werden als erste von den Kurawa besessen und stürzen sich sogleich auf Spark.

  • -1483-


    >>Ich kenne einen für diese Uhrzeit schnelleren weg zum Ziel. Soll ich euch führen?<<


    Da die Jade Blades sich in den noblen Viertel nicht so gut auskennen wie die gelegentlich als Fremdenführerin arbeitende Perdana, sollten sie ihre Kenntnisse nutzen.

    >>>Na gut, zeigt uns die Abkürzung. Jede Sekunde zählt<<<

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -1484-


    Wie tollwütige Hunde stürzen sich die Katzen auf Spark, der den Imam dadurch kurzzeitig aus den Augen verliert. Der Regen ist stärker geworden. In Strömen rinnt über Sparks Gesicht, doch der Wujen hat nun andere Sorgen. Mit seinem Kris gelingt es ihm, beide besessenen Tiere von sich abzuwehren. Dann kanalisiert er das Mana und schleudert es in einer geballten Ladung einem der Tiere entgegen. Die Katze wird zurückgeschleudert und bleibt benommen liegen. Doch Spark hat nur einen kurzen Moment, um wieder aufzuatmen, dann hat er dem Imam wieder im Blick, während diesmal Pa'an Tol nicht mehr in seinem Sichtfeld weilt. Zu gerne hätte er sich nach dem Dayak umgedreht, doch er muss sich konzentrieren. In der Entfernung sind wieder Schüsse zu hören, die das Tosen des Regens zerreißen. Dann schlägt der Imam erneut zu ...

  • -1485-


    Perdana bestätigt Le's Nachricht und setzt sich an die Spitze der Truppe. Scars Bike folgt der Elfe per Autopilot. Dann biegt die Elfe von der Hauptroute ab und nimmt ein paar der weniger befahrenen Straßen. Auf die Gesamtstrecke gerechnet ist der Weg den die Truppe nimmt länger. Da hier aber weniger Verkehr herrscht kommen alle schneller voran als auf der Hauptstrecke. Natürlich ist die kleine Elfe froh darüber den Blades auch mal anders helfen zu können als nur mit dem Versorgen ihrer Verletzten. Wenn sie ihren Job gut macht und die Blades rechtzeitig ankommen, dann gibt es hoffentlich weniger Verletzte. Dieser Gedanke spornt sie an und sie gibt ihr Bestes.

  • -1486-


    Wie eine unsichtbare Hand greift die Macht des Imam nach Spark, legt sich um sich seinen Schädel und zerrt an ihm. Zumindest ist es das, was der Wujen spürt, als sich die Magie des anderen mit seiner Willenskraft misst. Ein blendender Blitz, der vor seinen Augen explodiert, sengender Schmerz, der sich durch seinen Körper frisst. Der Moment währt nur kurz, aber er wirkt noch deutlich nach. Auch als sich Spark auf dem regennassen Boden liegend wiederfindet, nachdem er für einen Herzschlag lang das Bewusstsein verloren hat.

  • -1487-


    Spark hat gar keine Zeit, darüber nachzudenken, was um ihm herum geschieht. Auch, um wieder aufzustehen, bleibt ihm keine Zeit. Noch auf dem Boden liegend, sammelt er das Mana, fokussiert es und formt es in einen Betäubungsblitz, den er dem Imam entgegenschleudert. Der Mann scheint überrascht, Spark noch kampffähig zu erleben. Die destruktiven Energien des Zaubers schlagen in seine Willenskraft und lassen ihn zurück taumeln, bis sein Körper mit einer der Säulen, die den Pavillon stützen, kollidiert. Das Gesicht wutverzerrt, schlägt der Imam erneut zu. Wieso greift Pa'an Tol nicht in das Geschehen ein?!


    Dann hört Spark von irgendwo hinter sich wieder das Lachen des Dayak, das ihm erneut durch die Knochen fährt. Doch er hat anderes zu tun, als sich nach dem Schamanen umzublicken. Er ist auf sich alleine gestellt, kämpft um sein Überleben gegen einen Feind, der ihm mindestens ebenbürtig scheint.

  • -1488-


    Vor Sparks Augen entfesselt sich ein ehrfurchtgebietendes Schauspiel, als die feurigen Fänge des Geistes durch das Zwielicht des strömenden Regens fahren und den Imam bedrängen, der nun immer weiter zurückweicht. Schreie sind zu hören. Schmerz, der sich in Laute wandelt. Dann erklingt die Stimme des Mannes erneut. Doch diesmal rezitiert sie, spricht laut die alten Worte längst vergangener Zeiten, verzerrt durch den Schmerz eines vergehenden Körpers. Die Gestalt des Imams zuckt zusammen, aber Spark kann keine Einzelheiten mehr erkennen, denn die Flammes des Geistes nehmen ihm jede Sicht. Doch er spürt, das etwas gekommen ist. Eine neue Entität hat das Schlachtfeld betreten, und ihre düstere Aura wirft Schatten in diese Welt


    Hinter sich hört Spark Pa'an Tol auflachen.


    "Endlich ist es soweit!"


    Im Augenwinkel kann Spark erkennen, wie die Hand des Imam zu flimmern beginnt, als er sich erneut dem Geist des Feuers stellt. Dann schreitet Pa'an Tol an ihm vorbei und schreitet einen Bogen ab, um den Imam wieder in sein Sichtfeld zu bekommen.

  • -1489-


    Spark gelang es endlich, sich soweit zu sammeln, dass er sich aufrappeln konnte. Mit hämmerndem Schädel hievte er sich soweit hoch, dass er hinter dem Schutthaufen zum Knien kam. Er konnte den Imam nur schwer ausmachen, dennoch richtete er die Warhawk erneut auf den Mann. Der Laserpointer war durch die Flammen und den Rauch kaum von nutzen und noch immer tanzten silberne Sprenkel vor seinen Augen. Es war mehr ein Schuss auf gut Glück, aber wenigstens würde es den Magier daran erinnern, dass Deckung eine wichtige Sache war - wenn der Mann noch die Kontrolle über seinen Körper besaß ...


    Der Revolver bockte, als der Schuss sich löste, Babang konnte nicht erkennen, ob er getroffen hatte oder überhaupt irgend eine Wirkung erzielte.


    Dann tröpfelte langsam, wie in Zeitlupe die Erkenntnis in sein Bewusstsein, was da vermutlich gerade geschah. Bitte nicht schon wieder irgend so einen mächtigen Schatten, der jenseits meiner Kräfte spielt, ging es ihm durch den Kopf.


    Fasziniert bemerkte er aus dem Augenwinkel, wie Pa'an Tol anscheined völlig ohne Furcht auf das Wesen zuging und sich anscheinend sogar auf die Begegnung freute. Spark selbst jedoch spürte, wie ihn die Furcht ergriff. Wie sollten sie einen mächtigen Geist besiegen? War der Imam nicht bereits Prüfung genug gewesen? Und würde sein Geist das neue Wesen ebenso als Bedrohung ansehen und angreifen?

  • -1490-


    @Spark:


    Von jenseits des Pavillons vernimmt Spark ein fremdartiges Fauchen, in dem sich eine Mischung aus Wut und Schmerz zu spiegeln scheint. Als er erkennt, wie sich die Flammen des Feuergeistes zusammenziehen, mutmaßt er, dass der Imam, oder das, was sich nun in ihm befindet, zum Angriff übergegangen ist. Auch Pa'an Tol hat den Pavillon mittlerweile erreicht, doch noch immer setzt der Dayak keine offensive Magie ein, um ihren gemeinsamen Feind zu bekämpfen. Mehr noch muss sich Spark fragen, warum der Schamane überhaupt derart lange gewartet hat, bevor er zur Tat geschritten ist. Im feurigen Schein der Flammen, erkennt Spark das Aufblitzen einer flachen, breiten Klinge, die der Dayak plötzlich zückt. Es ist das Mandau der Dayak, die traditionelle Kriegswaffe der Stammesleute. Spark hat es zuvor bei Pa'an Tol nicht bemerkt. Er muss es geschickt verborgen haben.


    Dann setzen die Schüsse wieder ein, durchbrechen wie Donnerschläge den Regen. Oder vielleicht sind sie auch die ganze Zeit dort gewesen, und Spark hat sie nur nicht gehört, weil die Szenerie beim Pavillon ihn in ihren Sog gezogen hat. Sein Atem geht schnell. Er spürt den Schmerz und die Erschöpfung. Der Imam ist nun gänzlich außerhalb seines Sichtfeldes, was gleichzeitig jedoch auch bedeutet, dass er vorerst sicher vor dessen eigener Magie ist.


    Dann erreicht ihn plötzlich Yons düster gefärbte Nachricht.


    >> Spark, ich brauche dich im Gebäude ... irgendetwas ... Seltsames geht mit Hernanto vor sich! <<


    Ein kalter Schauer läuft über Sparks Rücken und lässt ihn zittern.



    @ I Komang:


    Dass etwas nicht stimmt, das hat I Komang nicht erst erkannt, als er Beauty, entkräftet und mit Blut besudelt, an der alten, heruntergekommenen Gebäudefassade erblickt hat. Bereits zuvor hat er die Schüsse gehört, die das alte Schulgelände durchzuckt haben wie Blitze im Sturm. Und auch die Nachrichten und Meldungen der Blades sind ihm nicht entgangen.


    "Du kommst zu spät", knurrt Beauty nur, doch es klingt erschöpft und mehr an sie selbst gerichtet, denn an I Komang. Eine seltsame Mischung aus Zorn, Frustration und Trauer. Ihr Blick fällt dabei auf den Van, der einige Meter entfernt von ihr steht, die Türen geöffnet, die Karosserie halb zerfetzt. Sechs Männer liegen dort - oder um genauer zu sein, sind es ihre Leichen. Bei der siebten Gestalt handelt es sich um Bomb, regungslos und aus etlichen Wunden blutend.

  • -1491-

    "ENDLICH FREI!"

    Irgendwas stimmte nicht! Ganz und garnicht! Schon seit Tagen fühlte sich I Komang unbehaglich: Es war nicht die Enge der Zelle, die ihn beunruhigte. Oder die Mithäftlinge, von denen sich niemand in seine Nähe wagte: Wer würde sich auch freiwillig mit einem Raksasa anlegen? Sein gesamter Körper fühlte sich an, als ob er über und über mit Dreck bedeckt sei und juckte. Dabei hatte er sich mehrfach, wenn auch auf Kniehen rutschend, gereinigt. Die Räume waren eben nicht für einen 3 m großen Raksasa eingerichtet.


    Als ihm dann der Pflichtverteidiger mitteilte, das er frei ist, weil man den wahren Täter des Juwelenraubs gefasst hatte, konnte er es kaum fassen. Die Bürokratie dauerte aber noch einige Zeit: Er bekam sein Kom zurück und musste den Empfang quittieren. "Und mein Geld?" Im Formular stand nichts von irgendwelchem Geld. // War klar, Dreckskerle! Zum Glück war es nicht allzu viel. Nur weg hier! // Dann noch die Ermahnung, nicht ohne SIN auf die Straße zu gehen. Er solle sich glücklich schätzen, das er jetzt eine habe. // Nur raus hier. GANZ schnell //


    Endlich draußen, rannte I Komang wo immer es möglich war. Schon lange hatte er es aufgegeben, sich in einen Bus quetschen zu wollen. Zum Glück war der direkte Weg etwas kürzer und führte durch Gegenden, wo er laufen konnte, ohne gleich von der POLRI aufgehalten zu werden. Noch auf dem Weg durch Jakarta Selatan schaltet er sein Kom ein, bringt das Miko sowie die Ohrstöpsel an und ruft Yon an, da dieser meistens im HQ zu erreichen ist.

    >>Hallo Yon, hier ist I Komang. Apa khabar?<<

    >>Baik, Baik. Gut, das du dich meldest, I Komang. Wo bist du?<<

    >>Auf dem weg zu euch. Die haben mich gerade hinaus befördert<<

    >>Ohh, sehr gut. Komm so schnell du kannst in die alte Schule, wir können hier jede Hilfe gebrauchen. Ich kann dich leider nicht in das Netzwerk einladen, Ich lass den Kanal offen, damit du zuhören kannst.<<

    // Alte Schule??? Nicht HQ? Was ist passiert? Dreck, hat mich mein Gefühl doch nicht betrogen. Derk, Derk, DREK //


    // Also auf zu Udin, denn da steht mein Van. // Dort angekommen, nickt I Komang Udin zu "Apa khabar?" aber das "Baik Baik" hört er kaum noch, fährt schon mit seinem Van Richtung alte Schule. Aus der Ferne hört er Feuergefechte und hält kurz an, nimmt sein Sturmgewehr, eine FN HAR mit Schalldämpfer, und seine Panzerjacke aus dem Geheimfach heraus, Schnell in die Panzerjacke geschlüpft und die FN HAR auf den Schoß gelegt, dann fährt er vorsichtig auf das Gelände. Beauty winkt ihm auch schon zu. Kurz hinter dem anderen Van bremst er seinen Van ab um neben Bomb zum halten.

    Du kommst zu spät.

    "Beauty, bitte kümmer dich um Bomb: Du weißt, im Van ist ein Valkyrie-Modul, damit solltest du Ihn stabilisieren können."

    >> Spark, ich brauche dich im Gebäude ... irgendetwas ... Seltsames geht mit Hernanto vor sich! <<

    "Drek"

    I Komang schnappt sich seine FN HAR sowie die vorbereiteten Ersatzladestreifen, springt aus dem Van und tauscht das Magazin: Gel Muni. entsichern,

    << Yon, ich bin da und komm rein >>

    und rennt auf das Gebäude zu.

    Sinar Temaram / Zwielicht // I Komang // Raksasa (Riese auf Indonesisch)

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