[IP] Sinar Temaram / Zwielicht

  • -1331-


    Labah dankt Yon kräftig und steckt das Messer ein, nimmt die Schrotflinte an sich und lädt Sie mit ExEx durch.


    Dann checkte er die Maschine durch und war froh das Alles gepflegt und voll funktionstüchtig war. Er stieg auf.


    Als Iesye Ihn anspricht überlegt er nur kurz und rutscht auf dem Bike dann nach hinten, klopft auf den Fahrersitz.


    " Komm. Du darfst fahren. Gut siehst du aus. "


    Er zeigt Ihr das er Sie mag.

    Aktuelles SL Projekt " New Jersey / Love Land / Larcheime " (Foren Runs)
    Hauptcharakter: "Iwan " ( Strassensamurai )


    Erfahrener Meister und Spieler seit Edition 3.0 8)

  • -1332-

    Perdana muss sich ein grinsen verkneifen, als Gede rot wird. Sie mag den Ork und wenn sie etwas tun kann um sich für seine Hilfe zu bedanken, dann können er und seine Freundin gerne mal etwas Zeit bei ihr verbringen. Da sie Tags über eh unterwegs ist, stört sie das auch nicht weiter. Zudem kann sie sich gut vorstellen wie Sai sich jetzt fühlen muss, wo die Gang doch gerade ihr HQ verloren hat.


    Als Satria ihr sagt wie hoch ihr Anteil am Verkauf ist, kann sie es kaum glauben.


    "Ja bitte, dann verkaufe es. Ich brauche das Geld für meine kleine Schwester. Ich kann es dir auch für diesen Preis verkaufen und kannst mit dem Bike dann machen was du magst."


    sagt Perdana und freut sich über den unerwarteten Geldsegen. Auf dem Weg zu Satria überschlägt sie mal, was in der nächsten Zeit für ausgaben anstehen und ist wieder ernüchtert. Schulgebühren, Mororadkleidung fürs Rennen, ein neues Com, etwas zu Essen usw. werden das Geld schnell aufgebraucht haben. Und eigentlich wollte sie den Blades ja auch noch einen Anteil vom Verkauf geben.

  • -1333-


    Li hat den ersten Tag wie die meisten der verletzten Ganger damit verbracht sich von seine Wunden zu erholen (und viele Telefonate zu machen) und hatte es sogar geschafft in der zweiten nacht mit Scar einen kleinen Ausflug über die Dächer zu machen. Vor den Ruinen der alten Feuerwache startet Scar dann ihre Rennübungen. Li sucht in der Zwischenzeit einige alte Erinnerungsstücke. Es ist sehr schmerzhaft das alte HQ so zu sehen als Scar wieder zurückkommt:

    "Li. Können wir die Nao Hin feng als Unterstützung gewinnen, die auf uns abseits der Rennstrecke achtet? Uns eventuell mit Geistern und Waffen hilft? Fragte sie "Das wird ein hartes Rennen und auch wenn der Sturm mein Element ist bin ich auf den Straßen nicht aufgewachsen. Drek so gern würde ich in meiner Drakeform fahren, aber Steuern ist da etwas schwierig"

    Li muss bei ihrem letzten Satz lächeln.

    "Da hasst du recht. Motorräder für Drakes wäre mal was neues für Evos-Produktlinie. Ich habe mit Mei Li telefoniert. Die Fengs werden auf jeden Fall das Rennen anschauen, ob jemand teilnimmt wollte sie noch nicht sagen. Aber mit den Geistern hast du auch recht. Geister die uns vor Unfällen beschützen wären gut. Meinst du es war weise die kleine Perdana aufzustellen? Ich habe deine Ablehnung gemerkt."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -1334-


    „Oh ja. Wir sollten mal EVO schreiben. Vielleicht würden sie sogar uns ein paar Bikes schenken. Obwohl sie ja mal böse Japaner waren.“ Scar zwinkert.

    „In einem anderem Leben hatte ich fast mal ein Praktikum bei EVO gemacht, aber mein Leben hatte mir schon damals ein Bein gestellt. Kannst du dir mich in einem Konzerndress als Konzerndrohne vorstellen? Ich glaube ich wäre nach der ersten Woche in der Buchhaltung vor Langeweile einen qualvollen Tod gestorben. Oder sie hätten eine extra Kaffeemaschine angeschafft.“

    Sie lachte. „Sylvie wird auf jeden Fall mit fahren. Sie kann wenn sie alle sieht vor Unfällen schützen und auch für extra Geschwindigkeit sorgen. Es kommt drauf an wie sie drauf ist, kann sie noch andere Fahrer verwirren und für ein paar Unfälle auf der Strecke sorgen. Aber ich denke sie wird sehr enthusiastisch sein. Drek wir fahren bei Sturm.“ Scars Augen funkelten. Li konnte sehen, daß auch sie sich freute.

    "Aber extra Hilfe kann echt nicht schaden."


    Dann schaute sie in die Ferne.

    „Perdana ist noch ein Kind. Drek das Rennen ist verdammt gefährlich. So wie ich das verstehe ist es eine große Ehre mit fahren zu dürfen und noch großer ist die Ehre das Rennen zu gewinnen. Da es keine Regeln gibt kann alles passieren. Ich bin oft zu blauäugig und verrenn mich da in Dinge, weil meine Klappe schneller ist als mein Gehirn. Drek ich weis wie es ist zu sterben und ich habe nicht noch mal vor diesen Scheiß wieder zu durchleben. Aber wenn ich drauf gehe hinterlasse ich nur ein oder zwei gebrochene Herzen.“

    Dabei schaut sie kurz zu Li.


    Nach einer Pause fuhr sie fort.

    „Aber Perdana hat in ihrem Alter zusätzliche Verpflichtungen. Dies und der Umstand, daß sie noch ein Kind ist macht die Entscheidung sie an dem Rennen zu zu lassen mehr als fragwürdig. Ich weis sie glaubt sie ist der Gang was schuldig, und wahrscheinlich ist sie das in diesem sozialen Gefüge auch. Aber zählt die Verpflichtung der Familie gegenüber nicht mehr?“


    Ihre Augen bekamen einen komischen Glanz. Was sie nicht sagte, war, daß sie während des Rennens ein extra Auge auf die Kleine haben würde.


    Dann sagte sie. „Darf ich meine Haare grün und orange färben? Auch würde ich gerne euer Spezialbenzin fahren.“ Li merkte das sie vom Thema ablenkte.

  • -1335-


    Spark war mit den anderen aus dem Club aufgebrochen und hatte Daiyu noch mit dem gebührenden Respekt für einen Geschäftspartner verabschiedet. Zurück in der alten Schule sprach er noch kurz mit Yon und den anderen und sah auch noch einmal kurz nach den verletzten Blades. Dann folgte er dem Ruf seines Körpers und suchte seine Schlafstelle, wo er sich mit immer noch schmerzendem Kopf hinlegte. Seine letzten Gedanken galten dem verfluchten Regen, der durch ein Loch im Dach nur knapp neben seine Matte tropfte und ihn anfangs fast wahnsinnig machte. Schließlich siegte aber die Erschöpfung und der Ork schlief unruhig ein.


    Am nächsten Morgen ging es ihm bereits viel besser, der Wujen besorgte sich etwas zu essen. Dann sprach er Yon auf seinen Plan an, das Gerhana noch einmal zu besuchen und stimmte ihm zu, dass er zumindest eine Handvoll Blades mitnehmen sollte. Dass Yon ihn selbst begleiten würde, beruhigte Babang dabei durchaus, als er mit Grausen an die Hundemonster dachte. Aber erst hatte Labah noch ein Anliegen an Yon, daher nutzte Spark und zog sich in eine ruhige Ecke zurück, wo er zur Vorbereitung des Ausflugs einen Geist beschwor. Er wählte wie schon beim letzten Mal einen Geist der Erde, da dieser ihm wohl am meisten nützen würde, falls sie etwas Schutt beseite schaffen mussten.


    Dann brach er zusammen mit Yon und zwei der Anwärter auf. Die Straßen waren überfüllt wie immer, aber der noch junge Tag und der Fahrtwind auf dem Bike ließen die Ereignisse der letten tage, die Schrecken, die Verletzungen und den Blutzoll der Blades ein wenig in den Hintergrund treten. Ohne Zwischenfälle erreichten sie die Ausläufer des Clubs beziehungsweise die ihn umgebende Ruinenlandschaft. Er spürte das Schaudern der Anwärter, aber sie folgten ihm un Yon, as die beiden ihre Waffen zückten und sich auf den beschwerlichen Fußweg zum Eingang machten. Wie beim letzten mal spürte Spark die Veränderungen des Mana, als sie nahe genug am Club waren, diesmal wusste er jedoch, was er zu tun hatte. Er gab den anderen drei ein kurzes Zeichen und dann begann er, die Ströme des Chi wieder in ihre geordneten Bahnen zu lenken. Nur Augenblicke später, die Augen stets nach den vierbeinigen Monstern offen haltend, betraten die vier den Club. Die Spuren des Kampfes waren noch immer zu sehen, wie auch die Stellen, wo die Blades ihr Notlazarett aufgeschlagen hatten. Vorsichtig tasteten sie sich vorwärts, tiefer hinein in den Club und schließlich die Treppe hinunter. Hier hatten sie den Troll erledigt. Hier war Rico beim Anblick des blutbefleckten Dayak durchgedreht. Wieder spürt er, wie die Ströme des Mana verzerrt werden, wahrscheinlich durch die Bluttaten, die dieser Ort gesehen hat, vielleicht auch durch seine Geschichte. Aber wieder gelingt es ihm, das Mana zumindest vorerst wieder in seine normalen Bahnen zu lenken. Die beklemmende Stimmung bleibt zwar, jedoch weicht das Gefühl, dass mit dem Ort grundsätzlich etwas nicht stimmt. Erleichtert aktiviert Spark seine Foki wieder, als er spürt wie deren Kraft zurück kehrt. Dann blickt er in Richtung des Raums, in dem das unschuldige Mädchen gestorben war. In dem ihre unbekannten Widersacher vermutlich auch die anderen Opfer in willenlose Selbstmordattentäter verwandelt hatten.


    Er packte die Warhawk fester, dann bedeutete er Yon und den anderen, weiter vorzurücken.

  • -1336-


    @Labah:


    Iesye strahlt über das ganze Gesicht. So viel hat sie sich anscheinend nicht erhofft. Sicherlich hätte sie sich schon damit zufrieden gegeben, wenn Labah sie auf seiner Maschine einfach mitgenommen hätte. Dass der Jade Blade sie nun dazu auffordert, auch noch das Steuer zu übernehmen, lässt die unternehmenslustige Gangerin ganz aufgedreht werden. Sie drückt Labah sogar einen Kuss auf die Wange. Ihre Lippen fühlen sich genauso zart an, wie sie aussehen. Kaum zu glauben, dass sie und Del Schwestern sind - unterschiedlicher geht es wohl kaum.


    Dann grinst Iesye, steigt auf und übernimmt die Kontrolle. Kurze Zeit später sind sie und Labah unterwegs durch die Gassen und Seitenstraßen des kampung. Die Sonne zeigt bereits jetzt ihr mächtiges Haupt, lässt die Temperaturen in die Höhe schnellen, aber der Fahrtwind wirkt angenehm und berauschend. Iesye fährt Labahs Maschine gut ein. Sie ist sicherlich nicht die beste Fahrerin der Blades, aber bei weitem auch kein Schlusslicht. Zuerst hat Labah das Gefühl, sie seie übermäßig vorsichtig - vielleicht ein Resultat aus der Katastrophe auf der Schnellstraße. Doch dann gewinnt sie ihr Gefühl zur Straße wieder und wird gar etwas risikofreudiger, nimmt scharfe Kurven in die schmalen Gassen zwischen den alten, heruntergekommenen Häusern und ihren charakteristischen roten Ziegeldächern, die noch aus dem letzten Jahrhundert stammen, weicht den trägen kaki-lima-Händlern mit ihren alten, mit AR-Tags gepflasterten Garküchen aus und wechselt auf die Gegenfahrbahn, um dem zähen Verkehr der Hauptstraße zu entkommen.


    Nachdem sie eine der kleinen Kanalbrücken überfahren haben, schwenkt sie auf die Uferstraße ein und drosselt die Geschwindigkeit.


    "Wie ist das eigentlich, wenn man eingesperrt ist?", fragt sie ihn plötzlich über ihre Kommlink-Verbindung. "Du musst doch ziemlich auf Entzug gewesen sein ... na ja, du weißt schon."

    Er kann sich ihr Grinsen sichtlich vorstellen, auch wenn er es nicht sehen kann. Iesye redet ziemlich gerne über Sex, daran kann er sich noch erinnern. Und ihm ist nicht entgangen, dass sie in seiner Abwesenheit von der Gang zu einer sehr attraktiven jungen Frau gereift ist.


    @Perdana:


    "Gut, ich werde es verkaufen", teilt Satria ihr mit.


    "Du kannst dir das Geld dann in der Werkstatt abholen."


    Damit ist der Deal besiegelt. Sie kann es kaum glauben. Jetzt muss sie nur noch das Geld abholen. Erst, wenn sie den beglaubigten Credstick in ihren Händen hält, ist sie auch sicher, dass sie es zur Verfügung hat. Zu oft hat sie schon erlebt, wie das Schicksal ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Doch nach all den Entbehrungen und Strapazen, scheint es nun an der Zeit, dass es wieder bergauf geht.

  • -1337-


    Labah hält sich gut bei Iesye fest und lässt sich das gefallen auch mal die Gegend genauer zu betrachten. Er spürt Ihre Unsicherheit, mischt sich aber nicht ein , gibt Ihr Zeit.


    Mit purer Schnelligkeit werde ich das Rennen nicht gewinnen. Ich muss mir etwas Einfallen lassen. Vielleicht ein "Ghost Move"..


    Er liest Ihre Nachricht und wird überrascht aus seinen Gedanken gerissen.


    ( Kommlink ) " Oh. Du stellst mir heute Fragen. Es ist schon schlimm. Ich wollte nach dem Knast ordentlich feiern..aber es war überall nur Tod und Lebensgefahr. Zerstörung .. Komm lass uns ne Pause machen. Nur wir zwei. "


    Kurz greift er Ihre Hüften fester.

    Ich kann jetzt eh nicht mehr denken..

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  • -1338-

    "Gut. Ich komme dann am späten Vormittag bei dir vorbei. Ich muss erst die Kinder zur Schule bringen und noch ein paar Besorgungen machen. Soll ich dir von unterwegs etwas mitbringen?"


    Mit deutlich besserer Laune macht sie das Frühstück für Gedes Bruder und ihre Schwester fertig und isst wie immer selbst nur eine Kleinigkeit. Dann bringt sie die Kinder zur Schule und gibt den beiden ein kleines Taschengeld, dass sie sich etwas zum Mittagessen kaufen können. Nach den ganzen Kämpfen und ihrer Entführung in den letzten Tagen tut ihr der Alltag gut. Nach dem Sie die Kinder zur bei der Schule abgesetzt hat, fährt sie kurz in paar Verbände und Desinfektionsmittel kaufen, um dann nach den verletzten Gangmitgliedern der Blades zu sehen. Mittlerweile hat sie etwas Routine darin bekommen die Wunden zu behandeln und zu verbinden. Nach dem sie damit fertig ist fährt sie zum Markt und kauft ein paar Lebensmittel ein. Danach geht es zur Werkstatt von Statria. Die Fahrten nutzt sie um etwas an ihren Fahrkünsten zu feilen und sich noch besser mit ihrem Bike vertraut zu machen. Bei Satria angekommen berichtet sie ihm:


    "Erst einmal vielen Dank das du dir die ganze Mühe gemacht hast. Stell dir vor was passiert ist: Ich werde am Rahja als Fahrerin teilnehmen."


    Dabei lächelt sie über das ganze Gesicht. Die kleine Elfe scheint sich sehr darauf zu freuen.

  • -1339-


    @Spark:


    Yon ist von ihnen am schwersten bewaffnet und der erfahrenste Kämpfer. Er zögert deshalb auch nicht, die Führung zu übernehmen, als er Sparks Blick bemerkt. Sie alle wirken entschlossen, selbst die beiden jüngeren Blades, die ihren Lehrmeister und den geachteten Dukun begleitet haben, um diesen geheimnisvollen und beklemmenden Ort zu erkunden.


    Der Raum hat sich nicht verändert. Noch immer steht im hinteren Teil der Wayang-Schirm, die halbtransparente, von dunklem Holz gestützte Stoffscheibe, die im wayang kulit, dem traditionellen Schattentheater, als Universum dient. Mehr noch heißt es in der Überlieferung, dass sie die Wahrheit sei, während die Zuschauer und alles um sie herum nur Abbilder dieser Realität wären. Yon schreitet weiter voran, umrundet den Schirm, die Sturmschrotflinte fest im Anschlag. Dann springt das Biest aus seiner dunklen Ecke, verborgen vor den Blicken durch die Gegenstände, die hinter dem Schirm ruhen. Es ist eines der Critter, gegen die die Blades bereits in den Kampf gezogen sein. Ein einzelner Überlebender des Gefechts. Yons Schrotflinte donnert. Die Salve der Explosivmunition erwischt das Tier noch im Sprung und lässt es blutend zusammenbrechen.


    "Seht euch vor. Vielleicht sind noch mehr davon da", murmelt Yon, aber glücklicherweise bleiben ihnen - zumindest in diesem Raum - weitere Überraschungen erspart. Hinter dem Schirm ist das Podest, auf dem das Mädchen geruht hat. Hier stehen außerdem noch viele kleinere Gegenstände herum, größtenteils aus Holz - kleine Boxen, Schatullen, alte Werkzeuge. Der längliche Kasten, der dem dalang, dem Meister des wayang kulit, dazu dient, seine aus Büffelleder hergestellten Figuren aufzubewahren. Doch der Kasten ist leer. Es sieht ganz danach aus, als habe jemand die Figuren mitgenommen, und auch die anderen Utensilien, die ein dalang für gewöhnlich mit sich führt. Spark und Yon blicken sich um. Die anderen beiden Blades wagen es nicht, hier irgendetwas anzufassen, solange niemand es ihnen befiehlt. Dann fällt Spark das Lontarbuch auf. Sein Herz beginnt zu klopfen. Er hat von den alten Lontarbüchern gehört, den Palmblattmanuskripten der javanischen Fürstenhöfe. Doch gesehen, geschweige denn angefasst, hat er noch keins. Zwei schmale, dünne Holzstücke schützen die in Streifen geschnittenen und an einem Ende zusammengebundenen Palmblätter, die man - einem Fächer gleich - öffnen kann, um das Buch zu lesen.



    @Labah:


    Iesye stoppt die Maschine am Straßenrand und stellt den Motor ab. Der Gehweg ist schmal und rissig, geschunden durch die unermüdlichen Gezeiten des Sprawl - brennende Sonne und stürmender Regen. Einzelne Palmen am Kanalufer spenden ein wenig Schatten. Iesye steigt ab und setzt sich auf den hohen, zweifarbig gestrichenen Bordstein, der noch aus einer Zeit stammt, als keine AR-Tags und Holo-Schilder des Verkehrsleitsystems die pulsierenden Adern des Sprawl reguliert haben.


    Aus ihren dunkel geschminkten Augen blickt sie ihn kess an.


    "Und jetzt?"



    @Perdana:


    Satria lässt fast sein Werkzeugset fallen.


    "Das Raja?", fragt er ungläubig, lauter, als er es beabichtigt hat und blickt sich rasch in der Werkstatt um, ob dieses magische Wort von irgendjemand gehört worden ist. Doch er und Perdana sind alleine. Nur ein paar alte Drohnen, mehrfach zusammengeflickt und mit den Ersatzteilen chinesischer Nachbauten versehen, verrichten dort ihren Dienst.


    "Das soll ziemlich gefährlich sein, Dik"

  • -1340-


    Das Bike aktivierte automatisch die Tarnung als Labah sich von Ihm entfernte. Ein kurzes Flimmern in der Luft, dann verrichteten die Rutheniumpolymere ihre ganz eigene Magie.


    Labah grinste zufrieden kurz vor sich hin und betrachtete den schattigen Bereich zwischen den Palmen.


    Es fühlte sich so ungewohnt an, einer Frau nahe zu sein. Nach all den Entbehrungen. Dann beugte er sich vor und küsste Sie innig, hob Sie wie eine Puppe dabei hoch und verschwand mit Ihr in den Schatten der Palmen.

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  • -1341-


    "Ja, das habe ich schon gehört. Es gibt keine Regeln."


    Sagt Perdana leise, auch wenn sich nicht weiß, warum sie gerade leise sprechen. Immerhin hat Satria damit angefangen.


    "Ich wollte dich deshalb bitten mein Bike noch einmal durchzusehen und zu schauen, ob es für ein solches Rennen fit ist. Wichtig ist für mich, dass ich mit dem Bike ankomme. Von dem Geld aus dem Verkauf des anderen Bikes werde ich die Schulgebühren für Sondang bezahlen. Was dann noch übrig ist, geht wahrscheinlich für Essen, Trinken und noch ein paar andere notwendige Dinge drauf. Falls ein Rest übrig bleibt, wollte ich mir davon eine gebrauchte Motorradkombi holen. Du weißt ja, dass ich bisher ohne das Zeug ausgekommen bin. Einen Helm bräuchte ich wohl auch noch. Du weißt nicht zufällig, wo ich so was möglichst günstig bekommen kann?"


    fragt die kleine Elfe ihren Kumpel. Immerhin ist sie körperlich ja noch ein Kind. Dementsprechend sollte es recht schwer sin etwas in ihrer Größe zu organisieren, was sie sich auch noch leisten kann.

  • -1342-


    Li kann sich Scar wirklich nicht als Konzernbuchhalterin oder sowas vorstellen und muss bei dem Gedanken fast laut lachen.

    "Ich glaube wirklich das du es in einem Büro nicht lange aushalten würdest. Aber Orange und Grüne Haare wären wirklich cool. Aber am wichtigsten ist das dir nichts passiert. Ich habe schon zu viele sterben sehen. Und ohne dich wäre mir doch langweilig." versucht Li lässig zu klingen obwohl Scar spürt wie viel sie ihm wirklich bedeutet.

    "Und Ban hat sicher noch seine Spezial-Nitro-Mischung für den grünen Flammeneffekt."

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    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -1343-


    @Perdana:


    Satria kratzt sich am Hinterkopf.


    "Das mit deinem Bike ist kein Problem. Das werde ich direkt machen", stimmt er sofort zu, überlegt aber in Gedanken bereits weiter.


    "Ich weiß, dass es einen Shop im NeoGrandIndonesia gibt, der Motorradkombinationen in allen Größen und mit allen möglichen Extras führt."


    Satria ruft in der AR den interaktiven Shop der gewaltigen Mall in Pusat auf. Nur wenige Augenblicke später ist Perdana von dem unglaublichen Warensortiment des Shops umgeben, und Datenfenster zeigen ihr alles, was sie wissen möchte und noch vieles mehr. Ihr schwindelt fast, als sie sich ins Gedächtnis ruft, dass diese immense Auswahl nur eines von etlichen Geschäftssortimenten ist, die es in der riesigen Mall zu kaufen gibt.


    Das Personaprogramm des Shops, eine hübsche, verführerisch und sportlich gekleidete Frau, begrüßt sie höflich und heißt sie willkommen. Sicherlich hätte das System eine andere Form gewählt, wenn Perdana und nicht Satria sich dort eingeloggt hätte.


    "Nicht ganz billig, aber dort wirst du sicher fündig. Und die Qualität ist hervorragend. Du kannst den Einkauf einfach über mein Kundenkonto laufen lassen."

    Stolz ist es, den Perdana in Satrias Stimme vernimmt. Auch die einfachen Leute der Straße geben etwas auf das, was man Status nennt. Glücklicherweise ist Satria aber im Großen und Ganzen ein recht bescheidener Sprawl-Bewohner.

  • -1344-


    @Labah:


    Iesye leistet keinen Widerstand, lacht nur fröhlich, als Labah sie zu den Palmen und damit zum Rand des Kanalufers trägt.


    "Du kannst es wohl kaum noch erwarten, was?"


    Die hübsche Gangerin blickt sich um.


    "Was, wenn uns die Kameras des Verkehrsleitsystem aufnehmen?", fragt sie, doch in ihrer Stimme schwingt ein herausfordernder Unterton mit.

  • -1345-


    Labah grinste kurz verschwörerisch und antwortete Ihr


    " Dann muss ich die Kameras wohl hacken.


    Natürlich kann ich es kaum noch erwarten, du hast es ja drauf angelegt. "



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  • -1346-


    "Ich glaube wirklich das du es in einem Büro nicht lange aushalten würdest. Aber Orange und Grüne Haare wären wirklich cool.

    „Cool“ unterbrach Scar Li ausgelassen. Ihre Haare veränderten sich. Bzw. ihre Haarfarbe. Die Linke Seite färbte sich strahlend Grün und die andere Seite in ein flammendes Orange. Li konnte den Stolz in ihren Augen sehen.

    „Aber am wichtigsten ist das dir nichts passiert. Ich habe schon zu viele sterben sehen. Und ohne dich wäre mir doch langweilig."

    „Drek Li glaubst du nicht, daß auch ich genug Tote gesehen habe? Angefangen von Gegnern, zu denen du keine emotionale Verbundenheit hast und deren Tod dich trotzdem verändert. Mein erstes Leben, daß ich auf dem Gewissen habe habe ich mit 12 genommen. Es zerbrach etwas in mir, das nie wieder geflickt werden kann. Es war der erste Kampfzauber, den ich im Kampf eingesetzt hatte.

    Aber schlimmer sind die, die ihr Leben ließen zu denen ich eine Beziehung hatte. In meinem Piratenleben hatte ich Glück, aber während ein paar Runs in Seattle wurde ich vom Tod verfolgt. Der Schnitter nahm regelmäßig Mitrunner von mir bis er endlich meiner habhaft wurde.“

    Scar stockte.

    „Nur einem kleinem Armband, der modernen Medizin und einem mysteriösem Gönner ist es zu verdanken, daß ich nicht lange Gast beim Sensenmann war.“

    Sie sah Li tief in die Augen. „Ich werde bei dem Rennen nicht sterben.“ Li sah, daß sie nicht nur fest daran glaubte, sondern daß es für sie eine feste in Stein gemeißelte Wahrheit war.

    Dann wurden ihre Augen wieder sanfter. Ihre Hand suchte die seine.

    „Auch wenn ich mich auf das Rennen freu. Allein die Vorstellung bei Sturm ein Rennen zu fahren treibt das Adrenalin durch meine Adern, aber ich habe auch eine heiden Angst davor. Ich weis gar nichts. Weder kenne ich den Streckenverlauf, noch wer die gegnerischen Teams sind. In Seattle würde ich mir nicht so die Sorgen machen. Da kenne ich die Straßen, die Mentalität der Leute. Ich weis wie sie ticken. Aber hier ist alles so fremd. Die engen Gassen, die Leute, die Kultur. Der Astralraum. Ja selbst das Wetter. Alles ist irgendwie ursprünglicher weniger, wie soll ich es sagen strukturierter ist falsch. Hier folgt das Leben auf seine Weise ganz anders feste Wege.“

    Dann schüttelt sie den Kopf. Sie fängt an zu lachen. „Ich rede nur wieder Blödsinn. Las uns was anderes tun.“

    Als sie das gesagt hatte überraschte sie Li mit einem Kuss. Ihre Hand, die seine immer noch hielt griff etwas fester zu.

  • -1347-


    Perdana ist sehr froh, dass Satria ihr hilft. Als dann die ganzen Popups und Angebote nebst Werbung eintrudeln, muss sie sich erst einmal setzen, weil ihr sonst schwindlig wird. Eine solch bunte Vielfalt hat sie noch nicht gesehen.


    "Satria, kannst du mir eben dabei helfen? Ich habe noch nie etwas bestellt und das ist alles soooooo viel. Ich weiß gar nicht wo ich da anfangen soll. Wichtig ist, das es mich schützt und mich nicht einschränkt. Ich brauche keinen Luxus und keinen hippen Schnick Schank."


    Mit Satrias Hilfe und auf seinen Rat hörend sucht sie nach günstigen Angeboten mit reichlich Rabatten. Etwas aus der Vorjahreskollektion das unbedingt raus muss und zweite Wahl weil schon getragen und wieder zurückgegeben wären Dinge die sie kaufen würde, wenn es sie denn gibt.

  • -1348-


    Ein Lontarbuch! ging es Spark durch den Kopf, als sich sein Puls nach dem Angriff der Bestie wieder soweit beruhigt hatte und sie den Raum durchsucht hatten. Es war ihm ein wenig rätselhaft, was der Wayang-Schirm hier zu suchen hatte, geschweige denn warum man ausgerechnet hier ein wyang kulit aufführen sollte. Dann fiel ihm die Fremdheit des Wesens ein, dass in der Moschee gewesen war und ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Er kannte die alten Geschichten über das Schattentheater und die Schatten waren dort stets fremd und andersartig gewesen. Konnte das mit den Vorgängen hier zusammenhängen?


    Aber all das erklärte immer noch nicht, wie ein Lontarbuch hierher geraten konnte. Wenn das Buch echt war, war sein Wert kaum in Zahlen zu fassen. Und er wollte sich gar nicht erst vorstellen, wer alles hinter so einem Schatz her war. Der Wujen blickte sich nach einem Tuch oder ähnlichen und schlug das Buch damit schon fast ehrfürchtig ein, sorgsam auf dessen Unversehrtheit bedacht. Er überlegte, ob er das Buch askennen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Nicht hier, nicht jetzt. Das Bündel nahm er vorsichtig an sich, dann nickte er den anderen Blades zu, die sein Tun mit Erstaunen und Misstrauen, bei den jüngeren Blades gemischt mit Furcht, verfolgt hatten. Sie mussten weiter und schauen, was diese Ruinen noch beherbergten.


    Vorher versuchte Spark jedoch noch, den Wayang-Schirm zusammen zu schieben. Diese Schirme waren immer eine Grenze zwischen den Welten - ihrer und der Welt der Schatten. Er wollte einfach kein Risko eingehen, dass dieser Ort, der augenscheinlich lange genug für dunkle Machenschaften genutzt wurde, Wesen Zutritt gewährte, die hier nichts zu suchen hatten und für sie eine Gefahr darstellen würden.

  • -1349-


    @Perdana:


    Satria lächelt.


    "Nichts leichter als das."


    Er wendet den Blick zu einem alten Mitsuhama Robotics ManServant der 1. Generation.


    "Satu"*, spricht er ihn mit dem einfallslosen Namen, den er ihm gegeben hat, an. "Komm mal her und scanne Perdana."


    Der ManServant erwacht aus dem Standby und kommt herüber getrottet, wobei er das rechte Bein ein wenig nachzieht. Dann bleibt er vor Perdana stehen, hebt seinen Arm und macht einen Rundumscan, bevor er die Daten an Satrias Kommlink übernimmt. Dieser speist Perdanas Körperform, korrigiert durch den Umstand, dass sie beim Scan Kleidung getragen hat, in das Datenfenster des Shops ein. Jetzt kann Perdana noch Spezifikationen hinzufügen, die aber - weil sie keine Extras möchte - sich hauptsächlich auf grundlegende Dinge wie Farbe, Haptik usw. beschränken. Am Ende bestätigte Satria die Bestellung.


    "Ist in einer Stunde hier."


    (*satu = Indonesisch für die Zahl "1")



    @Spark:


    Plötzlich sind Schritte zu hören. Die beiden Blades am Eingang des Raumes wirbeln sofort herum - fast etwas zu schreckhaft, wie Spark findet. Aber ohne seine Magie hätte er sich hier auch nicht anders gefühlt. Andererseits weiß er viel mehr als sie, was auch seine Schattenseiten haben kann. Yon hat die Schrotflinte sofort wieder in Anschlag gebracht. Er geht lieber kein Risiko ein.


    Als Spark die mächtige und eindrucksvolle Gestalt Pa'an Tols im Türrahmen erblickt, kann er ein unbewusstes Schlucken nicht unterdrücken.


    Yon, die beiden anderen Ganger - sie alle sind nichts für diesen Mann. Ja, es hat noch nicht einmal den Anschein, als würde er sie überhaupt wahrnehmen. Seine ganze Aufmerksamkeit gilt Spark allein. Und - wie Spark durchaus bemerkt - dem Lontarbuch, das er, eingeschlagen in das Tuch, in seinen Händen hält.


    "Ihr habt etwas gefunden, Wujen?", hallt die Stimme des Dayak dunkel durch den ansonsten kahlen Raum.

  • -1350-


    @Labah:


    Es scheint, als habe Iesye nur darauf gewartet. Stürmisch küsst sie ihn und schmiegt ihren verführerischen Körper an den seinen, fährt mit ihren Fingern die Narben entlang, die er sich während seiner Auszeit erworben hat.


    "Als kleines Dankeschön, erfülle ich dir heute jeden Wunsch", haucht sie ihm zu. Sie hat viel dazu gelernt, sehr viel. Jetzt ist Labah auch klar, weshalb Li sie immer häufiger als Lockvogel bei den Aktionen der Gang einsetzt.