[IP] Sinar Temaram / Zwielicht

  • -976-


    Rico macht keine Anstalten, Scar zu folgen. Gleichzeitig weiß er allerdings auch, dass er Scar nicht von ihrem Vorhaben abbringen kann, dazu ist sie viel zu stur.


    "Flieg los und gib auf dich acht. Ohne mich bist du schneller. Wenn Spark im Astralraum unterwegs ist, muss auch jemand nach seinem Körper schauen."


    Damit hat sich Rico dazu entschieden, bei Spark und Perdana zu bleiben.


    Sie laufen los. Es gilt nun, keine Zeit mehr zu verlieren und so rasch es geht zu den Bikes zu kommen.


    "Wir werden deine Fähigkeiten sicher brauchen können", raunt er noch Perdana zu, während sie sich beeilen. Dann erreichen sie die Bikes. Rico stellt sicher, dass Spark zusätzlich gesichert ist, bevor sie losfahren und der Wujen seinen leiblichen Körper verlässt und den Weg durch den chaotischen Astralraum des Sprawl antritt. Ein Glück, dass er den Anblick gewohnt ist, und mehr noch auch den Weg durch dieses Chaos zum Quartier der Jade Blades zu finden weiß. Eine Aufgabe, die - wie er weiß - kein leichtes Unterfangen darstellt. Der Astralraum Jakartas ist nämlich, sofern es überhaupt möglich ist, noch undurchsichtiger als das Gewirr aus Straßen und Gassen, welches den urbanen Moloch durchzieht. Aber Spark findet sich zurecht. In diesem Teil des Sprawl dominieren noch immer die kampung, die voneinander abgetrennten, dorfähnlichen Viertel inmitten der urbanen Strukturen. Und jedes kampung hat im Astralraum seinen ganz eigenen Charakter, bedingt durch die zentralen Orte, Tempel, Moscheen, alte Häuser, welche jedes kampung prägen. Die meisten davon stammen noch aus Zeiten, als dieser Teil des Sprawl nicht derart dicht bebaut und zusammenhängend gewesen ist wie es nun der Fall ist. Orte, die im Astralraum herausstechen und dem Astralreisenden als Markierungen dienen.


    Der Wujen erreicht den Ort des Geschehens als erster, noch vor Scar und sogar eher als Li, der sich wohlweislich nur bis zur Kreuzung gewagt hat, um erst einmal abschätzen zu können, wie die Lage wirklich ist.


    Explosionen sind zu hören. Die Heimat der Jade Blades steht bereits in Flammen. Eine Woge aus Emotionen fegt über Spark hinweg, aber nach einem Schauer realisiert er, dass es nicht seine verbrennenden Brüder und Schwestern sind, die diese Woge ausgelöst haben, sondern seine eigenen Erinnerungen an eine Heimat, die er nun verloren hat. Zuerst fühlt er sich orientierungslos, kann keine Einzelheiten ausmachen, aber dann erkennt er die grauen Schatten und die schillernden Auren, die sich von der Rückseite des brennenden Gebäudekomplexes entfernen. Er hofft nur, dass es alle nach draußen geschafft haben.


    Einige Hunderte Meter entfernt, auf der anderen Seite von dem, was einmal das Quartier der Blades gewesen ist, ruht der graue Schatten des Panzers. Er verharrt dort bewegungslos. Auch die Schuttberge werfen nur bizzare graue Schatten in den Astralraum, zeugen von toter Materie. Ein mächtiger Feuergeist sollte hier schon aus weiter Ferne zu erkennen sein, lodern wie eine Fackel in einem dunklen Verlies. Aber Spark kann nichts erkennen. Niemand anders scheint hier außer ihm im Astralraum zu verweilen.


    Mit mehr Ruhe als er für möglich gehalten hätte, beobachtet Li, wie das Quartier in Flammen aufgeht. Es brennt bereits, als er einen Punkt erreicht, von dem aus er zumindest die Schuttberge und Teile des Gebäudes erkennen kann, das die Blades ihr Zuhause nennen. Dann hört er das Zischen. Er kann den Panzer nicht sehen, aber er weiß, dass es eine Rakete gewesen ist, die das Fahrzeug abgefeuert hat. Kurze Zeit später grollt der Donner einer weiteren Explosion bis zur Kreuzung. Mittlerweile hat sich dort eine Meute versammelt, die neugierig und teils verängstigt zu der Rauchsäule in der Ferne aufschaut. Li erkennt Ibu Moy, die mit ihren Kunden aus dem Warung kommt.


    "Pak, Li... was geht dort vor sich?"


    Li weiß, dass er nichts tun kann. Er hat Vertrauen in Yon, dass dieser alles in seiner Macht Stehende getan hat, um so viele Blades wie möglich zu retten. Er weiß, dass sich das Militär nicht auf einen ungünstigen Häuserkampf in einem der Gang vertrauten Häuserkampf einlassen wird. Sie sind hier, um die Lebensgrundlage der Blades zu zerstören. Ihren Rückzugsort in Schutt und Asche zu verwandeln und sie damit zu zerstreuen. Aber warum? Die Blades stellen keine Gefahr für das Militär dar. Durch die Hände der Blades sind bisher auch keine Militärangehörigen umgekommen, sodass ein Racheakt zu vermuten wäre. Vielmehr arbeiten die Blades zurzeit sogar für das Militär in einer Sache, die Li mehr Kopfzerbrechen bereitet, als ihm lieb ist.


    Dann erreicht ihn Yons nächste Nachricht.

    >> Wir sind raus. Nach erster Zählung haben es fast alle geschafft. Es tut mir Leid, Li, ich konnte nicht alle retten. Ein Teil der Rückseite ist zuerst eingestürzt und hat einige von uns sofort begraben. Wir haben ein paar zusätzliche Verletzte durch Splitterwirkung. Wir brauchen erste Hilfe. Führe die Gruppe zum Ort des großen Trainings. <<



    Li weiß, welchen Ort Yon damit anspricht. Es handelt sich um ein größeres Areal einer alten, bereits längst zerfallenen Schule weiter im Süden, auf dem Yon und einige andere Blades aus dem inneren Kern der Gang verschiedene Kletter- und Kampftechniken trainiert haben.

  • -977-




    Li ist nicht in der Lage auf Yons Nachricht zu antworten.Fassungslos starrt er auf das brennende HQ.


    Er hat es nicht verhindern können das die Blades ihr Heimverlieren. Er hat seinem toten Meister Schande gemacht, denn sicherlich hatte sein maßloser Stolz in zu überheblich gemacht. Er hatte gedacht aus einer kleinen Straßengang ein mächtiges Imperium errichten zu können. Und jetzt? Alles liegt in Trümmern. Wieder sind gute Jungs gestorben. Jungs die ihm vertrauten und zu ihm aufgeschaut haben. Wie soll er mit dieser Schande weiterleben?


    Doch soll er überhaupt weiterleben? Es wäre besser wenn er stattdessen in einem heldenhaften Kampf stirbt. Möge Spark oder Beauty (bittenicht Bomb) die Gang nach seinem Tod besser führen.


    Er schickt Yon eine kurze Bestätigungsnachricht. Undüberlegt ob er sich auch von seiner sexy Silberdrake verabschieden sollte. Aberihm fallen keine guten Worte ein um seine Gefühle auszudrücken. Zumindest nicht in der kurzen Zeit.


    Li programmiert die Position des momentan regungslosen Panzers in sein Bike ein. Ban hat glücklicherweise bei allen Bikes der Blades ein Kollisions-Vermeidungs-Deaktivierungsprogramm installiert falls es nur per Autopilot fährt. Dieses Programm aktiviert Li nun. Er schätzt das die Maschine sicher auf 180 bis 200 km beschleunigen kann bevor sie das Heck des Panzers rammt.Zudem lässt er die restlichen Molotovcocktails in den Satteltaschen, bis auf 2die er herausnimmt. Auch den gekreuzten Gurt mit den Splitter und Clustergranaten nimmt er heraus und legt ihn an, nach dem er sich seinerPanzerung entledigt hat.
    Seine Stimme zittert als er fast flüstern fragt: „Spark bistdu da? Wenn ja könnte ich gleich einen Verschleierungsgeist brauchen. Ich bombadier das Mistding aus der Luft und fackel es ab. Versprich mir, daß du auf die Jungs und Mädels aufpasst falls ich es nicht schaffe .“


    Li wartet kurz obSpark sich manifestiert [wenn nicht lässt er das Motorrad losrasen, verwandeltsich in die Drakegestalt und startet den Luftangriff mit den Molotovcoktailsund Clustergranaten]

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -978-


    Bambang war fassungslos ob der Zertsörung, die ihn hier im Astralraum noch auf einer völlig anderen Ebene erreilte als auf der weltlichen Ebene. Mit dem HQ war auch seine Grundlagensammlung dahin, die Arbeit der Jahre vernichtet! Natürlich würde er vieles wieder beschaffen können aber woher sollte er die Kohle nehmen? Zugleich verspürte er aber große Erleichterung, als er die flüchtenden Auren bemerkte, die sich rasch entfernten. schon ein kruzer Blick ließ ihn erkennen, dass es wohl der größte Teil der Blades nach draußen geschafft hatte. Sorge bereitete ihm aber das Fehlen des von Scar angekündigten Feuerelementars. Er schaute sich gründlich um, wobei er versuchte, die Schuttberge so gut es ging als Sichtschutz zu benutzen.


    Aber da war nichts. Kein Geist war in Sicht und es war auch nirgends eine Spur von Magieanwendung zu sehen, die sich zwangsläufig hätten zeigen müssen, wenn so ein mächtiger Elemetar die Gang angegriffen hätte.


    Verwirrt entfernte sich Spark von den Schuttbergen und hielt auf die Umgebung zu. In der Nähe sammelten sich bereits die ersten Schaulustigen aber in sicherer Entfernung entdeckte er auch eine ihm nur zu vertaute Aura. Er sah, wie die Emotionen Li aufwühlten, sah allerdings auch, wie sich unter die Trauer Wut zu mischen begann. Wie ein Vulkan schien es in dem Drake zu brodeln, jedoch mischte sich so etwas wie Trauer und Frustration darunter. Er wollte sich so oder so gerade manifestieren um Li Bescheid zu geben, als der anfing, anscheind an seinem Bike heumzufummeln und ebens an seiner Ausrüstung. Als die Echse anfing ihre Panzerung abzulegen begann sich Spark Sorgen zu machen. Er war gerade dabei ich zu manifestieren, als er Lis geflüsterte Frage wie einen Grabeshauch vernahm.


    "Ja Boss, ich bin hier." antworte er, wobei er sich zur Ruhe Zwang. "Du wirst jetzt keine Mist bauen und dich umbringen, okay? Wir brauchen dich! Denk nur mal an Mei Ling und die Nao Sin Feng. Ohne dich kommt auch der Rest von uns unter die Räder!" Angst wallte in ihm auf, denn er kannte Li lange genug, um zu wissen, dass es ihm absolut nicht gut ging! "Ich habe ein paar Leute flüchten sehen, es scheint so, als ob Yon die meisten sicher raus gebracht hat!"


    Mit nun ebenfalls etwas Zorn in der Stimme kam er auf Lis Bitte zurück. "Klar helfe ich dir gib mir nur einen kurzen Augenblick."


    Spark konzentrierte sich, kanalisierte seinen Zorn in eine Beschwörung und rief mit aller Kraft nach einem Geist, stärker noch als er sich dies sonst gestattete. Er spürte die Antwort eines Wesens, dass wie Tsunami heranbrauste, ihn fast zu überspülen drohte. Doch er konnte die Energieen lenken und in geordnete Bahnen bringen, so dass sich die Welle zu einem wütenden Wesen verdichtete, das grobe Ähnlichkeiten mit einem Fischmenschen hatte, der mit einem Dreizack nur zu bereit schien, auf jedweden Gegner einzustechen.


    'Ihr habt gerufen, Dukun. Habt mich in dieses Chaos gerufen. Was verlangt ihr von mir? Noch mehr Verwüstung?' herrschte das Wesen ihn an.


    "Nein, nicht noch mehr Chaos. Zumindest nicht von dir! Aber ich möchte, dass dieses Wesen da vor der Entdeckung bewahrst und ihn für alle fremden Augen verhüllst nach besten Kräften!" antwortete der Ork und wies dabei auf Li, dessen Aura zu wallen begann, als sich die magie regt um ihn in seine wahre Gestalt zu bringen.


    "Viel Glück Li! Und denk daran - lebend nutzt du uns so unendlich viel mehr als tot!" verabschiedete er sich von Li, bevor er in den Astralraum zurück glitt.

  • -979-


    Sylvie war total verunsichert. Sie war alleine und musste irgendwie den Panzer aufhalten draußen war dieser riesige Feuerelementar. Sie hoffte nur, daß der Panzer sie vor seinen suchenden Sinnen abschirmen würde.
    Der Panzer blieb stehen, doch dies hinderte ihn nicht daran zu schießen. Sie fühlte wie der Panzer ruckte als das
    //Drek, Drek Drek. // reagierte Sylvie panisch. //Warum konnte der Panzer noch schießen? //
    Es lief absolut nicht so wie sie es wollte.
    Sie suchte im Panzer ob sie irgendwas übersehen hatte. Und dann fand sie ihn. Den Schützen.
    Sie nutzten all ihre aufgestauten Emotionen um den Schützen zu verwirren. Sein Verstand wurde von der Panik, die Sylvie empfand überflutet….




    <Keine Angst um die kleine Fee, ich hab ja lediglich gebeten das sie astrale Eindringlinge meldet. Nicht das sie diese im Alleingang bekämpft. Obwohl wenn sie so wild wie du ist macht sie das vielleicht eigenmächtig. Und das Militär mit reinziehen war unser Deal mit denen von Anfang an. Wir sollten nur herausfinden welche finsteren Mächte hinter den Terroristen stecken. Um ehrlich zu sein macht die ganze Aktion von denen überhaupt keinen Sinn. Kommt schnell her aber macht nichts unüberlegtes solange wir nicht wissen was vor sich geht.>


    „Warte nur bis ich da bin.“ Fauchte Scar und legte auf.
    Währenddessen antwortete Rico
    "Flieg los und gib auf dich acht. Ohne mich bist du schneller. Wenn Spark im Astralraum unterwegs ist, muss auch jemand nach seinem Körper schauen."
    „OK“
    Ist alles was scar noch erwiedert. Dann wandelte sie sich. Ihre Wandlung war richtig schnell. So wie sie es trainierte sich sehr langsam zu wandeln hatte sie auch geübt sich so schnell wie möglich zu wandeln. Noch ehe sie komplett in Drakegestallt war stieß sie sich vom Boden ab und die Flügel schlugen kraftvoll, damit sie an Höhe gewinnen konnte. Der Drake schraubte sich in die Höhe bis er auf einmal verschwand.


    car flog los. Sie schraubte sich in die Höhe um dann Richtung Hauptquartier zu fliegen.
    Sie verband kurz ihren Geist mit Sylvie.
    //Ich bin gleich da. Ich fliege so schnell ich kann.//
    Die Emotionen, die ihr entgegen brannten waren heftig. Scar hatte Sylvie noch nie so verunsichert gesehen.
    //Mach schnell hier läuft absolut nichts wie es soll.//
    Aber Scar merkte auch, daß sie durch die Verbindung Mut fasste. Das war was Sylvie gerade bitter nötig hatte.
    Scar vergrößerte ihre Anstrengung so schnell wie möglich zurück zu fliegen. Doch bald merkte sie, daß es absolut nicht so einfach war, wie sie es sich das gedacht hatte. Oder eher nicht gedacht hatte. Ihr Navi vom Motorrad hatte schon echt Probleme, aber Scar war nun auf sich allein gestellt. Ohne technische Hilfe. Die Stadt war ihr komplett fremd und auch der Astralraum sah so ganz anders aus. Das Einzige woran sie sich klammern konnte war ihre Verbindung zu Sylvie. Der zarte dünne kaum sichtbare Faden durch den Astralraum. Da sie den Unsichtbarkeits-Zauber aufrecht halten musste viel es ihr noch schwerer sich der kaum sichtbaren Spur zu folgen. Die Sorge um Sylvie und den anderen machte es nicht einfacher.

  • Plötzlich geht alles ganz schnell. Als die Drachenfrau sich die Sachen vom Leib reist, sich wandelt und losfliegt, macht Perna ein paar Schritte zurück. Zum einen weil sich sich erschrocken hat und zum Anderen, weil sie nicht von die mächtigen Schwingen der Drachenfrau getroffen werden möchte. Als Rico Scars Sachen aufhebt, hilft sie diesem dabei und hastet mit dem Dukun und Rico zu den Bikes zurück. Auf die Aussage hin, dass ihre Fähigkeiten bestimmt noch gebraucht werden können, schaut sie den Ganger traurig an.


    //Es ist immer schlecht, wenn meine erste Hilfe Kenntnisse benötigt werden. Zum glück hatte ich Zeit Geld um meine Vorräte aufzustocken.//


    denkt sich die kleine Elfe, während sie Wieselflink neben den Anderen her läuft. Als der Dukun dann so plötzlich erschlafft, bleibt ihr fast das Herz stehen.

    //Verdammte Scheiße.//


    Doch als sie sieht, dass Rico mit der Situation umgeht als wäre sie das Normalste auf der Welt, beruhigt sie sich etwas und hilft dem Ganger so gut sie kann.


    "Fahr vor. Ich mache das Schlusslicht."


    Sagt Perdana zu Rico. Damit nehmen sie den Dukun samt Bike in ihre Mitte. Die Elfe deaktiviert die Diebstahlsicherung von Ihrem Bike und schaut auf das silbern glänzende Bike der Drake. gerade noch rechtzeitig fällt ihr ein, dass die Drachenfrau ebenfalls ihre Diebstahlsicherung aktiviert hatte. Sie durchwühlt die Scars Klamotten nach der Fernbedienung, deaktiviert die Diebstahlsicherung und schaltet das Bike auf Autopilot im Folgemodus und gibt ihr Bike als Führungsfahrzeug ein.


    //Na hoffentlich ist das richtig so. Will ja nicht als Drachenfutter enden.//


    denkt sich Perdana schwingt sich auf ihr Bike, welches mit sattem Sound zum Leben erwacht und folgt Rico wohin er sie auch führen wird.

  • -981-


    Li steigt empor, verborgen durch die Kraft des Geistes, den Spark ihm zur Hilfe gesandt hat. Das Bike des Anführers der Jade Blades rast los, beschleunigt rasch und hält auf das Heck des Panzers zu, die Taschen gefüllt mit Molotovcocktails. Doch der Schütze des Panzers zeigt sich nahezu resistent gegen Sylvies aus dem Astralraum heraus gewirkte Verwirrungsmagie und erkennt rechtzeitig die drohende Gefahr, die sich dem Militärfahrzeug nähert. Ein Zischen, eine Rückstoßwolke, und eine weitere Rakete pflügt zwischen den Bergen aus Schutt entlang und wird von der Zielerfassung mit tödlicher Präzsion in das führerlose Bike gelenkt. Eine gewaltige Flammenwolke blitzt auf, als Lis Bike von der Detonation völlig zerfetzt wird.


    Dann setzt sich der Panzer in Bewegung, beschreibt eine Kehre und tritt den Rückweg an. Sekunden später startet Li seine selbstmörderische Attacke. Flammenexplosionen zieren das Dach des Militärfahrzeugs, als die beiden Molotovcocktails darauf explodieren. Dann gesellen sich weitere Detonationen dazu. Schutt wird in alle Himmelsrichtungen geschleudert, aber das Fahrzeug ist zu stark gepanzert, als dass Lis Granatenregen ihm wirklich gefährlich werden könnte. Anders als erwartet scheint das Militär aber auch keinen längeren Kampf fechten zu wollen. Möglicherweise hält man nach dem Angreifer aus den Wolken Ausschau, aber vorerst macht sich keine weitere Rakete auf den Weg zu ihrem Ziel.


    Li gehen Sparks Worte durch den Kopf. Der Wujen hatte ihn mit deutlichen Worten daran erinnert, dass er den Blades lebend mehr nützte als tot. Und dennoch brennt eine rasende Wut in ihm, die noch lange nicht gestillt scheint. Wird sie siegen und Li möglicherweise in sein Verderben reißen?

  • -982-


    Als Scar den Schauplatz des Geschehens erreicht, fühlt sie sich, als würde sie über einem Schlachtfeld schweben. Das Hauptquartier der Jade Blades brennt lichterloh, lässt schwarze Rauchwolken in den grauen Himmel steigen, welche die heiße Luft zum Flimmern bringen. Abseits von anderen Gebäuden gelegen besteht aber zumindest nur geringe Gefahr, dass sich das Feuer ausbreitet. Vom Panzer fehlt jede Spur. Das Miltärfahrzeug hat die Szenerie bereits verlassen. Li hat ihm noch nachgeschaut, sich in gewisser Weise daran ergötzt, das Dach des Panzers brennen zu sehen, dann jedoch erkennen müssen, dass das externe Löschsystem des Fahrzeugs nicht in Mitleidenschaft gezogen worden war und den Brand rasch gelöscht hat. Zumindest wird es auf diese Weise nicht noch mehr Tote geben. Auch Yon und die anderen Blades sind nicht mehr zu sehen. Sie sind bereits auf ihrem Weg zu dem alten Schulgelände, wo sie sich sammeln und ihre Wunden lecken werden.


    ...


    Eine knappe Stunde brauchen Rico, Spark und Perdana bis zu dem Gelände, zu dem Rico sie geführt hat. Es liegt inmitten enger Straßen und Gassen. Zuletzt haben sie eine Reihe dicht beieinander stehender Häuser passiert. Das ehemalige Schulgelände ist eine einzige Ruine. Der Boden ist an mehreren Stellen aufgesprungen, die Gebäude sind kahl, zum Teil eingestürzt. Warum die ewig nach neuem Bauland hungernden Konzerne sich den Ort noch nicht einverleibt haben ist allen ein Rätsel, aber zumindest haben sie hier einen vorläufigen Rückzugsort. Eines der Gebäude ist noch intakt, heruntergekommen zwar, aber sicher und stabil. Dorthin hat sich Yon mit den Blades zurückgezogen. Als Perdana und die anderen es erreichen, erkennen sie die Maschinen, und im Inneren liegen alte und neue Verletzte. Yon begrüßt sie mit grimmigem Gesicht. Er macht nur einen Wink auf die Verletzten, um die es sich nun zu kümmern gilt.

  • -983-


    Perdana bildet das Schlusslicht ihrer kleinen Truppe. Nur Scars Bike fährt noch hinter ihr her. Auf dem Weg zum alten Schulgelände versucht sie sich den Weg zu merken, um wieder hierher als auch zurück nach Hause zu finden. Dort angekommen kann sie ihren Augen kaum trauen. Automatisch sucht sie nach Gede. Sie schuldet diesem Ork so viel und will ihn gesund wissen. Leider kann sie ihn nicht gleich finden. Am liebsten würde sie ihn suchen gehen, um sich zu vergewissern, dass es ihm nicht schlechter geht, als sie ihn verlassen hat. Doch dazu hat sie jetzt keine Zeit. Die verletzten brauchen ihre Hilfe und sie hatte versprochen zu helfen. Also stellt sie ihr Bike und das von Scar ab, nimmt die beiden Medkits und die frisch gekauften Nachfüllpacks und Verbände und macht sich daran die Verwundeten zu versorgen. Sie versucht in dem ganzen Durcheinander einen Kühlen Kopf zu bewahren und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Sollte sich hier jemand befinden, der mehr Ahnung von erster Hilfe hat, ist sie gerne bereit unter dessen Anleitung zu arbeiten.

  • -984-


    Sylvie merkt, wie sich der Panzer bewegt.


    //Puh der Elementar scheint mich bis jetzt nicht bemerkt zu haben.// Sie entspannt ein wenig, aber nur ein wenig. Sie wusste ganz genau, daß sie seinem flammendem Inferno nichts entgegen zu setzen hatte und so konzentrierte sie sich auf ihre Aufgabe die Mannschaft im Panzer zu verwirren.


    Normalerweise wurde sie für Suchen und Verschleierung eingesetzt. Ihre offensiven Kräfte hatte sie einfach schon so lange nicht mehr benutzt. Dafür war die kleine silberne Elfe zuständig. Sie hatte früher eine Verbindung zu Drachentöter. Sie verstand wohl wie keine andere, warum Kismet nicht mehr den Ruf Drachentöters hörte.


    //Hoffentlich kommt sie endlich.// dachte Sylvie fast laut. Aber da musste sie sich noch ein wenig gedulden.




    Scar hatte sich fast verflogen. Ihre Panik um Sylvie und der Zauber halfen ihr nicht sich auf den Weg zu konzentrieren. Auch war ihre Verbindung zu Sylvie durch die ganzen fremden Einflüsse gestört. Immer und immer wieder war Scar drauf und dran ihren Unsichtbarkeitszauber einfach fallen zu lassen. Sie war hier die silberne Prinzessin, warum sollte sie sich verstecken, aber ihre Erlebnisse in Manhattan und in Seattle hatten ihr gezeigt, daß das praktisch einem Selbstmord gleich kam. Und nicht zu vergessen. Sie versteckte sich ja hier vor einem Drachen. Einem mächtigem Drachen. Sie war eh erstaunt, daß sie nicht schon längst in seinen Klauen hing. Aber die Gedanken brachten sie nur von ihrer dringlichsten Aufgabe ab. So schnell wie möglich zum Hauptquartier zu fliegen.




    Dann endlich erkannte sie ein paar Punkte. Den großen Platz. Da war sie mit Li vorbei geflogen. Sie strengte sich noch mal richtig an. Ihre Flügelmuskeln taten ihr schon weh, aber sie konnte jetzt nicht schlapp machen. Die vielen kleinen Wunden waren wieder auf gegangen.




    Dann roch sie den Rauch. Panik stieg in ihr auf. Wie groß war die Verheerung, die der Elementar anrichtete?




    Dann kam sie näher. Sie sah die dunklen schwarzen Rauchschwaden. Das Feuer. Von dem ehemaligen Hauptquartier waren nur noch Trümmer zu sehen, die von gierigen Flammen verzehrt wurden.




    Scar stieß ein verzweifeltes Brüllen aus. Einzig, die Verbindung zu Sylvie lies sie nicht komplett verzweifeln, auch wenn sie spürte, daß Sylvie nicht in der Nähe war. Was sie auch für sinnvoll hielt.




    Nirgends war ein mächtiger Elementar zu sehen. //War er schon weg? Den Schaden, den er angerichtet hatte war ja groß genug.//



    Scar kreiste mehrmals um das Hauptquartier und dem Schrottplatz. Den verschleierten Li sah sie nicht.



    //Sylvie geht es dir gut?//



    //Ja mir geht es gut. Ich halte den Panzer vom Stützpunkt fern, wie mir Yon aufgetragen hatte.// Scar hörte die Angst in Sylvies Stimme und wie sie sich an ihren Auftrag klammerte.


    //Mach erst mal weiter. Ich bin OK und der Feuerelementar scheint weg zu sein. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.//


    Die Gedanken und Gefühle, die sich beim Anblick der Zerstörung einfach ergaben konnte Scar nicht verbergen.


    Sie stimmten auch Sylvie traurig. Wenn Geister weinen könnten würde Sylvie jetzt heulen.




    Scar setzte sich sich auf eine Säule und schaute in die Flammen.



    //Sylvie lass den Panzer. Du musst mir suchen helfen, ob es noch Überlebende in den Trümmern gibt.//



    //Das kann ich nicht. Du kennst die Regeln.// sagte Sylvie traurig. Zu gern wollte sie ihrer Freundin helfen.



    "Ach Drek." fluchte Scar. "Gut du bist frei."


    Sylvie verschwand. Scar wandelte sich und lies den Unsichtbarkeitszauber fallen. Das sie gerade extrem exponiert und nackt und Blutverschmiert auf einer Säule saß störte sie nicht. Ihre Gedanken waren woanders.




    Sie rief Sylvie wieder zu sich, aber ihr Ruf war sehr schwach. Die Anstrengung des Gewaltfluges forderte ihren Tribut.


    Aber das Ziehen und die Kopfschmerzen bleiben aus.



    //Da bin ich wieder.// sagte Sylvie auch müde. //Was möchtest du?//



    //Hilf mir nach überlebenden in den Trümmern zu suchen.//



    "OK" sagte Sylvie und schon war sie unterwegs.


    Scar war es egal wer sie sah. Sie brauchte ihre geschärften Sinne und die Kraft der Echse. Auch wäre sie nackt den Elementen zu sehr ausgesetzt.


    Als Sylvie die silberne Elfe sich wandeln sah verschleierte sie diese noch.
    //Wir haben schon genug Ärger.// Dachte sich der kleine Windgeist.


    Scar nutzte ihre Kraft um in den Trümmern zu suchen. Auf gefährlichen Terrain nutzte sie ihre Fähigkeit des spurlosen Schritts, aber sie wechselte wenn möglich immer wieder zu ihrer Panzerung. Dies war so in ihr drin, daß sie kaum drüber nachdenken musste.
    Sylvie half ihr nach kräften. Man sah, daß sie ein eingspsieltes Team waren.

  • Selten hat Li sich so ohnmächtig gefühlt als er sah wie sich der Panzer von den Flammen unbeeindruckt vom Gelände entfernte.


    Zum Glück fährt er nicht noch Li's Klamotten platt die er am der Einfahrt hinter einem Schutthaufen versteckt hatte bevor er sich verwandelte.
    Das HQ steht im Gegensatz zum Panzer jedoch teilweise in Flammen. Li stürzt verzweifelt hinab um in den Trümmern nach überlebenen zu suchen. Die Fensterfront des Konferenzraumes ist zerstört. Nicht nur die Fenster fehlen, nein die ganze Wand wurde herausgesprengt. Drinnen sieht es noch schlimmer aus. Ein Teil der eingestürzten Decke hat das "Chefsofa" und die Ecke mit dem Gebetsteppich unter sich begraben. Wenn es diesen Allah gibt hat er sich wohl endgültig von den Blades abgewandt.
    Aber das schlimmste ist, das die Wand der Erinnerung verbrannt ist.
    All die Fotos der toten Jade Blade Krieger sind vernichtet. Li hebt den verkohlten Bilderrahmen von Cutter - dem letzten Anführer der Gang auf, der jedoch sogleich auseinanderfällt so das er nur noch eine verkohltes Stück Holz in der Klaue hällt.


    Erst bemerkt er die die kleine Fee nicht bis Sylvie ihn anspricht: "Juhu einen überlebenden habe ich! Das werde ich gleich Scar berichten! Alles klar bei dir?"


    "Weißt du Kleine, die Jade Blades haben sich vor vielen Jahren, vor meiner Zeit, als Jugendbande in einer Turnhalle gegründet. Und nun leben sie wieder in einer Turnhalle. Welche Ironie, verstehst du das?" antwortet er der Fee. Vermutlich versteht sie sein kurren nicht aber da ist sie ohnehin wieder im Astralraum um Scar zu holen.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -986-


    @Perdana:


    Perdana erkennt sofort, dass die Einrichtung, die sie hier vorfindet, nicht mehr ist als eine bloße Notfalllösung. Es gibt weder fließendes Wasser noch andere wichtige Installationen. Zum Glück sind die Blades nicht ganz unvorbereitet hier angekommen. Sauberes Wasser findet sie in einigen mitgebrachten Kanistern. Auch Nahrungsmittel, weitere Medkits, Werkzeuge und weiteres haben die Blades organisiert. Dieser Yon, vor dem sie am Eingang aufgrund seines erbarmungslosen Äußeren fast zurückgeschreckt wäre, scheint zumindest ein fähiger Planer zu sein. Er ist es auch, der ihr mitteilt, dass sie freie Hand hat, was die erste Hilfe angeht. Perdana begreift sofort und macht sich rasch nützlich.


    Gede lächelt ihr zu, begrüßt sie kurz und drückt sogar ihre Hand, wenn auch so, dass niemand es sieht. Es ist eine Geste der Aufmunterung, und das von jemandem, der gerade sein Zuhause verloren hat.

  • -987-


    Sylvie rast zu Scar
    "Ich habe den Drachen gefunden. Er murmelte was von einer Turnhalle. Was ist eine Turnhalle? Wieso leben die Blades in einer Turnhalle?"


    Scar war viel zu aufgebracht.
    "Drek Sylvie wie geht es Li? Ist er verletzt?" fragte sie barsch.
    "Ist ja OK. Sind wir mal wieder heute empfindlich. Ist doch gar nicht deine Zeit. Ihm geht es gut. Zumindest körperlich."
    Scar atmete auf. Sie überging Sylvies spitzen Kommentar.

    "Hilf mir andere zu finden. Wir müssen so viele wie möglich finden, bevor alles einstürzt oder sie durch das Feuer sterben. Ich schaffe das nicht alleine."


    "Bin schon weg."


    Sylvie verschwand wieder im Astralraum. Durch die ganze Hektik und Scars Aufgeregtheit schien sie den Feuerelementar vergessen zu haben. Sie war halt ein Windgeist. Aufbrausend und sehr flüchtig.


    Scar war außer sich vor Wut und Frustration.
    Sie umkreiste die Stelle und tauchte immer wieder ab. Sie hoffte irgendwas zu sehen.
    Dann kam Sylvie wieder.

    "Habe einen jungen Ganger gefunden. Ich führe dich hin. Noch lebt er, aber ich weis nicht wie lange."

    Sylvies Miene war betrübt.
    Scar stieß sich von dem Schuttberg ab und folgte dem Windgeist.
    Sie kamen an den hinteren Teil des Hauptquartiers. Wenn Scar sich richtig erinnerte war hier die Toilette gewesen. Die Flammen fraßen sich immer näher. Sie konnte die Hitze spüren.
    "Er ist unter der Wand. Er atmet nur noch sehr schwach." sagte Sylvie und deutete auf den Bereich wo der Ganger war.


    Scar verbrannte sie die Finger an dem heißen Gestein als sie die ersten Brocken zur Seite schob. Sie musste auf passen, daß sie ihre Flügel nicht verletzte. Sie grub und wuchtete Steine umher. Ihre Vorderpfoten bluteten bald. Zwei Krallen waren schon abgebrochen, aber sie kam nicht weiter. Ihr brannten die Muskeln.

    "Du solltest dich beeilen."
    sagte Sylvie. "Ich weis nicht wie lange er noch durch hält.
    Scar brüllte laut vor Frust
    "Drek hole Hilfe. Hole Li, irgendwen. Ich schaffe das nicht alleine." Brüllte sie Sylvie an.


    Sylvie war erschrocken von den Gefühlen, die ihr entgegen brannten. Sie war so geschockt, daß sie eine Abkürzung über ihre Heimatebene nahm um zu Li zu kommen. Er war immer noch in dem Raum in dem Sylvie ihn zuletzt gesehen hatte.

    "Li. Scar braucht dich."


    "Sag ihr ich habe keine Zeit ich muss mich um die Blades kümmern.
    " sagte er betrübt. Auch wenn er sie mochte war ganz klar wo seine Prioritäten und Loyalitäten lagen. Er konnte jetzt echt nicht die Launen von Scar und der kleinen Fee gebrauchen. Sylvie verstand die drachische Sprache nicht richtig , aber seine Gedanken waren zumindest zu deuten.

    "Es geht um einen Blade. Um einen jungen Blade."
    sagte Sylvie nachdrücklich. "Er ist verschüttet und Scar schafft es nicht ihn zu befreien."

    "Warum hast du das nicht gleich gesagt."
    Li war wie ausgewechselt. Er konnte jemanden retten.
    Sylvie führte Li zu der Unfallstelle. Er sah Scar im Drek. Hinte ihr brannte noch die Reste des Hauptquartiers.
    Sie war dreckig und blutig. Die silbernen Schuppen waren stumpf durch den Staub, der sie bedeckte.
    Ihre Vorderpfoten waren von einer Paste aus Blut und Drek bedeckt.
    Sie fauchte wild. Li konnte ihren Frust sehr wohl heraus hören. Wie sie auf die Platte verzweifelt eindrosch als diese sich nicht bewegen wollte.


    Er flog neben sie und mit vereinten Kräften konnten sie die Platte heben. Zumindest ein wenig. Nicht hoch genug um sie zur Seite zu heben.

    "Ich kann ihn sehen. Er liegt genau da drunter. Ich versuche ihn raus zu holen."

    Sagte Sylvie. Sie flog durch den Spalt und zog den Blade raus.


    Er sah alles andere als gut aus. Sein Atem ging schwach. Er hatte mehrere Verletzungen. Mindestens ein Arm war gebrochen.


    Kaum das Sylvie den Blade raus gezogen hatte verließen Scar ihre Kräfte. Sie konnte die Platte nicht mehr halten. Sie glitt ihr aus den Fingern und krachte nieder. Li konnte sie auch nicht mehr halten. Die kleine Mulde in der der Junge gerade noch gelegen hatte wurde verschüttet.


    Scar brach an Ort uns Stelle zusammen. Sie war am Ende ihrer Kräfte. Sie zitterte durch die Anstrengung, doch Li hatte nur Augen für den jungen Blade.


    "Sucht weiter ich bringe ihn zu den anderen." fauchte Li.


    Er hob den kleinen geschundenen Köper behutsam auf und flog zur Turnhalle wo er ihn auf eine Decke legte.


    Perdana eilte sofort zu dem Blade und begutachtete ihn. Sie wusste sofort, daß er sofort Hilfe brauchte. Sie rief, daß sie dringend ein Medkit und Hilfe benötigte. Die akute Situation lies sie ihre Scheu vergessen.

  • -988-


    Li fällt ein Stein vom Herzen als er sah das Scar da war. Und zum Glück waren Li's Arme in Drakeform noch kräftiger als seine Orkarme ohnehin waren und mit seinen realtiv geschickten Klauen konnte er den Verletzten herausziehen ohne ihn noch mehr zu verletzen. Zum Glück scheint er noch zu atmen auch wenn Li das mit der stabilen Seitenlage nicht gut hinbekommt.


    Als er sieht als Scar erschöpft zusammensinkt "schwebt" er an ihre Seite. "Scar, alles ok bei dir?" betrachtet er die junge Drake besorgt.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -989-


    "Las nur." keuchte sie. Scar war total außer Atem. Ihre Gliedmaßen schmerzten. Sie wusste auch nicht ob sie sich gerade was gezerrt hatte.
    "Der Flug war sehr anstrengend und der kleine Stein da von eben war jetzt nicht sooo leicht."
    Sylvie suche bitte weiter nach anderen Verletzten." sagte sie zu Sylvie.
    "Aye Aye" sagte der Geist und verschwand wieder in den Astalaraum.


    "Mach dir um mich keine Sorgen ich bin gleich wieder fit um weiter hier nach Überlebenden zu suchen." sagte sie matt. Das Lächeln was sie aufsetzte wirkte gequält.
    Eigentlich ging es ihr gar nicht gut. Ihr drehte der Kopf und sie kurz davor zu brechen aufgrund der Anstrengung und des ungewohnten Wetters. Aber das war jetzt alles nebensächlich.
    //Ob ich in Drakeform kotzen kann?//

  • -990-


    Perdana bleibt nicht viel Zeit zum überlegen. Sie schnappt sich an Ausrüstung und Verbandsmaterial was ihr gerade in die Finger kommt und macht sich daran die Verletzten zu versorgen. Für den Augenblick gibt sie auch ihre sonst so zurückhaltende Art auf. Wer ihr im weg ist wird weg gescheucht und wer gesund ist und nichts zu tun hat, der wird eingebunden. Jemanden stützen, etwas festhalten oder etwas holen, kann jeder. Hier und jetzt kommt es darauf an, möglichst keine Zeit zu verlieren. Dabei wuselt sie so zügig hin und her, wie man es ihr für ihre Größe nicht zugetraut hätte.


    Als sie endlich Gede entdeckt und feststellt, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht und er keine neuen Verletzungen bekommen hat, winkt sie ihm kurz zu. Für mehr ist jetzt keine Zeit. Später, wemm es ruhiger ist und sie Zeit hat, dann wird sie ihn aufsuchen und nach ihm schauen. Er macht sich bestimmt Sorgen um seinen Bruder. Und das kann er bei den Problemen, die er und die Gang gerade haben, mal so gar nicht gebrauchen.

  • -991-


    Labah


    Es war schon spät am Morgen als endlich alle Formalitäten erledigt waren. Am Gefängnis öffnete sich die kleine Tür am Tor und er konnte endlich wieder in die Freiheit zurückkehren nach 10 Monaten im Bau. Nächstes Mal würde er es lieber lassen einen Transporter der POLRI zu hacken. Zum Glück hatte er damals sich unauffällig gekleidet und sämtliche Spuren zu den Jade Blades verschleiert. Was die Anderen wohl machen.. Ich werde Sie mal überraschen.
    Der junge Ork sah ziemlich mitgenommen aus. Seine schwarzen Haare schulterlang u. Zerzaust. Ein ungepflegter Vollbart zierte sein Gesicht. Die dunklen Cyberaugen erlaubten keine Rückschlüsse auf sein Gemütszustand. Er war dünner geworden im Gefängnis, seine Muskeln traten deutlicher hervor. Sein lockeres grünes Hemd war oben am linken Ärmel etwas angerissen. Die kurze Hose verbarg in Ihren Taschen sein Überlebensmesser. Diese Reizüberflutung .. Ich könnte kotzen. Wie lang war ich weg ? Waren es wirklich nur Monate ?
    Der Ork rieb sich über die Stirn und bestellte sich erstmal über Itam ein Taxi.
    << Hallo Itam, alter Freund, hier ist Labah. Sendest du mir ein Taxi auf meine Koordinaten ? >>
    Die Wartezeit überbrückte er mit einem Schnelleinkauf in einem Strassengeschäft um sich mit Bier und Zigaretten einzudecken.

    Aktuelles SL Projekt " New Jersey / Love Land / Larcheime " (Foren Runs)
    Hauptcharakter: "Iwan " ( Strassensamurai )


    Erfahrener Meister und Spieler seit Edition 3.0 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Iwan_Korshunov ()

  • -991-


    Spark war froh, wieder zurück zu seinem Körper gefunden zu haben. Er hatte erst noch Lis verzweifelten Angriff beobachtet, konnte jedoch aus dem Astralraum nicht feststellen, ob die Echse irgend eine Wirkung gehabt hatte. Dann jedoch war zumindest der Panzer abgedreht und hatte sich auf den Rückweg gemacht. Spark ließ den geist die Verschleierung vorerst noch aufrechterhalten, bis Li in Sicherheit zu sein schien, dann beorderte der Wujen seinen Gehilfen zurück auf die Metaebene. Im Anschluss hatte er grob abgeschätzt, welche Route Rico wohl wählen würde und war dann der "inneren Spur" gefolgt, die ihn zu seinem Körper führte. Die Gegend kam ihm vage bekannt vor und als sie endlich ihr Ziel erreichten, musste Spark grinsen. Die alte Turnhalle war mal die Geburtsstätte der Blades gewesen und Spark hoffte, dass Yon möglichst viele hierher gebracht hatte.


    Das Grinsen verging ihm jedoch sofort, als er feststellte, in welcher Verfassung die Blades oder besser ihre Reste waren. Sie hatten schon vorher genug Verletzte, aber inzwischen schienen deren Anzahl die der gesunden Ganger deutlich zu übersteigen. Kalte Wut packte ihn, Wut auf das trügerische Militär, dass sie unterstützen wollte und dann doch nur hintergangen hatte. Er suchte kurz Yon auf und holte sich eine Übersicht der Lage, dannstraffte er sich begann, sich um die Verletzten zu kümmern. Aus dem Augenwinkel bekam er mit, dass die kleine Elfe ebenfalls tatkräftig anpackte und anscheinend auch prima darin war, die Helfer herumzuscheuchen und sinnvoll anzustellen. Dann fokussierte er sich wieder völlig auf seinen Part und begann, die Verwundeten mittels Heilzaubern zu stabilisieren und wenigstens etwas zu heilen. Manche hatten nur leichte Blessuren oder Verbrennungen, er begann jedoch bei den schweren Fällen und sein Blick verschwamm zu einer Kakophonie aus Blut, Brandblasen, Fleischwunden und dergleichen. Zauber um Zauber wirkte der Ork, mal ohne Entzug, mal blieben stechende Kopfschmerzen zurück. Sehr viel konnte er nicht tun, jedoch half die Magie den Blades zumindest etwas.


    Dann, als er kurz vor der völligen Erschöpfung war, gab er Yon noch einmal kurz Bescheid, dass er sich jetzt hinlegen müssen. Wenn Li auftauchen sollte, sollten ihn einer der Anwärter wecken.

  • -992-


    Li ist erleichtert das Scar nicht ernsthaft verletzt ist. Wieder ein Beweis das sie zäher ist als es den Anschein hat.
    In Drakeform kann er ihr leider keinen Kuss geben und vielleicht wäre dies auch jetzt unpassend.
    Also nickt er ihr zu sagt:
    "Danke. Ich muss wohl wieder die Drachenhaut absteifen, sonst kann ich die Jungs nicht per Komlink koordinieren. Drek! Mein Bike ist auch Schrott! Jetzt muss ich übergangsweise hoffentlich nicht das schwule Elfenbike von Faith nehmen ... natürlich nichts gegen Elfen." zwinkert er ihr ironisch zu und macht sich dann auf den kurzen Weg hinaus wo er in der Einfahrt seine Klamotten gelassen hat. Zum Glück verlässt ihn Sparks Geisterverschleierung in dem Moment als er zumindest die Panzerung und Klamotten angezogen hat. Das Komlink ist Arg von Plastbeton verstaubt und er muss erst die Anschlüsse frei blasen bis der Skinlink Adapter funktioniert.
    <Spark, Yon, Bomb ... meldet euch wenn ihr könnt!>

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -993-


    "Danke. Ich muss wohl wieder die Drachenhaut absteifen, sonst kann ich die Jungs nicht per Komlink koordinieren. Drek! Mein Bike ist auch Schrott! Jetzt muss ich übergangsweise hoffentlich nicht das schwule Elfenbike von Faith nehmen ... natürlich nichts gegen Elfen."


    Scar versuchte in ihrer Drakeform gequält zu lächeln. Sie konnte dem jetzt so gar nicht folgen. Weder kannte sie Faith noch sein Bike. Auch war es ihr gerade so was von egal.


    //Wer war denn noch vor kurzem mit einer ELFE im Bett?//
    dachte Scar schwach. Sie sehnte sich nach der Dusche, die in dem Unterschlupf in dem Berg war.


    Kaum das Li weg ist sackt Scar in sich zusammen. Sekunden später hat sie sich gewandelt und erbricht sich. Die Anstrengung war einfach zuviel für sie. Vor ihren Augen flimmerte und schwirrte die Luft. Kurz glaubte sie ohnmächtig zu werden.


    Sylvie war sofort an ihrer Seite.

    "Kismet Kleine. Du musst dich ausruhen."
    Ihre Stimme war besorgt und fürsorglich.

    "Lass.... schon... es ge...geht schon. Br.. brauche nur eine kleine ...Pause."
    sagte Scar schwach. "Geh und suche weiter nach Überlebenden. Ich bin gleich wieder bei dir."

    Sie wischte sich mit dem staubbedeckten Arm über den Mund. Am liebsten hätte sie ihn jetzt mit dem Jamaikanischen Rum, den sie immer auf dem Schiff hatten, ausgespült. Die Crew hatte ihr erzählt, er schmeckt so grausam, weil da schon Zahnpasta drinnen war. So reichte es für die Zahnhygiene sich morgens den Mund damit aus zu spülen und zu gurgeln. Keiner der Crew hätte je von ihm getrunken, aber auf dem Schiff waren immer ein paar Flaschen zu finden.


    Sie atmete schwer. Die Luft und der Staub in ihren Atemwegen machte es ihr nicht einfacher. Ihr Gesicht brannte als sich der Schweiß einen Weg durch den ganzen Staub und Dreck bahnte. Ein Großteil ihrer Wunden waren wieder aufgebrochen und bluteten leicht. Sie schaute verzweifelt auf das eingestürzte und brennende Hauptquartier. Ihr flossen trockene Tränen über das Gesicht. Schwach ballte sie eine Hand zur Faust. Erst der Junge auf der Straße, der vor ihren Augen erschossen worden ist und nun das hier.


    Sylvie war unterdessen wieder verschwunden und suchte weiter nach Überlebenden. Aber große Hoffnung hatte sie nicht. Sie hatte das Areal schon drei mal durchkämmt.

  • -994-


    @Labah:


    Es ist ein weiter Weg von Cipinang durch die verschlungenen Straßen des Sprawl bis hinunter nach Selatan, aber letztendlich endet die Fahrt und Labah erreicht sein Ziel, sein Zuhause, den Ort seiner steten Wiederkehr. Oder doch nicht? Bereits als er aus dem Taxi steigt, erkennt er, dass sich hier irgendetwas zugespielt haben muss. Es sind mehr Menschen auf der Straße, als er es in Erinnerung hat, und sie alle blicken in eine einzige Richtung. Als er ihren Blicken folgt, bemerkt er die schwarzen Rauchwolken, die aus der Ferne, dort, wo sich der Schrottplatz, die Pforte zum Quarter der Jades Blades, befindet, in den Himmel emporsteigen. Er spürt ein Stechen in der Brust. Die Gedanken der Wiederkehr, der freudigen Gesichter seiner Brüder und Schwestern zerfasern am beißenden Geruch schmorenden Kunststoffs. Er schaut sich nach dem Taxi um, aber der Fahrer hat bereits die Flucht angetreten.


    Dann erblickt er Ibu Moy, die Besitzerin des Warung an der Ecke. Sie blickt traurig drein. Als sie ihn erblickt, meint er ein Erkennen in ihren Augen auszumachen. Labahs Blick fällt auf das alte Fahrrad, das an der rissigen Wand lehnt. Ibu Moy nickt ihm zu. Nimm es, beeil dich, spricht ihr Blick, bevor sie sich abwendet. Ein Jade Blade auf einem Fahrrad! Hat es so etwas schon einmal gegeben? Aber es sieht ganz danach aus, als wäre dies der schnellste Weg zum Hauptquartier und den Dingen, die ihn dort erwarten... .


    Scar :


    Auch bei einem weiteren Durchgang kann Sylvie niemanden mehr finden, der das Feuer und den Rauch überlebt hat. Scar muss fort. Auch sie kann dem Rauch und der Hitze nicht für ewig entkommen. Mehrfach hat sie bereits die Schwäche gespürt, die ihren Körper erfasst und fast zusammenbrechen hat lassen. Hier, inmitten der brennenden Ruinen, bewusstlos zu werden, wäre ihr sicherer Tod.


    @Li:


    Es ist Yon, der sich zuerst meldet. Seine Sätze sind kurz, wirken fast abgehackt.


    >> Li... sind in Sicherheit. Die anderen bereits hier. Viele Verletzte. Alle kommen durch.<<