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Es ist bereits Nachmittag, als Pa'an Tol in Glodok eintrifft. Der Dayak bietet einen ehrfürchtigen Anblick, und vor allem die jüngeren Gangmitglieder, die bisher noch nicht seine Bekanntschaft gemacht haben, weichen instinktiv zurück und halten sich am Rande oder aber machen sich gänzlich anderswo nützlich. Pa'an Tol ist von kräftiger Statur, selbst wenn man nach den Maßstäben der größtenteils aus jungen Orks bestehenden Jade Blades geht. Was ihn jedoch noch mehr mit einer Aura des Unheimlichen umgibt, sind sein auffälliger Ohrschmuck, der seine Ohren stark deformiert hat, sowie die traditionellen Stammestätowierungen auf der gebräunten Haut und die Kette aus menschlichen Knochen, die er um den massigen Hals trägt. Das Alter des Dayak ist nur schwer zu schätzen, was auch seinem gleichbleibenden, stets etwas kühlen Gesichtsausdruck zu Schulden ist.
Die abergläubigen Nao Hsin Feng haben bereits vor Eintreffen des berüchtigten Dayak das Feld geräumt und lassen sich nur vereinzelt blicken. Ansonsten gehen sie Pa'an Tol offensichtlich aus dem Weg. Doch das scheint den Stammesmann nicht im Geringsten zu kümmern. Er begrüßt Li auf die übliche Weise und lässt sich dann von diesem durch die Lagerhalle führen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Als sie am Ende ihres Rundgangs in den Raum kommen, in dem die Nao Hsin Feng die beiden auf der Fahrt verstorbenen Blades gebettet haben, mustert der Dayak interessiert die Leichensäcke. Li weiß um das Interesse des Schamanen an den Körpern verstorbener Menschen.
"Viel Blut ist geflossen, aber Pa'an Tol kann den Lebenden helfen, wenn er die Toten erhält."
Verkündet der Dayak mit seiner ruhigen, tiefen Stimme.