[IP] Sinar Temaram / Zwielicht

  • #79
    Bomb


    Bomb ist der King. Es war seine Stadt. Sein Abend. Er nahm sich, was er wollte. Und heute Abend wollte er Sex. Er beißt noch eine Ampulle Betameth auf und taucht ein in die Atmosphäre der treibenden Musik. Die Drogen und seine Ware ließen die Bewegungen der anderen langsam, ungeschickt und unkoordiniert erscheinen. Bomb war immer schon einen Schritt voraus. Und so dirigierte er die Bewegung der Truppe um ihn herum. Ies war als Wingwoman extrem nützlich, aber Bomb würde auch so ein Mädel finden. Im pulsierenden Rhythmus der Musik finden sich zwei Körper die sich schwitzend aneinanderreiben. Bomb interessiert weder Name noch Story, es geht hier Sex und sein Vorspiel auf der Tanzfläche.

  • #80 Ban


    Es dauert nicht ganz eine viertel Stunde, da steht Ban ein wenig abseits. Um ihn herum ist es immernoch voll und eng. Doch er ist nicht wirklich im Mittelpunkt. Er trinkt Bier und schaut sich das bunte Treiben an. Die Musik gefällt ihm. Die Mädels auch. Das ist der Ort an dem er immer sein will. Die Musik so laut, die Menschen so nah. Er mitten drin aber nicht beachtet. Er schließt die Augen, ein breites Grinsen ist auf seinem Gesicht zu sehen. Das nächste Bier wird bestellt. Die Leute aus der Gang wissen das Ban nicht mitfeiert. Zumindest nicht so. Er ist immer dabei, er sagt auch, dass er immer Spaß hat. Irgendwann jedoch ist Ban dann nicht mehr da. Gegangen.


    Genau dies tut er gerade. Mehrer Stunden im Quaos sind genug. Er leert sein Bier - schiebt sich an einem verschwitzten Kneul von Leibern vorbei. Kalte Nachtluft umflutet ihn. Der Lärm wird schnell leiser. Als er sein Motorrad erreicht zieht er den Helm über... fühlt den Asphalt und gibt Gas. Den Fehler total betrunken zu fahren ohne Assistenz vom Autopiloten macht er nicht nochmal. Es geht Richtung HQ...

  • -81-


    "Und nun? Sollen wir die Geister verabschieden und dann zur Party?"


    Li nickt. "Natürlich. Wir haben schon ne halbe Stunde Verspätung. Los gehts."


    Er lässt den Harley-Motor seiner fies aussehendes Kampfbike starten (obwohl die vielen Stacheln am Rahmen erh abschrecken sollen, wenn er wirklich jemand aufspiessen würde gäb es sicher einen üblen Crash).


    Die Pathfinder rollt dank ihres Gyroskopsystems selbtständig neben ihn und er steigt auf. Natürlich ist es Ehrensache ohne einen dieser schwulen Helme zu fahren.


    Rico und die anderen zuspätkommenden (die typisch indonesische Gummizeit) folgen Li auf ihren Maschinen Richtung Chinatown. Li's alter Heimat.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

    Einmal editiert, zuletzt von Tildus ()

  • -83-


    @Ban:


    Ban verlässt den illegal eingerichteten Club. Draußen, im Schein der Leuchtreklamen, ist noch immer viel los. Die Nachtluft ist verglichen mit den aufgeheizten Temperaturen im Inneren der Halle tatsächlich als kühl zu empfinden, auch wenn die Temperaturen in Jakarta selbst in der tiefsten Nacht selten unter 25C° Grad fallen und vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit für eine extreme Schwüle sorgt, die den Sprawl gefangen hält.


    Kurze Zeit später ist Ban wieder auf der Schnellstraße, die sich über dem innerstädtischen Straßennetz erhebt. Merdeka Square, das Zentrum Jakartas, liegt voraus. Bereits von hier ist das hochaufragende Monas, das Nationalmonument der alten Republik, zu erkennen. In blaues Licht getaucht dominiert die mächtige Säule, die freistehend inmitten des großflächigen Platzes thront, den Merdeka Square und sein breites Netz aus Straßen. Die Schnellstraße ist um diese Uhrzeit nur wenig belebt. Einige Hundert Meter voraus erspäht Ban die roten Rücklichter der nächsten Fahrzeuge. Doch dann ist er plötzlich nicht mehr alleine. Wie tödliche Pfeile schießen mehrere Maschinen von der so eben passierten Schnellstraßenauffahrt von hinten an ihn heran. Bans Nackenhaare richten sich auf, als er erkennt, dass es Maschinen der Red Suns sind.


    @Raka:


    Sai schenkt Raka ein ebenso angenehmes Lächeln. Die typisch javanische Eigenart, auch aus den verklemmtesten Situationen wieder Szenerien der Harmonien zu erschaffen, beherrscht Sai anscheinend makellos.


    "Ich danke dir. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich hier bleiben dürfte, und auch, wenn du bei mir bleiben würdest."

  • #84 - Gede Raka


    "Hm... OK..."
    Man merkt Raka deutlich an, dass diese Situation etwas ist, womit er noch nicht wirklich vertraut ist. Klar, er hatte schon einmal Erfahrungen mit anderen Mädchen gemacht, aber meistens waren das Faiths Mädchen. Und das Sai so... schnell auf ihn zuging irritierte ihn. Vielleicht verstand er sie aber auch falsch... Und außerdem war sie ihm zu sympathisch für einen Quickie... Auf jeden Fall setzte er sich erst einmal auf die Matratze in der Ecke des Raumes und machte eine einladende Geste.

  • Beauty wirft ihre Stiefel in die Ecke und packt ihre in löchrige Socken gehüllten Füße auf den Beistelltisch vor ihr. Dann öffnet sie ihr Bier und nimmt einen tiefen Zug.


    Als Yon in die Küche geht ruft sie ihm hinterher
    "Wenn du dir was zu Essen klarmachst kannst du mir ruhig was mitbringen!"


    Ansonsten lehnt sie sich zurück, trinkt zwei Bier und döst ein bisschen ein.


    "Und nun? Sollen wir die Geister verabschieden und dann zur Party?"
    "Natürlich. Wir haben schon ne halbe Stunde Verspätung. Los gehts."



    "Wie denn? Jetzt wo's gradmal gemütlich wird? Leckt mich doch!"


    "Yon! Hast Du was zu rauchen da?"


    ...


    Als die anderen zur Party aufgebrochen sind


    "Vielleicht sollte ich es auchmal mit diesem Zeug probieren, "


    Sie nimmt sich eines der Bücher und schaut sich den Einband an.


    "Kannst du mir irgendwas empfehlen?"
    fragt sie Hernanto

  • -86-


    @Marisa:


    Als Beauty ihre Füße auf den Beistelltisch packt, kann Yon ein Grinsen nicht unterdrücken. In den meisten Begebenheiten hätte dieser eklatante Verstoß gegen das indonesische Sittengesetz zu einiger Empörung geführt, doch hier im Gang-HQ herrschen sowieso meist andere Regeln. Da sonst niemand da ist, den dieses Verhalten stören kann, lehnt sich auch Yon zurück und tut es Marisa gleich, wobei er sich zufrieden im Sessel streckt. Dann greift er in seine Hose und wirft Beauty eine angebrochene Packung Kawung herüber, Zigaretten aus Enau-Palmblättern.


    "Hier, probier' die mal. Ies fand sie schrecklich, aber ich mag dieses urtümliche Aroma, in dem das alte Java schlummert."


    Hernanto lächelt.


    "Hört, hört, ein Poet."


    Später ist Hernanto dann erfreut, als Marisa sich eines der Bücher greift. Sofort erwacht er auch seiner Lethargie, wühlt kurz in dem Stapel und fischt ein relativ schmales Taschenbuch mit abgerissenem Einband heraus.


    "Hier, mbayku*... das dürfte nach deinem Geschmack sein. Die Geschichte des Pencak Silat. Sind sogar Bilder drin."


    ---
    [*höfliche Anrede für weibliche Geschwister]

  • -87-


    @Rico und Li:


    Letztendlich verspätet sich die Abfahrt dann doch. In der Werkstatt angekommen, bittet Chuan Li, die von ihm wieder hergerichteten Maschinen zu inspizieren. Später auf der Schnellstraße kommt der Konvoi der Jade Blades erneut zum Stehen, als sich aufgrund eines Unfalls der Verkehr zu stauen beginnt. Rauch steigt in den grauen Himmel und diskutierend stehen die Verkehrsteilnehmer bei dem umgekippten Transporter, dessen Waren sich nun über die Fahrbahn ergießen.

  • -88-


    @Ban:


    Die drei Red Sun-Maschinen nehmen eine Parallel-Formation ein und beschleunigen dann. Die Schnellstraße ist auf diesem Teilabschnitt gespenstisch leer, wie ein lang gezogener Asphaltstrang über einem Meer aus buntem Licht. Zwei der Red Suns, das Banner der aufgehenden Sonne animiert auf ihrer Brust prangend, greifen an die Seite und zücken geschwind ihre Betäubungsschlagstöcke, die sie bedrohlich nach vorne erheben. Dann kommen die Maschinen näher und näher...

  • -89- Ban


    Die Rennmaschinen der Red Suns. Gerade jetzt. Ban nickt einmal, als habe er eine Entscheidung getroffen. Dann lehnt er sich ruhig an die Sitzlehne seines Monocycles. Er atmet tief durch, die AR Informationen verschwimmen, er fühlt die Straßen unter seinen Rädern. Drei Maschinen. Nicht mehr weit entfernt, viel schneller, Ausfahrt erst in einem Kilometer... Die Maschinen kommen immer näher... Ban fährt schnell – jedoch nicht mit Höchstgeschwindigkeit. Kurz bevor sie ihn erreichen lässt er den Gyro auf der linken Seite ein wenig Druck wegnehmen, die Smartreifen verschränken ihre Bestandteile – die Revolution zieht leicht nach links, dann heult der Motor auf,die Maschine zieht nach Rechts und Ban versucht es... 180Grad ohne abzubremsen...

  • #90 Rico


    Er nickte und folgte Li in die Werkstatt, wo Chuan ihnen noch die Maschinen zeigen wollte, die er wieder zusammengeflickt hatte.


    Und dann aufs Bike. Deathmask aufsetzen, ARO leuchteten orangefarben auf und meldeten Betriebsbereitschaft. Die Wuxing XT2000 mochte neben Lis Maschine stromlinienförmig und brav aussehen, aber Rico hatte sie nicht gekauft um aus ihr eine Monstermaschine zu machen die eigentlich nur beim Combat Biking eine gute Figur machte.
    Es war eine Kuriermaschine.


    Dann raus auf die Straße, längst verstorbene Musik in den Ohren, die immer noch genauso lässig und cool zum Biken passte wie vor Jahrzehnten. Stau auf der Schnellstraße, Straßentragödie vielleicht?, aber die Musik in seinen Ohren trieb ihn voran.
    Er beobachtete die Leute und die Szenerien um herauszufinden, was geschah, geschehen war und was der Transporter denn gerade verloren hatte.

    Band of Runners - Dramatis personae


    "Never use a metaphor, simile, or other figure of speech which you are used to seeing in print. Never use a long word where a short one will do."
    - Eric Arthur Blair(1903-1950), in: "Politics and the English Language"

  • -91-


    Heiße schwitzende Körper reiben sich im Takt der wummernden Bässe. Bomb flirtet heftig auf der Tanzfläche mit mehreren Mädchen. Er wusste dass sie ihn wollten. Aber dafür würden sie sich schon reinhängen müssen, damit Bomb sich nicht für ihre Freundin entschied.

  • -92-


    @Ban:


    Das Manöver ist riskant, sehr riskant, auch wenn die Schnellstraßen von Jakarta mit Abstand die besten Verkehrswege im gesamten Archipel darstellen. Für einen unendlich kurzen Moment scheint die Zeit still zu stehen, während sich der Sprawl mit seinen Lichtern um Ban herum dreht und windet. Dann, so als würde jemand einen Spiegel drehen, liegt das Zentrum Jakartas plötzlich hinter Ban, während vor ihm in der Ferne der Mangga Dua-Komplex in den grauen Himmel ragt und die bunten Neonreklamen Glodoks verschwommen hinter dem Häusermeer zu erkennen sind. Für den Bruchteil einer Sekunde gerät die Formation der Red Suns außer Kontrolle, doch die Biker sind routinierte Fahrer und scheren sofort aus, um nicht mit dem Jade Blade zu kollidieren.


    @Rico und Li:


    Rico mustert die Gegenstände, die sich wie das unaufgeräumte Zimmer eines reichen Kindes über die Fahrbahn ergossen haben. Im ersten Moment ist sich Rico nicht sicher, ob das, was er sieht, tatsächlich dort liegt, doch dann wird ihm bewusst, dass es sich tatsächlich um Kinderspielzeug handelt. Puppen, Bälle und Spielzeugautos erfüllen den Asphalt in einem fast schon surrealen Kontrast. Die Spielzeuge an sich bieten kein Hindernis, doch ist der Transporter ungünstig gefallen und hat sich beim Schlittern gedreht, so dass er, gemeinsam mit der Handvoll an Fahrzeugen, die auf ihn aufgefahren sind, die Fahrbahn blockiert. Einige Menschen stehen herum, Verletzte scheint es wie durch ein Wunder keine zu geben. Mit typisch indonesischer Gelassenheit finden sich die Leute damit ab, dass es momentan kein Vorwärtskommen gibt und verfallen in verschiedene Gespräche oder setzen sich auf die Brüstung an den Rand der haushohen Schnellstraße.

  • -93-


    @Bomb:


    Einem urtümlichen Ritual gleich räkeln sich die chinesischen Mädchen wie mythologische Schlangen in der Hitze der vibrierenden Nacht um Bomb herum, feilschen, fordern heraus, spielen, lechzen und stechen einander aus. Letztendlich gelingt es dem Mädchen, das Ies zuerst angesprochen hat, seine Konkurrenz abzuwimmeln und Bombs Aufmerksamkeit gänzlich auf sich zu lenken. Schwarz lackierte Fingernägel streifen über Bombs Körper, ertasten ihn wie die filigranen Beine einer Spinne. Die dunkel geschminkten Augen der Chinesin schauen den Ork von unten heraus an wie Brunnen, in denen sich Begierde spiegelt. Als das Mädchen sich mit ihrem knappen Minirock gegen Bombs Schritt presst liegt Elektrizität in der aufgeheizten Luft. Die Blicke der Chinesin sind eindeutig - weiter hinten, jenseits der bebenden Masse, gibt es einen abgeschiedeneren Ort; die verwaisten Lagerräume der Händler, die einst hier ihre Waren aufgeschlagen haben.

  • #94 Rico


    Er sah zu Li hinüber, und der Blick sagte alles. Sie mussten sich einfach einen neuen Weg suchen, was soll 's. Mal sehen, ob sie mit den Bikes hier herauskamen. Sein GPS plottete bereits einen neuen Kurs in seinem Overlay.

    Band of Runners - Dramatis personae


    "Never use a metaphor, simile, or other figure of speech which you are used to seeing in print. Never use a long word where a short one will do."
    - Eric Arthur Blair(1903-1950), in: "Politics and the English Language"

  • #95 - Gede Raka


    Als sie zu ihm rüberkam, entschied sich Gede. Als sie sich setzte, nahm er sie in den Arm. Es war eine zärtliche, aber schüchterne Umarmung. Ganz leicht und sachte zog er sie zu sich herüber, damit sie mit dem Rücken an seiner Brust lag und wartete ihre Reaktion ab.

  • -96-
    Bomb


    Als seine Wahl feststeht schaltet Bomb sofort in Dominanz um. Mit seinen kräftigen Armen umfasst Bomb den Körper der Chinesin und drückt die Leiber aneinander. Er war das Alpha Männchen. Die Spannung baute sich auf als Die Beiden sich auf der Tanzfläche aneinanderreiben und Bomb lässt die Chinesin seine Kraft spüren. Sein Körper war ein Muskelberg voller Testosteron das ihn umgab. Selbstsicher löst Bomb sich aus dem Engen Tanz und schiebt die Chinesin mit einem Arm um die Hüften in Richtung der dunklen Ecken wo er sie mit Leichtigkeit auf eine der Kisten setzt und sie heftig küsst während seine Hände über ihren Körper gleiten.

  • -97 - Ban:


    Die Welt kommt wieder zum stehen. Kurzzeitig setzen einige der Sensoren aus. Ein kurzes Flackern - dann liegt die Fahrbahn vor ihm. Ein Sekundenbruchteil später heult der Motor auf... mit Vollgas fährt Ban zur nächsten Abfahrt. Gut, dass diese schon in wenigen hundert Metern zu erreichen ist. Ein Gedanke von ihm schaltet das Licht der Maschine aus. Die Restlichtverstärkung und das überlangernde Radarbild gibt ihm gute Sicht. Er lenkt sein Gefährt auf dem Seitenstreifen... Dann beginnt er wieder zu atmen.


    Ban lässt sich eine Karte der Umgebung einblenden. Wo ist er wohl gelandet? Sind die Red Suns so waghalsig ihm zu folgen?

  • -98-


    @Raka:


    Für einen kurzen Moment spürt Raka, wie Sais Körper zusammenzuckt und sich verkrampft. In der Stille des Raumes, die einen unwirklichen Kontrast zu dem belebten Lärm auf den nächtlichen Straßen des Sprawl bildet, ist selbst der Laut ihres Atems deutlich zu hören. Ihre Brust hebt und senkt sich regelmäßig, aber schnell. Doch dann entspannt sich das Mädchen wieder, und Raka spürt die Wärme ihres Körpers, der sich nun an ihn schmiegt. Das etwas so Zartes und Verletzliches sein Leben auf den rauen Straßen Jakartas zu meistern versteht, ist ihm nach wie vor ein Wunder. Sai bleibt still, doch alle Anspannung scheint aus ihr gewichen zu sein. Stattdessen lauscht Raka ihrem leiser werdenden Atem, der ihm verkündet, dass sie bereits eingeschlafen ist.


    @Bomb:


    Von wilder Intensität sind die Küsse geprägt, die zwischen Bomb und der Chinesin hin und her wogen wie die Blitze eines nächtlichen Gewitters. Das Mädchen gibt sich dem Ork breitwillig hin und Bombs Hände nehmen sich das, wonach es ihm verlangt. Warmes, heißes Fleisch, wohlgeformt, straff unter der knappen Netzbekleidung, und ein inneres Verlangen, das brennt wie das Feuer eines Hochofens, erwarten ihn in enger Umschließung.

  • -99-


    @Rico und Li:


    Es dauert seine Zeit, bis die Jade Blades durch den schnell anwachsenden Rückstau geschlungen sind, vorbei an Transportern und anderen Fahrzeugen auf dem Weg in Richtung Zentrum. An der nächsten Abfahrt schwenken die Maschinen herum und tauchen in das Straßengewirr unter den kahlen Betonfundamenten der Schnellstraße. Hier unten tobt das Treiben der Nacht, das wahre Gesicht der Straße. Mit waghalsiger Geschwindigkeit rauschen die Jade Blades an den bunt schimmernden Fassaden vorbei, durchziehen die schmalen Gassen, die sich wie ein verwobenes, chaotisches Netz über den Sprawl gelegt haben. Größtenteils auf den Schnellstraßen unterwegs, ist selbst den straßenerfahrenen Jade Blades diese Region des gewaltigen Sprawl recht unbekannt. Als sie den Duri-Bezirk erreichen, überqueren sie mehrmals sich windende Kanäle, die das dichte Stadtbild durchbrechen.


    @Ban:


    Es gelingt den Red Suns nicht auf Anhieb, Bans Manöver zu wiederholen, da sie dafür wesentlich mehr Anlaufzeit benötigen. Erst einige Momente später schlagen sie auf dem Asphalt große Bögen und setzen dann wieder zur Verfolgung an, so dass es Ban gelingt, seinen Vorsprung auszubauen. Dennoch bleiben die Red Suns an ihm dran. Sie scheinen zum Kampf entschlossen. Ban rast die Abfahrt herunter und findet sich kurze Zeit später im Gewirr belebter Straßen wieder. an den Straßenrändern sieht er die leuchtenden Neonreklamen und AR-Tags zahlreicher Bekleidungshersteller an ihm vorüberziehen. In diesem Teil Jakartas ist er nie zuvor gewesen, was angesichts der gewaltigen urbanen Fläche aber auch keine Seltenheit darstellt. Auf den Straßenverkehr konzentriert versucht Ban, sich einen Überblick zu verschaffen. Zumindest über die Hauptverkehrsstraßen und ihre Seitenarme gibt es verlässliche Karten. Andererseits könnte er beim Eintauchen in das klaustrophobische Gassennetz des Duri-Bezirks seine Verfolger wesentlich leichter abschütteln. Schon nimmt er die Maschinen der Red Suns wahr, die sich an den anderen Fahrzeugen vorbei schlängeln und ihn wie rote Pfeile verfolgen.