[IP] Sinar Temaram / Zwielicht

  • Ein grauer Himmel liegt über der weit ausgedehnten Agglomeration des Jakarta Sprawl. Es ist eine jener Nächte, in denen es nicht wirklich dunkel werden möchte, in denen die Straßen und Häuser in einer Art Halbdunkel, einer seltsamen Halbwelt gefangen sind. In der Ferne haben sich düstere Sturmwolken am endlosen Horizont zusammengezogen und die beeindruckenden Muster kaskadierender Gewitterblitze huschen flüchtig über die Netzhaut des Betrachters.
    Die Straßen Jakarta Selatan liegen ruhig da, obwohl dennoch geschäftiges Treiben herrscht. Unter Girlanden altersschwacher Glühbirnen und flackernder Neonröhren haben Händler ihre Stände auf den Nachtmärkten errichtet, die sich wie unaufhaltsame Geschwüre über den Asphalt ergießen und ganze Kreuzungen und Straßenzüge praktisch lahmlegen. Neben den zahlreichen Fußgängern, die über die Nachtmärkte schlendern, ist der Großteil der Menschen, so wie jede Nacht, auf Rollern, Mofas oder Motorrädern unterwegs, schlängelt sich entlang der Garküchen, aufgebauten Tische, Generatoren und Menschenansammlungen.


    Straßenwächter der Kampung-Miliz verrichten ihren Dienst an den zahlreichen Zufahrtswegen und Schrankensystemen im Distrikt, plaudern, rauchen und genehmigen sich einen Mitternachtssnack von einem er kaki-lima-Händler, die mit stoischer Ruhe ihre kleinen, gebrechlichen Karren voller Köstlichkeiten durch die zwielichtigen Straßen schieben. An belebten Kreuzungen und den Zufahrtswegen in die Kampung verharren sie, packen ihre buntgespritzten Plastikhocker aus und beginnen mit dem Zubereiten von Sate-Spießen und anderen Gerichten.


    Das Gang-Quartier liegt zu großen Teilen im Dunkeln. Wie überall in Jakarta ist der Strom auch in Selatan rationiert. Er wird entweder in vorab bezahlten Rationen von den Strombetreibern eingekauft oder mittels Brennstoff betriebener Generatoren selbst generiert. Zwar sind Stromausfälle nicht mehr wie während der alten Zeit ein alltägliches Phänomen, dennoch sorgt der Javaner wie zumeist vor, so dass im Kampung mehrere Generatoren gelagert werden, die die Nachbarschaft im Notfall mit Strom versorgen können.


    Es ist November, und die Regenzeit hat begonnen. Doch die Stürme am Horizont scheinen fern, wie aus einer anderen Welt. In einem Abstellraum nahe des größeren Gemeinschaftsraumes stopft Del gewissenhaft einen kleinen Berg schmutziger Kleidung in eine verbeulte Waschmaschine. Das altertümliche Gerät ist Dels ganzer Stolz, doch seine Einweihung wurde von einem Missgeschick begleitet, das fast zu seiner Zerstörung geführt hat. Als Bomb argwöhnte, dass die Waschmaschine ein japanisches Produkt sein könne, begann er damit, auf sie einzuschlagen, bis Del ihm unter Tränen versichern konnte, dass es sich wirklich nur um einen chinesischen Nachbau eines Mitsuhama-Modells handele, was Bomb – angesichts der großen Wäscheberge, die sich mittlerweile im Abstellraum angehäuft hatten – zufrieden stellte. Seitdem konsultiert Del vorsichtshalber ein jedes Mal, wenn sie ein Gerät anzuschaffen gedenkt, Bomb, um ihn darauf vorzubereiten.


    Auch in den übrigen Bereichen des Quartiers nimmt der Abend seinen alltäglichen Lauf. Einige Gang-Mitglieder bessern unter Chuans Anleitung – hin und wieder dahin gemurmelten Kommentaren – Schäden an ihren Bikes aus, die aus einem Nachtgefecht nahe der südlichen Tol-Station herrühren. Dort sind Teile der Gang vor einigen Tagen mit Sakos Jungs aneinander geraten. Aus einem Rennen und kleineren Geplänkel entwickelte sich eine regelrechte Schlacht auf der Schnellstraßenauffahrt, die auf beiden Seiten auch zu Toten geführt und zahlreiche Blechschäden hervorgerufen hat. Worum es bei dem Streit letztendlich ging, ist im Nachhinein niemandem mehr so recht bewusst gewesen – es ging halt um’s Prinzip.

  • Beauty


    Marisa steht breitbeinig in Cargopants und Tanktop vor ihrer Mirage und begutachtet die Verkleidung aus der eingutes Stück Panzerung herausgebrochen ist. Gerade zündet sie sich die Zigarre in ihrem Mundwinkel mit dem Schweißbrenner an.

  • Rico


    Der Himmel über Selatan hatte die Farbe eines Flachbildschirms, auf dem nichts lief außer einem einheitsgrauen Bildschirmschoner mit Konzernlogo.
    „Ist ja nicht so dass ich Aggressionsprobleme hätte,“ hört Rico jemanden sagen, „Die Sönnchen haben es einfach so verdammt nötig, aufs Maul zu bekommen.“
    Es war eine Anwärterstimme und ein Anwärterwitz, und ein schlechter noch dazu. Es war doch immer die gleiche Beatline. Fad.
    Er schob sich einen Streifen Kaugummi in den Mund, sah nach draußen auf die Schatten von Selatan und knüllte die Dose zusammen.
    Der Soykaf hatte einen schalen Geschmack in seiner Kehle hinterlassen.
    Er starrte Selatans Schatten an als könnten sie ihm Dinge verraten, die er besser nicht wissen sollte – es war einer dieser Nächte, in denen er wünschte jede Ecke und jeden Winkel von Selatan, das seltsam flackernde Pulsieren des Lebens hier auf einmal wahrnehmen zu können.
    Einfach nur, um herauszufinden ob...


    Rico war neunzehn, aber heute Nacht fühlte er sich wie neunzig. Er beförderte die Dose in den Abfalleimer, zog sich einen von den Plastikstühlen zum Tisch hin und streckte sich. Kalte Muskeln, schweißige Haut, Verspannungen.
    Er spielte kurz mit der Playlist herum, dann lud er sie hoch und sendete; Unterhaltung für alle, die zuhören wollten. Dann fuhr er fort, die Colt Manhunter zu reinigen. Er war ja ziemlich ungeschoren davongekommen.
    Später würde er der Toten die ihnen gebührende Aufmerksamkeit schenken. Später.
    Das hatte ja alles sein müssen, schon klar.
    Idiotenpack.

    Band of Runners - Dramatis personae


    "Never use a metaphor, simile, or other figure of speech which you are used to seeing in print. Never use a long word where a short one will do."
    - Eric Arthur Blair(1903-1950), in: "Politics and the English Language"

  • Faith


    Langsam wurde die Müdigkeit aus meinem Blick verdrängt. Ich stecke mir eine zigarette an, mehr Gewohnheit als Verlangen. Die Halbtote Göre lag immer noch auf meinem Bett, die Augen halb geöffnet, schwer atmend. Ihre Jungfräulichkeit hatte sie mir "geschenkt", ich gab ihr im Gegenzug das volle Programm. Sie würde sich nicht mehr an mich erinnern, was passiert war. Doch ab heute würde sie nie wieder in ihre kleine Wohlbehütete Welt einer etwas zu verwöhnten Teenie Göre zurückkehren. Sie würde mit den Erinnerungen einer Straßenhure aufwachen. Sie kannte die Hölle, obwohl sie sie nie geschmeckt hatte.
    Ich hingegen kannte ihren Geschmack nur zu gut. Die Wirkung der Droge hatte längst nachgelasen, zurück blieb nur die ewige Leere, die sich nicht mit dem Übermaß an Sex, Drogen und Gewalt stopfen lies, welcher mich täglich noch tiefer in den Abgrund riss.
    Wahrscheinlich war ich das Ideal tausender Kiddies da draußen, die auch so "frei" sein wollten wie ich. Doch mein Leben war wie Krieg: Von außen betrachtet Glorreich und Erregend. Aber frag einmal jemanden, der gekämpft hatte.
    Eine jehe Zornwelle durchfuhr meinen Körper. Die aggressive Depression, welche die Droge hinterlies begann in mir zu wüten. Ich torkelte zu meiner Uzi, stolperte aber über die Beine der Frau. Du scheiß Schlampe, verpiss dich endlich! Ich will dein hässliches Gesicht hier nicht sehen! schrie ich ihr in's Gesicht. Während sie langsam erwachte, begann ich, meine magazine zu füllen und meine Jacke anzuziehen. Zeit hier zu verschwinden, ich brauchte Abregung- sonst würde mein kleines Experiment all zu früh das zeitliche segnen.
    Mit ein paar Tritten beförderte ich die Göre aus meinem Zimmer, ihre lächerliche syntleder Tasche warf ich ihr an den Kopf. Kaum war sie aus der Tür gestolpert, knallte ich diese auch schon hinter ihr zu. Diejenigen, die mich wirklich kannten, nannten mich Ikarus. zu nah an die Sonne gekommen, das traff zu. Die Kunst war es, immer wieder ein Stück Himmel zu nehmen, bevor man in den Tiefen des Meeres versank.
    Ich fischte den kleinen Beutel mit dem hellen Pulver aus meiner Westentasche, und begann damit, alles für meinen erneuten Startversuch vorzubereiten, bevor ich noch begann, Schießübungen an der zimmereinrichtung vorzunehmen. Wenn man wusste, dass man fliegen konnte, war es umso trauriger, zu sehen, dass man trotzdem die meiste zeit am Boden verbringen musste. zeit, sich neue Flügel wachsen zu lassen.


    ----


    Durch das Grau strahlt Licht, hinterlässt Streifen von Weiß in meinem Bewusstsein. Alles ist klar, strukturiert, schärfer. Ich höre das dumpfe Pochen meiner Schritte auf feuchtem Asphalt, sehe wie sich die Schallwellen ausbreiten. Ich sehe die Magie, den Fluss wie er meine Hand umspielt, die Macht. Ich betrachte kurz das intensive Grün meines Mantels, sehe die tausendfache Reflexion der farben in meiner Schweißerbrille.
    Dann steige ich auf mein Motorrad. Starte. Der harte Neo Rave gibt mir die Energie und Wut, um jederzeit in das tiefe Rot der Gewalt abzutauchen, das ich jetzt brauche. Ich sehe, wie sich die Noten vor meinen Augen zerfassern, ich höre jede Bewegung in der membran der Kopfhöhrer. Die Maschine startet. ich spüre die auputschende Präsenz der Wärme, welche mein bis zum letzten Limit ausgereizter Motor absondert. Hinter mir sehe ich, wie sich der Lärm ausbreitet, ich ziehe eine Spur neonfarbenes Licht hinter mir her.
    An mir vorbei fliegen die farben der Stadt, Braun, Grau. Doch auch die hellen Lichter, welche an mir wie in zeitlupe vorbei ziehen, von Schildern, Straßenläden, Autos. Ich bin gefüllt mit Euphorie. Die Erde hat mich wieder.

  • #5 - Gede Raka


    "Noch eine Partie! Bitte!"
    Raka lächelte. Bambang war erst zwölf. In seinem Alter hatte... hätte er auf den Straßen getobt, sich gerauft, die Gegend erkundet, wenn er die Zeit gehabt hätte. Beim Surakarta hätte er sich zu Tode gelangweilt. Sein kleiner Bruder dagegen spielte es nicht nur mit Leidenschaft, sondern stellte mittlerweile auch einen ernstzunehmenden Gegner für die Alten dar, die an den Garküchen hockten und spielten. Einmal hatte er sogar ein paar Rupiah mitgebracht, die er gewonnen hatte. Wo er seinen Einsatz herbekommen hatte, war Raka immer noch ein Rätsel.
    "Nicht mehr, Bambang. Du musst morgen zum Unterricht, und du weißt doch, wie müde du dann immer bist. Und ich will auch noch schlafen. Aber morgen spielen wir wieder, OK?"
    Der Kleine schmollte, versuchte zu handeln. Aber Raka musste hart bleiben, denn immerhin hatte er noch etwas vor. Und er wollte nicht, dass Bambang dann noch wach blieb. Er würde ihn schon ins Bett bekommen.


    ---


    Zwei Partien später.
    Bambang schaffte es immer wieder. Aber mittlerweile war er auch müde geworden. Er wehrte sich nur noch halbherzig, als Raka ihn in sein Bett. Eigentlich war es nur eine alte Matratze, die er mit Reisstroh gefüllt und mit einer alten Decke bezogen hatte. Mit einer zweiten deckte er seinen Bruder zu. Dann legte er sich auch hin.
    Nach einiger Zeit schlief Bambang. Raka stand leise auf, nahm seine Tasche, schloss die billige Tür hinter sich und schloss zu. Raka würde schon zurechtkommen bis er zurück war. Und die Nachbarin, eine nette alte Dame, wusste, dass sie die Tür zuschließen sollte, wenn Bambang zur Schule ging und es vergaß. Sie kümmerte sich um ihn, wenn er weg war. Im Gegenzug half er ihr, wo er nur konnte. Ohne sie... Er wüsste nicht, wie er klarkommen sollte.


    Als er auf dem Dach war atmete er die Luft, sah den Himmel an. Er streckte die Glieder. Endlich konnte er wieder laufen. Faith hatte ihm einmal etwas angeboten, was angeblich Flügel verlieh. Aber wozu so etwas nehmen, wenn er wirklich fliegen konnte?
    Er griff in die Tasche, holte ein Betel und einen Energydrink hervor. Er fühlte die Energie durch seinen Körper fließen. Er atmete ruhig, besann sich für einen kurzen Moment, dankte den Geistern für sein Glück, das sein Bruder und er hatten. Und er bat sie um ihren Schutz für seinen weiteren Weg. Es war ein Ritual, an das er sich gewöhnt hatte.
    Er lief los und sprang.


    Kaum hörbar, ohne große Spuren zu hinterlassen, landete er auf dem nächsten Dach. Er lief weiter, genoss die Bewegung, ließ die Energie in ihm in seine Beine und Arme fließen. Er glitt über einen Zaun hinweg, sprang von Balkon zu Balkon. Er jauchzte vor Freude, powerte sich beinahe aus, aber nie so stark, dass er aus dem Flow geriet. Er flankte über eine Gasse und erschreckte ein paar Teenager, die gerade von Club zu Club unterwegs waren. Er lief einen kleinen Umweg zum Quartier, glitt in eine Gasse hinein. Er sah sich um, ob jemand in der Nähe war, ging dann zu einem Müllcontainer, der mit einer schweren Kette verschlossen war. Das Vorhängeschloss öffnete er, griff hinein und holte seinen Scooter heraus. Dann schloss er den Container wieder zu. Er nahm sein Comlink aus der Tasche, sicherte es mit einem Clip an seinem T-Shirt und packte dann das Headset aus. Die Troden ließ er in der Tasche, er brauchte sie gerade nicht. Dann noch die Brille. Dann war er von Gede Raka, dem liebevollen Bruder, zu Gede Raka, dem Ganger gewechselt.


    Wenige Minuten später war er beim Quartier angekommen.
    "Hi! Sorry, dass ich so spät bin. Ich musste noch... Ihr Geister, was ist denn mit den Bikes passiert?"

  • #6 Rico


    Er setzte den Schlitten zurück auf die Waffe, überprüfte sie kurz und lud dann den bereitliegenden Streifen.
    Apa khabar Raka.
    Rico richtet seine Aufmerksamkeit kurz auf den Neuankömmling. Dreimal darfst du raten, zweimal ist zu viel. Er steckte die Manhunter zurück in den Schulterhalfter und räumte die Putzutensilien weg, putzte sich die Hände ab.
    Bei den anderen sieht es schlimmer aus, glaub mir. Er lächelte kalt und band sich die pinken Cornrows mit einem phosphorfarbenen Gummiband hinter den Kopf zusammen.

    Band of Runners - Dramatis personae


    "Never use a metaphor, simile, or other figure of speech which you are used to seeing in print. Never use a long word where a short one will do."
    - Eric Arthur Blair(1903-1950), in: "Politics and the English Language"

  • #7- Gede Raka


    Auch wenn er es nicht zugeben würde, eigentlich war er froh, zu spät gekommen zu sein. Diesen Kampf hatte er sich gerne erspart. Auch wenn er kämpfen konnte, es war nicht wirklich sein Ding.
    "Na dann... Kann ich irgendwie helfen?"

  • -8-



    Lóng Li betrachtete die Blitze am Horizont vom Dach des Gebäudes aus. Er hoffte, das es bald einen Sintflutartigen Regen gab.
    Bei Regen schaut niemand nach oben.
    Bei Regen könnte er seine Orkgestalt abstreifen und in seiner wahren Gestalt durch die Lüfte fliegen.
    Seinen Zorn an einigen Luftgeistern auslassen oder am Riesenrad des Dunia Fantasi Parks in der Innenstadt.


    Aber der Sturm scheint noch nicht kommen zu wollen. Dafür wächst der Zorn in seinem Inneren. Einst hatte er eine ehrenvolle Aufgabe. Seinem Meister zu helfen die Orte der Macht vor den gierigen Klauen aus dem Osten zu schützen. Den Ring of Fire im Gleichgewicht zu halten.
    Doch sie haben versagt. Sein Meister ist tot und er hätte es auch sein sollen.
    Nun bleibt ihm nur noch der Hass. Hass ist seine Droge, eine andere braucht er nicht.


    Die Jade Blades haben in letzter Zeit viel einstecken müssen. Ihr alter Boss und zu viele Mitglieder sind gestorben.


    Sie müssen jetzt zurückschlagen. Sie müssen Stärke beweisen oder sie werden untergehen.


    Es wird zeit ein paar Leute zu töten. Das macht fast soviel Spass wie fliegen.


    Er steckt die mit goldenen Drachenschriftzeichen verzierte Uzi in seinen Schnellziehhalfter und begibt sich die Treppe nach unten.


    In der grossen Halle sind die meisten damit beschäftigt die Bikes zu reparieren.


    Rico begrüßt gerade Gede Raka. Wieder spürt er das magische Potential des jungen Orks, der sich seiner Kräfte noch nicht wirklich bewusst ist. Lóng Li nickt den beiden zu.


    "Na dann... Kann ich irgendwie helfen?


    „In der Tat. Die Red Suns haben uns wieder herausgefordert. Es wird Zeit das wir dieses Ungeziefer ausrotten. Doch wir brauchen einen Plan. Wir müssen sie bei günstiger Gelegenheit erwischen.
    Du bist schnell wie ein Geist über den Dächern der Stadt. Wenn jemand die Aktionen der Suns ausspionieren kann ohne erwischt zu werden, dann du.“

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • #9 Rico


    "Na dann... Kann ich irgendwie helfen?"
    Er zuckte mit den Schultern.
    “Wird schon etwas geben. Wir sollten...“
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er wie Li die Treppen herunterschritt. Man sah ihm an, dass er sauer war. Nein, sauer war nicht das richtige Wort. Drachisch. Niemand pinkelte den Blades ans Bein, ohne dafür zu zahlen – und Li nahm es stets besonders persönlich.
    Rico konnte ihn nur zu gut verstehen. Er nickte dem Ork zu.
    „In der Tat. Die Red Suns haben uns wieder herausgefordert. Es wird Zeit das wir dieses Ungeziefer ausrotten. Doch wir brauchen einen Plan. Wir müssen sie bei günstiger Gelegenheit erwischen.
    Du bist schnell wie ein Geist über den Dächern der Stadt. Wenn jemand die Aktionen der Suns ausspionieren kann ohne erwischt zu werden, dann du.“


    Natürlich, was sonst. Aber war es wirklich eine so gute Idee, den Jungen alleine loszuschicken. Er begann, sich wirklich alt zu fühlen. Und unnötig.
    "Gute Idee."
    Er lächelte Raka zu und wandte sich Li zu.
    "Ich bin halb so schnell wie er. Wir sollten das von mehreren Seiten aufziehen. Mal sehen, ob sich noch jemand meldet." Auch wenn er nie so schnell und elegant über die Dächer und Zäune und Mauern kam wie der Junge, war er immer noch kein schlechter Parcourläufer.
    Er schwieg einen Moment, beobachtete kurz die Anwärter bevor seine Aufmerksamkeit zu Li zurückkehrte.
    "Ich werde auch mal so die Fühler ausstrecken. Irgendwas besonderes, nach dem ich Ausschau halten soll?"
    In seinem Kopf begann sich eine Liste zu bilden.

    Band of Runners - Dramatis personae


    "Never use a metaphor, simile, or other figure of speech which you are used to seeing in print. Never use a long word where a short one will do."
    - Eric Arthur Blair(1903-1950), in: "Politics and the English Language"

  • #10 Bomb


    "In der Tat. Die Red Suns haben uns wieder herausgefordert. Es wird Zeit das wir dieses Ungeziefer ausrotten. Doch wir brauchen einen Plan. Wir müssen sie bei günstiger Gelegenheit erwischen.
    Du bist schnell wie ein Geist über den Dächern der Stadt. Wenn jemand die Aktionen der Suns ausspionieren kann ohne erwischt zu werden, dann du."

    "Die Stricher haben Masun umgelegt. Scheiß auf Gelegenheiten. Lass uns los und die Stricher gleich umlegen." erwidert Bomb. Der muskulöse Ork in seiner martialischen Ketten-Panzerung lädt seine Schrotpistolen nach, denen er ebenso wie seinen Arm- und Beinschienen mit angeschweißten Nieten und Stacheln ein einschüchterndes Äusseres gegeben hat. Nicht, dass Schroladungen nicht schon einschüchternd genug wären. "Ein paar Mollis ins Hauptquartier und dann zerquetschen wir sie wie Ungeziefer, wenn sie rauskommen."

  • #11 Faith


    "Stricher umlegen? Da bin ich dabei!" Mir konnte niemand vorwerfen, ich hätte auf mein Stichwort gewartet. Ich war nur etwas langsamer in das Hauptquartier geschlendert als sonst. Vielleicht auch, weil mich das Chaos in seiner intensiven Form so faszinierte. Ich roch Spuren von Wut, sah die kleinen lästigen Geister der Rachsucht. "Trotzdem würde ich lieber etwas geplanter vorgehen, damit der liebe Bomb hier" ich lege dem Ork kameradschaftlich eine Hand auf die Schulter "auch weiterhin Angst und Schrecken unter den Gangern verbreiten kann"
    Das alles sagte ich in meinem stets leicht lallenden Ton, der bei den meisten meiner Gesprächspartner aber eher Faszination als Abscheu hervor rief. Es war nicht das Lallen eines Säufers, sondern eines Mannes, der sich in Sphären befand, die denn meisten Metas nicht zugänglich war. Was auch stimmte: Fasziniert musterte ich die Auren der umstehenden.

  • #12 - Gede Raka


    In der Tat. Die Red Suns haben uns wieder herausgefordert. Es wird Zeit das wir dieses Ungeziefer ausrotten. Doch wir brauchen einen Plan. Wir müssen sie bei günstiger Gelegenheit erwischen.
    Du bist schnell wie ein Geist über den Dächern der Stadt. Wenn jemand die Aktionen der Suns ausspionieren kann ohne erwischt zu werden, dann du.


    Raka lächelte. Er gab es gerne zu, er mochte es, wenn er Anerkennung bekam. Er war stolz ob seiner Fähigkeiten.
    "Gerne. Ich könnte auch bei Sabotage helfen. Sie in ihrem Quartier zu grillen ist ja nicht schlecht, aber dort haben sie immer noch den Vorteil, dass sie auf ihrem Gebiet sind. Warum räuchern wir die Ratten nicht aus? Man bekämpft sie besser, wenn sie aus ihrem Loch gekrochen kommen. Und damit meine ich nicht nur das Quartier, sondern am besten ihr Viertel."

  • #12
    Bomb


    Bomb schlägt die Hand des Elfen weg, die er keineswegs auf seiner Schulter toleriert "Bist du schwul oder was? Fass mich nicht an.". Wie immer reagiert Bomb sehr deutlich auf alles, was er als Beleidigung empfand. Und im süffisanten Ton seine Kampffertigkeiten anzuzweifeln war für ihn ganz klar eine Beleidigung. Im Astralraum ist die schwelende Aggression leicht zu erkennen und Faith hat das deutliche gefühl, dass sie sich bald ein wesentlich dichteres Ziel aussuchen würde, als die Red Suns.

  • -13-


    Der Löwenzahnfresser spielt mal wieder mit seinem Leben den angespissten Bomb zu provozieren.
    Bomb war ein Ganger nach seinem Geschmack. Vielleicht hatte er auch Drachenblut in sich?


    Li weiss bis heute jedoch nicht warum der alte Boss Faith als einzigen Elfen in die Gang geholt hat, musste aber zugeben das Faith nützlich war diverse Damen von der Konkurrenz abzuwerden. Immerhin boten die Jade Blade auch gute Konditionen, die Nutten durften fast ein Drittel ihrer Einnahmen selbst behalten! Sowas war selten in Jakartas Strassen. Drek, einmal hatten sie 12jährige Mädchen befreit die eine Gang in Käfige gesperrt hatte.


    Li musste erstmal versuchen das Leben oder zumindest die Gesundheit des Elfen zu retten und Bombs Aggression in die richtigen Bahnen lenken.


    "Masum muss gerächt werden. Und wir müssen ein wenig Präsenz zeigen. Lasst uns ein paar Leute zusammentrommeln und eine kleine Fahrt ins Sushi Revier machen. Roher Fisch sollte gegrillt werden."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • #14
    Beauty


    Beauty stellt das Schweißgerät ab mit dem sie gerade die Panzerung von ihrem Bike geflickt hat und nimmt einen tiefen Zug von ihrer Zigarre und beobachtet was zwischen ihrem Bruder Faith abgeht.


    Na, gleich bricht er ihm sein kleines Koksernäschen, 3-2-1...

  • #15 Faith


    Die schlechten Vibrations lassen mich einen Schritt Abstand zum Ork nehmen. In einem Kampf war ich klar überlegen. Es sei denn, es handelt sich um ein Wortgefecht. Trotzdem merke ich, wie mich mein Höhenflug und meine Kampfeslust dazu treiben, es noch auf die Spitze zu treiben.
    "Tut mir leid wenn ich dich Stoßzähnigen Kollegen auf dem falschen Fuss erwischt habe. Wenn ich dir zu nahe gekommen bin, können wir uns ja mal zusammen setzen, und bereden, was dich so stört? Vielleicht bei einem Gläschen Wein."
    Ich machte mich bereit, um mich noch weiter aus seiner Reichweite zu bewegen.

  • -16-


    Mit wachsender Besorgnis im Gesicht schaut Chuan, der neben seinem bunt zusammengewürfelten Werkzeugkoffer hinter einem der am schlimmsten in Mitleidenschaft gezogenen Bikes hockt, vage in die in der Werkstatt versammelte Runde. Eigentlich hat er doch nur vorgehabt, die Bikes wieder auf Vordermann zu bringen, doch dann sind plötzlich immer mehr aus den höheren Rängen der Jade Blades aufgetaucht und haben sich in "seinem" Revier breitgemacht, und nun scheinen sie auch noch anzufangen, sich zu streiten, wo doch die Red Suns eindeutig der Feind sind. Chuan ist verwirrt, doch er kann unmöglich etwas Direktes sagen - das wäre undenkbar. Er würde sein Gesicht verlieren. Andererseits ist es praktisch schon vorprogrammiert, sollte ein Streit ausbrechen, dass einige der Bikes dadurch beschädigt werden könnten, und dann wären Stunden der Arbeit umsonst. So ein verfluchter Drek aber auch!


    Dann ist plötzlich Yons verzerrte Stimme durch den kleinen Lautsprecher an der Werkstattrückwand zu hören. Yon hat das System damals mit einfachen Mitteln installiert, sollten sie einmal gezwungen sein, aus irgendeinem Grund, all ihre Kommlinks ausschalten zu müssen. In jedem wichtigen Raum, inklusive der Werkstatt, gibt es einen solchen Lautsprecher und die dazu gehörende Sprechanlage, deren Bedienung dermaßen simpel ist, dass jeder sie beherrscht.


    "Leute, ein Fahrzeug nähert sich uns von Nordost. Sieht aus, als wär' es alleine. Ist'n Roller. Am Steuer... ein Mädchen. Sieht aus, als würde sie hierher wollen. Sieht nicht bewaffnet aus. Ich behalt' sie im Auge."


    Yon ist wieder einmal, wie so oft, auf dem Dach des Quartiers, wo er sich einen kleinen Ausguck gebaut hat, von dem aus er die verwinkelten Straßen, alten Wellblechdächer und das rote Meer aus Ziegeln, das Jakarta Selatan prägt, stets im Blick hat.

  • #18 Rico


    Genau, prügelt euch den Rest Verstand aus dem Kopf. Eine verdammt gute Idee.
    Er sah sich langsam um und bemerkte die wachsende Besorgnis auf Chuans Gesicht. Daten flüstern über die Troden in sein Kommlink.
    >Was ist los, Chuan?


    Yon's Durchsage ließ ihn kurz zu Li sehen, dann zum Rest. Er zuckte mit den Schultern.
    "Ich schau mir das mal an."


    >Bock mitzukommen, Marisa?


    Er schraubte die Sendeleistung seines 'links herunter, griff nach seiner Deathmask die immer noch auf einem Werkzeugtisch in der Nähe lag und überprüfte kurz den Ladezustand der beiden Manhunter. Rechts Stick'n'Shock, gut. Links das übliche.


    Er ging zur Sprechanlage.
    "Wo genau, Yon?"


    Nicht bewaffnet. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Aber das war allemal besser als zuzusehen, wie sie hier die Fäuste fliegen ließen.

    Band of Runners - Dramatis personae


    "Never use a metaphor, simile, or other figure of speech which you are used to seeing in print. Never use a long word where a short one will do."
    - Eric Arthur Blair(1903-1950), in: "Politics and the English Language"

  • #19 Faith


    "Ich schau mir das mal an. Und das mir keiner in der Zwischenzeit an mir rumspielt!" Ich streifte meine irdische Hülle ab und begann , durch das Dach nach draußen zu entschwinden. Solange keiner der Jungs auf die unglaublich witzige Idee kam, mir wieder die Haare zu schneiden war alles okay.