[IP] Sinar Temaram / Zwielicht

-1602-

Scar war noch leicht benommen von dem Sturz. Ihr tat alles weh. Die Schürfwunden würden noch eine Weile weh tun. Den Aufprall und die extreme Naherfahrung mit der Mauer war auch nicht gerade gesundheitsförderlich. Aber sie war schon zu lange hier in der Temperaturhölle, die sich Jakarta schimpfte um nicht zu wissen, daß sie nicht gleich Besuch bekommen würde.

Sie verschwendete einen kurzen Gedanken an ihr schönes Bike. Sie hoffte, daß es nicht zu viel Schaden genommen hatte. Im Augenwinkle nahm sie den knüppelschwingenen Besuch wahr.

Dann hörte sie Schüsse. Chang erging es besser als ihr. Er hatte dem Draht ausweichen können.

Während sie noch da lag und alles in Zeitlupe um sie herum passierte sammelte sie schon das Mana. Der Zauber musste sitzen. Sie war schon angeschlagen und würde sich nicht verteidigen können.

Auf ein Feuergefecht wollte und konnte sie sich nicht einlassen.

Sie wob das Mana in rohe Energie. Die sie mit gewalt dem Angreifer entgegen schleuderte. Sie fauchte als der Zauber sein Ziel fand.

Der Manazauber überwand die kurze Entfernung augenblicklich und schlug in den Angreifer ein. Von innen heraus bahnte sie rohe magische Energie den Weg durch den Körper des Opfers, verkochte Blut, lies Zellen platzen und Muskeln verkrampfen.

Scar wartete auf die Rückkopplung des Zaubers. Wappnete sich gegen ihn, konnte aber das Mana ausreichend kanalisieren. Es wurde nur warm. Knapp war sie einer Manaverbrennung entgangen.

Sie kroch nach dem Zauber zu ihrem Bike um in Deckung zu gehen und hielt Ausschau nach weiteren Gegnern.

"Alles OK bei dir?" fragte sie Chang auf Mandarin.

//Ob das sprechen auf Mandarin mir geholfen hatte den Zauber besser zu kanalisieren, weil es mich an meinen Mentor erinnert?// fragte sich Scar.

-1604-

Scar schaut in das Gesicht des Jungen. Er erinnerte sie an den jungen Konzerngardisten, der auf dem Schiff von Maersk Shipping gewesen war. Auch ihn hatte sie mit einem Manablitz getötet. Er hatte den gleichen Gesichtsausdruck gehabt. Damals war es ihr nah gegangen, aber irgendwie berührte sie dieser Tod sie nicht. In letzter Zeit starben einfach zu viele. Und es war etwas anderes gewesen. SIE hatte den Tod herbei geführt. Nicht mit einer Pistole oder einem anderen Tötungswerkzeug. Nein sie hatte ihn mit der Kraft ihrer Gedanken getötet. Dieser Zauber funktionierte nur, wenn man wirklich töten wollte. Wirklich ein Leben beenden wollte. Bei vollem Bewusstsein. Sie fühlte keine Trauer, keine Freude. Sie fühlte nichts. Nur wie ein weiterer Teil ihrer Seele mit gestorben war. Sie wusste nicht wie lange sie noch so töten konnte, bis sie selber innerlich gestorben war. Eigentlich hätte sie schon Tot sein sollen. Und sie wusste, daß es ihr Tod übel nahm. Tod lies sich nicht austricksen. Nicht für sehr lange. Tod wollte seinen Tribut. Scar war sich sicher, daß deswegen so viele Leute in ihrer Gegenwart den Tod fanden.

Chang riss sie aus ihren Gedanken. "Alles ok. Und bei dir?"

„Ja bei mir ist alles OK. In letzter Zeit sterben einfach so viele Leute.“ Sagte sie nachdenklich. Sie konnte sich noch nicht von ihrer Gedankenschleife lösen.

"Netter kleiner Hinterhalt ... ob die wussten, dass wir kommen?"

„Woher sollten die das wissen und wenn sie uns erwartet hätten in dieser Dreksstadt gibt es so viele Möglichlichkeiten von A nach B zu kommen. Sie hätten unmöglich uns einen Hinterhalt stellen können, an dem wir definitv vorbei gekommen wären.“

"Wie weit ist es noch bis zu Hernanto? Ich will den Typen hier befragen."

„Es ist nicht mehr weit. Kannst du ihn so fesseln, daß er nicht gleich befreit werden kann? Das letzte mal als ich alleine was auskundschaften wollte bin ich getötet worden.“

Fragte Scar Chang. Chang konnte erkennen, daß ihr der Gedanke absolut nicht behagte. Aus der sonst so selbstsicheren Scar war ihre Unsicherheit und auch eine gewisse Angst klar raus zu lesen.

-1606-

"Wir gehen zusammen weiter"

Scar nickt Chang dankbar zu. Zum Glück hatte ihr Bike nicht zu viel abbekommen und die kleinen Kratzer waren dank der besonderen Beschichtung auch nicht mehr zu sehen. Manchmal wünschte sich Scar auch so eine Haut.

Scar zog ihre Pistole und sie gehen langsam zu dem Ort, den Sylvie ihr zeigte.

„Sylvie sind da irgendwelche astralen Bedrohungen?“ fragte Scar den Geist leise. Bevor diese sich wieder vom Acker machte um mit den männlichen Windfeen der verwunschenen Wolkenfestung um die Wette fliegen. Es glich eher einem Balzritual und Scar würde zu gerne da mal mitmachen, aber gerade hatte sie andere Sorgen.

Sie selber schaute sich auch im Astralraum um.

Hernanto ging es den Umständen entsprechend gut. Das das Buch fehlte erschütterte Scar jetzt nicht. Sie war hier um Hernanto zu retten und nicht irgendwelche gefährlichen Bücher zu jagen, die mächtige Schattengeister auf den Plan riefen.

„Deck mich“ wies sie Chang an. Dann ging sie vorsichtig zu Hernanto. Die Falle von eben lies sie noch vorsichtiger vorgehen. Oder sollte man sagen überhaupt vorsichtig agieren.

-1608-

Scar stehen die Haare zu Berge. Sie war froh daß ihre Freundin bei ihr war, auch wenn Sylvie ihr nicht mehr groß helfen durfte. Sie war genauso an die Gesetze des Universums gebunden wie Scar. Auch wenn sie das Gefühl hatte immer wieder die Grenzen des Machbaren zu testen. Sie war erwacht, sie war komplett silbern, hatte drei Augen und konnte sich in einen Drachen verwandeln. Sie konnte Feuerbälle werfen und fliegen. Und sie war von den toten zurückgekehrt.

//Machte ihr der Ort deswegen so viel Angst? Spürte sie den Luftzug der halb offenen stehenden Pforte in das Totenreich? Mussten deswegen so viele Metamenschen in ihrem Umkreis sterben?//

Sie verscheuchte die düsteren Gedanken mit Mühe und nur Sylvies strahlende Aura half ihr dabei.

Sie näherte sich Hernanto bis auf ein paar Meter. Als sie sicher war, daß sie keine Überraschungen erwarteten griff sie in den Astralraum. Bündelte das Mana. Es schmeckte nach Leid, Verzweiflung und Tod. Scar schauderte kurz doch der Zauber den sie wob war einfach. Fast jeder Magier lernte ihn schon sehr früh. Hernanto war jetzt kein Bier oder eine Tüte Chips, der außerhalb der Reichweite ihrer Arme lag aber Scar wollte nicht noch irgendwelche Fallen auslösen, auch wenn sie, wenn sie sich drauf konzentrierte keine Spuren im Sand hinterließ.

Hernanto wurde vorsichtig emporgehoben und er schwebte sanft zu Scar.

Als er bei ihr war überprüfte sie grob seine Vitalfunktionen. Er lebte.

Sylvie meldete sich unvermittelt zu Wort.

„So Süße ich bin dann eine Wolke. Die Windfeen warten auf mich.“ Mit diesen Worten verschwand Sylvie in einer leicht nach Jasmin duftenden Wolke in ihre Heimatebene.

Scar vermisste sofort die beruhigende Aua von ihrer Freundin. Aber sie wusste, daß sie den Geist nicht halten konnte und auch wollte. Die Freiheit kommen und gehen zu können wie es ihr beliebte gehörte einfach zu dem Luftwesen, wie auch Scar eines war.

„Las uns schnell hier verschwinden. Den Gefangenen sollten wir an einem sicheren Ort verhören. Der Ort hier ist einfach zu gefährlich.“ Sagte Scar knapp zu Chang. Der bewusstlose Hernato schwebte immer noch neben ihr.

-1610-

Scar bemerkt wie sich Chang anspannt aber sich dann gleich wieder entspannt.

„Sorry ist mein Zauber. Ich bin es so gewohnt zu zaubern, daß ich nicht daran denke, daß andere Leute damit Schwierigkeiten haben."

Das Chang den Zauber als feindliche Magie betrachtet hatte kam ihr gar nicht in den Sinn.

Als Chang dann bemerkte, daß es schwierig werden könnte den Mann ungesehen mit zu nehmen winkt Scar ab.“ Las mich nur machen.

Aber wir sollten erst mal zurück.“ Sie levitierte Hernanto, der so für sie viel leichter zu tragen war, als wenn sie ihn mit reiner Muskelkraft hätte tragen müssen.

Bei den Bikes angekommen setzte sie Hernato –immer noch durch den Levitationszauber gehalten aufs Bike. Es sah schon etwas komisch aus. Als ob Hernanto eine Marionette war.

Dann lies sie einen Ruf auf der Metaebene des Windes erhallen. Sie wusste, daß Sylvie nicht kommen würde. Sie hatte klar zu verstehen gegeben, daß sie was anderes vor hatte und es war ja auch kein Notfall, bei dem Scar gerne ihre Freundin um sich hatte. Zumal ja Sylvie alles andere als eine Kämpferin war.

Ihr Ruf wurde erhört, obwohl sie von den wunden geschwächt war und noch den Levitationszauber aufrecht hielt. Aber Scar hatte nichts Anderes erwartet. Ihre Verbindung zu dem Element Wind war nun mal etwas Besonderes.

„Der Geist, der jetzt erscheint gehört zu mir.“ Sagte Scar als dann auch schon ein schwarzer Nebel mit einer entfernt an einem humanoiden Oberkörper erinnernden Form erschien. Er war in dem Halbdunkel der Gasse kaum zu erkennen. Seine Form war irgendwie flüchtig und er hatte die Ausstrahlung eines Diebes oder Assasinen.

„Bitte verschleiere Hernanto, unseren Gefangenen und dich nachdem der Gefangene auf dem Motorrad von Chang ist.“ Sagte Scar zu dem schwarzen Nebel.

Zur Bestätigung hörte Chang von dem Geist nur ein Grollen wie von einem entfernten Gewitter.

„So aufladen und weg würde ich sagen. Ich fahre dir hinterher.“ Sagte Scar zu Chang.

Scar schickte an die Blades folgende Nachricht.

>>>Wir haben Hernanto gefunden und sind auf dem Rückweg. Er ist bewusstlos, aber es geht ihm soweit gut. Vorher sind wir in einen Hinterhalt gekommen. Uns geht es aber gut. Drek die blöden Wichser hätten fast mein Bike geschrottet. Einen der Idioten haben wir gefangen genommen den wir verhören wollen.<<<

>>>Buch ist weg.<<< fügte sie noch im Nachsatz hinzu. Sie war sogar froh, daß es weg war. Es hatte ihnen nur Ärger bereitet.

-1611-

Labah fluchte laut.

" Verdammt ! Wohin gehen wir jetzt ? Wir brauchen ein Hauptquartier. Wo sollen wir eins finden ? "

Dann nickte er Yon zu. Anerkennend.

" Gute Arbeit, Yon. Richtig gute Arbeit. "

Wir brechen auseinander . Es ist nur noch eine Frage der Zeit. Vielleicht sollte ich in die Schatten gehen...

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Li schließt sich Labahs Lob für Yon an. „Ich sehe das wie ihr. Das alte Feuerwehrhaus hatte das Viertel früher von dem Feuer bewahrt. Aber nun ist es selber abgebrannt. Und diese Turnhalle ist nicht zu verteidigen. Wenn der Mayor uns nicht mehr schützt werden die anderen Gangs sich auf uns stürzen. Wir sollten hier verschwinden.“

Aber wohin sollten sie gehen.

„Da wir kaum in der Lage sein werden einen anderen Unterschlupf zu erobern haben wir nur 3 Möglichkeiten.

Erstens könnten wir natürlich bei den Nao Hsin Feng unterschlüpfen. Mei Ling würde uns sicher in Glodock aufnehmen. Aber so schwach wie wir sind wären wir nur noch ein kleines Anhängsel von Mei Ling und die Jade Blades würden wohl langfristig in der Gang aufgehen und nicht mehr existieren. Diese Option würde mir nicht gefallen.

Leider sind die anderen beiden etwas …schräg. Selbst für unsere Verhältnisse.

Zum einen können wir uns im Vulkan Salak verstecken. Im Hauptquartier meines verstorbenen Lehrmeisters. Dort gibt es eine Höhle mit teilweise noch intakten Verteidigungsanlagen. Menschen und Orks können sie ohne zu fliegen nicht betreten sofern sie den Eingang überhaupt finden. Das können wir mit Levitation aber irgendwie hinkriegen.

Dort wären wir in Sicherheit – aber auch weit ab von Schuss. Also praktisch raus aus dem Sprawl und dem Spiel. Aber als letzte Möglichkeit wenn nix mehr geht eine Option.

Die dritte Möglichkeit wäre natürlich immer noch das Gerhana. Der Ort ist verflucht, aber ist das nicht unser altes Quartier hier ebenfalls? Ausserdem haben wir es erobert. Also haben wir ein Anrecht darauf. Hängt natürlich von Spark ab ob es astral säubern kann.“

Li wartet auf die antworten der anderen. Vielleicht hat jemand noch eine Idee die ihm entgangen ist.

Da meldet sich Scar bei ihnen:

>>>Wir haben Hernanto gefunden und sind auf dem Rückweg. Er ist bewusstlos, aber es geht ihm soweit gut. Vorher sind wir in einen Hinterhalt gekommen. Uns geht es aber gut. Drek die blöden Wichser hätten fast mein Bike geschrottet. Einen der Idioten haben wir gefangen genommen den wir verhören wollen. Buch ist weg.<<<

Li ist mehr als erleichtert. Hernato ist gefunden und vor allem ist Scar nichts passiert. Die sexy Siberdrake ist zwar impulsiv und rastet gerne aus wenn ihr etwas nicht passt … aber sie ist eine wahre Heldin wenn es um ihre Freunde geht.

Man muss sie einfach lieben.

>>>Gut gemacht, Scar. Ich bin … froh das dir nix passiert ist. Und das du bald wieder bei uns bist. Um den Idiot werden wir uns kümmern. <<

Li würde Scar gerne noch mehr mitteilen – aber lieber nicht auf dem Gruppenkanal. Das Buch ist weg – aber scheiß drauf. Scar und Hernanto (und der Chinesische Runner) sind wieder da. Und Bomb. Dieser Tage muss er das schon als Gunst des Schicksals sehen.

-1614-

Während der letzten Aktion von Li und den Blades hat sich Perdana stark im Hintergrund gehalten. Sie hasst die POLRI und alle anderen Sicherheitsdienstleister bis aufs Blut. Wenn sie diese Bareskrim-Beamtin zu Gesicht bekommen hätte, dann hätte sie sich vermutlich nicht bremsen können und dieser Schlampe ihren gesamten Hass entgegen geschrien.

Jetzt sitzt sie in I Komangs Van und beobachtet die Anzeigen des Valkyre-Moduls. Sie versteht zwar etwas von erster Hilfe, aber Krankenpflege ist dann doch etwas anderes. Letzten Endes kann sie selbst nichts weiter tun, als den gelegentlichen Anweisungen des Moduls folge leisten. Während sie also neben dem Modul sitzt und auf Bomb achtet, gleiten ihre Gedanken ab. Noch einmal betrachtet sie die Ereignisse der vergangenen Tage. Alles hatte damit begonnen, dass sie einen kleinen aber gut bezahlten Auftrag angenommen hat. Und was ist daraus geworden? Ihr Leben hat sich zu einem einzigen Chaos entwickelt. Und wofür das Ganze? Ja wofür eigentlich? Sie gehört nicht zur Gang. Doch in den wenigen Tagen hat sie kennen lernen dürfen, wie sehr sich die Gang um ihre Leute kümmert und wie selbstlos und mutig Gede ihr geholfen hat und das, obwohl sie sich bis dahin nicht einmal gekannt haben. Und das nur, weil ihre kleine Schwester und Gedes kleiner Bruder sich gut verstehen. Das war für den Ork scheinbar mehr als ausreichend ihr zu helfen. Wegen ihrer kleinen Schwester. Ja das war es, ihre kleine Schwester. Für Sondang würde sie alles tun. Nichts würde Perdana mehr erfreuen, wenn es Sondang eines gelingen würde aus diesem Elend auszubrechen und ein behütetes Leben zu führen. Eins ohne Leid und Entbehrungen.

Tief in ihre eigenen Gedanken versunken bekommt sie nicht mit, wie Chang und Silver an dem Van vorbei fahren und ihren Gefangenen abliefern.

-1616-

Labah lauschte und hörte sich Li's Vorschläge gut an. Da brauchte er nicht lange überlegen.

" Option 1 und Option 2 führt uns nur in die Niederlage. Daher bin ich klar für Option 3 , Boss.

Vielleicht können wir Spark ja unterstützen beim 'Aufräumen'. "

Als Scar mit Chang und einem Gefangenen wieder kam, begrüßte er beide freundlich und half mit den Gefangenen zu tragen.

- 1617 -

Als Gede zu Perdana in den Wagen steigt sieht sie kurz zu ihm hinüber. Ein leichtes Lächeln huscht über ihre schmalen Lippen. Die kleine Elfe freut sich das es dem Ganger augenscheinlich gut geht, auch wenn er wie alle hier angespannt und müde wirkt. Aber das ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt was vorgefallen ist. Kurz flackert vor ihrem inneren Auge das Bild von Sondang und Bambang auf, wie diese gemeinsam und glücklich etwas Zeit miteinander verbringen. Aber das ist nur kurz und die harte Realität holt sie schnell wieder ein.

"Danke mir geht es soweit ganz gut. Ich bin nicht verletzt. Nur etwas müde und erschöpft. Was ist mit dir? Bist du verletzt? Hast du irgendwelche Schmerzen?" mit müden aber dennoch aufmerksamen Augen sucht Perdana nach Anzeichen für Verletzungen."

Auf die Frage nach Bombs Gesundheit schaut die Elfe noch einmal auf die Anzeigen vom Valkyre-Modul. Dann schüttelt sie verzweifelt den Kopf und sagt:

"Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich keine Ahnung. Ich verstehe mich ein wenig auf erste Hilfe Maßnahmen und einfache Krankenpflege. Du weißt ja, dass ich 2 jüngere Schwestern habe. Aber das hier ..."

Sie schaut noch einmal zu Bomb,

"... das hier, geht weit über das hinaus was ich zu leisten vermag. Ich bin nun mal keine Krankenschwester geschweige denn ein Arzt. Wenn ich die Anzeigen von diesem Modul richtig verstehe ist seine Lage zwar stabil, aber das war es dann auch schon. Gemäß der Anzeige dort oben in der Ecke sollte wie ihn eigentlich zu einem Arzt schaffen. Das würde seine Chancen auf eine baldige Genesung stark verbessern."

Perdana wagt es nicht zu sagen, dass es wohl auch möglich ist, dass Bomb lange Zeit in diesem Zustand verbringen oder das sich sein Zustand schlimmsten Falls noch erheblich verschlechtern könnte.

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Neben Labah scheinen auch die meisten anderen keine Einwände zu haben. Yon sieht zwar nicht glücklich aus aber jeder sieht ein das sie hier weg müssen. Bleibt natürlich noch Sparks Antwort. Der Wujen schein noch zu grübeln als Scar und Chang zurückkehren.

Li ist erleichtert Scar in einem Stück wiederzusehen. Einen Moment zögert er und versucht ihren Gesichtsausdruck zu lesen ob sie immer noch sauer auf ihn ist.

Eigentlich ist ja alles gut gelaufen? Sie haben Bomb von den Bareskrim und die Silbergöttin hat Hernanto zurückgebracht. Klar haben sie noch genug massive Probleme aber die werden nun eines nach dem anderen abgearbeitet.

Er nickt Chang dankbar zu und blickt dann Scar in ihre faszinierenden Augen.

„Danke für Hernatos Rettung. Ist alles in Ordnung mit dir?“ Verächtlich blickt er auf den Gefangenen der bewußtlos auf dem Boden liegt. Wie ein Ganger sieht er nicht aus.

„Wo haben diese Arschlöcher euch angegriffen? War es in der Nähe des Gerhana?“

Wenn es nur einfache Straßenräuber waren, hat Li keine Lust sich mit diesem Sondermüll zu belasten. Sondermüll wird entsorgt. Anders wäre es wenn der Typ speziell gegen sie angeheuert wurde.

-1619-

Spark war direkt nach Lis Aufbruch in Richtung einer Ruhestätte gehumpelt und hatte sich gleich ohne irgendwelche zusätzlichen Maßnahmen hingelegt. Als er keine zwei Stunden später wieder erwachte, war sein Kopf wieder klar und er stellte fest, dass die kleine Elfe gute Arbeit geleistet hatte beim Behandeln. Er spürte noch immer Spuren des Kampfes, aber nur noch minimal. Babang machte sich kurz frisch und ließ sich von Yon auf den aktuellen Stand bringen, als auch schon Li mitsamt Bomb zurück kam. Der bullige Ork lag in einer Kapsel, die Spark als Notfallmodul identifizierte, das i Komang in seinem Van hatte. Der Wujen hatte grundlegende Ahnung von erster Hilfe, daher hatte er zumindest eine grobe Ahnung, dass es Bomb nach wie vor mehr als mies ging.

Er begrüßte Li und die anderen, als kurze zeit später auch noch Scar und Chang zurück kehrten, die zu Sparks Überraschung beide noch jemandem auf ihrem Bike transportierten. Hernanto sah mitgenommen aus, aber es schien keine akute Gefahr mehr von ihm auszugehen. Trotzdem scheuchte er mit selbstverständlicher Miene die anderen Blades ein wenig zur Seite, um den jungen Ork am Boden zu betrachten. Wie selbstverständlich glitt sein Blick in den Astralraum hinüber, da er wissen wollte, ob sich noch Spuren des Schattens an Hernanto zeigten. Diese Wesen waren gerissen und Spark traute ihnen inzwischen fast alles zu.

Zudem gab ihm dies die Gelegenheit, sich noch eine Antwort auf Lis Frage zurecht zu legen. Nachdem er mit Hernanto fertig war, richtete er sich daher auf und schaute in die Runde der versammelten Offiziere. Inzwischen waren auch erschreckend viele Gangfremde anwesend, aber im Gegensatz zu früher störte die Spark fast nicht. Alle Anwesenden waren auf die eine oder andere Weise mit den Blades verbunden, hatten ihnen geholfen oder die Blades standen in ihrer Schuld.

"Ich sehe das wie Labah. Die ersten beiden Optionen würde zum Ende der Blades führen, zumindest früher oder später." Sein Blick streifte Scar als er fortfuhr.

"Ich weiß, manche finden es Wahnsinn, aber das Gerhana ist wahrscheinlich noch immer unsere beste Chance. Gruselig, total verrückt aber trotzdem das beste Los unter üblen Optionen. Ich bin überzeugt, wir können die Dunkelheit von dort weit genug vertreiben, dass uns der Club als Unterkunft dienen kann - wenn wir zusammenhalten."

Er spürte, wie einige der Blades kaum merklich zusammenzuckten, als er dies sagte. Aber Babang war davon überzeugt.

-1621-

Spark war erleichtert, als er keine direkte Spur des Schattens erkennen konnte, der noch vor kurzem Hernantos Aura beherrscht, ja verdrängt hatte. Und doch haftete die Dunkelheit an dem jungen ork, fast so, als entzöge sie der sonst so farbenfroh pulsierenden Landschaft der Astralebene ihre Farbe. Diese Wesen waren ... falsch, zumindest aus Sicht der Lebewesen, die die Gaiasphäre ausmachten.

Mit einem kleinen Seufzer ließ Babang seine Aufmerksamkeit wieder auf die mundane Ebene wandern und nahm wahr, wie erwartungsvoll, aber auch teils ängstlich ihn die Blades musterten. Er antwortete zuerst Li, denn dies Gebot die Höflichkeit und die Gangetikette. Dann erhob er sich und wies mit einer kleinen Handbewegung auf Hernantos noch immer bewusstlosen Körper:

"Ich kann nicht mehr erkennen, dass der Schatten noch Macht über ihn hat, auch wenn er Spuren an unserem Bruder hinterlassen hat. Bringt ihn zu einem Bett und passt auf ihn auf. Es kann gut sein, dass er Durst oder Hunger hat, wenn er aufwacht. Diese Kurawa sind nicht dafür bekannt, sich sonderlich um das Wohlergehen derer zu kümmern, von denen sie Besitz ergreifen."

Außerdem kann so immer jemand ein Auge auf ihn haben, falls diese Kurawawichser doch irgendwelchen kranken Scheiß mit ihm angestellt haben und wir eine tickende Zeitbombe hier liegen haben ..., ging es Spark noch durch den Kopf.