[IP] Band of Runner - Rebirth

  • PROLOG


    Kompaniegebäude der 6. Schwinge des 121. Infanterie Bataillons, genannt "Rabe HQ"
    1127 Ortzeit


    OStFw Baark
    Sie sind in der Luft, Herr Major.


    Mahor Alexander:
    Gut, dann haben wir noch ein paar Stunden Zeit.
    StUffz Friedrich organisieren Sie einen Bus plus Fahrer?


    StUffz Friedrich:
    Jawohl, Herr Major, der Bus ist bei der Fahrbereitsschaft angefordert. Fahren werde ich. Spawn kommt natürlich auch mit.


    Bei der Erwähnung ihres Namens erhebt sich die Huskyhündin von ihrer Decke, trottet zu StUffz Friedrich und stupst diese leicht mit der kühlen Nase an die Hand. Die Hand wandert dann und beginnt die Hündin zwischen den Ohren zu kraulen.


    Für die Neuzugänge ist auch alles bereit?


    Ja, Herr Major. Die kommen Morgen Früh 0900.

  • Daniel Elias Schmidt <DES>


    Nach Hause.
    Die Trägheit drückte ihn in den Sitz. Als sie die Reisehöhe erreicht hatten, sah er durch das Fenster nach unten, hörte Jazz und konnte sich nicht entscheiden, ob er schlafen oder mit dem Berichte schreiben anfangen konnte.
    Der Elf massierte seinen verspannten Nacken und sah sich um. Wenn alles glatt lief würden sie ein ein paar Stunden daheim sein.

    Band of Runners - Dramatis personae


    "Never use a metaphor, simile, or other figure of speech which you are used to seeing in print. Never use a long word where a short one will do."
    - Eric Arthur Blair(1903-1950), in: "Politics and the English Language"

  • Indigo


    Mit mäßigem Appetit stochere ich in meinem Essen herum. Krankenhausfrass, echt nicht mein Ding. Dabei ist er vermutlich nicht so schlecht, MET wird wohl da nicht sparen, aber nach 2 Monaten kann ich ihn einfach nicht mehr sehen.


    Schließlich schiebe ich das Tablett weg und stehe aus dem Bett auf.
    Zeit etwas Produktives zu machen.
    Aus meinen gepackten Koffern hole ich ein Datapad mit Kopfhörern dran raus und setze mich damit wieder aufs Bett. Ich blättere die darauf gespeicherten Sprachkurse durch, bis ich meinen Französisch-Kurs wieder gefunden habe. Ich lege mich zurück und lausche der monotonen Stimme aus den Kopfhörern.


    Morgen ging es endlich hier raus. Mir fällt langsam die Decke auf den Kopf. Wird bestimmt interessant.

  • Mikael Wessalowski <Dogtag>


    Als die grosse Transportmaschine endlich ihre Reiseflughöhe erreicht hatte, muss Mikael erst ein paar Mal kräftig schlucken um den Druck in den Ohren auszugleichen. Dann nochmal herzhaft gegähnt und dann war alles wieder OK.
    Jedes Mal, jedes Mal, ich hasse es. Ich liebe fliegen aber ich hasse die Druckdifferenz, da könnten die doch mal ein paar Credits mehr ausgeben.


    Aus seinem Rucksack zieht er eine grosse Thermoskanne und Tasse hervor. So gleich verbreitet sich der kräftige Geruch von heissem Tee.
    Sein Blick geht hinüber zu Leutnant Schmidt, dann zu Ace.
    Tee, Möchte jemand?

  • DES


    Er nickt und sieht hoch, einen nachdenklichen Ausdruck auf dem Gesicht, kramt dann seine Feldtasse aus dem Rucksack und hält sie Mikael hin.
    Ich höre mich nicht nein sagen. Was haben Sie da?

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    "Never use a metaphor, simile, or other figure of speech which you are used to seeing in print. Never use a long word where a short one will do."
    - Eric Arthur Blair(1903-1950), in: "Politics and the English Language"

  • Dogtag


    Ein Lächeln stiehlt sich in das kantige Gesicht des Scharfschützen.
    Ich wollte die letzten paar Scheine nicht mit zurücknehmen und habe dann kurz vor dem Abflug bei "Nennen Sie mich Abdul" eingekauft.
    Jetzt habe ich einen ganzen Sack voll Tee. Keine Ahnung wie das Zeug heisst,


    immerhin sind die Chem Sniffer nicht angesprungen.
    Hier wird das Grinsen noch breiter.
    Ich würde es als Schwarztee einsortieren. Und er ist schön heiss.
    Während dessen befüllt Mikael die Feldtasse die der Leutnant ihm hinhält.

  • DES


    Der Elf lächelt.
    Ein Guter hält 's aus, um einen Schlechten ist 's nicht schad'. Danke. Vorsichtig nippt er an der Tasse, um sich nicht die Lippen zu verbrennen.
    Hm. Mal sehen was Sie da gekauft haben.
    Er zieht vorsichtig den Geruch des Tees ein und sieht dann wieder zu Mikael herüber.
    Würde sich vielleicht lohnen, den Çaydanlık wieder herauszukramen wenn wir daheim sind. Das letzte Mal, dass ich richtigen Tee auf orientalische Art gebrüht habe ist auch schon wieder einen Tacken her.

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    "Never use a metaphor, simile, or other figure of speech which you are used to seeing in print. Never use a long word where a short one will do."
    - Eric Arthur Blair(1903-1950), in: "Politics and the English Language"

  • ----------Echis----------


    ---Sonntag 5:10 München---


    Lauwarmes Wasser plätschert über Rebeccas Körper.
    Unrationiertes Wasser, daran könnte ich mich gewöhnen.
    Sie dreht den Hahn ab, greift sich ein Handtuch und tritt aus der Dusche. Glatter Marmor, durch die Bodenheizung angenehm warm empfängt ihre Füße.
    So viel Geld...
    denkt sie als sie sich dem gold-gerahmten Spiegel zuwendet
    ...und so wenig Geschmack.
    Während sie sich durch ihre schwarzen Locken fährt fällt ihr Blick auf die helle Stelle über ihrer rechten Brust, wo vor zwei Monaten noch blutiges Loch war.
    "Hast Glück gehabt" hatte Amir gesagt als er sie verarztet hat, "glatter Lungendurchschuss, hätte fast dein Herz getroffen in einer Woche bist Du wieder Fit."
    sie lächelt Hatte trotzdem scheisse weh getan.


    In der Küche ist der Kaffee fertig,
    Echter Kaffee, na Brüderchen hat's ja.
    Hmm Frühstück, bald gibt's nur noch Protein Riegel und selbst erhitzende Soyanudeln mal sehen was Davidchen noch so im Kühlschranck hat.


    Sie bahnt sich im Bademantel den Weg durchs Wohnzimmer, wo halbleere Champangergläser, volle Aschenbecher und beiseitegeworfene Kleidungsstücke Zeugnis von der gestrigen Party geben. Dazu liegt ein Geruch von billigen Parfum in der Luft.
    Entweder ist sein Geschmack einfach in jeder Beziehung verloren, oder die beiden Nutten waren seine Art zu sagen "Hau endlich ab! Das hier ist meine Wohnung".

    Hab verstanden Brüderchen, hätts hier eh nicht mehr ausgehalten.

    Auf dem großzügigen Balkon empfängt sie frische Morgenluft. Irgendwoher das Gegröhle der letzten Partygänger von Samstag Nacht, vermischt mit dem monotonen Gesurre der Strassenreinigungsdrone die unten auf der Strasse, irgendwo in der Münchner Innenstadt ihren Dienst verrichtet.
    Rebecca setzt sich an den Balkontisch und freut sich sichtlich über ihr Frühstück, echte Brötchen, echte Butter, Erdbeermarmelade und Rührei.
    Huren, Koks und Öko-Food! Das ist dann wohl der Lebesstil der Snobs.
    Wenigstens eine angemessene Henkersmahlzeit.

    Während sie Frühstückt geht sie ihre Nachrichten durch, eingeblendet in ihr Sichtfeld, als wären sie auf den Tisch geschrieben, oder in den wolkenlosen Himmel über München, der einen schönen Sonntag verspricht.
    Einberufungsbescheid ihres neuen Arbeitgebers, Anfahrtsskizze Irgendwo im Norddeutschen Outback. Einsatzbeginn Montag 9:00 Uhr.
    Na dann einen Tag hab ich noch.
    Sie ruft ein anderes Dokument auf.
    "Hallo meine Liebe, dein neuer Lebenslauf. Mein Kontakt hat etwas improvisiert ich hoffe es gefällt Dir. Schalom M."
    Rebecca überfliegt den Text ...sexuelle Belästigung...vorgesetzten Offizier geohrfeigt...Entlassung in beiderseitigem Einverständnis...
    Kreativ ist was anderes. Mein altes Leben gefiel mir besser. Aber was solls, das ist vorbei!

    Melancholisch starrt sie in den Himmel, auf ihrer Bildverbindung laufen die Bilder ihrer alten Freunde. Yitzak, Amir, Eli, Vladimir, Silvan...
    Silvan, der Arme. Hatte zwei Kinder.
    Wer weiß, vielleicht müssen demnächst mal deutsche Interessen in Syrien durchgesetzt werden, da würd ich glatt auf die Zulagen verzichten...


    Als sie später in der Küche das Tablett wegstellt fällt ihr Blick auf das angebrochen Paket Kaffee im Schrank. auf dem Etikett steht "Jacobs Krönung, Amazoniens beste Auslese!"
    Hmm, feiner Stoff. Ich glaub das brauchst Du nicht mehr Brüderchen da is ja noch Champanger für dich.
    Im Gästezimmer packt sie den Kaffee in ihren Rucksack und zieht sich an.
    Als alles gepackt ist geht sie nocheinmal an der Schlafzimmertür vorbei, von drinnen dringt ein gedämpftes Schnarchen. Ein gesegnetes Koma hast Du da Davidchen sie geht weiter ins Bad und bindet vor dem Grossen Spiegel ihre schulterlangen Haare zu einen Zopf. Neben den Spiegel sieht sie den Lippenstift einer der Bekanntschaften ihres Bruders liegen.


    Als die Wohnungstür ins Schloss fällt steht in roten Hebräischen Lettern auf dem Spiegel geschrieben.

    Zitat

    Guten Morgen Brüderchen!
    Hoffe Du hattest einen geruhsamen Schabbat.
    Ich bin dann mal weg, das Land verteidigen.
    Bis dann Rebecca.
    ps. Ich glaube dein Kaffee ist alle


    ---7:15 München Hauptbahnhof---


    "Es wird für Sie bereitgestellt, der Transrapid nach Kopenhagen mit Halt in Nürnberg, Kassel, Hannover und Hamburg"
    Rebecca steigt in ihren Wagon, verstaut den Rucksack in den Gepäckfächern und sucht sich ihren Platz. Die meisten Fahrgäste sind Geschäftsleute, mittlere Führungseben, ein paar Touristen. Über das AR-Netz des Zuges blättert Rebecca in der Zeitungsauslage, während der Zug sich kaum spürbar in Bewegung setzt.
    Kann nicht schaden was zu lesen und mein Deutsch etwas aufzupolieren.
    Eine Überschrift aus dem Angebot des Spiegels erregt ihre Aufmerksamkeit.

    Zitat

    Neue Enthüllungen im Fall Hafiz al-Assiri


    Na super, was denn nun noch.
    Sie läd den Artikel herfunter und beginnt zu lesen

    Zitat

    Im Fall des vor zwei Monaten, mutmaßlich durch israelische Extremisten...


    ...durch die Kugeln eines Syrischen Scharfschützen...

    Zitat

    ...ermordeten syrischen Reformers, General Hafiz al Asiri...


    ...Reformer? Alles was der reformieren wollte war sein Kontostand...

    Zitat

    ...kam es zu neuen Enthüllungen. Wie israelische Quellen berichten soll die für den Anschlag verantwortliche Groß-Israelische-Befreiungsarmee, eine Terrororganisation die ein Israel in den Grenzen des Antiken Königreich Davids anstrebt...


    ...wen bezahlen die nur um sich so einen Dreck auszudenken...

    Zitat

    ...enge Kontakte zu der griechisch-nationalistischen Neobyzantinischen Bewegung unterhalten. Währenddessen griff ein Vertreter der syrischen Regierung erneut die Israelische Regierung an. Mahmud Fahjas sagte zu Journalisten am Rande der Einweihung des Aziri-Denkmals in Damaskus...


    Jetzt bauen sie ihm ein Denkmal. Aziri, der charismatische Kriegsheld im Kampf gegen das böse böse Israel, beliebt im Volk und beim Regime in Ungnade gefallen, weil etwas zu ambitioniert. Wollte für eine hübsche Summe israelischer Steuergelder und einen one-way-Flug nach Jamaika ein paar interessante Details ausplaudern... Und jetzt wo er von "Israelis" erschossen wurde bauen sie ihm ein Denkmal...


    Mit einem Gedankenzucken schaltet Rebecca das AR ab und blickt aus dem Fenster. Mit Atemberaubender Geschwindigkeit ziehen bayrische Landschaften vorbei.


    "Meine Damen und Herren, nächster Halt, Nürnberg."

  • Indigo


    Mit enem langsam lauter werdenden Ping reißt mich der Pflegeroboter aus dem Schlaf. Zeit mein Bett zu machen.
    Jaja, Du nervige Blechbüchse. grummel ich die Drohne an und mache mich aus den Federn. Während ich mich zum Schrank mache, wo nur noch ein Satz Tarnklamotten hängt beginnt die Drohne das Bettzeug abzuziehen und in einer Art riesigem Staubsaugerrohr aufzusaugen.
    Ich ziehe mich der Weil um. Mein Krankenhausleibchen landet irgendwo neben der Drohne. Soll sie es doch selber aufsammeln.
    Ich binde meine Stiefel zu und der Blecheimer macht sich dünne, das nächste Bett fertig machen. Ich folge ihm, meinen Koffertrolly hinter mir her ziehend und meinen Seesack auf den Schultern.
    Auf dem Gang draussen ist die übliche Betriebssamkeit von Blecheimers Kollegen. Piepsend und pingend schieben sich Pflege- und Behandlungsdrohnen von Zimmer zu Zimmer, aus denen häufig die synthetische Stimme der Drohnen erklingt, die dem Patienten die eingespeicherten Nachrichten der Ärzte mitteilten. Die menschlichen Stimmen sind hier deutlich in der Unterzahl. Vorbei die Zeiten, als sich dralle junge Damen den Verletzten Linderung von ihrem Leiden versprachen. Leicht Melancholisch seufze ich. Alles geht automatisch, einen Menschen bekommt man hier alle paar Wochen zu sehen. Frage mich, ob es hier überhaupt noch richtige Ärzte gibt, oder ob die Gott weiß wo sitzen...
    Vor mir öffnet der Fahrstuhl, ohne dass ich ihn gerufen hätte. Das kleine Armband aus dünnem Plastik an meinem rechten Handgelenk hat dies getan, als ich noch auf dem Weg war. In der Kabine steht ein anderer Soldat. Sein südländischer Teint und die braunen Augen lassen mich auf einen Italiener oder Spanier tippen, vermutlich eher letzteres. Wir Nicken uns knapp zu, dann geht die Fahrt weiter nach unten.
    Zusammen erreichen wir die Lobby und treten an die Terminals, die schon auf Check-out umschalten. Wir halten unser Armband vor den Scanner und an einer zuvor nicht erkennbaren Trennstelle öffnet es sich. Kaum legen wir es in die entsprechende Klappe spuckt der Automat eine Kunststoffkarte mit Halteclip aus. Unsere ID-Card, Busfahrkarte, Zutrittsberechtigung und noch so einiges mehr. Ich befestige sie an der linken Brust, als mich das Geräusch eines Helikopters aufschauen lässt. Durch das Glasdach der Klinik sehe ich einen Sanitätshubschrauber auf dem Dach landen. Ob der mein Bett kriegt?!
    Ich wende mich nach Draußen. Dort ist direkt vor dem im Morgengrauen liegenden Gebäude ein Mittelding aus Taxistand und Busbahnhof. Eine Reihe halbziviler Mannschaftswagen von MET warten dort auf ihre Passagiere. Als ich an dem Signalpfosten vorbei gehe leuchtet eine "4" auf dem Monitor auf und so lenke ich meine Schritte hin zum entsprechenden Bus. der Fahrer (tatsächlich einer aus Fleisch und Blut) blickt kurz in meine Richtung, während ich das Gepäck in den Stauraum im Torso des Gefährts unterbringe. Danach setze ich mich zu den wenigen anderen Soldaten an Board und warte auf die Abfahrt. Den Spanier hat es in einen anderen Bus verschlagen. Was solls, Hauptsache weg aus dieser Gesundheitsfabrik.

  • ----------Echis----------


    ---11:30 Hamburg, Terminal Moorfleeten---


    Ich wollt ans Meer, aber offensichtlich ist Hamburg nicht Tel Aviv und die Nordsee nicht das Mittelmeer.
    Vom Terminal Moorfleeten aus hat man einen guten Blick auf die Ansammlung braungrauer Schlacke, die sich Elbe nennt. Bizarr das Gewirr der Hafenstadt mit ihren Ruinen und den neu errichteten Bauten darüber. Das Pompei unter den Boomtowns, die untergegangene Metropole, vom Meer verschluckt, aber irgendwie hat es niemand mitbekommen.
    Das Meer mag Dreck sein, aber das Nachtleben ist legendär...
    ...genau das richtige für den letzten Tag in Freiheit.



    ---22:00 Hamburg St. Pauli---
    Rebecca kommt aus einem Tridkino, auf den Plakaten wird der Neuste Blockbuster angepriesen der neue "Karl Kombatmage" der Titel ist schlicht "Karl"

    Sowas, da machen die einen Reboot der Serie, polieren alles auf machen die Charaktere ernster und schmeissen den ganzen Trash raus, aber niemand von den Filmuzzies checkt das "Karl" einfach ein dämlicher Name für nen Filmhelden ist.
    Sie schlendert über die Reeperbahn
    Und das ist sie dann also, die große Freiheit.


    Bordelle, Bars und Nachtclubs säumen die Strasse. Prostituierte bieten ihre Dienste an, das AR ist zugepflastert mit der Reklame verschiedener Etablisments, Rebecca schaltet es aus. Die nackte Realität ist kaum weniger bunt. Leuchtreklame, Musik aus allen Richtungen und hauffenweise Menschen, an einer Ecke steht eine Streife, zwei Polizisten in Sicherheitspanzerung stehen daneben und schauen mit hochgeklappten Helmvisier dem Treiben zu.
    An einem Kiosk kauft sie sich ein Synthbier, Astra steht darauf. So lässt sie sich von der Menge treiben ohne zu wissen wo sie eigentlich hin will. Irgendwann biegt sie in eine etwas weniger belebte Gasse ab.


    Einige hundert Meter weiter sind zwei Gestalten zu sehen. Ein massiger Typ der eine Frau an eine Wand gedrängt hat.
    "Hey Süße, zier dich nicht so! Ich weiß doch was du willst. Du brauchst es doch Kleine!"
    Ein Burgfräulein in Nöten...
    Sie zoomt an das Geschehen heran.
    Eine Junge Frau, Anfang zwanzig, rotblonde Haare, grüne Augen, helle Haut mit Sommersprossen.
    Und wer bist Du mein Freund...
    Rebecca mustert den Typen.
    ...ein Norm und kein hübscher, alles an Dir schreit Poser mein Freund, deine billigen Kunstmuskeln, das "Cybersam for Life" Tatoo auf deinem Arm, du bist zu langsam und du achtest nicht auf deine Umgebung.
    Mit einem gedanklichen Zucken aktiviert sie den Reflexbooster und alles scheint sich auf Zeitlupentempo zu verlangsamen. Schnell und leise ist sie hinter ihm, bevor er bemerkt was passiert.
    Tritt in die Kniekehle, Griff um den Kopf, Kopf nach hinten ziehen, Beine wegtreten... den Bruchteil einer Sekunde lang sieht sie dem Typen dabei zu wie er fällt... Tritt ins Gesicht, Tritt in den Bauch, Tritt in die Kronjuwelen
    sie blickt zu dem Burgfräulein.
    "Kennt ihr euch?"
    Die schüttelt nur den Kopf... noch ein Tritt, da rührt er sich nicht mehr.


    "Lass uns hier verschwinden!"
    Langsam fängt sich Cinderella wieder und geht mit etwas Abstand um den bewusstlosen Schläger herum.
    "Wow, Du bist ganz schön schnell...
    ...meinst Du wir sollten einen Rettungswagen rufen?"
    "Bist Du Verletzt?"
    "Nein, aber..."
    "Unser Freund hier wacht schon früh genug wieder auf. Komm lass uns gehen!"
    ...
    "Wie ist dein Name?"
    "Lotte, also Charlotte...eigentlich"


    Als die beiden wieder die belebte Hauptstraße erreichen schaltet Rebecca ihren Reflexbooster ab, wieder verändert sich ihre Wahrnehmung. Alles scheint sich wieder auf doppelte Geschwindigkeit zu Beschleunigen, gleichzeitig löste sich die unterschwellige Anspannung die mit der Reaktionsbeschleunigung einhergeht.
    "Wow... ich glaub der Schock sitzt mir noch in den Knochen. Ich kenn hier nen gemütlichen Laden wo man gut chillen kann. Komm ich lad dich ein."
    ...
    "Wie heißt Du eigentlich?"
    "Rebecca"
    "Cool, ... guck hier isses"
    Die beiden betreten einen Club in den Synth-Rock gespielt wird, sie drängeln sich durch die tanzende Menge zu einer freien Sitzecke im hinteren Teil.
    "Puh, erstmal sitzen."
    ...
    "Du bist nicht aus Hamburg oder? Ich mein wegen deinem Aktzent. Tschechien?"
    "Israel"
    "Ach so, daher."
    ...
    "Aber das mein ich nicht, ich meine das dein Deutsch schlecht ist oder so... is echt super, hattet ihr das in der Schule?"
    "Meine Mutter kommt aus Frankfurt"
    "Ach..."
    Eine Bedienung bringt zwei Cocktails an den Tisch die Lotte offenbar nebenbei über das Hausnetz bestellt hatte.
    "Das musst Du probieren, die machen hier die besten Fastjacks in ganz Hamburg"
    Während Rebecca den Cocktail probiert redet Charlotte munter weiter.
    "Man, diesen Freak hast Du aber ganz schön vermöbelt oder? Ich meine, bei dem war ja total landunter nicht wahr? Was treibt Dich den nach Hamburg? Du bist doch sicher nicht hergekommen um kleine Mädchen vor bösen Jungs zu beschützen?"
    Rebecca grinst
    "Warum denn nicht? Scheint ja nötig zu sein"
    "Pfft"
    "Ich bin nur auf der Durchreise, ich muss morgen weiter in irgend so ein Kaff, Munster oder so. "
    "Und wo schläfst Du?"
    "Da gibt es ein Sarghotel am Bahnhof..."
    "Quatsch, da holst Du dir doch was weg. Du kannst natürlich bei mir pennen. Was willst Du denn auf dem Land?"
    "Ich hab da nen Job"
    "Was für nen Job?"
    "So'n Job halt, nichts besonderes...was machst Du denn?"
    "Ich studiere Matrixarchitektur, das ist cool. Ich meine vor'n halben Jahr wars nicht so cool, als alles den Bach runtergegangen ist, das war ziemlicher Scheiss. Aber jetzt ist es cool. Das wird ja alles neu aufgebaut und wir sind echte Pioniere, learning by doing und so. Da gibts auch ziemlich viel zu tun, man kriegt haufenweise Aufträge und Angebote."
    "Klingt toll...
    ....
    ...hast Du Lust zu tanzen?"

  • Ace


    Mal sehen wo sie uns diesmal hinschicken...wenigstens haben sie die Einheit nicht ganz auseinandergenommen.
    Zufrieden schaute Aidan sich in der Maschine um. Auch sein neuer Gruppenführer DES wirkte gelassen.
    Heronasta od darnasta, pechet imiriso ozidanastet murmelte der Elf vor sich hin.
    Irgendjemand Tee? fragte DogTag in die Runde.
    Danke nein. Lieb gemeint. Falls nichts anliegt werde ich mich noch ein wenig hinlegen.
    Nach einem Kontrollblick baute er sich aus seiner Feldjacke ein Kissen und machte die Augen zu.
    Seine Sinne würden ihm im Notfall schon wecken.

  • Dogtag


    Dogtag hatte einen kurzen Blick auf Ace geworfen und dann mit den Schultern gezuckt.

    Ich bin ja mal gespannt ob dieser Vogel bis zum Ziel hält. Sonst könnte irgendwann jemand auf die Idee kommen und uns nur noch Einsätze machen zu lassen zu denen man laufen kann.
    Dann müsste die Kompanie von Rabe nach Emu umgetauft werden.


    Diese Worte werden von einem breiten Grinsen untermalt.

  • DES


    Daniel grinst.
    Alles außer Pfau und Huhn.
    Er kratzt sich nachdenklich an der Datenbuchsenabdeckung.
    Wir sollten eventuell daheim mehr Konditionstraining mit voller Ausrüstung machen, vielleicht auch Evade&Escape-Training. Ob ich Kradtraining bei Stab durchbekomme weiß ich nicht.
    Er nippt an dem Tee.
    Außerdem müsste man mal sehen, ob und wie die nächsten Aufträge und das Integrieren der Neuzugänge Platz für Späße wie Marathonläufe zulässt. Sind Sie schon mal einen zivilen oder militärsportlichen Marathon gelaufen?

    Band of Runners - Dramatis personae


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  • Dogtag


    Pfau wäre doch eine Sache, würde zu dem farbenfrohen Haufen passen.
    Hierbei grinst Dogtag von einem Ohr bis zum anderen.


    Er hört sich die Ausführungen von DES in aller Ruhe an.
    So ein Training kann nie schaden, ausserdem schweissen solche Erlebnisse so eine Tuppe enger zusammen. Ich denke es ist fast egal was wir machen es kann nur helfen.


    Nun könnt er sich erstmal einen grossen Schluck aus dem Becher bevor er weiter spricht.
    Ich bin schon immer gelaufen, immer Langstrecke. Westweg, Fidelitas Nachtlauf, Rennsteiglauf. Wenn es ging mit meinem Vater zusammen, so es sein Dienstplan zuliess.
    Hier knickt kurz die Stimme weg, es ob ein Frosch in Hals steckt.
    Dann kam diese Sache in Sibirien, zum Warum kann ich nichts sagen. Auf jeden Fall war mein Team tot und das Taxi nach Hause kam nicht. Also habe ich mich auf den Weg gemacht. Nach Hause. In Weissrussland habe ich dann Spawn getroffen und seit diesem Tag sind wir zusammen unterwegs.


    Nun muss der Rest Tee aus Becher dran glauben und wandert in kleinen Schlucken in die durstige Kehle des Scharfschützen.

  • Ace


    Es dauerte nicht lange und Aidan war eingeschlafen. Das monotone Dröhnen der Motoren wiegten ihn in den Schlaf. Aus den Tiefen seines Unterbewußseins tauchten Bilder seiner Familie auf:
    Der enttäuschte Gesichtsausdruck seines Vatres als er ihm sagte, dass er das Medizinstudium nicht schaffen würde. Die Besorgnis seiner Mutter als er die Anstellung bei BuMoNa bekam. Das hämische Grinsen dieses Wineg, seines sogenannten Vorgesetzten, als er die Stelle wieder verlor. Auf einmal sah er Feldwebel Steinert, seinem perritaesa. Groß und übermächtig stand dieser da. "Na Frischling, was willst du den bei dem Haufen?" hörte er noch deutlich die Stimme seines ehemaligen Ausbilders und späteren Gruppenführers. Plötzlich explodierte die Statue vor seinen Augen und ein großer Drache schoß aus dem Brustkorb hervor. Er war rot und meinte mit bedrückter Stimme zu Aidan, dass seine Gruppe aufgerieben worden war. Dann brüllte der rote Drache auf einmal los: "Du kannst dich nicht länger vestecken raé, bald hole ich auch dich!"
    Erschrocken und schweissgebadet wachte Aidan abrupt auf. DES und Dogtag tranken Tee und schauten ihn überrascht an.
    Eine Tasse Tee würde mir jetzt ganz gut tun meinte Ace zu dem Scharfschützen.

  • DES


    Nur die Besten. Und warum wurde ich noch gleich hierher versetzt?
    Schweigend hört er dem Scharfschützen zu und nimmt dann einen Schluck von dem Tee. Es wäre unklug gewesen, etwas zu sagen. Zuhören war eine Kunst, die viel zu wenige beherrschten in diesen Zeiten (die keine Zeiten mehr kannte, aber das war einerseits völlig nebensächlich und außerdem Credo aktueller Psychologiebeiträge, die sich in seinem Inputordner daheim häuften. Es war Zeit, zu formatieren- ) und er kannte Leute, die jetzt sofort Zitate verschiedener Philosophien reproduzieren würden.
    Er dachte zurück und schwieg.


    Als Aidan erschrocken aufwachte, wandte Daniel etwas überrascht seinen Kopf in die Richtung des Sanitäters, dann nippte er wieder von seinem Tee.

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  • Ace
    Gern, vorsicht heiss.
    Mit einem freundlichen Lächeln nahm Aidan die Tasse entgegen.
    Lassen Sie es sich schmecken.
    Das werde ich mit ziemlicher Gewissheit. Danke Herr Stabsunteroffizier.
    Bevor Aidan das heiße Gebräu trank murmelte er noch Imo herme, od imo raeint sa. In kleinen Schlücken verschwand der Tee aus dem Becher.
    Irgendeine Idee, was unser nächster Auftrag sein soll? Erwartungsvoll schaute Aidan in die Runde.

  • An Bord der Transportmaschine:


    Team Rabe ist gerade dabei sich den Tee schmecken zu lassen als plötzlich die Lautsprecher aktiviert werden:
    Achtung, wir haben eine Gewitterfront auf unserem Kurs. Anschnallen und auf Turbulenzen vorbereiten. Das Sturm hat plötzlich gedreht und kommt nun quer zu unserem Kurs.


    Das könnte etwas rüppig werden.


    Wenige Minuten später sackt die Maschine erst ein paar Meter durch um dann seitlich versetzt zu werden. Der Flug wird ziemlich ungemütlich.


    Wir werden diese Gewitterfront wohl umfliegen müssen, das wird unsere Ankunft leider etwas nach hinten schieben. Steigen jetzt und ändern den Kurs.


    HQ der 6.ten Schwinge:


    Herr Major, eine heftige Gewitterfront hat ihren Kurs geändert und die Transportmaschine musste daraufhin auch den Kurs ändern. Leider noch keine neue ETA.


    Über das Gesicht von Major Alexander huscht kurz der Ausdruck von Ärger.
    Halten Sie mich auf dem Laufenden.


    Für die Neuen ist alles vorgereitet?


    Jawohl, Herr Major. Alle Akten sind in Ihrem Terminal.


    OStFw Baark, gehen Sie nach Hause, Sie können die Stunden Schlaf gut brauchen. Wir sehen uns morgen früh.


    Bis Morgen Früh, Herr Major.


    StUffz Friedrich, machen Sie auch Schluss.


    OK, ich bin weg, bis Morgen. Komm Spawn, es wird Zeit für unsere Abendrunde.

  • Indigo


    Flüsterleise gleitet der Mannschaftswagen über die Autobahnen, die den Flickenteppich, der einst die BRD gewesen ist durchziehen. Ich döse langsam weg. Wofür soll man diese Zeit auch sonst nutzen?!
    Als der Bus die AB verlässt spüre ich unterbewusst die Geschwindigkeitsänderungen und erwache. Es ist nicht gerade so, als gäbe etwas spannendes zusehen. Die norddeutsche Heidelandschaft breitet sich links und rechts von mir aus. MET hat wohl auch hier der Bundeswehr die Kaserne abgekauft und übernommen. Da sich mit militärischen Dienstleistungen gutes Geld verdienen konnte waren in vielen Ländern die Nationalarmeen auf eine Rumpfmannschaft eingedampft oder gleich ganz abgeschafft worden und der Privatwirtschaft überlassen worden.
    Und wie es sich für eine Kaserne gehört steht sie mitten im Nirgendwo. :roll:
    Ich strecke ich und reibe mir den Schlaf aus den Augen. Eigentlich ein sinnloser Reflex, da ich keine natürlichen Augen habe, aber wer weiß schon wie lange ich die drin habe. Ich jedenfalls nicht.
    Schließlich biegt der Bus von der Landstraße ab und fährt auf das Kasernentor zu. Auf dem großen Wendekreis vor dem Tor hält er an und wir werden auf die Straße entlassen. Sobald ich mein Gepäck habe mache ich mich unter den entspannten Blicken der Soldaten vom Wachdienst zum Tor. Den Soldaten im alten Pförtnerhäuschen ignoriere ich, der ist nur für die Frischlinge da. Der Fetzen einer Erinnerung bzw. das Gefühl einer Erinnerung an eine ziemlich unangenehme Situation im Zusammenhang mit einem solchen Soldaten kommt plötzlich hoch. Ich versuche mehr davon zu erhaschen, aber sie zerrinnt wie Sand in meinen Händen. Scheiße.
    Mit einem tonlosen Seufzer gehe ich zu meinem eigentlichen Ziel. Das Terminal steht gegenüber des Pförtnerhäuschens. Früher waren hier vermutlich mal Telefonzellen angebracht, aber die Terminals hier sind Telefon, Computer, Stechuhr, Wegweiser und eine Menge mehr in einem hinter dem Bildschirm versteckten Kasten vereint. Ich halte meine ID-Karte vor den Scanner und gebe meinen 5-stelligen PIN ein. Daumenabdruck- oder Retinascan sind zwar gebräuchlicher und bequemer, allerdings sind sie bei mir auch sinnlos.
    Das Terminal erkennt mich und gibt an, dass ich mich bei der 6. Schwinge melden soll. OstFW Baark bekommt vermutlich in diesem Moment Nachricht, dass ich gleich bei ihm auf der Matte stehen sollte. Wenigstens nicht alles können die durch Drähte und Schrauben ersetzen. denke ich, als ich die Infos vom Terminal ablese. Ich präge mir kurz den Weg zum entsprechenden Gebäude ein und mache mich dann auf den Weg, nachdem ich den Seesack und meine Tasche wieder aufgeladen habe. Dann bin ich ja mal auf Jungs und Mädels von denen gespannt...