(aus gegebenem Anlass in einem anderen Forum)
Oft höre ich bei irgendwelchen Regeldiskusionen und Diskussionen über die heilige Kuh des sog. Realismus Begründungen, die mit der länge einer Kampfrunde argumentieren. Ich persönlich empfinde das meistens als ziemlich unpassend. Daher hier mal die Frage, ob ich mit meiner Meinung so alleine da stehe, wie ich mich oft zu glauben genötigt sehe.
Bei Bewegungsweiten und anderen Dingen, die wirkllich über eine ganze Kampfrunde hinweg ablaufen mag es ja grenzwertig sinnvoll sein, mit die Länge einer KR zu argumentieren. Aber spätestens bei Angriffen wird es IMO albern.
Ich bezihe mich im folgenden auf KR-Modelle, wie sie in vielen Systemen weitestgehend vergleichbar vorkommen (meist mit einer angenommenen Dauer von gemittelt 4s)
-In der Realität läuft kein Kampf auch nur annähernd so sauber, geregelt und gleichmäßig ab.
-Man agiert wären einer Kampfrunde nicht 4s lang. Man agiert in der eigenen Initiativehandlung. Die wird nur nen Bruchteil dieser 4 s dauern.
-Die Bewegung vor Nahkampfangriffen läuft verbraucht auch Zeit. In den mir bekannten Systemen wird die aber der Einfachheit halber nicht eingerechnet sondern sofort wärend der initiativehandlung der Charaktere als überbrückt angenommen. Wenn aman also erst noch 10 m zu seinem gegner hinläuft, um ihn dan zu schlagen, passiert das oft ohne irgendwelchen Zeitverlust.
-Manche Angriffe dauern viel länger als die KR-Systematik nahe legt. Zwischen Abschuss und Einschlag eines Feuerwaffenprojektils können im Extremfall Sekunden vergehen. Noch viel krasser wird es bei zb Wurf- und Projektilwaffen. Dennoch wird diese Zeitdauer in KR-Systemen fast immer auf Null gesetzt.
-Manche Aktionen, die ne ganze Kampfrunde dauern, sind realistisch betrachtet viel zeitaufwendiger als 4s. Andere sollten eigendlich weniger Zeit dauern.
All diese Punkte hätten, wenn man wirklich realistisch einen Kampf abbilden wöllte, zT sehr einschneidende Auswirkungen auf den Kampfverlauf und die Taktik. Und all diese Dinge werden üblicherweise von der KR-Systematik ignoriert.
Es geht mir hier nicht darum, die KR abzuschaffen, sondern lediglich darum, das KR-Basierende Realismusargumentationen ziemlich hinken bzw eher schon kriechen. Meiner Meinung nach ist ein KR-System ein nützliches Tool. Anderfalls wäre es wohl nicht Bestandteil so vieler Regelsysteme. Aber es ist nunmal höchstgradig abstrakt, weswegen ich die vielen Realismus-Argumentation die sich and eben diesem Tool entlanghangeln, kaum noch ernst nehmen kann.
Meinungen?