... aber was ist mit Liebe?
Klar. Ich kenn die Regeln. Das ist ein Tabu in den Schatten. Macht dich angreifbar. Lass die Finger davon und lebe.
Aber Gefühle halten sich nicht an Regeln, und Gefühle töten kann schwerer sein als irgendeinen anderen Typen zu geeken. Vielleicht schreibe ich das hier, weil es einfach mal von der Seele muss, wenn auch unter falschem Namen und von einem Knoten aus, über den man mich nicht zurückverfolgen kann, damit... damit eben die Regeln trotzdem noch eine Chance haben, zu greifen.
Eine Lanze für die Liebe zwischen Teamkollegen oder auch nur Leuten im gleichen Geschäft zu brechen, wäre sicher nicht der richtige Weg. Aber ist es besser, jeden Tag die Einsamkeit zu spüren, mit der man sich irgendwie arrangiert hat, aber die man dann gleichzeitig auch in den Augen desjenigen sieht, den man liebt, und von dem man weiß, dass sie ihn zerbricht? Wenn man ohnehin schon alles füreinander tun und opfern würde, ist es wirklich so falsch, noch diesen Schritt weiterzugehen und einen Raum zu schaffen, in dem es diese verdammte Distanz nicht gibt? Wäre nicht die Nähe eines anderen Körpers genau der Trost, den man sucht und der vielleicht alles ein wenig besser machen würde?
Es macht mich fertig.
Vielleicht kennt ja jemand das Gefühl, auch, wenn ich meine Situation keinem wünschen würde - für das zerstörte Leben eines geliebten Menschen verantwortlich zu sein und die Machtlosigkeit zu spüren, nichts für ihn tun zu können.
Ich denke, ich liebe ihn immernoch. Ich stelle mir oft vor, wie es wäre, wenn wir es noch mal versuchen würden, als die zwei völlig anderen Menschen, die wir jetzt sind...
Aber ich habe Angst. Ich habe Angst, es noch schlimmer zu machen.
Vielleicht möchte ja noch jemand von seinen Erfahrungen erzählen oder hat eine Meinung zu dem Thema allgemein. Würde mich freuen, auch wenn mir bewusst ist, dass das wohl neben den üblichen Themen hier liegt und es nichts ist, worüber man in einem (halbwegs) öffentlichen Board wie diesem hier allzu offenherzig plaudern sollte.
- Stormwind