Amnesie und andere Aversionen

Medizinmann schrieb:

@ Seraphim-Raphael
anstatt von Vorneherein gleich nein zu sagen (zu dem es dein Kumpel ist, mit dem du dich gut verstehst)
sag Ihm das Du als SL dann den Char bei seiner Logik "herausforderst"
und es Situationen gibt wo der Char sich nur mit seiner LOG (oder Edge ?) retten kann
wenn der Spieler das auf sich nimmt, dann lass ihm den LOG 1 (3) Char

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kam vllt falsch rüber, aber ich habe nicht gleich nein gesagt. ich habe ihm gesagt, dass es möglich ist, er sich dann aber auch was ausdenken muss, warum er log 1(3) hat. dass mit den Situationen werde ich ihm auch mal sagen. danke

Ich erlebe Amnesie evtl. demnächst aus einer anderen Perspektive, nämlich dass dem SL vorschwebt, dass alle SC's sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern.

Was mich vor das Problem stellt, wie einen Charakter ohne Vergangenheit zu spielen? Normalerweise läuft es bei mir so, dass es gerade der Werdegang des Charakters ist aus dem ich Motivationen und Handlungen herleite. Was nun wenn ich mich entscheide, einen eiskalten Killer zu spielen der in Wahrheit Kindergärtner war? Welcher Charakter soll der Charakter überhaupt haben?

Hast Du mal Knights of the Old Republic gespielt? Mit dem Spielercharakter kann genau das aber umgekehrt passieren.

Kenne ich, allerdings funktioniert ein PC-Spiel anders als ein Rollenspiel, schon allein weil ein PC -SPiel viel weniger Handlungsoptionen bietet.

Das Problem bleibt ja, einen Charakter ohne Charakter zu spielen. Da für mich eben die Lebenserfahrung den Charakter prägt. Natürlich hat man auch ohne solche Charakter. Nur wie sich entscheiden, ob der Charakter sich nun wie ein eiskalter Killer oder ein Kindergärtner verhält?

Narat schrieb:

Das Problem bleibt ja, einen Charakter ohne Charakter zu spielen. Da für mich eben die Lebenserfahrung den Charakter prägt. Natürlich hat man auch ohne solche Charakter. Nur wie sich entscheiden, ob der Charakter sich nun wie ein eiskalter Killer oder ein Kindergärtner verhält?

Erstmal ist da ein Unterschied, ob man den (-10) oder den (-25) Nachteil nimmt ...
Bei (-10) hat man zwar vergessen wer man ist (Name, was man gemacht hat, wo man herkommt etc.), aber man weiss noch was man kann (der Char kann seine Skills gezielt anwenden). Bei "köperlichen" Fähigkeiten ist das ja einfach zu verstehen ("Ja, ich kann Fahrrad fahren"), aber was ist mit "geistigen" Fähigkeiten bzw. Wissen?
Wenn man noch weiss, dass man solche Fähigkeiten hat, dann kommen sehr wahrscheinlich mit diesen Fähigkeiten/dem Wissen auch Wertesysteme mit ... . Zumindest bei sozialen Fertigkeiten und Sprachen kann ich es mir nicht anders vorstellen, da hier Wertesysteme etc. sehr eng verknüpft sind.

Bei (-25) bleibt dem Char nicht 'mal dass ("Fahrrad fahren? Ich ... weiss nicht ... was ist ein Fahrrad?"). Trotzdem bleibt er handlungs- und denkfähig, er verliert nicht die Fähigkeit zu sprechen (auch wenn er z.B. erst nur noch in seiner Muttersprache spricht und erst feststellen muss, dass er auch eine andere Sprache versteht. Oder vielleicht spontan zwischen Sprachen wechselt, weil er gar nicht weiss dass es 2 sind?). Was dem Char dann noch bleibt, sind generelle Ideen ("Ich fahre etwas ...", "Wasser trinken hilft gegen Durst", "Mit Wasser kann man sich waschen").
Noch weiter würde ich es auch für 25 Punkte nicht treiben, denn dann wird der Char m.E. unspielbar, bzw. zum alleinigen Gegenstand einer Psycho-Runde - nur mit SR kann dass dann nix mehr zu tun haben ...

Was passiert aber nun, wenn unser eiskalter Serienkiller nach seiner Amnesie plötzlich feststellen muss, dass er zwar irgendwie die "Idee" hat, dass Leute umbringen egal oder sogar gut ist, aber alle um ihn herum das Gegenteil sagen - und er halt keinen Grund mehr in seinen traumatischen Erfahrungen/Erinnerungen findet, da diese nicht mehr da sind?
Er wird (wieder) durch seine Umgebung geformt werden - und je nachdem welche "Startideen" man ihm mitgibt, was in der Runde so passiert, und wie's mit LOG/INT/WIL so aussieht, wird er halt die erstbesten Werte übernehmen (sich anpassen) oder ziemlich viel (in) Frage(n) stellen ... .

Ungeachtet der Amnesie sollte man aber bestimmte Charaktereigenschaften festlegen. ich sag mal, der kinderliebe Kindergärtner wird nicht einfach zum eiskalten Killer und jagt einen Kindergarten in die Luft. Denn er mag Kinder. Er weiß nicht wieso, aber wenn er ein Kind sieht oder darüber nachdenkt, wird er positive Gefühle haben. Nur wird er nicht erklären können warum.
Schön sind dann solche Situationen, wo der besagte Kindergärtner plötzlich anhält und ein Kind ermahnt, die Jacke zuzumachen, es ist ja kalt draußen. Und wo sind eigentlich deine Handschuhe, hm? Dann wird er angesprochen "Sag mal, was wird das grade?" Äh, ja, weiß auch nicht...