[IP] Krakatau

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    Als Ray den Kurawa erblickt, zögert er für einen Moment, überwältigt durch den Anblick, der sich ihm bietet - dann eröffnet er das Feuer. Obwohl Citraksas "Körper", der Leichnam des geschundenen Hendras, ausgezehrt und schwach wirkt, bewegt sich der Kurawa mit einer Geschwindigkeit und Agilität, die selbst Rays enormes Geschicklichkeits- und Reaktionsvermögen in den Schatten stellt. Doch Ray ist alles andere als ein schlechter Schütze, und Citraksa verfügt über keinerlei Deckung in dem Korridor.


    Rays erste, längere und gezielte Salve schlägt trotz der übermenschlichen Ausweichbewegungen des Geistes in Citraksas Brust ein und lässt dessen Körper für einen Herzschlag lang unsicher zucken. Doch dann ist dieser vage Moment auch wieder vorbei, und Citraksa scheint nicht den Hauch einer Verletzung davongetragen zu haben. Mehr noch, gelingt es dem Wesen sogar, Rays zweiter, gefächerter Salve zu entgehen, so dass die Schüsse ebenfalls wirkungslos bleiben. Zumindest hat Ray allerdings nun die Aufmerksamkeit des Kurawas auf den hinteren Korridorbereich gelenkt, auch wenn der fremdartige Geist immer noch auf Hussein fixiert bleibt.


    Schattenhaftes Feuer umzüngelt Citraksas Leib, eine Aura, die fremdartiger und furchteinflößender nicht sein könnte. Husseins Knie zittern. Der Zwerg weiß, dass er dem Kurawa auf normalem Wege nicht mehr wird entkommen können. Hatte er eine Macht entfesselt, die sein Ende bedeuten würde?

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    Gebannt starren Ray und Redjack auf die Szenerie im Korridor. Die atemberaubenden Holzschnitze an den Wandverkleidungen scheinen sich plötzlich zu krümmen, beginnen zu flimmern und zu flattern. Was geschieht hier? Verlieren sie nun vollends den Verstand, gebannt durch Citraksas dunkle Macht?


    Aus einem der Holzschnitze, es ist die Darstellung des mächtigen Gungung Agung, des großen balinesischen Vulkans, der auch als Sitz der Götter betrachtet wird, steigt plötzlich Rauch auf, verdichtet sich rasend schnell zu Schlieren und Wirbeln, faucht einem Sturm gleich durch den Korridor. Das Wesen, welches aus dem Vulkan emporgestiegen zu sein scheint, raubt Ray und Redjack den Atem. Es ist von gewaltiger Größe und Ausstrahlung und doch in sich ruhig wie ein stiller Bergsee bei Sonnenaufgang.


    Hussein rennt, rennt so schnell ihn seine Beine tragen. Ein düsteres Zischen ist aus Citraksas Richtung zu hören. Der Kurawa lässt seine Beute nicht so einfach entkommen. Wird die Ablenkung gelingen? Hussein spürt die Schmerzen, die er durch die Herbeirufung des mächtigen Geistes davon getragen hat, spürt die Müdigkeit und Erschöpfung, die seinen Körper ergriffen haben, nachdem er Hunderte von Meilen auf See gewesen ist, die unwegsamen Berge des Tanah Toraja überquert und wieder und wieder Tod und Verzweiflung erlebt hat. Dann spürt er, wie machtvolle Ströme ihn umfassen. Seine Beine werden schwer, unbeweglich. Rasend schnell breitet sich eine zweite, unbewegliche Haut über ihm aus und reißt ihn in einen tiefen Schleier aus Dunkelheit. Das letzte, das er noch mitbekommt, sind Rays und Redjacks Blicke, die auf ihn warten, die so nah und doch so fern sind. Dann versinkt Husseins Bewusstsein ins Dunkel.


    Ungläubig müssen Husseins Kameraden mitansehen, wie auch der Zwerg Citraksas Magie unterliegt. Immerhin ist sein Körper noch außerhalb der Todeszone versteinert, sodass diese nicht völlig nutzslos wird. Dimas, Husseins Geist, ist nun vollständig materialisiert und versperrt Citraksa den Weg. Was nun? Wie sollen Ray und Jack den Kurawa in die Todeszone locken? Welche Befehle hat Hussein dem Geist bei seiner Materialisierung gegeben? Und würde der mächtige Dimas diese nun auch ausführen, obwohl sein "Meister" handlungsunfähig war?


    Der Korridor grollt förmlich und erzittert, als Dimas wie ein Wirbelsturm auf die Todeszone zurast. Ray und Redjack erstarren. Ist der Geist außer Kontrolle? Die Waffen im Anschlag warten sie ab, Schweiß rinnt ihre Körper hinab. Doch Dimas greift sie nicht an, er kommt nur stetig näher, bis Ray und Redjack das mächtige Rauschen tobenden Windes verspüren. Ihre Haare flattern, ihre Kleidung wirbelt, und nur schwer können sie ihre Waffen noch in Position halten. Dimas ist nun unmittelbar hinter ihnen. Citraksa ruht noch immer im Korridor, weit entfernt von der Falle, die ihm gestellt wurde. Der Kurawa scheint nicht von seinem Schema abzuweichen. Seine Magie soll seine Feinde bezwingen. Ray und Redjack spüren ein elektrisierendes Knistern in der aufgeheizten Luft. Citraksa fokusssiert seine gewaltigen Kräfte, um auch Ray und Redjack erstarren zu lassen, sie einzureihen in sein bizzarres Puppenkabinet.


    Eine Woge aus Mana schlägt über die Elfen zusammen, doch diesmal stellt sich etwas gegen Citraksas Magie, das seiner Macht gleichkommt. Und jetzt wird Ray und Jack auch klar, was Dimas vorhat. Der Geist hat sich hinter die Todeszone begeben, um die beiden zu schützen, Citraksa zu demonstrieren, dass er seine Feinde nicht mittels Magie, sondern nur im Nahkampf würde vernichten können. Ein Nahkampf, der ihn unweigerlich durch die Todeszone führen würde. Ein Zischen ist erneut zu hören, diesmal von Dimas, der alle seine Kräfte dazu aufgewendet hat, Citraksas Magie zerfasern zu lassen. Der Kurawa tobt vor Wut. Dann setzt er sich in Bewegung, rasend schnell stürmt er - gebunden an Hendras Körper - auf Ray, Redjack und ihren mächtigen Geisterverbündeten zu...

  • -1121-


    Redjack hatte immer geglaubt das er mal durch die Kugel eines Konzernbullen, eines generischen Piraten oder vielleicht eines eifersüchtigen Ehemanns stirbt.


    Aber nicht durch solch eine Kreatur die so plötzlich seine Weltordnung zerstört hat. Weder Mellow mit seinem unbesiegbaren Körper noch Hussein mit seiner mächtigen Magie konnten dem Wesen etwas entgegensetzen. Rays Kugeln scheinen ihn auch nicht weiter zu stören. Also versucht er erst gar nicht auf Citraksa zu feuern.
    Immerhin war der sonderbare "Vulkangeist" auf ihrer Seite.


    Jetzt bleiben ihm nur noch ein altes Messer und ein panischer kleiner Merlinfalke.
    Und natürlich Khumars Sprengfalle auf die er zumindest noch eine kleine Hoffnung setzte.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -1122-


    Mit angehaltenem Atem starrte Kumar auf die AR Bilder die sich ihm baten. Er selbst hatte sich weit zurückgezogen in Richtung des Eingangs, den sie genommen hatten. Inzwischen war er fast zwei Räume weiter. Er wollte so weit wie möglich weg, damit Citraska ihn niemals finden würde und gleichzeitig musste er in Signalreichweite bleiben.
    Ein dicker roter Cartoonknopf saß im unteren rechten Eck und wartete darauf mental oder mit Handbewegung gedrückt zu werden. Und die Situation spitze sich zu. Eskalieren wäre der bessere Begriff. Er hatte bereits Mellow dahinschwinden sehn, sein Biomonitor zeigte ein gelbes Signal - und nun auch Hussein. Kumar hatte alle Mühe auf den Füßen zu bleiben. Die Gemäldebehangenen Wände, die Skulpturen, die Reste des Gemetztels, all das nahm Kumar nicht mehr wahr, er versuchte nur noch geradeauszulaufen, während er die Abgabe diverser Körperflüssigkeiten unterdrückte.
    Da, noch ein Geist tauchte auf und machte sich Richtung des Teams auf. Hoffentlich ist der auf unserer Seite. Sonst is eh alles aus...


    "JA! JA! Noch ein paar Meter!" schrie Kumar ins Nichts der großen Halle in der er sich grad befand. Wie ein aufgeregter Sportfan, der seinen Spieler anfeuert, wartete Kumar darauf, dass Citraska in die Falle lief...

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    Gebannt starren Ray und Redjack nach vorne, das tosende Rauschen eines rauchigen, warmen Windes in den Ohren. Der ausgezehrte, von dunklen Kräften beseelte Leichnam stürmt durch den Korridor auf sie zu. Er sieht so schutzlos und wehrlos aus, doch ein einziger Hieb von ihm, so wissen die beiden nun, würde einen jeden von ihnen höchst wahrscheinlich blutig getroffen zu Boden schicken. Der Korridor scheint endlos lang, die Zeit gedehnt wie in einem der großen Gamelan-Zyklen.


    Dann hat Citraksa-Hendra die Todeszone erreicht. Jetzt muss Kumar zünden! Zuerst glauben Ray und Redjack, Citraksa würde aufgrund seiner enormen Geschwindigkeit, die Zone bereits verlassen haben, doch dann wird der Flur mit einem Mal in seine Einzelteile zerlegt.


    Als die Granaten explodieren, senden sie eine immense Schockwelle durch den Korridor. Die schmuckvollen Holzverkleidungen verwandeln sich in einen tödlichen Splitterregen, und die Druckwelle reißt tiefe Furchen in die dahinterliegende Höhlenwand. Der Boden wird zerfetzt, die Wellen zurückgeworfen, pendelnd zwischen den Wänden. Ray und Redjack ducken sich instinktiv, als sie die Hitze und Gewalt über sich kommen spüren. Sie sind zwar außerhalb des Explosionsradius, doch trotzdem erfahren sie die kanalisierte Schockwelle am eigenen Leibe. Husseins erstarrter Körper auf der anderen Seite wird zu Boden gerissen, und sogar Mellows Körper, der nach Husseins Versteinerung wieder zu Boden gesunken ist, wackelt bedrohlich.


    Dann sehen die beiden Elfen einen Teil der Decke einstürzen. Stützstreben brechen herunter, und der Korridorboden füllt sich mit Geröll.


    Als die Detonation verhallt und der Rauch sich langsam legt, blicken die Elfen nach vorne. Ihre Trommelfelle rauschen, ihre Gesichter und Körper sind mit einer Schmutzschicht überlagert. Einige Steine und Splitter sind bis zu ihnen vorgedrungen. Sie umklammern ihre Waffen, in Erwartung eines Angriffs. Doch von Citraksa fehlt jede Spur. Undeutlich sind völlig zerfetzte Körperreste im Geröll zu erkennen.


    Zuerst wissen sie nicht, was geschehen ist, doch dann atmen sie erleichtert auf. Hendras Körper ist zerstört, das Gefäß für den mächtigen Kurawa verloren. Citraksa ist in das ferne Alam Gaib zurückgekehrt.


    Von weiter hinten hören sie plötzlich Schritte. Wie lange stehen sie bereits hier? Sie wissen es nicht. Die Szenerie vor ihnen hält ihre Blicke gefangen, und erneut spüren sie eine unsägliche Müdigkeit, die ihren Geist überfällt.


    Erst, als Ray eine Berührung spürt, vermag er es, den Blick von dem halb zerstörten Flur zu nehmen. Es ist Ina. Die junge Frau, das blonde Haar zerzaust durch die lange und beschwerliche Reise, drückt sich schweigend an ihn und presst ihren Kopf an seine Brust. Redjack ist es gelungen, den Blick bereits vorher zu lösen, genau in jenem Moment, als er Nairis Geruch vernommen hat. Die Elfe schließt ihn sofort in ihre Arme, und bevor er einen lustigen Spruch bringen kann, pressen sich ihre Lippen auf die seinen und er spürt den salzigen, aber so wohltuenden Geschmack ihrer Zunge in seinem Mund.


    Es ist Dimas, der die surreale Szene durchbricht. Nairis langes Haar flattert unkontrolliert im Rauschen des Geistes. Ina wagt gar nicht, das Wesen anzublicken, sondern drückt sich einfach nur an Ray, den Kopf verborgen.


    "Rahwanas Abgesandter ist in das Alam Gaib zurückgekehrt. Wünscht Ihr, dass Dimas Euren Mitstreitern ihre Handlungsfreiheit zurückgibt?"


    Ist die Stimme des Geistes wie knisternde Glut zu vernehmen. Weiter hinten können die Elfen Amaya stehen sehen. Fasziniert blickt die immer noch schwer angeschlagene Japanerin zu dem mächtigen Geist, das Gesicht mit einem schiefen Siegeslächeln geziert.

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    Ray


    Die Explosion war Ohrenbetaeubend, sofort guckt Ray wieder hinter der Deckung hervor um das Gewehr in Anschlag zu bringen und zu schiessen. Aber es bewegt sich nichts, Citraska war tot und in stuecke zerfetzt. Es dauerte bis das bei Ray ankam, denn noch Sekunden vorher hatte er Todesaengste gehabt, da er in keinster weise die staerke dieses Wesens einschaetzen konnte.
    Die Beruehrung von Ina laesst ihn zusammenzucken, doch dann laesst seine Anspannung schlagartig nach. Die Haende welche das Gewehr mit weiss hervorstehenden Knoecheln umklammert hatten lassen los und Ray sinkt hinter die Saeule in Inas Arm und umklammert sie.
    Erst nach einer schieren Endlossigkeit realisiert er die Frage und antwortet leicht perplex:
    "Ja klar, bitte."

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
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    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -1125-


    Dimas wirkt absolut ungerührt. Weder die Vernichtung Citraksas, noch der Zustand der Crew oder ihre Erleichterung scheinen ihn auch nur ansatzweise zu berühren. Wieder ist ein urtümliches Zischen zu vernehmen, das klingt, als würde es aus dem Inneren der Erde hervorkommen.


    Dann verschwindet die Starre, die sich über Husseins Körper gelegt hat. Der Zwerg kommt wieder zu Bewusstsein. Auf dem Boden liegend, eine seltsame Taubheit am ganzen Leibe spürend, wird ihm die umfassende Zerstörung nur wenige Meter von ihm entfernt erst Sekunden später bewusst.


    Es vergehen noch einmal einige weitere Augenblicke, bis es Dimas gelingt, auch den Zauber, der auf Mellow lastet, zu brechen. Der Troll kommt wieder zu Bewusstsein, geht aber sofort auf die Knie, da er nur langsam erwacht und sich sein Körper wie eine Puppe anfühlt, über die er nur Schritt für Schritt die Kontrolle zurück erlangt.

  • -1126-


    Das war es. Der mächtige Citraksa aus den Legenden wurde von einem Technomancer aus dem 21 Jahrhundert besiegt.
    Redjack braucht eine ganze Weile bis er es fassen kann. Und wie es ausslieht haben sie diesmal nicht mal Verluste.


    "Ein hoch auf die Shiva-Crew! Wir haben gewonnen. Großartig Kumar! Wir sind die größten Piraten aller Zeiten und alle Schätze die wir hier finden gehören uns!"
    jubelt Jack.


    Dann flüstert er leise zu Nairi die ihn immer noch umarmt.


    "Obwohl ich meinen Schatz schon gefunden habe."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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    Nairi grinst neckisch.


    "Alter Charmeur, du."


    Kommentiert sie Redjacks filmreifen Spruch.


    "Lasst uns zum Thronsaal gehen."


    Meint die Elfe dann mit einer unterschwellig bebenden Erregung in ihrer Stimme. Ina nickt nur sachte, scheint noch nicht richtig fassen zu können, was so eben geschehen ist. Es ist Amaya, die wieder die Führung übernimmt. Sie schreitet den Korridor entlang, vergewissert sich, dass bei Hussein alles in Ordnung ist und klopft Mellow anerkennend an die Seite.


    "Dein Mut könnte Heldensagen füllen."


    Meint die Japanerin mit ehrlich klingender Stimme.


    ...


    Und dann sind sie da: im Thronsaal. Unter den Vitrinen zeigt sich ihnen die prächtige Vielfalt der von Selani herangeschafften Kulturgüter. Ganz wie die alt-javanischen Herrscher hat der Syndikatsboss die Objekte der Macht in seiner direkten Nähe versammelt, um von der kosmischen Kraft zu profitieren, die - möchte man den Sagen glauben - von ihnen ausgeht. Lontar-Bücher, Kris, Wayang-Figuren, filigraner Schmuck, Ritualgegenstände.


    Als Ina die Schwelle zum Thronsaal erreicht, flüstert sie Ray zu:


    "Ray, bitte geht mit den Sachen ehrenvoll um. Sie sind für uns Javaner heilig."


    Aus ihrer Stimme kann Ray immer noch dieses Unwohlsein heraushören, den Thronsaal zu plündern. Zumindest scheint es Ina sehr am Herzen zu liegen, die Schätze mit Achtung vor ihnen zu entwenden.


    Nairi ist dahingehend praktisch veranlagt. Ohne irgendetwas zu berühren, mustert sie die ersten Vitrinen und bekommt große Augen.


    "Nach diesem Lontarbuch hier sucht die ASPS schon eine ganze Weile!"

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    Kumar kam ein paar Minuten später im Thronsaal an. Er hatte auch an weitesten Sichweheitsabstand genommen.
    "Danke für das Lob, aber das war nun wirklich nicht mein Verdienst. Ich hab nur den Knopf gedrückt. Sonst gehts allen gut?" Kumar schien sich wieder gefangen zu haben, untersuchte aber den Ort äußerst genau, da er der plötzlichen Ruhe noch nicht traute.

  • -1129-


    Hussein war trotz Citraksas Verschwinden wie gelähmt. Eine solche Macht hatte er in seinem gesamtem Leben noch nicht gespürt, nicht einmal ansatzweise. Dass sie diese Begegnung überhaupt überlebt hatten, war sciher zu einem großen Teil schieres Glück. Natürlich hatte sein beschworener Geist geholfen und Hussein war über Dimas materielle Gestalt nicht minder erstaunt und eingeschüchtert.


    Mit müdem Blick sah er sich um und konnte er jetzt den Thronsaal in all seiner Pracht ansatzweise würdigen. Der Zwerg war versucht, die Schätze Selanis auch astral zu begutachten, noch fand er jedoch nicht den Mut, seine Sinne auf die Astralebene zu verlagern. Asiz Stimme klang sanft in seinem Kopf an:
    Es freut mich, Meister, dass dieser Citraksa euch nicht umgebracht hat. Dieses Wesen ist weit jenseits meiner Möglichkeiten zum eingreifen gewesen. Ich hoffe, ihr zürnt nicht, dass nichts unternehmen konnte ...


    Asizs' Sorge entlockte dem Magier trotz aller Umstände ein kurzes Schmunzeln. Nein, Asiz, kein problem. Du wärest sicher vernichtet worden und DAS wäre wahrlich bedauerlich.


    Als auch Kumar endlich eintraf musste ihn Hussein beglückwünschen, ob der Nartaki dies nun wollte oder nicht. Es war seine modifizierte Sprengfalle, die letzlich den Kurawa vernichtet hatte. In die ganze Runde warf er ein:
    "Und, was machen wir jetzt? Wenn ich das richtig verstanden habe, ist unsere Aufgabe erfüllt. Allerdings ist da noch dieser Gong, den wir vielleicht noch suchen sollten ..."

  • -1130-


    Nairi wendet den Blick von der ersten Vitrine, unter der das Lontarbuch ruht, ab und wendet sich Hussein zu. Den schlanken Zeigefinger legt sich die Elfe an das Kinn - eine Geste des Grübelns.


    "Hmmm... es sieht nicht so aus, als wäre der Gong noch hier. Wenn er hier wäre, würde er sich ganz sicher im Thronsaal befinden. Andererseits hat ja Rayari durchblicken lassen, er könne in Erfahrung bringen, wo sich der Gong befindet. Auf jeden Fall sollten wir schauen, dass wir soviele Kostbarkeiten, wie wir tragen können, hier heraus bekommen. Ehrlich gesagt, würde ich hier lieber früher als später verschwinden."


    Dabei schaut sie fragend in die Runde.

  • -1131-


    Hussein und Mellow scheinen wieder ganz die Alten zu sein. Also nicht von irgendwelchen Kurawas besessen oder sowas. Und Nairi hat sogar schon ein Buch für ihre Chefs gefunden.

    "Hmmm... es sieht nicht so aus, als wäre der Gong noch hier. Wenn er hier wäre, würde er sich ganz sicher im Thronsaal befinden. Andererseits hat ja Rayari durchblicken lassen, er könne in Erfahrung bringen, wo sich der Gong befindet. Auf jeden Fall sollten wir schauen, dass wir soviele Kostbarkeiten, wie wir tragen können, hier heraus bekommen. Ehrlich gesagt, würde ich hier lieber früher als später verschwinden."


    "Ganz meine Meinung. Lassen wir die Krull ein paar mal mit den Schätzen hin und herfliegen. Das dürfte ne ganze Weile dauern. Pak Radil werden wir vorerst nicht mitteilen was wir erfahren haben solange wir nicht wissen wo der Gong ist."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -1131-


    Auch Hussein gefiel Nairis Vorschlag ausnehmend gut.


    "Das mit dem Verscheinden gefällt mir. Das mit den Kostbarkeiten ebenso. Wegen des Gongs hätte ich eine Idee: Dimas hat uns zwar bisher schon über die Maßen geholfen, er schuldet mir jedoch noch mindestens einen Dienst. Wir könnten also auch ihn losschicken zur Suche des Gongs. Die Frage ist: haben wir eine Abbildung oder so etwas von dem Gong? Falls nicht, haben wir trotzdem ein Problem, wobei Rayari uns diesbezüglich ja auch helfen könnte und dafür dürfte er ja vermutlich nur eine geringere Gegenleistung verlangen können."


    Redjacks Idee mit der Krull klang gut, bis dem Zwerg etwas einfiel:
    "Das mit der Krull wäre toll. Aber die Barriere hatte ja nichts mit Citraksa zu tun. die sollte doch immer noch Bestand haben, so dass ich nicht denke, dass die uns hier überhaupt erreichen kann. Leider ..."

  • -1132-


    "Joa Leute. Wie ihr wisst, bin ich der erste, der durch die Gegend fliegen möchte. Aber errinnert ihr euch nicht an die Gerüchte, dass Drohnen hier nicht durchkommen?" Kumar musste die adrenalingetränkten Emotionen der Crew leider etwas bremsen. "Ich hab nichts gespürt, muss also aus Husseins Revier stammen..."

  • -1133-
    Ray


    "Natuerlich werde ich mit den Sachen ehrenvoll umgehen" Ray steht vor den Kostbarkeiten, bewundert sie und ueberlegt was er mitnehmen wird.
    "Meint ihr wirklich wir sollen mit der Mitteilung warten?"

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
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    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -1134-
    Mellow


    Mellows erstarrter Kampfschrei drängt wie ein gurgeln aus Mellows Kehle, als sich seine Erstarrung löst.
    "Was zum..." entfährt es Mellow.


    Der große Troll erhebt sich mühsam, als hätte ihn die Kraft verlassen. Er schaut sich verwirrt um und erblickt dann den Geröllhaufen. Das TacNet berichtet keine Gefahr mehr und dann klopft ihm Amaya auf die Schulter.


    "Heldensagen, das klingt gut. Ich weiß nur nicht ob ich so der Heldentyp bin." grinst Mellow.

  • -1135-


    Redjack ist froh das auch Mellow die "Versteinerung" ohne Schaden überstanden hat.


    "Was heisst hier Heldentyp? - einmal geschossen und dann du bist nur als Statue faul in der Gegend rumgestanden während andere die Arbeit machten."
    nimmt Jack die typischen Witzeleinen wieder auf.
    "Aber sei es drum - wir brauchen nur noch den Gong für die Eingebohrenen und dann sind wir King of the Hill."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -1137-


    Während der Großteil der Crew dafür sorgt, dass Selanis Schätze sorgsam für den Transport vorbereitet werden, machen sich Redjack und Hussein auf, um mit Rayari zu sprechen. Der Elf weiß nicht, wohin der Geist nach dem letzten Gespräch verschwunden ist, hält es aber für die beste Idee, zuerst in der Bibliothek nachzusehen.


    Noch immer erscheint die ganze Szenerie unwirklich. Die Verbannung Citraksas hat das, was die Crew als Realität empfindet, seltsam aufgeweicht und diffus werden lassen.


    Die Bibliothek ist alles andere als leer, als Hussein und Redjack sie erreichen. Als wäre er nie fort gewesen, hockt dort, bewegungslose Anmut ausstrahlend, Rayari, erneut eines der Lontarbücher auf seinen Schenkeln.


    "Ich wusste, ihr würdet zurückkommen. Der Gong ist nicht mehr in der Festung. Er ist auch nicht mehr im Tanah Toraja. Aber ich kann euch sagen, wohin er unterwegs ist, wenn ihr danach verlangt."


    Vernehmen die beiden die Stimme des Geistes, die von nirgendwo und überall zugleich zu kommen scheint.