[IP] Krakatau

  • -979-


    Redjack zeigt Ray das grün-markierte Gelmuni-Magazin das er sogleich in die Ares Alpha läd.
    Er verabscheidet sich Kiki der auf einem Baum sitzt mit dem Zeichen für "nicht folgen" und dann von Nairi.
    "Ich bin dann mal kurz weg, lass dich solange nicht von fremden Männern ansprechen."
    Dann nickt er Ray zu. "Auf gehts. Mit Geiselnahmen haben wir ja Erfahrung. Oder machen wirs auf die freundliche Tour? Du quatscht sie nett an und ich ziele vorsichtshalber aus dem Versteck heraus. So nach dem Motto: "wir wollen nur reden aber wenn ihr Ärger macht ...""

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -980-


    Verschleiert durch Asiz machen sich Ray und RedJack auf in die Finsternis der Höhle. RedJack hält sich etwas hinter seinem Kollegen, das Sturmgewehr im Anschlag. Trotz modernster Sichtsysteme fällt die Orientierung in der verwinkelten Höhle, die wesentlich größer scheint, als es zuerst den Eindruck gemacht hat, nicht einfach. Langsam arbeiten sich die beiden vorwärts, bis sie die Position erreichen, die Kumars Drohne ihnen markiert hat. Hinter der letztmöglich Deckung, einem Felsvorsprung mit bösartig scharfen Kanten, wie Ray direkt feststellt, hält der Elf an und wartet ab, um nach Zeichen Ausschau zu halten, die sie möglicherweise verraten haben könnten.


    Dann sieht er die Frau, oder besser gesagt, die Informationen, die ihm durch seine Sichtsysteme mitgeteilt werden. Sie ist schlank und wesentlich kleiner als er oder Jack. Ihre Bewegungen erinnern Ray sofort an einen Nahkampfspezialisten. Plötzlich bleibt sie stehen, wendet den Kopf. Ray hält inne. Ob sie ihn entdeckt hat? Doch anscheinend ist sich die Frau nicht sicher - sie folgt nur einer Ahnung. Sie muss wirklich gute Sinne haben oder einen angeborenen und sorgsam trainierten Gefahreninstinkt, geht es Ray durch den Kopf. In Gedanken überschlägt er kurz die Crew-Mitglieder der Gerhana. Wenn das wirklich Leute ihrer Konkurrenten sind, dann kann es sich bei ihr einzig und allein um Nga, die vietnamesische Nahkampfexpertin handeln, womit der Ork, der sich noch außerhalb von Rays Sicht befindet, vermutlich Dix wäre.

  • -981-
    Ray


    Ray schleicht durch die doch recht geraeumige Gruft. Die hat echt einen guten 6. Sinn. Ueber das TecNet vergleicht er das unscharfe Bild seiner erweiterten Sinne mit einem altem Foto der Vitnamesin aus dem TecNet.
    Mit der will ich nicht in einen Nahkampf kommen.
    Ueber das TacNet spricht er zu dem Rest.
    >> Jack wir machen es Schnell und Schmerzlos, kein rumgeplaenkel, Fragen werden hinterher gestellt. Hussein lass einen deiner Geister bei Dix materialsieren und ihn festhalten wenn ich schiesse. Wir wollen sie beide ueberraschen.
    Mit seiner Schallgedaempften Pistole ziehlt er sorgsam auf die kleine Frau, moeglichst in den Brustbereich um den Effekt der Shocker zu maximieren.
    Im TecNet laesst er einen Counter runterlaufen damit der die anderen wissen wann er schiessen wird.

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -982-


    Hussein hatte alle Mühe, mit Ray und Jack Schritt zu halten. Die verschiedenen Sichtmodi seiner Cyberaugen brachten alle nur mäßig brauchbare Ergebnisse in der verwinkelten Höhle und auch ein kurzer Versuch, mittels Astralsicht mehr zu sehen war erfolglos. Die verwaschenen Schatten der Felsen waren zu undeutlich um sicher und vor allem lautlos vorwärts zu kommen. Asiz hatte sie zwar verschleiert, jedoch war auch die geisterkraft nicht übermächtig. Der Zwerg hielt den Atem an, als die Frau scheinbar in Rays Richtung zu schauen schien, aber dann wandte sie sich wieder ab.


    >> Jack wir machen es Schnell und Schmerzlos, kein rumgeplänkel, Fragen werden hinterher gestellt. Hussein lass einen deiner Geister bei Dix materialsieren und ihn festhalten wenn ich schiesse. Wir wollen sie beide überraschen. <<


    Im Geiste rief Hussein seinen herbeigerufenen Luftgeist und trug ihm auf, auf sein Zeichen bei dem Ork, der wohl Dix war, zu materialisieren und diesen nach besten Kräften festzuhalten mittels Verschlingen. Der Luftgeist macht sich im Astralraum umgehend auf den Weg und war nur einen Wimpernschlag später in der Höhle neben dem Ork. Mit höchster Konzentration verfolgte er Rays Countdown um den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Ein wenig zu früh und die beiden wären gewarnt, zu spät und Dix würde vielleicht zu einem großen Problem. Und wenn die Frau wirklich diese Nga war, dann hatte er genügend Erzählungen gehört um sie tunlichst nicht in seine Nähe oder die seiner Teamkameraden zu lassen.


    << Ich bin bereit, mein Geist steht auf Abruf bei Dix. Wir können ... <<

  • -983-


    Blitzschnell schlagen Ray und Redjack zu, doch die Überraschung gelingt nicht gänzlich. Es scheint, als hätte Nga irgendetwas gespürt - vielleicht Dank ihres Instinkts als Nahkämpferin -, so dass sie noch im selben Moment, als sich Rays Schüsse lösen, eine Ausweichbewegung beschreibt. Doch auch die übermenschliche Reaktion der Vietnamesin retten diese nicht vollends vor dem Angriff. Beide Schüsse treffen ihren Körper und lassen ihn scheinbar unkontrolliert herumwirbeln, obwohl Rays geschultes Auge sofort erkennt, dass Ngas Körperbeherrschung exzellent funktioniert und die Bewegungen nur der logische Versuch ihrerseits sind, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.


    Anders ergeht es Dix. Der Ork wird von dem Angriff völlig überrascht und kann nicht mehr schnell genug reagieren, so dass Redjacks Salven ihn voll erwischen und rücklings zu Boden reißen. Unsanft schmettert sein massiger Körper auf den kahlen Felsboden, noch während sich neben ihm die Luftwirbel von Husseins Geist zu materialisieren beginnen. Doch so schnell wie der Kampf begonnen hat, scheint er auch wieder beendet. Ohne irgendwelche Gegenmaßnahmen zu versuchen, hebt Nga plötzlich in einer Geste der Kapitulation beide Arme, die Handflächen leer und offen in Richtung der Angreifer gestreckt.


    Ray ist ein wenig verwirrt, hat Mellow die Vietnamesin doch stets als äußerst kampfeslustig beschrieben. Oder hat sie einfach nur erkannt, dass sie der Übermacht nichts entgegen zu setzen hat?

  • -984-


    "Keine Bewegung. Leg dich auf den Boden!" ruft Redjack der Vietnamesin zu. Auf dem Boden kann ein Nahkämpfer meist nicht so viel ausrichten und man kann sie leicher fesseln.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -985-
    Ray


    Ray hasste es wenn sich Menschen ergaben, einerseits war es Sinnvoll und ersparte viel Leid aber ihm viel es jedes mal schwer nicht misstrauisch zu sein. Immerhin konnte die Person immer noch bewaffnet und eine grosse Gefahr darstellen.
    "Auf den Boden! Fessel dich damit an Haenden und Fuessen. Ohne die Waffe los oder die kleine aus den Augen zu lassen greift er mit der Linken in eine der hinteren Taschen am Guertel und wirft ihr 3 extrastarke Kabelbinder zu.

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
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    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -986-


    Mit einem leisen Scharren landen die Kabelbinder vor Nga. Die Vietnamesin senkt den Kopf, so als würde sie die Kabelbinder durch bloßes Anstarren zu Staub zerfallen lassen können. Obwohl ihre Gesichtszüge in der Finsternis der Höhle nicht genau zu erkennen sind, ist sich Ray sicher, dass die Frau mit ihrem eigenen Stolz ringt. Doch dann entspannen sich ihre Muskeln leicht, so als hätte sie eine Entscheidung getroffen. Bedacht langsam kniet sie sich auf den Felsboden, nimmt die Kabelbinder an sich und beginnt damit, sich entsprechend selbst zu fesseln, bis sie wehrlos ist. Ihr Blick hebt sich wieder, doch sie schaut in keine bestimmte Richtung, sondern einfach in die undurchdringliche Finsternis der Höhle - oder ihrer Gedanken.

  • -987-


    Redjack nährt sich dem bewußtlosen Dix den er vorsichtshalber einen leichten Tritt versetzt ob der Ork nur so tut. Dann fesselt er auch diesen.
    "Sorry, auch wenn das nicht die feine Art ist eine Dame zu behandeln - habe einige von eurer Bande uns ohne Vorwarnung angegeriffen und José getötet."
    erklärt er Nga. Dann ruft er Mellow herbei, der geduckt in die Höhle kommt um die beiden "Pakete" ohne Mühe nach draußen ins Tageslicht zu befödern.
    "So, nun erzähl doch mal was ihr hier sucht. Ich würde an deiner Stelle lieber ehlich antworten. Denn unser kleiner Freund hier ist ein mächtiger Magier und Mellow nimmt den Tod von anderen Trollen immer sehr persönlich," beginnt er das Verhör.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -988-


    Als Redjack den am Boden liegenden Dix tritt, bleibt dieser reglos liegen. Anscheinend ist er tatsächlich bewusstlos. Dann wendet sich der Elf der am Boden knienden Vietnamesin zu. In Ngas Stimme schwingt der Hauch von Resignation mit, wobei allerdings nicht sofort zu erkennen ist, ob dies aus ihrer Niederlage resultiert oder aus dem Inhalt dessen, was sie Redjack und den anderen mitteilt.


    "Auch, wenn euch das wahrscheinlich nicht interessiert... das mit José tut mir leid."


    Sie hält kurz inne, so als würde sie nach den richtigen Worten suchen.


    "Ich... ich weiß nicht genau, was eigentlich passiert ist. Irgendetwas hat mit Tianyu nicht gestimmt. Sie war schon seit Tagen so merkwürdig drauf. Zwischen ihr und Bugan gab es spürbar Spannungen. Sie war schon immer sehr launisch, aber diesmal war es anders. Irgendwie... zielgerichteter. Als würde sie irgendetwas im Schilde führen; doch ich weiß nicht, was. Dann gab es diesen Streit. Bugan ist ziemlich aus der Haut gefahren. Tianyu hat sich von uns abgesetzt. Sie wollte unbedingt nach Makale. Sie war richtig besessen davon. Freddy und Wu sind also hinterher. Bugan wollte sie dann doch nicht einfach so ziehen lassen. Na ja, wer weiß, was zwischen den beiden eigentlich gewesen ist. Ich habe da nie so richtig durchgeblickt. Sie sollten sie jetzt nicht umbringen oder so, aber halt im Auge behalten. Nicht, dass Tianyu das nicht gewusst hat. Vor einer so hinterlistigen Schlange kann man sich schwerlich verstecken. Na ja... wir sind dann erstmal weiter. Es war Tianyu, die uns den Tipp mit der Höhle gegeben hat. Die Geister alleine wissen, woher sie das hat. Hier drinnen gibt es ein ganzes Tunnelsystem. Es führt quer durch den Fels und mündet in das schmale Tal, wo sich der Eingang zur Festung befinden soll. Angeblich wird die Grenze zu diesem Land schwer bewacht, und der Tunnel ist so eine Art, na ja, Geheimgang. Bugan ist irgendwie halb durchgedreht und hat uns befohlen, hier auf ihn zu warten, während er den Tunnel durchquert und sich auf der anderen Seite umsieht. Ko hat natürlich auch ein paar Drohnen hier in der Gegend, aber als er versucht hat, mit einer die Berge in dieser Richtung zu überfliegen, hat irgendetwas sie vom Himmel geholt. Das ging wahnsinnig schnell. Tianyu meint, es sei der Schutz der Geister."


    Nga bleibt, nachdem sie geendet hat, noch eine Weile in dieser Haltung, die Gesichtszüge in der Dunkelheit unerkennbar. Dann senkt sie den Kopf. Redjack kann nicht genau sagen, warum, aber er spürt, dass die junge Frau die Wahrheit sagt und - zumindest dem zur Folge, was er selbst empfindet - keine feindlichen Gefühle für die Shiva-Crew hegt.

  • -989-
    Ray


    Ray setzt sich auch auf den Boden. Wenn er mit leuten Sprach war er immer lieber auf gleicher hoehe mit denen und Gefahr schien grade nicht unmittelbar zu drohen.
    "Weist du warum Tianyu sich so komisch verhalten hat? Oder seit wann das so war? Wir haben da ziemlich krankes Mojo gesehen bei ihr. Ich glaube dir deine Geschichte zumindestens teilweise. Es erklaert warum Freddy sich so verhalten hat."
    In einem Augenblick musste Ray dadran denken das Freddy und Wu scheinbar garnicht die Absicht hatten sie Anzugreifen und nur durch Zufall in die Schiesserei gestolpert sind. Aber er erinnerte sich auch an die Schusswunde welche Freddy ihm zugefuegt hatte und das er in der Bar ausschliesslich Shockermunition benutzt hatte.
    Seine Gesichtszuege verhaerteten sich ein Stueck als er an die Schiesserei in der Bar dachte, das Erlebte war noch viel zu praesent.
    "Bugan ist also auch durchgedreht? Wie lang ist er schon weg, wann kommt er wieder? Wo ist Ko euer Rigger und wie viele Drohnen hat er hier in der Naehe?"
    >>Kumar kannst du mal checken ob hier irgendwas an Elektronik durch die Gegend schwirrt und die Umgebung Scannen? Wir haben Hinweise dadrauf das sich hier ein paar Drohnen in der naehe befinden.<<


    Das dieses Tal Magisch geschuetzt sein sollte verunsicherte Ray, er konnte es nicht einschaetzen und mit Magie fuehlte er sich immer unsicher. Aber er hatte das Gefuehl das es diesmal andere Magie war als was er sonst so zu Gesicht bekam

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
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    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -990-


    Als Ray Tianyu erwähnt ist von Nga ein unterschwelliges Knurren - fast wie bei einem in die Enge getriebenen Tier - zu vernehmen.


    "Tianyu hat sich schon immer seltsam verhalten. Was erwartest du von einer Frau, die ihre Seele an Ratu Kidul verkauft hat?"


    Indem Nga - scheinbar bewusst - den Titel der Meeresgöttin weglässt, zeigt sie, was sie von er altjavanischen Mythologie hält - nämlich nichts.


    "Aber seit ein paar Wochen ist es mit ihr immer... ich weiß auch nicht so recht... unheimlicher geworden."


    Nga räuspert sich. Ein wenig abergläubig ist die Vietnamesin also scheinbar doch. Dann erkennt Ray bei der Frau ein Grinsen - angesichts ihrer Lage ein seltsamer Zug.


    "Weißt du, Bugan verrät einem nicht wirklich, wann er wieder kommt. Er kommt halt wieder, wenn er da ist. Ko ist auf der Gerhana. Er hat drei, äh, nein, zwei Drohnen hier. Eine ist ja nun kaputt."

  • -991-


    Hussein hatte seinen Luftgeist sofort zurückbeordert, nachdem Ray und Jack Dix direkt ausgeschaltet hatten. Andernfalls hätte der Geist den Bewusstlosen ohne Gegenwehr verschlungen und ihm kontinuierlich weiter Schaden zugefügt, an dem Dix sicher gestorben wäre. Ngas - und die beiden Personen waren wohl wirklich von der Gerhana - etwas unwillige Selbstfesselung hatte er aufmerksam verfolgt, als Ray Mellow zum Transport der beiden rufen wollte, hatte er abgewunken. Zwei Levitationszauber, von den er einen kurz Asiz übergeben hatte um den zweiten zu sprechen, waren seiner Meinung nach die wesentlich elegantere Lösung. Es war natürlich kein Kinderspiel, den bewusstlosen Dix und die gefesselte Nga durch die dunkle und verwinkelte Höhle zu bugsieren, aber Mellow hätte auf Grund seiner Größe allein sschon wesentlich mehr Probleme gehabt.


    Was Nga draußen über Tianyu und auch Bugan erzählte, klang allerdings schlimm. Wahrscheinlich war die Magierin so eine Art Pakt mit den Kurawa eingegangen, zumindest hörte sich das für den Zwerg so an. Was Bugan allerdings alleine auszurichten verhoffte, war ihm nicht ganz klar.


    "Hat Tianyu irgendwie in letzer Zeit mal was von Schattengeistern oder Kurawas erwähnt? Ich habe da nämlich so eine Ahnung, dass die irgendwie Einfluss auf eure Mudang ausgeübt haben. Und weißt du irgend etwas näheres über diese Barriere?"


    Das Tunnelsystem schien zwar ein Schupfloch zu sein, aber die Barriere klang nach überaus machtvoller Magie, und so etwas interessierte Hussein immer brennend. Wenn er sich allein vorstellte, welchen Aufwand es bedeuten musste, so ein mächtiges astrales Manakonstrukt auf der Astralebene zu verschleiern, wurde ihm schier schwindlig.


    An seine Crewkameraden schrieb er via PAN eine kurze Nachricht:
    << Diese Barriere klingt nach extrem heftigem Mojo. Das ist eine ganze Reihe von Kragenweiten über meinen Möglichkeiten. Wenn wir irgendeine Chance haben wollen, müssen wir auch durch diese Höhlen. Und ich hoffe, dass die Barriere nicht das einzige zum Schutz der Festung ist. Bugans Chancen stehen dann IMHO nicht wirklich gut ... >>

  • -992-


    Ina weicht ein wenig zurück, als Husseins Magie Nga und Dix aus der Höhle schweben lässt. Schweigsam hält sie sich bei Ray, ihre Gedanken hinter ihrer Fassade verbergend. Nairi mustert die Neuankömmlinge mit wachsender Neugier, vor allem, als Hussein das Gespräch auf die vermutete magische Barriere bringt.


    Die Vietnamesin, am Boden hockend, aber dennoch so gut sie es vermag Haltung wahrend, schüttelt leicht mit dem Kopf.


    "Ich weiß nichts über eine Barriere und von den Kurawa habe ich bisher nur Schauermärchen gehört. Aber wenn du mich fragst, glaube ich, dass Tianyu durchaus ihre Seele an die Schattenwelt verkauft haben könnte. Oder zumindest das, was davon noch übrig gewesen ist."


    Ngas Stimme klingt absolut ernst, so als sei die junge Frau fest davon überzeugt, dass die Seele eines Menschen käuflich wäre wie eine Schale Soto auf den chaotischen Straßen Makassars. Bei dem kurzen Monolog der Vietnamesin weicht Ina unmerklich noch einmal einen Schritt hinter Ray zurück. Der Elf weiß mittlerweile, wie feinfühlig Ina diesbezüglich ist und wie stark ihr Glaube an diese Welt verhaftet ist, die manche für bloßes Märchengeschwätz halten.

  • -993-


    Redjack wendet sich im TacNet an die Crew.


    <Was machen wir jetzt mit den beiden? Ich habe keine Lust sie mit in die Höhlen zu schleifen.
    Mein Vorschlag wäre Nga auch ins Land der Träume zu schicken und sie dann hier zu lassen. Ihre Messerchen kann sie ja behalten und wenn wir super nett sein wollen können wir sie sogar bis sie aufwachen von einem Geist verschleiern lassen damit sie nicht von irgendwelchen Crittern angenagt werden.
    Alternativ können wir sie natürlich auch töten...>

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -994-


    Kumar hatte den Angriff und das schnelle Überwältigen durch die Drohne aus nächster Nähe miterlebt und war beeindruckt und zufrieden. Der Überraschungseffekt hatte die Sache sehr schnell geklärt.
    Als er die Sache mit der abgestürzten Drohne hörte, begannen seine Sinne blitzschnell die Verbindung mit der gerade kreisenden Wandjina aufzunehmen. Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als er sich in ihren Sensoren wiederfand und begann einen Sinkflug bis auf Sichtkontakt.
    >>Kumar kannst du mal checken ob hier irgendwas an Elektronik durch die Gegend schwirrt und die Umgebung Scannen? Wir haben Hinweise dadrauf das sich hier ein paar Drohnen in der naehe
    >>Roger<< antwortete er und begann seine Satellitenschüssel aufzubauen.
    Dann wunderte er sich, Was mach ich eigtl. am besten gegen Geisterangriffe auf meine Drohne?. Er überprüfte sicherheitshalber ob das Maschinensprite noch in der Drohne saß und seinen Befehl der Notfallsteuerung noch nicht vergessen hatte.
    Er kompilierte ein Datensprite, welches die Form einer abstrakten Radarschüssel annahm und erklärte ihm, es solle doch mal ausgiebig nach weiteren Kommunikationsleitungen suchen. Zur Reichweitenverbesserung nutzte er die Wandjina, mit der er vorsichtig wieder höhere Kreise flog. Eine Centipede lies er auf einen Felsvorsprung mit guter Sicht in mehr Richtungen als der Höhleneingang klettern.
    >>Siehst du irgendwas im Astralraum über uns?<< mailte er Hussein.

  • -995-


    Kumars Observation bleibt erfolglos, selbst, als er die Wandjina wieder eine gewisse Höhe erreichen lässt. Vielleicht hat Ko seine Drohnen - falls sie überhaupt in der Nähe gewesen sind - bereits abgezogen oder aber sie befinden sich in einer für Kumar und die Wandjina uneinsichtigen Zone. Angesichts der verwinkelten Berge und des dichten Urwalds, so vermutet Kumar, gibt es in dieser Region vermutlich etliche solcher blinder Winkel, je nachdem, wo man sich zur Zeit aufhält. Auch Husseins Blick in den Astralraum offenbart keine Neuigkeiten.


    Nachdem Nga in die Bewusstlosigkeit gesunken und alle Vorbereitungen getroffen sind, macht sich die Crew wieder auf den Weg. Das Höhlensystem trägt nicht gerade zu einer entspannten Atmosphäre bei. Die Dunkelheit und Enge fördern Anspannung, Angst und Ungewissheit. Trotz der verwinkelten Tunnel, findet sich die Crew, auch wegen Amayas schier übersinnlichem Orientierungssinn, besser zu recht als erwartet. Es vergeht eine gute Stunde, bis sich die Dunkelheit lichtet und die Truppe auf der anderen Seite des Höhlensystems wieder unter offenen Himmel tritt.


    Vor der Gruppe liegt ein Tal, das einer schmalen Furche gleicht, die mächtige Gewalten einst hier in die Berge geschlagen haben. Ein Bergpass führt, an einer steilen Felswand entlang laufend, in einem geschwungenen Bogen um das Tal herum, um schließlich irgendwo im Dickicht zu verschwinden. Zur linken des Weges liegt der undurchdringliche Urwald, wie ein atmendes, zitterndes Etwas aus der Fremde. Einige Kilometer über bleibt der Marsch monoton und gewohnt anstrengend. Dann, als der Pass von der Felswand weg und in den Urwald heineinführt, sind nach einiger Zeit Anzeichen von Zivilisation zu erkennen. Kumar, der sich in dieser signalkargen Gegend noch unwohler fühlt, als im Tal der Toraja, atmet ein wenig erleichtert auf, als er wieder Kontakt zur Wandijina erhellt, die noch immer auf der anderen Seite des Berges verharrt. Während des Marsches durch das Höhlensystem und entlang der Felswand war der Kontakt - für Kumar aber nicht unerwartet - abgebrochen, und da Kumar nicht einschätzen konnte, was es mit dieser Barriere auf sich hat, wollte er ebenso nicht riskieren, die Wandjina über den Berg zu führen.


    Der Marsch durch den Urwaldpass ist ebenso anstrengend, wie durch die Berge. Er ist definitiv nicht für Fahrzeuge gemacht, zumindest nicht für solche, die über einen Radantrieb verfügen. Dann erreicht die Gruppe das Dorf. Auf der rechten Seite des Weges steigt das Gelände an, während es zur linken hin fällt, so dass sich das Dorf insgesamt an einem Gefälle befindet. Hin und wieder durchbrechen Wege den Urwald, die den Hauptweg, auf dem sich die Crew befindet, kreuzen, und die teilweise auch mit Steinen verstärkt sind, die als Treppenstufen oder Absätze dienen. Die Häuser, einfache, aber massive Bauten mit Stroh- oder Ziegeldächern, stehen entlang dieser Kreuzwege, sind aber erst zu erkennen, wenn man sich ihnen bis auf wenige Meter genähert hat, da der Urwald einen Überblick unmöglich macht. Schon nach kurzer Zeit fällt die gespenstische Stille auf. Zwar sind noch immer Laute aus dem Wald zu hören, doch scheinen diese wesentlich leiser und nicht mehr so zahlreich zu sein, wie noch zuvor. Auch aus dem Dorf selbst sind keine Geräusche zu vernehmen, die auf menschliches Leben schließen lassen. Das Dorf scheint ausgestorben, verlassen, aufgegeben. Doch sehen weder die Wege noch die Häuser so aus, als seien sie bereits längere Zeit verlassen - irgendetwas muss die Bewohner zum Aufbruch bewogen haben.

  • -996-
    Mellow


    Das Hoehlensystem behagt Mellow ganz und gar nicht. Seine Groesse machte es ihm sehr schwer, voran zu kommen und er fand sich mehrfach auf allen vieren wieder, seine Waffe hinter sich herziehend. Auf dem Weg durch die Tunnel stellt Mellow aber sicher, dass das Ultraweitbandradar eine 3D Karte der Umgebung anfertigt und er hinterlaesst Kratzspuren mit seinen Kletterklauen die den Weg hinaus weisen. Es war nicht sicher, dass sie sich auf dem Rueckweg auch auf Amayas Orientierungssinn verlassen konnten.
    Auf dem Gebirgspass kann Mellow sich aber wieder nuetzlich machen. Seine Kletterklauen haben festen Halt am Boden. Mellow uebernimmt die Fuehrung und bietet allen an, sich an ihm anzuseilen.


    Als man den Gebirgspass hinter sich gelassen hat und das Dorf unvermittelt auftaucht wird Mellow misstrauisch. Er traut der Ruhe nicht. Es war zu ruhig. "Vorsicht, hier stimmt etwas nicht."

  • -997-


    Hussein war beeindruckt, wie Mellow es trotz seiner Größe geschafft hatte, sich durch das Höhlensystem zu zwängen. Dann fiel ihm jedoch ein, dass Bugan dies ja ebenso bewerkstelligt haben musste und der Gedanke an den nach Ngas Worten durchgeknallten Troll ließ seine Laune noch weiter sinken als der Ausblick auf einen weiteren Gewaltmarsch. Hier war der Mellow Marshal jedoch wieder in seinem Element und Hussein verwarf den Gedanken wieder, die Schutzkraft eines seiner Geister zu nutzen. Dafür ließ er die Gruppe sowohl von seinem Luftgeist als auch von Asiz verschleiern, da sie zu viele für einen Geist alleine waren.


    Bei der Ankunft am Dorf stellten sich Husseins Nackenhaare wohl ebenso auf wie die der restlichen Crewmitglieder. Mellows Kommentar konnte er nur zustimmen und zog zur Sicherheit die Pistole aus ihrem Holster.


    Dann wechselte er auf astrale Wahrnehmung, wobei er fast damit rechnete, dass ihn irgendetwas dort erwarten würde. Anscheinend war Allah ihm jedoch heute wohlgesonnen als Ausgleich der Erlebnissen der letzen Tage, denn niemand ging auf ihn los. Sofort greifbar war jedoch ein Schatten oder Schleier, welcher auf dem Dorf zu liegen schien. Kälte wallte ihm entgegen, Spuren von großem Leid, Angst und Grauen. Insbesondere diese Mischung war ihm leider in letzer Zeit viel zu vertraut geworden, nachdem er öfter mit Kurawas zu tun gehabt hatte. Die Ahnung von Gewalt, welche überall mitschwang oder deren Nachhall wurden sogar noch intensiver, als er sehr vorsichtig ein wenig weiter entlang des Hauptweges schlich. Da nirgendwo auch nur die Spur echter astraler Aktivität zu sehen war, wechselte er schnellstmöglich wieder auf die normale Ebene, welche jedoch bedrückend genug war.


    "Okay, die gute Nachricht ist, dass es keine akute astrale Bedrohung gibt. Aber hier stimmt wirklich irgend etwas nicht, etwas grauenvolles muss hier passiert sein, dass seinen Abdruck im Astralraum hinterlassen hat. Und es fühlt sich sehr danach an, als ob die Kurawa damit zu tun gehabt hätten. Leider kann ich nicht sagen, ob sie nur von einem Ereignis angezogen wurden oder dieses selber verursacht haben. Haltet auf alle Fälle die Augen offen!"


    Er wusste nicht genau, ob das Leid hier bereits stark genug war um echte Hintergrundstrahlung im Astralraum zu erzeugen, musste jedoch davon ausgehen. Also beschwor er vorsichtshalber einen etwas schwächeren Geist als Ersatz für den Luftgeist, dessen letzer Dienst mit der Verschleierung aufgebraucht gewesen war. Er spürte, wie das Mana sich nur widerwillig seinen Wünschen unterwarf. Hoffentlich wurde der Geist durch den Ort nicht zu sehr verdorben ...

  • -998-


    "Okay, die gute Nachricht ist, dass es keine akute astrale Bedrohung gibt. Aber hier stimmt wirklich irgend etwas nicht, etwas grauenvolles muss hier passiert sein, dass seinen Abdruck im Astralraum hinterlassen hat. Und es fühlt sich sehr danach an, als ob die Kurawa damit zu tun gehabt hätten. Leider kann ich nicht sagen, ob sie nur von einem Ereignis angezogen wurden oder dieses selber verursacht haben. Haltet auf alle Fälle die Augen offen!"


    Bei der erwähnung der grauenhaften Schattenwesen zieht Redjack nervös seinen Kris. Kein Wunder das Kiki so nervös wirkt.
    "Aye, lasst uns schnell verschwinden. Obwohl wir uns doch vorher kurz umsehen sollten - vielleicht gibt es was nützliches hier zu finden? Vielleicht gar ein Geländewagen oder sowas falls die Bewohner nicht damit geflohen sind."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)