[IP] Krakatau

  • -940-


    "Klar, du darfst doch alles von mir sehen." Damit holt Redjack grinsend den Kris hervor und wickelt ihn vorsichtig aus. "Aber sei bitte vorsichtig, die schwarze Seele von Josés Mörderin könnte noch da drinnen stecken." Nairi nimmt die alte Waffe fasziniert entgegen. Wie der Kris wohl astral aussieht. Das würde Jack gerne sehen. Und ausserdem hat er sich ein wenig Entspannung verdient.
    Er zündet sich einen Deepweed-Joint an (und bieten davon allen von der Piratenbande an die auch mal ziehen wollen). Kaum hat er den ersten Zug gemacht sieht die Welt schon viel freundlicher aus. Nur die Auren der Gefährten zeigen starke emotionale Spuren ihrer Strapazen. Redjack mustert nun neugierig die Aura des Kris.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -941-


    Nairi grinst, als Redjack ihr den Deepweed-Joint reicht.


    "Deepweed? Fein... ."


    Die Elfe nimmt einen Zug und mustert dann fasziniert den Kris, der nun zwischen Redjack und ihr, auf das Tuch gebettet in ihren zierlichen Fingern ruht. Einem Tunnel gleich hat Redjack das Gefühl, in eine andere Welt gezogen zu werden. Um sie herum erwacht der Urwald zu einem schimmernden Meer fremdartiger Farben, doch die Quelle aller Faszination liegt hier, direkt vor ihm. Bepergian ist wie ein Strudel, der ihn in seinen Bann zieht, unaufhörlich hinabreißt in eine bodenlose Tiefe. Redjacks Herzschlag beschleunigt sich, sein Körper wird von einem Schwindelgefühl ergriffen, wie er es noch nicht einmal bei hohem Wellengang auf der Shiva verspürt. Bepergian hat ein Ziel, aber es liegt derart tief in den verworrenen Fängen des Alam Gaib, dass Redjack es nicht erkennen kann - und plötzlich spürt er Angst, tiefe Furcht. Seine Nackenhaare richten sich auf und er spürt, wie auch Nairi, neben ihm hockend, ihre Muskeln anspannt. Nachtschwarze Schatten umhüllen den Kris, verheißen den Tod, das Eintreten in das Alam Gaib, doch kann Redjack einfach nicht erkennen, wem die Schatten drohen. Doch eines erkennt er mit Sicherheit: Bepergians Schicksal ist nun mit dem seinen verbunden, ganz egal, was er auch dagegen zu unternehmen gedenkt.


    Dann sinkt sein Körper zuück gegen den Fels. Er fühlt sich ausgelaugt, erschöpft. Der schattenhafte Strudel spukt in seinem Kopf, erfüllt seinen Geist. Redjack schließt die Augen. Sein Herzschlag erscheint ihm übermäßig Laut unter seiner Brust. Er spürt Übelkeit, meint, sich übergeben zu müssen, doch dann fühlt er Nairis warme Haut auf der seinen und plötzlich kommt eine Woge der Entspannung über ihn. Die Finger der Elfe streifen über seine Wange, und wenige Augenblicke später liegt ihr Kopf an seiner Brust und er spürt, wie geborgen sie sich in seiner Nähe fühlt. Ein letztes Mal atmet er bewusst ein und aus, dann kommt der Schlaf über ihn, ein mächtiger Schleier, dem niemand widerstehen kann.


    Als Hussein in seinen Körper zurückkehrt - Verfolger hat er keine entdecken können - sieht er Nairi und Redjack nebeneinander - eingeschlafen. In der Hand der Elfe, halb darunter verborgen, ruht der Kris und Hussein hat plötzlich das Gefühl, die Waffe würde nach ihm rufen, ihn drängen, sie an sich zu nehmen. Selten hat der Zwerg eine solch unterbewusste, manipulative Macht gespürt. Er ist gefährlich, geht es ihm durch den Kopf, doch der Gedanke versiegt rasch an der Neugier, die Hussein plötzlich erfasst.

  • -942-


    Bereits beim bloßen Betrachten auf der physischen Ebene war die Präsenz des Kris für ihn fast greifbar. Ein plötzliches Gefühl erfasste den Zwerg, der Wunsch, die Waffe dem schlafenden Pärchen zu entreißen und ihn für sich in Ruhe zu betrachten. Die ungewohnte Heftigkeit ließ ihn schaudern und nur mit einer großen Willensanstrengung riss er sich zusammen. Eigentlich wollte er sich endlich ausruhen, aber nachdem er sich zehn Minuten in seiner Hängematte unruhig hin- und hergewälzt hatte, kam ihm plötzlich eine Idee.


    Er musste ja gar nicht physisch an Jack und Nairi herankommen und die beiden stören. Auch wenn er hier im Dschungel lieber nicht noch einmal projezieren wollte, gab es eine weitere Möglichkeit.


    Asiz, geh auf die Astralebene und wirf einen Blick auf diesen Dolch, den Jack bei der toten Mudang gefunden hat. Ich werde mir auch deine Sinne borgen und selbst ebenso schauen.


    So sehr ihn auch die Meinung seines Verbündeten interessierte, noch viel mehr kreisten seine Gedanken um den Kris an sich. Wo er sonst recht höflich gegenüber Asiz war, wirkte sein Befehl regelrecht schroff, ja geradezu herrisch. Wenn Tianyu bereits weitere Foki hatte, welchem Zweck diente dann der Kris? War er wirklich nur eine Waffenfokus, welcher einfach ungewöhnlich mächtig war? Aber solche manipulative Macht, ja fast ein Bewusstsein hatte er bisher noch nie bei einem Fokus gespürt. Bepergian war anders, kein gewöhnlicher Fokus, da war sich Hussein plötzlich ganz sicher, wenn er auch nicht sagen konnte warum.


    Er spürte, wie er angespannter zu atmen begann, als Asiz sich Jack und Nairi näherte. Die beiden Elfen schienen erschöpft und den Umständen entsprechend sogar halbwegs glücklich eingeschlafen zu sein. Wusste Jack, was er da gefunden hatte? Was hatte er eigentlich entdeckt?


    Husseins Gedanken überschlugen sich ...

  • -943-


    Bepergians Aura ist wie der Schirm des Wayang Kulit: sie verbirgt ein komplexes Gefüge aus Beziehungen und Mächten. Sie ist weit mehr als das charakteristische Leuchten und Flackern einer Fokus-Aura, sie scheint förmlich zu Hussein zu sprechen. Der Zwerg sieht eine hagere, große Gestalt aus den schillernden Fäden zwischen Licht und Schatten erwachsen. Ihr Gesicht ist blass und aus ihrem Körper ragen düstere Schwingen, die Flügel eines Raben, wie Hussein auf einmal bewusst wird. Der Rabe ist keine Gestalt der hiesigen Mythologie, geht es Hussein durch den Kopf, während er wie gebannt den Fäden folgt, die seinen Geist umweben. Hussein hat das Gefühl, als würde er phasenhafte Bilder internalisieren, die auf die vorherigen Besitzer des Kris schließen lassen, sozusagen Abdrücke der Vergangenheit in sich aufnehmen. Die Gestalt des Raben erscheint ihm ambivalent, während die düsteren Wogen, die seinen Geist nun umtosen, eindeutig kälterer Natur sind. Es ist Tianyus Abdruck, der nun immer stärker anwächst und das Bild des Raben verdrängt. Doch da ist auch noch etwas anderes, etwas, das im Hintergrund lauert. Tianyu selbst verkommt zur ledernen Puppe, zur Figur im Wayang Kulit, gelenkt durch eine Macht die weitaus größer, fremder und bedrohlicher wirkt, als es die Koreanerin jemals hätte sein können. Hussein fröstelt es, doch die Bedrohung ist dennoch kaum greifbar. Sie ist subtil, fast statisch.

  • -944-


    Bepergian gab ihm Rätsel auf. Wer war dieser mysteriöse Magier mit den Rabenschwingen? Er schien der erste Besitzer des Kris gewesen zu sein. Und im Vergleich zu Tianyus ... Abdruck - ein anderer, passenderer Vergleich fiel Hussein momentan nicht ein - wirkte er nicht so düster. Tianyu traute er nach ihrer kurzen Bekanntschaft auch einige der übleren Spielarten der Magie zu, Dinge, für die Magier für gewöhnlich dran glauben mussten, wenn man sie dabei erwischte. Dieses Gefühl wurde durch die Verbindung der Mudang zu diesem Kris nur noch verstärkt.


    Was jedoch war dieses Etwas, diese Macht, welche die Waffe zu dominieren schien? War Bepergian gar durch die Kurawa gelenkt? Konnten die Schatten wirklich durch diesen Fokus Einfluss ausüben? Er würde versuchen sich darüber schlau zu machen. Und er würde die Waffe im Auge behalten.


    Vorerst brauchte er aber vor allem Ruhe. Nachdem er Asiz gedankt hatte und sich der Geist wieder auf seinen Wachposten zurückgezogen hatte, den er sich mit dem Feuergeist teilte, versuchte der Zwerg einzuschlafen. Dem Team hatte er noch eine kurze Nachricht zukommen lassen, dass keine Verfolger zu entdecken waren und Asiz und sein anderer Geist über sie wachen würden. Er wusste nicht genau, wie lange er noch dagelegen hatte, über die Aura Bepergians nachgrübelnd und ob er eine echte Gefahr für die Gruppe darstellte. Vielleicht sollte er sich mal über diese Schlafregulatoren informieren. Vom Hörensagen her klang es verführerisch, nur noch ein paar Stunden pro Nacht schlafen zu müssen und quasi auch auf Befehl einzuschlafen. Aber noch mehr Modifikationen wollte er seinem Körper eigentlich nicht zumuten. Seine Magie hatte bereits jetzt schon gelitten, wobei sich die Implantate allesamt als überaus praktisch herausgestellt hatten. Vielleicht später, wenn ich etwas mehr magische Macht erlangt habe und so ein weiteres Stückchen Machtverlust nicht so ins Gewicht fällt ...


    Mit diesem Gedanken im Hinteropf schlief er schließlich ein.

  • -945-


    Sonnenstrahlen brechen sich wie feine Lichtfäden an den Bergspitzen, als die Dämmerung rasch schwindet und einen neuen Tag verkündet. Die Bergluft ist nach wie vor kühl, doch bleibt das Wetter beständig und bietet keine unangenehmen Überraschungen. Das Nachtlager der Crew ist unversehrt - niemand hat sie behelligt oder zu attackieren versucht. Ina ist unter den Ersten, die erwachen. Etwas abseits der Gruppe, aber noch in Sichtentfernung, hat sich die junge Frau bei einem glatten Felsbrocken niedergelassen, auf den Boden gekniet und zu beten begonnen. Sie führt das Morgengebet, noch bevor die Sonne ihr Haupt erhebt, rasch, aber mit eifriger Insbrunst durch - vermutlich schweifen ihre Gedanken noch immer bei Ro und seiner Einkehr in das Alam Gaib.


    Auch Amaya ist früh wieder wach und sieht trotz ihrer Verletzungen wieder einigermaßen erholt aus. Über die Zähigkeit und Ausdauer der Japanerin kann man nur staunen und ebenso über ihre Zielstrebigkeit.


    "Wir sollten rasch weiter. Was mich zu der Fragen bringt, wohin ihr möchtet."


    Meint Amaya, während sie ihr Hab und Gut zusammenpackt und einen Blick in die Runde schweifen lässt.

  • -946-


    Die Flucht aus Makale bekam Kumar gar nicht gut. Die 2 oder 3 Stunden, die sie in die Berge wanderten zogen sich wie Tage dahin. Jeden Schritt begann er zu zählen. Immer wieder blickte er durch das Radar der Wandjina und krieste die Täler ab, dabei flog er über so manchen Stein und musste sich immer wieder mit seinen Armen auffangen. Seine übermenschliche Multitasking Fähigkeit wurde von der physischen, geistigen und auch emotionalen Erschöpfung beinahe vollständig überwältigt. Er hatte Mellow schon das meiste an Gepäck übergeben, und dennoch musste der Troll ihm immer wieder auf die Beine helfen und anfeuern.
    Immer wieder versuchte Kumar die Gerhana Crew zu finden, indem er mit seiner Drohne die letzten bekannt Orte abgraste und die möglichen Wege von dort aus, aber die Gegend war einfach zu groß und Kumar zu erschöpft.
    Als sie den Rastplatz erreichten schickte er seine Drohne nach Hause und die kleinen Centipeden auf Perimeterpatroullie. Dann schlief er an einen Felsen gelehnt ein.
    Amayas Morgengebet weckte ihn genauso wenig, wie die Sonnenstrahlen in seinem Gesicht...

  • -946-
    Ray


    Ray hatte die Nacht viel geruht aber nicht allzuviel geschlafen, musste er aber aufgrund seiner Bioware auch nicht. Nachdem er neben Ina eingeschlafen war uebernahm er die 2. Wache.
    Mehr oder weniger reglos sass er noch immer auf einem Stein als er die anderen dabei beobachten wie sie erwachen. Angeleht an einen anderen Stein und die Beine gegkreutzt das Sturmgewehr auf den Knien. Er hatte viel nachgedacht und seine Gedanken waren duester, beim laufen war ihm das nicht aufgefallen aber jetzt wo er Zeit hatte war die Welt auf einmal noch grausamer. Er beobachtete wie Ina beten ging.
    Es ist doch wunderschoen leicht etwas zu haben an das man wirklich glauben kann, etwas das einem die Sorgen abnimmt, etwas das einen Grund und Erklaerung bietet. Aber letztendendes gibt es doch, drek nochmal, nichts, nichts hat einen Effekt und es gibt keinen verdammten hoeheren Sinn in irgendetwas. Kein Ziel, keine Gott, keine hoehere Macht und keinen Zusammenhang oder groesseren Sinn auf den irgendetwas hinauslaeuft. Wir sind keine Figuren in einem groesseren Spiel, sondern verkackte Idioten die fuer irgendwas ihr Leben aufs Spiel setzten, was ja auch eigentlich nichts ist.
    Er beneidet Ina dafuer zu einem Gott gefunden zu haben und etwas zu haben an das sie glauben kann, etwas das ihr Kraft gibt.
    "Wo wir hinwollen ist eine gute Frage, eine sehr gute Frage, auf die es leider nur unbefriedigende Antworten gibt. Aber ich habe nochmal ueber Gestern Nachgedacht, wir sind in einen Hinterhalt geraten, wenn uns das nicht wieder passieren soll, sollten wir uns Gedanken dadrueber machen, warum verdammt nochmal die wussten wo wir sind und das wir in die Bar gehen. Das die da zufaellig maskiert sass kann doch wohl nicht sein. Gab es in den Comlinks irgendwelche Hinweise?

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
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    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -948-


    Als Ray auf Amayas Frage hin antwortet, blickt Nairi auf, schiebt sich das feine Haar in einer für sie typischen Geste hinter das rechte Ohr und schaut ebenfalls in die Runde, obwohl der Blick ihrer dunklen Augen den Anschein erweckt, die Elfe würde in eine unbestimmte Ferne schauen.


    "Wenn die Kurawa in die Sache verstrickt sind, und ich glaube, dass sie das sind, müssen wir damit rechnen, dass... nun ja, Dinge geschehen, die wir nicht vorher sehen können. Die Kurawa planen... anders als Menschen, oft ergeben ihre Handlungen für uns keinen Sinn oder... ."


    Plötzlich bricht Nairis feine Stimme ab und - so als wäre sie beschämt - senkt sie den Kopf, da sie anscheinend nicht weiß, wie sie ihre Gedanken angemessen in Worte kleiden soll.


    Amaya nickt und setzt ihrerseits zum Sprechen an.


    "Ich habe damals selbst mit ihnen zu tun gehabt. Sie haben einen Dukun unterstützt, doch bis heute weiß ich nicht, mit welchen Absichten, obwohl ich oft an diese Zeit zurück gedacht habe, herauszufinden versucht habe, was damals tatsächlich geschehen ist."

  • Ray
    -949-


    Jetzt stand Ray doch langsam auf.
    "Als ob wir Figuren in irgendeinem Spiel sind." Man sieht ihm an das er nicht dadran glaubt das etwas hoehres sie lenkt.
    " Wir sind fuer uns selbst Verantwortlich. Irgendwas hat uns beobachtet, und verraten. Wir sollten herrausfinden wie und wie man es verhindern kann. Aufbrechen sollten wir trotzdem. Wir wollen zu dieser Festung, auch wenn ich noch nicht ganz weiss was wir davon erwarten. ."
    Aufbrechen war das einzige was er wollte. Ray war sich nicht klar dadrueber was sie suchten oder was sie finden wuerden, aber ihm war dieser Auftrag nicht geheuer. Wenn sie von einer Spassjacht oder einem lukrativem Kontainer zum klauen erfuhren wusste er was sie erwarten wuerde und wie er damit umzugehen hatte, diese Klarheit fehlte ihm bei diesem Auftrag vollkommen, das machte ihn unruhig. Er fing an seine Sachen zu packen und sich marschbereit zu machen.

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
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    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -950-


    Als redjack erwacht ist Nairi schon auf den Beinen. Er nimmt einen Schluck aus der Wasserflasche und steckt sich einen Zahnputz-Kaugummi in den Mund. Dann schlendert er zu den wachen Teil der Crew. Trotz des nun frischen Atems bekommt er leider keinen Guten-morgen-Kuss von Nairi vor der Gruppe aber immerhin strahl ihr Lächeln fast heller als die Morgensonne.
    "Du hast recht Ray, wir lassen uns nicht als Spielfiguren mißbrauchen. Diese Dinger haben uns kalt erwischt, aber nächstes mal sind wir vorbereitet. Ich hatte mein Sturmgewehr nicht dabei und Hussein und Mellow waren von uns getrennt. Das wird uns nicht nochmal passieren. Mindestest ein geist muss immer bei uns sein um uns zu warnen. Ich wecke mal den Experten."
    Damit nährt er sich dem noch schlafenden Hussein.
    "Ähm ... Hussein? Wir müssen bald aufbrechen."
    Er rüttelt sachte an dem schlafenden Zwerg.
    "Kaffee gibts leider keinen, ich kann dir nur ne lauwarme Cola anbieten."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Mellow


    Während der Bestattung war Mellow unruhig. Er wäre lieber schneller weg gewesen, als sich mit solchen nebensächlichkeiten aufzuhalten und er blieb nur aus Respekt den anderen gegenüber stumm. Auf dem Marsch war Mellow dann aber selbst in ungewöhnlich dauerhaftes Schweigen verfallen, das im Kontrast zu seinem fröhlichen Dasein stand. Er half Ansässig auf dem Marsch so gut er könnte, doch er sagte nicht viel. Doch nach einer Nacht war die Schweigsamkeit von ihm angefallen und Mellow war sein altes selbst.
    "Genau, Jungens... Und Mädels. Läuft nicht zu weit von Papa Mellow weg. Sonst können mein Baby und Ich nicht auf euch aufpassen.
    Aber was mir nicht so recht aus dem Kopf will ist warum die Jungs von der Gerhana euch zur gleichen Zeit wie diese Geisterzombies da angegriffen haben. Hab Ich da was verpasst?

  • -952-


    Hussein hatte letzlich wie ein Stein geschlafen. Vielleicht war das nur eine Strategie seines Unterbewusstseins oder schlicht die Erschöpfung. Als Jack ihn nun weckte stellte er fest, dass er das Morgengebet verschlafen hatte, aber im Augenblick zweifelte er so oder so ein wenig an seinem Glauben. Wie konnte Allah nur solch sinnlose Gewalt und Tod zulassen? Er hatte davon zwar in seinem Leben schon eine ganze Menge erlebt und war auch selbst kein unbeschriebenes Blatt, insbesondere die Konfrontation mit den Kurawa aber hatte ihm mal wieder vr Augen geführt, dass die religiöse Erziehung an vielen Stellen keine befriedigende Erklärung bereithielt.


    Die Cola lehnte er dann doch dankend ab und ließ sich von Asiz kurz auf den aktuellen Stand bringen.


    "Moin Leute, ich hoffe euch geht es besser als gestern? Asiz hat mir schon von eurem Gespräch erzählt. Ich weiß nicht ob wir hier für irgendjemand die Marionetten sind, aber selbst wenn wir an irgendwelchen Fäden hängen sollten, zappeln können wir locker auch so." meinte er mit einem hoffentlich optimistisch wirkenden Grinsen.


    "Was die Geister angeht: Da kann ich natürlich in Grenzen helfen, ich kann euch aber bis auf Asiz's Hilfe nicht einfach mal so einen Geist mitgeben, wenn wir uns trennen müssen. Mit genug Zeit und vor allem Geld könnte ich zwar noch mehr Geister binden, das scheidet aber in der aktuellen Situatiuon leider aus. Ein klein wenig Verstärkung kann ich aber auf jeden Fall noch organisieren ..."


    Unterbewusst hatte er sowieso den Sonnenaufgang mitbekommen, als der Feuergeist wieder frei wurde und sich auf seine Heimatebene zurückzog. Hier im Dschungel wäre zwar ein Pflanzengeist sicher sehr praktisch, aber diese Sorte Geister konnte er nicht rufen. Daher sammelte er seine Energien und rief erneut einen Geist der Luft.


    Sie würden heute sicher wieder einiges an Strecke zurücklegen müssen, daher hoffte er, dass die Beschwörung ihn nicht zu viel Kraft kosten würde.

  • -953-



    "Aber was mir nicht so recht aus dem Kopf will ist warum die Jungs von der Gerhana euch zur gleichen Zeit wie diese Geisterzombies da angegriffen haben. Hab Ich da was verpasst?


    "Offenbar gab es eine Verbindung zwischen Tianyu und den Zombies. Wer weiss mit welchen dunklen Mächten Josés Mörderin im Bunde war."

    Das könnte vielleicht der Kris verraten. Er wendet sich leise an Hussein nachdem dieser Geisterversärkung gerufen hat.
    "Ich wollte dir etwas zeigen mein Freund. Als ich gestern Tianyus Kris mit ner Portion Deepweed betrachtet habe, war das ein Tripp den ich nicht wiederholen will. Kannst du ihn mal vorsichtig untersuchen?"

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -954-


    Hussein fühlte sich ein klein wenig wie ertappt, wie zu Schulzeiten, als der Lehrer die Schüler beim heimlichen Spielen oder gar Spicken erwischt hatte.


    "Ich kann mir den Kris gerne noch einmal ansehen, aber ich habe gestern abend gleich noch die Chance genutzt und mir die Aura der Waffe angesehen. Das Ding ist mächtig. Mächtig und irgendwie auch gefährlich, aber scheinst du selbst bereits gespürt zu haben. Ich bin mir nicht sicher, welcher Art die Verzauberung genau ist, aber er ist nicht nur ein gewöhnlicher magischer Kris. Irgendwie scheinen die vorigen Besitzer ... eine Art Abdruck hinterlassen zu haben. Besitzer ist aber wohl zu viel gesagt, ich glaube irgendwe nicht, dass jemand Bepergian" - er wusste selbst nicht genau, woher er den Namen kannte, aber er schien sich ihm bei der Erinnerung an die gestrige Nacht aufzudrängen - "wirklich besitzen kann. Tianyus dunkle Seele habe ich gespürt, davor war der Dolch wohl in den Händen eines Rabenschamanen, dessen Name ich nicht kenne." Er holte tief Luft, als er sich an die Präsenz erinnerte, die dies alles überlagert hatte.


    "Und dann lauert da noch etwas in den Tiefen der Aura, etwas machtvolleres. Ich weiß nicht, ob der Kris den Kurawa gehorcht oder nur eine andere Verbindung zu diesen Wesen hat, aber IRGENDEINE Verbindung scheint er zu haben." Er dachte an den Zufall wegen der Gerhana und den Kurawa: "Ich weiß nicht, ob Tianyu wirklich gemeinsame Sache mit diesen Kurawa gemacht hat, aber sie standen sich anscheinend zumindest nahe. Das wäre eine mögliche Erklärung für das Auftauchen dieser Schattengeister. Irgendetwas an dieser Waffe lässt jedenfalls meine Nackenhaare rebellieren." schloss der schwarzhäutige Zwerg

  • -955-
    Ray


    "Meinst du wir sollten ihn dann wirklich behalten wenn er so gefaehrlich ist? Ich habe kein gutes Gefuehl dabei wenn ein wenig von Tianyus Macht und Wesen unter uns weilt oder sogar Einfluss auf uns nehmen kann. Sollten wir ihn nicht zerstoeren? Zumindestens habe ich gehoert das vorallem auf Erwachte Foki einen hohen Einfluss ausueben koennen."
    Ray sah sich um, er mochte Magie nicht, man wusste nie womit man bei ihr war, er kannte die Hintergruende nicht. Grade da er in Australien mit staendiger Magie konfrontriert war hielt er sie immer wieder fuer etwas Gefaehliches. Immer mal wieder hinterliessen in seiner Heimat Manastuerme verwuestung.
    "Ich habe Angst das der Kris einen von uns beherrscht oder zumindestens beeinflusst. Vorallem bei denen die in der Lage sind den Kries so zu sehen wie du ihn beschreibst Hussein."

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
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    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -956-


    Hussein hörte sich Rays Einwände an. Er hatte bereits selbst daran gedacht, Bepergian zu zerstören. Allerdings sagte ihm eine leise Stimme im Hinterkopf, es nicht zu tun. Auch wenn er nicht völlig ausschließen konnte, dass dabei ein manipulativer Einfluss des Kris' mit im Spiel war, so war er sich trotzdem sicher, dass dies wenn dann nur ein kleiner Teil war.


    Er runzelte die Stirn: "Na ja, außer mir sind alle anderen nur temporär in der Lage, die Astralwelt zu erblicken. Ich denke aber nicht, dass die Zerstörung notwendig wird. Es mag gefährliche Artefakte geben und der Kris ist ganz sicher kein Spielzeug, aber bisher ist mir noch nichts untergekommen, was von sich aus einen Magier beherrscht. Außerdem habe ich den Eindruck, dass das Schicksal anscheined Jack zum nächsten Träger auserkoren hat. Ich werde das ganze im Auge behalten und Asiz sicher auch. Vermutlich kann uns die Waffe aber sehr gute Dienste gegen magische Gefahren leisten. Ihr habt ja erlebt, wie schwer Bessene zu besiegen sind und mit dem Ding könnte es schon ein gutes Stück leichter klappen. Vielleicht haben die Kurawa auch schlicht Respekt vor Bepergian und lassen uns sogar vorerst in Frieden ..."


    Nach einer kurzen Pause, während derer er tief Luft holte, fuhr er ein wenig leiser fort: "Ich bin mir zudem nicht wirklich sicher, ob es uns geliengen würde, den Kris so einfach zu zerstören. Es könnte sein, dass das kein so einfaches Unterfangen wäre, wie mancher vielleicht denkt."


    Was Hussein jedoch interessiert hätte wäre den Anblick Bepergians im Kampf. Eventuell ließen sich damit Rückschlüsse auf die Natur des Fokus' ziehen, die ihm bisher entgangen waren. Geistig rief er auch nach Asiz: Asiz, was hälst du eigentlich von der Waffe? Ich bin mir nicht völlig sicher, ob sie wirklich ganz so ungefährlich ist, wie ich es Ray gerade gesagt habe. Hast du solche eine Präsenz schon mal gesehen?

  • -957-


    "Bepergian, wer ist dass denn jetzt schon wieder?" fragt Mellow den Zwerg. Doch dann scheint Mellow etwas zu daemmern. "Der verdammte Kris hat einen Namen?" fragt er kopfschuettelnd. "Warum hat der Kris denn bitte einen Namen? Und warum kennst du den auch noch?"

  • -958-
    Ray


    So ganz war Ray noch nicht ueberzeugt.
    "Du gibst also zu das er Gefaehrlich sein koennte und an schicksal glaube ich nicht. Wenn etwas in der Lage ist seinen Besitzer ausszusuchen ist es auch in der Lage Macht ueber diesen auszuueben.
    Ich habe gehoert je mehr Ware man hat, desto weniger magisch ist man. Vielleicht sollte Mellow mit seinem ganzen Chrome auf ihn aufpassen, ich bin mir sicher der ist so Unmagisch das der Kris ihm nichts antun kann.

    Im Augenwinkel beobachtet Ray Jacks Reaktion. Der Kris koennte ihm Gefaehrlich sein wenn er ihn behaelt, zumindestens im Auge behalten sollte man das.

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
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    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -959-


    Bepergian ... als Redjack das Wort hört spürt er für einen kurzen Moment ein eigenartiges Kribbeln das von dem Kris ausgeht. Aber es ist so schnell vorbei das es vielleicht auch nur Nebenwirkungen vom Deepweed Entzug sein kann.
    Ist Bepergian eines der Ungebundenen Artefakte von denen er mal gehört hat?


    "Nun, ich bin kein Magietheoretiker, aber ich glaube nicht das Cyberware vor Besessenheit schützt. Das hat mehr was mit Willenstärke zu tun. Zudem sollten wir eine mächtige Waffe nicht zerstören. Schon gar nicht eine die in der Lage ist diese Schattengeister zu töten."
    Bei Rays Vorschlag den Kris zu vernichten spürt Redjack einen seltsamen Unwillen. Irgendwie hat er das Gefühl den Kris beschützen zu müssen als handelt es sich wie Kiki um ein Lebewesen.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)