[IP] Halbgötter in Weiss

  • The Hippocratic oath don't apply to the competition. - Jim "Doc Croc" Crocker, DocWagon HTR pilot


    Montag, 2. November 2065, 09:45 PST


    Ort: Beaux Arts, Bellevue, Seattle Metroplex.


    Der Montag der ersten Arbeitswoche im November beginnt mit einem grau verhangenen Himmel aus dem ein feiner, kalter und unangenehmer Nieselregen strömt. Die Farben der Umgebung bewegen sich aufgrund des Regens und dem Tageslicht, welches sich mühsam seinen Weg durch die dichten, tief hängenden Wolkenschichten bahnt, streng entlang einer Graupalette: Dunkelgrau, fast schwarz fließt ein Bach unter der Brücke der 114th Avenue Southeast, welche kurz darauf von Süden kommend T-Förmig die von West nach Ost verlaufende 8th Street Southeast kreuzt.


    Hier befindet sich die Haltestelle für den Zubringerbus, der zwischen Beaux Arts und dem Overlake Medical Center, dem Seattler Hauptquartier von DocWagon, pendelt. Satt grau glänzt der perfekt aufgetragene und durch eine Unmenge von Verkehr langsam abgeschliffene Asphalt und ähnelt dadurch stark der Farbe der Wolkenschicht, die unablässig ihre nasse, kalte und unter die Haut gehende Fracht über Seattle ablädt.


    In der Ferne erklingen Sirenen. Das Lehrgang-geschulte Ohr erkennt in Sekundenbruchteilen eine Ambulanz-Sirene von DocWagon, die sich mühelos gegen den permanenten Straßenlärm der in der Nähe von Nord nach Süd verlaufenden Interstate 405 durchsetzt. Ein Blick nach Osten, entlang der 8th Street zeigt, dass sie nach einem knappen Kilometer an einer hohen Mauer und einem größeren Checkpoint endet. Dort, wo zwei bewaffnete Sicherheitsleute mitten auf der Strasse stehen und Fahrzeuge kontrollieren, endet die behütete Heile-Welt von Beaux Arts. Dahinter, hinter der Auffahrt auf die I-405, beginnt eine Mittelklassen-Realität genannt Woodbridge, gefolgt von anderen, weniger betuchten Gegenden...


    Am Checkpoint werden die Schranken geöffnet und ein hellgrauer, ehemals weiss lackierter Zubringerbus taucht im Blickfeld auf. Pünktlich wie ein schweizer Uhrwerk hält er um 9:50 an der Haltestelle vor der Kreuzung. Die Türen öffnen sich und helles, angenehm beiges Licht und ein Schwall warmer Luft aus dem Inneren verführen geradezu dem grauen, tristen Novembermorgen zu entfliehen.


    Im Bus sitzt ein freundlich dreinblickender Busfahrer. In seinen dunkelblauen Pulli ist das Logo von Bellvue Transports Ltd., einem privaten Busbetreiber, eingestickt: ein weisser Bus, der wie ein geölter Blitz durch eine urbane Landschaft saust. "Guten Morgen", grüsst er jeden freundlich, der in seinen Bus einsteigt. Nach der Kälte draußen sind die angenehm weichen und mit Sitzheizung ausgestatteten Sitze eine übergangslose Verlegung ins Paradies. Selbst die graue Landschaft bekommt durch die getönten Scheiben einen angenehmen Rosa-touch. Mit einem leisen Zischen schließen sich die Türen und lautlos gleitet der Bus los, während angenehme, unaufdringliche Musik aus den versteckten Lautsprechern rieselt.


    Gekonnt wendet der Fahrer den Bus und steuert auf den Checkpoint am Osttor von Beaux Arts zu, wo er von einem Sicherheitsmann mit einer trägen Armbewegung gleich zum Passieren aufgefordert wird. Augenblicke später fährt er die Auffahrt zur Interstate 405 in nördlicher Richtung hinauf und fädelt sich mit einer kakerlakenartigen Dreistigkeit in den träge dahinfließenden Verkehr. Auf der linken Seite fällt dabei als erstes auf der Gegenfahrbahn die Ursache für die Sirenen auf: eine Massenkarambolage von etwa 20 Fahrzeugen blockiert den Verkehr in Südrichtung. Diverse Einheiten Lone Star und auch von DocWagon sind bereits vor Ort des Geschehens und lassen die durch die getönten Scheiben surreal rosa getönte Situation als einen Vorgeschmack auf die zukünftige Tätigkeit aussehen.


    Bald darauf erheben sich voraus die massiven Türme vom Overlake Medical Center, eurem neuen Arbeitsplatz. Über den Türmen setzt gerade ein Helikopter mit komplett aktivierter Landebeleuchtung zur Landung auf dem Dach von einem der Türme an. Mittlerweile verlässt der Zubringerbus die Interstate und der landende Helikopter verschwindet nach oben aus dem Blickfeld. Fünf Minuten später scheucht euch der Busfahrer mit einem "Endstation" aus dem rollenden Paradies zurück in die graue, kalte und laute Hölle an der Nordostseite des Overlake Medical Center. An einer großen, leuchtenden Übersichtstafel lässt sich der Weg zu Gebäude 7, eurem Ziel, ablesen.
    Nach einem strammen Marsch von fünf Minuten entpuppt sich Gebäude 7 als ein ausgewachsenes Hospital mit wenigstens 40 Stockwerken und einer Fassadenlänge von rund 150 Metern. Ein weiterer Helikopter setzt zur Landung - dieses Mal auf diesem Gebäude - an.


    In der Eingangslobby empfängt Euch geschäftiges Treiben: Patienten, Ärzte und Krankenschwestern in Weißkitteln mit DocWagon-Logo sind hier mit unterschiedlichen Zielen unterwegs. Vor der Rezeption hat sich eine kleine Schlange von Patienten und Angehörigen gebildet. An den Seiten stehen bewegungslos je zwei Sicherheitsmänner, die den Eingangsbereich im Blickfeld haben. Der vorherrschende Lärm wird durch ein Doktor Mayers, bitte melden Sie sich auf Station 7... durchschnitten.


    Schließlich seid ihr an der Reihe bei der Rezeption. Eine freundliche junge Krankenschwester von knapp über 20 Jahren wünscht euch einen guten Morgen und nimmt die ID-Sticks entgegen. Bei der nachfolgenden Darstellung auf ihrem Monitor weiten sich ihre Augen kurz, dann gibt sie die ID-Sticks zurück.
    "34. Etage, Zimmer 3410. Die Aufzüge sind dort auf der rechten Seite. Herzlich willkommen", flötet sie Euch zu und winkt den Nächsten heran.


    Lautlos fährt der recht geräumige Aufzug hinauf in die 34. Etage und hinter den sich öffnenden Türen empfängt euch ein langer, recht breiter Gang mit einer angenehmen Leere und Stille. Kurz euch orientierend geht ihr in Richtung des Raumes 3410. In dem in hellen Grau- und Weisstönen gehaltenen Gang fällt als erstes ein einen Meter breiter, leuchtend roter Streifen auf dem Boden auf, der sich von einer der anderen Lifttüren auf dieser Etage beginnend mittig entlang des Ganges erstreckt und einige Räume hinter der 3410 endet. Die 3410 selbst ist mit BRIEFING-ROOM gekennzeichnet. In diesem Fall stimmt der Inhalt mit der Verpackung überein und innen finden sich ein Auditorium mit Sitzplätzen für etwa 50 Personen und eine große, leuchtende Übersichtstafel, die mit einem kleinen Computer vorne verbunden ist.
    Zwei kleine Gummibäume im Topf geben dem sonst in Weiß und blau gehaltenen Raum einen Klecks freches Grün. Die Fenster sind abgedunkelt und auf der aktivierten Übersichtstafel leuchtet der Eintrag:


    02.11.65, 10:15 -- Briefing Team H-31

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

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  • Apollo "Ace" Graham


    Ich komme gerade noch rechtzeitig. Glück gehabt. Wie immer ein paar Minuten länger geschlafen als ich Zeit hatte. Der Regen klatscht mein kurzes blondes Haar an den Kopf und tropft perlend von der wasserabweisenden Oberfläche meiner Lederjacke.
    Ich geselle mich zu meinen Teamkollegen die natürlich pünktlicher sind als ich. Ist ja auch nicht schwer.


    "Morgen!" begrüße ich sie gähnend. Sie sind meine desinteressierte Laune am frühen Morgen schon aus dem Training gewöhnt. Bin eben kein Frühaufsteher.


    Dann kommt auch schon der Bus. Ich steige ein, nicke dem Busfahrer auf seine Begrüßung hin zu und lasse mich seufzend in einen der warmen Sitze fallen. Die getönten Scheiben finde ich ein wenig affig aber jedem das seine.


    Wir fahren an einem Unfall vorbei. Massenkarambolage. Unschöne Sache sowas. Ich beneide die Notärzte und Sanitäter dort draußen nicht. Ob mich heute Ähnliches erwartet? Aber wahrscheinlich wird es noch schlimmer sein.


    Wenig später kommen wir an. Overlake Medical Center. Ich war natürlich schon öfter hier aber heute ist unser erster Tag als vollwertiges HTR-Team. Ein wenig Aufregung kann ich nicht abstreiten.


    Fröstlend ziehe ich die Jacke enger um mich als ich aus dem warmen Bus wieder in den kalten Regen muss. Den Anderen in Richtung Gebäude 7 folgend gehe ich in Gedanken nocheinmal die wichtigsten Leitlinien aus dem Training durch. Ich darf heute keine Fehler machen.


    Die stickige Luft im Inneren des Krankenhauses ist ein krasser Gegensatz zur eisigen Klarheit draußen. Natürlich müssen wir warten. Ich bedanke mich bei der Krankenschwester an der Rezeption und erröte leicht als sie mich anlächelt. Vollidiot, man könnte meinen du wärst 14 und hättest noch nie ein Mädchen geküsst.


    Im Briefing-Raum angekommen bin ich langsam wach, die Aufregung des anstehenden Einsatzes verdrängt die Müdigkeit.
    "Jetzt wirds ernst!" raune ich meinen Kollegen zu als ich mich voll gespannter Erwartung setze.

    I'm one in a million, cause I got that
    shotgun shine - shame about it
    born under a bad sign
    with a blue moon in my eyes

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  • Sören Müller


    Was ein miese Wetter, jetzt steh ich hier im Regen hätte mal meinen Schirm mitnehmen sollen. Ich stehe mittlerweile seit 5 Minuten im Regen und warte auf den Bus der uns ins Center bringen soll. Ein paar von meine Teamkollegen sind auch schon da.


    Aber es ist noch zufrüh um viel miteinader zu reden. Mir steckt auch noch ein bischen das Trainig der letzen Wochen in den Knochen und das troz des freien Wochenendes.


    Um kurz vor knapp kommt auch Ace um die Ecke. Er sieht genauso verschlafen aus wie ich mich fühle. "Moin Ace" entgegne ich auf seine Begrüßung.


    Da kommt auch schon der Bus ich steige mit den anderen ein und bin froh nicht mehr im Regen stehen zu müssen. Nachdem wir aus dem Wohngebiet sind geht es auf die Interstate und ich sehe nach kurz den Grund für das Sirengeheule von vorhin.


    Massenkrambolage. Sieht nicht gut aus. Das was ich sehen kann sieht nach viel Arbeit für die Med's aus. Dann sind wir auch schon vorbei und rollen auf das Gelände des Overlake Medical Centers.


    Aussteigen und ab zum Gebäude 7. Wir legen ein bischen Gas zu den es regnet immer noch. Im Gebäude ist schon wieder gut was los. An der Rezeption wird sich noch schnell ausgewiesen. Dann schickt man uns mach oben in den Briefingraum.


    Endlich ist es soweit, nun zeigt sich was wir gelernt haben.Ich setzte mich zu Ace der mittlerweile hellwach scheint.

  • Omar „Bear“ Topalidis


    Der Bus kommt pünktlich wie immer. Die letzte Nacht konnte Omar fast nicht schlafen, eine gewisse Aufregung hatte sich in ihm breit gemacht, seine Gedanken aufgewirbelt und ließ sich erst mit 10mg Tetrazepam zur Ordnung rufen. Danach konnte er schlafen wie ein kleines Kind, ist am Morgen körperlich voll ausgeruht wenn auch gedanklich noch etwas fern. Erst die heiße Dusche und der ebenso temperierte Soykaf hatten ihn in das Hier und Jetzt befördert und mit Spannung blickt er der nächsten Herausforderung, dem HTRT, entgegen.


    Die Kollegen grüßt er mit einem lockeren „Hoi!“ und dann zieht es auch seinen Blick aus dem Fenster zu trüben grauen Glocke, die Seattle umfängt und die Stadt in ein realistisches Licht jenseits der Konzernidyll rückt. Er ist stolz, für DocWagon zu arbeiten, seinen Dienst für ein derart großes Unternehmen zu verrichten, seinen Beitrag zum Erfolg des Konzern beizutragen – das steht außer Frage. Aber er weiß, wie das Leben außerhalb der Enklaven ist und hat das Blut und die Schmerzen und das Leid gesehen. Er schreckt davor nicht zurück aber er lässt es auch nicht in sich hinein, das Elend umfließt ihn und er lässt sich wie auf einem Fluß treiben. Professionelle Distanz und trotzdem zuversichtliche Empathie, ein Drahtseilakt. Der immer schwieriger wird. denkt er angesichts des düsteren Novembermorgens. Feine Tropfen perlen von seiner Panzerjacke mit dem DocWagon-Logo.


    Der Bus passiert den Unfall, er analysiert unterbewusst die eingedrückten Karosserien und stellt Diagnosen auf, schon tausendmal gesehen. Kontusionen, Polytraumata, Exitus. Alles dabei, nichts Besonderes. Das Wochenende nach dem letzten Lehrgang, bevor ein neuer Abschnitt seines Lebens beginnt, hat er aufgeteilt zwischen zurückgezogener Entspannung, überfälligem Kneipenbesuch und ein paar netten Stunden bei seinen Eltern. Und er hat endlich mal ausgeschlafen. Wenn er nicht genügend Schlaf kriegt, dann ist er unleidlich. Die Uhrzeit seines heutigen Arbeitsbeginns kommt seinem Biorhythmus sehr entgegen. Frühdienste sind ihm ein wahres Greuel.


    Das imposante Overlake Medical schiebt sich in sein Sichtfeld und er checkt sich beim Empfang ein, seinen Kollegen folgend. Es war ihm ganz recht, dass sie während der Busfahrt nicht mit einander gesprochen haben und jeder noch seinen Gedanken nachhängen konnte, sie würden die nächste Zeit genügend Zeit zusammen verbringen.


    Team H-31 würden sie also sein. Er packt seine Tasche aus, schaltet den Taschensekretär an und stellt die Thermoskanne bereit. Mit seiner Jacke streift er die nicht nur medikamentös bedingte Lethargie ab, hat sich mental für die bevorstehende Aufgabe gewappnet und ist voll einsatzfähig.

    Minion - Blutsbande | Impro #1 | Grendel - Bewährungsprobe | Bio Pharmaceuticals | Armitage - Gambit | Tantri Kamandaka | Marksman - Waffenbrüder | Quigg - Verrat | Dunkel | Padre Miguel - Frei | Bear - Halbgötter in Weiß |


    Waffen, Cyberware, Fahrzeuge und mehr: Data Haven North - UPDATE: 09.04.2010

  • Juusso "Lad" Saharinen


    Ein ganz beschissener Start in den neuen Job. denkt er sich, als er aus der Dusche steigt, und sich abtrocknet. Konnte ein erster Arbeitstag noch schlechter aussehen? Er schaut aus dem Fenster und sieht die dunklen Wolken und den bindfadenartigen sauren Regen der Seattle einmal mehr besucht. In dem leicht verspiegeltem Fenster sieht er sein leeres Bett. Ganz schlechter erster Tag denkt er sich. Wobei, genauer betrachtet ist das eigentlich der perfekte Neuanfang. Ein schmales Grinsen schiebt sich auf sein hübsches Gesicht. Er zieht sich schnell an, überprüft nocheinmal den Sitz seiner Lederjacke, steckt seine ID ein und schaut sich im Spiegelbild an. Naja doch schon besser als gestern Abend. Er schnappt sich schnell zwei echte Croissants und eine Flasche Wasser und geht zur Bushaltestelle, an der er auch schon die müden Gestalten sieht, die sein Team sind. Trotzdem er kaum schlafen konnte, scheint er deutlich fitter zu sein als sie.


    "Hey Jungs. Müde?" fragt er mitfühlend, während er einen Bissen von seinem Essen nimmt.
    Da kommt schon der Bus, wie immer pünktlich. Er setzt sich in die gemütlichen Sitze, kaut genüsslich schaut durch die getönten Scheiben hinaus und fragt sich: Warum sollte man da draußen wohnen wollen? Ich bekomme alles was ich will, hab es immer warm und Gemütlich und mein Leben ist gesichert, wenn man mal von Arbeitsunfällen absieht. Ich habe alles was ich will... denkt er sich und zuckt danach kurz zusammen. Vielleicht nicht alles...


    Als er den Unfall sieht denkt er sich, was Leute um diese Uhrzeit dazu veranlassen sollte nicht mit Autopilot zu fahren. Wenn diese ganzen Irren dieser Welt einfach mal den Autopiloten fahren lassen würden, wäre DocWagon bestimmt bald pleite. Ich muss mich nachher mal erkundigen was da passiert ist.

    Endlich angekommen, geht er so schnell wie möglich ins Trockene folgt den anderen in den Konferenzraum, zieht seine nasse Jacke aus, hängt sie auf und setzt sich dann in seinen Stuhl um weiter genüsslich zu frühstücken.

  • Roger "Tilt" Anklam


    Puenktlich 6 Uhr klingelt der Wecker. In einer Stunde wird der Rest der Familie aufwachen, also genug Zeit eine lockere Runde um die Haeuser zu joggen.
    Ein Blick nach draussen ueberzeugte Roger davon, im Trockenen zu bleiben. So dringend muss ich nun auch nicht raus. Mal sehen was es fuer Neuigkeiten im Trid gibt.
    Es gab Neuigkeiten im Trid. Die Naechte vom Sonntag auf Montag sind fast so aufregend wie die Naechte von Samstag auf Sonntag, aber es hat auch sein Gutes nicht im Dienst zu sein.
    Nachdem Joanne aufgestanden ist, fing er an Fruehstueck zuzubereiten und als er damit fertig war, weckte er seine Tochter, damit sie nicht den Schulbus verpasst.
    Roger war eigentlich gelassen, trotz seinem neuen und unbekannten Arbeitsumfeld, immerhin ist es noch die gleiche Teamzusammenstellung.
    Aber eine Mischung zwischen Vorfreude und Unbehagen laesst sich nicht leugnen, zuviele Unbekannte machen einem das Leben nicht einfacher.
    Nachdem er Joanne verabschiedet hat und Ruby zur Bushaltestelle gebracht hat, legte er zu Hause nochmal die Fuesse hoch und vertiefte sich in diverse Fachzeitschriften.
    9 Uhr 40 machte er sich auf den Weg zu seinem Honda GM 3220, tippte die Koordinaten des Overlake Medical Center in das Navigationssystem ein und liess sich den guenstigsten Weg anzeigen. Scheinbar gab es eine Massenkarambolage, also musste er einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Sanft drueckte er das Gaspedal nach unten und liess den Kraftstoff seine Energie freisetzen.
    Am neuen Arbeitsplatz angekommen suchte er einen Parkplatz und machte sich auf dem Weg zu Gebaeude 7. Roger sieht, wie ein Helicopter auf dem Dach des Gebaeudes landet und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, Helis sind einfach verdammt grazioese Maschinen am Himmel.
    In der Lobby angekommen wischte er seine Lederjacke halbwegs trocken und stellte sich an der Rezeption an.
    10 Uhr 09 betrat Roger den Briefing Room 3410 und begruesste die Teamkameraden mit einem ""Ahoi, ihr Metzger und Cowboys! Und guten Happen, Lad."

  • Bill


    Bill schaute auf die Uhr als der Wecker klingelte. Kurz vor 8. Er rieb sich kurz die Augen, stand auf und auf dem Weg zum Bad merkte er schon wie die Müdigkeit langsam, aber schneller als er gewöhnt war, von ihm abfiel.
    Als er dampfend, nur mit einem Handtuch bekleidet aus der Dusche stieg, war er hellwach und bereit für seinen ersten echten Tag im DW-HTR. Er drückte ein paar Knöpfe am Autokoch und ließ sich sein Frühstück, vom Nachrichtenband des Trideoprogramms abgelenkt, schmecken. Beim durchschauen seines Kleiderschrankes entschied er sich für Jeans, dem Wetter entsprechend feste Stiefel, ein Sweatshirt und eine regenundurchlässige Jacke. Fertig angezogen nahm er einen letzten Schluck Kaffee, stelle das Geschirr in die Spüle und machte sich auf den Weg. Der Regen war lästig, also setzte er die Kapuze der Jacke auf und begab sich zur Haltestelle.
    Dort angekommen begrüßte er die anderen beireits anwesenden Teammitglieder mit einem freundlichen "Hallo!" fing allerdings selbst kein weiteres Gespräch an. Heute würde ein interessanter Tag werden und noch war ihm nicht nach Plauderei zu Mute.
    Er musterte den Bus als dieser vor ihnen hielt und stieg den Fahrer grüßend ein. Es waren genug freie Fensterplätze vorhanden, also nahm er sich einen und hatte damit einen guten Blick auf den Unfall auf der Interstate. Sein Interesse flaute aber ab, als er merkte, dass die Situation unter Kontrolle war und keine Gangs oder ähnliches beteiligt zu sein schienen. Hoffentlich gibt es heute nicht auch gleich für uns so einen Großeinsatz, irgendwas, was wir im Training geübt haben, damit das Team sich unter realen Bedingungen aneinander gewöhnen kann, wäre schön. Er wußte dass diese Hoffnung vergebens war, aber er kam nicht umhin es sich trotzdem zu wünschen.
    Angekommen am Medical Center orientierte er sich und schlug dann zielstrebig den Weg zu Gebäude 7 ein. Den landenden Heli nahm er zwar wahr, seine Aufmerksamkeit war aber auf die Menschen um ihn herum gerichtet.
    Die Atmosphäre des Krankenhauses umfing ihn einen kurzen Moment, bisher war er immer nur als Gast hier gewesen, oder hatte Leute besucht, noch nie war er hier als geschäftiger Teil des Ganzen gewesen.
    Er nickte der Krankenschwester am Empfang dankend zu und machte sich dann auf den Weg zum Konferenzraum. Er fragte sich wie wohl die Motivationsrede für den ersten Tag HTR aussah. Gleich würde er es wissen. Er suchte sich einen Platz und harrte der Dinge.
    Als dieser den Raum betrat und alle grüßte, nickte Bill Tilt zu blickte in die Runde und verkabelte sich mit seinem Taschensekretär. Irgendetwas zu notieren gab es immer.

  • Montag, 2. November 2065, 10:15 PST


    Ort: Overlake Medical Center - Gebäude 7, Raum 3410


    Die Tür des Briefingraumes öffnet sich und herein kommt ein Mann. Er ist ein Norm, ihr würdet ihn auf etwa 45 schätzen, Kaukasier, athletische Statur, fast militärisch kurze Haare und braune Augen. An seiner Schläfe glänzt eine Datenbuchse. Er trägt die typische DocWagon-Dienstuniform, jedoch ist über seinem DocWagon-Logo auf dem rechten Ärmel ein silbernes CO eingestickt, was ihn als diensthabenden Einsatzleiter in der Zentrale ausweist. In der rechten Hand balanciert er mühelos einen dampfenden Kaffeebecher.


    Am Pult vorne angekommen steckt er einen Datenchip in den Computer rein, woraufhin der Eintrag auf der Übersichtstafel elegant an den oberen Rand gleitet. "Guten Morgen meine Damen und Herren und herzlich willkommen im Overlake Medical Center. Wir sagen hier auch vereinfacht: 'am Overlake'", fügt er hinzu, während der Bildschirm hinter ihm sich anfängt mit Informationen zu füllen.


    "Mein Name ist Jerald Petersen und ich bin der Chief-Operator für den Sektor Nord, ihrem Einsatzgebiet. ", er nippt an seinem Kaffee und auf dem Becher ist deutlich der Schriftzug 'Happy 40th Birthday, Captain' zu erkennen. "Ihre zukünftigen Kollegen haben mir den Spitznamen 'Captain' verpasst, deswegen können Sie mich auch mit 'Captain' anreden. ", sagt er und stellt den Becher zurück aufs Pult.
    "Das Programm für heute sieht wie folgt aus: Sie erhalten zunächst von mir eine grundlegende Einweisung ins Procedere. Anschließend machen wir einen kleinen Rundgang durch das Gebäude. Danach werden Sie einige Stunden frei bekommen, bevor um 18 Uhr Ihre erste reguläre Schicht beginnt. ", er macht eine kurze Pause um die Nachricht wirken zu lassen. "Als Ausgleich für diesen recht arbeitsreichen Start haben Sie ihre planmäßigen 3 freien Tage ab morgen früh, nach Ende ihrer Schicht. "


    Auf dem Display erscheint eine Übersichtskarte von Seattle. Sie zoomt ein Stück rein, so dass im Norden Snohomish und Everett, im Süden Fort Lewis, Auburn, Tacoma und Puyallup aus der Karte verschwinden.
    "Der in Overlake stationierte DocWagon-Rettungsdienst ist in fünf Bereiche - wir nennen sie Sektoren - unterteilt. Sektor Nord, also unser Einsatzgebiet, erstreckt sich über Bellevue nördlich der Northeast 8th Street, ausserdem Teilen von Redmond und den Südrand von Snohomish, also Bothell und Kenmore. Sektor West bedient Downtown-Mitte und -Nord. Dieser Sektor ist der personell am stärksten besetzte Sektor. Sektor Südwest bedient Downtown-Süd, Council Island und den SEATAC. Sektor Süd bedient Beaux Arts, sowie den Nordteil von Renton. Falls Sie heute früh den Unfall auf der Interstate 405 gesehen haben, das ist deren Einzugsgebiet. Sektor Südost, das ist zugleich der kleinste Sektor, bedient die Enklaven Rosement Beach und Yasa Park, sowie den Nordosten von Renton. ", während er die Sektoren vorstellt, leuchten die betreffenden Gebiete auf der Karte auf.


    "Im Sektor Nord sind jetzt, mit Ihnen zusammen, 20 SRTs, 12 CRTs und zwei HRTs in wechselnden Schichten tätig. Wir koordinieren uns in den meisten Fällen mit der DocWagon-Außenstelle am Providence Regional Medical Center in Everett, wenn Notrufe aus dem Grenzgebiet zu Snohomish eingehen. Im Augenblick ist alles in einer Umbauphase, deswegen kann es passieren, dass nicht alles von Anfang an reibungslos funktioniert. ", auf dem Display verschwindet die Darstellung von Seattle und wird durch eine Auflistung der Funkbezeichnungen der jeweiligen Teamtypen ersetzt.


    "Wie Sie bereits bemerkt haben dürften, lautet ihre Teambezeichnung H-31. Wir verwenden im Funkverkehr zwischen dem Team und der Basis, sowie zwischen den Teams untereinander das ICAO-Alphabet. Ihre vollständige Kennung per Funk ist DWH-31, also Delta Whiskey Hotel - drei eins. Delta Whiskey ist die DocWagon-Identifikationskennung, der Rest Ihre Teambezeichnung. In der Kommunikation mit Overlake oder anderen DocWagon-Teams können Sie die ersten zwei Buchstaben weglassen, ansonsten muss die vollständige Kennung angegeben werden. Sie ist für ihr Team eindeutig innerhalb Seattles. Das andere HRT, welches wir im
    Sektor haben, ist Hotel - drei zwei. CRTs haben die Kennung Charlie und SRTs die Kennung Sierra. Lone Star-Patroullien werden Sich bei Ihnen immer mit Lima Sierra und dann deren individueller Identifikationskennung melden. "


    Auf dem Display erscheint eine tabellarische Wochenübersicht. Unter Sonntag und Montag leuchtet ein S auf, unter Freitag ein F und unter Samstag eine 24. "Das ist ihre Arbeitswoche. Die Schichten sind immer von sechs bis sechs. Sie haben Sonntags und Montags eine Spätschicht, danach ihre drei Tage frei. Freitag beginnen Sie mit einer Frühschicht und am Samstag haben Sie eine 24-Stunden-Schicht. Ich muss Ihnen nicht extra sagen, dass der Hauptteil ihrer Arbeit am Wochenende sein wird. Sie arbeiten in Rotation mit Hotel drei zwei. Die somit vier überzähligen Schichten jede Woche werden von Everett aus bedient. ",
    er lässt die Worte kurz wirken, während auf dem Screen die Wochenübersicht nach oben scrollt.


    "Kommen wir zu Ihrem Kundenprofil. Sie als High Threat Response Team bedienen in den meisten Fällen Gold-, Platinum- und Superplatinum-Kunden. In den seltenen Fällen, dass mehrere Kunden ähnlich schwere Verletzungen aufweisen, sollten entsprechend diejenigen zuerst gerettet und behandelt werden, die mehr für diesen Dienst gezahlt haben. Sie haben in ihrer Osprey Platz für zwei Patienten. Sind mehr als zwei Patienten abzutransportieren, können Sie weitere Teams zur Unglücksstelle anfordern. Das erste Team, welches vor Ort ist, übernimmt in solchen Fällen die Koordination des gesamten Einsatzes. Das ist insbesondere dann zu beachten, wenn Sie als 'Kavallerie' von einem SRT oder CRT an Ort und Stelle gerufen werden. ", er greift wieder zu seinem Kaffeebecher.


    "Eine nicht zu vernachlässigende Zahl unserer Kunden sind sogenannte deniable assets, landläufig auch Shadowrunner genannt. Diese haben die schlechte Angewohnheit, uns immer dann zu rufen, wenn sie gerade auf Konzerngebiet von der örtlichen Sicherheit gestellt wurden oder - was leider auch vorkommen kann - in einer Auseinandersetzung mit Lone Star, Knight Errant, der örtlichen Unterwelt, Go-Gangs, der Oma samt ihrem Terrier von nebenan - den Kürzeren ziehen.
    Deswegen - auch als Wiederholung, weil man das nicht oft genug den Teams sagen kann: Kommt der Notruf von einem Konzerngebiet, fragen Sie zuerst den zuständigen Sicherheitsdienst, ob Sie das Gelände betreten dürfen. Der Sicherheitsdienst ist stets berechtigt zu fragen, wen Sie abholen wollen und kann verlangen, dass Sie die medizinische Versorgung vor Ort durchführen um die Person anschließend auszuhändigen. Sie dürfen und müssen in dieser Situation der Sicherheit den Namen und ein Bild von dem Patienten zukommen lassen - aber keine weiteren Informationen. Weigert sich der Sicherheitsdienst Sie auf das Gelände zu lassen, können Sie ausserhalb warten oder den Einsatz unter Berufung auf §34 der Vertragsklausel des Kunden abbrechen. "
    , er nippt an seinem Kaffee.
    "Falls der Kunde in eine Auseinandersetzung mit Lone Star verwickelt ist, wird sich die entsprechende Lone Star-Einheit bei Ihnen melden, sobald sie Sie bemerken und kann ebenfalls darauf bestehen, ihr den Kunden nach medizinischer Versorgung auszuhändigen. Lässt sich die medizinische Versorgung aufgrund der Schwere der Verletzungen nicht vor Ort durchführen, so müssen Sie der Lone Star Einheit mitteilen, zu welchem Krankenhaus Sie den Patienten bringen.
    Wichtig an dieser Stelle: Mit diesen Patienten dürfen Sie Overlake nicht anfliegen. Um das nochmal zu betonen: Falls Sie gegen diese Regelung verstossen, können Sie von DocWagon fristlos gekündigt werden. "
    , er schaut Euch dabei prüfend in die Augen.


    "Falls mehrere Parteien Ansprüche an den Kunden anmelden, so gilt das Hausrecht: Entweder der Besitzer des Geländes auf dem der Kunde gefunden wurde bei Exterritorialen oder Lone Star in allen sonstigen Bereichen.


    Sobald Sie vor Ort eintreffen, müssen Sie sowohl das DocWagon-Armband, als auch den Körper des Patienten möglichst in vollständig sicherstellen. Dies geschieht zu ihrer und DocWagon's Absicherung gegen Schadenersatzforderungen seitens der Kunden. Als Negativbeispiel sei hier ein Team von vor drei Jahren erwähnt, welches an der Stelle des Notrufs einen Ghul vorfand, der gerade auf dem abgetrennten Unterarm samt Armband des Kunden rumknabberte. Das Team brach den Einsatz nach Sicherstellung des Unterarms ab. Drei Monate später flatterte eine Schadenersatzforderung samt Schmerzensgeld uns ins Haus, weil der Kunde das Abtrennen seines Unterarms überlebt und sich dabei mit Krieger-MMVV infiziert hatte. Wenn Sie also an Ort und Stelle keinen Kunden finden, ist es Ihre Aufgabe, ihn ausfindig zu machen. Bei Platinum- und Superplatinum-Kunden können Sie dafür die Hilfe von unserem Ritualteam bekommen, was allerdings zwischen 15 und 20 Minuten zusätzlich dauern kann. ", doziert er, während auf dem Display stichpunktartig die Informationen aufleuchten.


    "Sie sind authorisiert, den Kunden notfalls unter Anwendung von Waffengewalt aus seiner Situation zu befreien. Bedenken Sie bitte, dass von allen Einsätzen Videomaterial angefertigt wird und ihr Teamleiter am Ende einen Abschlussbericht schreiben muss, für dessen Richtigkeit Sie gemeinsam haften. Ferner unterliegen Sie trotz ihrer weitreichenden Befugnisse trotzdem den Gesetzen der jewiligen Gebiete, also den UCAS-Gesetzen außerhalb und den jeweiligen Konzerngesetzen innerhalb der entsprechend gekennzeichneten Gebiete. ", auf dem Display erscheint wieder die Seattle-Karte. In der näheren und weiteren Umgebung von Overlake
    leuchten Punkte auf.


    "Auf der Karte können Sie alle Krankenhäuser sehen, zu denen Sie verunglückte Kunden fliegen können, sofern es die Situation erfordert. Östlich von hier ist das Eastside Hospital & Specialty Center. Das ist eine klassische staatliche Klinik. Sie haben halbwegs vernünftige Ausrüstung, müssen aber Besonderheiten beim Patienten, wie Schusswunden oder gefährliche Erreger an die Behörden melden. Südlich von hier in Beaux Arts ist das City of Hope Medical. Es liegt zwar im Gebiet von Sektor Süd, aber es kann passieren, dass ein Kunde nicht in Overlake absteigen will, dann ist das die nächste Adresse für Sie. Weiter im Süden jenseits der
    Interstate 90 ist das Peace Health Hospital. Deren Qualität ist selbst für ein staatliches Hospital eher mangelhaft, dafür haben sie eine stabile Bestechungsquote unter ihrer Ärzteschaft.
    Im Norden, in Kingsgate liegt das Evergreen Hospital. Es gehörte bis vor Kurzem unserer Konkurrenz, CrashCart, wurde aber nach der CrashCart-Pleite wieder in den Mutterkonzern integriert und gehört nun zu Yamatetsu North America. Bei zeitkritischen Situationen können Sie auch dieses Krankenhaus anfliegen. Deren Ausrüstungs- und Ausbildungsstand stehen dem von Overlake in Nichts nach. Zuletzt sei noch das Harborview Medical Center in Downtown erwähnt. Das ist ein exklusives Krankenhaus für Superreiche. Vereinzelt kann es passieren, dass Superplatinum-Kunden dorthin gebracht werden wollen. Ich empfehle Ihnen dann auf jeden Fall dort vorher anzufragen, ob der Kunde in der Datenbank geführt wird, weil sie ihn sonst ablehnen werden. "
    , er wartet einen Augenblick bis er wieder Eure Aufmerksamkeit hat.


    "Wichtig: Lassen Sie sich auf jeden Fall die Einlieferung des Kunden vom zuständigen Krankenhaus oder die Herausgabe vom entsprechenden Sicherheitsdienst oder Lone Star quittieren. Sollte man Ihnen das Quittieren verweigern, dann dürfen Sie den Kunden nicht herausgeben. Auch diese Regelung dient zu ihrem Schutz. Sie sind für den Kunden vom Zeitpunkt seiner Extraktion bis zum Zeitpunkt seiner Einlieferung oder Herausgabe an die entsprechende Partei, die Anspruch erhebt, für ihn verantwortlich. ", die letzten Stichwörter erscheinen in blinkendem rot auf dem Monitor.


    "Sie können jetzt Ihre Fragen stellen. "

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

    Einmal editiert, zuletzt von Credstick ()

  • Veronique Shepard


    Piep, Piep-Piep, Ein zarter Finger tippt auf den Ausschalter des Weckers. Dann schwingen sich 2 lange Beine aus dem Bett.
    Mit einem kurzen Umweg durch die Küche, hier wird der Teebereiter gestartet, huscht eine zierliche Gestalt ins Bad.


    Ein paar Minuten später erscheint die Gestalt wieder diesmal in einen hautengen Laufdress gehüllt. Schnell schlüpft sie in
    die Laufschuhe. Sekunden später schließt sich die Tür, in der Küche zählt der Teebereiter langsam die Zeit runter.
    Der Wecker zeigt 0547, der Teebereiter 53 Minuten.


    0629 zeigt der Wecker als sich die Tür wieder öffnet und eine ziemlich nasse Elfe wieder ihre Wohnung betritt.
    Der Laufdress fliegt direkt in die Waschmaschine, die Elfe huscht direkt in die Dusche.


    Ahh, herrlich das ist jetzt genau richtig. Erst heiss und dann eiskalt prasselt das Wasser auf den langen zierlichen
    Körper nieder.
    Um 0640 taucht ein grosser Kapuzenbademantel aus der Dusche auf. Der Teebereiter signalisiert das er seine Aufgabe erledigt hat mit einenm sanften Pfeifen.


    Und jetzt eine heisse Tasse grünen Tee und der Rest des Tages kann kommen.Nach dem Genuss der grossen Tasse Tee wurde es dann Zeit die Haare zu trocknen, immer wieder unterbrochen von einem kurzen Biss in ein Hörnchen.


    So die sind einigermassen trocken, mal sehen was die Nachrichten sagen.Das Trideo erwacht zum Leben und schnell ist ein lokaler Nachrichtensender gefunden.


    Nun das Wetter wird wohl so bleiben, und das Trideo verstummt.Zeit ein wenig zu meditieren
    Dann fliegt der Bademantel über den Sessel und Sie macht es sich mitten im Wohnzimmer bequem.



    Pünktlich zur Abfahrt des Bus stand Veronique an der Haltestelle, mittlerweile steckt die Elfe in einem engen Thermoanzug der ihre schlanke Figur betont.
    Wie immer hielt der Busfahrer genau mit der Tür direkt vor Ihr.
    Vielen Dank, ist ja mal wieder ein mieses Wetter. Wie geht es den Kindern? Sie bedachte den älteren Busfahrer mit einem herzlichen Lächeln.
    Ach denen geht es gut, das Enkelchen ist nun 3 Wochen alt. Es fehlt Ihnen nur ein wenig der Schlaf
    Die Zeit verging wie im Fluge.
    So Du must raus und etwas lauter Endstation


    Veronique lächelte dem Busfahrer noch mal zu Bis zum nächsten Mal. Hier für deine Enkelin
    Mit diesen Worten drückte Sie dem Busfahrer einen kleinen Anhänger an einem Lederbändel in die Hand.
    Das soll der Kleinen Kraft und Gesundheit bringen[
    Dem Gesicht des Busfahrers ist deutlich zu lesen das Er damit nicht gerechnet hatte. Er schien nicht zu wissen was Er sagen sollte.
    Ich muss los, habe noch ein paar Dinge zu erledigen vor dem Meeting. CU Fred.
    Mit diesen Worten sprang Veronique aus dem Bus, zog ihren Regenumhang über den Kopf und entschwand in Richtung auf dem Eingang.


    Zurück blieb ein sehr verwunderter Busfahrer namens Fred, der den kleinen Anhänger sehr sorgfältig in ein sauberes Taschentuch verpackte
    und dann sicher in der Innentasche seiner Jacke verstaute.


    An der Rezeption gab Sie ihren ID-Stick ab
    Guten Morgen Dr. Shephard, Sie sind etwas früh für Ihr Meeting.
    Ich weiss,Ich muss erstmal ein Gefühl für dieses Gebäude bekommen. Ausserdem komme ich ungern auf den letzten Drücker
    Ihr Meeting ist in Zimmer 3410, Etage 34. Die Aufzüge sind dort auf der rechten Seite. Herzlich willkommen"


    Oben im der 34.ten Etage angekommen traf Sie gleichzeitig mit dem Instruktor am Raum 3410 ein, dieser hielt Ihr sogar noch die Tür auf.
    Sie suchte sich einen der freien Sessel aus und lauschte den Worten von CO Petersen.

  • Roger "Tilt" Anklam


    "Captain, Sir, darf ich mich an dieser Stelle kurz vorstellen, ich bin Roger Anklam, der Pilot des Teams.
    Ich habe in der Tat eine Frage, und zwar bezueglich dieser "deniable assets". Sie sagten es ist uns untersagt ebensolche zum Overlake zu bringen?
    Was ist dann unsere Anlaufstation? Warum sollten wir zahlende Kunden nicht bestmoeglich betreuen?


    Und dann noch eine persoenliche Frage, waere es moeglich in den freien Stunden die Osprey zu begutachten? Und, aeh, wer ist der zustaendige Chefmechaniker, ganz nebenbei gefragt? "
    Es war nicht zu ueberhoeren, dass sich Roger in Fahrt redet und gewissermassen abschweift. Das scheint auch ihm aufzufallen:
    "Sir, Captain, das waren vielleicht ein paar Fragen zu viel, die erste waere die wichtigste, wenn sie diese vorerst beantworten koennten?"

  • "Das betrifft nur den Fall, wenn der Patient zu schwer verletzt ist, so dass dieser nicht an Lone Star direkt ausgehändigt werden kann. Wenn keinerlei Ansprüche seitens Lone Stars oder einer Konzernsicherheit an den Kunden bestehen, dann kann dieser - auch wenn er ein deniable asset sein sollte - nach Overlake gebracht werden.
    Was die generelle Entscheidung angeht, wohin der Kunde zu fliegen ist: Sie haben eine Übersicht aller wichtigen medizinischen Einrichtungen im Gebiet bekommen und müssen entsprechend selbst entscheiden, wohin. Dies kann auch unter Absprache mit dem Kunden geschehen. Manche Kunden haben da durchaus eigene Vorstellungen, in welchem Krankenhaus sie behandelt werden möchten und in welchem nicht. "
    , man merkt deutlich, dass ihm diese Art und Weise der Vereinbarung nicht gefällt.
    "Was die Osprey und den Mechaniker angeht, werden Sie beide bei dem anschliessenden Rundgang kennenlernen. "

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • Roger "Tilt" Anklam
    "Ausgezeichnet, Sir.


    Noch eine Frage Interesse halber: wieviele Einsaetze fliegen die HRT Teams im Sektor Nord durchschnittlich pro Woche? "


    Roger liess die Unterweisung nochmal im Kopf Revue passieren. Da war noch etwas, wo er gerne nachhaken wuerde:
    "Und welche Umbauphase meinten Sie konkret? Wie wird das unser Team beeinflussen, bzw. welche Komplikationen gab es bisher aufgrund dieser Umstrukturierung?"

  • Die Sektoren, wie Sie sie vorhin erfahren haben, wurden erst gegen Ende letzter Woche neu eingeteilt. Speziell bei uns in Sektor Nord kam das gesamte Remond-Gebiet hinzu, welches vorher aus Everett bedient wurde. Der Grund dafür sind die sich ändernden Anforderungen an die Teams aufgrund sich ändernder Notruf-Häufigkeiten und Orte. Im Augenblick verzeichnen wir eine Zunahme von Elendstourismus in Redmond, weswegen die Anzahl der Gold- und Platin-Notrufe aus Touristville und Umgebung in den letzten Wochen zugenommen hat. Entsprechend fürchte ich, dass es mit der sprichwörtlichen Ruhe in Sektor Nord bald vorbei sein dürfte. Bedenken Sie, wir sind bis vorletzte Woche ohne HTRs ausgekommen. Nun haben wir eines aus Sektor West bekommen und eben Sie, frisch vom Lehrgang. Entsprechend kann ich Ihnen keine Auskunft darüber geben, wie oft Sie im Schnitt die Woche ausrücken werden. Das wird sich alles diesen Monat hoffentlich zeigen. "

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • Roger "Tilt" Anklam



    "Alles klar, Sir, dann habe ich erstmal keine weiteren Fragen."
    Roger lehnte sich wieder zurueck und schaute dann erwartungsvoll in die Runde, welche Fragen seine Teammitglieder beschaeftigen koennten.
    Sie schienen sich Notizen in ihrem Taschensekretaer gemacht zu haben.

  • Apollo "Ace" Graham


    Umstrukturierung. Hört sich nach organisatorischem Chaos an. Das kann ja heiter werden.


    Ich hebe langsam die Hand.
    "Eine Frage hätt ich, Captain. Das erste Team vor Ort koordiniert den Einsatz sagten sie. Ist das nicht ein wenig unpraktisch wenn ein Standard Response Team unserm Einsatzleiter" hier nicke ich Bill zu, "erklären will wie wir unsern Job zu erledigen haben?
    Die haben doch keine Ahnung von unserem Team und seinen Fähigkeiten und haben bestimmt auch keine große Erfahrung mit Sicherheits-Taktiken und Einsatzplänen."

    I'm one in a million, cause I got that
    shotgun shine - shame about it
    born under a bad sign
    with a blue moon in my eyes

  • "Das erste Team vor Ort analysiert die Situation und die Bedrohungslage und fordert in Abstimmung mit Overlake Verstärkung an. Die nachfolgenden Teams melden sich bei diesem Team an, sobald sie das Zielgebiet erreichen und bekommen dann entsprechend Patienten oder sonstige Aufgaben zugewiesen. Mit dieser Verfahrensweise verhindern wir zwei Dinge: Erstens Kompetenzgerangel vor Ort und zweitens unnötiges Reevaluieren der Situation, wenn neue Teams die Leitung der Operation übernehmen sollen.
    Für Sie heisst das, dass Sie von dem Team vor Ort einen Lagebericht bekommen und eine Teilaufgabe. Als HTR werden Sie in den meisten Fällen entweder sich um die gefährdetsten Patienten kümmern müssen und/oder für die nötige Sicherheit vor Ort sorgen. Das heisst aber nicht, dass Sie dadurch zu willenlosen Befehlsempfängern degradiert werden. Wenn für ihre Aufgabe die Kooperation oder die Ressourcen anderer Teams notwendig sein sollten, wird sie Ihnen das koordinierende Team vor Ort zur Verfügung stellen oder weitere Einheiten anfordern. Wie Sie ansonsten ihre Aufgabe erledigen, liegt komplett in Ihrer Hand. "

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • Omar „Bear“ Topalidis


    Omar mustert das vollständige Team, zumindest aus dem Training kennt er alle, doch den Ernstfall kann man nicht üben. Erst im Einsatz wird sich zeigen, wie gut die vergangenen Wochen gefruchtet haben. Die präsentierten Daten werden mit Sicherheit im Nachhinein noch zur Verfügung gestellt werden, deshalb macht er sich nur Randnotizen.


    Omar Topalidis, leitender Biotechniker,“ stellt er sich vor, „Captain, ich denke, ich spreche für das gesamte Team H-31, wenn ich sage wie sehr wir uns freuen, hier am Overlake stationiert sein zu dürfen.“ In seinem Tonfall schwang noch nicht mal der Ansatz von Speichelleckerei mit, sondern aufrichtige Freude. Nicht nur für ihn, auch für alle Anderen ist die Versetzung eine positive Karriereentwicklung. „An der Problematik der ‚deniable assests’ sind wir, soweit ich weiß, weitestgehend unbeteiligt. Wir erfüllen die vertraglich abgesicherten Leistungen jedes Kunden und kooperieren selbstverständlich mit den jeweils zuständigen Sicherheitsbeauftragten. Haben Sie noch weitere Weisungen bezüglich von Superplatin-Kunden?

    Minion - Blutsbande | Impro #1 | Grendel - Bewährungsprobe | Bio Pharmaceuticals | Armitage - Gambit | Tantri Kamandaka | Marksman - Waffenbrüder | Quigg - Verrat | Dunkel | Padre Miguel - Frei | Bear - Halbgötter in Weiß |


    Waffen, Cyberware, Fahrzeuge und mehr: Data Haven North - UPDATE: 09.04.2010

  • William "Bill" Hutton


    Bill hatte den Ausführungen seines neuen Vorgesetzten aufmerksam zugehört und am Ende ersteinmal geschwiegen. Er wollte nicht direkt das Heft an sich reissen, sondern den anderen die Möglichkeit lassen selbst die Initiative zu ergreifen wenn sie wollten. So bekomme ich auch einen Hinweis darauf wie meine Leute drauf sind.


    Die Detailfragen beschäftigten ihn weniger, die würden sich schon klären, wenn sie auftraten, und sie konnten leider die wenigsten Probleme voraussehen, auf die sie treffen würden. Dann stellte er aber doch eine Frage, mehr aus Interesse, als aus anderen Beweggründen: "Warum dürfen wir die schwierigen Patitenten eigentlich nicht nach Overlake bringen? Fürchten wir eine Extraktion oder ist es etwas anderes?"

  • "Overlake ist rechtlich gesehen exterritoriales Gebiet. Wenn also ein Kunde sich mit Lone Star, zum Beispiel, anlegt, dabei schwer verletzt und anschließend hierher gebracht wird, so ist das rechtlich gesehen eine Flucht vor dem Zugriff Lone Stars auf das Hochheitsgebiet von Doc Wagon. Sobald ein Patient hier eingeliefert wird, gibt es genug Rechtsmittel für ihn, gegen eine Auslieferung an den Star zu klagen. Kurz gesagt: Man würde damit ein Problem des Kunden zu Doc Wagons Problem machen.
    Dies würde mittelfristig dazu führen, dass es uns Lone Star nicht mehr erlauben würde solche Fälle auszufliegen, was wiederum in einer erhöhten Sterblichkeit der Kunden, Schadenersatzforderungen und schlechter Publicity resultieren würde.


    Wenn also solche Situationen auftreten, so können Sie mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit von Shadowrunnern ausgehen, da unsere sonstigen Kunden in der Regel entweder keine Probleme mit den Gesetzesvertretern haben oder in der Lage sind, diese so zu lösen, dass wir nicht benötigt werden. ", er überlegt kurz bevor er fortfährt:


    "Speziell bei Superplatinum-Kunden gibt es eine wichtige Sache zu beachten: Gehen Sie genau nach Vorschrift vor und geben Sie dem Kunden keinen Grund, eine Beschwerde oder eine sonstige Schweinereien einzureichen. Speziell die Superplatinum-Kunden sind in der Regel nicht zimperlich und klagen und beschweren sich, sobald der Service nicht wenigstens fünf Sterne beinhaltet. Häufen sich solche Beschwerden, dann kann es passieren, dass Sie die Innenrevision heimsucht und anfängt in die Mangel zu nehmen. Wir haben hier in Gebäude 7 unseren ganz speziellen Freund von der Innenrevision, dem es eine besondere Freude macht, sich bis zu den winzigsten Abweichungen vom Procedere bei den Mitarbeitern durchzugraben und diese dann auszuschlachten. Eine Lohnkürzung ist da das Harmloseste, was Sie erwarten können. "

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • Lucia "Chili" Farnese


    Der Morgen beginnt nass und kalt - welch Wunder in Seattle. Chili zieht sich aus dem Bett, schlüpft in die Sportklamotten und zwingt sich raus auf die Straße zum Joggen. Das Wochenende hat sie bei Ihrer Familie verbracht, was ein gewisses Aggressionslevel an diesem Morgen verursacht. Das hilft aber wiederum Lasagne, Rotwein und Tiramisu - und all die kleinen Dolci - von gestern mit viel Elan und lauter Musik ins Nirvana zu verfrachten. Nach einigen Minuten laufen setzt eine angenehme Leere im Kopf ein und der kalte Nieselregen fühlt sich sogar angenehm auf dem geröteten Gesicht an.


    45 Minuten später steht Chili in der heißen Dusche, das morgendliche Radioprogramm bestreitet der Lone Star Funk - das übliche: Mord, Totschlag, Raubüberfälle, Verkehrsunfälle - einer sogar in der Nähe von Beaux Arts. Na klar, wie auch sonst! Sie trocknet sich ab, bindet die noch feuchten schwarzen schulterlangen Haare in einen Pferdeschwanz zusammen und zieht sich an. Ihre Mutter würde sofort wieder das Gejammer von "Nie trägst Du was Schönes - Übersetzung: Buntes" anfangen, aber zum Glück ist sie nicht da. Nach Jeans und schwarzem Tanktop folgen schwarze schwere Stiefel, das Pistolenholster mitsamt der Pred, darüber ein dunkelblaues Kapuzensweatshirt. Ein Blick in den Kühlschrank bietet nichts, was zum näheren Bekanntmachen auffordert - es wird wohl also der übliche Proteinriegel herhalten müssen. Unterwegs noch ein großer Coffee-to-go, ein echter, allerdings - in Fragen Kaffee gibt es im Hause Farnese keinerlei Kompromisse - und dann ab zur Haltestelle.


    Auch wenn sie es nie zugeben würde, ein wenig nervös ist sie schon, heute, vor dem ersten Arbeitstag. Wie wird es laufen, im Ernstfall mit den Kollegen? Wie wird die erste Auseinandersetzung mit dem Star ablaufen? Hat Bill wirklich Ahnung von dem was er tut, oder wird es schwierig werden, seine Befehle zu befolgen? Aber die Musik, wenn sie nur entsprechende Lautstärken erreicht, blendet alles aus.


    Im Bus sind dann z.T. für diese Uhrzeit unerträglich gut gelaunte Kollegen, Chili lächelt trotzdem zurück und grüßt. Dann lässt sie sich in den Sitz sinken und macht die Augen zu. Ihre Hände spielen in der Sweatshirttasche mit einem alten Rosenkranz aus Bergkristall, nichts ist besser geeignet, die Hände zu beschäftigen.


    Im Briefingraum - auch ohne die laute Musik - fühlt sie sich fast heimisch, die Ansagen sind klar. DW muss sich sorgen um Gerichtsverfahren und Reputation Die armen Schweine.. - und dann fällt ihr ein, dass sie jetzt dazugehört. WIR armen Schweine, muss es heißen..


    Sir, Sie sagten, wir müssen unsere Patienten teilweise mit Gewalt aus ihrer Situation befreien, trotzdem müssen wir schlechte PR vermeiden - wie sind unsere Anweisungen betreffend Schußwaffengebrauch, und im speziellen betreffend lethaler Gewaltausübung? Chilis Blick wandert zwischen dem Captain und Bill hin und her.

    Get your facts first, and then you can distort 'em as you please. (Mark Twain)
    Life is a beta. (Jeff Jarvis)