[ST] First Blood

  • <<<Mir gehen gerade mal wieder die letzten Ereignisse durch den Kopf. Ich habe keine Ahnung ob der Kerl den ich mit der Maschinenpistole angesägt habe, lange genug durchgehalten.. ich meine, die haben selbst auf uns gefeuert und wir haben quasi den ganzen Haufen nur lahmgelegt ohne sie ernsthaft zu verletzen, Schock-Munition und so, aber im Notfall musste ich zu einer von ihren Maschinenpistolen greifen. Ich meine, wir konnten nicht nach ihnen schauen, standen unter Zeitdruck und die Kerle für die sie gearbeitet haben, haben ein knappes Dutzend Jugendlicher mit ihren kranken Experimenten über den Jordan geschickt, aber es waren doch letzten Endes einfach nur Wachmänner. Und die Stunde davor haben wir ihnen bei ihrem Smalltalk zugehört.. ich denke, ich weiß sogar wie er heißt. Und dass er mal wieder eine Ehekrise durchsteht.. oder es war der Kerl der sich auf zu vielen Pornoseiten herumtreibt..>>>
    - Novak

  • >> Nein, ich wollte nur meine generelle Philosophie illustrieren. ;)
    Aber wenn's dich so brennend interessiert: Ich hab nicht viele Prinzipien, aber bei Kindern ist eine Grenze. Und ich glaube, dass die Welt ohne Leute, die diese Grenze nicht haben, ein besserer Ort wär. Wie dem auch sei, ich habe ihn gewarnt und wenn er schlau ist und leben will, nimmt er sich das zu Herzen. Aber da ich Realist bin, weiß ich, wie die Sache ausgeht, falls wir nochmal in so eine Situation kommen, was momentan nicht unwahrscheinlich ist.


    - Icarus

  • <<Mein erster war so'n Gangerarsch. Meinte mir mit'nem Messer zu kommen. Hab ihm den Kopp weggepustet. Dann bin ich nach Hause, hab mich besoffen und vollkommen zugedröhnt eine Nutte bestellt. Hab kein'n hochgekriegt und bin heulend in ihren Armen eingeschlafen. Am nächstn Morgen war meine Gamestation 27X weg, meine Boxen, mein Holocube und mein Komm... und das war erst der Montag.>>
    Schlitzor der Messerkämpfer

  • >> Ich lache immernoch. Danke, die Story hat mir echt den Morgen versüßt! 'n Klassiker zwar, aber immer wieder gut!


    - Vision

  • "Korraz" schrieb:

    ++/login/user/L.E.G.I.O.N.//
    Eine derart starke emotionale Reaktion auf etwas dermaßen Banales erscheint uns immer noch unverständlich.
    ++/logout/user/L.E.G.I.O.N.//


    <<<Das erste Töten eines Artgenossen ist für die meisten Menschen eine bewegende und meist traumatisierende Erfahrung. Dies hängt mit der Tatsache zusammen, dass Menschen eigentlich Rudeltiere sind. Nachdem sich die klassischen Rudelstrukturen meist aufgelöst haben, werden die meisten Menschen unbewusst als Angehörige des eigenen Rudels empfunden. Das Töten eines Rudelmitglieds sorgt bei vielen Gattungen für einen Rudelausstoß.
    Diese Reaktion ist meist ein Zeichen einer größtenteils intakten Psyche. Bedauerlicherweise fügt es ihr auch Schaden zu.
    KIs haben dieses Rudelempfinden dagegen nicht. Und wenn ihr Menschen tötet, sowieso nicht, immerhin handelt es sich noch nicht einmal um Angehörige eurer Spezies.
    Zumindest lautet so meine Theorie.
    Hilft dir das beim Verständnis?>>>
    -Lem

  • >>>
    Ich bezweifel auch das Ki's ihre kollegen als Rudelkumpels ansehn und ne codeträne rausdrücken wenn sie einen ins digitale nirvana gepustet haben
    <<<
    Lain

    A flat chest is a status symbol!- Konata Izumi


    Furcht vor dem Bösen nährt die Religion, diese nährt den Hass, der Hass nährt das Böse und das Böse nährt die Furcht der Masse. Das ist ein Teufelskreis- und wir haben dem Teufel in die Hände gespielt

  • >>>Ich würde Lems Ausführungen widersprechen. Die "Tötungshemmung", die es angeblich bei Tieren geben soll, ist vielfach nur Humbug. Löwen, Schimpansen, Wölfe, Große Tümmler - die killen sich nicht nur außer-, sondern mitunter auch innerhalb des Rudels. Außerdem halte ich es für nicht zutreffend, hier so von den Tieren her zu argumentieren. Menschen haben eine Moral - Tiere nicht - und es ist ja wohl eher unsere Moral, die das Töten schwer macht (zumindest beim ersten Mal). Dass der Mensch zu Abstraktionen und Empathie fähig ist, dürfte doch wohl eine weitaus größere Rolle spielen ("was du nicht willst, dass man dir tu..." oder "der könnte ja auch Familie haben..." oder "dafür kannst du einfahren in den Bau...") als irgendwelche Rudel-Relikte.<<< Wilk

  • <<<Das ist ein Faktor, der durchaus auch eine Rolle spielt. Aber ich bezweifele, dass man mit diesem Argumentationsweg einer KI erklären kann, warum das Töten eines Mitmenschen so eine große Rolle spielt. Außerdem glaube ich, das auch etwas an meiner Theorie dran ist. Es gibt zwar keine "echte" Tötungshemmung, aber in einem Rudel bringen sich die Tiere selten gegenseitig um.>>>
    -Lem

  • nach Freud ist der Thanatos der Tötungstrieb neben, dem Sexualtrieb Libido und dem Überlebenstrieb, einer der drei Urtriebe die uns antreiben.
    Aber wer ist schön Freud, en alter Kokser..
    -solneman

    wer neue Bären findet bitte mir schreiben, Früchte und Namen gelten nicht:
    zauBÄRer,BÄRserker,seeräuBÄR,oBÄR,(dr)üBÄRBÄRber(holen)wachung,silBÄR,araBÄR,streBÄR,schreBÄRgarten,BÄRg(steiger),(auf)kleBÄR,sauBÄR,lieBÄR,liBÄRo,schieBÄR,(wagen)heBÄR,BÄRtiger,HubschrauBÄRaBÄR,sabBÄR,cyBÄR,kyBÄRnetik,(ab)(an)we(r)BÄRBiBÄR,SchaBÄRnack, BÄRatung, RatgeBÄR,färBÄRei,(Kugel)SchreiBÄR, BÄRnstein, FieBÄR, unentBÄRlich, LiebhaBÄRhinüBÄRmakaBÄRSchieBÄRBieBÄR

  • >>>Ich glaube, wenn man euch so zuliest, dass der ein oder andere von euch echt mal die ein oder andere Sitzung mit jemandem nötig hätte, der weiß, wovon ihr redet, wovon geredet werden sollte - und der die Unterredung nicht aus den Schatten herausträgt. Und ja, es gibt Leute in den Schatten, die zumindest mal mehr als nur gelegentliche Psychologievorlesungen hinter sich haben.
    Aber davon vielleicht ein ander Mal mehr. Und Details sowieso höchstens an weniger öffentlich zugänglicher Stelle.
    Ich denke, ich hab meinen ersten Toten lange genug mit mir rumgeschleppt. Ne Handvoll Chummer wissen davon, wie es passiert ist. Und damit es auch bei der Handvoll bleibt, die das, was dem vorausging von mir weiß, bevorzuge ich hier das Posting unter Pseudonym und ohne mehr Details als nötig.
    Ich war jünger als heute, mitten im Medizinstudium und h in und wieder vielleicht etwas zu leichtsinnig für ein Mädchen in dem Alter. Aber die Vorliebe für schnelle Maschinen hatte ich von meinem Vater. Nur geht man ja nicht gerade mit Daddy über den Highway brettern, und früher oder später trifft man eben auf die falschen Leute, die einem zeigen, dass das Leben für zu unbesonnene - und ja, aus heutiger Sicht schreibe ich mir Leichtsinn damals als Fehler klar zu - Mädchen böse Überraschungen haben kann. Meine Kenntnisse der menschlichen Psyche haben dabei weit weniger geholfen, das Trauma aufzuarbeiten als die Stunden auf dem Schießstand mit einem Freund meines Vaters. Und dann kommt der Tag, wo du weißt, dass die fünfzehn Patronen, die du gerade in den Ladestreifen geklickt hast heute Ziele finden werden, die nicht einfach nur aus Pappe sind. Und dann schwingst du dich auf deine Maschine und wirst vom Opfer zum Täter, weil du die Gangfarben wiedererkennst. Und danach weißt du, dass Rache es nicht wirklich besser macht, aber das Leben befriedigender ist, wenn du Leuten, die dir ans Bein pissen dafür ihr Ding abhackst. Dann kommst du über das meiste weg. Und ja, ein heute professionell-medizinischer Blick bewirkt mit der Zeit auch, dass das Nehmen von Leben weitaus weniger moralisch unvertretbar wirkt, wenn man dafür andere Leben retten kann...<<<
    -Fräulein Doktor- xx:xx:xx

  • <<<Das ist auch ein Grund, warum psychische Traumata unter Runnern verbreiteter sind, als unter Polizei- und Armeeangehörigen. Zumindest ein Teilgrund. Ein kleiner.>>>
    -Behemoth


    <<<Da sammeln sich schon so genug Irre. Und dann der Drogenkonsum etc... Und außerdem töten Runner eher als ein Polizist. DAS ist der Grund.>>>
    -Boom-Man

  • >>>Hängt stark vom Runner ab, und vom Polizisten. Zwischen Joe Straßencop und Zugriffseinheiten (von paramilitärischen Verbänden im Einsatz mal ganz zu schweigen) liegen Welten... Und bei Runnern schwankt es zwischen Null und X, wobei X in Extremfällen hundert und mehr bedeuten kann...<<< Wilk