Bögen in SR4A

  • Hallo zusammen,


    ich habe grade kurz ins SR4A und ins Errata dafür reingeschaut, und widersprüchliche Regeln für die maximale Bogenstärke gefunden:


    Im Kurz-Errata für die neue SR4A-Version steht (http://shadowrun4.com/resources/sr4a/sr4a_changes.pdf), dass es Bögen maximal bis Str 8 gibt, und die Pfeile Schaden x 5€ kosten.
    Im eigentlichen SR4A stehen aber Bögen explizit bis Str 12 drin, und keine Extra-Kosten für unterschiedliche Pfeile.
    Was stimmt den nu?


    Ich hab kurz hier im Forum gesucht, aber nur den Thread gefunden, in dem es über die maximale Bogenstärke, den möglichen Schaden und den Sinn dahinter geht.


    Grüße Zeddicus2

  • Das mit Str 8 finde ich auch gut so. Ansonsten würden Bögen einfach zu viel Schaden machen!

    Foren Runs:
    Spielleiter - Sanchez
    Nick Clark - Am Arsch der Welt (Söldner/Supply-Gunner)
    Anna-Lena Racer - Game Over (Geheimagentin)
    Meddick - Amnesie (Sani)

  • Tun sie immer noch, weshalb meine Hausregel ist und bleibt: Stärke wird halbiert, wie bei allen anderen muskelbetriebenen Waffen auch.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • @Rotbart
    Um das Balancing zu waren ist die Hausregel sicherlich gut. Was den realismus betrifft wenn Stärke 6 des Menschen Maximum ist was kann dann STR 8 ausrichten.
    Manche Indianerbögen (Reitbögen, also kurze) hatten genug Kraft um einen Brustkorb komplett zu durchschlagen und durchaus noch eine zweite Person zu töten oder zu verwunden.
    Dazu kommt das die Reichweite der SR Bögen viel zu niedrig ist: Extrem Weit Str*60 bei Str 8 = 480m. Schon der Englische Langbogen aus dem späten Mittelalter schaffte 420 Meter (durchschnittliche Stärke von Menschen = 3, Soldaten vielleicht 4), Moderne Bögen schaffen bis zu 1200m, 1800m mit Fusstechnik.
    Das eigentliche Makel am Bogen ist das es deutlich mehr Übung erfordert mit ihm zu schiessen (der eigentliche Grund wieso sich die ersten Pulverwaffen durchgesetzt haben), aber die Fertigkeit kostet halt trotzdem das selbe...
    Aber wem Balancing wichtig ist dem würde ich ebenfalls zu einer Hausregel raten, der Bogen in Sr ist sehr stark im vergleich mit anderen Waffen (zumal er mit einem Smartlink aufgerüstet werden kann)


    So genug geklugscheist, ich mag halt Bögen :D
    Greets Osh

  • Sorry, ABER:
    Erstens hatten die Reitbögen deutlich weniger Kraft als normale Jagd oder Kriegsbögen, bei dir kommt es anders herüber.
    Zweitens: Die Reichweiten die du angibst sind ja mal mehr als utopisch. Ich bin geneigt dir zu versprechen, dass kein Mensch mit einem mittelalterlichem Langbogen 420 Meter weit schießen kann, wenn er noch eine Chance zu treffen haben will. Bedenke alleine die Pfeile. Ich habe selber lange Zeit diesen Sport betrieben, und man schießt selten auf Ziele die mehr als 100 Meter entfernt sind. Ich kann mir NICHT vorstellen, dass man mit einem heutigem Bogen 1800(!) Meter weit schießen kann, selbst wenn man das Treffen eines Zieles außer Acht lässt.. Bedenke hierbei bitte auch die Gefechtsreichweite im Vergleich zu der maximal Reichweite. Eines der schwersten Infantriewaffen der Welt, das Barrett M82, hat gerade eine Kampfdistanz von 1800 Metern. Das durchschnittliche Sturmgewehr von heute hat 3-500 Meter Kampfreichweite, das G36 allerdings eine _maximal_Reichweite von über 2800 Metern. Bei Shadowrun werden generell Kampfreichweiten angegeben und da finde ich, dass die Bögen sogar beinahe zu gut abschneiden.
    Letzes Rechenbeispiel: Auf 180 Meter ein Ziel zu treffen ist für den durchschnittlichen Schützen bei Shadowrun nicht weiter schwer: Bogen Str 3, Schütze: Bogenschießen 3, Geschicklichkeit 3. Macht mit zielen [Was ja hoffentlich bei Bogenschießen auf so eine Distanz immer gemacht wird] mal eben 7 Würfel. 3 Aufgrund der Reichweite abziehen, bleiben noch 4 Würfel. Die Chance nicht zu treffen: 0.66*0.66*0.66*0.66 ~ 0.2 jetzt nur so im Kopf gerechnet. Also hat man nur eine 20% Chance ein Ziel auf die Distanz nicht zu treffen. Mehr als utopisch meiner Meinung.
    Und was das Balancing von Skillkosten angeht, überleg dir mal den Unterschied zwischen Laufen oder Schwimmen im Vergleich zu Biotech oder ähnlichem.

  • "burnaaz" schrieb:

    . Eines der schwersten Infantriewaffen der Welt, das Barrett M82, hat gerade eine Kampfdistanz von 1800 Metern.


    Stimmt auch nit so Ganz auch wenn es über all steht, es ist auch auf grössere Distanz "Kampf geeignet".
    ICh habe damit schon auf 2300 m getroffen. Wenn ich nicht Irre liegt der Rekord mit einem .50 cal AMR bei ca 3500 m, für einen bestätigten Abschuss bei Snipern wie der Artic MAgnum , 7.62mm, bei 2600m (Canadier in Afghanistan).
    Und es gibt viel schwerere Infantriewaffen ;)

  • EInfach mal die Werte für STR 3 für STR 6 und für STR 8 mehmen und mit Heutzutage vergleichen.
    Dann noch dazurechnen ,das die Materialtechnik in 2072 besser sein wird und bedenken, das es sich (IIRC ) um Compoundbögen handelt (die Hightechbögen mit den Umlenkrollena la Rambo II )
    und nicht um Englische Langbögen.
    420 Meter Reichweite für einen englischen Langbogen ?
    Bisserl viel,oder ? Ich habe 240-280 Meter in Erinnerung und das mit extrem ballistisch Schiessen
    ("Lasst die schwarzen Möwen los" )
    und englische Langbogenschützen waren für Ihre Verhältnisse extrem Stark in den Armen,weil Sie Jahrelang Bogenschiessen trainierten. Ich würde Ihnen mindestens STR 4 wenn nicht sogar 5 geben


    Mit einem Tanz vor Azincourt und Crécy
    Medizinmann

  • Wie wäre es, wenn ihr Quellen für eure Bogendebatte angebt? Da gibt es nämlich reichlicht und es macht die Debatte wesentlich einfacher.


    Was die langen Bogenreichweiten angeht: Die gelten zwar zum Teil auch als Kampfdistanz, allerdings wird der Bogen dabei für Clout-Schießen eingesetzt. Das Ziel ist dabei ein großes Laken (beim Übungsschießen) bzw. eine ganze gegnerische Gruppe. Es wird nicht auf ein einzelnes Ziel gefeuert, sondern "auf den Haufen dahinten".

  • Also bei mir ist es ein Mix aus 25+ Jahren Interesse an Rollenspielen,Geschichte und mittelalterlichen Waffen.
    Dazu kommen Wikiseiten
    http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Azincourt z.B.
    andere Quellen aus dem Netz oder meine Sammlung an Büchern (nicht groß, 11 IIRC)
    Ich bin einer von denen mit gefährlichem Halbwissen, der mit Wikipedia versucht> 50 % zu kommen :)


    mit gefährlichem Halbtanz
    Medizinmann

  • Vorsicht beim Vergleich von Sportbögen zu Kriegsbögen und beim Vergleich vom Kriegseinsatz zum Sporteinsatz (wobei Shadowrunning hier unter Sporteinsatz fällt). Englische Langbögen hatten beispielsweise eine Zugkraft von bis zu 150–200 Pfund. Das ist gerne das 3fache heutiger Wettkampfbögen. Damit wurden nämlich nicht Schuß über Schuß abgefeuert, sondern im gesamten Kampfgeschehen wurden meistens nur wenige Clouts auf gegnerische Einheiten abgefeuert, bei denen der Langbogenschütze in kurzer Folge etwa 6 Pfeile in die Luft brachte, was den Großteil seiner Kraft erforderte.
    Sportschützen müssen im Turnier meistens 60 Schuß abfeuern und das auf ein deutlich kleineres Ziel (60cm-90cm Durchmesser). Diese Zahl Schüsse wäre mit einem traditionellen Langbogen in akzeptabler Zeit praktisch unmöglich, und die Zielgröße ist im Kriegseinsatz einfach utopisch.


    P.s.: Hier ein kleiner Anachronist: Jack Churchill

  • Auch 150-200 Pfund sind für einen Langbogen mit Sicherheit nicht die Norm gewesen, eher war es so, als würde man z.B. eine .50AE Pistole als den Durchschnitt von Feuerkraft im Pistolenbereich sehen. Es kann sein, dass es so starke Bögen gab, allerdings gehe ich nicht davon aus, das es selbst in der Armee normal war.
    Hier zuhause habe ich einen Compoundbogen mit einer Stärke von 55-70#, und einen Sehr schwachen Recurvebogen, den ich früher benutzt habe mit einer Stärke von 30lbs.
    Geschossen habe ich bisher mit bis zu 110lbs und ich muss sagen, dass es extrem schwer ist, bei der Zugkraft noch zu zielen. 100lbs sind schon eine nicht zu verachtende Hausnummer und können beim häufigem Gebrauch sogar Schulterschäden herbeiführen. Ich muss mit einem 100lbs Bogen kämpfen, und ich bin wirklich nicht untrainiert.
    So wie ich das im Moment sehe, ist der heutige Weltrekord ein 200lbs Bogen.


    Achja. Ich habe deine Angabe gefunden, also die mit den 150-200lbs. Du beziehst dich auf Wikipedia oder? Dann vergleiche bitte einmal den deutschen Artikel über dasselbe Thema.

  • Was die Durchschlagskraft von Indianerbögen angeht - also auf kurze Entfernung war die sicher möderrisch. Immerhin wurde damit auf ausgewachsene Steppenbisons geschossen, und diese auch verlässlich erlegt. Angesichts der sicher zähen Haut und Fell und Fleisch und Muskeln von solchen Kolossen spricht das meiner Meinung nach für eine ziemlich mörderische Spannkraft. Aber ich vermute, die Reiterbögen der Plains-Stämme waren keine genuinen Langstreckenwaffen.

  • "burnaaz" schrieb:

    Achja. Ich habe deine Angabe gefunden, also die mit den 150-200lbs. Du beziehst dich auf Wikipedia oder? Dann vergleiche bitte einmal den deutschen Artikel über dasselbe Thema.


    Im deutschen wie im englischen Wiki wird für den englischen Langbogen eine Zugkraft jenseits von 120 lbs angegeben.

  • Also die englischen Langbögen waren damals State-of-the-Art was Kriegsgerät angeht. Immerhin konnte man damit auch auf größere Distanz die Rüstung der schweren Reiterei durchschlagen. Wobei es dabei nicht wirklich aufs Zielen ankam sondern wie eine Wolke auf die Gegner niederregnen sollten.


    Ich hab keien Ahnung was das in Zahlen bedeutet, aber ich denke es braucht schon einiges an Kraft um en Kettenhemd oder ne Ritterrüstung zu durchschlagen...


    Bei SR is einfach das Problem, dass man mit nem Str2 Char wohl eher keinen Bogen in die Hand nehmen wird, weil er dann mit dem EM einfach zu wenig Schaden macht, und wenn ein ausreichend starker Char so nen Bogen nutzt, dann wird es halt schnell ziemlich übel...


    Lg Stoke

  • @ Warentester:

    Zitat

    Wikipedia sagt:
    Ein weiteres Indiz für Zuggewichte über 100 Pfund...
    Deformationen bei Skelettfunden englischer Langbogenschützen im Bereich der Schulterachse beweisen körperliche Verschleißerscheinungen aufgrund der hohen Zuggewichte, die im Schnitt um 80 Englische Pfund (entspricht etwa 36 kg) Zuggewicht gelegen haben.



    Eichenlaub
    Natürlich hast du Recht, dass man damit weiter schießen KANN. Aber die Kampfdistanz liegt deutlich niedriger...
    Wenn ich ausrechnen soll, wieweit so eine Kugel im optimalfall kommen kann, dann muss ich aber auch passen.

  • "Stoke" schrieb:

    ich denke es braucht schon einiges an Kraft um en Kettenhemd oder ne Ritterrüstung zu durchschlagen...


    Es braucht vor allem einen hohen Impuls.


    Das wäre übrigens auch eine plausibe Schraube an der man drehen könnte/sollte, bei Projektilwaffen. Der hohe Impuls bringt eine hohe Panzerbrechungsfähigkeit mit sich.


    Man könnte als Schadenscode also annehmen DV = STR/2+X, PB = STR/3

  • Würde bei einem Stärke 8 Troll oder sonstwem 12k Schaden machen, wenn X das Bogenrating wäre, wass ich mir nicht vorstellen kann. Idee:
    Compositbogen St/2+1 Take Aim irgendwie verbessern? z.B. die Zweite aufgewendete Aktion für Zielen bringt +2 Auf den Pool? Wobei man dabei auf zu hohe Pools kommen könnte...
    Recurvebogen St/2+2 PB: Str/4Normal
    "Kriegsbogen" St/2+3 PB: Str/3 Take Aim wird zur komplexen Aktion/ man kann nur maximal eine Aktion auf das Zielen verwenden.