[SR4] Frage zu HMHVV 3

  • Also im Echten leben passiert mehr oder weniger genau dasselbe.
    Das Immunsystem schafft es entweder sich zu immunisieren und schaltet den Erreger aus, bevor der was zu schlimmes anstellt, oder man hat halt Pech gehabt.
    Aber bei SR ist das halt anders. Da gibt es nicht die möglichkeit sich der Reihe nach mit verschiedenen Arten von dem Virus zu infizieren.

    Im Jare 2005 wurde SR4 erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.

  • Ich zitiere mal aus einem "Bruderthread" im Technoschamanen Forum:

    "UV im TS-Forum auf Seite 8" schrieb:

    Es ist der gleiche Effekt wie bei Goblinisierung der Virus verändert das Erbgut des Wirtes und somit wird der Wirt zu einem neuen Wesen und seine Kinder werden mit diesen modifizierten genetischen Merkmalen geboren.


    Doch trotz allem hast du Recht, denn zu viel Körperflüssigkeiten & Co. werden von der Mutter, die ja die Infection Power ihrerseits besitzt, zum Kind übertragen und somit den Fötus erneut infizieren würde bzw. wenigstens zu einem Überträger machen würde.


    Alternativ kann oder muss man also davon ausgehen das jemand der einmal den genetischen Code des Virus intus hat, komplett immun gegen diesen Virus und seine Unterarten wird. Diese These würde auf jeden Fall erklären warum diese Kinder keinen Virus in sich tragen. Und gleichzeitig wäre es auch eine andere Antwort auf meine Frage. :wink:


    "Thompson" schrieb:

    Ehhh, die Goblinisierung hat nicht auch nur entfernt etwas mit Viren zu tun. Das Ork sein wurde auch nie ansteckend übertragen. Smile


    Auch wenn man das am Anfang dachte.


    "Gambit" schrieb:

    Die ghilani Viren verändern das Genom das Betroffenen. Diese genetische Veränderung wird auf das Kind eines Ghuls übertragen während es sich entwickelt.
    Man könnte sagen ein durch Virus entstandener Ghul ist nur ein Vorläufer und erst ein als Ghul geborener ist ein echter Ghul.
    Wenn ein geborener Ghul mit einem anderen Virus gebissen würde, dann kann er wieder Überträger für diesen Virus werden aber sonst ist er keine Ansteckungsgefahr. Der Organismus wird bei der Entstehung an das veränderte Genom vollständig angepasst, so das der Virus keinen Grund zur Ausbreitung hat und damit abstirbt. Theoretisch könnte man infizierte Heilen wenn man ein Mittel findet um nur den Virus allein komplett im Organismus auszurotten.


    Nebenbei gibt es Menschen in Afrika die gegen den HI-Virus immun sind obwohl sie teilweise Kinder von Prostituierten sind und auch selbst dieser Arbeit nachgehen also eigentlich prädestiniert sind für diese Krankheit. Bisher weiß man nicht woran es liegt obwohl man schon jahrelang Tests macht.
    Auf der anderen Seite gibt es auch heute viele Viren und Bakterien welche nicht auszurotten sind. Die Herpes-Viren z.B. sind bei über 90% der Menschen in Deutschland im Körper vorhanden und es gibt kein Mittel gegen sie. Die Herpesmedikamente sind lediglich dazu da um die sichtbaren Spuren schneller abklingen zu lassen.
    Die Medizin hats nicht leicht.


    Gambit trifft da meine Punkte ganz gut. Aber was sagt ihr dazu?

  • "Ultra Violet" schrieb:

    Nun mal eine komische Frage, vielleicht hab ich die Antwort einfach überlesen, aber trotzdem:
    Was passiert mit einem geborenen Infizierten, der ja nie selbst mit dem HMHV-Virus infiziert ist, bzw. keinen Virus im Körper hat und dadurch nicht ansteckend ist, wenn er von einem anderen Infizierten mit dem Virus angesteckt wird?
    Ein Beispiel: Hugo der Ghul ist ein geborener Ghul, seine Mutter wurde infiziert als sie mit ihm schwanger wurde. Hugo, hatte eine schwere Kindheit aber inzwischen ist er ausgewachsen und eines Nachts kommt es in einer Bar zu einer Schlägerei mit einem Busaw (West-Afrikanische Ghulart) und Hugo wird von diesem gebissen. Infiziert sich Hugo jetzt oder nicht?


    Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht ... Zunächst mal muss man sich vergegenwärtigen, dass Viren (den magischen Aspekt des HMHVV mal kurz außen vor) ja im klassisch biologischen Sinn weder leben noch das Ziel haben, einen betroffenen Organismus tatsächlich "krank" zu machen oder ihn gar zu töten, auch wenn entsprechende Vireninfektionen natürlich genau das zur Folge haben können. Es geht - sofern man überhaupt sowas wie eine Zielsetzung annehmen will - zunächst nur um die Reproduktion. Entweder indem das Virus unmittelbar die Ressourcen einer "gekaperten" Zelle so umleitet, dass die Zelle neue Viren produziert oder über den Umweg die eigene DNA in die Wirts-DNA einzuschleusen und die Zelle damit so zu verändern, dass sie ihre Ressourcen selbst in den Bau neuer Viren umleitet. Ob nun ein Virus sekundär dazu führt, dass der betroffene Organismus krank wird und ggf. sogar an den Sekundäreffekten stirbt, hängt im wesentlichen davon ab, wie sehr ein Virus die betroffenen Wirtszellen ausbeutet bzw. ausbeuten kann. Einige durchaus interessante Virenbeispiele wurden ja schon benannt:


    • Da wären z.B. die diversen Herpesviren. Die Sekundärwirkungen dieser Viren verursachen vergleichsweise geringe Schäden am Wirtskörper, aber das Virus setzt sich reichlich behandlungsresistent in den Wirtszellen fest und es werden auch kontinuierlich neue Viren produziert und auch aus den betroffenen Zellen abgegeben. Allerdings eben auf einem Niveau, bei dem es die meiste Zeit zu keiner Sekundärwirkung für den Betroffenen kommt. Erst wenn das Immunsystem anderweitig "im Stress" steht, "blüht" die Herpesinfektion regelrecht auf und es kommt zu den für die betroffenen zerstörerischen Entzündungswirkungen. Die Betroffenen haben in praktisch jeder Körperzelle der Körperregionen in denen sich Herpes zeigt das Virusgenom in das Genom der Zellen integriert und es wird bei jeder Zellteilung an die Folgegeneration vererbt. Das wieder loszuwerden ist praktisch kaum möglich, eben weil Herpes letztlich nicht so aggressiv und gleichzeitig vergleichsweise gut "tarnt", sodass das Immunsystem einerseits garkeine Veranlassung hat betroffene Zellen gezielt zu zerstören und dies andererseits auch garnicht kann.
    • Ein anderer berühmt berüchtigter Fall ist das HI-Virus. Neben seinen inzwischen sehr zahlreich gewordenen Stämmen, die sich in der Agressivität mit der sie das Immunsystem eines Wirtskörpers schaden doch dratsisch unterscheiden, ist das HI-Virus ja prinzipiell nicht auf den Menschen beschränkt. In diversen Primaten wurden HI-Varianten nachgewiesen und es ist ja sogar gelungen Primaten gezielt mit menschlichen Varianten des HI-Virusses zu infizieren ... Nur ist bei den betroffenen Primaten die Schadwirkung nicht so ausgeprägt wie beim Menschen. D.h. das Virus kann in diesen verwandten, aber eben doch anderen Zellstrukturen sein zerstörerisches Potential nicht ganz so stark entfalten wie im Menschen ...


    Auch gilt es zu beachten, dass Immunität in biologischer Hinsicht nicht immer das selbe ist. Zum einen gibt es da die "natürliche" Immunität. Dabei handelt es sich ganz allgemein um eine genetische Inkompatibilität zwischen eindringendem Virus und Wirtskörper. In so einem Fall wird das Virus schlicht mit dem normalen Blut- und Zellaustausch ausgespült. Erworbene Immunität durch das Immunsystem dagegen bedeutet, dass der Körper sehr wohl noch mit einem bereits (mindestens) einmal dagegewesenen Virus (oder einem nahem Verwandten) infiziert werden kann und das Virus ist in so einem Fall prinzipiell noch immer in der Lage die Wirtszellen zur Reproduktion zu nutzen. Allerdings ist ein über sein Immunsystem entsprechend immunisierter Wirtskörper eben in der Lage so schnell Antikörper zu produzieren, dass die Zahl der Zellen, die bei der Neuinfektion tatsächlich betroffen werden so klein bleibt, dass keine Sekundärwirkung auftreten kann. Die Viren im Blut (egal ob nun die, die erneut von außen ins System kamen oder solche, die von erneut befallenen Körperzellen produziert wurden) werden schlicht so schnell unbrauchbar gemacht, dass das Virus keine Schadwirkung mehr erzeugen kann.


    Bezogen auf Hugo bedeutet das aus Sicht des SR-Regelwerks erstmal folgendes: Hugo ist bereits durch die normalen Variante des Kriegervirusses über die Keimbahn genetisch vollständig umgebaut im Hinblick auf die sekundäre Wirkung des HMHVV[Krieger]. D.h. seine Körperzellen haben prinzipiell nur die Genaskepte des Virusses ins Genom aufgenommen, die Hugo faktisch zum Ghoul machen, aber der Gencode, der seine Zellen dazu veranlassen würde, neue Viren zu produzieren fehlt schlicht und ergreifend. Und er hatte offensichtlich das "Glück" neben den Ghulgenen nicht auch noch in utero über die Plazenta mit dem vollen Virus infiziert zu werden, sodass sein Körper anders als bei einem direkt infizierten Ghoul eben keine neuen Viren produziert. Bei seiner Begegnung mit dem Busaw gelangt nun eine üblicherweise zur Infektion und Transformation ausreichende Menge des entsprechenden Virenstammes in sein Blut. Die große Preisfrage lautet jetzt, was dieses Virus in seinem Körper anrichtet?!


    Nun, es ist regeltechnisch ganz klar geregelt, dass ein bereits infiziertes / umgewandeltes Individuum immun gegen jeden anderen HMHVV-Stamm ist


    By the same token, once a character has become one of the Infected, she is immune to all other species of HMHVV—a loup-garou cannot become a vampire, a troll ghoul cannot become a dzoo-noo-qua, etc. ...


    D.h. aus Hugo-Ghoul kann nicht Hugo-Busaw werden, aber er kann Träger des zweiten Virenstamms werden


    ... —though she may become a carrier of a different strain of HMHVV with the Carrier quality (at left).


    Ob er nun diese Quality bekommt oder nicht, liegt wie so oft in den Händen des SL. Aus zellbiologischer Sicht bedeutet der Erhalt des Trägerstatusses dann, dass der neue Virenstamm das Genom wegen dessen natürlicher Immunität hinsichtlich der Busaw-Eigenschaften nicht umschreiben kann aber immernoch die Wirtszellen dazu animieren kann, kontinuierlich das Virus zu produzieren. Gleichzeitig wird Hugos Immunsystem - vermutlich aufgrund fehlender Schadwirkung auf das Gesamtsystem - nicht dazu animiert, gezielt Antikörper gegen das Busawvirus zu bilden oder befallene Zellen gezielt zu zerstören. Und so produziert Hugo dann munter den Busaw-Virenstamm in seinem Körper und hat den auch dauerhaft in seinen Körperflüssigkeiten zirkulieren und kann ggf. entgegen seines füheren Status als "Infertile Infected" nun sehr wohl andere infizieren. Entscheidet man sich dagegen dafür, dass Hugo nicht zum (Über-)Träger wird, dann war auf theoretischer Ebene entweder die übertragene Virusmenge zu gering, sein Krieger-Genom macht ihn tatsächlich komplett natürlich immun oder aber sein Immunsystem produziert Antikörper, die dazu führen, dass das Busawvirus aus seinem System verschwindet. Da regeltechnisch die Carrier-Quality gegeben ist, fällt eine Komplettimmunisierung aufgrund des Genstatus letztlich raus, sodass nur zu geringe Infektionsmenge oder funktionierendes Immunsystem übrig bleiben, solange man sich auf die biologischen Funktionen beschränkt.


    Mit dem magischen Aspekt des Virusses steht und fällt dann im Prinzip wieder jede Überlegung mit dem Satz "it's magic" ...

  • Wenn ich raten müsste würde ich auf ein verbessertes Immunsystem tippen, da Bleiche ja schliesslich auch einen Bonus auf Konsti bekommen richtig?
    Ansonsten könnte man bei diesem magischen Virus davon reden, dass es im endeffekt ein sehr eifersüchtiger parasit ist, der seinen Wirt aus Eigennutz gegen andere Günstlinge verteidigen zu versuchen wird.
    Ansonsten gratuliere ich einfach mal zu diesem sehr fachmännisch klingenden Beitrag O.o

    Im Jare 2005 wurde SR4 erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.