[IP] Staub und Schatten

  • #1


    München 2071.


    Eine Stadt wie keine andere in den ADL. Müll und Glitter, Porno-BTLs und SIM-Blockbuster, Drogenhandel und die Wiesn. Es gibt kaum einen zweiten Ort in der Sechsten Welt, wo Licht und Schatten, Arm und Reich so nahe nebeneinander existieren. Nach einem turbulenten Jahr 2070, in welchem ein neoanarchistischer Terrorist die Stadt in Atem hielt, scheinen die schnelllebigen Münchner in ihren Alltag zurückgefunden zu haben. Bavaria plant seinen nächsten großen Coup, um das gemeine Volk auch weiterhin in einer illusionären Welt aus Schnulzen und Spezialeffekten gefangen zu halten, die Vorbereitungen für das kommende Oktoberfest laufen auf Hochtouren, die Schwarzen Sheriffs prügeln mit Enthusiasmus auf die SINlosen ein. Status quo. Der Frühling hat sich angekündigt und obwohl der Plex nicht in einer schwülen Umklammerung zu ersticken droht, ertrinkt er zumindest in den alljährlichen Frühlingsgewittern, die bereits seit einigen Tagen wüten. Der Sommer steht vor der Tür und jeder halbwegs klar denkende Schattenläufer kennt die Devise: Im Frühling wird gearbeitet, im Sommer wird entspannt. Zeit auf Jobsuche zu gehen.


    @Velvet
    Ein Strom verschiedenster Düfte ergiest sich über dich, nimmt dich gefangen mit seinen seidenen Krallen. Die Miko hatte recht, dass stimulierende Duftstoffe förderlich für die nötige Meditation seien. Selten hast du dich derart in Einklang mit deiner Umwelt befunden. Die Miko hatte stets recht behalten. Ein tiefsitzender Schmerz macht sich bemerkbar und drohte deine Konzentration zu Nichte zu machen. Du hast dir geschworen, stark zu sein, die Vergangenheit hinter dir zu lassen. Doch es war stets ein neuer Kampf. Dich und deine Gefühle unter Kontrolle bringend, vernimmst du plötzlich ein rhytmisches dumpfes Pochen. Mehr und mehr entweichst du dem transzendentem Zustand deiner Meditation und unbewusst kannst du die Quelle des Pochens ausmachen: Sie stammt vom Fussboden her, genauer gesagt aus Simsims Zimmer unter dir. Klasse, damit wäre die Meditiationsstunde für heute beendet.


    @Fux
    Es regnet in Strömen, Schatzi ist auf irgendeiner Motortuning Messe im Rhein-Ruhr-Plex und das Trideo verspricht nichts Interessantes. Was also gab es schöneres, als sich voll und ganz seinem Hobby zu widmen? Dein zweites Zuhause - ein etwa 60 qm² umfassender Raum angefüllt mit allerlei handwerklichem Gerät - bot die nötige Diskretion, um diesem nachzukommen. Seit deinem letzten Ausflug in die Alpen vor einer halben Woche hattest du dir eingeredet, dass dein Mannlicher den Hauch einer Spur verzog. Wie konnte es auch anders sein, schließlich hätte es sonst Gebirgsbockbraten gegeben. Da zahlreiche Verpflichtungen dich bisher davon abhielten, die Sache ein wenig näher unter die Lupe zu nehmen, widmest du dich nun voll und ganz deinem Spielzeug. Fast wäre dabei auch das Signal unbemerkt geblieben, welches eine ankommende Mail auf dein Kommlink ankündigt.


    @Steffen
    Stechen. Schlagen. Parieren. Wieder und wieder erfüllen diese drei Worte dein Unterbewusstsein. Sie waren es, die dich lenkten. Sie waren es, die über Sieg oder Niederlage entschieden. Dein Sensei setzt erbarmungslos nach. Nur mit Mühe kannst du die rafinierte Finte durchschauen, den Angriff an dir vorbeigleiten lassen und mit einer eleganten Drehung deine Riposte einleiten. Natürlich sahen die Augen deines Senseis, welche wachsam hinter der Schutzmaske funkelten, das Kommende und eure schwitzenden Körper prallen aneinander. Im Klinsch vermochte keiner der beiden Kombatanten einen siegreichen Streich zu vollführen, aber dafür war das zufriedene Lächeln des Senseis umso deutlicher zu erkennen. Er löst seinen Griff und tritt zwei Schritte zurück. Deine Muskeln entspannen sich langsam und die leichte Verbeugung deines Gegenübers verrät dir, dass du nichts falsch gemacht hast. Ein kalte Dusche später packst du deine sieben Sachen, um den Dojo für heute zu verlassen, als du eine neue Mail auf deinem Kommlink entdeckst.


    John Doe
    La Famme ist schon eine Kuriosität. Sie ist alles andere als unbegabt in der Matrix und dennoch wiedert sie diese digitale Parallelwelt an. Wenn man sie nicht besser kannte, könnte man meinen, dass sie sie förmlich hasste. Aber glücklicherweise gehörst du zu den wenigen Auserwählten, denen die erfahrene Elfe auch ihre Schokoladenseite zeigte. Ein Bierchen auf ihrer Couch, du bist wirklich ein Glückspilz. Sicherlich gehörte nicht nur Glück dazu, denn nicht nur einmal hast du einen ihrer Jobs mit Bravur gemeistert. Vom Schüler zum Lehrer? Träum' weiter! Aber es hat gereicht, um ihre Aufmerksamkeit zu wecken und dich in ihre ganz persönliche Oberliga zu katapultieren. Die Kühlschranktür knallt zu und du hörst ihre Schritte aus der Küche. Schnell glättest du eine Falte aus deinem Actioneer Sacko, denn ein gepflegtes Äußeres schätzte La Famme sehr. Angekündigt hatte sie nichts, aber du weißt genau, weshalb du eingeladen wurdest: Es ging um einen Job.

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    #2


    Joa, Kruzifixherrschoftzeiten, muss des sei? Nicht amoal in Rua sei Gewehr pflege kann I! Behutsam legte er das skelettierte Mannlicher auf die gepolsterte Unterlage, die mit allerlei kleinen Schrauben und von ihm handgefertigten Teilen übersäht war. Den Dreieinhalber legte er ordentlich wieder in die Reihe der neben dem kostbaren Werkstück platzierten Werkzeuge. Ordnung muss sein. Ein Dreh auf seinem klapperigen Drehstuhl, er langte nach dem Komm, dass er vom Handgelenk abgenommen und in das Bücherregal zu seiner Rechten gelegt hatte. Er hätte sich schon längst einen neuen, modernen, sich der Körperform anpassenden Stuhl leisten können; so einen, wie er oben in seinem Zimmer hatte. Statt dessen knarzte seit eh und jeh das Relikt aus seinem Jugendzimmer mit Karl Kombatmage-Motiv unter seinem Hintern. Er war sich nicht sicher ob es Nostalgie oder Faulheit war, die ihn davon abhielt, das Ding endlich wegzuschmeißen; Fakt war auf jeden Fall, dass es seine gut 50 Kilo immer noch aushielt und auch praktikabel niedrig für seine kurzen Beine war. Als er das letzte Mal bei S-KEA war, hätte er auf der Suche nach Möbeln in Zwergenformat dem idiotisch grinsenden Verkäufer für sein ‚Kinderstühle? Regal 4, Reihe 21. Ganz unten.’ beinahe Gewalt angetan. Sogar einem friedliebenden Metamenschen wie ihn konnte solch offen zur Schau gestellte Diskrimination zur Weißglut bringen.


    Er hatte damit schließlich schon genug zuhause zu kämpfen, seine Mutter war tief in ihrem Inneren immer noch der Meinung, er würde irgendwann sicherlich noch wachsen und behandelte ihn dementsprechend. Da half auch nicht die Tatsache, dass er 28 Jahre alt war und ein Ingenieursdiplom der TU München vorweisen konnte. Er vermutete dass es seine Mutter war, die an der Tür der Kellertreppe seinen versteckt angebrachten Bewegungsmelder ausgelöst und somit die Nachricht auf sein Komm geschickt hatte. Er irrte sich. Es war eine kurze Frage von Schorsch, ob er mit ihm ein Bierchen trinken möchte. Seine Nebennieren reagierten sofort auf die Assoziationen der Großhirnrinde, das Adrenalin kribbelte an seinem Magen hoch, er würde wieder etwas Spannendes machen. Voller Vorfreude schickte er eine ebenso kurze und unverfängliche Bestätigung zurück und machte sich dann mit Hochdruck an die Neukalibrierung der Waffe.


    Er wusste nicht genau, was Schorsch machte – nur dass es garantiert Illegal war. Schorsch war der einzige Kriminelle, den er kannte, ein Shadowrunner. Die beiden hatten sich auf einem Schützfest getroffen und hatten eine lockere Freundschaft begonnen, sich gegenseitig kennen gelernt. Genau genommen, hatte der Schorsch ihn kennen gelernt, hatte ihn regelrecht ausgefragt, wie er mittlerweile wusste. Er nahm es billigend in Kauf, schließlich konnte er so was wirklich Spannendes erleben, noch besser als seine erste richtige Beziehung mit der Cindy.


    Dem Schorsch hatte er ahnungslos von seinem Studium erzählt, davon, dass er Statikberechnungen für Architekten machte. Warum den Schorsch das dermaßen interessiert hatte, wurde ihm erst klar als er in den Nachrichten sah, dass hochgefährliche Shadowrunner eine Brücke gesprengt hatten – just in dem Moment, in dem ein Konzerntransport darüber fuhr. Über die Statik dieser Brücke hatte er nur wenige Tage vorher mit Schorsch gesprochen. Ihrer Freundschaft hatte das keinen Abbruch getan; ab jenem Zeitpunkt verlangte er allerdings einen Gegenwert für seine Dienstleistungen. Zum Beispiel für die bislang drei Waffen, die er für Schorschs Freunde – und für gutes Geld – handgefertigt hatte.


    Er summte vergnügt den konzerngesponserten Hit aus dem Radio mit. Dipl.-Ing. Hans-Werner Eusebius Schindlhuber würde innerhalb der nächsten Tage wieder zu Fux werden.

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  • #3 - Velvet -


    Langsam, beinahe bedächtig, lege ich meinen Kopf in den Nacken und starre Sekunden lang an die raue, in dieser kleinen Nische von mir selbst in dunklen Erdtönen angestrichene Decke. Das war der erste Schritt bei der Einrichtung dieser mir zugeteilten Wohnung gewesen: Mit Hilfe eines Nachbarn und weiteren Angestellten des ominösen Schmidts, der mir diese Wohnung besorgt hat, die Schrankwand von der Wand abzurücken um mir einen kleinen, privaten Schrein einrichten zu können. Der Schrein ist zwar äußerst primitiv und besteht zum größten Teil aus einer winzigen Kommode auf der ein paar Steinfiguren stehen, die verschiedene Götter und Ahnen repräsentieren sollen, mit Ehrenplätzen für die Bilder von Sayuri, meiner Mentorin, und von meinem Vater, der, Simsims Recherchen zufolge, zwar noch lebt, aber wegen schweren Diebstahls in zwei Fällen, Drogenbesitzes und angeblicher Erpressung eines Regierungsbeamten in Großmoor in der norddeutschen Heide einsitzt.
    Ein paar Aufträge noch, dann darf ich dich besuchen kommen. Jetzt einfach abzuhauen wäre ziemlich dumm gewesen, denn es dauert nicht lange, um zu bemerken wie mächtig mein Patron und Arbeitgeber ist. Seit ich in München wohne, haben zwei Kollegen versucht sich abzusetzen und beide wurden nur wenige Stunden später nackt und so unbewaffnet wie halt möglich in den Ring mit dem vermutlich blutrünstigsten Kämpfer der zentraleuropäischen Pitfighter-Szene geworfen. Sollte ich aber noch drei, vier Aufträge erfolgreich abschließen, so würde der Schmidt mir erlauben, meinen Vater zu besuchen, ein Extra-Ansporn. Besuchen will ich ihn, weil ich mir nicht sicher bin, in wie weit Telekommunikation auf mich aufmerksam machen würde und von daher halte ich einen Besuch, so widersprüchlich es auch klingen mag, für anonymer.
    Mit einem sanften Seufzen erhebe ich mich schließlich, wobei ich das schwere Obergewand, das ich fast nur zur spirituellen Auseinandersetzung mit den Kami und mir, sowie zu ausgesuchten Festtagen überziehe, auf dem Boden zurücklasse. Darunter kommt ein aus grauem Seiden-Imitat gefertigter Schlafanzug zum Vorschein, der, trotz seines eigentlich recht weiten Schnitts, den beinahe obszön groß wirkenden Vorbau der ihn tragenden Elfe, die zu allem Übel auch noch filigraner gebaut ist, als man es von einer Frau, die seit bald zwei ein halb Jahren die Schatten ihre Heimat nennen muss, erwartet hätte und bei einer Körperhöhe von nur etwas über 1,70m kleiner ist als die meisten ihrer Artgenossen, nicht verschleiern kann.
    Sobald ich die Räucherstäbchen knapp unter der Glut mit einer kleinen Schere gestutzt und einen letzten, tiefen Zug aus nächster Nähe genommen habe, der mich durch die Flut von Eindrücken schwindeln lässt, bewege ich mich barfuß über den weißen, rauen Teppich, der perfekt zu den weißen, rauen Wänden passt, zur hausinternen Kommunikation und wähle die Nummer der Wohnung unter mir. Hier halte ich mich dann endlich nicht mehr zurück, zumal mich der Musikgeschmack des Kindes zweier Exil-Vietnamesen in eben dieser Wohnung an seinem eigentlich brillanten Verstand zweifeln lässt: “SIMSIM! AR!“ Warum nutzt jemand, dessen Körper zu praktisch nichts zu gebrauchen ist und der mehr Zeit in der Matrix verbringt, als irgendwo sonst, ausgerechnet die Realität zur 'Entspannung'?!
    Wie immer erstaunt darüber, dass es mir unmöglich ist, Zorn oder Aggression über einen längeren Zeitraum als vielleicht zwei Minuten aufrecht zu erhalten, warte ich auf seine Antwort, während ich langsam merke, dass meine Wut langsam dem neutralen, leicht melancholischen Zustand weicht, der den Großteil meines Alltags meine Stimmung besetzt hält.

    Spieler: "Ich öffne das Schließfach."
    SL: "Willst du das wirklich?"
    Spieler: *schluck* "... nein?"

  • #4-John Doe-


    Endlich wieder einen Job , dachte John. Er schätzte La Famme sehr. Nur durch ihr Darlehn und ihre Kontakte konnte er jetzt tun was er so tat. Durch die Jobs, die sie für ihn aussuchte verdiente er nicht schlecht, nur ein Haken hatte die ganze Sache: die nette Elfe strich fast die ganze Kohle ein. Rückzahlung mit Zinsen nannte sie es. John Wort dafür war Beschiss.
    Heute war es allerdings anders. Sein Darlehn hatte er mit seinem letzten Job abgelößt. Alles was er von nun an verdienen würde wäre sein, von der üblichen Vermittlungsgebühr mal abgesehen.
    Innerlich tanzte John vor Freude, nach Außen versuchte er cool zu wirken um La Famme nicht zu verärgern. Er konnte sich allerdings bei dem Gedanken ein selbstgefälliges Grinsen nicht verkeifen.

    "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt."
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges

  • #5


    @Fux
    Die Mail war kurz aber treffend: >>>Fux, altes Haus, es wird mal wieder Zeit, dass wir uns unterhalten. Auf ein Bierchen, heute Abend um Sechs im Ansbacher Eck. Ich erwarte dich.<<< Dir war klar, dass trotz des netten Tons Schorch nicht wirklich an einem herzerwärmendem Gespräch interessiert war. Er ist nachwievor ein Schieber und Geld zu machen ist sein Beruf. Hilfst du ihm nicht dabei, sucht er sich andere Leute. So einfach ist das. Aber der Einladung nachzukommen wird nicht wirklich das Problem sein. Zwar haben deine geschickten Zwergenfinger noch nicht den Mannlicher "repariert", lange dauern kann es aber auch nicht mehr damit. Die wenigen Stunden, die dir noch bis zum Treffen mit Schorch bleiben, gedenkst du vollends nutzen, schließlich war es mehr als möglich, dass der Mannlicher bald zum Einsatz kommen könnte.


    @Velvet
    Typisch, wie immer lies sich Simsim Zeit mit seiner Antwort, obwohl du genau weißt, dass er einkommende Telefonate direkt über die Matrix registriert. Geduldig lässt du das Prozedere über dich ergehen, denn schließlich seid ihr so etwas wie "Freunde". Ein Kanal öffnet sich und Simsims gespielt hektische Stimme ertönt in all ihrer digitalen Pracht: "Mäuschen, habe dich fast nicht gehört. Bin ich dir mal wieder zu laut? Du gönnst einem ja auch keinen Spass." Simsim lässt den letzten Satz ein wenig wirken. Er weiß ganz genau, dass dich derartige Aussagen mehr als ärgern. Genauer gesagt warst du stets die einzige Person in seinem Leben gewesen, die sich immer und immer wieder darum bemühte, ihm am normalen Leben teilhaben zu lassen. Er meinte es nie böse, aber vielleicht ist genau dies seine Art mit den gegebenen Umständen fertig zu werden, also lässt du ihn damit durchkommen. "Achso, bevor ich es vergesse: Dein heimlicher Verehrer hat sich mal wieder gemeldet, vielleicht solltest du ihm mal Blumen schicken." Und das Simsim ab und an deine Mails liest, war eine weitere Marotte von ihm.


    John Doe
    Mit zwei kühlen Bieren in der Hand kommt La Famme aus der Küche stolziert, setzt sich neben dich auf ihre Couch und reicht dir eines. Nach einem kräftigen Schluck lüftet sie das Geheimnis dieses Treffens: "Johnny Boy, ich habe das was an der Hand und dachte, dass du der richtige dafür sein könntest." Sie kramt in den Taschen ihres grauen und legeren Jogginganzugs und holt einen gefalteten Zettel hervor. La Famme war wirklich eine Klasse für sich. Sie sprach mit einem Hacker über die Arbeit und die Infos darüber standen auf einem Zettel. Dir soll es recht sein, obwohl du jetzt schon über all die möglichen Umstände nachdenkst, die zum Verlust dieses Zettels führen könnten. Eine einfache Infodatei auf deinem Kommlink hätte es auch getan. Aber nein, es musste ein Zettel sein. "Ein Schmidt sucht nach einem Team für einen raschen Auftrag. Dieses mal wirst du nicht alleine arbeiten können, also polier' schonmal deine Teamwork-Fähigkeiten. Ich kenne weder unseren Auftraggeber, noch die übrigen Läufer, die zweifelsohne vor Ort sein werden. Es werden nicht viele Euros rausspringen, aber Geld ist nunmal Geld. Was sagst du dazu?" Die stechenden Augen der Elfe musterten dich, während sie einen weiteren Schluck von ihrem Bier nimmt. Der Zettel in deiner Hand veriet den Ort und die Zeit, an dem der Schmidt heute Abend anzutreffen war.

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  • #6 -John Doe-


    "Wie du bereits sagtest, Geld ist nun mal Geld." sagt John und nimmt eine Schuck aus der Flasche.
    "Hast du noch zusätzliche Infos für mich oder nur was auf dem Zettel steht?"
    Etwas abfällig blickt er auf das Stück veraltete Informationsweitergabe. John gehört zu den Leuten, die die neue Technik mit offenen Armen empfangen hatte, nicht zu denen, die davon überrollt wurden. So früh wie es ihm möglich spang er auf den Zug auf, der für ihn Reichtum und Ruhm bedeutete.
    Nach dem Tod seines Vaters hatte seine Mutter wieder geheiratet, zu schnell wie er es empfand. Zu seinem Stiefvater hatte John nie einen guten Draht und er ließ es ihn bei jeder Gelegenheit spüren, dass er eine, wie er es ausdrückte, Flasche seinen richtigen Vater niemals auch nur ansatzweise ersetzen könnte.
    Nach seinem Schulabschuß nutzte er die erstbeste Gelegenheit um sich aus dem Staub zu machen. Ein paar Jobs hier und ein paar Jobs da, aber schnell merkte John, dass ein ehrlicher Arbeiter in der Gesellschaft der Depp ist und so gerat er an La Famme.
    La Famme machte sich mit dem Misstrauen der Leute gegenüber der neuen Matrix einen Namen. Sie stellte für zahlende Kunde Kuriere zur Verfügung, die dank eines Datenschoßimplantats Daten, die der Absender der Matrix nicht anvertraunen wollte sicher von Punkt A zu Punkt B brachten.
    Somit stand dieser Zettel sinnbildlich für ihr Geschäft.

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  • #7


    "Johnny Boy, du denkst ich habe Geheimnisse vor dir?" Drek, du hast tatsächlich vergessen, dass La Famme es hasst wie die Pest, sich zu wiederholen. Wenn sie sagt, dass sie nichts näheres über den Schmidt weiß, dann musst du dich damit zufrieden geben. Der Zettel in deiner Hand erfüllt seinen Zweck. Nicht mehr, nicht weniger: >>>Schirmer Gasse 3. Hinter dem Peregrino. 2109 Matrix Zeit.<<< 2109 Matrix Zeit? Entweder war der Schmidt ein passionierter Statistiker oder er wollte sich in einen scheinheiligen Nimbus von Professionalität hüllen. Deine Gedanken werden abrupt von deiner elfischen Schieberin in ihrem grauen Jogginganzug unterbrochen: "Wenn es sonst nichts gibt..." Mit einer Spur von Anstand macht dir La Famme klar, dass es Zeit ist zu gehen.

  • #8 -John Doe-


    John verstand die Botschaft und ging. Er sucht die Adresse in der Matrix und checkt gleichzeitig die Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel. Auf der Straße kramt der Hacker seine Zigaretten und sein Feuerzeug aus der Innentasche seines Sackos und steckt sich eine an.

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  • #9


    Die Adresse ist schnell gefunden. Die Schirmer Gasse 3 war im südwestlichen Teil des Vergnügungsviertels Freimann zu finden und zwar ganz in der Nähe der Regenbogen Allee, dem zweitgrößten Straßenstrich des Plex nach jenem in der Sonderverwaltungszone Großried. Ganz beiläufig findest du noch heraus, dass das Peregrino ein links orientierter Veranstaltungsort war, in welchem nicht nur Konzerte sondern auch Lesungen stattfanden. Zur Zeit allerdings ist es wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Bis heute Abend ist es aber noch ein Stückchen und entgegen deiner Arbeitsmoral merkst du, wie sich deine Lust auf ein weiteres Bierchen - vorzugsweise ein Weizen - steigert. Verdammt nochmal, La Famme und ihre Gastfreundschaft.

  • #10 -Steffen-


    Noch mit den Gedanken halb versunken in der heutigen Stunde griff er zu seinem Hermes und rief wie gewohnt das AR-Overlay auf um die Mail zu checken. Kurz verunsichert stand er dann im Eingang des Dojos und starrte leicht abwesend auf die Straße. Seine innerer Instinkt für Gefahr meldete sich zu Wort nachdem er sich über den Inhalt vergewisserte hatte. “Wer…?“ Das war das Einzige was ihm jetzt durch den Kopf schoss. Nach den ersten Sekunden fasste er sich, schlug den gewohnten Weg nach Hause ein.

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  • #11


    Allem Anschein nach hast du doch mehr Freunde als erwartet. Der Absender ist ein Anonymavatar des Münchener Schattennetzes. Zweifellos ist jemand über deine Annonce in der Jobbörse des Knotens gestolpert und verlangt nach einem Treffen: >>>Ich benötige ihre Dienste für den morgigen Tag. Treffen Sie mich heute Abend um 2109 Matrix Zeit in der Schirmer Gasse 3. Herr Schmidt.<<< Du gehst schnell deinen imaginären Terminplaner im Kopf durch kommst zum Schluss, dass du dir dieses verlockende Angebot nicht durch die Lappen gehen lässt.

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    #12


    Er hatte das Gewehr fast vollständig komplettiert als sein Komm erneut piepte. Der Bewegungsmelder wurde aktiviert. „Hans-Werner?“ scholl es in seinen gemütlichen Keller hinein. „Kommst du? Abendbrot!Kruzitürken! So spät scho? fluchte er und räumte schnell seine Sachen ein, wischte die Arbeitsplatte penibel sauber und schloß die Schränke ab. „Nah!“ rief er zurück, bereits auf der schmalen Treppe. „I foar noch los!“ Mit einem hastigen Küsschen drückte er sich an seiner Mutter vorbei, die bereits Luft für eine Tirade holte. Fast fluchtartig verließ er das Haus und fuhr mit dem Audi los Richtung Münchener Innenstadt. Er hasste Unpünktlichkeit.

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  • #13


    Natürlich machst du dich genau zur Rush Hour zum Ansbacher Eck auf... obwohl, wenn du darüber nachdenkst, in einem Plex von der Größe Münchens ist stets Rush Hour. Entgegen aller Befürchtung schaffst du es aber pünktlich dorthin und findest bereits Schorch in der urigen Kneipe auf dich wartend vor. Er begrüßt dich mit einem festen Händedruck: "Schön, dass du gekommen bist" Mit einem Wink lässt er den Wirt wissen, dass er nicht gerne alleine trinkt und wenige Augenblicke später steht ein schäumendes Bier für dich auf dem Tisch. Es war keines dieser künstlichen Bierimitate, wie man sie grundsätzlich im Norden oder Westen der ADL bekam, schließlich war man hier in Bayern und man machte sich etwas aus seiner Bierkultur. Kaum, dass du den ersten Schluck runterbekommen hast, fängt Schorch mit dem Geschäftlichen an: "Hör mal zu, Fux. Ein Schmidt ist an mich herangetreten. Er sucht nach geeignetem Personal für einen heiklen und vor allen Dingen zeitlich begrenzten Auftrag. Da ich dir in Sachen Pünktlichkeit vertrauen kann, rate ich dir, diesen Schmidt mal aufzusuchen. Treffpunkt ist die Schirmer Gasse 3 um genau neun Minuten nach Neun. Hört sich komisch an, aber wenn der Schmidt es nunmal so haben will, soll er so bekommen. Nach dem Abzug der üblichen Provision sollten noch genug Euros für dich überbleiben." Was erwartete Schorch eigentlich von dir? Ein "Nein" gehörte sicherlich nicht dazu. Ohne nach einer Erlaubnis zu fragen übermittelt dein Schieber dir die Kontaktdaten. Du warst an Bord, ob du nun wolltest oder nicht.

  • #14 - Velvet -


    Während ich auf Simsims Antwort warte, versuche ich zwanghaft eine schlechte Laune aufrecht zu erhalten, mit dem Ergebnis, dass ich mich über mich selbst ärgern muss, weil ich es natürlich nicht schaffe. Also lenke ich mich damit ab, meine Fingernägel auf eine so kurz wie irgend mögliche Länge herunter zu pulen, wobei ich mich ein weiteres Mal frage, weshalb wir Finger- und Fußnägel haben müssen. Man könnte sie natürlich entfernen lassen, aber das damit verbundene Stigma ist mir zu abschreckend um diese Möglichkeit tatsächlich in Erwägung zu ziehen.
    Nach einer halben Ewigkeit meldet sich der Hacker endlich und sein erstes Wort ist natürlich ausgerechnet 'Mäuschen'. Meine Miene gefriert. Weder das Wort noch der Tonfall gefallen mir besonders, generell Leute mit Nagetieren zu vergleichen ist ist meistens nicht angebracht. Mir geht einiges durch den Kopf, was ich wiederum an seinen werfen könnte, aber ich beschließe ihn mit Schweigen zu strafen... jedenfalls versuche ich mir das einzubilden und das Wissen darum, dass er es an sich gut meint und dass ich zu faul und zu sehr um meine Beziehungen bemüht bin, um wegen so etwas eine Verdunklung der Atmosphäre zwischen uns zu riskieren, zu verdrängen.
    Seine Metaphorik im weiteren 'Gesprächsverlauf' zwingt mir dann doch eine Reaktion ab: “Du magst es vergessen haben, aber ich bin eine Frau. Ich bekomme die Geschenke... und bitte dreh' die ... Musik...“, das letzte Wort ist mehr als nur fragend formuliert und ein gewisser Ekel schwingt in meiner weichen Stimme mit, “... etwas leiser. Wenn ich schon etwas hören muss, dann bitte etwas, was auch für Leute deren Hirn sich nicht täglich mehrere Stunden auf 'nen Kontaktgrill legt, erträglich ist.“ Ich hoffe natürlich, dass Simsim verantwortungsvoller mit dem Rest seines zu zwei Dritteln gelähmten Körpers umgeht, als sein sich in der Öffentlichkeit präsentierendes Selbst es vermuten lassen würde, aber ganz sicher bin ich mir nicht und mir graut schon vor dem Tag, an dem ich in seine Wohnung komme und mich der Geruch von verschmorten Leitungen, Chips und eben Hirn empfängt.
    Mich nicht weiter mit solchen Gedanken abmühend, öffne ich schließlich, gewissermaßen aus Resignation, aber auch weil ich nie auf meine Mail hingewiesen worden wäre, wenn das Spielkalb unter mir nichts Wichtiges darin hätte finden können, meinen elektronischen Briefkasten.

    Spieler: "Ich öffne das Schließfach."
    SL: "Willst du das wirklich?"
    Spieler: *schluck* "... nein?"

  • #15


    Simsim und sein "besonderes Benehmen" hinter dir lassend, überprüfst du den Inhalt deiner Mailbox. Du findest vier neue Nachrichten vor, aber nur eine ist wirklich interessant für dich. Ihr Absender ist ein gewisser N. Ein kalter Schauer läuft dir über den makellosen Rücken. Obwohl du vieles diesem ominösen N. zu verdanken hattest, warst du nachwievor sein Hündchen und die Leine war kurz. >>>Liebe Velvet. Da wir nun seit einiger Zeit nichts mehr voneinander gehört haben, dachte ich, unseren nächsten Kontakt mit einer kleinen Aufmerksamkeit meinerseits zu versüßen. Ein alter Bekannter benötigt in einer delikaten Angelegenheit dringend Hilfe und ich habe ihm versprochen, meine beste Frau zu schicken. Er wird heute Abend um 2109 Matrix Zeit in der Schirmer Gasse 3 auf dich warten. Du wirst sicherlich nicht die einzige Anwesende sein, also pass ein wenig auf dich auf. Und zieh dir etwas richtiges an, das Wetter ist heute mal wieder mörderisch. N.<<< Im Anhang findest du einen elektronischen Gutschein für Markenkleider der Firma Siru. Was man auch immer über N. behaupten mochte, er hatte Geschmack, soviel war sicher.

  • #16 -Steffen-


    Ich benötige ihre Dienste für den morgigen Tag. Er ließ sich jene Worte durch den Kopf gehen. Welche Ereignisse fanden Morgen statt? Diese Frage würde ihn einige Bruchstücke an Anhaltspunkten geben, welche Ziele in Frage kommen könnten. Er verfluchte sich jetzt selbst all seine Kontakte einschlafen zu lassen und auf dem Schlauch zu stehen. Den Ärger beiseite schiebend wurde die Wohnungstür geöffnet und das Licht angeschalten. Es war noch ein wenig Zeit bis zum Treffen und er würde nicht unvorbereitet losgehen. Während die Matrix ihm die nächsten Verbindungen zum Treffpunkt ausspuckte, suchte er die wichtigsten Sachen zusammen.

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  • #17 -John Doe-


    Als John so im Biergarten saß und sein Weizenbier mit samt dazu gereichter Brezel genoß nutzt er die Zeit um die Pasanten und auch die anderen Gäste unauffällig zu mustern. Er hasste es aufzufallen und seit er bei seiner Matrixrecherche auf die Worte "linke Szene" gestoßen war fragte John sich ob die Geschäftskleidung, die er trug angebracht war.
    Dann rief er Bilder der linken Szene online auf und stellte fest, dass es auch dort Anzugträger gab. Mit den Inneren Worten "Scheiß drauf" entschied sich John sich nicht umziehen zu gehen. Ein kurzer Kontrollgriff nach seinem Taser im Tarnholster beruhigte ihn.
    Immer die Uhr im Auge plant John den weiteren Ablauf so, dass er pünktlich am Treffpunkt eintrifft.

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    #18


    Während er gemütlich an seiner Maß nuckelte, ließ er sich Schorsch’ Formulierung noch einmal genau durch den Kopf gehen. Zeitlich begrenzt – kein Problem. Aber Heikel? Je mehr Action es gab, umso besser. Aber wenn die Gefahr bestand, erwischt zu werden – oder noch schlimmer, erschossen – dann schaffte es das Hirn sich zwischen Adrenalin und Stimmbänder zu zwängen und machte von seinem Vetorecht Gebrauch. „Übliche Provision, der wor guat!“ Fux klopfte ihm lachend an die Schulter. Er war kurz davor, untrennbar mir Schorsch kriminellen Machenschaften verknüpft zu werden – er, ein vorbildlicher Bürger – und der gute Mann wollte sich eine schöne Scheibe abschneiden. „ Aber sag amoal, Schorsch, wos meinst’n genau mit ‘heikel’, he? “ Er wischte sich den Rest der Blume aus dem kurzen gestutzten Vollbart.

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  • #19


    Ein wenig verwundert schaut dich Schorch an: "Wir pflücken hier keine Blumen auf einer grünen Wiese. In unserem Geschäft wird gelegentlich geschossen und zwar scharf. Wenn der Schmidt von einem zeitlich begrenzten Intervall spricht, dann bleibt ohnehin kaum Zeit für eine ausgereifte Planung, was unglücklicherweise zu Komplikationen führen kann. Du weißt, worauf ich hinaus will." Klare Worte. Schorch leert sein Maß und lässt die Rechnung unsichtbar im Hintergrund erledigen. Ein letzter prüfender Blick trifft dich, so, als denke dein Schieber gerade darüber nach, ob er den richtigen für diesen Job gefunden hat. Aber das folgende Nicken beruhigt dich ein wenig und der unscheinbare Norm verlässt die Kneipe. Es war gerade einmal kurz nach Sechs, was dir genügend Spielraum für etwaige Vorbereitungen bescherte.

  • #20 - Velvet -


    Nur eine der drei anderen Nachrichten ist einer Antwort würdig, wie mir ein schneller Check verrät. Sobald diese Antwort ihren Weg auf die Daten-Autobahn gefunden hat und vermutlich innerhalb eines Zeitraums, der kaum messbar ist, den Ort ihrer Bestimmung gefunden hat, rufe ich die Mail von meinem Arbeitgeber, Hausherren und Patron noch einmal auf. Sein Icon besteht aus einem einfachen, eingekreisten 'N.' in Weiß, dass sich vor einem dunkelgrauen Hintergrund langsam dreht und die Stimme, die die Nachricht, die auch in Textform vorliegt und genauso schlicht gehalten ist, wie das Logo des Schiebers, verliest, ist in elektronisch verzerrt, klingt jedoch schon fast wieder natürlich. Ich habe mich schon mehrfach gefragt, ob er seine Nachrichten selbst verliest oder einen Sekretär für derlei Aufgaben hat, werde mich aber hüten diese Gedanken zu äußern.
    Der Gutschein beinhaltet zwar Vorschläge, aber die finale Entscheidung wird mir überlassen. Nur selten mischt sich der ominöse Mensch... falls es denn einer ist... in derartigen Kleinkram seiner Angestellten ein, jedoch kennt er mich inzwischen ganz gut und trifft mit seinen Vorschlägen größtenteils meinen Geschmack. Allerdings kann es nicht schaden, wenn ich mich selbst noch ein wenig schlau zu machen und da es bis neun nach neun - eine seltsame Uhrzeit... schade, dass es so schwer ist, kostenlos eine vernünftige Angabe zu der Sternenkonstellation zu dem Zeitpunkt zu bekommen - noch einige Stunden sind und da Klamotten in der Matrix kaufen, selbst bei respektierten Häusern wie Siru, immer noch nicht den perfekten Sitz garantiert, egal wie genau man seine Maße kennt, beschließe ich kurzer Hand, mich schnell gesellschaftsfähig und dann auf den Weg zu der kleinen Boutique, die die Marke in der Innenstadt hält, zu machen.
    So lange dieser Ausflug währt, werde ich wohl Nathalie Aldon, geboren in der französischen Grenzstadt Lille und Besitzerin doppelter Staatsbürgerschaft, die sowohl in Frankreich als auch in der Allianz wählen gehen könnte... wenn die Fälschung des Passes besser gewesen wäre. Wie dem auch sei, es dauert nicht lange, bis ich im Bus stehe, darauf bedacht, so wenig Körperkontakt wie irgend möglich mit meinen Mitfahrern zu haben und jeden, der mir meiner Meinung nach zu nahe kommt mit strengen Blicken über den hohen Kragen meines langen, dunkelvioletten Mantels, den ich aufgrund des möglichen Regens zwar dabei, wegen den Temperaturen allerdings geöffnet habe, hinweg abzustrafen.

    Spieler: "Ich öffne das Schließfach."
    SL: "Willst du das wirklich?"
    Spieler: *schluck* "... nein?"

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